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GLaNZ KLaNG - Staatskapelle Dresden

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Konzert in der Gläsernen ManufakturRadu Lupu ist Capell-Virtuos 2013/2014 der Sächsischen <strong>Staatskapelle</strong> <strong>Dresden</strong>. Neben dem Konzertin der Gläsernen Manufaktur wird er auch mit einem Solorezital in der Semperoper zu erleben sein(16. April 2014) sowie im 7. Symphoniekonzert (2.,3. und 4. März 2014), bei dem er unter der Leitungvon Christian Thielemann das 4. Klavierkonzert von Ludwig van Beethoven interpretieren wird.DerGegenENTWURFRadu Lupu istdiesjähriger Capell-Virtuos der Sächsischen<strong>Staatskapelle</strong>. Jedesseiner Konzerte isteinmalig. Auch, weiler keine CDs mehreinspielt und sichaus der Öffentlichkeitkonsequent zurückzieht.Seine Konzentration gilteinzig dem Orchester,dem Dirigenten und demPublikum vor Ort.Die klassische Musik hat ihreKampfzone längst ausgeweitet:CD-Aufnahmen gehören ebensozum Geschäft wie Fernsehauftritteund Künstler, die inZeitungen und Magazinen begeistert überihr Leben, die Musik und die Magie desTones reden, die sich fotografisch in Szenesetzen lassen und durch ihre öffentlichenAuftritte für die Klassik werben. Der rumänischePianist Radu Lupu ist eine Ausnahmeerscheinungauf diesem Marktplatz derEitelkeiten, ein Gegenentwurf zur schönenneuen Klassikwelt. Er gibt keine Interviews,und nachdem er zahlreiche CDs (unterihnen die Referenzaufnahme sämtlicherKlavierkonzerte Beethovens) eingespielthat, geht er schon lange nicht mehr in Aufnahmestudios.Lupus Ort ist der Rückzug, die privateBeschäftigung mit der Musik, die Einkehr –was er zu sagen hat, sagt er nicht in Worten,sondern allein mit Tönen. Die einzigeMöglichkeit, diesen Ausnahmemusikerheute noch zu erleben, ist auf seinen altenEinspielungen oder auf dem Konzertpodium.Und damit ist jeder seiner Auftritte perse besonders. Lupus Konzertabende sindals vergängliche Momente geplant, vondenen am Ende lediglich die Erinnerungder Besucher bleibt. Radu Lupu beweist mitseinem Ausstieg aus dem Klassik-Zirkus,dass gerade der Rückzug eine eigene Faszinationhat, und dass die Verknappung füreine umso größere Nachfrage sorgt. Wohlniemand anderes bewahrt die Einmaligkeitdes Live-Auftrittes so gewissenhaft wie er.Gerade weil Radu Lupus Kunst nicht allgegenwärtigist, nie für die Masse entsteht,sondern aus dem Inneren des Musikerskommt – aus seinem direkten Dialog miteinem Orchester wie der <strong>Staatskapelle</strong>, miteinem Dirigenten wie Donald Runniclesund dem Dresdner Publikum in der GläsernenManufaktur.All das könnte man als Masche missverstehen,als PR-Nummer oder als geplanteProvokation gegen einen Klassik-Markt,der sich immer bunter und schneller dreht.Tatsächlich aber ist Radu Lupu seine Innerlichkeitanzuhören, wenn er aus derStudierstube zurück in die Konzertsälekommt. Dann stellt er das Ergebnis seinerEinkehr vor und einen Ton, den nur er beherrscht.Musikkritiker schreiben sich seitJahren ihre Federn stumpf, um die Magieseines Klanges zu erklären. Und vielleichtist das bislang niemandem besser gelungenals Leo Carey von der amerikanischenZeitschrift The New Yorker. Er schrieb:»Man ist sich bei jedem Auftritt von Lupusicher, Zeuge von etwas ganz Besonderemzu werden – und man scheitert, sobaldman versucht, dieses Besondere in Wortezu fassen.« Dann unternimmt der Kritikertrotzdem einen Anlauf: »Vielleicht ist es,dass Lupu im Laufe der Zeit einen ganzeigenen Klang entwickelt hat«, spekulierter. »Anders als andere Pianisten spielt erdas klassische Repertoire von Beethoven,Mozart und Schubert nicht muskulös, objektiv,stürmend und drängend. Und beiChopin, Debussy und Scriabin verzichtet erdarauf, besonders sensibel, verwischt undträumerisch zu wirken. Bei ihm gibt es kein›Entweder oder‹, sondern immer nur ein›Sowohl als auch‹. Und so entsteht eine einzigartigeSubtilität des Klanges, der aus derintensiven Beschäftigung mit dem Komponistenentsteht und aus dem perfekten Umgangmit den mechanischen und sinnlichenMöglichkeiten des Instrumentes.«Um so erstaunlicher ist, dass Radu Lupusich aus dem CD-Geschäft zurückgezogenhat und somit einen modernen Gegenpolzu Glenn Gould bildet, der einst gerade inden Aufnahmestudios jene Perfektion desKlanges suchte, die er in Konzerten nichtgegeben sah. Lupu glaubt an das Konzertals Veranstaltungsort mit Aura, an dieWahrhaftigkeit und die Direktheit der Musikund an den vergänglichen Moment alseigenes, besonderes Erlebnis. Für seineEntscheidung, nur noch in Live-Konzertenaufzutreten, haben andere Pianisten wieKirill Gerstein großes Verständnis: »Ichverstehe, dass Radu Lupu keine CDs mehraufnimmt – sein Klang lässt sich nicht konservieren,er ist in all seiner schockierendenDirektheit nur an einem Ort zu erfahren,im Konzert selber.«In <strong>Dresden</strong> tritt Lupu nun gleich mitzwei Klavierkonzerten von Wolfgang AmadeusMozart auf. Er spielt das große A-Dur-Konzert (KV 488), das zur gleichen Zeit wiedie Oper »Le Nozze di Figaro« entstandund das trotz seiner kammermusikalischenForm (ohne Trompeten und Pauken, dafüraber mit Klarinetten) als »symphonischesKonzert« Mozarts gilt. Außerdem interpretiertLupu Mozarts letztes Konzert in B-Dur(KV 595), das zeitgleich mit der »Zauberflöte«entstand, also in den letzten Monatenseines Lebens und in einer finanziellen undemotionalen Krisenzeit. Das B-Dur-Konzertgilt als eines der reifsten KlavierkonzerteMozarts, in dem er noch einmal seine gesamteKunst bündelt, in die Zukunft führtund hören lässt, wie ein »Lächeln unter Tränen«klingt. Außerdem wird zum 100. Geburtstagdes britischen KomponistenBenjamin Britten dessen »Suite on EnglischFolk Tunes« erklingen.Freitag, 6. Dezember 2013, 21 UhrDie Gläserne Manufaktur von VolkswagenKonzert in derGLÄsERNEN ManufaKTurDonald Runnicles DirigentRadu Lupu KLAVIERWolfgang Amadeus MozartKlavierkonzert A-Dur KV 488Benjamin BrittenSuite on English Folk Tunes op. 90»A time there was…«Zum 100. Geburtstag des KomponistenWolfgang Amadeus MozartKlavierkonzert B-Dur KV 5958 SAISON 2013 / 2014 9 SAISON 2013 / 2014

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