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Eigenschaften interner Expansionen am Beispiel von Modalwörtern

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Vordergrund gerückt werden, geht in diesen Fällen nicht auf Modalwörter zurück, sondern<br />

auf die besondere kommunikative Funktion der Satzperipherie.<br />

Was nun Modalwörter im Mittelfeld deutscher Sätze angeht, lassen sich zwei Gruppen unterscheiden:<br />

zum einen solche Fälle, in denen Modalwörter syntaktisch ihre kanonische Position<br />

einnehmen und prosodisch voll integriert sind. Mit anderen Worten: Die prosodische Integration<br />

spiegelt sich in der syntaktischen Integration wider. Auf der anderen Seite stehen die Fäl-<br />

le, die gleich auf mehreren Ebenen als markiert angesehen werden müssen. D.h. Lautstärke,<br />

nukleare Tonhöhenbewegungen und Geschwindigkeit ändern sich wie im Falle des Fokusak-<br />

zents gleichzeitig und/oder die in markierter Position stehenden Modalwörter werden durch<br />

Pausen und Tonhöhensprünge an den Rändern eingerahmt. Während bei Zifonun et al. (1997)<br />

noch die Rede da<strong>von</strong> war, dass solche Perturbationen auf der Wortstellungsebene die Äußerung<br />

nicht automatisch ungr<strong>am</strong>matisch werden lassen, sondern zu einer Akzentverschiebung<br />

führen, konnte an den Daten gezeigt werden, wie es zu dieser Akzentwahrnehmung kommt.<br />

Syntax, Pragmatik, Semantik und Prosodie arbeiten synchron in die gleiche Richtung und<br />

verstärken sich gegenseitig in ihrer Wirkung.<br />

Literatur<br />

Admoni, Wladimir (1966): Der deutsche Sprachbau. Moskau, Leningrad: Isdatelstwo<br />

Prosweschenie.<br />

Altmann, Hans (1981): Formen der „Herausstellung“ im Deutschen. Rechtsversetzung,<br />

Linksversetzung, Freies Thema und verwandte Konstruktionen. Tübingen: Max Niemeyer.<br />

Ammon, Ulrich, Hans Bickel, Jakob Ebner, Ruth Esterh<strong>am</strong>mer, Markus Gasser, Lorenz Hofer,<br />

Birte Kellermeier-Rehbein, Heinrich Löffler, Doris Mangott, Hans Moser, Robert<br />

Schläpfer, Michael Schloßmacher, Regula Schmidlin & Günter Vallaster (2004):<br />

Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der<br />

Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol.<br />

Berlin: Walter de Gruyter.<br />

Auer, Peter (1992): „Introduction: John Gumperz' Approach to Contextualization.“ In: Auer,<br />

Peter & Aldo Di Luzio (Hgg.): The Contextualization of Language. Amsterd<strong>am</strong>:<br />

John Benj<strong>am</strong>ins, S. 1-38.<br />

Auer, Peter (1996): „On the prosody and syntax of turn-continuations.“ In: Couper-Kuhlen,<br />

Elizabeth & Margret Selting (Hgg.): Prosody in conversation. Interactional studies.<br />

C<strong>am</strong>bridge: C<strong>am</strong>bridge University Press, S. 57-100.<br />

Auer, Peter (1997): „Formen und Funktionen der Vor-Vorfeldbesetzung im gesprochenen<br />

Deutsch.“ In: Schlobinski, Peter (Hg.): Syntax des gesprochenen Deutsch. Opladen:<br />

Westdeutscher Verlag, S. 55-91.<br />

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