IBU EVENTS IBU VERANSTALTUNGEN7war der Weltcup damals noch kein sogroßes Ereignis. Doch was vor allemauffällt, sind die technischen Unterschiede.Früher erfolgte die Ziehungder Startnummern per Hand. Damalsgab es einen Test-Verfolgungswettkampf,doch der war nicht ganz sowie heute. Wir hatten auch Seile, umdie Scheiben wieder zu öffnen.“Wenn in den letzten 20 Jahren dasentlegene, aber schöne Stadion aneinem Tag 500 Zuschauer zählte, wardas schon ein Riesenerfolg. Nachdemer seit Dezember 2008 Kontiolahtiden Rücken gekehrt hatte,feierte der Weltcup dieses Jahr hiererstmals wieder ein Comeback.Kaum etwas hatte sich verändert.Die Anordnung des Stadions war neu,diesmal war es März, nicht tiefsterdunkler Winter, und in der Wocheseines 20. Jubiläums tauchten Massenvon Fans im Stadion auf. JedenTag zählte man rund 5000 frenetischeFans, die zumeist russische Flaggenschwenkten. Da Kontiolahti unweitder russischen Grenze liegt, bot sichden russischen Fans die Möglichkeit,ihre Helden und die Olympischen Stars live anzufeuern. Natürlichwaren auch Biathlon-Fans aus Finnland und Zentraleuropavertreten, doch die Tribüne erinnerte alles in allem starkan Khanty Mansiysk. Das zahlreiche Publikum machte die dreiTage zu einem einmaligen Erlebnis. Bei jeder Führung und beijedem Sieg eines russischen Athleten war die Hölle los.Der Sieger im Sprint Ivan Tcherezov sagte über das Publikum:„Es ist schön, so viele Fans aus Russland zu sehen. Ichmöchte mich vielmals bei ihnen allen bedanken.“Und wie die Stimmung im Stadion umschlug, so vollzog sichauch in einigen Wettkämpfen ein Wandel. In den drei Wettkampftagenstellte die Jugend in Gestalt der Weißrussin DaryaDomracheva und des Franzosen Martin Fourcade ihr Könnene.on Ruhrgas IBU World Cup BiathlonKontiolahti fin10.03. – 14.03.2010eindrucksvoll unter Beweis.Die gemischte Staffel stand gleichermaßenim Zeichen der Jugendwie der erfahrenen Athleten. Norwegenholte sich dank der starken letztenEtappen des 40-jährigen HalvardHanevold und des 21-jährigen TarjeiBoe den Sieg. Außerdem setzte daszweitplatzierte deutsche Team denWeltcup-„Neuling“ Erik Lesser alsdritten Läufer ein. Lesser dazu:„Das war mein erster Weltcup undmeine erste gemischte Staffel; eswar körperlich und geistig sehr anstrengendfür mich. Ich wusste nichtwirklich, was ich erwarten konnte.“Italien wurde überraschenderweiseDritter, nachdem der WeißrusseSergey Novikov in der letzten Rundestürzte und sein Skistock brach. Ererhielt einen neuen –ironischerweisevon einem italienischen Techniker– doch die Italiener ließen ihn hintersich und holten sich den drittenPlatz auf dem Podest. Die ItalienerinKatja Haller dazu: „Wir hätten nie erwartet,Dritte zu werden. Nach demStehendschießen waren wir auf Rangvier (auf der letzten Runde). Wir haben gehofft, heute unter dieersten Sechs zu kommen, doch als Novikov stürzte, haben wir dieGunst der Stunde genutzt und sind nun überglücklich.“Bei den Sprints tat sich die Biathlon-Jugend besondershervor. Domracheva, die bei den OlympischenWinterspielen im 15km-Einzelwettkampf eine Bronzemedaillegewonnen hatte, feierte ihren ersten Weltcuptriumphüber die Russin Olga Zaitseva und Kati Wilhelm,die ihre aktive Karriere beendet. Die Weißrussin hatte einbesseres Resultat als jenes in der gemischten Staffel angepeilt.„Gestern hat unser Team in der Staffel nur ganzknapp den dritten Platz verpasst, also dachte ich mir,dass ich heute stärker sein und aufs Podest kommenmüsse.“ Sie schoss fehlerfrei, lief sehr schnell und holtesich so ihren ersten Sieg.Im Sprint der Männer begeisterte Tcherezov diefreundliche Menge mit seinem zweiten Sprintsieg derSaison. Er ließ den Olympischen GoldmedaillengewinnerEmil Hegle Svendsen hinter sich und kämpfte sichenergisch den letzten Anstieg, auch „die Wand“ genannt,hoch. Platz drei ging an Martin Fourcade – sein erster34 biathlonworld The official Magazine of the IBU 20 I 2010
Photo: Stian L. SolumWeltcupsieg, nachdem er nach den Olympischen Spielen einelange Pause im Bett einlegen musste. Fourcade dazu: „Nachder Staffel der Olympischen Spiele wurde ich krank. Ich war andiesem Tag lange im Freien, während es schneite, um Fotos fürdie Presse und die Sponsoren zu machen. Die nächsten siebenTage verbrachte ich in Toulouse in Südfrankreich ohne Skilaufenund Training, sondern mit reichlich Schlaf. Gestern veranstaltetenwir einen Probewettkampf und es ging mir gut – sowie auch heute. Manchmal ist es schwer nachvollziehbar, wieder eigene Körper funktioniert.“In der Verfolgung zeigte die Jugend ihre wahre Stärke. Domrachevaund die 23-jährige Magdalena Neuner holten sichPlatz eins und zwei, während Fourcade bei den Männern triumphierteund sein 24-jähriger Teamkollege Vincent Jay Rangdrei belegte.Sowohl Domracheva als auch Fourcade zeigten sich souveränund sicherten sich im letzten Stehendschießen in aller Ruheden Sieg. Domracheva, die stets ein Lächeln im Gesicht hat,erklärte dazu: „Bei der Verfolgung geht es vor allem um Taktik.Bei der letzten Schießeinlage musst du ruhig werden undeinfach schießen. Das ist nicht ganz einfach, doch heute ist esmir gelungen. . . In der letzten Runde sagte mein Trainer, dassMagdalena Zweite war. Ich weiß, dass sie sehr schnell ist undso war mir klar, dass ich alles geben musste, um zu siegen.“Fourcade setzte auf Taktik, räumte jedoch ein, dass es keinallgemein gültiges Erfolgsrezept gibt. „Es steckt kein Geheimnisdahinter, sondern einfach harte Arbeit.“Tcherezov war überwältigt von den Menschenmassen, dievorwiegend das russische Team anfeuerten, während die Organisatorenvon Kontiolahti erfreut waren, ihr idyllisches, entlegenesStadion so voll zu sehen. Die jungen Sieger in der Verfolgunggenossen es, auf demPodest zu stehen und denBiathlonfans einen Vorgeschmackauf das zu geben,was sie in Zukunft erwartet.Domracheva und Fourcadeschafften es in Kontiolahtizwei Mal aufs Podest.Fourcade hätte quasi fürsie beide sprechen können(obwohl Domracheva schonzuvor auf dem Podest gestandenwar), als er meinte:„Das ist mein erstes Mal inFinnland und meine erstenbeiden Weltcupsiege, undjetzt möchte ich wiederkommen.”•<strong>THE</strong> SWIX TRIAC® POLEYour winning margin in every detail!Swix has reinvented the XC ski pole and created the nextgeneration of ski poles! Swix Triac.The triangular shape, increased thumb support,improved stiffness and strength, and an interchangeablebasket system for different snow conditions, withoutany weight-adding glue, are among the technologicalinnovations.When only the very best will do, there is no room forcompromise.www.swixtriac.com