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GLaNZ KLaNG - Staatskapelle Dresden

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Renaissance einerStraDIvaRIKonzertmeister Kai Vogler hat eine neue »Geliebte«. Sie ist knapp 300Jahre alt, klingt wunderschön und sieht auch gut aus. Kein Wunder,dass der Musiker von ihr fasziniert ist.Vorher und nachher: Im Jahr 2008 erhieltdas Geigenbau-Atelier Kogge & Gateauin Berlin die Kapell-Stradivari in einemZustand, dessen Mängel nicht zu übersehenwaren. Nach fünfjähriger Reparaturerstrahlt das Instrument nun wieder inaltem Glanz.Normale Geigen werden repariert.Bei einer Stradivari – zumal,wenn sie aufgrund diverserSchäden kaum noch spielbarwar – darf man getrost voneiner Renaissance sprechen. Eine solcheWiedergeburt gab es nun bei der Sächsischen<strong>Staatskapelle</strong>. Zur Freude nicht nurdes Orchesters, sondern selbstverständlichauch des Publikums.Es gibt bekanntlich vieles, was man mitwirklich guten Geigen tun kann, nur einessollte man unbedingt vermeiden: sich daraufsetzen. Schon gar nicht auf eine Stradivari!Aber auch Musiker sind nur Menschen,daher bleiben selbst Stradivaris vornichts gefeit – tatsächlich ging vor etwasmehr als 100 Jahren ein solches Instrumentin <strong>Dresden</strong> unter der Last eines Musikerszu Bruch.In »nervöser Zerstreutheit« soll sich1910 ein Konzertmeister der damaligenHofkapelle auf sein Instrument gesetzthaben. Das war – und ist – Eigentum desOrchesters, es gehört seit 1833 zum Kapellfundus.Zum Glück blieb das wertvolleStück reparabel. Jetzt ist es allerdings zumersten Mal gründlich restauriert wordenund nach fünfjährigem Werkstattaufenthaltim Berliner Geigenatelier Kogge & Gateauwieder der Sächsischen <strong>Staatskapelle</strong> übergebenworden.Dort wird die Violine mit der Inschrift»Cremona 1734« von Konzertmeister KaiVogler gespielt. Er hat sich zur Geschichteseiner »neuen Geliebten« kundig gemacht:»Das Instrument ist den Dokumentationenzufolge für um die 800 Taler durch diedamalige Königlich-Sächsische Kapelle inParis angekauft worden. Für die damaligeZeit war das ein stolzer Preis. Es gibt Leute,die das heute auf circa 100.000 Eurohochrechnen, aber das war das Instrumentsicherlich wert. Nach dem Unfall von 1910und den ersten Reparaturen blieb derKlang allerdings unbefriedigend. Mankonnte den Zustand nur als bedauernswertbezeichnen.«Dabei sind Stradivaris bekanntlichgerade für ihre Klangpracht berühmt! Inder Vergangenheit wurde die Violine zwarmehrfach repariert, aber nie so, dass ihreursprüngliche Qualität je wiederhergestelltwurde.Kai Vogler war sich des mit einem weiterenWerkstattaufenthalt verbundenen Risikosdurchaus bewusst: »Wir haben im Orchestergemeinsam überlegt, was man machenkann. Es war der dringende Wunsch,die Geige instand setzen zu lassen. Sie sorestaurieren zu lassen, wie es aus heutigerfachmännischer Sicht möglich ist. Manmuss sich an so eine Restaurierung aberein paar Jahre ketten und ist dem dann aufKai Vogler und Yves Gateau (rechts)stellten am 21. Oktober 2013 eingeladenenJournalisten die instandgesetzteStradivari im Orchesterprobenraumder <strong>Staatskapelle</strong> vor.12 SAISON 2013 / 2014 13 SAISON 2013 / 2014

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