Eigenschaften interner Expansionen am Beispiel von Modalwörtern
Eigenschaften interner Expansionen am Beispiel von Modalwörtern Eigenschaften interner Expansionen am Beispiel von Modalwörtern
17 das GEHT gar nich; 18 Dir: doch geht SCHON; 19 wenn wir [das MÖCHten; ] 20 Mel: [ja=WILL ich aber gar nich;] 21 (--) bin doch nich euer KLAssensprecher; Abbildung 12 Intonation und Lautstärke von Beispiel 6 19 Allerdings unterscheiden sich Modalwörter diesbezüglich nicht von anderen Redeteilen, die in das Vorfeld verschoben werden. Das Vorfeld stellt in diesen Fällen eine Markiertheitsposition dar, deren Feldbesetzung oft aber nicht immer einhergeht mit anderen Verfahren der Prominentmachung. Anders sieht es mit prosodisch herausgestellten Modalwörtern im Mittelfeld aus. Hier geht die prosodische Markierung einher mit einer Verletzung der Serialisierungsbedingungen für Satzadverbien im Mittelfeld. Die kanonische Abfolge für den Hinweis, das zwischen Zaun und Hühnerstall gefallene Blatt mit einem Stock wieder hervorzuziehen, wäre demnach: „Versuch es doch vielleicht noch mal mit einem langen Stock“ (vgl. 3 (a) und die angenom- mene Abfolgehierarchie für „Modalpartikeln“ bei Zifonun et al. (1997) „kontextspezifizierend » modal » quantifizierend“). 19 Bei diesem Beispiel musste der angezeigte Frequenzbereich auf Grund der Stimmlage ausnahmsweise um 50 Hz gesenkt werden. Durch die logarithmische Darstellung sind die Proportionen nichtsdestotrotz vergleichbar. 28
Beispiel 7 Hühnerstall 01 Chr: 05 (3) 06 Regie: hast du schon mal versucht ihn RAUSzuholen, 07 Chr: 08 Regie: versuch_s doch noch mal viellEIcht mit nem langem STOCK, 09 oder nem ANdern gegenstand? (--) 10 und wenn es !AB!solut nich klappt,(-) 11 und durch KEIne methode dieses blatt sich wieder (.) nach vOrne befördern läßt? 12 °h dann KOMM doch bitte noch mal ins sprechzimmer; Abbildung 13 Lautstärke und Intonation von Beispiel 7 Es ließ sich also tatsächlich eine Korrelation zwischen Markiertheit auf syntaktischer Ebene und prosodischer Markiertheit nachweisen. 6 Diskussion Ausgangspunkt dieser Untersuchung war die Frage nach dem Status der internen Expansionen. Obwohl die Kategorie der internen Expansionen aus der Logik einer On-line-Grammatik 29
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17 das GEHT gar nich;<br />
18 Dir: doch geht SCHON;<br />
19 wenn wir [das MÖCHten; ]<br />
20 Mel: [ja=WILL ich aber gar nich;]<br />
21 (--) bin doch nich euer KLAssensprecher;<br />
Abbildung 12 Intonation und Lautstärke <strong>von</strong> <strong>Beispiel</strong> 6 19<br />
Allerdings unterscheiden sich Modalwörter diesbezüglich nicht <strong>von</strong> anderen Redeteilen, die<br />
in das Vorfeld verschoben werden. Das Vorfeld stellt in diesen Fällen eine<br />
Markiertheitsposition dar, deren Feldbesetzung oft aber nicht immer einhergeht mit anderen<br />
Verfahren der Prominentmachung.<br />
Anders sieht es mit prosodisch herausgestellten <strong>Modalwörtern</strong> im Mittelfeld aus. Hier geht<br />
die prosodische Markierung einher mit einer Verletzung der Serialisierungsbedingungen für<br />
Satzadverbien im Mittelfeld. Die kanonische Abfolge für den Hinweis, das zwischen Zaun<br />
und Hühnerstall gefallene Blatt mit einem Stock wieder hervorzuziehen, wäre demnach:<br />
„Versuch es doch vielleicht noch mal mit einem langen Stock“ (vgl. 3 (a) und die angenom-<br />
mene Abfolgehierarchie für „Modalpartikeln“ bei Zifonun et al. (1997) „kontextspezifizierend<br />
» modal » quantifizierend“).<br />
19 Bei diesem <strong>Beispiel</strong> musste der angezeigte Frequenzbereich auf Grund der Stimmlage ausnahmsweise um 50<br />
Hz gesenkt werden. Durch die logarithmische Darstellung sind die Proportionen nichtsdestotrotz vergleichbar.<br />
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