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THE OFFICIAL MAGAZINE OF THE INTERNATIONAL BIATHLON ...

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PERSONALITIES PERSöNLICHKEITENBjörN Ferrywar natürlich nicht bewusst, wie groß die Feier in Storumansein würde. Mir war nicht klar, wie viel es den Menschen, diesich Biathlon anschauen, bedeutete. Es hat mein Leben undSelbstvertrauen verändert. Ich habe mehr Selbstachtungbekommen. Ich weiß, dass ich es kann. Wenn es mir einmalgelingen würde, würde es mich in vielen anderen Bereichenmeines Lebens, nicht nur im Biathlon, stärker machen. Ichweiß, dass ich ein starker Mensch bin und etwas für micherreichen kann. Die alten Menschen in Storuman weinen zusehen…, Schweden ist ein ziemlich reserviertes Land. Siesagen dir nicht, dass du toll bist. Du musst normal bleibenund nicht dorthin (zeigt über seinen Kopf) abheben. Dannwürden sie sagen, dass das kein guter Kerl mehr ist.Ich habe immer in Storuman gelebt, mein ganzes Lebenlang. Normalerweise, sobald man ein großer Star wird, ziehtman nach Monaco oder Östersund. Charlotte Kalla kommtauch aus einer kleinen Stadt oben im Norden, aber sie istweggezogen nach Östersund. Aber ich bleibe hier. Du kannstder Beste der Welt sein und zu Hause bleiben, im Wald trainierenund ein normaler Mensch sein. Man muss kein tollerStar sein und eine Limousine fahren! Ich habe meinen altenSaab von 1992. Ich hoffe, dass ich jetzt einen besseren Autovertragaushandeln kann! Die Leute denken, dass es lustigist, dass ich einen alten Saab fahre, der 500 Euro wert ist.BW: Wie hat Wolfgang Pichler nach Ihrem Medaillengewinnreagiert?BF: Wolfgang Pichler ist mein Trainer seit dem Beginnmeiner Biathlonkarriere. Er ist immer mit viel Begeisterungdabei und das seit 10 Jahren. Ich habe in seine Augen gesehenund musste nichts sagen. Ich wusste, dass das derbeste Moment in meiner und in seiner Karriere war. Er hatall seine Mühen in das Herrenteam gesteckt und hatte nichtden großen Erfolg. Aber bei den Damen gab es Magdalena,Anna Carin und Helena. Manchmal habe ich gedacht, dasses für sie zu einfach war. Jetzt habe ich eine Goldmedaillegewonnen; es war möglich.BW: Hat sich Ihr Leben verändert, seit Sie die Medaillegewonnen haben?BF: Es hat sich nichts verändert. Bei Olympia gibt es keinPreisgeld, deshalb gab es auf meinem Bankkonto nichts zusehen. Nun, ich habe 10 Euro von meiner Heimatstadt bekommenund ein Buch! Ich hoffe, dass ich jetzt neue Verträgemit Sponsoren abschließen kann. Bis jetzt ist nichts inmeinem Leben anders.Natürlich, ohne diese großartige Leistung war ich ein beliebterKerl in Schweden.Aber jetzt habe ich diesesgroßartige Ergebnis undbin ein lustiger Kerl.Deshalb wollen sie michnun in jeder Fernsehsendung.Bislang habe ichnoch keine berühmtenLeute getroffen, aber imApril wird es viele Fernsehshowsgeben.BW: Wie sehen jetzt,da Sie eine olympischeGoldmedaille haben, IhrePläne für die Zukunftaus?BF: Mein Ziel war immer,in Sochi dabei zusein. An diesem Ziel hatsich nichts geändert.Mein Sieg macht es leichter.Jetzt muss ich michnicht auf die Goldmedaillekonzentrieren. Für die nächsten vier Jahre bin ich olympischerGoldmedaillengewinner!Jetzt kann ich mich darauf konzentrieren, ein bessererBiathlet zu sein. Mir geht es mehr wie Ole Einar Björndalen.Ich liebe meinen Sport und kann mich in kleinen Schrittenweiterentwickeln; das bringt mich voran. Wenn die Ergebnissenie da sind, träumt man immer vom Erfolg und vomGewinn einer Goldmedaille. Aber dadurch erfährt man nicht,was man am nächsten Tag im Training machen muss… •84 biathlonworld The official Magazine of The iBU 20 i 2010

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