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THE OFFICIAL MAGAZINE OF THE INTERNATIONAL BIATHLON ...

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PERSONALITIES PERSöNLICHKEITENVINCeNt JAyauf den dritten Platz schaffen könnte.“Und so schoss er fehlerlos, legte eine perfekte Laufleistunghin und erkämpfte sich eine Goldmedaille, die für immerin seinem Leben eine große Rolle spielen wird. „Wennich einmal Kinder habe, werden sie sagen können ‚Mein Papaist ein Olympischer Goldmedaillengewinner’. Das ist derTraum jedes Athleten und nun hab ich ihn mir erfüllt. In Zukunfthabe ich diesbezüglich keinen Druck mehr.“Der 24-jährige Jay und seine Familie waren von dem unerwartetenSieg völlig überwältigt. „Alles ging so schnell. Duläufst über die Ziellinie, gibst Interviews, gehst zur Pressekonferenzund zur Siegerehrung und kannst dann die ganzeNacht vor lauter Aufregung nichtschlafen. Am nächsten Morgen erwartendich noch mehr Interviewsund plötzlich musst du am nächstenTag erneut starten. Mir wurde erstbei meiner Rückkehr nach Frankreichbewusst, wie besonders dasGanze war.”Die Bedeutung seiner Goldmedaillewurde ihm nach dem Wettkampfvor Augen geführt, als ereinen besonderen Anruf erhielt:„Präsident Sarkozy rief mich an undgratulierte mir zur Goldmedaille. Erlud mich in den Élysée-Palast ein,wo mir im Frühling die Ehrenlegion(frz. Verdienstorden) verliehenwird.”Jays Familie war nicht minder überrascht, da sie erst amAbend vor dem Wettkampf angekommen war. „Sie hatteneinen solchen Jetlag, dass sie kaum etwas von meinem Siegmitbekamen. Als die Medien und das Fernsehen herausfanden,dass sich meine Eltern in Whistler aufhielten, machtensie sie sofort ausfindig. Meine Mutter war sehr aufgeregtund gerührt und weinte viel. Mein Vater war sehr glücklich,zeigte seine Gefühle aber nicht. Als sie nach Hause kamen,lagen vor unserer Tür unzählige Glückwunschkarten undPräsente von ihren Freunden.“Trotz des Medienrummels und der Feierlichkeiten gelanges Jay, zwei Tage später eine zweite Olympische Medaillezu holen – und zwar Bronze in der Verfolgung. Diese Medaillehatte eine vielleicht noch größere Bedeutung, da seineFreundin Marie Laure Brunet am selben Tag ebenso eineBronzemedaille in der Verfolgung der Damen holte. „Es warperfekt, dass Marie Laure eine Medaille in derselben Farbeund am selben Tag gewann. Natürlich verursachte das inFrankreich einen großen Medienrummel. Es war so schön,wir freuten uns so füreinander. Wir kannten die Geschichtevon David (Ekholm) und Helena (Jonsson), die gemeinsamMedaillen gewannen und wir dachten, dass es möglich sei,doch wir hätten uns nie träumen lassen, dass es am selbenTag passieren würde. Am Ende hatten wir beide dasselbeerreicht.“ Brunet nannte es „einen Tag, den wir nie vergessenwerden“.Obwohl er mit seiner Olympischen Medaille den Höhepunktjeder Sportlerkarriere erreicht hat, gibt sich Jay damit nochlange nicht zufrieden. „Natürlich habe ich weitere Ziele. . .Nächstes Jahr werden die Erwartungen an das französischeTeam und mich seitens der Öffentlichkeit und der Medienhoch sein. Wir sind zwar keine Weltcupführerwie Norwegen oder Russland, aberwir haben uns dieses Jahr einigenRespekt verschafft.“Das Schicksal mag im Fall vonVincent Jays Gewinn der OlympischenGoldmedaille zwar eineRolle gespielt haben, doch stellte ersein Talent und seine Fähigkeiten inden letzten Weltcups und mit einem11. Platz im Gesamtweltcup aucheindrucksvoll unter Beweis.Zurückblickend auf die letztenpaar Monate und seinen neuen Statuslächelt er und meint: „Natürlichist der Druck im Weltcup jede Wochegroß, doch jetzt habe ich eine Goldmedaille.Für die nächsten vier Jahrebin ich Olympiasieger im Sprint!” •78 biathlonworld The official Magazine of The iBU 20 i 2010

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