LAUTERBRUNNEN Geschäftsbericht und Jahresrechnung 2010
LAUTERBRUNNEN Geschäftsbericht und Jahresrechnung 2010
LAUTERBRUNNEN Geschäftsbericht und Jahresrechnung 2010
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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>und</strong> <strong>Jahresrechnung</strong> <strong>2010</strong><br />
EWL GENOSSENSCHAFT – <strong>LAUTERBRUNNEN</strong>
Verschiedene Eindrücke aus dem<br />
Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
Herausgeber<br />
EWL GENOSSENSCHAFT<br />
Auf der Fuhren 438<br />
3822 Lauterbrunnen<br />
Impressum<br />
Konzept / Redaktion / Gestaltung:<br />
Lukas Graf, Anton Mattmann, Peter Wälchli<br />
Autoren:<br />
Beat Aeschbacher, Anita Brunner, Lukas Graf,<br />
Karl Guntern, Marianne Guntern, Urs Heiniger,<br />
René Leuthold, Anton Mattmann, Fabienne Pfluger,<br />
Johann von Allmen, Peter Wälchli, Thomas Widmer<br />
Fotos: EWL<br />
Druck: Sutter Druck AG, Spillstatt, 3818 Grindelwald
IN DERREGION – FÜR DIE REGION<br />
GESCHÄFTSBERICHT UND<br />
JAHRESRECHNUNG <strong>2010</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Das Unternehmen 2<br />
1.1 Unsere Geschäftsstellen 2<br />
1.2 Unsere Dienstleistungen 2<br />
1.3 Organe der Gesellschaft (per 31.12.<strong>2010</strong>) 3<br />
1.4 Das Führungsteam 3<br />
2 Berichterstattungen 4<br />
2.1 Bericht des Präsidenten 4<br />
2.2 Bericht des Geschäftsführers 5<br />
2.3 Leistungsbericht allgemein 7<br />
2.4 Energie 13<br />
2.5 Elektro 20<br />
3 <strong>Jahresrechnung</strong> <strong>2010</strong> 26<br />
3.1 Bilanz 26<br />
3.2 Erfolgsrechnung <strong>und</strong> Gewinnverwendung 27<br />
3.3 Ergänzende Angaben (Allgemein / Bilanz <strong>und</strong> Erfolgsrechnung) 28<br />
4 Bericht der Revisionsstelle 31<br />
Der Staubbachfall bei Dämmerung, beleuchtet mit Scheinwerfern <strong>und</strong> Strom des EWL’s<br />
1
1 Das Unternehmen<br />
1.1Unsere Geschäftsstellen<br />
2<br />
EIN UNTERNEHMEN – VIELE LEISTUNGEN<br />
Hauptsitz: Auf der Fuhren 438, 3822 Lauterbrunnen Telefon 033 856 25 25<br />
Telefax 033 856 25 80<br />
E-Mail info@ewl.ch<br />
Internet www.ewl.ch<br />
Geschäftsstelle Mürren: Borthalten 1032, 3825 Mürren Telefon 033 856 25 50<br />
Telefax 033 856 25 56<br />
E-Mail muerren@ewl.ch<br />
Geschäftsstelle Wengen: Gruebi 1402 E, 3823 Wengen Telefon 033 856 25 00<br />
Telefax 033 856 25 16<br />
E-Mail wengen@ewl.ch<br />
Geschäftsstelle Stechelberg: Im Stechelberg 483 B, 3824 Stechelberg Telefon 033 856 25 60<br />
(Energie Produktion) Telefax 033 856 25 66<br />
E-Mail zentrale@ewl.ch<br />
1.2 Unsere Dienstleistungen<br />
EWL Energie<br />
• Energieproduktion<br />
• Beschaffung <strong>und</strong> Vertrieb<br />
• Energieverteilung<br />
• Vermietung von Glasfaserstrecken auf dem eigenen LWL-Netz an Dritte<br />
• Kabelzug-/Netzarbeiten für Dritte<br />
EWL Elektro Plus<br />
• Elektroplanungen <strong>und</strong> Elektroinstallationen im Stark- <strong>und</strong> Schwachstrombereich für Kraft <strong>und</strong> Wärme, Beleuchtungsanlagen,<br />
Sicherheitsanlagen, Fernsteuersysteme <strong>und</strong> Computernetzanlagen, Telefonie, Gerätesteuerungen,<br />
Energieberatung, Sicherheitskontrollen etc.<br />
• Wartung <strong>und</strong> Reparatur von elektrischen Anlagen <strong>und</strong> Geräten; zusätzlich Erledigung von Kleinreparaturen von<br />
Elektrogeräten in den firmeneigenen Werkstätten<br />
• Planung <strong>und</strong> Realisierung von Telekommunikationseinrichtungen (analog, ISDN, xDSL für Privat- <strong>und</strong> Geschäftsk<strong>und</strong>en<br />
sowie Internet über Kabelfernseh-Leitungen …)<br />
• Grosse Produktauswahl <strong>und</strong> rascher Bestellservice in den drei Elektroshops in Lauterbrunnen, Mürren <strong>und</strong><br />
Wengen; in den Bereichen Haushalt- <strong>und</strong> Küchengeräte, Bodenpflegegeräte, Haar- <strong>und</strong> Körperpflegegeräte,<br />
Beleuchtungskörper, Batterien, Kabel, Adapter etc.<br />
EWL Zusatzdienstleistungen<br />
• Gravurservice für Sonnerie- <strong>und</strong> Briefkastenschilder, Schlüsselanhänger, Parkplatzbeschriftungen usw.<br />
• Schlossereiarbeiten (individuelle K<strong>und</strong>enaufträge nach Mass)<br />
• Beratung bei der Auswahl/Beschaffung von PC’s, Notebooks <strong>und</strong> Peripherie-Geräten sowie Beschaffung <strong>und</strong><br />
Installation von Hardware beziehungsweise Beschaffung, Installation <strong>und</strong> Konfiguration von Software durch unsere<br />
IT-Spezialisten<br />
• Alles r<strong>und</strong> ums Internet …<br />
• Wartungs- <strong>und</strong> Servicearbeiten an Elektrofahrzeugen, Unterstützung bei der Beschaffung eigener Elektrofahrzeuge<br />
• Kopier-, Binde-, Falt-, Einpack- <strong>und</strong> Laminierservice, Farbdrucke, CAD-Plots <strong>und</strong> LCD-Projektor-Vermietung<br />
(Beamer)<br />
• Vermietung verschiedener anderer Maschinen <strong>und</strong> Geräte (beispielsweise Hubarbeitsbühne)
IN DERREGION – FÜR DIE REGION<br />
1.3 Organe der Gesellschaft (per 31.12.<strong>2010</strong>)<br />
1.3.1 Verwaltungsrat im Amt seit<br />
Brunner-Zumbrunn Walter, Niederimatten, 3826 Gimmelwald 2004<br />
Gertsch Therese, Chalet Tschuggen, 3823 Wengen 2008<br />
Graf Ulrich, Witimatte, 3822 Lauterbrunnen Vizepräsident 2008 / <strong>2010</strong><br />
Lauener Peter, Chalet Friesli, 3823 Wengen 2000<br />
von Allmen-Eschler Elisabeth, Matte, 3824 Stechelberg 2004<br />
von Allmen-Christen Johann, am Leniacher, 3825 Mürren Präsident 2004 / <strong>2010</strong><br />
1.3.2 Revisionsstelle<br />
Vincenz Gaudens, Gruebi, 3823 Wengen Interne Kontrollstelle 1999<br />
Brunner Priska, Jungfrau Garage, 3822 Lauterbrunnen Interne Kontrollstelle <strong>2010</strong><br />
Ernst & Young AG, Postfach, 3001 Bern<br />
Schwab-Gatschet Andreas,<br />
gesetzliche Revisionsstelle 1993<br />
Ernst & Young AG, Postfach, 3001 Bern Leitender Revisor 2009<br />
1.4 Das Führungsteam<br />
Aeschbacher Beat, Parkstrasse 25, 3800 Matten b. Interlaken Geschäftsstelle Lauterbrunnen 2006 / <strong>2010</strong><br />
Amacher Daniela, Schulhausstrasse 8, 3800 Unterseen Administration 2009 / <strong>2010</strong><br />
Gertsch Martin, Sandbach, 3824 Stechelberg Energieproduktion 1989 / <strong>2010</strong><br />
Guntern Karl, im Stechelberg, 3824 Stechelberg Energie 1985 / <strong>2010</strong><br />
Guntern Marianne, Sandbach, 3824 Stechelberg Geschäftsleitung 1998 / <strong>2010</strong><br />
Heiniger Urs, Chalet Cécile, 3825 Mürren Geschäftsstelle Mürren 1997 / <strong>2010</strong><br />
Hubler Stefan, Gruebi, 3823 Wengen Marketing 2008 / <strong>2010</strong><br />
Huwiler Roger, Lärchenweg 5, 3800 Matten b. Interlaken Geschäftsstelle Lauterbrunnen <strong>2010</strong> / <strong>2010</strong><br />
Koller Peter, Zuben, 3822 Lauterbrunnen Geschäftsstelle Wengen 2003 / 2009<br />
Leuthold René, Haus Schneehoren, Gruebi, 3823 Wengen Elektro/Geschäftsstelle Wengen 1975 / <strong>2010</strong><br />
Mattmann Anton, Lüüwi 12A, 3815 Gündlischwand Geschäftsleitung 2000 / <strong>2010</strong><br />
Oehrli Lorenz, Gässli, 3822 Lauterbrunnen Netze 1978 / 2006<br />
von Allmen Stefan, Bernastrasse 30, 3800 Interlaken Geschäftsstelle Mürren 2007 / <strong>2010</strong><br />
Wälchli Peter, Chalet Andomi, Stocki 152C, 3822 Lauterbrunnen Vorsitzender der GL 1994 / 1995<br />
Wellenreiter Rolf, Hauptstrasse 261, 3855 Brienz Informatik 2006 / <strong>2010</strong><br />
Widmer Thomas, Rain, 3822 Lauterbrunnen Netze 1999 / <strong>2010</strong><br />
3
2 Berichterstattungen<br />
2.1Bericht des Präsidenten<br />
«Wes ändered, su beeseds» – an der letzten Generalversammlung<br />
wurde ich zum neuen Präsidenten des Verwaltungsrates gewählt <strong>und</strong><br />
konnte nur hoffen, dass es nicht so kommen würde…<br />
4<br />
EIN UNTERNEHMEN – VIELE LEISTUNGEN<br />
Johann von Allmen<br />
Aller Anfang ist schwer, oder zumindest nicht einfach. Als neu gewählter Präsident wurde mir erst nach <strong>und</strong><br />
nach so richtig bewusst, welche Aufgaben auf mich warteten, obwohl ich als Vizepräsident die Gelegenheit hatte,<br />
meinen Vorgänger entsprechend zu begleiten. Zum Glück wurde an der Generalversammlung <strong>2010</strong> die Statutenrevision<br />
genehmigt, so dass diese von langer Hand vorbereiteten Arbeiten – nicht zuletzt auch mit Blick auf das Projekt<br />
«Unternehmensentwicklung 2015» – ohne Verzögerung weitergeführt werden konnten. So gelang es mir, mehr<br />
oder weniger übergangslos anzuknüpfen <strong>und</strong> mich auf die erste Verwaltungsratssitzung vorzubereiten.<br />
Die scheinbar unruhigen Gewässer, so erschienen sie mir aufgr<strong>und</strong> der anfänglichen Unsicherheiten <strong>und</strong> Ungewissheiten<br />
in der neuen Funktion, stellten sich rasch als ruhige <strong>und</strong> sichere Gewässer heraus. Dies einerseits dank der<br />
sehr guten Zusammenarbeit <strong>und</strong> dem bewährten Team Verwaltungsrat <strong>und</strong> Geschäftsleitung. Andererseits auch<br />
dank der als Vizepräsident aufgebauten Routine. Nach dieser kurzen Eingewöhnungsphase begann der «Alltag».<br />
Am Personalinformationsabend anfangs Juni konnte ich die offizielle Stabsübergabe auch vor dem Personal vollziehen.<br />
Walter von Allmen, bisheriger Präsident, verabschiedete sich mit einigen Worten <strong>und</strong> ich durfte offiziell übernehmen<br />
<strong>und</strong> sogleich einige interessante <strong>und</strong> persönliche Gespräche mit den Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern<br />
führen. Etliche Personen kannte ich schon länger, so dass diese Gespräche sicherlich lockerer von statten gingen.<br />
Mich mit Personen zu unterhalten, mit welchen ich weniger vertraut war, gestaltete sich als etwas schwieriger. Welcher<br />
Gesprächsteilnehmer schlussendlich mehr Nervosität zu verbergen hatte, ist im Nachhinein doch eher Nebensache.<br />
Tatsache ist, dass ich mich gerne in das Amt eingelebt habe <strong>und</strong> Freude daran habe, den Kontakt zu den<br />
Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern pflegen zu können.<br />
Die darauf folgenden Sitzungen verliefen schon planmässig <strong>und</strong> ermöglichten mir, mich tiefer in die Präsidentenbelange<br />
einzuarbeiten. Bei der ersten Zusatzsitzung im September stand die Schlussbesprechung für die Zwischenrevision<br />
<strong>2010</strong> an, die von der Ernst & Young AG <strong>und</strong> der internen Kontrollstelle durchgeführt worden war. Dank der<br />
guten Vorarbeit von unserem bewährten «Pfennigfuchser-Team» konnte dieses Prozedere ohne Probleme abgewickelt<br />
werden. Es ist für den Verwaltungsrat sehr wichtig <strong>und</strong> beruhigend, dass im Unternehmen so hervorragende<br />
Arbeit geleistet wird. Alles andere würde die Kapazitäten eines «Laiengremiums» weit übersteigen. Ebenso<br />
wichtig <strong>und</strong> beruhigend ist auch, dass die Rechnung professionell kontrolliert wird <strong>und</strong> von dritter Seite ein gutes<br />
Zeugnis ausgestellt werden kann.<br />
Wie ein roter Faden zogen sich einige Projekte (Unternehmensentwicklung 2015, Kleinwasserkraftwerk Sousbach,<br />
Trinkwasserkraftwerk Spycherboden, Strommarktliberalisierung…) das ganze Jahr mit mehr oder weniger Informationen<br />
<strong>und</strong> Entscheiden durch die VR-Sitzungen. Ein Geschäft, das dem ganzen Team enorm viel Arbeit bescherte<br />
<strong>und</strong> sich negativ auf die K<strong>und</strong>en des EWL’s auswirkte (Stromkosten), ist die Strommarktliberalisierung. Die Ziele der<br />
politischen Einflussnahme, beispielsweise das Versprechen für günstigeren Strom <strong>und</strong> anderes mehr, sind gelinde<br />
gesagt leicht verfehlt worden. Die mittel- bis langfristigen Auswirkungen dieses enormen, politischen Regelwerkes<br />
sind kaum abzuschätzen <strong>und</strong> belasten vor allem auch die kleineren Energieversorgungsunternehmen enorm.<br />
Die Zeit verging auf jeden Fall im Flug <strong>und</strong> so standen schon bald die Jahresendarbeiten an. Nach der letzten<br />
Sitzung im Jahr <strong>2010</strong> hatten der Verwaltungsrat <strong>und</strong> die Bereichsleiterinnen <strong>und</strong> Bereichsleiter bei einem Apéro die<br />
Gelegenheit, einen regen Gedankenaustausch zu pflegen. Bei angeregten Diskussionen über das Weltgeschehen,<br />
Arbeit, Familie, Haustiere <strong>und</strong> so weiter, verlief der Abend sehr kurzweilig.<br />
Das neue Jahr war bisher geprägt von Jahresabschlussarbeiten <strong>und</strong> Vorbereitungen auf die Generalversammlung.<br />
Im Januar folgte als erstes die Schlussrevision für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong>, welche durch das bereits erwähnte Team<br />
sachk<strong>und</strong>ig <strong>und</strong> plangemäss erledigt worden ist.
IN DERREGION – FÜR DIE REGION<br />
Es versteht sich von selbst, dass die bei der Zwischenrevision gemachten Feststellungen zusammen mit den Ergebnissen<br />
der Schlussrevision zu einem Ganzen zusammengefügt wurden.<br />
Es freut mich, dass das EWL trotz aller «Schwarzmalerei» in seinem Unternehmensumfeld erfolgreich wirtschaften<br />
konnte. «Gändered» hat bezogen auf das Umfeld einiges, «beesed» bezogen auf die Zusammenarbeit <strong>und</strong> den<br />
Erfolg hat jedoch nichts. So können wir das Jahr <strong>2010</strong> mit der Generalversammlung definitiv <strong>und</strong> mit gutem Gewissen<br />
abschliessen.<br />
Mit diesen Zeilen hoffe ich aufgezeigt zu haben, dass mein Einstieg in das neue Amt geglückt ist <strong>und</strong> die Genossenschafterinnen<br />
<strong>und</strong> Genossenschafter die Arbeit des Verwaltungsrats <strong>und</strong> des EWL-Teams auch in der neuen<br />
Zusammensetzung gutheissen können.<br />
Ohne den Anspruch zu erheben, als Prophet zu gelten, können wir mit Zuversicht <strong>und</strong> hoffnungsvoll in die EWL-<br />
Zukunft blicken. In diesem Sinn bedanke ich mich bei meinen Ratskolleginnen <strong>und</strong> -kollegen sowie dem Führungsteam<br />
<strong>und</strong> den MitarbeiterInnen ganz herzlich für die Arbeit <strong>und</strong> Unterstützung während des vergangenen Jahres.<br />
2.2 Bericht des Geschäftsführers<br />
«Die Probleme in den grossen Räumen der Globalisierung wachsen schneller als die<br />
menschliche Fähigkeit, mit ihnen fertig zu werden. Hier hilft nur die Wiedergewinnung kleiner,<br />
überschaubarer Räume mit einem Fokus auf Probleme, die lösbar sind.»<br />
So nahm im Herbst <strong>2010</strong> Dr. David Bosshard, CEO des Gottlieb Duttweiler Instituts, Stellung<br />
zur Weltwirtschaft; <strong>und</strong> wenn gar Joseph Stiglitz, Wirtschaftswissenschaftler <strong>und</strong><br />
Nobelpreisträger das Risiko ortet, dass sich die Krise noch verschärfen könnte, ist dies<br />
doch beachtenswert.<br />
Johann von Allmen<br />
Der bisherige Wirtschaftsmotor «USA» ist arg ins Stocken geraten. Aber auch in<br />
Peter Wälchli<br />
Europa stehen massive Probleme an. Am meisten zu denken gibt sicherlich die enorme Zunahme der Staatsverschuldungen.<br />
Die Globalisierung <strong>und</strong> ihre Folgen müssen neu überdacht werden. Plötzlich wird aus «the bigger the<br />
better» (… je grösser je besser …) wieder «small is beautiful» (… klein ist schön …). Mit dieser Thematik mussten<br />
sich im letzten Jahr wohl oder übel alle Verantwortungsträger in der Wirtschaft auseinandersetzen – leider wird das<br />
auch im Jahr 2011 nicht anders sein.<br />
Dass wir in der Schweiz besser über die R<strong>und</strong>en gekommen sind als anderswo, hat viele Gründe. Ein wichtiger Gr<strong>und</strong><br />
ist die Zusammensetzung unserer Volkswirtschaft. Ein sehr grosser Teil unserer Wirtschaft besteht aus KMU’s (kleine<br />
<strong>und</strong> mittlere Unternehmen), die nicht global tätig sind <strong>und</strong> sich auf eine solide Inlandnachfrage stützen konnten.<br />
Die freie Marktwirtschaft als Gr<strong>und</strong>lage unserer Wirtschaft hat der Schweiz Erfolg <strong>und</strong> Wohlstand gebracht. Dies<br />
vor allem als Folge von vielen Unternehmen – KMU’s –, die eigenverantwortlich <strong>und</strong> mutig Jahr für Jahr an diesem<br />
Erfolg arbeiteten, umsichtig in ihre Betriebe investierten <strong>und</strong> damit das Eigenkapital als Basis für ihre Unabhängigkeit<br />
vermehrten. Damit übernahmen sie eine gesellschaftliche Verantwortung für sich, ihre Mitarbeiter, die Region<br />
<strong>und</strong> den Staat, der ihnen mit seiner liberalen Politik dieses unternehmerische Handeln erlaubte. Dass selbst bei aller<br />
Vorsicht <strong>und</strong> gutem Willen nicht alles gelingt, war immer gegeben <strong>und</strong> wird auch künftig so sein. Fehler sind leider<br />
nicht immer vermeidbar, können aber bei entsprechender Vorsicht vermieden oder in ihrer Wirkung abgeschwächt<br />
werden. Gewerbebetriebe sichern den Erfolg mit guter Arbeit!<br />
Dass wir uns aber in der letzten Zeit vermehrt mit dem oben erwähnten Themenkreis zu befassen haben, hat jedoch<br />
mit dem verantwortungsvollen unternehmerischen Verhalten, eigenverantwortlich, mutig <strong>und</strong> umsichtig nichts mehr<br />
zu tun. Trotz der Wirtschaftskrise hat gerade in den betroffenen Kreisen kein Umdenken stattgef<strong>und</strong>en. Die immer<br />
mehr stossenden Mitteilungen über exorbitante Gehälter <strong>und</strong> intransparente Boni, die unabhängig von einem effektiven<br />
<strong>und</strong> nachhaltigen Erfolg Beträge erreichen, die alles bisher Dagewesene übertreffen, lassen die freie Marktwirtschaft<br />
in einem unvorteilhaften Licht erscheinen.<br />
5
6<br />
EIN UNTERNEHMEN – VIELE LEISTUNGEN<br />
Die Folge davon ist der zunehmende Ruf nach mehr Regeldichte durch die Politik, durch Kontrollen <strong>und</strong> gesetzliche<br />
Auflagen, die der gesamten Wirtschaft aber einen enormen Schaden zufügen würden. Dies aus dem einzigen<br />
Gr<strong>und</strong>, dass einige wenige das Gespür für das Machbare, für das zu Verantwortende <strong>und</strong> Sinnvolle zur Missgunst<br />
der ganzen Gesellschaft verloren haben. Die Ausrede, dass gute Leute nur durch hohe Boni zu halten sind, ist unsinnig,<br />
wenn man die kurzen Amtszeiten genau dieser Manager betrachtet. Wir sollten unser erfolgreiches Wirtschaftssystem<br />
nicht durch zu viele Auflagen <strong>und</strong> Vorschriften kaputt machen.<br />
In tausenden von Gewerbebetrieben funktioniert das unternehmerische Denken <strong>und</strong> sichert den Erfolg durch langfristige,<br />
sorgfältige Arbeit. Diese Gewerbebetriebe sind die Träger <strong>und</strong> Säulen der Schweizer Wirtschaft.<br />
Die Ethik <strong>und</strong> Verantwortung kommt immer vor der eigenen Person <strong>und</strong> ist nicht mit kurzfristigem «Staub aufwirbeln»<br />
gemacht, sondern mit viel Arbeit, Eigenverantwortung, unternehmerischem Handeln <strong>und</strong> umsichtigen Investitionen<br />
in eine nachhaltige – eben langfristige – Entwicklung. Kurzfristige Erfolge können leider viele erzielen <strong>und</strong><br />
noch viele mehr lassen sich davon blenden.<br />
Versuchen wir weiterhin in unserem direkten Umfeld die nötige Verantwortung zu tragen, die Herausforderungen in<br />
unserem Wirkungskreis anzugehen <strong>und</strong> einer nachhaltig erfolgreichen Lösung zuzuführen, ohne uns durch die überwältigende<br />
Komplexität globaler Probleme abhalten zu lassen.<br />
Ich bin mir bewusst, dass dies gerade auch im Umfeld der Strommarktliberalisierung <strong>und</strong> der technologischen<br />
Entwicklung im hart umkämpften Elektrogeschäft nicht einfach sein wird. Die Regeldichte, hervor gerufen durch das<br />
Stromversorgungsgesetz, erforderte enorme Anstrengungen <strong>und</strong> bewirkte erhebliche Mehraufwendungen.<br />
Schweizerische Probleme gelöst, wie beispielsweise die anstehende Stromverknappung oder Investitionen in den<br />
Produktionspark oder die Netze, haben wir in der Zwischenzeit wenige. Die Kräfte mussten für die erheblichen Mehraufwendungen<br />
eingesetzt werden. Dabei ist gerade in der Schweiz <strong>und</strong> besonders in unserer Region der Stromtransport<br />
in Hügelzonen <strong>und</strong> alpinem Gelände aufwendiger <strong>und</strong> teurer als anderswo. Jedoch ist die Qualität der<br />
Netze besser <strong>und</strong> die Stromversorgungssicherheit dadurch sehr hoch. Die technologische Entwicklung im Elektrogeschäft<br />
bringt einerseits in vielen Fällen einen hohen (K<strong>und</strong>en-) Nutzen; andererseits ist diese Entwicklung aber<br />
auch verb<strong>und</strong>en mit personellen Ressourcen <strong>und</strong> Fachkompetenz. Es wird in den nächsten 3-6 Jahren sicherlich<br />
auch eine Herausforderung sein, die nötigen personellen Ressourcen <strong>und</strong> fachlichen Kompetenzen sicherstellen zu<br />
können.<br />
Insofern bin ich erfreut, wiederum auf ein sowohl finanziell als auch projektbezogen, erfolgreiches Geschäftsjahr<br />
zurückzublicken, das durch unser Team ehrlich erarbeitet worden ist. Ich bin überzeugt, dass wir Ihnen im vorliegenden<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> wiederum interessante Informationen über das abgelaufene Geschäftsjahr abgeben können.<br />
Ich danke an dieser Stelle all unseren K<strong>und</strong>en, unseren Geschäftspartnern, unserem Verwaltungsrat, meinem Führungsteam<br />
<strong>und</strong> den Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern ganz herzlich für die verantwortungsvolle <strong>und</strong> nachhaltige<br />
Zusammenarbeit zugunsten unserer Region. Ich freue mich <strong>und</strong> bin stolz, weiterhin mit viel Arbeit, Eigenverantwortung,<br />
unternehmerischem Handeln <strong>und</strong> umsichtigen Investitionen für eine nachhaltige Entwicklung unseres Unternehmens<br />
<strong>und</strong> unserer Region einstehen zu können.<br />
Peter Wälchli<br />
Genossenschafter am Buffet der Generalversammlung <strong>2010</strong><br />
Der Saal an der Generalversammlung <strong>2010</strong> füllt sich
IN DERREGION – FÜR DIE REGION<br />
2.3 Leistungsbericht allgemein<br />
2.3.1 Unternehmensentwicklung 2015<br />
Peter Wälchli<br />
Lukas Graf<br />
Anton Mattmann<br />
Die Umfeld-Veränderungen (Markt; insbesondere auch die Strommarktliberalisierung, die technologischen<br />
Entwicklungen, die K<strong>und</strong>enanforderungen…) <strong>und</strong> die stetige Auseinandersetzung<br />
mit den Stärken, Schwächen, Chancen <strong>und</strong> Risiken haben uns gezwungen, unsere Unternehmensorganisation,<br />
hauptsächlich die Aufbau- <strong>und</strong> Ablauforganisation, zu überdenken. Zudem<br />
kommen doch einige Mitarbeiter <strong>und</strong> vor allem Verantwortungsträger in ein Alter, in dem langsam<br />
aber sicher die Nachfolgeregelung ein Thema wird.<br />
Gestartet wurde das Projekt schon vor weit über einem Jahr, mit einer umfassenden Markt- <strong>und</strong><br />
Unternehmensanalyse. Daraufhin wurde in verschiedenen Projektteams eine neue Aufbauorganisation<br />
erarbeitet <strong>und</strong> detailliert überprüft, ob alle bisherigen Aufgaben <strong>und</strong> Verantwortlichkeiten<br />
gemäss den Analysen von der alten auf die neue Organisation umgelegt werden können.<br />
Anschliessend haben wir uns mit den Hauptprozessen (Ablauforganisation) befasst <strong>und</strong> immer<br />
wieder den Rückschluss auf die Aufbauorganisation vorgenommen.<br />
Ab dem Oktober <strong>2010</strong> waren wir dann soweit, dass wir die ersten Gehversuche mit der neuen<br />
Organisationsstruktur gewagt haben. Das war kein einfaches Unterfangen, sollte doch das Tagesgeschäft<br />
möglichst wenig <strong>und</strong> vor allem nicht negativ durch interne Projekte beeinflusst werden.<br />
Es gelang uns recht gut, wenn auch mit massiven Verzögerungen aufgr<strong>und</strong> des Tagesgeschäfts,<br />
die neuen Organisationsstrukturen einzuführen. Dies selbstverständlich verb<strong>und</strong>en mit den nötigen<br />
Anpassungen unseres Führungs- <strong>und</strong> Organisationssystems (zertifiziertes Managementsystem)<br />
<strong>und</strong> der starken Verankerung in der Informatik. Das Projekt wird uns noch weit in das<br />
neue Jahr hinein begleiten, müssen doch noch die meisten Arbeitsinstrumente, besonders das<br />
Organisations- <strong>und</strong> das Mitarbeiterhandbuch, an die neue Struktur angepasst werden.<br />
Die wichtigsten Feststellungen <strong>und</strong> Änderungen aus K<strong>und</strong>ensicht in der Übersicht:<br />
• An den dezentralen Standorten in unserer Talschaft wird festgehalten:<br />
– Hauptsitz in Lauterbrunnen inklusive Elektro-Geschäftsstelle <strong>und</strong> -shop Lauterbrunnen<br />
– Elektro-Geschäftsstelle <strong>und</strong> -shop Mürren<br />
– Elektro-Geschäftsstelle <strong>und</strong> -shop Wengen<br />
– Produktionszentrale Stechelberg<br />
• Die Leitung des Unternehmens ist neu auf eine mehrköpfige Geschäftsleitung übertragen worden:<br />
– Vorsitzender der Geschäftsleitung: Peter Wälchli<br />
– Leiter Geschäftsbereich «K<strong>und</strong>en»: Peter Wälchli<br />
– Leiter Geschäftsbereich «Steuerung»: Anton Mattmann<br />
– Leiterin Geschäftsbereich «Administration»: Marianne Guntern<br />
– Die Stellvertretungen erfolgen untereinander<br />
• Die beiden Hauptstandbeine, die Kernleistungen unseres Unternehmens «Energie» <strong>und</strong> «Elektro», werden in je<br />
einem Bereich (Organisationseinheit), mit Unterbereichen, zusammengefasst, woraus Vorteile wie volle Ausrichtung<br />
auf die K<strong>und</strong>en, weniger Schnittstellen, direktere Koordination, Kongruenzprinzip Aufgaben/Kompetenzen/<br />
Verantwortung, zusammengefasste gleichartige Tätigkeiten, Einfachheit <strong>und</strong> Verständlichkeit entstehen.<br />
OE = Organisationseinheit Hauptverantwortung Stellvertretung<br />
– OE-Leiter «Energie»: Karl Guntern Peter Wälchli<br />
– OE-Leiter «Elektro»: René Leuthold Beat Aeschbacher<br />
– OE-Leiter «Elektro Plus»: Beat Aeschbacher Roger Huwiler<br />
– OE-Leiter «Geschäftsstelle Lauterbrunnen»: Beat Aeschbacher Roger Huwiler<br />
– OE-Leiter «Geschäftsstelle Mürren»: Urs Heiniger Stefan von Allmen<br />
– OE-Leiter «Geschäftsstelle Wengen»: René Leuthold Peter Koller<br />
Bitte beachten Sie im vorliegenden <strong>Geschäftsbericht</strong> das diesbezügliche Organigramm auf der letzten Seite.<br />
7
2.3.2 Generalversammlung<br />
8<br />
EIN UNTERNEHMEN – VIELE LEISTUNGEN<br />
Über 100 Besucher, davon 66 Genossenschafter <strong>und</strong> 27 Vollmachten/Vertretungen, fanden sich zu der Generalversammlung<br />
der EWL Genossenschaft am Mittwoch, 31. März <strong>2010</strong>, im Gemeindesaal Hohsteg in Lauterbrunnen ein.<br />
Die Punkte der Traktandenliste wurden alle ohne lange Diskussionen gutgeheissen. Besonders zu erwähnen sind<br />
die Neuwahlen des Verwaltungsratspräsidenten <strong>und</strong> der Revisionsstelle/interne Kontrollstelle sowie die Statutenrevision.<br />
Als neuer Verwaltungsratspräsident wurde Johann von Allmen aus Mürren gewählt. Er löst Walter von Allmen, Lauterbrunnen<br />
ab. Dieser hat zwölf Jahre im Verwaltungsrat des EWL‘s geamtet. Von diesen zwölf Jahren war er sieben<br />
Jahre lang Verwaltungsratspräsident.<br />
Eine Stelle der internen Kontrollstelle wird neu durch Priska Brunner aus Lauterbrunnen besetzt. Priska Brunner<br />
wurde für eine Amtsperiode von vier Jahren gewählt <strong>und</strong> löst Marianne Zumstein aus Isenfluh ab. Die Ernst & Young<br />
AG wurde für ein weiteres Jahr als externe Revisionsstelle gewählt.<br />
Übergabe an den neuen Verwaltungsrats-Präsidenten<br />
(v.l.n.r.) Johann von Allmen, Peter Wälchli <strong>und</strong><br />
Walter von Allmen<br />
2.3.3 Marketing <strong>und</strong> speziell erwähnenswerte Auftritte<br />
80. Internationale Lauberhornrennen<br />
Das Weltcup-Wochenende vom 15. bis 17. Januar <strong>2010</strong> in Wengen war<br />
wieder einmal ein Skifest der Superlative. Die drei Rennen lockten die<br />
Rekordzahl von 58‘000 Zuschauern in die Jungfrau Region. Der bisherige<br />
Bestwert aus dem Vorjahr wurde um ca. 5‘500 Personen übertroffen.<br />
Seit vielen Jahren engagiert sich das EWL direkt für diesen Grossanlass<br />
in der Region. Neben der Stromversorgung, für die das EWL verantwortlich<br />
ist, werden viele temporäre Elektroinstallationen sowohl in den<br />
Streckenbereichen der Rennen, als auch im Weltcup-Dörfli durchgeführt.<br />
An dieser Stelle danken wir Walter von Allmen <strong>und</strong> Marianne<br />
Zumstein herzlich für ihre Dienste in unserem Unternehmen <strong>und</strong><br />
wünschen den neu Gewählten alles Gute in ihren neuen Ämtern.<br />
Die Statuten des EWL’s wurden aufgr<strong>und</strong> neuer gesetzlicher<br />
Auflagen im Obligationenrecht (OR) angepasst. Die Gesetzgebung<br />
verlangt, dass die Rechtsform der Unternehmung im Firmennamen<br />
enthalten ist. Nach erfolgter Statutenrevision heisst das EWL<br />
Elektrizitätswerk Lauterbrunnen neu EWL Genossenschaft. Dies<br />
war bereits die dritte Statutenrevision innerhalb von 15 Jahren; sie<br />
wurde von der Generalversammlung einstimmig angenommen.<br />
Nach dem interessanten Informationsblock konnten sich die Besucher<br />
der Generalversammlung der EWL Genossenschaft über ein<br />
reichhaltiges Buffet freuen <strong>und</strong> sich mit anderen Besuchern <strong>und</strong><br />
den Mitarbeitern des EWL’s austauschen.<br />
Tribüne im Zielraum, Lauberhornrennen<br />
Besonders zu erwähnen gilt auch die erhöhte Pikettorganisation zusammen mit unseren Partnern (BKW, EWG <strong>und</strong><br />
JB) während den Renntagen.<br />
Internationale Inferno-Skirennen Mürren<br />
Vom 20. bis 23. Januar <strong>2010</strong> fand mit den 67. Inferno-Skirennen in Mürren der zweite Sport-Grossanlass des Jahres<br />
statt. Die Rennen konnten bei strahlend schönem Wetter <strong>und</strong> zum Glück ohne schwerwiegende Unfälle durchgeführt<br />
werden.
IN DERREGION – FÜR DIE REGION<br />
Insgesamt nahmen in diesem Jahr r<strong>und</strong> 1’800 Rennfahrer aus 19 verschiedenen Nationen an den infernalen Rennen<br />
teil. Unter diesen tollkühnen Bestreitern fanden sich auch zwei energiegeladene EWL-Mitarbeitende: Katja Seematter<br />
<strong>und</strong> Markus Oehrli klassierten sich an der Inferno-Abfahrt unter den besten 50. Wir gratulieren den beiden<br />
ganz herzlich zu ihrem Erfolg.<br />
Als «Inferno-Fre<strong>und</strong>» unterstützt das EWL die Internationalen Inferno-Skirennen schon seit vielen Jahren mit einem<br />
jährlichen Sponsorenbeitrag <strong>und</strong> führt verschiedene Installationsarbeiten vor <strong>und</strong> während des Anlasses aus.<br />
… das EWL geht nach Hollywood ...<br />
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, ein Film sagt mehr als tausend<br />
Bilder…<br />
Genau deshalb wurde am 3. März <strong>2010</strong> im Lauterbrunnental ein<br />
Kurzfilm über die EWL Genossenschaft gedreht. In diesem Werbe-Film<br />
wird mit einem Augenzwinkern auf die vielfältige Dienstleistungspalette<br />
des EWL aufmerksam gemacht.<br />
Nach etlichen Vorbereitungsarbeiten, die vorwiegend durch die<br />
Mitarbeiter der Organisationseinheit Netze ausgeführt wurden,<br />
dauerte der Filmdreh nur ungefähr 3.5 St<strong>und</strong>en. Neben den<br />
Mitarbeitenden des EWL’s konnten wir auf die Unterstützung<br />
einiger Talbewohner zählen. An dieser Stelle danken wir allen<br />
Marco Feller beim Dreh<br />
Beteiligten herzlich für ihr Engagement.<br />
Der Kurzfilm wurde auf mehreren, auch internationalen Webplattformen publiziert. Selbstverständlich ist er auch auf<br />
unserer eigenen Website www.ewl.ch zu finden. Reinschauen<br />
lohnt sich!<br />
… eine Führung in Stechelberg …<br />
Am 21. April <strong>2010</strong> durfte eine Klasse der Sek<strong>und</strong>arschule aus<br />
Sissach eine Führung im EWL in Stechelberg geniessen. Karl Graf<br />
begleitete die Schüler nach ihrem Besuch auf dem Schilthorn auf<br />
der Wanderung von Gimmelwald nach Stechelberg <strong>und</strong> zeigte<br />
ihnen unterwegs die Wasserfassung. Zu guter Letzt stand die<br />
Besichtigung der Zentrale Stechelberg auf dem Programm. Unsere<br />
Basler Besucher haben den Tag sichtlich genossen.<br />
Inferno Triathlon<br />
Bereits zum neunten Mal hat ein EWL-Power-Team am 21. August<br />
<strong>2010</strong> bei strahlendem Sonnenschein am Inferno Triathlon teilgenommen.<br />
Nachdem die Zusammensetzung des Teams über<br />
Jahre wenig verändert wurde, musste dieses Jahr wegen Arbeitsabwesenheiten<br />
<strong>und</strong> Verletzungen jede Position neu besetzt werden.<br />
Mit der Schlusszeit von 9:24.30 reichte es dieses Jahr für<br />
den 97. Rang.<br />
Rebekka Greuter durchschwamm die zirka 3 Kilometer lange<br />
Strecke im Thunersee mit leichtem Gegenwind <strong>und</strong> kleineren<br />
Wellen mit einer guten Zeit. In Oberhofen übernahm Reto Aeschbacher<br />
den Datenchip <strong>und</strong> begab sich auf die Rennvelostrecke.<br />
Trotz eines noch nicht ganz verheilten Mittelhandbruchs schaffte<br />
er seine 97 Kilometer ins Ziel der Wechselzone Grindelwald<br />
ohne Zwischenfall, wo schon Michael Schmutz mit seinem Mountain-Bike<br />
wartete. Er konnte es kaum erwarten, die 30 Kilometer<br />
von Grindelwald über die Kleine Scheidegg bis nach Stechelberg<br />
hinter sich zu bringen. Den letzten Teil der Strecke, ein 17 Kilometer<br />
langer Berglauf von Stechelberg nach Mürren, lief Teamsenior<br />
Anton Mattmann. Das EWL gratuliert dem EWL-Power-<br />
Team zu seiner sportlichen Höchstleistung.<br />
Schüler der Sek<strong>und</strong>arschule Sissach<br />
Das EWL-Power-Team (v.l.n.r.):<br />
Reto Aeschbacher (Racebike), Rebekka Greuter<br />
(Schwimmen), Anton Mattmann (Laufen) <strong>und</strong> Michael<br />
Schmutz (Mountain-Bike)<br />
9
Weihnachtsmarkt<br />
Wie jedes Jahr hatte das EWL auch im Winter <strong>2010</strong> einen Stand am<br />
Weihnachtsmarkt in Lauterbrunnen. Es wurden Punch <strong>und</strong> Kaffee<br />
ausgeschenkt sowie Weihnachtsbeleuchtungen <strong>und</strong> anderes mehr<br />
verkauft. Nachdem der EWL-Stand abgebaut war, liessen die Helfer<br />
des EWL‘s den Abend mit gemütlichem Beisammensein <strong>und</strong> einer<br />
warmen Suppe ausklingen.<br />
Weitere Anlässe<br />
Auch <strong>2010</strong> haben wir einige weitere Anlässe in der Region finanziell<br />
oder materiell unterstützt. Eine Auswahl davon, über die wir hier nicht<br />
ausführlicher berichten, sind das Dorffest in Mürren, der Dorfsonntag<br />
in Wengen, der Jungfraumarathon, das Season-Opening in Wengen<br />
<strong>und</strong> andere mehr.<br />
10<br />
2.3.4 Personelles<br />
EIN UNTERNEHMEN – VIELE LEISTUNGEN<br />
Roger Huwiler <strong>und</strong> Fabienne Pfluger am<br />
Weihnachtsmarkt-Stand<br />
Verwaltungsrat (VR)<br />
Nach dem Erreichen der vollen Amtszeit wurde Walter von Allmen, Lauterbrunnen, an der letzten<br />
Generalversammlung (GV) verabschiedet. Als neuer VR-Präsident wurde Johann von Allmen,<br />
Mürren, gewählt, welcher seit dem 1. April 2008 das Vizepräsidium inne hatte. Nach der GV hat<br />
sich der VR neu konstituiert. Als neuer Vizepräsident amtet seither Ulrich Graf, Lauterbrunnen.<br />
Marianne Guntern<br />
Revisionsstelle<br />
Per 31. März <strong>2010</strong> hat Marianne Zumstein, Isenfluh, ihr Amt niedergelegt. Sie war seit 1999 in<br />
der internen Kontrollstelle im Einsatz. Als ihre Nachfolgerin wurde Priska Brunner, Lauterbrunnen,<br />
gewählt.<br />
Die Firma Ernst & Young AG, Bern, mit Herr Andreas Schwab-Gatschet als leitendem Revisor,<br />
wurde an der GV für ein weiteres Jahr als gesetzliche Revisionsstelle bestätigt.<br />
Personal<br />
Anfangs Januar <strong>2010</strong> konnten wir Karin Amacher, Lausanne, wieder als Projektmitarbeiterin in<br />
Anita Brunner<br />
Lauterbrunnen begrüssen.<br />
Ende Februar verabschiedeten wir Christian Aemmer zu einem Auslandaufenthalt. Seit Mai arbeitet er wieder im<br />
EWL <strong>und</strong> wird als Elektromonteur in Mürren eingesetzt.<br />
Anfangs März startete Remo Kammer, Interlaken, als Elektromonteur in Lauterbrunnen. Leider hat er uns bereits<br />
Ende September wieder verlassen, um sich in Spiez einen Berufswunsch zu erfüllen.<br />
Ende März verliess Maurice König, Wilderswil, die Geschäftsstelle Wengen, um andernorts weitere Berufserfahrungen<br />
zu sammeln.<br />
Ende Juli verzeichneten wir folgende Lehrstellenwechsel:<br />
• Dina Feuz, Mürren, startete ihre Lehre als Kauffrau in Lauterbrunnen.<br />
• Filipe Martin, Saanen/Lauterbrunnen, begann seine Ausbildung als Montageelektriker in Wengen.<br />
• Niklaus Fahrni, Unterseen, führt seine Lehre als Montageelektriker ab dem zweiten Lehrjahr im EWL in Mürren<br />
fort (Übernahme aus einem anderen Betrieb).<br />
• Lukas Graf, Lauterbrunnen, schloss seine Lehre als Kaufmann erfolgreich ab. Er ist bis zum Einrücken in die<br />
Rekrutenschule im kommenden Sommer weiterhin in Lauterbrunnen angestellt.<br />
• Mario Leonini, Wengen, beendete seine Ausbildung als Elektromonteur mit Erfolg. Er wird weiterhin im EWL, in<br />
Wengen, beschäftigt.<br />
• Nicolas Steiner, Därligen, bestand seine Prüfung zum Elektromonteur auch erfolgreich. Im Herbst kehrte Nicolas<br />
Steiner, nach einem Zivildiensteinsatz, nach Lauterbrunnen ins EWL zurück.<br />
• Simon Feuz, Mürren, konnte seine Lehre als Elektromonteur ebenfalls erfolgreich abschliessen. Er absolviert seit<br />
dem Herbst <strong>2010</strong> seinen Militärdienst. Bis dahin war er in Mürren tätig.<br />
• Thomas Rubin, Lauterbrunnen, schloss seine Zusatzlehre als Netzelektriker ab. Er arbeitet weiterhin im EWL.
IN DERREGION – FÜR DIE REGION<br />
Per 31. August <strong>2010</strong> verliess uns Willy Walter, Leissigen. Er ging nach langjähriger Tätigkeit für das EWL in den<br />
wohlverdienten Ruhestand. Zum gleichen Zeitpunkt mussten wir uns auch von Madeleine Widmer, Lauterbrunnen,<br />
verabschieden. Sie will etwas kürzer treten <strong>und</strong> hat sich vorläufig aus dem Berufsleben zurück gezogen. Karl Graf,<br />
Lauterbrunnen, verliess die Geschäftsstelle Stechelberg ebenfalls Ende August, um sich einen langgehegten Berufswunsch<br />
zu erfüllen.<br />
Anfangs September startete Roger Huwiler, Udligenswil/Matten, nach bestandener Meisterprüfung (Eidg. dipl.<br />
Elektroinstallateur) in Lauterbrunnen als Stellvertretender Leiter der Geschäftsstelle Lauterbrunnen.<br />
Ende des Jahres <strong>2010</strong> verliess uns Mike Ziswiler, Elektromonteur in Wengen, um sich ausserhalb der Talschaft beruflich<br />
weiter zu entwickeln. Auch Stephan Häusler, Wilderswil, löste seinen Vertrag bei uns auf Ende Jahr auf. Er war<br />
als Netzelektriker schon längere Zeit an die Industriellen Betriebe Interlaken ausgemietet <strong>und</strong> ist nun ab 2011 offiziell<br />
bei diesem Unternehmen angestellt.<br />
Michael Huggler bei der Arbeit<br />
Jubiläen<br />
05 Jahre Hubacher Marc Geschäftsstelle Lauterbrunnen<br />
Brunner Rolf Informatik<br />
10 Jahre Zürcher Franziska Geschäftsstelle Lauterbrunnen<br />
Mattmann Anton Geschäftsleitung<br />
Däscher Urs Geschäftsstelle Mürren<br />
25 Jahre Gerber Hans-Rudolf Netze<br />
Guntern Karl Energie<br />
30 Jahre Glauser Hansrudolf Geschäftsstelle Lauterbrunnen<br />
Grädel Max Geschäftsstelle Wengen<br />
35 Jahre Leuthold René Elektro<br />
Wir gratulieren an dieser Stelle nochmals ganz herzlich <strong>und</strong> danken für die langjährige Treue!<br />
NIN-Schulung in Wengen<br />
Ausbildungs-/Informationswesen<br />
Auch in diesem Geschäftsjahr wurden wieder fast CHF 100’000.00 für Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungen aufgewendet. Wir<br />
haben zudem auch etliche interne Aufwände auf uns genommen. In der heutigen schnelllebigen Zeit ist es ausserordentlich<br />
wichtig, dass die Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung entsprechend gefördert wird.<br />
Wir freuen uns sehr, dass durch diese Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungen schöne Erfolge erzielt werden konnten. An dieser<br />
Stelle gratulieren wir folgenden Personen noch einmal ganz herzlich:<br />
• Beat Aeschbacher, Matten, hat die Prüfung als Eidg. dipl. Elektroinstallateur (Meisterprüfung) mit Bravour bestanden.<br />
Er hat die beste Prüfung seiner Schule abgelegt.<br />
• Simon Feuz, Mürren, konnte seine Lehre als Elektromonteur nach vierjähriger Lehrzeit erfolgreich abschliessen.<br />
• Lukas Graf, Lauterbrunnen, konnte im Sommer <strong>2010</strong> seine dreijährige Lehre als Kaufmann mit Erfolg abschliessen.<br />
11
12<br />
EIN UNTERNEHMEN – VIELE LEISTUNGEN<br />
• Marianne Guntern, Stechelberg, konnte nach einem sechsmonatigen Controlling-Praxisstudium das Diplom der<br />
Controller-Akademie entgegen nehmen.<br />
• Mario Leonini, Wengen, schloss im ersten Rang mit der besten Gesamtnote des Berner Oberlandes seine Lehre<br />
als Elektromonteur ab.<br />
• Thomas Rubin, Lauterbrunnen, schloss seine Zusatzlehre als Netzelektriker ab. Er erzielte das beste Notenergebnis<br />
der Kantone Fribourg, Bern, Solothurn <strong>und</strong> Wallis.<br />
• Nicolas Steiner, Därligen, konnte nach vierjähriger Ausbildung den Fähigkeitsausweis als Elektromonteur entgegennehmen.<br />
Er belegte den zweiten Rang der Lehrabsolventen des Berner Oberlandes.<br />
• Stefan von Allmen, Interlaken, hat die Prüfung zum Elektro-Sicherheitsberater erfolgreich abgeschlossen.<br />
Anlässe<br />
Personalinfoabend<br />
Am 14. Juni <strong>2010</strong> fand der traditionelle Personalinformationsanlass in der Schulanlage Hohsteg, Lauterbrunnen,<br />
statt. Im ersten Teil des Anlasses wurden die MitarbeiterInnen sowie der Verwaltungsrat, jeweils mit Begleitung, über<br />
die neuen Genossenschafts-Statuten, das laufende Geschäftsjahr <strong>und</strong> den Neuauftritt des EWL’s informiert. Weiter<br />
haben sich Walter von Allmen als VR-Präsident verabschiedet <strong>und</strong> Johann von Allmen als neuer Präsident vorgestellt.<br />
Im zweiten Teil genossen wir ein tolles Buffet, köstliche Bratwürste <strong>und</strong> Steaks vom Grill sowie das gemütliche<br />
Zusammensein bis spät am Abend.<br />
Anstehen für eine feine Bratwurst oder ein saftiges Steak<br />
Personalausflug<br />
Ende August wurde in einem Lehrlingsprojekt der alle<br />
zwei Jahre stattfindende Personalausflug organisiert.<br />
Dieses Mal führte uns der Ausflug ins Einkaufszentrum<br />
Westside nach Bern. Dort konnten wir an zwei verschiedenen<br />
Führungen teilnehmen oder durch die zahlreichen<br />
Läden schlendern. Anschliessend transportierten uns ein<br />
Postauto <strong>und</strong> ein Kleinbus nach Spiez ins Restaurant<br />
Appaloosa, wo wir gutgelaunt ein feines mexikanisches<br />
Mittagessen zu uns nahmen <strong>und</strong> das gemütliche Beisammensein<br />
genossen. Nach dem Dessert machten wir uns<br />
weiter auf den Weg von Spiez nach Interlaken, um uns<br />
bei einem Bowlingturnier zu messen. Danach begaben<br />
wir uns zufrieden <strong>und</strong> erschöpft auf die Heimreise.<br />
Das EWL-Personal während einer Pause<br />
Remo Kammer, Fabienne Pfluger (vorne) <strong>und</strong> Marco Feller<br />
(hinten) beim Mittagessen im Appaloosa
IN DERREGION – FÜR DIE REGION<br />
Karl Guntern<br />
2.4 Energie<br />
2.4.1 Energieproduktion<br />
Der Betrieb der Kraftwerke Stechelberg <strong>und</strong> Birrmättli Lauterbrunnen verlief im Berichtsjahr weitgehend<br />
normal. Grosse Reparatur- oder aussergewöhnliche Revisionsarbeiten waren nicht nötig.<br />
Mit einer Jahresproduktion von 21.1 GWh (Vorjahr 21.1 GWh) im Kraftwerk Stechelberg <strong>und</strong> 0.819<br />
GWh im Trinkwasserkraftwerk Birrmättli (Vorjahr 0.800 GWh) erzielten wir ein gutes Resultat. Dies<br />
ist umso erstaunlicher, ging doch das Spätjahr 2009 als eher trocken in die Geschichte ein.<br />
Konzessionserneuerung<br />
Die vom Grossen Rat am 7. September 2009 genehmigte Konzessionsverlängerung blieb während der Referendumsfrist<br />
unangefochten. Somit verfügen wir für das Kraftwerk Stechelberg über eine neue Konzession bis zum<br />
Jahr 2045. Den entsprechenden, erlösenden Brief erhielten wir am 5. März <strong>2010</strong>. Die Arbeiten für die Konzessionsverlängerung<br />
waren im Jahr 2003 offiziell aufgenommen worden.<br />
Die geforderten Ausgleichsmassnahmen nördlich der Zentrale wurden in Angriff genommen. Mit dem Bau des Auengebietes<br />
konnte aber noch nicht begonnen werden. Allerlei Umstände verzögerten die Planung <strong>und</strong> im Moment<br />
müssen wiederum zahlreiche Amtsberichte für das Vorhaben eingeholt werden. Voraussichtlich sollte mit den Arbeiten<br />
im Sommer 2011 angefangen werden können.<br />
Trinkwasserkraftwerk Spycherboden<br />
Planmässig begann das EWL zusammen mit der Wasserversorgungsgenossenschaft Lauterbrunnen mit dem Bau<br />
der neuen Druckleitung von den Quellfassungen Siebenbrünnen zur Brunnstube beziehungsweise dem späteren<br />
Kraftwerk Spycherboden. Im Juni wurde mit den Tiefbauarbeiten <strong>und</strong> der Verlegung der Leitung begonnen. Die Bauarbeiten<br />
dauerten bis Ende September. Die neue Druckleitung ist r<strong>und</strong> 2 km lang. Mit dem Bau der Druckleitung<br />
wurde bei Siebenbrünnen gleichzeitig eine neue, moderne Brunnstube aus Kunststoff eingebaut. Die Quellfassungen<br />
wurden ebenfalls saniert. Diese Arbeiten sind noch nicht ganz abgeschlossen <strong>und</strong> werden im Sommer 2011<br />
weitergeführt. Im Oktober erfolgte die definitive Inbetriebnahme der neuen Druckleitung <strong>und</strong> der neuen Sammelbrunnstube.<br />
Das EWL erschloss währenddessen die Brunnstube Spycherboden mittels einem 1’300 Meter langen<br />
Niederspannungskabel mit elektrischer Energie. Das Kabel verbindet die Brunnstube Spycherboden mit dem Trinkwasserkraftwerk<br />
Birrmättli <strong>und</strong> wird später für die Energieabführung des neuen Kraftwerkes dienen. Weiter wurde<br />
der Einzug eines 2’000 Meter langen Steuerkabels von Spycherboden nach Siebenbrünnen nötig. Dieses Kabel<br />
macht es uns unter anderem möglich, die genaue Schüttung der Quellen Siebenbrünnen zu messen <strong>und</strong> zu registrieren.<br />
Aufgr<strong>und</strong> dieser Werte wird im Frühling 2011 die neue Trinkwasserturbine spezifiziert <strong>und</strong> bestellt.<br />
Den Plan, die Quelle Spyrenwald zu fassen <strong>und</strong> ebenfalls der Brunnstube Spycherboden zuzuführen, musste das<br />
EWL leider aufgeben. Die Quelle liegt nahe der neuen Druckleitung <strong>und</strong> hätte mit wenig zusätzlichem Aufwand<br />
gefasst <strong>und</strong> abgeführt werden können. Die Produktion im TWKW Birrmättli hätte dadurch im Frühling <strong>und</strong> im Herbst<br />
namhaft gesteigert werden können. Leider wurde die Ausscheidung einer neuen Schutzzone, welche nötig geworden<br />
wäre, um die Quelle zu fassen, vom Amt für Wasser <strong>und</strong> Abfall (AWA) nicht bewilligt.<br />
Brunnstube Siebenbrünnen<br />
Karl Guntern in der Brunnstube Siebenbrünnen<br />
13
14<br />
EIN UNTERNEHMEN – VIELE LEISTUNGEN<br />
Kleinwasserkraftwerk Sousbach<br />
Das Projekt wurde wie geplant weitergeführt. Zwei massgebliche Dokumente wurden dem AWA eingereicht. Einerseits<br />
die Konzessions-Voranfrage im Mai, zum andern die Nachhaltigkeitsbeurteilung im Herbst. Kontakte mit betroffenen<br />
Anwohnern <strong>und</strong> Umweltverbänden fanden ebenfalls statt. In der Zwischenzeit tauchte ein weiterer Projektant<br />
am Sousbach mit einem Gesuch beim AWA auf. Dies hält aber das EWL nicht davon ab, am Projekt weiter zu arbeiten<br />
<strong>und</strong> damit seinen Verpflichtungen zur Sicherung der Energieversorgung als regional verankertes Unternehmen<br />
nachzukommen.<br />
2.4.2 Netze (Energieverteilung)<br />
Das vergangene Jahr war mehrheitlich geprägt von umfangreichen Unterhalts- <strong>und</strong> Servicearbeiten, Ausholzarbeiten<br />
<strong>und</strong> dem Ersatz von alten Überspannungsableitern. Zudem standen einige Stangenwechsel auf dem Programm.<br />
Periodische Arbeiten wie Trafoölanalysen, Sicherheitsmessungen bei der öffentlichen Beleuchtung, aber auch die<br />
jährlichen Kontrollen aller Verteilkabinen (VK) <strong>und</strong> Trafostationen (TS) nahmen viel Zeit in Anspruch. Grössere Projekte<br />
wurden in Angriff genommen <strong>und</strong> sind teilweise bereits abgeschlossen. Erwähnenswert sind die nachstehend<br />
aufgeführten Arbeiten.<br />
Max Grädel bei Kontrollarbeiten<br />
am Schilt, Wengen<br />
Sanierung Schilt, Wengen<br />
Niederspannung<br />
Im Gebiet Schilt, Wengen, konnte die erste Etappe<br />
der Gesamtsanierung des Niederspannungsnetzes<br />
<strong>und</strong> der öffentlichen Beleuchtung abgeschlossen<br />
werden. Die neue Verteilkabine (VK) «Bärli, am<br />
Schilt» verfügt über eine leistungsfähige Zuleitung<br />
ab der Trafostation (TS) in der alten Männlichenbahn.<br />
Die Strassenbeleuchtung wurde auf die andere<br />
Strassenseite verlegt. Die Planungsarbeiten für die<br />
zweite Etappe sind im Gang. Die Ausführung ist für<br />
den Frühling 2011 geplant.<br />
Im Zuge des Umbaus des Tourist-Centers Wengen<br />
erstellten wir eine neue VK auf der Südseite des<br />
Gebäudes. Die Kabine dient zur Sicherung der<br />
Stromversorgung für die Events, welche in diesem<br />
Gebiet stattfinden. Etliche Provisorien, welche in der<br />
Vergangenheit insbesondere während den Lauberhornrennen<br />
nötig waren, sind dank der neuen VK<br />
nicht mehr erforderlich.<br />
In der Aegerten, Mürren, begannen wir mit der Erschliessung des unteren Teils. Die Bautätigkeit in diesem Gebiet<br />
machte den Einbau einer neuen Verteilkabine «Aegerten1» nötig.<br />
Max Grädel bei der Arbeit an der neuen VK beim Tourist-Center<br />
Neue VK beim Tourist-Center
IN DERREGION – FÜR DIE REGION<br />
Mittelspannung<br />
Die Dächer der Trafostationen Donnern <strong>und</strong> Brüch in Mürren waren <strong>und</strong>icht <strong>und</strong> wurden erneuert. Wie einleitend<br />
erwähnt, standen wiederum umfangreiche Holzerarbeiten auf dem Programm. Ebenfalls wurden die letzten Überspannungsableiter<br />
der älteren Generation ersetzt. Der neue Typ Überspannungsableiter ist weniger störungsanfällig.<br />
Die Ölanalysen bei den Netztrafos wurden in Wengen <strong>und</strong> im Tal abgeschlossen. Im Jahr 2011 geht es weiter<br />
in Mürren. Auf Gr<strong>und</strong> der gewonnenen Erkenntnisse werden wir in diesem Jahr mit den Revisionen beziehungsweise<br />
mit dem Ersatz der schlechtesten Trafos beginnen.<br />
Im Jahr 2011 ist, auf Initiative der Jungfraubahnen, der Umbau der 16kV Anlage im Unterwerk Loch vorgesehen.<br />
Die Planungsarbeiten für diese Erneuerung sind im Gang.<br />
Lichtwellenleiter-Netz<br />
Neue Bedürfnisse im Zusammenhang mit dem Bau des Tourist-Centers in Wengen machten kleine Erweiterungen<br />
am LWL-Netz in Wengen nötig. Die Arbeiten sind noch nicht ganz abgeschlossen <strong>und</strong> werden im Jahr 2011 weitergeführt.<br />
Öffentliche Beleuchtung<br />
In Wengen wurden im Gebiet Stadelmatte zwei neue Strassenleuchten <strong>und</strong> in Lauterbrunnen bei der Überbauung<br />
Luterbach eine neue Leuchte in Betrieb genommen. Etliche ältere Kandelaber hatten ausgedient <strong>und</strong> wurden ersetzt.<br />
Die vorgeschriebenen periodischen Messungen konnten dieses Jahr ebenfalls abgeschlossen werden.<br />
Geonis<br />
Geonis bedeutet, dass alle technischen Anlagen des EWL’s auf georeferenzierten amtlichen Plänen in elektronischer<br />
Form <strong>und</strong> graphischer Darstellung erfasst werden. Hinterlegt ist eine Datenbank mit detaillierten technischen<br />
Angaben. In Zukunft wird es möglich sein, dass involvierte Personen mittels Internet auf diese Daten <strong>und</strong> Pläne<br />
zugreifen können. Das Projekt wurde zusammen mit den Industriellen Betrieben Interlaken IBI realisiert. Das EWL<br />
ist mittlerweile ebenfalls in der Lage, Daten im Gelände selber aufzunehmen <strong>und</strong> die Punkte Zentimetergenau einzumessen.<br />
Dies ist mittels eines satellitengestützten Einmessgerätes möglich, an welchem unsere Mitarbeiter ausgebildet<br />
wurden. Somit sind auch Einmessarbeiten für Dritte möglich. Für Wassergenossenschaften, Gemeinden,<br />
Bäuertgemeinden usw. können Leitungen im Gelände aufgenommen <strong>und</strong> auf den amtlichen Plänen eingetragen<br />
werden.<br />
Stefan Schild (2.v.r.) <strong>und</strong> Markus Oehrli (ganz rechts) bei der Schulung<br />
Stefan Schild <strong>und</strong> Markus Oehrli<br />
15
Thomas Widmer<br />
16<br />
EIN UNTERNEHMEN – VIELE LEISTUNGEN<br />
Energiepreise<br />
Im Oktober haben wir über die Strompreiserhöhung mit einer zweiseitigen Rechnungsbeilage<br />
eingehend informiert. Die Gesamtteuerung von Netz, Energie <strong>und</strong> Abgaben beträgt im EWL<br />
durchschnittlich r<strong>und</strong> 12%. Die detaillierten Gründe für die höheren Energiekosten <strong>und</strong> die unterschiedlichen<br />
Preiselemente, welche dazu beigetragen haben, finden Sie auf der Rechnungsbeilage,<br />
die auf unserer Website (www.ewl.ch) nach wie vor aufgeschaltet ist.<br />
Netzstörungen<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> sind wir bis auf wenige Ausnahmen von Netzstörungen<br />
verschont geblieben. Erwähnenswert ist lediglich der<br />
16kV-Netzausfall vom 25. Oktober <strong>2010</strong>. Ein Baum, der in die<br />
Mürrenleitung fiel, hat am Montagmorgen um 04:20 Uhr einen<br />
Erdschluss verursacht <strong>und</strong> die Schutzeinrichtung in der Zentrale<br />
Stechelberg zum Ansprechen gebracht. In der Folge waren<br />
Teile von Mürren bis zur Umschaltung auf die Gimmelwaldleitung<br />
von der Energiezufuhr abgetrennt. Der Unterbruch der<br />
Energiezufuhr dauerte bis 05:15 Uhr <strong>und</strong> wurde von den meisten<br />
Stromk<strong>und</strong>en nicht einmal wahrgenommen.<br />
Kontrollwesen<br />
«Keine Personen- <strong>und</strong> Sachschäden, die von elektrischen Installationen<br />
verursacht werden» sind das wichtigste Ziel, welches<br />
der Gesetzgeber fordert. Gr<strong>und</strong>legend wichtig für das Erreichen<br />
Baum in der Mürrenleitung<br />
dieses Zieles sind intakte elektrische Hausinstallationen. Um<br />
sicherheitsrelevante Mängel frühzeitig zu erkennen, schreibt das Gesetz vor, elektrische Hausinstallationen periodisch<br />
zu überprüfen. Für die Kosten der Kontrolle <strong>und</strong> der allfälligen Mängelbehebung muss gemäss Gesetzgebung<br />
der Gebäude- oder Anlageeigentümer aufkommen. Der Verteilnetzbetreiber (EWL) hat die Pflicht, den Hauseigentümer<br />
respektive den Anlagebesitzer aufzufordern, die Hausinstallationen prüfen zu lassen. Weiter muss der<br />
Eigentümer dem Verteilnetzbetreiber nach erfolgter Prüfung <strong>und</strong> allfälliger Mängelbehebung die entsprechenden<br />
Nachweise zustellen.<br />
Neben der hoheitlichen, vom Gesetz auferlegten Kontrolltätigkeit, erledigen die Mitarbeiter der Hausinstallationskontrolle<br />
folgende Zusatzaufgaben:<br />
• Messen <strong>und</strong> Überprüfen der Spannungsqualität im Netz <strong>und</strong> bei K<strong>und</strong>en<br />
• Unterstützen <strong>und</strong> Beraten der Installationsabteilungen<br />
• Montieren von Zählern <strong>und</strong> Netzkommandoempfängern<br />
• Mithilfe bei der K<strong>und</strong>enberatung in Energiefragen<br />
Messwesen<br />
Für die Energiemessungen sind total 3‘730 Zähler im Einsatz. Zusätzlich haben wir für Neuanschlüsse <strong>und</strong> Eichungen<br />
248 Zähler am Lager. Von den eingesetzten Zählern werden 38% für Haushalte, 44% für Zweitwohnungen <strong>und</strong><br />
18% für übrige Verbraucher wie Gewerbe, Hotellerie, Bahnen, Nebengebäude etc. benutzt. Für die Steuerung von<br />
Tag-/Nachtumschaltungen, Spitzenmessungen, Sperrungen <strong>und</strong> Aufladungen hat das EWL 1‘524 Netzkommandoempfänger<br />
(inklusive Lagerhaltung) im Einsatz.<br />
Die Zählerablesung wird im EWL von verschiedenen Mitarbeitern aus unterschiedlichen Bereichen erledigt. Im Messwesen<br />
waren dieses Jahr folgende Haupttätigkeiten zu bewältigen:<br />
• Monatliche <strong>und</strong> halbjährliche Zählerablesungen / Koordination mit der Administration<br />
• Zählerablesungen bei Mieter- <strong>und</strong> Eigentümerwechsel / Koordination mit der Administration<br />
• Pflege <strong>und</strong> Unterhalt des Zähler- <strong>und</strong> Netzkommandoempfängerlagers <strong>und</strong> -inventars<br />
• Programmierung <strong>und</strong> Montage der Zähler <strong>und</strong> Netzkommandoempfänger <strong>und</strong> Nachführen der Applikation für die<br />
Energieverrechnung<br />
• Einführung neuer Zähler
IN DERREGION – FÜR DIE REGION<br />
2.4.3 Betriebsstatistische Zahlen<br />
Jahresenergiebilanz (Tabellarische Darstellung in MWh)<br />
Hydrologisches Jahr – vom 1.10.2009 bis zum 30.9.<strong>2010</strong><br />
Die maximale Belastung wurde am 2. Januar <strong>2010</strong> um 23:00 Uhr gemessen <strong>und</strong> setzte sich wie folgt zusammen:<br />
Eigenproduktion 828 kW <strong>und</strong> Lieferung der BKW 8‘560 kW, was einem Total von 9‘388 kW entspricht. Diese Maximalbelastung<br />
liegt unter derjenigen des Vorjahres.<br />
Jahresenergiebilanz (Kurvendarstellung in MWh)<br />
17
Entwicklung des Energieverkehrs (in GWh)<br />
Trafostation Steinhalten<br />
18<br />
EIN UNTERNEHMEN – VIELE LEISTUNGEN<br />
Die Netzanlagen des EWL’s<br />
Unsere Anlagen sind auf die Bezirke Gimmelwald, Isenfluh, Lauterbrunnen, Mürren, Stechelberg <strong>und</strong> Wengen verteilt<br />
<strong>und</strong> setzen sich wie folgt zusammen:<br />
Leitungsnetz<br />
Verteilkabine Schneehoren
IN DERREGION – FÜR DIE REGION<br />
2.4.4 Stromkennzeichnung<br />
Mit der Stromteilrechnung im Juli <strong>2010</strong> haben unsere Stromk<strong>und</strong>en die gesetzlich geforderte Stromkennzeichnung<br />
erhalten. In dieser Stromkennzeichnung weist das EWL den Strommix über die gesamte, an unsere K<strong>und</strong>en abgegebene<br />
Energie aus. Die Stromkennzeichnung wird immer rückwirkend vorgenommen <strong>und</strong> bezieht sich auf das<br />
Kalenderjahr 2009.<br />
Zur Erinnerung <strong>und</strong> Dokumentation sind diese Vergangenheitszahlen an dieser Stelle noch einmal aufgelistet.<br />
Wasserfassung<br />
Das EWL liegt mit seinem Strommix mit über 70%-Anteil aus sauberer Wasserkraft auch im Jahr 2009 deutlich<br />
über dem gesamtschweizerischen Durchschnitt!<br />
Reparatur Talleitung<br />
Michael Huggler <strong>und</strong> Thomas Rubin bei der Arbeit<br />
Trafostation Bären, Wengen<br />
Michael Huggler & Markus Oehrli<br />
Arbeiten im Gebirge<br />
Mitarbeiter der OE Netze mit Muffe<br />
19
René Leuthold<br />
20<br />
2.5 Elektro<br />
EIN UNTERNEHMEN – VIELE LEISTUNGEN<br />
Die rasante technologische Entwicklung macht auch vor Elektroinstallationen nicht halt. Immer<br />
mehr neue Möglichkeiten erhöhen die Anforderungen an das Know-how unserer Mitarbeiter.<br />
Dadurch ergibt sich auch eine weitere Spezialisierung einzelner Mitarbeiter in Gebieten wie intelligenter<br />
Gebäude-Technik, neuen Telefonie-Technologien, Internet-basierten Lösungen etc.<br />
Es liegt auf der Hand, dass nicht jeder Mitarbeiter alles wissen <strong>und</strong> ausführen kann, insbesondere<br />
nicht an jedem unserer Standorte in Lauterbrunnen, Mürren oder Wengen.<br />
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist eine intensivere<br />
Zusammenarbeit zwischen diesen Standorten nötig, insbesondere<br />
auch mit dem «Verschieben» von Personal mit<br />
Spezialwissen. Die drei Geschäftsstellen wurden unter anderem<br />
auch deshalb unter einer Führung zusammengefasst. Die<br />
Organisationseinheit (OE) heisst Elektro.<br />
Diese organisatorische Änderung ist interner Natur <strong>und</strong> hat<br />
auf die Standorte des EWL keinen Einfluss. Die Ansprechpersonen<br />
für Sie als K<strong>und</strong>e bleiben die gleichen:<br />
Beat Aeschbacher leitet die Geschäftsstelle Lauterbrunnen,<br />
Urs Heiniger diejenige in Mürren <strong>und</strong> René Leuthold bleibt<br />
nebst der Gesamtleitung Elektro für die Leitung der Geschäftsstelle<br />
in Wengen zuständig.<br />
Innerhalb der Organisationseinheit Elektro werden Spezialisten<br />
mit spezifischem Fachwissen in einer zusätzlichen Organisationseinheit<br />
mit der Bezeichnung Elektro Plus koordiniert.<br />
Elektro Plus steht unter der Leitung von Beat Aeschbacher.<br />
Elektro Shops…<br />
Unsere Shops in Lauterbrunnen, Mürren <strong>und</strong><br />
Wengen sind die «offene Türe» des EWL’s. Sie<br />
sind als Dienstleister für jeden Ort sehr wichtig<br />
<strong>und</strong> nicht wegzudenken.<br />
Unser Ladenpersonal ist aufgestellt <strong>und</strong> berät<br />
Sie gerne <strong>und</strong> kompetent. Wir sind stark im<br />
Verkauf von kleinen <strong>und</strong> grossen Haushaltsgeräten,<br />
seien es Kühlschränke, Kochherde, Geschirrspülmaschinen<br />
oder Dampfabzüge. Wir<br />
bieten Ihnen alle Geräte zu sehr guten Konditionen<br />
an. Lieferung <strong>und</strong> Einbau führen wir<br />
gerne für Sie aus – nehmen Sie uns beim Wort<br />
<strong>und</strong> testen Sie uns!<br />
Der Auftragsverlauf für alle Bereiche war <strong>2010</strong> etwas anders als in den letzten<br />
paar Jahren. In allen Geschäftsstellen verzeichneten wir im Frühjahr<br />
eine eher schwache Auftragslage. Ab Frühsommer setzte dann eine kontinuierliche<br />
Steigerung der Auslastung ein. Die maximale Auslastung<br />
erreichten wir wie üblich in den letzten vier Monaten des Jahres.<br />
Um alle Aufträge erledigen zu können, mussten viele unserer Mitarbeiter<br />
in allen Geschäftsstellen von Oktober bis Dezember jeweils zusätzlich an<br />
den Samstagen arbeiten. Auch unter der Woche waren teilweise Abendarbeiten<br />
unumgänglich. Das Führungsteam des Elektrobereichs dankt allen<br />
Mitarbeitern <strong>und</strong> auch ihren Familien an dieser Stelle für dieses grosse<br />
Engagement.<br />
Am meisten K<strong>und</strong>enaufträge erledigte naturgemäss die Geschäftsstelle<br />
Wengen im grössten Bezirk der Gemeinde mit wiederum über 1’200 Aufträgen,<br />
gefolgt von Lauterbrunnen mit über 800 <strong>und</strong> Mürren mit 480 Aufträgen.
IN DERREGION – FÜR DIE REGION<br />
Beat Aeschbacher<br />
2.5.1 Elektro Plus<br />
Elektro Plus steht für diejenigen Arbeiten, welche nicht in jeder durchschnittlichen Elektroinstallationsfirma<br />
ausgeführt werden können. Beispielsweise werden pro Jahr ca. 550 Störungen im<br />
Swisscom-Netz durch das EWL behoben. Auch Installationen von Swisscom Geräten <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
übernehmen wir als Subunternehmer. Im vergangenen Jahr durften wir r<strong>und</strong> 370 Installationsaufträge<br />
abwickeln. Das Einsatzgebiet dieser Dienstleistungen umfasst die Lütschinentäler,<br />
die Region r<strong>und</strong> um den Thuner- <strong>und</strong> den Brienzersee sowie das Haslital.<br />
Wir beschäftigen uns auch intensiv mit dem Einsatz<br />
neuer Technologien. Konkret installieren wir zurzeit<br />
in einem Bauprojekt eine Lösung, die mit dem standardisierten<br />
Bussystem «KNX» realisiert wird (siehe<br />
Info-Kasten auf Seite 23, Komfort-Lösungen).<br />
Solche Systeme werden nicht nur eingesetzt, um<br />
den Komfort zu steigern, sondern auch, um die Wirtschaftlichkeit<br />
von Gebäuden zu verbessern.<br />
Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie gehen morgens aus<br />
dem Haus <strong>und</strong> betätigen einen einzigen Schalter, um<br />
alle Lichter zu löschen, alle Standby-Geräte auszuschalten,<br />
die Heizung abzusenken, die Jalousien<br />
runterzulassen, Musik <strong>und</strong> TV sowie gleichzeitig die<br />
Lüftung auszuschalten.<br />
Mit solchen Szenarien für An- oder Abwesenheit<br />
lässt sich Einiges an Energie einsparen.<br />
Anzahl Installationen für Swisscom<br />
Der daraus resultierende Komfort ist ein positiver Nebeneffekt. So lassen sich mit kleinen Touchpanels (berührungssensible<br />
Bedienungs-Anzeigen) alle Geräte in einem Raum bedienen, egal ob Licht, TV, Musik oder Jalousien (nur<br />
noch ein Schalter pro Raum). Auf dem Touchpanel kann auf Wunsch auch der Wetterbericht abgerufen werden, der<br />
Energieverbrauch des Gebäudes angezeigt werden, oder es lassen sich die persönlichen E-Mails anzeigen <strong>und</strong><br />
bearbeiten. Ein weiterer grosser Vorteil ist der normierte Standard des Systems. Es lassen sich Geräte verschiedener<br />
Hersteller miteinander vernetzen. Durch die freie Wahl des Herstellers lassen sich fast alle beliebigen Funktionen<br />
realisieren.<br />
Neu haben wir auch die Durchführung von unabhängigen Installationskontrollen in Drittnetzen unter dem Namen<br />
Elektro Plus zusammengeführt. Auch in diesem Bereich durften wir einen Auftragszuwachs verzeichnen. Wir waren<br />
beispielsweise in Interlaken, Habkern <strong>und</strong> auf dem Männlichen tätig.<br />
Anzahl behobener Störungen im Swisscom Netz KNX Multifunktionsschalter<br />
21
Neue Hauptverteilung im Gemeindehaus Adler<br />
Telefonanlage <strong>und</strong> EDV<br />
22<br />
EIN UNTERNEHMEN – VIELE LEISTUNGEN<br />
Neue Beleuchtung Gletscher Coiffeur, Lauterbrunnen<br />
Umbau ehemalige Bäckerei<br />
von Allmen<br />
Verlegen einer Bodenheizung<br />
Emil Ramseier arbeitet an einer<br />
neuen Hauptverteilung
IN DERREGION – FÜR DIE REGION<br />
Beat Aeschbacher<br />
2.5.2 Geschäftsstelle Lauterbrunnen<br />
Der bereits erwähnte Auftragsverlauf war auch in Lauterbrunnen stark spürbar. Zu Beginn des<br />
Jahres machte es nicht den Anschein, dass es ein erfolgreiches Jahr werden würde. Was verhalten<br />
begann, steigerte sich schliesslich <strong>und</strong> erreichte wie jedes Jahr im Herbst seinen Höhepunkt.<br />
Ungeplant, aber nicht ganz unerwartet, durften wir auch Installationen in der neuen Gemeindeverwaltung<br />
ausführen. Dieser Auftrag erzeugte in Lauterbrunnen den Hauptanteil an den geleisteten<br />
Überst<strong>und</strong>en.<br />
Erneut konnten wir einige K<strong>und</strong>en dazugewinnen,<br />
womit unsere treue Stammk<strong>und</strong>schaft weiter angewachsen<br />
ist. Bei verschiedenen K<strong>und</strong>en durften wir<br />
Projekte im Bereich der Telekommunikation realisieren<br />
<strong>und</strong> unseren Erfahrungsschatz weiter ausbauen.<br />
Oftmals entstanden Lösungen in enger<br />
Zusammenarbeit mit unserer Informatikabteilung.<br />
Etwa 2 /3 des Jahresumsatzes erwirtschafteten wir<br />
auch dieses Jahr mit Umbauarbeiten <strong>und</strong> Serviceaufträgen.<br />
Die Neubautätigkeit ist nach wie vor der<br />
kleinste Teil unseres Tätigkeitsgebiets.<br />
Speziell im Umbaubereich beschäftigt uns die<br />
Vorschriftenänderung im Bezug auf die Pflicht der<br />
Fehlerstromschutzschaltung. Wo in vergangenen<br />
Jahren mit verhältnismässig kleinem Aufwand<br />
Änderungen realisiert werden konnten, müssen<br />
heute meist Sicherheitsmassnahmen nachgerüstet<br />
werden. Dies bedeutet oft, dass auch die Verteilungen<br />
umgebaut werden müssen.<br />
Ebenso ist das Glühlampenverbot ein grosses Thema.<br />
Die Wirtschaftlichkeit der Beleuchtung gewinnt<br />
an Bedeutung <strong>und</strong> der Gesetzgeber hat diesbezüglich<br />
klare Vorgaben gemacht.<br />
Komfort-Lösungen …<br />
Wir unterscheiden heute drei Komfortlösungen in der<br />
Elektroinstallation:<br />
1. Steuern Sie einfach <strong>und</strong> zuverlässig Ihre Elektroinstallationen<br />
mit bewährten elektromechanischen Schaltern<br />
<strong>und</strong> Steckdosen.<br />
2. Steuern Sie einfach <strong>und</strong> zuverlässig Ihre Elektroinstallationen<br />
mit elektronischen Schaltsystemen. Diese<br />
Systeme verhelfen zu mehr Komfort <strong>und</strong> Unabhängigkeit<br />
bei der Bedienung von Lichtanlagen <strong>und</strong> Storen-<br />
Steuerungen.<br />
3. Steuern Sie einfach <strong>und</strong> zuverlässig Ihre Elektroinstallationen<br />
mit einem KNX-Bussystem. Je komplexer die<br />
Gebäudefunktionen sind, desto einfacher die Steuerung<br />
mit einem KNX-System. Mit diesen Systemen<br />
lassen sich nicht nur Installationsteile <strong>und</strong> Geräte<br />
ansteuern, sondern auch überwachen <strong>und</strong> fernbedienen.<br />
Alle drei Möglichkeiten, auch in Kombination, bieten wir<br />
aus einer Hand, von der Planung bis zur Realisierung, an.<br />
Ab 1. September <strong>2010</strong> Keine mattierten Glühbirnen mehr!<br />
Ab September <strong>2010</strong> müssen alle mattierten Leuchtmittel der Energieeffizienzklasse<br />
A entsprechen.<br />
Mattierte klassische Glühbirnen dürfen somit nicht mehr verkauft werden.<br />
Ab 1. September 2011 Verkaufsstopp von Glühbirnen ab 45W!<br />
Klare Leuchtmittel mit einer Leistungsaufnahme von 60W müssten<br />
mind. die Energieeffizienzklasse C erreichen.<br />
Glühbirnen >45W gehören damit der Vergangenheit an.<br />
Ab 1. September 2012 Klassische Glühbirnen sind passé!<br />
Ab September 2012 wird die Effizienzklasse C für<br />
alle klaren Leuchtmittel verlangt, was das endgültige<br />
Aus der herkömmlichen Glühbirne bedeutet.<br />
23
Urs Heiniger<br />
24<br />
2.5.3 Geschäftsstelle Mürren<br />
EIN UNTERNEHMEN – VIELE LEISTUNGEN<br />
In der Geschäftsstelle Mürren war die Auftragslage <strong>2010</strong> ab Ostern bis Weihnachten konstant<br />
gut. Obschon kein Neubau erstellt wurde, durften wir einige schöne <strong>und</strong> auch anspruchsvolle<br />
Umbauten ausführen. Wir danken unseren K<strong>und</strong>en für die stetige Berücksichtigung des EWL’s<br />
bei der Auftragsvergabe. Für uns ist jeder Auftrag wichtig, nicht nur Grossaufträge …<br />
Im Gegensatz zu Lauterbrunnen <strong>und</strong> Wengen werden in<br />
Mürren elektronische Systeme hauptsächlich für die Fernschaltung<br />
<strong>und</strong> Überwachung von Heizungen, sei es für Ferienwohnungen<br />
oder auch für ganze Ferienhäuser, eingesetzt.<br />
Damit wird der Komfort einer warmen Wohnung gewährleistet. In der Zeit, in<br />
der die Wohnungen nicht benutzt werden, kann die Heizung abgesenkt werden.<br />
Wie schon erwähnt, resultiert daraus auch eine entsprechende Energieersparnis.<br />
Anbau Hotel Edelweiss in Mürren<br />
Umbau «Chalet bim Hitti», Mürren<br />
Telefon Fernsteuerung<br />
Erweiterung Stägerstübli, Mürren<br />
Umbau Chalet Brunner in Gimmelwald
IN DERREGION – FÜR DIE REGION<br />
René Leuthold<br />
2.5.4 Geschäftsstelle Wengen<br />
Auch in Wengen durften wir erneut sehr schöne <strong>und</strong> auch anspruchsvolle Arbeiten ausführen.<br />
Die intelligenten Gebäudetechniken in der Elektroinstallation <strong>und</strong> Gebäudeverkabelung wurden<br />
vermehrt eingesetzt. So kamen die Systeme KNX, Dirigon, Zeptrion <strong>und</strong> BKS mehrere Male zur<br />
Anwendung. Auch konnten wir einige Telefonanlagen der neusten Generation bei unseren K<strong>und</strong>en<br />
installieren.<br />
Dieses Jahr realisierten wir zudem mehrere grössere Projekte von der Planung bis zur Ausführung.<br />
Dabei wurde einiges für die Infrastruktur in Wengen getan.<br />
So bezog die Raiffeisenbank einen neuen Standort. Wengen Tourismus liess das Tourist-Center im Pavillon umbauen.<br />
Weiter hat Central-Sport ein sehr modernes Verkaufslokal realisiert. Eine grosse Bedeutung hat für uns auch der<br />
fast tägliche Einsatz unserer Fachkräfte in den verschiedenen Hotelbetrieben. Last, but not least… nicht zu vergessen<br />
<strong>und</strong> auch nicht zu unterschätzen ist die grosse Zahl von Arbeiten an Neubauten, Umbauten <strong>und</strong> Kleininstallationen<br />
bei unseren privaten <strong>und</strong> gewerblichen K<strong>und</strong>en. Diese Aufträge bilden unser «Rückgrat». Herzlichen Dank<br />
für das grosse Vertrauen <strong>und</strong> die langjährige Treue!<br />
Neubau MFH Schwarzbirg<br />
Mike Ziswiler (links) <strong>und</strong> Stefan Dechert (rechts)<br />
Umbau Raiffeisenbank<br />
Umgebautes Tourist-Center<br />
25
3 <strong>Jahresrechnung</strong> <strong>2010</strong><br />
3.1Bilanz<br />
26<br />
EIN UNTERNEHMEN – VIELE LEISTUNGEN
IN DERREGION – FÜR DIE REGION<br />
3.2 Erfolgsrechnung <strong>und</strong> Gewinnverwendung<br />
27
28<br />
EIN UNTERNEHMEN – VIELE LEISTUNGEN<br />
3.3 Ergänzende Angaben (Allgemein / Bilanz <strong>und</strong> Erfolgsrechnung)<br />
3.3.1 Allgemeine Feststellungen<br />
Das vergangene Jahr war geprägt von einer schwierigen Wirtschaftslage – die Weltwirtschaftskrise<br />
hat sich auch im Lauterbrunnental bemerkbar gemacht; trotzdem blicken wir wiederum auf<br />
ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Verschiedene Einflüsse von «Aussen», insbesondere die<br />
Strommarktliberalisierung, haben uns jedoch mehr denn je gefordert. Das Energiegeschäft kann<br />
sowohl auf der Produktionsseite wie auch im Zusammenhang mit dem Tourismusgeschäft als<br />
durchschnittliches Jahr betrachtet werden. Das Elektrogeschäft ist umsatzmässig gegenüber dem<br />
Vorjahr zurückgegangen, hat sich aber auf einem zufriedenstellenden Ergebnis eingependelt. Bei<br />
den Zusatzdienstleistungen wurden die Erwartungen ein weiteres Mal übertroffen; diese Syner-<br />
Marianne Guntern<br />
gien (ein Unternehmen – viele Leistungen) entwickeln sich je länger je mehr zu einem weiteren<br />
wichtigen Standbein der EWL Genossenschaft.<br />
• Als Genossenschaft folgen wir nicht einem maximalen Gewinnstreben – unsere oberste Zielsetzung<br />
ist die Erhaltung des Unternehmens <strong>und</strong> die Sicherstellung der wichtigen, regionalen<br />
Arbeits- <strong>und</strong> Ausbildungsplätze. Genossenschaftliche Selbsthilfe in der Region <strong>und</strong> für die<br />
Region – das EWL setzt alles daran, um die zukünftigen Herausforderungen mit guten Voraussetzungen<br />
bewältigen zu können (nachhaltige Entwicklung).<br />
• Unsere Vision, die Unternehmenspolitik inklusive den Qualitätsnormen haben wir, basierend<br />
Peter Wälchli<br />
<strong>und</strong> ergänzend auf unseren Statuten, in einem Strategiepapier festgelegt. Mit dem internen<br />
(Gross) Projekt «Unternehmensentwicklung 2015» richten wir unsere Organisation personell<br />
<strong>und</strong> strukturell auf die Umfeld-Veränderungen (Markt; insbesondere auch die Strommarktliberalisierung, die<br />
technologischen Entwicklungen, die K<strong>und</strong>enanforderungen …) aus. Siehe auch die separate Berichterstattung im<br />
Kapitel 2.<br />
• Wir verfügen seit vielen Jahren über ein umfassendes Risk-Management (kontinuierliche Risikobeurteilung; Erkennen<br />
<strong>und</strong> Festhalten von Stärken <strong>und</strong> Schwächen bzw. Chancen <strong>und</strong> Risiken). Das Verbesserungspotential wird<br />
im Rahmen des Führungs- <strong>und</strong> Organisationssystems analysiert, beurteilt <strong>und</strong> mit gezielten Massnahmen, immer<br />
im Rahmen der strategischen Leitplanken, ausgeschöpft. Wir behaupten nicht besser zu sein – aber wir arbeiten<br />
daran ...<br />
• Im Führungs- <strong>und</strong> Organisationssystem ist auch das gesetzlich verlangte Interne Kontrollsystem (IKS) integriert.<br />
• Risk-Management <strong>und</strong> IKS werden periodisch an den Verwaltungsratssitzungen behandelt.<br />
• Unser Management-System (Führungs- <strong>und</strong> Organisationssystem) ist ISO 9001:2008 <strong>und</strong> SQS 9004 zertifiziert.<br />
• Wir legen grossen Wert auf unseren Ethikcode <strong>und</strong> Verhaltenskodex. Wir verfügen über mehrere «Verteidigungslinien»<br />
um Risiken/Gefahren zu begegnen, um Fehler <strong>und</strong> Missbräuche zu reduzieren <strong>und</strong> wenn möglich zu verhindern<br />
(Führungs- <strong>und</strong> Organisationssystem inkl. IKS, Risk-Management, gesetzliche Revisionsstelle, interne<br />
Kontrollstelle, weitere externe Audits [SQS, SUVA, ESTI, AHV-Revision ...], enge Zusammenarbeit VR / Geschäftsleitung<br />
bzw. Führungsteam, Pflege des Unternehmensklimas, hohes internes Kontrollbewusstsein sowie Transparenz<br />
<strong>und</strong> Vertrauensförderung mit offenen Informationen). Beispiel dafür sind auch die <strong>Geschäftsbericht</strong>e, die<br />
einerseits der allgemeinen Rechenschaft <strong>und</strong> Erklärung <strong>und</strong> anderseits als Chronik <strong>und</strong> Kommunikationsmittel<br />
dienen.
IN DERREGION – FÜR DIE REGION<br />
3.3.2 Bilanz<br />
• Flüssige Mittel: Der Bestand an Liquiden Mitteln war am Bilanzstichtag tiefer als im Vorjahr; es wurden wiederum<br />
hohe Investitionen in Sach- <strong>und</strong> Finanzanlagen getätigt. Alle Kontokorrentkonten befinden sich aber nach<br />
wie vor im positiven Bereich.<br />
• In den Transfer- <strong>und</strong> Pendenzenkontos sind die Durchlaufkonti flüssige Mittel, Verkehr mit den Sozialversicherungen,<br />
Abrechnung Quellensteuer <strong>und</strong> Durchlaufkonten mit den Kreditkartenunternehmen zusammengefasst.<br />
Der Einsatz von Durchlaufkonten ermöglicht das valutagerechte Verbuchen der Vorfälle <strong>und</strong> eine gute Kontrolle<br />
der Transaktionen.<br />
• Durch die erschwerten Logistikverhältnisse in unserer Talschaft (Transportkette) ist es nötig, entsprechend gut<br />
dotierte Materiallager zu unterhalten. Trotzdem ist es gelungen, den Materialbestand auf dem Vorjahresniveau zu<br />
halten.<br />
• Nach wie vor ist in der Zeit von Mitte September bis Mitte Dezember die grösste Auftragsdichte, vor allem im<br />
Elektrogeschäft, zu verzeichnen. Die meisten Arbeiten müssen bis Saisonbeginn fertig gestellt sein. Wegen der<br />
Erhöhung der MWST per 1. Januar 2011 wurden Ende Jahr viele Abrechnungen fertig gestellt oder die geleisteten<br />
Arbeiten mit Akontorechnungen abgegolten. Zudem können wir durch verbesserte Abläufe <strong>und</strong> Anpassungen<br />
an unseren Arbeitsinstrumenten die noch nicht fertigen Arbeiten besser abgrenzen. Durch diese Umstände<br />
konnten die angefangenen Arbeiten stark reduziert werden. Dank konsequentem Mahnwesen <strong>und</strong> trotz abnehmender<br />
Zahlungsmoral im Zusammenhang mit der Wirtschaftslage ist die Altersstruktur der Debitoren in einem<br />
sehr guten Verhältnis.<br />
• Anlagevermögen: Auch in diesem Jahr konnte eine ansehnliche Summe, insbesondere in die Verteil- <strong>und</strong><br />
Produktionsanlagen, investiert werden. Die grössten Investitionen sind beim Neubau des Trinkwasserkraftwerks<br />
Spycherboden angefallen. Dieses Projekt wird zusammen mit der Wasserversorgungsgenossenschaft Lauterbrunnen<br />
realisiert; die Bauarbeiten sollten im Jahr 2011 grösstenteils abgeschlossen werden können.<br />
• Aufwertung Anlagevermögen: Aufgr<strong>und</strong> von Abschlussgestaltungsmassnahmen in früheren Jahren hat sich der<br />
Buchwert unserer Anlagen im Verhältnis zum Steuerwert verringert, was zu versteuerten stillen Reserven (nicht<br />
geldwirksam) geführt hat. Im Zusammenhang mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen aus der Strommarktliberalisierung<br />
(Transparenzforderungen) <strong>und</strong> nach Rücksprache mit der Steuerverwaltung des Kantons Bern, wurden<br />
im vergangenen Jahr die Buchwerte unseres Anlagevermögens wieder auf die Steuerwerte angehoben.<br />
Dadurch wurden die vorerwähnten bereits versteuerten stillen Reserven im Umfang von CHF 1’123’433.00 aufgelöst<br />
<strong>und</strong> die Sachanlagen entsprechend aufgewertet. Diese Aufwertung ist keine geldwirksame Transaktion,<br />
sondern lediglich eine buchhalterische Massnahme. Die Anpassung erfolgt steuerneutral; das Anlagevermögen,<br />
der Bilanzgewinn <strong>und</strong> somit auch die Bilanzsumme werden durch diese Buchung aber entsprechend<br />
erhöht. Mit der Erhöhung des Anlagevermögens wird auch zusätzliche Abschreibungssubstanz geschaffen.<br />
� siehe auch die Erläuterungen in der Erfolgsrechnung am Schluss der Ertragssituation.<br />
• Hypotheken: Unsere Gr<strong>und</strong>stücke sind mit Festhypotheken gesichert. Zurzeit erfolgen keine Amortisationen.<br />
• Obligationenanleihen – es bestehen zwei Obligationenanleihen:<br />
– CHF 1’600’000.00, 3.50%, 2004 – 30.11.2014, Zinsfälligkeit 30.11.<br />
– CHF 2’000’000.00, 3.50%, 2009 – 30.11.2019, Zinsfälligkeit 30.11.<br />
• Die jährliche Amortisation des IH-Darlehens (Investitionshilfe-Darlehen von seinerzeit CHF 150’000.00 des B<strong>und</strong>es)<br />
im langfristigen Fremdkapital, für die Finanzierung des Trinkwasserkraftwerks Birrmättli, von CHF 10’000.00<br />
wurde vorgenommen.<br />
• Das Genossenschaftskapital hat mit Stichtag per Ende Jahr leicht abgenommen.<br />
• Wir besitzen keine massgeblichen Beteiligungen. Die Gesamtsumme der laufenden Bankgarantien (Bürgschaftsverpflichtungen,<br />
Eventualverbindlichkeiten) beläuft sich auf CHF 107’350.00. Es bestehen keine Prozessrisiken<br />
etc. sowie erhebliche Leasingverträge.<br />
• Es bestehen keine Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen. Wir sind der Pensionskasse Energie angeschlossen<br />
(Branchenpensionskasse der Schweizerischen Energiewirtschaft).<br />
• Im Umfang der Aufwertung des Anlagevermögens hat eine Nettoauflösung von stillen Reserven im Rahmen von<br />
CHF 1’123’433.00 stattgef<strong>und</strong>en.<br />
• Die Rechnungslegungsgr<strong>und</strong>sätze wurden nicht verändert.<br />
• Das bestehende Fremdkapital ist mit insgesamt 13 Schuldbriefen über eine Gesamtsumme von CHF 6,7 Mio.<br />
abgesichert. Die Gr<strong>und</strong>pfandrechte bestehen auf sieben wesentlichen Gr<strong>und</strong>stücken. Das gesamte Verteilnetz<br />
inklusive Trafostationen etc. ist nicht belehnt.<br />
• Unsere Liegenschaften <strong>und</strong> Trafostationen weisen einen Gebäudeversicherungswert von r<strong>und</strong> CHF 16,6 Mio. <strong>und</strong><br />
einen amtlichen Wert von r<strong>und</strong> CHF 11,7 Mio. aus.<br />
29
3.3.3 Erfolgsrechnung<br />
30<br />
EIN UNTERNEHMEN – VIELE LEISTUNGEN<br />
Ertragssituation<br />
• Gesamthaft gesehen liegen wir mit dem Betriebsertrag über den vorsichtigen Erwartungen (aufgr<strong>und</strong> der prognostizierten<br />
Wirtschaftslage), aber unter dem Vorjahresergebnis. Dies ist auf die «Normalisierung» sowohl im<br />
Energie- wie auch im Elektrogeschäft zurückzuführen.<br />
• Das Energiegeschäft (Energieverkauf) ist leicht unter dem Budget geblieben, jedoch zufriedenstellend <strong>und</strong> durchschnittlich<br />
ausgefallen. Die Budgetierung ist enorm schwierig, weil die verschiedenen Wettersituationen einen<br />
grossen Einfluss auf die Stromproduktion <strong>und</strong> den Stromverbrauch haben.<br />
• Der Erlös aus Installationsarbeiten ist gegenüber dem Vorjahr markant zurückgegangen, ist aber immer noch um<br />
einiges höher als in der vorsichtigen Prognose (das Vorjahr war vor allem im Elektrogeschäft ein Spitzenjahr).<br />
• Die Ladenverkäufe sind leider wiederum unter den Budget- <strong>und</strong> Vorjahreswerten geblieben.<br />
• Die Dienstleistungen (Synergien) konnten sowohl gegenüber dem Budget wie auch gegenüber dem Vorjahr wieder<br />
gesteigert werden.<br />
• Durch die Aufwertung des Anlagevermögens ist ein buchhalterischer Ertrag von CHF 1’123’433.00 entstanden<br />
(� siehe auch Erläuterungen in der Bilanz / Aufwertung Anlagevermögen). Da dieser zusätzliche Gewinn nicht<br />
geldwirksam ist, wird der Generalversammlung beantragt, diesen vollumfänglich den Reserven zuzuführen<br />
(siehe Gewinnverwendung). Damit verbleibt immer noch der seit Jahren angestrebte Gewinn von r<strong>und</strong><br />
CHF 125’000.00, der für die Verzinsung des Genossenschaftskapitals erforderlich ist (Gewinnverwendung).<br />
Aufwandsituation<br />
• Gesamthaft gesehen können wir festhalten, dass wir die Kostenkontrolle im Griff haben – die stetigen Bemühungen<br />
– Steigerung des Kosten-/Nutzen-Bewusstseins / Mitteleinsatz dort, wo es etwas bringt – tragen langfristig<br />
<strong>und</strong> nachhaltig Früchte. Die Ausnahme bilden hier die stetig steigenden <strong>und</strong> leider nicht beeinflussbaren Kosten<br />
in den Bereichen Abgaben (Kanton, Gemeinde), Entsorgung, Buchführung <strong>und</strong> Beratung, Sozialversicherungen<br />
<strong>und</strong> die Personalzusatzkosten (Paritätische Landeskommission, Berufsbildungsfonds ...).<br />
• Der Materialeinkauf hat aufgr<strong>und</strong> der sehr guten Auftragslage zu Buche geschlagen, liegt aber im Rahmen des<br />
erwirtschafteten Ertrages, des Materialvorrats <strong>und</strong> der angefangenen Arbeiten.<br />
• Der Energieankauf entspricht fast genau den Budgetwerten.<br />
• Der Personalaufwand liegt unter Budget <strong>und</strong> ist tiefer als im Vorjahr. Das ist einerseits auf geplante Ablösungen<br />
zurückzuführen. Anderseits konnten Austritte noch nicht vollumfänglich ersetzt werden. Der Arbeitsmarkt für qualifizierte<br />
Kräfte ist nach wie vor ausgetrocknet bzw. es ist enorm schwierig, qualifiziertes Personal zum Arbeiten<br />
<strong>und</strong> Leben in unsere Region zu gewinnen.<br />
• Auch dieses Jahr wurden wiederum fast CHF 100’000.00 in die Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung des Personals investiert.<br />
• Dank dem guten Gesamtergebnis konnten wir einmal mehr die vollen steuerlichen Abschreibungen vornehmen.<br />
In der Region – für die Region...
IN DERREGION – FÜR DIE REGION<br />
4 Bericht der Revisionsstelle<br />
31
32<br />
EIN UNTERNEHMEN – VIELE LEISTUNGEN<br />
Im August <strong>2010</strong> wurde eine zweitägige Zwischenrevision durchgeführt, in der das Hauptaugenmerk auf Stichprobenkontrollen<br />
im Rechnungswesen (Ordnungsmässigkeit, Verkehrsprüfungen, Hochrechnung der Erfolgsrechnung<br />
auf Ende Jahr…) <strong>und</strong> auf die neuen gesetzlichen Auflagen aus der OR-Revision (Risiko-Management, Internes Kontrollsystem<br />
…) gerichtet wurde.<br />
Die Schlussrevision mit dem Schwergewicht von Bestandes- <strong>und</strong> Bewertungsprüfungen erfolgte ebenfalls an zwei<br />
aufeinander folgenden Tagen, am 19. <strong>und</strong> 20. Januar 2011.<br />
Die Revisionsstelle<br />
Andreas Schwab-Gatschet, Ernst & Young AG, Bern<br />
Adrian Adank, Ernst & Young AG, Bern<br />
Die Kontrollstelle<br />
Priska Brunner, Lauterbrunnen<br />
Gaudens Vincenz, Wengen
Architektur Einkaufszentrum Westside, Bern Daniel Megert <strong>und</strong> Thomas Rubin<br />
Schlusssitzung Zwischenrevision Mittagessen am Personalausflug im Appaloosa, Spiez<br />
Max Grädel, Karl Guntern <strong>und</strong> Lorenz Oehrli am Personalinfoabend Temperatur-Anzeige Inferno<br />
Thomas Rubin<br />
Triathlon, Thun<br />
<strong>und</strong> Michael Huggler