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DA - Fachgebiet Hochspannungstechnik

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6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 1<br />

6 Beanspruchungen durch elektrische Felder........................................................................2<br />

6.1 Einleitung ...................................................................................................................2<br />

6.2 Grundlagen des elektrischen Feldes ...........................................................................5<br />

6.3 Analytische Auswertung der Kontinuitätsgleichung................................................11<br />

6.3.1 Kugel frei im Raum ..........................................................................................12<br />

6.3.2 Konzentrische Kugeln (Kugelkondensator) .....................................................14<br />

6.3.3 Koaxiale Zylinder.............................................................................................18<br />

6.3.4 Homogenes Feld (Plattenkondensator).............................................................21<br />

6.4 Regeln für die grafische Feldermittlung...................................................................23<br />

6.5 Ausnutzungsfaktoren nach Schwaiger .....................................................................26<br />

<strong>Fachgebiet</strong> <strong>Hochspannungstechnik</strong> <strong>Hochspannungstechnik</strong><br />

Prof. Dr.-Ing. Volker Hinrichsen WS 07/08 + SS 08


6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 2<br />

6 Beanspruchungen durch elektrische Felder<br />

6.1 Einleitung<br />

Zur Beurteilung der elektrischen Festigkeit einer Isolieranordnung ist die Kenntnis des<br />

elektrischen Feldes bei Anlegen einer Spannung an diese Anordnung von zentraler Bedeutung.<br />

Dabei sind sowohl deren örtlicher Verlauf als auch der Wert der maximal auftretenden<br />

Feldstärke wichtig. Diese werden, neben anderen Einflussfaktoren, ganz maßgeblich durch<br />

die Formgebung der Elektroden beeinflusst. Durch sie kann die Durchschlagfestigkeit einer<br />

Anordnung bei gegebener Schlagweite und gegebenem Dielektrikum in weiten Grenzen verändert<br />

werden, wie das folgende einfache Beispiel zeigt:<br />

I 1<br />

I 2<br />

E<br />

Anordnung 1<br />

E 2 max<br />

E 1 max<br />

U 1<br />

Anordnung 2<br />

U 2<br />

s<br />

x<br />

Zum unterschiedlichen Durchschlagverhalten bei homogenem und stark inhomogenem elektrischen Feld<br />

An zwei unterschiedliche Anordnungen 1 und 2 gleicher Schlagweite s werde eine langsam<br />

ansteigende Spannung angelegt. Anordnung 1 wird aus zwei Plattenelektroden gebildet,<br />

Anordnung 2 aus einer Spitze, die einer Platte gegenübersteht. An Anordnung 1 kommt es bei<br />

Erreichen der Spannung Ud1 (der Durchschlagspannung dieser Anordnung) zu einem plötzlichen<br />

Spannungszusammenbruch, verbunden mit dem plötzlichen Auftreten eines Stromes.<br />

An Anordnung 2 beginnt bereits bei vergleichsweise niedriger Spannung Ua ein sehr kleiner<br />

Strom zu fließen, und bei einer Spannung Ud2 wesentlich unterhalb Ud1 erfolgt der Span-<br />

nungszusammenbruch, verbunden mit einem starken Stromanstieg. Die Spannung Ua wird<br />

Anfangsspannung genannt, bei deren Erreichen Vorentladungen (Teilentladungen)<br />

U 1<br />

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I 1<br />

U 2<br />

I 2<br />

Ua<br />

U d2<br />

U d1<br />

t<br />

t<br />

t<br />

t


6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 3<br />

unmittelbar vor der Spitze einsetzen. Diese stellen einen Teildurchbruch der Isolierstrecke<br />

dar. Der Unterschied zwischen den beiden Anordnungen besteht in den Verläufen des elektrischen<br />

Feldes. In Anordnung 1 herrscht an jedem Ort innerhalb der Isolierstrecke gleiche Feldstärke,<br />

es handelt sich um ein homogenes Feld. Anordnung 2 weist dagegen ein stark inhomogenes<br />

Feld auf, das unmittelbar vor der Spitze die höchste Feldstärke aufweist, die mit<br />

zunehmendem Abstand sehr schnell abnimmt.<br />

Die beiden Anordnungen haben also trotz gleicher Schlagweiten sehr unterschiedliche<br />

Durchschlagspannungen, deren Ursache in den sich stark unterscheidenden Feldverläufen und<br />

maximalen Feldstärken zu suchen ist.<br />

Die Durchschlagfeldstärke Ed ist die maximale Feldstärke in einer Isolieranordnung bei<br />

der Durchschlagspannung Ud. Die Anfangsfeldstärke Ea ist die maximale Feldstärke in einer<br />

Isolieranordnung bei der Anfangsspannung Ua. Mit Hilfe dieser Begriffe lässt sich eine grobe<br />

Einteilung der Isolieranordnungen bzw. der bei ihnen vorliegenden Felder vornehmen:<br />

Homogenes Feld: Ed = Ud/s<br />

Schwach inhomogenes Feld: Ea = Ed = Emax(x) > Ud/s bei U = Ud<br />

Stark inhomogenes Feld: Ea = Emax(x) < Ed bei U = Ua<br />

Das schwach inhomogene Feld ist dadurch gekennzeichnet, dass es zwar bei Erreichen einer<br />

Feldstärke, die höher ist als die in einer vergleichbaren homogenen Anordnung, auch zu<br />

Vorentladungen kommt, dass sich daraus aber unmittelbar ein vollkommener Durchschlag<br />

entwickelt. Anfangs- und Durchschlagspannung sind identisch.<br />

Die Durchschlagfeldstärke Ed im homogenen bzw. schwach inhomogenen Feld (bei der es<br />

also zu einem vollkommenen Durchschlag kommt) sowie die Anfangsfeldstärke Ea im stark<br />

inhomogenen Feld (Beginn von Teildurchschlägen oder unvollkommenen Durchschlägen)<br />

wird auch als Durchschlagfestigkeit bezeichnet. Die Dimensionierung von Isolieranordnungen<br />

in Hochspannungsgeräten ist deshalb so schwierig, weil die Durchschlagfestigkeit von<br />

einer Vielzahl von zwar physikalisch begründbaren, in vielen Fällen jedoch nur empirisch<br />

gefundenen Parametern abhängt. Die Prinzipdarstellung auf der nächsten Seite vermittelt einen<br />

groben Überblick über die verschiedenen Abhängigkeiten. Unabhängig davon bleibt jedoch<br />

die Kenntnis elektrischer Feldverläufe der Schlüssel zur Konstruktion funktionstüchtiger<br />

hochspannungstechnischer Geräte. In vielen Fällen genügen dabei Abschätzungen anhand<br />

einfacher, analytisch zu berechnender ähnlicher Geometrien, und nicht selten ist bereits die<br />

Kenntnis der in der Anordnung auftretenden maximalen Feldstärke ausreichend. Das soll Gegenstand<br />

dieses Kapitels sein, während die exakte Berechnung auch komplizierter Feldgeometrien<br />

mit Hilfe von Feldberechnungsprogrammen an anderer Stelle behandelt wird.<br />

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6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 4<br />

Qualitativer Verlauf der Durchschlagfestigkeiten von Isolieranordnungen in<br />

Abhängigkeit von verschiedenen Parametern<br />

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6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 5<br />

6.2 Grundlagen des elektrischen Feldes<br />

Das elektrische Feld beschreibt einen physikalischen Zustand des Raumes. Es wird über<br />

die von ihm ausgehende Kraftwirkung auf elektrische Ladungen definiert. Grundsätzlich ist<br />

zwischen zwei Arten elektrischer Felder zu unterscheiden (Bild):<br />

Elektrisches Quellenfeld (links) und Wirbelfeld (rechts)<br />

Im Quellenfeld haben alle Feldlinien einen Anfangs- und einen Endpunkt (der auch im<br />

Unendlichen liegen kann). Die Anfangs- und Endpunkte werden durch positive und negative<br />

elektrische Ladungen gebildet.<br />

Im Wirbelfeld sind alle Feldlinien in sich geschlossen, besitzen also weder Anfangs- noch<br />

Endpunkte. Elektrische Wirbelfelder bilden sich beispielsweise um die Feldlinien eines zeitlich<br />

veränderlichen magnetischen Feldes aus.<br />

Die elektrische Feldstärke E 1 ist definiert über die Kraftwirkung F auf eine positive<br />

Probeladung q + :<br />

E = F/q + bzw. F = q + · E<br />

Die Richtung der elektrischen Feldstärke entspricht der Richtung der Kraft auf die positive<br />

Probeladung (Bild).<br />

q + q +<br />

+<br />

F<br />

Die elektrische Feldstärke ist nicht nur von der sie verursachenden Ladung abhängig, sondern<br />

auch von den Stoffeigenschaften des Raumes, in dem sie wirkt. Über die Stoffeigen-<br />

1 Vektoren werden in diesem Skript fett und kursiv dargestellt.<br />

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F<br />

q- q E<br />

- E<br />

Richtungen der Kräfte auf Probeladungen im elektrischen Feld


6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 6<br />

schaften ist sie mit einer materialunabhängigen Feldgröße, der elektrischen Verschiebungsdichte<br />

D, verknüpft:<br />

D = ε0·εr·E<br />

In isotropen 1 Stoffen, von denen hier grundsätzlich ausgegangen wird, besitzen die elektrische<br />

Verschiebungsdichte und die elektrische Feldstärke gleiche Richtung. Der Betrag<br />

D von D entspricht an der Oberfläche einer ideal leitenden Elektrode der Flächenladungsdichte<br />

σ und hat dementsprechend die Einheit As/m 2 bzw. C/m 2 :<br />

dq<br />

D =σ=<br />

dA<br />

Die die beiden Feldgrößen verknüpfende Stoffkonstante setzt sich zusammen aus der<br />

elektrischen Feldkonstanten (Dielektrizitätskonstante des Vakuums)<br />

ε<br />

0<br />

=<br />

8,<br />

8542⋅10<br />

−12<br />

As<br />

Vm<br />

= 8<br />

, 8542<br />

pF<br />

m<br />

und der relativen Dielektrizitätszahl εr. Die relative Dielektrizitätszahl hat grundsätzlich<br />

Werte ≥ 1. Die folgende Tabelle nennt Werte der relativen Dielektrizitätszahlen einiger für<br />

praktische Anwendungen wichtiger Stoffe:<br />

Tabelle einiger relativer Dielektrizitätszahlen<br />

Eine Ladung q, die gegen die Kraft des elektrischen Feldes von einem Punkt s1 nach s2 bewegt<br />

wurde, besitzt eine potentielle Energie Wpot. Über diese wird das Potential ϕ definiert:<br />

1 isotrop � richtungsunabhängige physikalische und chemische Eigenschaften<br />

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6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 7<br />

s2<br />

ds<br />

W ∫<br />

q q<br />

F<br />

pot s1<br />

ϕ= =<br />

Flächen gleichen Potentials im elektrischen Feld werden als Äquipotentialflächen bezeichnet.<br />

Sie stehen grundsätzlich senkrecht auf den Feldlinien, da nur in dieser Richtung eine<br />

Verschiebung von Ladungen ohne Energieaufwand möglich ist. Äquipotentialflächen, bzw. in<br />

zweidimensionaler Darstellung Äquipotentiallinien, sind das wichtigste und übliche Hilfsmittel<br />

zur anschaulichen grafischen Darstellung der elektrischen Feldverhältnisse an Hochspannungsgeräten.<br />

Das Potential muss auf eine (frei wählbare) Bezugsebene ϕ = 0 bezogen werden. Häufiger<br />

wird aber die Potentialdifferenz ∆φ zwischen zwei Punkten, gleichbedeutend mit der elektrischen<br />

Spannung U zwischen diesen Punkten angegeben:<br />

∆φ21 = U21<br />

Die Spannung zwischen zwei Punkten ergibt sich – im Quellenfeld unabhängig von der<br />

Wahl des Integrationsweges – als das Linienintegral der elektrischen Feldstärke längs des<br />

Weges s:<br />

∆W<br />

1 1<br />

∫ ∫<br />

Fds q⋅Eds U21 =∆ϕ 21 =<br />

pot,21 2 =<br />

q q<br />

2 =<br />

q<br />

1<br />

= ∫ E ds<br />

2<br />

Ist also die räumliche Verteilung des elektrischen Feldes E(x,y,z) bekannt, so kann daraus<br />

die Potentialverteilung ϕ(x,y,z) abgeleitet werden. Umgekehrt ergibt sich bei gegebener Potentialverteilung<br />

das elektrische Feld zu 1<br />

⎧∂ϕ ∂ϕ ∂ϕ<br />

⎫<br />

E(x,y,z) = {Ex, Ey, Ez} = – grad ϕ = – ⎨ , , ⎬ .<br />

⎩∂x∂y ∂z<br />

⎭<br />

Das elektrische Quellenfeld wird, wie bereits erwähnt, durch Ladungen auf Elektrodenoberflächen<br />

erzeugt. Eine Elektrodenanordnung kann bei einer gegebenen anliegenden Spannung<br />

eine bestimmte Ladungsmenge auf ihren Oberflächen speichern. Dieses Speichervermögen<br />

ist die Kapazität C der Anordnung:<br />

q q<br />

C = =<br />

U ∆ϕ<br />

Für die Berechnungen bestimmter Auswirkungen des elektrischen Feldes lässt sich eine<br />

ausgedehnte Feldanordnung oft nutzbringend durch eine konzentrierte Kapazität ersetzen<br />

(nächstes Bild). So können z.B. viele Aspekte des Betriebsverhaltens von Betriebsmitteln in<br />

1 Die Gleichung ist hier für das kartesische Koordinatensystem angegeben. Häufig hat man es in der<br />

<strong>Hochspannungstechnik</strong> mit rotationssymmetrischen Anordnungen zu tun. In diesen Fällen wird man die<br />

Berechnungen zweckmäßigerweise in einem Kugel- oder Zylinderkoordinatensystem durchführen.<br />

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6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 8<br />

der elektrischen Energieversorgung durch die Abschätzung von Erdkapazitäten oder Streukapazitäten<br />

behandelt werden. Im Gegensatz zu elektrischen Feldbildern und Feldstärken<br />

lassen sich diese parasitären Kapazitäten unmittelbar in Netzwerkberechnungsprogrammen<br />

verarbeiten (z.B. zur Ermittlung der Spannungsverteilung entlang Isolatoren, Stützern, Spannungsteilern,<br />

Überspannungsableitern).<br />

Von den Maxwellschen Gleichungen für ruhende Körper werden für die meisten hochspannungstechnischen<br />

Probleme nur wenige und diese teilweise in vereinfachter Form benötigt,<br />

da in der Regel mit genügender Genauigkeit von elektrostatischen stationären oder quasistationären<br />

Quellenfeldern ausgegangen werden kann. Trotzdem werden die Gleichungen an<br />

dieser Stelle kurz angeführt, um anschließend auf die Vereinfachungen einzugehen. Grundsätzlich<br />

unterscheidet man<br />

- zwei Feldgleichungen ("Hauptgleichungen"): Zusammenhang zwischen zeitveränderlichen<br />

elektrischen und magnetischen Größen � Induktionsgesetz, Durchflutungsgesetz;<br />

- zwei Kontinuitätsgleichungen ("Nebengleichungen"): Quellen der Feldgrößen �<br />

Kontinuitätsgleichung für die magnetische Flussdichte, Kontinuitätsgleichung für<br />

Leitungs- und Verschiebungsstromdichte;<br />

- drei Stoffgleichungen: Einfluss verschiedener Materialeigenschaften auf den Zusammen-<br />

hang zwischen den Feldgrößen.<br />

Kapazität eines elektrischen Quellenfeldes<br />

Üblich ist die Darstellung dieser Gleichungen entweder in differentieller oder in integraler<br />

Form. Hier erfolgt eine Beschränkung auf die integrale Form. Auf der nächsten Seite sind die<br />

Gleichungen zusammen mit einer anschaulichen Darstellung ihres physikalischen Hintergrundes<br />

zusammengestellt 1 . Für die <strong>Hochspannungstechnik</strong> von besonderer Bedeutung sind (im<br />

Bild fett eingerahmt)<br />

- das Induktionsgesetz,<br />

- die Kontinuitätsgleichung für Leitungs- und Verschiebungsstromdichte,<br />

- die Stoffgleichung für die elektrische Verschiebungsdichte.<br />

1 nach: A. Küchler, <strong>Hochspannungstechnik</strong>, VDI-Verlag, 2005<br />

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6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 9<br />

Die beiden Maxwellschen Hauptgleichungen (Integralform) für ruhende Körper<br />

E ... elektrische Feldstärke; B ... magnetische Flussdichte; H ... magnetische Feldstärke;<br />

J ... Leitungsstromdichte; D ... elektrische Verschiebungsdichte<br />

Die beiden Maxwellschen Nebengleichungen (Integralform)<br />

B ... magnetische Flussdichte; J ... Leitungsstromdichte; D ... elektrische Verschiebungsdichte<br />

Die drei Stoffgleichungen<br />

B ... magnetische Flussdichte; H ... magnetische Feldstärke; D ... elektrische Verschiebungsdichte;<br />

E ... elektrische Feldstärke; J ... Leitungsstromdichte; µ0 ... Permeabilitätskonstante des Vakuums;<br />

µr ... relativer Permeabilitätsfaktor; ε0 ... Dielektrizitätskonstante des Vakuums;<br />

εr ... relative Dielektrizitätskonstante; κ ... Leitfähigkeit<br />

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6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 10<br />

∫∫ A<br />

Das Induktionsgesetz sagt aus, dass ein zeitlich veränderlicher magnetischer Fluss<br />

B d A ein elektrisches Wirbelfeld E induziert. Die Umlaufspannung längs des Flächenran-<br />

des der vom magnetischen Fluss durchsetzten Fläche entspricht der zeitlichen Ableitung des<br />

Flusses. Für die am häufigsten behandelten Probleme der <strong>Hochspannungstechnik</strong> – Anordnungen<br />

mit nichtleitenden Isolierstoffen bei Beanspruchung mit netzfrequenter Wechselspannung,<br />

Schalt- oder Blitzstoßspannungen – kann von langsam veränderlichen (quasi-stationären)<br />

kapazitiven Feldern ausgegangen werden. Das Induktionsgesetz vereinfacht sich<br />

dann zu<br />

∫�<br />

x<br />

E dx = 0.<br />

Die Kontinuitätsgleichung für Leitungs- und Verschiebungsstromdichte besagt, dass<br />

die durch die Hüllfläche A austretende gleich der in sie eintretenden Stromdichte ist, wenn<br />

sowohl Leitungs- als auch Verschiebungsstrom betrachtet werden. Der über einen Leiter auf<br />

eine Elektrode fließende Leitungsstrom it ( ) = ∫∫� J<br />

A<br />

dA<br />

setzt sich im nichtleitenden<br />

Dielektrikum als Verschiebungsstrom<br />

∂<br />

∫∫� A ∂t<br />

d<br />

D Afort. Durch Integration der<br />

Kontinuitätsgleichung über der Zeit ergibt sich der Zusammenhang zwischen<br />

Verschiebungsdichte D und der von der Hüllfläche A eingeschlossenen Ladung:<br />

Kontinuitätsgleichung:<br />

⎛ ∂D<br />

⎞<br />

∫∫ ⎜ J + ⎟ dA<br />

= 0<br />

A⎝<br />

∂t<br />

⎠<br />

∂D<br />

Umformung: �∫∫ dA=− d = it ( )<br />

A ∂t<br />

�∫∫<br />

J A<br />

A<br />

�∫∫ ∫<br />

Integration über der Zeit: D d A = it ( ) dt<br />

= Q<br />

A<br />

Die letzte Gleichung wird als Satz vom Hüllenfluss bezeichnet und stellt eine wichtige<br />

Beziehung zur analytischen Feldberechnung in einigen grundsätzlichen, praktisch wichtigen<br />

geometrischen Anordnungen dar. Versteht man die Ladung Q als Integral über der Raumladungsdichte<br />

η in dem von der Hüllfläche eingeschlossenen Volumen (siehe Bild), so lässt<br />

Zum Satz vom Hüllenfluss<br />

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6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 11<br />

sich der Satz vom Hüllenfluss auch schreiben als<br />

�∫∫ ∫∫∫<br />

D dA= η dV.<br />

A V<br />

In differentieller Schreibweise lautet diese Gleichung<br />

div D = η .<br />

Mit D = ε·E und E = – grad ϕ (s. Seite 7) wird daraus 1<br />

div E = div (– grad ϕ) = η/ε<br />

und schließlich, mit div (grad ϕ) = ∆ϕ:<br />

∆ϕ = – η/ε (in kartesischen Koordinaten:<br />

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2 2 2<br />

∂ ϕ ∂ ϕ ∂ ϕ<br />

+ + =−ηε<br />

)<br />

2 2 2<br />

∂x ∂y ∂z<br />

Dies ist die Poisson'sche Potentialgleichung für das raumladungsbehaftete Feld. Für<br />

den Spezialfall des raumladungsfreien Feldes (η = 0) wird daraus die Laplace'sche Potentialgleichung:<br />

∆ϕ = 0 (in kartesischen Koordinaten:<br />

∂ ϕ ∂ ϕ ∂ ϕ<br />

∂x ∂y ∂z<br />

2 2 2<br />

+ 2 + 2 = 0 2<br />

Elektrostatische, quasistationäre Felder sind durch die Poisson'sche oder die Laplace'sche<br />

Potentialgleichung eindeutig beschrieben. Deren Lösung, unter Anwendung unterschiedlicher<br />

Verfahren, ist daher grundsätzlich das Ziel von Feldberechnungen.<br />

Die Stoffgleichung für die elektrische Verschiebungsdichte schließlich berücksichtigt<br />

über den Faktor εr die Vergrößerung der der elektrischen Ladung proportionalen elektrischen<br />

Verschiebungsdichte durch die durch das elektrische Feld bewirkte elektrische Polarisation.<br />

Polarisation bedeutet Verschiebung vorhandener Ladungen bzw. Ausrichtung elektrischer<br />

Dipole. Da prinzipiell jede Materie mehr oder weniger stark polarisierbar ist, ist die relative<br />

Dielektrizitätszahl εr grundsätzlich größer als Eins. Wird einer Elektrodenanordnung eine<br />

Spannung bzw. eine elektrische Feldstärke eingeprägt, so wird in dieser Anordnung umso<br />

mehr Ladung gespeichert, je größer die relative Dielektrizitätszahl ist (Prinzip des Kondensators).<br />

6.3 Analytische Auswertung der Kontinuitätsgleichung<br />

Das elektrische Feld einfacher geometrischer (z.B. kugel- oder zylindersymmetrischer)<br />

Anordnungen, auf die viele kompliziertere Anordnungen in der <strong>Hochspannungstechnik</strong> zurückgeführt<br />

werden können, lässt sich in einfacher Weise durch die analytische Auswertung<br />

der Kontinuitätsgleichung (des Satzes vom Hüllenfluss) berechnen. Dazu wird in vier, ggf.<br />

fünf Schritten vorgegangen:<br />

1 Aus Gründen einer vereinfachten Schreibweise wird hier und im weiteren ε0εr durch den Ausdruck ε ersetzt.<br />

)


6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 12<br />

1. Schritt: Auflösung des Satzes vom Hüllenfluss D dA<br />

= Q nach dem Betrag von D.<br />

Es ergibt sich damit der Zusammenhang zwischen felderzeugender Ladung Q und dem<br />

örtlichen Verlauf des Betrages der elektrischen Feldstärke E = D/ε.<br />

2. Schritt: Ermittlung der Spannungsdifferenz durch Integration der Feldstärke längs des<br />

1<br />

Weges: U21 = ∫ E ds.<br />

Dies führt auf den Zusammenhang zwischen Ladung und Spannung:<br />

Q = f(U).<br />

2<br />

3. Schritt: Ermittlung der Kapazität der Anordnung: = Q<br />

C U<br />

4. Schritt: Ermittlung des Zusammenhanges zwischen Feldstärke E und Spannung U aus<br />

den Ergebnissen des ersten und des zweiten Schrittes: E = f(U).<br />

5. Schritt: Ermittlung der maximalen Feldstärke; Optimierungen, z.B. Maßnahmen zur<br />

Minimierung der maximalen Feldstärke<br />

Im Folgenden werden nach der oben beschriebenen Vorgehensweise einige typische Elektrodenanordnungen<br />

untersucht.<br />

6.3.1 Kugel frei im Raum<br />

Es wird von einer Punktladung mit unendlich weit entfernter Gegenladung ausgegangen.<br />

Als Hüllfläche wird eine Kugelfläche gewählt. Aufgrund der Symmetrie der Anordnung hat<br />

Feldverhältnisse an einer Kugelelektrode frei im Raum<br />

die elektrische Verschiebungsdichte D überall auf der Fläche im Abstand r den gleichen Betrag<br />

D(r). Da die Vektoren der elektrischen Verschiebungsdichte und der Fläche gleichgerichtet<br />

sind, ist weiterhin das Skalarprodukt D·dA gleich dem Produkt der Beträge D·dA.<br />

Damit wird im ersten Schritt aus dem Satz vom Hüllenfluss:<br />

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∫∫�<br />

A


6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 13<br />

�∫∫ �∫∫<br />

A<br />

D d A = () d = () ⋅ () = ()4π ⋅ =<br />

2<br />

Dr A Dr Ar Dr r Q<br />

A<br />

Für die Beträge der elektrischen Verschiebungsdichte und der Feldstärke ergibt sich also:<br />

Q<br />

Dr () = 2<br />

4πr<br />

Q<br />

Er () =<br />

4πεr<br />

2<br />

Im zweiten Schritt wird durch Integration der Feldstärke längs des Weges die Spannung<br />

zwischen der Kugeloberfläche mit dem Radius r = R und der unendlich weit entfernten Gegenladung<br />

ermittelt:<br />

∞ ∞<br />

Q 1 Q ⎡ 1⎤<br />

Q<br />

U = ∫E()d r r = dr<br />

= ⋅ − =<br />

4πε∫ r 4πε ⎢<br />

⎣ r⎥ ⎦ 4πεR<br />

R∞ 2<br />

R R<br />

Unter der Annahme, dass U∞ = 0 ist, gilt also für die Ladung:<br />

Q = 4πεRU.<br />

Im dritten Schritt wird die Kapazität der Kugel ermittelt:<br />

Q<br />

C = = 4πε<br />

R,<br />

U<br />

und aus dem ersten und dem zweiten Schritt ergibt sich für den Zusammenhang zwischen<br />

Feldstärke und Spannung im vierten Schritt:<br />

R<br />

Er () = U⋅ . 2<br />

r<br />

E/E E/Emax max<br />

1<br />

0<br />

R<br />

Feldstärkeverlauf für Kugel frei im Raum<br />

Nun lässt sich im fünften Schritt beispielsweise die maximale Feldstärke berechnen, die<br />

an der Kugeloberfläche auftritt:<br />

E = E R = .<br />

R<br />

max ( ) U<br />

r<br />

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∞<br />

R


6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 14<br />

Eine praktische Anwendung dieser Betrachtungen wurde bereits in Kapitel 2 bei der Dimensionierung<br />

von Abschirmkörpern von Prüftransformatoren gezeigt. Es lassen sich so aber<br />

auch näherungsweise die Feldstärken an scharfkantigen Spitzen abschätzen, indem für den<br />

Kugelradius extrem kleine Werte angenommen werden. Hierbei ist allerdings zu beachten,<br />

dass die Herleitungen nur solange gültig sind, wie die Elektrode vorentladungsfrei bleibt. Das<br />

ist bei so extrem kleinen Durchmessern nur für sehr kleine Spannungen der Fall: es ergibt sich<br />

etwa für einen Kugelradius von 1 mm und eine anliegende Spannung von 3 kV bereits eine<br />

maximale Feldstärke Emax = 30 kV/cm. Bei dieser ist die Anordnung aber schon nicht mehr<br />

vorentladungsfrei. Das Beispiel belegt aber, welch niedrige Spannungen an scharfkantige<br />

Elektroden nur angelegt werden dürfen, wenn Vorentladungsfreiheit sichergestellt sein soll.<br />

6.3.2 Konzentrische Kugeln (Kugelkondensator)<br />

Wie für die Kugel frei im Raum, wird von einer Punktladung ausgegangen. Die Radien der<br />

innere und der äußeren Kugel bilden die Integrationsgrenzen.<br />

1. Schritt (identisch mit dem für die Kugel frei im Raum):<br />

�∫∫ �∫∫<br />

A<br />

D d A = () d = () ⋅ () = ()4π ⋅ =<br />

Q<br />

Dr () = 2<br />

4πr<br />

Q<br />

Er () =<br />

4πεr<br />

2<br />

Dr A Dr Ar Dr r Q<br />

A<br />

2<br />

Feldverhältnisse für konzentrische Kugeln<br />

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6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 15<br />

2. Schritt:<br />

RR 1 2<br />

R2 R2<br />

R2<br />

Q 1 Q ⎡ 1⎤ Q ⎛ 1 1 ⎞ Q R2 − R1<br />

∫ ()d d 2<br />

⎜ ⎟<br />

4πε ∫ r 4πε ⎢ r⎥ R 4π R<br />

1 1<br />

1<br />

1 R2 4π R R R<br />

⎣ ⎦ ε ⎝ ⎠ ε 1⋅R2 U = E r r = r = ⋅ − = ⋅ − = ⋅<br />

R1⋅R2 Q = 4πε<br />

U ⋅<br />

R − R<br />

2 1<br />

3. Schritt:<br />

Q R1⋅R2 C = = 4πε<br />

⋅<br />

U R − R<br />

2 1<br />

Einführung der Schlagweite s = R2 – R1:<br />

s+ R<br />

C = 4π R ⋅<br />

s<br />

1 ε 1 .<br />

Darin stellt der Ausdruck 4πεR1 die Kapazität Ck einer Kugel frei im Raum mit dem Radius<br />

der inneren Kugel dar (s. Abschnitt 6.3.1), und es lässt sich die Kapazität des Kugelkondensators<br />

direkt mit der Kapazität einer Kugel frei im Raum vergleichen:<br />

⎞<br />

C = C ⋅ ⎜ + ⎟<br />

⎝ s ⎠ .<br />

1<br />

k 1 R ⎛<br />

Die Kapazität der koaxialen Anordnung ist also grundsätzlich größer als die der Kugel frei<br />

im Raum.<br />

4. Schritt:<br />

Mit den Ergebnissen des ersten und des zweiten Schrittes ergibt sich der Feldstärkeverlauf<br />

zu:<br />

R ⋅ R<br />

1<br />

1 2<br />

Er () = U⋅ ⋅ 2<br />

R2 − R1 r<br />

Mit einer Abnahme mit 1/r 2 entspricht der Feldstärkeverlauf also qualitativ dem an der<br />

Kugel frei im Raum.<br />

5. Schritt:<br />

Die Maximalfeldstärke tritt an der Oberfläche der inneren Kugel auf, d.h. für den Fall<br />

r = R1:<br />

E<br />

max<br />

U R2<br />

= ⋅<br />

R R − R<br />

1 2 1<br />

In dieser Gleichung stellt der Ausdruck U/R1 die Maximalfeldstärke Emax, k einer Kugel frei<br />

im Raum dar (s. Abschnitt 6.3.1), und wiederum ist ein direkter Vergleich beider Anordnungen<br />

möglich:<br />

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6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 16<br />

R2<br />

Emax = Emax,<br />

k ⋅ .<br />

R − R<br />

2 1<br />

Die Maximalfeldstärke an der konzentrischen Kugelanordnung ist also grundsätzlich höher<br />

als an der Kugel frei im Raum. Ist beispielsweise der Radius R2 der äußeren Kugel fünfmal<br />

größer als der Radius R1 der inneren Kugel, so ergibt sich aus der obigen Gleichung eine 25 %<br />

höhere maximale Feldstärke.<br />

Setzt man in die vorletzte Gleichung für einen gegebenen Radius R2 der Außenkugel die<br />

beiden extremen Möglichkeiten für die Wahl von R1 ein, nämlich R1 → 0 und R1 → R2, so<br />

zeigt sich, dass in beiden Fällen die maximale Feldstärke gegen Unendlich strebt. Dazwischen<br />

muss also ein Minimum liegen, d.h. es muss einen Radius R1, opt der Innenkugel geben, für die<br />

die maximale Feldstärke minimal ist. Dieses Minimum lässt sich durch Nullsetzen der Ableitung<br />

der maximalen Feldstärke nach dem Radius R1 ermitteln (Anwendung von Produkt- und<br />

Quotientenregel):<br />

∂E ∂ ⎛ U R ⎞ U R U R<br />

= ⋅ =− ⋅ + ⋅ = 0<br />

∂ ∂ − − −<br />

max 2 2 2<br />

⎜ ⎟ 2<br />

2<br />

R1 R1⎝R1 R2 R1⎠R1 R2 R1 R1 ( R2 R1)<br />

Umformung und Auflösung nach R1 ergibt:<br />

R<br />

2<br />

2 R 1,opt = und durch Einsetzen von R1, opt: Emax,opt<br />

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4U<br />

=<br />

R<br />

Ein weiterer interessanter Aspekt ergibt sich, wenn in der Gleichung für die maximale<br />

Feldstärke die Schlagweite s = R2 – R1 eingeführt wird:<br />

E<br />

U R U U<br />

R R R R s<br />

2<br />

max = ⋅ = +<br />

1 2 − 1 1<br />

mit s = R2 – R1<br />

In dieser Form der Gleichung kommt zum Ausdruck, dass sich die maximale Feldstärke<br />

aus zwei Bestandteilen zusammensetzt: der Term U/R1 entspricht der maximalen Feldstärke<br />

einer Kugel frei im Raum, der Term U/s ist die Feldstärke im homogenen Feld einer Elektrodenanordnung<br />

der Schlagweite s. Man kann daher von einem Krümmungseffekt und einem<br />

Abstandseffekt sprechen:<br />

Krümmungseffekt:<br />

U U U<br />

R > → E ≈<br />

1 max<br />

R1 s R1<br />

Soll also in einer Anordnung mit R1


6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 17<br />

Abstandseffekt:<br />

U U U<br />

R >> s →


6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 18<br />

Das Bild (vorherige Seite) zeigt einige praktische Beispiele, in denen mit der Annahme<br />

von Kugel- oder konzentrischen Kugelfeldern auf einfache Weise grobe Abschätzungen und<br />

Optimierungen der günstigsten Radien und Schlagweiten vorgenommen werden können.<br />

6.3.3 Koaxiale Zylinder<br />

Koaxiale Zylinder stellen, etwa im Zusammenhang mit gasisolierten Schaltanlagen und<br />

Leitungen oder mit Kabeln, eine der wichtigsten grundsätzlichen Anordnungen in der <strong>Hochspannungstechnik</strong><br />

dar. Auch sie lassen sich mit Hilfe des Satzes vom Hüllenfluss analysieren.<br />

Dazu wird von einer koaxialen Anordnung der Länge z (unter Vernachlässigung von Randeffekten<br />

an den Enden) und einer zylindrischen Hüllfläche mit dem Radius r ausgegangen.<br />

1. Schritt:<br />

�∫∫ �∫∫<br />

A<br />

D d A = Dr () d A= Dr () ⋅ Ar () = Dr ()2π ⋅ rz= Q<br />

Q<br />

Dr () =<br />

2πrz<br />

Q<br />

Er () =<br />

2πε<br />

rz<br />

2. Schritt:<br />

R2 R2<br />

A<br />

Q 1 Q R2<br />

Q R<br />

URR = ∫ E( r) dr = dr = ⋅ [ ln r]<br />

= ⋅ln<br />

R<br />

2πεz∫ r 2πεz 2πεz<br />

R<br />

1 2 1<br />

R1 R1<br />

2πε<br />

z<br />

Q = ⋅U<br />

R2<br />

ln<br />

R<br />

3. Schritt:<br />

Q 2πε<br />

z<br />

C = =<br />

U R2<br />

ln<br />

R<br />

4. Schritt:<br />

U<br />

Er () =<br />

R<br />

r ⋅ln<br />

R<br />

5. Schritt:<br />

1<br />

1<br />

2<br />

1<br />

Die Maximalfeldstärke tritt an der Oberfläche des inneren Zylinders auf, d.h. für den Fall<br />

r = R1:<br />

U<br />

Emax = E1=<br />

R<br />

R1<br />

⋅ln<br />

R<br />

2<br />

1<br />

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2<br />

1


6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 19<br />

Die Feldstärke an der koaxialen Zylinderanordnung nimmt also mit 1/r ab. Damit ergibt<br />

sich ein flacherer Kurvenverlauf als bei den konzentrischen Kugeln (dort: Abnahme mit 1/r 2 ).<br />

Auch die maximale Feldstärke ist bei gleichen Radienverhältnissen an der Zylinderanordnung<br />

grundsätzlich niedriger als an der Kugelanordnung. Das folgende Bild zeigt einen Vergleich:<br />

Wie auch für die konzentrischen Kugeln ergeben sich ins Unendliche anwachsende maximale<br />

Feldstärken für die Extremfälle des Durchmessers R1 → 0 und R1 → R2. Also muss es<br />

auch für diese Anordnung einen Radius R1, opt bzw. ein Radienverhältnis (R2/R1)opt geben, bei<br />

dem die an der Oberfläche des Innenzylinders auftretende maximale Feldstärke ein Minimum<br />

hat. Am einfachsten erhält man die Lösung durch Nullsetzen der Ableitung der maximalen<br />

Feldstärke nach dem Radienverhältnis R2/R1:<br />

E<br />

max<br />

U<br />

=<br />

R<br />

R1<br />

⋅ln<br />

R<br />

U<br />

=<br />

R<br />

R2<br />

R1<br />

⋅<br />

R<br />

ln<br />

R<br />

2 2 2<br />

1 1<br />

⎛ R2 ⎞ R2 R2 R1<br />

1ln ⋅ − ⋅<br />

∂Emax ∂ ⎜ U R ⎟<br />

1 U R1 R1 R2<br />

= ⎜ ⋅ ⎟ = ⋅ = 0<br />

2<br />

⎛R ⎞ ⎛ R R<br />

2 R ⎞ 2 ⎜ 2 2 ln ⎟ R2<br />

∂<br />

⎛ R ⎞ 2<br />

⎜ ⎟ ∂⎜ ⎟⎜<br />

R ⎟ ln<br />

R1 R ⎜ ⎟<br />

⎝ ⎠ ⎝ 1 ⎠⎝ 1 ⎠<br />

⎝ R1<br />

⎠<br />

⎛ R<br />

⎞<br />

E<br />

U/R 1<br />

2 ln⎜ ⎟ = 1<br />

⎝ R1<br />

⎠opt<br />

konzentrische Kugeln<br />

Kugel frei im Raum<br />

koaxiale Zylinder<br />

(R 1 = 1) (R 2 = 5·R 1 )<br />

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r/R 1<br />

Relative Feldstärkeverteilungen im Vergleich: Kugel frei im Raum,<br />

konzentrische Kugeln, koaxiale Zylinder


6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 20<br />

⎛ R ⎞ 2<br />

⎜ ⎟<br />

⎝ R ⎠<br />

1 opt<br />

= e= 2,718<br />

R2<br />

R1,opt = = 0,368⋅<br />

R2<br />

e<br />

Die maximale Feldstärke bei optimaler Bemessung der Radienverhältnisse ist<br />

E<br />

max,opt<br />

U U e ⋅U<br />

= = =<br />

⎛ R ⎞ R 2<br />

1,opt R2<br />

R1,opt<br />

ln⎜<br />

⎟<br />

⎝ R ⎠<br />

1 opt<br />

Der Vergleich mit der maximalen Feldstärke im optimalen Fall der konzentrischen Kugel-<br />

⎛ 4U ⎞<br />

anordnung ⎜ Emax,opt<br />

= ⎟ zeigt unmittelbar, dass die koaxiale Zylinderanordnung günstiger<br />

⎝ R2<br />

⎠<br />

ist, d.h. niedrigere Maximalfeldstärken aufweist.<br />

Das nächste Bild gibt die Abhängigkeit der maximalen Feldstärke vom Radienverhältnis<br />

wieder. Wie bei den konzentrischen Kugeln verläuft das Minimum sehr flach, so dass das<br />

optimale Radienverhältnis zur Erzielung einer minimalen Maximalfeldstärke nicht genau eingehalten<br />

werden muss:<br />

E 1<br />

E 1, opt<br />

R 1 = R 2 /e<br />

R 1 /R 2<br />

Abhängigkeit der maximalen Feldstärke für koaxiale Zylinder in<br />

Abhängigkeit vom Radienverhältnis<br />

Tatsächlich zeigt sich, dass die Durchschlagspannung – das eigentliche Kriterium für die<br />

Auslegung einer koaxialen Anordnung – ihr Maximum bei einem etwas kleineren als dem<br />

optimalen Radienverhältnis hat. Man entscheidet sich daher in der Regel für Auslegungen<br />

R1/R2 ≤ 1/e.<br />

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6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 21<br />

6.3.4 Homogenes Feld (Plattenkondensator)<br />

Auch das homogene Feld, wie es bei Vernachlässigung der Randeffekte zwischen den<br />

Elektroden eines Plattenkondensators vorliegt, lässt sich mit Hilfe des Satzes vom Hüllenfluss<br />

berechnen. Das folgende Bild zeigt die vorliegenden Verhältnisse, wobei die Änderung des<br />

Feldverlaufes im Randbereich nur angedeutet ist.<br />

Es wird eine Hüllfläche definiert, die die linke Elektrode vollständig umschließt. Sie besteht<br />

aus einer Fläche A zwischen den Elektroden und aus Flächen im äußeren Feldbereich,<br />

die aber von einem so geringen Verschiebungsfluss durchsetzt werden, dass er für die folgenden<br />

Betrachtungen vernachlässigt wird. Die verbleibende elektrische Verschiebungsdichte D<br />

hat die gleiche Richtung wie der Flächenvektor dA, so dass mit den Produkten der Beträge<br />

gerechnet werden kann. Weiterhin ist der Betrag D der elektrischen Verschiebungsdichte über<br />

die ganze Fläche A konstant, und die Integration von dA über der Fläche A ergibt den Wert<br />

der Fläche A selbst. Die 5 Berechnungsschritte sehen dann folgendermaßen aus:<br />

1. Schritt:<br />

�∫∫ �∫∫<br />

A<br />

D dA = D dA=<br />

D⋅ A= Q<br />

Q<br />

D( x) = = const.<br />

A<br />

Q<br />

E( x) = = const. = E<br />

εA<br />

A<br />

0<br />

Die elektrische Feldstärke weist also über die gesamte Schlagweite einen konstanten Wert<br />

E0 auf.<br />

2. Schritt:<br />

Homogenes elektrisches Feld des Plattenkondensators<br />

(Randeffekte vernachlässigt)<br />

Integration der Feldstärke über die Schlagweite s ergibt die Spannung:<br />

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s


6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 22<br />

s<br />

Q⋅s U = ∫ E( x) dx<br />

= E⋅ s=<br />

ε ⋅ A<br />

0<br />

ε ⋅AU ⋅<br />

⇒ Q =<br />

s<br />

3. Schritt:<br />

Q ε ⋅ A<br />

C = =<br />

U s<br />

4. Schritt:<br />

Q U<br />

E( x) = = = const.<br />

ε ⋅ A s<br />

Der fünfte Schritt – Berechnung der Maximalfeldstärke – erübrigt sich. Im praktischen Fall<br />

kommt es am Rand des Plattenkondensators natürlich zu erheblichen Feldstärkeerhöhungen,<br />

die hier nicht detailliert untersucht werden sollen. Plattenkondensatoren werden daher aber in<br />

der <strong>Hochspannungstechnik</strong> mit verrundeten Rändern derart ausgeführt, dass die Feldstärke an<br />

keiner Stelle höher wird als im homogenen Teil. Dabei ist das so genannte Rogowski-Profil<br />

so bemessen, dass die Feldstärke nach außen hin stetig abnimmt, während das wegen seiner<br />

ökonomischeren Bauweise häufiger eingesetzte Borda-Profil überall gleiche Feldstärke ergibt.<br />

Borda-Profil (links) und Rogowski-Profil (rechts) Randfeld eines Plattenkondensators mit Borda-Profil<br />

An dem einfachen Beispiel des homogenen Teils des Plattenkondensators soll noch gezeigt<br />

werden, dass die Berechnung in vielen Fällen auch durch analytische Auswertung der<br />

Laplaceschen Potentialgleichung möglich ist, die sich hier wegen der fehlenden<br />

Abhängigkeiten von der y- und der z-Richtung wesentlich vereinfacht zu:<br />

2<br />

∂ ϕ<br />

∆ ϕ = = 0 2<br />

∂x<br />

Durch zweifache Integration ergibt sich:<br />

∂ ϕ<br />

=<br />

∂x<br />

k1<br />

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6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 23<br />

ϕ ( x) = k ⋅ x+ k<br />

1 2<br />

Die Integrationskonstanten k1 und k2 werden aus den Randbedingungen bestimmt:<br />

ϕ ( x = 0) = U ⇒ U = k<br />

U<br />

ϕ ( x= s) = 0 ⇒ k1⋅ s+ k2 = 0 ⇒ k1<br />

=−<br />

s<br />

Daraus folgt für die Potentialverteilung:<br />

( ) 1 x ⎛ ⎞<br />

ϕ x = U⎜<br />

− ⎟<br />

⎝ s ⎠<br />

und für die Feldstärke:<br />

∂ϕ<br />

U<br />

E =− grad ϕ =− = = const.<br />

∂x<br />

s<br />

2<br />

6.4 Regeln für die grafische Feldermittlung<br />

Die bisher behandelten Beispiele betrafen Anordnungen, in denen sich aufgrund der einfachen<br />

Geometrien und Symmetrien auch einfache Feldverläufe ergeben. Reale Anordnungen<br />

sind in der Regel komplizierter. Deren Berechnung erfolgt heutzutage praktisch ausschließlich<br />

mit Feldberechnungsprogrammen. Insbesondere für zweidimensionale rotationssymmetrische<br />

Probleme sind mittlerweile Programme verfügbar, die auf jedem PC eingesetzt werden können.<br />

Aber auch dreidimensionale Anordnungen sind weitestgehend berechenbar, wenn auch<br />

mit großem zeitlichen Aufwand (dieser liegt hauptsächlich bei der Eingabe der Geometrien).<br />

Es macht trotzdem Sinn, sich mit einigen Grundregeln zur Erstellung eines Feldbildes von<br />

Hand vertraut zu machen. Dies verbessert einerseits das zur Interpretation der grafischen Ergebnisausgabe<br />

von Feldberechnungen erforderliche Verständnis, andererseits kann man sich<br />

auf diese Weise mit einfachen Hilfsmitteln schnell ein grobes Bild der Feldverhältnisse an<br />

Zur grafischen Ermittlung von Feld- und Äquipotentiallinienverläufen<br />

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6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 24<br />

beliebigen Elektrodenanordnungen machen. Die Anwendung ist allerdings auf ebene, das<br />

heißt zweidimensionale Probleme beschränkt.<br />

Es gelten folgende "Zeichenregeln" (s. Bild):<br />

1. Feldlinien (Verschiebungsdichtelinien) und Äquipotentiallinien stehen grundsätzlich<br />

senkrecht aufeinander.<br />

2. Elektrodenoberflächen sind Äquipotentiallinien. Also treten Feldlinien grundsätzlich<br />

im rechten Winkel aus Elektrodenoberflächen aus bzw. in sie ein.<br />

3. Die Potentialverteilung wird üblicherweise prozentual angegeben. Das Bezugspotential<br />

entspricht einem Wert von 0 %, das Hochspannungspotential 100 %.<br />

4. Dem Abstand a zwischen zwei Äquipotentiallinien entspricht immer die gleiche<br />

Potentialdifferenz ∆U = a·E. Dem Abstand b zwischen zwei Feldlinien entspricht immer<br />

die gleiche Ladung ∆Q = D·∆A = ε·E·∆A = ε·E·b·z auf den Elektroden (z ist darin<br />

die Ausdehnung der Anordnung senkrecht zur Zeichenebene). Feld- und<br />

Äquipotentiallinien ergeben ein Gitter von "Kästchen" mit den Seitenlängen a und b.<br />

Die jedem Kästchen zuzuordnende Teilkapazität ist nach den obigen Ausführungen:<br />

∆Q ε ⋅E⋅b⋅z b<br />

∆ C = = = ε ⋅z⋅ = const.<br />

∆U a⋅E a<br />

Auch das Seitenverhältnis b/a ist also konstant. Zweckmäßigerweise wählt man<br />

b/a = 1, also quadratische Kästchen. Dann lassen sich die Kästchen anhand der<br />

Bedingung konstruieren, dass ihre vier Seiten einen einbeschriebenen Kreis berühren<br />

müssen.<br />

5. Die Gesamtkapazität der Anordnung ergibt sich aus der Anzahl np der parallelen und<br />

der Anzahl nr der in Reihe liegenden Kästchen für den Fall b/a = 1 zu<br />

npnp C = ⋅∆ C = ε ⋅z⋅ n n<br />

r r<br />

Die Konstruktion des Feldbildes erfolgt, wie in dem Bild auf der nächsten Seite angedeutet,<br />

iterativ. Man wird in diesem Beispiel (Randfeld eines Plattenkondensators) etwa mit dem<br />

Zeichnen der Äquipotentiallinien 25 %, 50 % und 75 % im homogenen Bereich des Feldes<br />

beginnen und die Linien im Randbereich den Elektrodenkonturen folgend abbiegen. Anschließend<br />

werden senkrecht dazu die Feldlinien eingezeichnet, und danach erfolgt eine erste<br />

Kontrolle der Einhaltung der Zeichenregeln (rechte Winkel, einbeschriebene Kreise). Diese<br />

führt naturgemäß zunächst auf starke Abweichungen, und der Verlauf der Äquipotential- und<br />

Feldlinien muss nun in sich mehrmals wiederholenden Schritten solange nachgebessert<br />

werden, bis die Regeln mit für die jeweilige Problemstellung ausreichender Genauigkeit<br />

erfüllt sind.<br />

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(nach A. Küchler:<br />

<strong>Hochspannungstechnik</strong>,<br />

VDI-Verlag 1996)


6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 26<br />

6.5 Ausnutzungsfaktoren nach Schwaiger<br />

Mit der analytischen Auswertung der Kontinuitätsgleichung und den Regeln zur grafischen<br />

Feldermittlung sind stellvertretend nur zwei der klassischen Verfahren beschrieben worden,<br />

elektrische Quellenfelder zu beschreiben. Andere Elektrodenanordnungen als die bisher behandelten<br />

erfordern andere Lösungswege. So sind viele der in der <strong>Hochspannungstechnik</strong><br />

vorkommenden Anordnungen, lange bevor der Einsatz von Feldberechnungsprogrammen<br />

zum Standard geworden ist, analytisch untersucht worden. Dabei kamen weitere Verfahren<br />

zur Anwendung, wie beispielsweise die Methode der konformen Abbildung oder das Ersatzladungsverfahren,<br />

auf die hier nicht weiter eingegangen werden kann. Dabei erfordert es<br />

Übung und Erfahrung, für jede Anordnung den bestgeeigneten Lösungsweg zu finden. Es<br />

existiert kein einheitliches Standardverfahren, welches gleichermaßen gut auf alle Problemstellungen<br />

anzuwenden ist. Das trifft übrigens auch noch heute für die verschiedenen Arten<br />

von Feldberechnungsprogrammen zu.<br />

An dieser Stelle soll noch ein einfaches Hilfsmittel vorgestellt werden, mit dem ohne großen<br />

Rechenaufwand für eine gegebene Anordnung die höchste auftretende Feldstärke, die<br />

Kapazität und mit Einschränkung auch die Durchschlagspannung ermittelt werden können. In<br />

vielen praktischen Anwendungsfällen ist das bereits völlig ausreichend. Von Schwaiger 1 wurden<br />

Ausnutzungsfaktoren η eingeführt, die für eine bestimmte Anordnung das Verhältnis<br />

der Feldstärke E0 einer homogenen Anordnung gleicher Schlagweite (diese kann auch als<br />

mittlere Feldstärke der Anordnung interpretiert werden) zur tatsächlich auftretenden höchsten<br />

Feldstärke Emax angeben:<br />

E0<br />

U<br />

η =<br />

mit E0<br />

=<br />

E<br />

s<br />

max<br />

Der Kehrwert<br />

1 Emax<br />

=<br />

η E<br />

0<br />

ist der so genannte Inhomogenitätsgrad der Anordnung. Da die maximale Feldstärke einer<br />

beliebigen Anordnung nie kleiner sein kann als E0, gilt grundsätzlich<br />

η ≤ 1 bzw.<br />

1<br />

≥ 1 .<br />

η<br />

Der Wert von η = 1/η = 1 wird nur für eine ideale homogene Anordnung (den homogenen<br />

Bereich eines Plattenkondensators) erreicht. Für andere Anordnungen wird der Ausnutzungsfaktor<br />

als Funktion einer oder zweier als geometrische Charakteristik bezeichneten Größen<br />

p und q angegeben, die folgendermaßen definiert sind:<br />

1 A. Schwaiger, Elektrische Festigkeitslehre, Springer Verlag, Berlin, 1925<br />

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6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 27<br />

s+ r<br />

p =<br />

r<br />

R<br />

q =<br />

r<br />

Es liegen mittlerweile teils analytisch, teils durch Näherungen gefundene Ausnutzungsfaktoren<br />

einer Vielzahl von Anordnungen vor, mit denen es möglich ist, die Maximalfeldstärken<br />

an fast jeder beliebigen Elektrodenanordnung zumindest näherungsweise abzuschätzen.<br />

Beispiele in Form von Wertetabellen und/oder Kurven sind auf den Seiten 30 bis 38 wiedergegeben.<br />

Mit Hilfe der Ausnutzungsfaktoren ist es grundsätzlich auch möglich, die Durchschlagspannung<br />

von Elektrodenanordnungen in Gasen abzuschätzen:<br />

Ûd = Êd·s·η mit Êd ... Durchbruchfeldstärke<br />

Das gilt jedoch nur, solange es beim Erreichen der Durchbruchfeldstärke unmittelbar zu<br />

einem vollkommenen Durchschlag kommt, also in homogenen bis schwach inhomogenen<br />

Anordnungen. Für diese liegen die Ausnutzungsfaktoren bei Werten zwischen 1 und etwa 0,3.<br />

Ferner ist zu beachten, dass die Durchbruchfeldstärke keine konstante Größe ist, sondern außer<br />

von der Luftdichte und der Art des Gases auch von der Elektrodengeometrie abgängig ist:<br />

Platten:<br />

mit s ... Schlagweite<br />

r ... Radius der stärker gekrümmten Elektrode<br />

R ... Radius der schwächer gekrümmten Elektrode<br />

Êd = f(s) mit s ... Schlagweite<br />

Zylinder ineinander, nebeneinander oder gekreuzt:<br />

Êd = f(r) mit r ... jeweils der kleinere der Radien<br />

Kugeln nebeneinander und ineinander:<br />

Êd = f(r) mit r .. jeweils der kleinere der Radien<br />

Die drei zugehörigen Abhängigkeiten sind auf Seite 39 wiedergegeben.<br />

Weiterhin lassen sich mit Hilfe der Lufteinheitskapazität CLE die Kapazitäten von Kugelund<br />

Zylinderanordnungen bestimmen:<br />

CKugel = εr·r·CLE mit r ... Radius der kleineren Kugel<br />

CZylinder = εr·l·CLE mit l ... Länge der Zylinderanordnung<br />

Die Lufteinheitskapazität selber ist eine Funktion der geometrischen Charakteristik p. Sie<br />

ist für verschiedene Kugel- und Zylinderanordnungen auf Seite 40 dargestellt.<br />

Für die bereits in den Abschnitten 6.3.2 und 6.3.3 analytisch hergeleiteten Verhältnisse<br />

an konzentrischen Kugeln und koaxialen Zylindern soll im Folgenden der Gebrauch der Ausnutzungsfaktoren<br />

demonstriert werden:<br />

<strong>Fachgebiet</strong> <strong>Hochspannungstechnik</strong> <strong>Hochspannungstechnik</strong><br />

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6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 28<br />

Beispiel 1: Konzentrische Kugeln in Luft, r = 10 cm, R = 20 cm<br />

s+ r 10 + 10<br />

p = = = 2<br />

r 10<br />

R 20<br />

q= = = 2 = p<br />

r 10<br />

Aus Tabelle oder Kurve S. 30: η = 0,5<br />

E<br />

E U U 2U<br />

η s⋅η 0,5 ⋅( R−r) ( R−r) 0<br />

max = = = =<br />

Die gefundene Maximalfeldstärke stimmt exakt mit der analytisch berechneten Maximalfeldstärke<br />

(s. Seite 15) überein.<br />

Ermittlung der Kapazität:<br />

CKugel = εr·r·CLE<br />

Aus der Kurve S. 39, mit p = 2: CLE = 2,22 pF/cm<br />

CKugel = 10 cm · 2,22 pF/cm = 22,2 pF<br />

Vergleich mit der analytisch ermittelten Kapazität (s. Seite 15):<br />

r⋅R 10 cm ⋅20<br />

cm<br />

CKugel,anal.<br />

= 4πε0εr⋅ = 4π ⋅0,088542 pF/ cm ⋅ = 22,25 pF<br />

R−r 10 cm<br />

Beispiel 2: Koaxiale Zylinder in Luft, r = 10 cm, R = 20 cm<br />

s+ r 10 + 10<br />

p = = = 2<br />

r 10<br />

R 20<br />

q= = = 2 = p<br />

r 10<br />

Aus Tabelle S. 31 oder Kurve S. 32: η = 0,693<br />

E<br />

E U U U 1 U 1<br />

η s⋅η 0,693 ⋅( R−r) r ⎛ R ⎞<br />

0,693⎜ −1)<br />

⎟<br />

⎝ r ⎠<br />

r 0,693<br />

0<br />

max = = = = ⋅ = ⋅<br />

Vergleich mit der analytisch berechneten Maximalfeldstärke (s. S. 19):<br />

E<br />

max<br />

U U U<br />

= = =<br />

R<br />

r ⋅ln<br />

r⋅ln 2 r⋅0,693<br />

r<br />

Auch hier stimmt die mit Hilfe des Ausnutzungsfaktors gefundene exakt mit der analytisch<br />

berechneten Maximalfeldstärke überein.<br />

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6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 29<br />

Die Ausnutzungsfaktoren stellen ein sehr anschauliches Hilfsmittel zum direkten Vergleich<br />

der Inhomogenität verschiedener Anordnungen dar. Der Vergleich von Beispiel 1 und<br />

Beispiel 2 zeigt unmittelbar, dass bei gleichen Radienverhältnissen die Zylinderanordnung<br />

einen höheren Ausnutzungsgrad aufweist als die Kugelanordnung, oder, ausgedrückt über den<br />

Inhomogenitätsgrad 1/η, dass die Kugelanordnung inhomogener ist als die vergleichbare<br />

Zylinderanordnung. Dies kann man sich damit erklären, dass die Kugelanordnung gegenüber<br />

der Zylinderanordnung in einer zusätzlichen Dimension (nämlich der z-Richtung) gekrümmt<br />

ist.<br />

Ermittlung der Kapazität:<br />

CZylinder = εr·l·CLE<br />

Aus der Kurve S. 39, mit p = 2: CLE = 0,775 pF/cm<br />

CZylinder = l · 0,775 pF/cm<br />

Vergleich mit der analytisch ermittelten Kapazität (s. Seite 18):<br />

2 ε0 r 2π 0,08542<br />

Zylinder,anal.<br />

l π ε ⋅<br />

C l l<br />

= = ⋅ = ⋅ 0,7744 pF/ cm<br />

R<br />

ln<br />

0,693<br />

r<br />

Abschließend soll noch in einem weiteren Beispiel die Anwendung des Ausnutzungsfaktors<br />

für die Ermittlung der Durchschlagspannung einer Kugelfunkenstrecke gezeigt werden:<br />

Beispiel 3: Durchschlagspannung einer Kugelfunkenstrecke, r = 5 cm, s = 5 cm<br />

s+ r 5+ 5<br />

p = = = 2<br />

r 5<br />

R 5<br />

q = = = 1<br />

r 5<br />

Aus Tabelle oder Kurve S. 30: η = 0,732<br />

Aus der Kurve S. 39: Êd = 34 kV/cm<br />

Damit ergibt sich für die Durchschlagspannung:<br />

Ûd = Êd·s·η = 34 kV/cm · 5 cm · 0,732 = 124, 4 kV<br />

Dieser Wert weicht um nur ca. 1 % von dem in der IEC-Vorschrift 60052 angegebenen<br />

Wert für Messkugelfunkenstrecken ab (Ûd0 = 123 kV, vgl. Kapitel 5, S. 6).<br />

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6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 30<br />

Ausnutzungsfaktor η von Kugelanordnungen:<br />

2r s 2r<br />

2r s 2r<br />

2r s<br />

p q = 1 q = 1 q = ∝ q = p<br />

1,0 1 1 1 1<br />

1,5 0,850 0,834 0,732 0,667<br />

2<br />

0,732 0,660 0,563 0,500<br />

3 0,563 0,428 0,372 0,333<br />

4 0,449 0,308 0,276 0,250<br />

5<br />

0,372 0,238 0,218 0,200<br />

6 0,318 0,193 0,178 0,167<br />

7 0,276 0,163 0,152 0,143<br />

8<br />

0,244 0,140 0,133 0,125<br />

9 0,218 0,123 0,117 0,111<br />

10 0,197 - 0,105 0,100<br />

15 0,133 - - -<br />

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2r<br />

2R


6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 31<br />

Ausnutzungsfaktoren η für Zylinderanordnungen (Tabellen):<br />

Zylinder nebeneinander:<br />

2r s 2r<br />

p q = 1 q = 2 q = 3 q = 5 q = 10 q = 20 q = ∝<br />

1 1 1 1 1 1 1 1<br />

1,5 0,924 0,894 0,884 0,878 0,871 0,864 0,861<br />

2 0,861 0,815 0,798 0,783 0,772 0,766 0,760<br />

3 0,760 0,702 0,679 0,658 0,641 0,632 0,623<br />

4 0,684 0,623 0,595 0,574 0,555 0,548 0,533<br />

5 0,623 0,564 0,538 0,513 0,492 0,486 0,468<br />

6 0,574 0,517 0,488 0,469 0,450 0,435 0,419<br />

8 0,497 0,447 0,420 0,401 0,377 0,368 0,349<br />

10 0,442 0,397 0,375 0,352 0,330 0,324 0,301<br />

15 0,349 0,314 0,396 0,277 0,257 0,249 0,228<br />

20 0,291 0,263 0,248 0,232 0,214 0,202 0,186<br />

50 0,1574 - - - - - 0,0932<br />

100 0,094 - - - - - 0,0537<br />

300 0,038 - - - - - 0,0214<br />

500 0,025 - - - - - 0,0138<br />

800 0,0168 - - - - - 0,00922<br />

1000 0,0138 - - - - - 0,0076<br />

Zylinder ineinander:<br />

2r<br />

2R<br />

2r s 2R<br />

2r s<br />

p q = p q = 3 q = 5 q = 10 q = 20<br />

1 1 1 1 1 1<br />

1,5 0,811 0,831 0,847 0,855 0,857<br />

2 0,693 0,717 0,735 0,748 0,754<br />

3 0,549 0,549 0,582 0,604 0,614<br />

4 0,462 - 0,478 0,507 0,521<br />

5 0,402 - 0,402 0,439 0,454<br />

6 0,358 - - 0,386 0,404<br />

8 0,297 - - 0,310 0,331<br />

10 0,256 - - 0,256 0,281<br />

15 0,193 - - - 0,204<br />

20 0,158 - - - 0,158<br />

50 0,0798 - - - -<br />

100 0,047 - - - -<br />

300 0,019 - - - -<br />

500 0,0125 - - - -<br />

800 0,0084 - - - -<br />

1000 0,0069 - - - -<br />

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2r<br />

2R<br />

s


6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 32<br />

Ausnutzungsfaktoren η für Zylinderanordnungen (Kurven):<br />

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6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 33<br />

Ausnutzungsfaktoren η für Spitzen-, Schneiden- und Kreisringanordnungen:<br />

(s. auch Seiten 34 – 38)<br />

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6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 34<br />

Ausnutzungsfaktoren η für Spitzen-, Schneiden- und Kreisringanordnungen:<br />

Anordnungen R1, R2 (s. Seite 33)<br />

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6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 35<br />

Ausnutzungsfaktoren η für Spitzen-, Schneiden- und Kreisringanordnungen:<br />

Anordnungen T1, T2, T3 (s. Seite 33)<br />

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6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 36<br />

Ausnutzungsfaktoren η für Spitzen-, Schneiden- und Kreisringanordnungen:<br />

Anordnung T1 (s. Seite 33 und Seite 35)<br />

Ausnutzungsfaktoren η für Spitzen-, Schneiden- und Kreisringanordnungen:<br />

Anordnung K1 (s. Seite 33)<br />

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6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 37<br />

Ausnutzungsfaktoren η für Spitzen-, Schneiden- und Kreisringanordnungen:<br />

Anordnung K2 (s. Seite 33)<br />

Ausnutzungsfaktoren η für Spitzen-, Schneiden- und Kreisringanordnungen:<br />

Anordnung K3 (s. Seite 33)<br />

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6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 38<br />

Ausnutzungsfaktoren η für Spitzen-, Schneiden- und Kreisringanordnungen:<br />

Anordnung K4 (s. Seite 33)<br />

Ausnutzungsfaktoren η für Spitzen-, Schneiden- und Kreisringanordnungen:<br />

Anordnung K5 (s. Seite 33)<br />

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6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 39<br />

Durchbruchfeldstärke von Luft für Platten, Zylinder und Kugeln<br />

(nach: W. O. Schumann, Elektrische Durchbruchfeldstärke von Gasen, Springer Verlag, 1923)<br />

Durchbruchfeldstärke von Luft<br />

(bei Normalbedingungen: p = 1013 hPa, ϑ = 20 °C)<br />

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6 BEANSPRUCHUNGEN DURCH ELEKTRISCHE FELDER Seite 40<br />

Lufteinheitskapazität für Kugel- und Zylinderanordnungen<br />

(nach: A. Schwaiger, Elektrische Festigkeitslehre, Springer Verlag, Berlin 1925)<br />

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