Das ganze Special lesen - Metal Mirror

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MUSIKER-PLAYLISTMANUEL TRUMMER(ATLANTEAN KODEX)würde es gar nicht als Heavy<strong>Metal</strong> bezeichnen, eher so HeavyRock, der klingt als wäre er1978 aufgenommen worden,für Leute die auf alte Thin Lizzyund UFO stehen.und Solitude Aeternus mit gigantischemGitarrensound.SLOUGH FEGThe Animal SpiritsNicht zu vergessen Slough Fegnatürlich, für mich definitiv diePlatte des Jahres. GigantischeSongs, ideales Bindeglied zwischen1979 und 2010, Heavy<strong>Metal</strong> in Perfektion mit starkenHooklines.www.myspace.com/atlanteankodexManuel Trummer ist nichtnur akademisch ausgebildeterASOMVELKamikazeKulturwissenschaftler, Bestes Heavy-<strong>Metal</strong>-Album insondern de facto ein Musikkenner.Seine Band AT- ich weiß nicht wie vielen Jahren.der Tradition von Motörhead seitVANDERBUYSTVanderbuystLANTEAN KODEX gilt als Geheimtipp.Kein Wunder also, Asomvel in Lissabon gespieltWir haben vor zwei Wochen mit<strong>Das</strong> ist eine NachfolgebandPROCESSIONvon Powervice, wovon einer jaDestroyer Of The Faithdass Manuel auch selbst vieleUnderground-Perlen hört. der Sänger vor kurzem bei ei-und haben leider erfahren, dassauch The Devil‘s Blood gegründethat. Cooler Rock‘n‘Roll, ichder Tradition vonFantastischer Doom <strong>Metal</strong> inCandlemassnem Autounfall verstorben ist,was uns natürlich sehr getroffenhat. Coole Band, sehr coolerTyp, die Platte sollte jeder kaufen!FOTHERINGAYFotheringayZiemlich cooler, englischer FolkRock aus den Siebzigern. Ganztolle Melodien, sehr verträumt.Echt eine wunderbare Platte,gerade jetzt für den Herbst.6 7


TONY FORESTA(MUNICIPAL WASTE)STILL A FANTony, vor welcher Band möchtest du dichverneigen?Poison Idea. Die härteste Punkband ever. Einpaar fette Typen, die Hammermusik machen undsich um nichts kümmern.Wie bist du das erste Mal mit Poison Ideain Kontakt gekommen?<strong>Das</strong> war durch Jason Hodges, meinem damaligenMitbewohner, als wir seine Seven Inches durchgegangensind. Der hatte eine Platte von PoisonIdea und ich wollte die hören, weil ich so viel überdie Band gehört hatte. So saßen wir dann zusammenund haben uns die reingezogen.Was war das erste Album, das du von PoisonIdea besaßt?„Feel The Darkness“ habe ich mir auf Tour inEuropa geholt. Ich glaube ich hab das auf CD unddirekt noch „Kings Of Punk“ auf Vinyl gekauft.Und welches ist dein Lieblingsalbum?„War All The Time“, aber eigentlich ist es einUnentschieden mit „Feel The Darkness“. „War AllThe Time“ hat einfach mehr <strong>Metal</strong>.Hast du auch einen Lieblingssong vonPoison Idea?„The Temple“ vom „War All The Time“-Album.Der Song ist einfach durchweg schnell, hat superVocals und gibt einfach mächtig Gas. Außerdemhat er so einen geilen Breakdown-Part.Inwiefern hat dich der Kontakt mit PoisonIdea musikalisch beeinflusst?Viele denken, dass ich sehr von DRI beeinflusstbin, was auch zu einem gewissen Grad stimmt,aber ich denke ich bin mehr von Jerrys Vocalsbeeinflusst als jeder andere. Er klingt einfach soschmerzerfüllt, so wütend, ich liebe diese Intensität,als wenn er sich im Studio umbringen würde.Hattest du einmal die Chance, Poison Idealive zu sehen?Ich wollte sie mir in Texas ansehen, aber ich habegehört, dass sie schrecklich gewesen sein sollen.Ist ja leider nicht mehr das Original-Line-Up. Damöchte ich mir lieber das alte Bild bewahren.Hast du die Band oder ein einzelnes Mitgliedeinmal persönlich kennen gelernt?Nein leider nicht.Welchen Musiker der Band bewunderst duam meisten?Den Vokalisten und auch Pig Champion, einfachein kranker Gitarrist. Hat geile Songs geschriebenund der wog um die 200 Kilo und musste bei jedemAuftritt auf dem Barhocker sitzen. R.I.P!www.facethewaste.com„Ich liebediese Intensität,alswenn er sichim Studioumbringenwürde“Municipal-Waste-Sänger Tony Foresta verneigtsich vor Poison Idea.8 9


DAS WORT ZUM SONNTAGRedaktionskommentare über die kleinen und großen Geschehnisse der Musikwelt...Mit Lügen zufrieden geben...HIGH FIVE - „HEAVY-METAL-XMAS“VON DORIAN GORRIch höre die Worte noch in meinenOhren, als habe Tom Angelripper siemir erst vor zwei Minuten gesagt: „<strong>Das</strong>aktuelle Line-Up ist einfach superstabil,VON ELVIS DOLFF„Jingle Bells, Jingle Bells, jingle allthe way...!“ oder nicht? Was hörteigentlich der <strong>Metal</strong>ler unterm Christ-einfach die metallische Weihnachtsbandschlechthin! Liegt wohl an dem ebensogroßen Angebot an eingängigen Melodiebögenund Mitsingparts wie bei typischenWeihnachtsliedern. Der Song hier ist ein-es funktioniert perfekt“, hatte der Ruhr-baum oder beim Honigglühweintrinkenfach großartig und passend zu Weihnach-pott-Thrasher noch Anfang-Mitte desund Pentagramm-Kekse backen? Dieseten: das von Maiden aufgesagte GedichtJahres zu mir gesagt, als ich ihn daraufSongs bringen einen auf ganz metallischevon Coleridge für den Christbaum!ansprach, dass Sodom erstmals seit 16 Jahren ohne Besetzungswechsel auskom-Weise in die richtige AdventsstimmungVon: „Powerslave“ (1984)men. Und er klang tatsächlich überzeugt von seiner Aussage, schien hochzufriedenund machen Lust mit des Weihnachts-mit allem und ließ nicht ein Stück weit durchblicken, dass es hinter den Kulissenvielleicht doch nicht ganz so rosig aussah. Ich würde Tom nie unterstellen wollen,dass er mich bei unserem Interview für METAL MIRROR #43 angelogen hat, aberes kommt mir seltsam vor, wenn dann urplötzlich das Ende einer jahrelangen Besetzungverkündet wird. Im aktuellen Fall hat es Schlagzeuger Bobby Schottkow-manns Bart um die Wette zu bangen!1AC/DCMistress For ChristmasSchon vor 20 Jahren ein3NECROPHOBICThe Slaughter Of BabyJesus/Blinded By Light,Enlightened By Darknessdran ist und Hilfe braucht, die Geschenkeauszuteilen, aber Tom und Jerry könnennicht helfen, weil sie zuviel Sherry gesoffenhaben. Die mit infernalischem Lachenski getroffen. „Persönliche Probleme“ hätten laut Sodom-Webseite zu dem SplitKlassiker! Textzeilen wieEin majestätisches Intro leitet das teuf-unterlegten, sehr treffenden Schlusswor-geführt. Mit anderen Worten: Es hat hinter den Kulissen gekracht. Da stellt sich„I can hear you cominglische Manifest an Song ein, welches bit-te: „I’m dreaming of a White Sabbath“die Frage, ob das erst seit gestern so ist. Es fällt mir schwer zu glauben, dass derdown my smoke stack. I wanna ride onterböse und winterlich kalt die dunkle,Von: „The Dark Sides EP“ (1988)Rauswurf (oder als was die Sodom-Jungs das auch immer bezeichnen wollen) eineyour reindeer honey and ring the bells“unchristliche Seite des Lebens darstellt.Kurzschlussreaktion war. Nicht nach 16 Jahren gemeinsamen Jahren. Da will soeine Entscheidung überlegt sein und beruht für gewöhnlich auf sich aufstauendenVorfällen. Für mich verdeutlicht sich dabei – unabhängig davon, was genau jetztdas ist Weihnachten mit AC/DC! Und dasschönste Geschenk, das ein Mann zuWeihnachten auspackt, bleibt wohl im-Neben der direkt-paganen Aussage bedientsich der Song auch einer feierlichenErhabenheit, die dem christlichen Hoch-5TANKARDFuck ChristmasDen deutlichen Kritik-bei Sodom vorgefallen ist und wie lange es da schon Zwietracht gab – die Nutzlo-mer noch eine Frau – beziehungsweisefest sehr nahe kommt.Song zu Weihnachten bie-sigkeit vieler Interviews. Der Musiker hat den Job, seine Band als funktionierendesfür die Frauen: der Mann.Von: „Hrimthursum“ (2006)ten die Thrasher Tankard. Ein AufschreiGanzes darzustellen. Und das tut er für gewöhnlich auch. Probleme werden immerVon: „Razor‘s Edge“ (1990)gegen die Weihnachtsindustrie und Geld-10erst hinterher offensichtlich und teilweise medial ausgebreitet. Dem Interviewerbleibt in diesem Konstrukt nichts anderes übrig, als sich mit den Lügen zufriedenzu geben, die einem über den Status der Band aufgetischt werden. Frustrierendist es dennoch, wenn eine Band sich erst als funktionierende Einheit anpreist, nurum wenige Wochen später offenzulegen, dass das genaue Gegenteil der Fall war.2IRON MAIDENRime Of The AncientMarinerIron Maiden – für mich4KING DIAMONDNo Presents For ChristmasEine Geschichte über denWeihnachtsmann, der spätmacherei. Bringt auf den Punkt, woraufes doch eigentlich ankommt: weder Geschenke,Bäume, Gedichte oder Nikoläuse,nein: METAL!Von: „The Tankard (1995)11


OBERHAUSEN, 27.11.Samstag den 27. November 2010, noch nicht mal18 Uhr Abends. Vor der Oberhausener Turbinenhallezieht sich eine riesige Menschenschlange vomEingang runter bis zum Parkplatz. Dort stehengleich vier Nightliner neben den unzähligen Autos,wo bei Temperaturen jenseits der humanen Gefildeordentlich vorgeglüht wird.Als um kurz nach 18 Uhr die Türen öffnen, strömtein Wulst aus Jung-Thrashern, Alt-Rockern undNormalos mit <strong>Metal</strong>lica-Shirt in die Halle, teilweiseBACKSTAGE AUF DERTOUR DES JAHRESNicht nur für Thrash-<strong>Metal</strong>-Fans, nein, eigentlichfür die gesamte Heavy-<strong>Metal</strong>-Szene erste Reihe vor der Bühne besetzt. Während es inwird unmittelbar nach dem Betreten der Halle dieist das THRASHFEST die Tour des Jahres. Drei der Halle also schon recht hektisch zugeht, ist esder wichtigsten Thrash-Ikonen aller Zeiten im Backstage-Bereich noch eher ruhig.zusammen auf Tour mit der hoffnungsvollstenNewcomer-Band des Thrash <strong>Metal</strong>s – für Teller von dem monströsen Catering in sich reinExodus-Gitarrist Lee Altus schaufelt Teller umviele wird da ein Traum wahr. Doch was geschiehthinter den Kulissen, wenn KREATOR, frieden mit dem aufgefahrenen Buffet. Aus demund auch Drummer Tom Hunting ist sichtlich zu-EXODUS, DEATH ANGEL und die SUICIDAL Death-Angel-Lager sind die beiden Gitarristen TedANGELS unterwegs durch Deutschland sind? und Rob gerade dabei, das Buffet zu inspizieren,METAL MIRROR hat sich bei drei deutschen als Tourmanager David freundlich aber bestimmtShows im Backstage-Bereich eingenistet und klar macht, dass im Essensraum das Rauchen verbotenist. Soviel also zum Thema Sex, Drugs andeinen Blick hinter die Kulissen gewagt. <strong>Das</strong>Ergebnis: Veganes Essen, Football, Alkoholexzesseund Tabasco. Doch lest selbst... Kurze Zeit später erscheint Suicidal-Angels-Fron-Rock‘n‘Roll.ter Nick, der allerdings keinesfalls so selbstbewusstText: David Dankert, Elvis Dolff & Dorian Gorr auftritt wie es die anderen Musiker tun. Für sie istdas Leben auf Tour noch neu, das spürt man ebensodeutlich wie den Stolz darüber, mit dabei zu sein.„Bands wie Exodus oder Kreator sind die Bands, diedas was wir heute Thrash <strong>Metal</strong> nennen, überhaupterst erfunden haben. Diese Bands sind seit über 20Jahren unterwegs im Business. Es ist einfach eineriesige Ehre für uns, mit solchen Bands auf Tourzu sein.“ Mittlerweile reisen die Jungs geradezukomfortabel in einem gemeinsamen Nightliner mitDeath Angel. Auf der „Chaos-Tour“ mit Bonded ByBlood und Fueled By Fire sah das noch anders aus,wie sich Nick erinnert. Dort gab es weder Nightli-12 13


14 15Bühne ab, die Menge geht euphorisch steil. Klassikerwie „Evil Priest“ oder das legendäre „VoraciousSouls“ peitschen den Pit immer mehr an und dierappelvolle Turbinenhalle jubelt lauter und lauter.Als 50 Minuten später Exodus euphorisch empfangenwerden, mustern die Death-Angel-JungsDamien und Sänger Mark kritisch das Buffet. Vorsichtigkaut Bassist Damien auf etwas Salat rum,fängt an zu grinsen und redet von da an wie einWasserfall: „Letzte Nacht haben wir ordentlich wasgetrunken. Rob von Exodus hat uns alle angestacheltund uns in einer Tour Kurze eingeschenkt.Dummerweise trinke ich kaum Alkohol und vertragekaum welchen, also habe ich die <strong>ganze</strong> Nachtgegen das Kotzen angekämpft...“ – „... und letzt-Mit ihren Helden auf Tour:Angel und Nick von den Suicidal Angelslich doch verloren“, ergänzt Mark lachend. „Ja mirging es richtig beschissen heute, aber jetzt langsamgeht es wieder. <strong>Das</strong> hier ist das erste was ichner, noch Hotels. Stattdessen schliefen die MusikerSami streunt durch den Backstage-Bereich – lockerheute esse und ich bin glücklich, dass es im Magenauf dem Fußboden der Locations. Plötzlich springtund entspannt wie immer. „Für unsere Verhältnissebleibt“, sagt Damien.der Fronter hektisch auf: „Scheiße, ich muss los.Wir sind in zehn Minuten dran.“ist diese Tour ja schon eher kurz, das sind ja nur 24Shows glaube ich. Aber dafür gefällt mir das Line-Als im Hintergrund der Exodus-Klassiker „BondedBy Blood“ angestimmt wird, sprudelt es aus MarkBöser Sänger, der Bratkartoffeln liebt: Rob von ExodusAls für die Suicidal Angels die Lichter der HalleUp diesmal deutlich besser als auf der letzten. Hierheraus: „Es ist echt lustig, bis gestern Abend habeausgehen, wird klar, welch großen Zuspruch diesepassen alle Bands besser zusammen und Exodusich Exodus noch nie mit Rob Dukes gesehen, immerhundert mal besser. <strong>Das</strong> ist einfach eine legendäreTournee erfährt. Schon bei der ersten Band ist diesind gute Kumpels von uns. Mille kennt die Death-nur mit Paul Baloff. Rob sieht so lustig aus, wennScheibe, die kann man doch nicht einfach neu auf-Turbinenhalle gut gefüllt, rund 1000 Leute wartenAngel-Jungs auch noch von ganz früher“, erzählter singt. Er wird immer roter und roter im Gesichtnehmen und diesen Kult-Status, diese Atmosphäregespannt auf die Thrash-Newcomer, die hochmoti-der Kreator-Gitarrist.und man denkt, er explodiere bald“, so Mark undund diesen speziellen Sound zerstören. Wir werdenviert die Bühne betreten. Sofort bildet sich ein Pit,Besagte Death Angel legen im gleichen Momentlegt dabei eine authentische Rob-Dukes-Imitationdefinitiv niemals die „Ultra Violence“ neu aufneh-Fäuste gehen in die Luft und nicht wenige scheinenim Hintergrund los, doch unbeeindruckt dessenhin. Dann wird er ernster: „Ich hab nie verstanden,men“, verspricht er, während er hastig rote Boh-viele der Refrains zu kennen.plaudert Sami gelassen weiter: „Nee, also Grou-wieso auf einmal alle Bands anfangen, ihre altennen in sich reinschaufelt. Abgesetzt wird nur für einIm Backstage-Bereich macht sich Mille derweilpies und so was gibt es ja auch nicht mehr. DieAlben neu einzuspielen. Ich bin wirklich ein großerbreites Grinsen, als Tourmanager David den bei-rar. Da er nach wie vor in der Nachbarstadt EssenZeiten sind vorbei. Mille und die meisten anderen„Bonded By Blood“-Fan, doch diese Neueinspielungden eine große Flasche Gin und eine große Flaschewohnt, verbringt der Kreator-Fronter den Abendsind ja mittlerweile eh verheiratet.“ist doch nichts. Gary, Lee, Rob, alles sind total coo-Wodka auf den Tisch knallt. Damien muss weiterebis zur Show bei seiner Familie. Lediglich GitarristDeath Angel rackern sich indes auf der großenle Typen aber ich finde trotzdem die Platte mit PaulWitze auf Kosten seines gestrigen Absturzes ertra-


16 17ist, stehen schon jetzt einzelne, vornehmlich jungeziges Mal gemacht, das war 1985. Wir kamen vonFans vor dem Capitol und machen große Augen,der Bühne und unser Manager sagte uns: ‚Jungs,während Crew und Bands sich in die Wärme desihr wart total scheiße.‘ Seitdem startet die PartyCapitols flüchten. Lange kalt ist niemandem. Un-immer erst nach einer Show.“zählige Cases werden aus den Bussen gerollt undUnd wenn man den Gerüchten glauben darf, nichtnach und nach die Bühne für den heutigen Abendzu knapp. Vor allem Lee Altus hat in den vergan-vorbereitet. Während ein Drum-Roadie das Schlag-genen Wochen den Ruf des trinkfestesten Tour-Mit-zeug aufbaut, liefert sich Exodus-Drummer Tomglieds aufgebaut. „Der Typ trinkt jeden unter denHunting ein Football-Duell mit den anwesenden Se-Tisch“, weiß Suicidal-Angels-Fronter Nick. „Ich warcurity-Kräften und Teilen der Crew. „Ich liebe Foot-so dumm und habe ihn herausgefordert. Seitdemball und kann überhaupt nicht nachvollziehen, dassversuche ich ihm aus dem Weg zu gehen. Alleineder Sport in Deutschland nicht so populär ist wiedie Shots, die der trinkt, haben die vierfache Größein den Staaten“, verrät er, während er das Ledereines normalen Kurzen.“durch die Halle schmeißt. „Ich bin zwar kein son-Die Schüchternheit haben die Suicidal Angels inderlich guter Quarterback, aber ich bin ein guterden vergangenen zwei Wochen abgelegt. „Am An-Fänger.“ Death-Angel-Drummer Will Carroll grinstfang waren wir wirklich sehr zurückhaltend“, gibtVorliebe für Gin und Wodka: Death Angelschelmisch: „Gegen mich hat Tom keine Chance.“Die Stimmung ist überaus entspannt in der Hal-Bassist Angel zu. „Man kann ja schlecht zu einemseiner Idole gehen und sagen: ‚Hey, what‘s up mo-gen, bis er schließlich die Wodka-Flasche greift undzu schon penetranten Forderungen nach Pits seitensle, die rund 1600 Fans auf zwei Ebenen fasst. Imtherfucker?!‘ Für uns sind diese Musiker Helden.sich in die Death-Angel-Umkleide zurückzieht. MarkMille zeigen ihre Wirkung. Backstage ist zu diesemBackstage-Bereich hat der Haus-Caterer zum Mit-<strong>Das</strong>s man sich auf einmal mit denen betrinkt, istfolgt ihm, die Gin-Flasche in der Hand, wird jedochZeitpunkt schon nicht mehr allzu viel los, der Es-tagssnack eine große Flipsschale aufgebaut, ausimmer noch wie ein verrückter Traum.“ Rockstar-unterwegs von etlichen Mädels angequatscht, diesensraum ist größtenteils leer, die Musiker befindender sich die vorbeigehenden Musiker bedienen. Le-Allüren seien keine vorhanden, versichern diereihenweise Fotos mit ihm schießen.sich in ihren Umkleiden oder Bussen, während Kre-diglich die Kreator-Jungs lassen sich bisher nichtYoungsters der Tour. Kreator-Mille sitzt derweil ent-Exodus befinden sich derweil im Endspurt undator routiniert, aber gebührend den Abend been-blicken. Die Umkleide der Essener befindet sichspannt nach dem Abendessen im Aufenthaltsraum.holen alles mit „Strike Of The Beast“ heraus. <strong>Das</strong>den, wonach gefühlte 80 Prozent der Anwesendenin einem anderen Gang als die der anderen dreiVor ihm steht eine Packung Soja-Reis-Milch. SeitPublikum feiert die kaum wiedererkennbare Versi-den Merchandise-Stand plündern. Gibt‘s da etwaBands. Zwischendurch schaut mal Schlagzeugerzwei Jahren ist Mille Veganer. „Auf vielen anderenon des Klassikers ab. Kreator präsentieren danachwas umsonst?Ventor vorbei. Mit schläfrigem Blick, ungekämmtenTouren ist das echt ein Problem. Aber auf dieserdie gleiche Beamer-Show wie auch schon bei denSommer-Festivals. Große Änderungen der SetlistHANNOVER, 10.12.Haaren und kurzer Kreator-Jogginghose schlurft erdurch die Gänge, verkriecht sich jedoch schon baldTour sind drei Veganer mit dabei, deswegen gibtes immer genügend veganes Essen. Zur Not habegibt es ebenfalls nicht, auch wenn Sami das vor-Die Stadt an der Leine begrüßt das Thrash-Gespannwieder im Kreator-Raum – von außen stellt manich immer einen Plan mit den besten veganen Res-her ankündigte. Dennoch punkten Kreator wie im-zwei Wochen später mit eisigen Temperaturen. Dersich das Backstage-Treiben definitiv glamourösertaurants der jeweiligen Stadt dabei und gehe dannmer. Bei Songs wie „Violent Revolution“ oder demWeg zum Capitol ist vereist und rutschig. Am Mit-vor. Von Sex, Drugs und Rock‘n‘Roll auch hier keinedort essen“, verrät der Kreator-Chef, dem die Re-aggressiven „Terrible Certainty“ bangt nahezu dietag rollen die drei großen Tourbusse auf das Gelän-Spur. Ohnehin wird vor einer Show nicht getrun-staurantsuche bei eisigen Temperaturen heute je-<strong>ganze</strong> Turbinenhalle und auch die ständigen, nahe-de. Auch wenn der Einlass erst in einigen Stundenken, wie Tom Hunting verrät. „Ich habe das ein ein-doch erspart bleibt.


18 19Währenddessen zerlegen die Suicidal Angels dieden Fotograben ins Publikum, das ihn bereitwilligHalle und Death Angel stehen spürbar unter Stromauffängt. Exodus-Gitarrist Gary Holt wird diesen– trotz fast 30 Jahren Bandgeschichte. Dreadlock-ersten Sprung ins Publikum späterbeim Feier-Träger Mark Osegueda schleicht nervös von linksabendbier lachend als „worst stage dive ever“ be-nach rechts, stretcht sich und hüpft auf und ab,zeichnen. In Sachen Energie stehen Exodus ihrenmit konzentriertem Blick und doch einem zufrie-Kollegen Death Angel in nichts nach. Sänger Robdenen Lächeln auf den Lippen. Schlagzeuger WillDukes lässt seinen Aggressionen freien Lauf undmalträtiert mit seinen Sticks das Treppengelän-scheidet dabei so viele Liter Schweiß aus, dassder. Grund zur Nervosität besteht jedoch nicht.die Fans in den ersten Reihen feuchte Spritzer insHannover frisst den Bay-Area-Thrashern auch soGesicht bekommen, wenn der Sänger mit seinemaus der Hand. Death Angel liefern problemlos dieGlatzkopf im Takt des Thrash <strong>Metal</strong>s mitwippt.energiereichste Show des Abends ab. Wie ein Hy-„Bonded By Blood“ und „A Lesson In Violence“ sor-peraktiver auf Koffein springt Mark über die Büh-gen heute unter anderem für gute Laune auf undne, wirbelt seine Dreadlock-Mähne durch die Luft,vor der Bühne. „Ein unfassbar geiles Publikum istwährend sich die Gitarristen-Front in die coolstendas heute“, lässt Bassist Jack Gibson seinen Tour-Rockstar-Posen schmeißt. Die Band hat abermalsBock auf ihre aktuellen Songs, von denen sie gleicheine Handvoll spielt. Am besten kommen jedochkollegen Sami Yli-Sirniö von Kreator kurz nach demExodus-Auftritt wissen. Dieser ist – wie immer –die Ruhe selbst, grinst, nickt und raucht gemütlichFoto mit dem Idol: Nick (re, Suicidal Angels) lässt sich mitExodus-Chef Gary Holt ablichtennach wie vor Klassiker wie „Thrown To The Wolves“zwischen bergeweise Bühnen-Equipment. Währendterschiedlichen Stellen aufgebauten Mikrofonen,<strong>Das</strong>s Tom Hunting noch vor der Show ankündig-an, mit dem die Band auch das Set beendet. An-sich Kreator für die Bühne fertig machen, startet fürwährend Bassist Speesy den berüchtigten Kreator-te, man ließe es mittlerweile auch oft ruhiger an-schließend zeigen sich die Jungs fannah. Schon vorExodus die große Party. Bandchef Gary Holt stürmtKatzenbuckel vorführt. Gewohnte Kost für all jene,gehen und begebe sich mit Müsli und einem Buchdem Konzert hatten Musiker von Death Angel unddie Treppe zum Backstage-Bereich empor, mit ei-die Kreator schon mal live erlebt haben. Aber ebenin den Feierabend, entpuppt sich zumindest heuteExodus gemütlich neben Fans an der Bar Platz ge-ner Flasche Jägermeister in der Hand. Lee Altuseine zuverlässige Abrissbirne, die nicht klein zuals dreiste Lüge. Stattdessen steht bei den Exodus-nommen und sich geduldig ablichten lassen. Fünfhat sich längst in der Umkleide der Band verkro-kriegen ist. „Phobia“, „Enemy Of God“, „Hordes OfJungs Jägermeister und der neue Lieblingsdrink, einMinuten nach der Show sieht man Schlagzeugerchen und Tom Hunting gönnt sich eine Feierabend-Chaos“, „People Of The Lie“, ganz am Ende natür-Wodka-Shot mit einem Schuss Tabasco, auf demWill und Gitarrist Ted schon wieder mit einem BierZigarette.lich „Tormentor“ – große Überraschungen gibt esPlan. „Dieses Zeug ist wie ein Schlag in die Fresse“,in der Hand zwischen ihren Fans.Für Kreator ist der Feierabend noch anderthalbnicht. Die Halle verwandelt sich dennoch in einenverspricht Tom, der seine Liebe für Tabasco auchUnd sie sind nicht die einzigen Musiker, die sichStunden weit entfernt. Mit Videoprojektion undtotalen Hexenkessel.gerne mal dadurch zum Ausdruck bringt, dass ernicht im Backstage-Bereich verkriechen. ZwischenJohnny-Cash-Song betritt die Thrash-LegendeBackstage ist die Stimmung ebenfalls ausgelas-sich eine Line von dem scharfen Zeug in die Naseden teils sogar etliche Jahre älteren Fans fallen dieHannovers Bühne und liefert eine routinierte Showsen. „Man kann nicht jeden Abend durchsaufenzieht, wie die Suicidal-Angel-Jungs breit grinsendSuicidal Angels nicht weiter auf. Und letztlich sindab, die langjährige Kreator-Fans nicht überrascht,und Weed rauchen, aber man kann es versuchen“,berichten. „Die Stimmung zwischen den Bands istsie ja genau das geblieben: Fans. Als Exodus dieaber auch gewiss nicht enttäuscht. Mille nutzt dengrinst Suicidal-Angels-Fronter Nick. „Selbst wennso super, da geschehen unfassbar viele lustige Din-Bühne stürmen, flippt Fronter Nick völlig aus. MitPlatz auf der Bühne, wechselt alleine während desman sich nach zehn Tagen in einen Zombie ver-ge. Die meisten dieser Sachen darf man gar nichteinem Satz stürmt er die Bühne und hechtet überOpeners „Violent Revolution“ zwischen drei an un-wandelt.“erzählen. Vielleicht erzähle ich die irgendwann mal


Mark Osegueda (Death Angel)meinen Enkeln – wenn sie alt genug sind. Bis dahingilt: Was auf der Straße passiert, bleibt auf der Drinnen läuft hingegen gerade der Soundchecktuell sind die Jungs auch schon festgefroren.Straße.“ Ein bisschen wie in Las Vegas.der Suicidal Angels. Die noch leere Live Music Hallerinnert an einen Sonntagmorgen nach durchzech-KÖLN, 19.12.In winterlich-frostigen Rahmenbedingungen wartetdie Kölner Veranstaltungshalle darauf, dass dasThrash-<strong>Metal</strong>-Quartett auch hier hereinschneit. Beiunaufhörlichen Schneefällen ist um 17 Uhr nochsehr wenig vor der Halle los. Zwei tapfere Fanswarten schon seit 15 Uhr vor der Halle und begründendas mit einem lockeren „Wir dachten, bei demWetter nehmen wir lieber ein paar Züge früher!“Ob man dann nicht besser in irgendeine Fastfood-Filiale wechselt als wirklich knallhart vor verschlossenenTüren zu stehen? Geschmackssache – even-„Die besteTour, auf derich je war –die Achtzigermit eingeschlossen!“ter Nacht. Backstage ist da mehr los. Lee Altus vonExodus steht relativ sinnfrei in der Gegend herum,Sami von Kreator fläzt sich auf einer roten Couch,die gemütlicher nicht aussehen könnte, und Damienvon Death Angel sitzt mit einem Mädel aufdem Schoß an dem großen, zentralen Esstisch desBackstage-Raums. Im <strong>ganze</strong>n Wirrwarr umherrennenderSound-Menschen, Bandmitglieder undwie auch immer gearteter Tourbegleiter erscheintauch Mark von Death Angel. „<strong>Das</strong> war echt die besteTour, auf der ich je war – die Achtziger eingeschlossen“,schwärmt er. „Die Bands haben einfachjeden Abend alles gegeben. Auch gegenseitig habenwir uns da hochgestachelt – und was da Backstagealles abging.... Unsere Freundschaft mit Exodusist jetzt größer als je zuvor. Wir haben zwarschon mal eine Show zusammen gespielt, aber niezusammen getourt.” Ein weiteres Zeichen für dieerstarkten freundschaftlichen Bande zwischen denBands bringt Lee Altus, der plötzlich den Raum betrittund betont, dass Mark „Me&Lee“ nicht vergessensoll – Mark zufolge ein „Projekt“ zwischen ihmund Lee Altus, bei dem es hauptsächlich um Alkoholgeht und eventuell auch um etwas Musik. WirklicheKatastrophen blieben bei der Tour aus. Selbstder Gig in Prag, der kurz auf der Kippe stand, weildie Bands im Stau standen, habe rückblickend richtiggerockt.„Da gibt es zum Glück keine Sperrstunde“,erzählt Mark, weswegen kurzerhand die Plätzegetauscht wurden und die Suicidal Angels an dasEnde der Show rutschten. Denkwürdig sei auch dieShow in Leipzig gewesen, wo Backstage Flaschen,Lässig und entspannt wie immer: Sami von KreatorTische und Schnebälle durch die Gegend flogen.Mark schwelgt in Erinnerungen, während er in dem Auch hier prescht Lee Altus in den Raum und wirdmit „The Homo‘s Dressing Room“ markierten Raum von Nick mit „My Dad“ begrüßt: „Sie könnten unsereEltern sein. Ohne sie wären wir und Thrashsitzt.Nebenan prangt groß „The 300‘s Dressing Room“ <strong>Metal</strong> nicht hier.“ Insgesamt ist Nick aber gespaltenerMeinung über die letzte Show. „Draußen wirdan der Tür. Hier residieren die Suicidal Angels. DerenFronter findet ähnlich lobende Worte. „Die Tour dir heute jeder sagen, dass er froh ist, endlich nachist wie eine Schule für uns, jede Show wie eine Hause zu kommen und etwas Ruhe zu haben. IchUnterrichtsstunde. Sie zeigen uns, was und wie freue mich auch auf Familie und Freunde, aber inman alles macht. <strong>Das</strong> ist einfach nur großartig“, einer Woche wünschen sich alle wieder auf Tour zuschwärmt Nick. Was die Partys angeht, seien nebenWodka-Tabasco mit Zitrone und Salz auch die cher. Lee steht immer noch dabei und ergänzt la-sein, ALLE!“, ist sich der Suicidal-Angels-Fronter si-Jungs von Death Angel und Exodus große Faktorenfür das alltägliche Spektakel hinter der Bühne. zum Frühling. Der scheiß Flughafen inchend: „Ja, eventuell bleiben wir ja direkt hier bisDüsseldorf20 21


ARTIKELSERIE: HEAVY METAL LOCATIONSWO DIE BESUCHER VIPs SINDNachdem wir in unsere Serie deutscher „Heavy<strong>Metal</strong> Locations“ bisher hauptsächlichStandorte innerhalb NRW vorgestellt haben,findet in dieser Ausgabe nun ein MünchnerClub seinen Platz. <strong>Das</strong> BACKSTAGE ist undwar noch nie ein reiner <strong>Metal</strong>-Schuppen,kämpft aber seit seiner Gründung für dieRockszene und Subkultur in der sonst soschicken bayerischen Landeshauptstadt.Text & Fotos: Elvis Dolff<strong>Das</strong> Backstage ist keine kleine Eckkneipeoder eine einfache Disco. Auf insgesamtvier Locations (mit Biergarten fünf) werden hierPartys und Bands verschiedener Genres von Reggaebis Rock und Dark Wave bis <strong>Metal</strong> gefeiert.Die Club-Wundertüte liegt direkt an der Haltestelle„Hirschgarten“ der neuen S-Bahn-Stammstreckeund relativ zentral am Rande der MünchnerInnenstadt. Beste Voraussetzung also, dassdie Münchner Rocker und Roller allabendlich aufihr Partyprogramm kommen. Doch das war nichtimmer so, wie Hans Georg Stocker, Gründer undGeschäftsführer der Backstage GmbH, zu berichtenweiß. Ganz im Zeichen des zwanzigjährigenJubiläums im nächsten Jahr zieht er im Bürocontainerneben den Hallen des Backstage gerne einResumee der Geschichte seines Ladens: „Anfangswollten wir eigentlich eine Zeitung gründen, diedie Münchner Subkultur vernetzt und für Musik,Theater und künstlerische Darbietungen steht.Damals gab’s ja noch kein Internet. Um dann dafürGeld zu sammeln, haben wir mehrere Veranstaltungenorganisiert. Im Endeffekt ist aus derZeitung leider nichts geworden. Es blieben aberdie Veranstaltungen und Vernetzungstreffen, wowir Kulturinteressierte und auch Leute von derStadt an einen Tisch bringen konnten.” Bei einemdieser Treffen fiel dann der magische Tipp, dasses in Fürstenried, etwas außerhalb von München,eine ungenutzte Turnhalle gibt. Und auch wennder Standort mehr als abgeschieden und damalsnoch nicht mal an die U-Bahn angebunden war,waren er und Brigitta (Erdödy – ed), die zweitetreibende Kraft hinter den Anfängen des Backstage,Feuer und Flamme und sprühten vor Ideen.Nur ein Name musste her. „Uns war klar: wirmachen keine Konzerte im ‚Freizeitheim‘“, so Stocker.„Da musste was anderes her und wir habenuns gefragt: Was ist uns denn wichtig? Es solltenull arrogant wirken und die Leute vor der Bühnesollten sich genauso wichtig fühlen, wie die Leutedahinter. Auch in Abgrenzung zu der damals nochgrößeren Schicki-Micki-Gesellschaft in Münchenfiel die Entscheidung auf Backstage. Ein Begriffaus der Musik. <strong>Das</strong> gab es noch nicht.”Mit purer Eigenorganisation wurde die Hallemit Stoffen „von Bekannten“ jedes Wochenendezu einer Veranstaltungshalle umdekoriert, mitBar, Musik und Bands ausgestattet und locktealternatives, partywütiges Volk. Da es aber im„normalen“ Leben in der Woche immer noch eineTurnhalle war, musste der <strong>ganze</strong> Spaß auch jedesWochenende wieder abgebaut und bei anderenBekannten im Getränkemarkt untergestelltwerden. Eine aufwendige Angelegenheit, die sichaber über drei Jahre einen beachtlichen Ruf undKultstatus erarbeiten konnte – und das nicht nurin der Münchner Region. Nicht selten gab es auchBesucher aus Wien im Backstage.STREIT WEGEN FANTA4Nach drei Jahren kamen die ersten Problemeauf das Backstage zu. Die Überlegung, die FantastischenVier für einen Gig zu engagieren, spaltetedas Team. Stocker dazu: „Heutzutage hörenja auch viele <strong>Metal</strong>fans mal Hip Hop, aber damalswar das anders. Hip Hop sei doch keine Musik,bekam ich da zu hören. Ich sagte nur: ‚Ihr seiddoch genauso borniert wie eure Eltern damalsals sie sagten, Rock’n’Roll sei keine Musik.‘ Wennman die Musik nicht mag, okay, aber gleich einer<strong>ganze</strong>n Musikrichtung Qualität abzusprechen, dasgeht nicht“, ist Stocker sich sicher.Die unzufriedene Teamhälfte zog ihre Konsequenzund stieg aus. Vor ein weiteres Problemstellte der Kreisjugendring die Veranstalter, dersich das Projekt zunehmend zueigen machenwollte. „Da wir uns aber quergestellt haben, weildas in den Händen einer Behörde wohl alles eingeschlafenwäre, gab es echt einen Kleinkrieg mitSabotage-Aktionen an unserer Technik. Irgendwannschauten wir uns nach einer neuen Locationum.“ Schließlich zog das Backstage nachMünchen. <strong>Das</strong>s das aber erst der Anfang der Bewährungsprobenwar, sollte sich schon sehr baldzeigen.24 25


26 27ARTIKELSERIE: HEAVY METAL LOCATIONSre Nutzung der Grundstücke an der Bahnstreckevorsah. Nachdem man drei Jahre lang den neuenStandort für sich eingenommen hatte, folgte derbisher letzte Umzug an den heutigen Standort.Ein Ende ist trotzdem nicht in Sicht, wie Stockererklärt: „<strong>Das</strong> sind schon die Pläne für das nächsteBackstage”, erklärt Stocker mit einem Fingerzeigauf einen Gebäudeplan, der an der Wandneben seinem Schreibtisch hängt. Diesmal wirdder Umzug allerdings nur auf dem jetzigen Geländestattfinden. „Mittlerweile haben wir die Hälftedes Geländes, auf dem sich das Backstage befindet,gekauft. Die andere soll laut BebauungsplanGrünfläche werden”, so Stocker über die Aussichten.POLITIKER UND IHR POPULISMUSLeitet die Geschicke des Backstage: Hans Georg StockerFür ganz andere Diskussionen gerät das Back-die vielen verschiedenen Konzerte im Backstageres Method Man im Backstage und in der Nachtstage aber auch ins Kreuzfeuer. Als ein Sprach-angeht, kann er sich laut Eigenaussage am meis-nach dem Konzert wurde in den Tourbus einge-rohr der Szene ist Politik auch ein wichtiges The-ten auf die <strong>Metal</strong>bands verlassen. „Da läuft es ambrochen. Am nächsten Morgen sind die Jungs di-ma. Just ist die Debatte um Frei.Wild ein großesstabilsten, weil es keine Modeerscheinung ist.“rekt zur Polizei und haben das <strong>ganze</strong> gemeldet.KEIN ENDE IN SICHTThema in München – ein klares Bekennen zur politischenEinstellung hält Stocker hier für unab-RAPPER VERSUS POLIZEIDiese ist ihnen aber direkt hinterher gefahrenund unterzog den Bus kurzerhand einer „Routi-Am neuen Standort entstand vieles, was dasdingbar. „Politiker betreiben hier schlimmern Po-Dennoch sei ein Konzertladen wie das Back-ne-Kontrolle“, in der Hoffnung Drogen zu finden.Backstage bis heute ausmacht: Zum einen gabpulismus und stecken auch Pagan-Bands wie Vargstage immer eine finanzielle Gratwanderung. DieBinnen weniger Augenblicke wurden die Rapperes dort schon sehr bald zwei Areas und einenin eine rechte Ecke, nur weil sie Runen benutzen.vielen Umzüge, die Planung dieser – all das kostetvon Opfern zu Tätern. Krönung des Ganzen: dieBiergarten. Zum anderen wurde die „(Psyche-Im Endeffekt ist <strong>Metal</strong> für die an sich rechts undZeit, Geld und Kraft. <strong>Das</strong>s man da nebenbei auchPolizei ließ die Band den Vorfall ohne weiteres aufdelic) Freak Out“-Partyreihe gestartet, die heu-damit auch wir als einer der <strong>Metal</strong>clubs hier.“noch eine Jubiläumsfeier plant, zeugt vom vol-Video aufnehmen. Diese stellten das Video beite auf eine 17-jährige Geschichte zurückblickenGenerell findet Stocker, dass <strong>Metal</strong> die gebüh-len Einsatz der Backstage-Crew. Belohnung sindyoutube rein, so dass die bayerische Polizei mitkann und zum festen Programm des Backstagerende Anerkennung der Gesellschaft fehlt: „Es är-bei so viel Arbeit und Ärger die vielen lustigenihrem Kindergarten-Englisch und peinlicher Vor-gehört. Die nächste Hiobsbotschaft ließ dennochgert mich am meisten, dass der <strong>Metal</strong> von vielenGeschichten, die die Backstage-Macher im Lau-gehensweise für immer medial verewigt wurde.nicht lange auf sich warten und bedingte denkulturkritisch gar nicht geschätzt wird. <strong>Das</strong> ist oftfe der Zeit erlebt haben und die die öffentlichenWie auch das Backstage aus München ist dieseszweiten Umzug der Location: das langfristige Pro-hochvirtuose Musik, die internationalen klassi-Behörden nicht immer im besten Licht erstrahlenVideo wohl kaum mehr wegzudenken.jekt München 21 der Bahn, welches eine ande-schen Künstlern in nichts nachsteht.“ Auch, waslassen. So spielte am Ostersamstag diesen Jah-www.backstage.eu


28 29BONDAGE, BLASPHEMIE, BLUTSeit jeher liefern BELPHEGOR ihren konservativenGegnern jede Menge Angriffsfläche.Auch der Wechsel zum Szeneriesen NuclearBlast lässt Bandchef Helmuth nicht sanfterwerden. Mit flacher Bandhierarchie hat derEinzelgänger „Blood Magick Necromance“zu genau dem Album gemacht, das er vonseiner Band erwartet hat. METAL MIRRORim Gespräch mit dem Banddiktator.Text: David Dankert | Fotos: Nuclear BlastWechsel zu Nuclear Blast, Aufnahmenbei Peter Tägtgren im Abyss Studiound ein instabiles Line-Up der Extra-Klasse – Belphegor halten sich auch 2010 immernoch kaum an irgendwelche vorgegebenen Genre-Grenzenund -Regeln.Dies lässt zumindest Bandchef Helmuth, derbereits seit „Bondage Goat Zombie“ das letzteverbliebene Gründungsmitglied bei Belphegor ist,unmissverständlich durchklingen: „Ich finde, esist auch mal wichtig, dass man egozentrisch istund sagt: ‚<strong>Das</strong> ist meine Band und ich will dasso!‘ Denn das ist nun mal mein Leben und wasich damit anfange, ist meine Sache“, tönt es instärkstem Österreich-Dialekt. Vor allem der vielseitskritisierte Labelwechsel zum Marktführer inSachen <strong>Metal</strong> bereut der Österreicher keine Sekundelang. Viel mehr gesteht er, dass es zudemdas erste Label ist, mit dessen Arbeit er wirklichrundum zufrieden sei. Und auch der Wechsel vonden Stage One Studios zu Peter Tägtgren in dessenAbyss Studios, welche oft für den klinischenund identitätslosen Sound kritisiert werden, stelltsich im Nachhinein in Helmuths Augen als wahrerGlücksgriff raus: „Peter Tägtgren hat sich angebotenund mit dem Zeitplan hat das direkt allesgepasst, da haben wir zugesagt. Belphegor werdeneh nie klingen wie eine schwedische Band,deswegen ist bei uns auch nicht die Gefahr vorhanden,dass wir ins Studio gehen und er uns alsProduzent seinen Stempel aufdrückt. <strong>Das</strong> passierteher bei identitätslosen Bands. <strong>Das</strong> ist bei uns sichernicht der Fall“, ist sich Helmuth sicher. <strong>Das</strong>neue Album sei natürlich genauso viel Belphegorwie die Vorgänger und der Sound passe wie dieFaust aufs Auge denn: „da ist wirklich Druck hinter.“FLACHE HIERARCHIEDa kommt das durch viele Session-Musiker imLaufe der Zeit ergänzte Line-Up wie gerufen, umdie Visionen von Einzelgänger Helmuth zu erfüllen.Die Band habe er sowieso schon immer alleinegeführt. Vor allem das Songwriting gestalte sichdank der flachen Hierarchie viel einfacher: „<strong>Das</strong>Songwriting hab ich auch schon zu 90 Prozent gemacht,als noch Sigurd in der Band war. Ich binhalt der Boss und sehr zufrieden damit, wie dieDinge gerade laufen. Ich bin zu hundert Prozentverantwortlich für die Musik. Andere Bands sagen


3031vielleicht, dass sie die besten Freunde untereinandersind, aber ich habe das lieber so, wie esjetzt ist und sag dann auch einfach mal, was Sacheist.“Keine Frage: Helmuth gibt den Ton an. Undnicht nur diesen. Die Vorherrschaft im Bandgefügezeichnet sich auch in den Texten von Belphegorab. Wieder dominieren Helmuths Lieblingsthemenwie Sadomaso, Bondage und Blasphemie.„Provokation machen wir ja schon lange nichtmehr“, ist sich der Bandchef sicher. „Die Textespiegeln natürlich auch meine Interessen wieder.Sachen wie Sadomaso und Bondage finde ich einfachinteressant und es gehört mittlerweile festbei Belphegor dazu. Bei dem Cover handelt essich um eine Fotografie, da wir auf jeden Fall wasanderes haben wollten. Weg von dem Photoshop-Scheiß. Natürlich spielen da für den Künstler auchdie Texte eine gewisse Rolle. Wichtig für uns war,dass es realistisch aussehen soll und Musik, Texteund Cover ein Gesamtpackage abgeben. Die Musiksteht zwar im Vordergrund, aber der Rest istnatürlich auch sehr wichtig für das Erscheinungsbilddes Albums“, weiß der Österreicher.UNVERBIEGBARFür den bevorstehenden, dicken US-Tourplanhaben sich Belphegor Anfang 2011 mit ihrenBlasphemie-Kumpels Deicide zusammengetan.Danach hofft Helmuth auf eine Europatour. „Wirwollen unbedingt noch nach Europa. Wir sind zwarEnde des Jahres schon an fünf Tagen dort unterwegs,aber das ist nur eine kleine Promotourfür ‚Blood Magick Necromance‘. Wir wissen nochnicht, ob wir als Headliner oder Co-Headliner aufTour kommen, erstmal stehen ja die Festivals inEuropa an. Da hoffen wir noch auf weitere Angebote.“Verbiegen werden sich Belphegor aber auch fürmehr Festival- und Tournee-Termine nicht. Helmuthberuhigt abschließend alle Belphegor-Fans.„Belphegor lassen sich weder von großen Labels,namhaften Produzenten oder der BPJM verbiegen.“Na, dann können die Fans der Band dochweiterhin beruhigt schlafen.www.belphegor.at„Ich bin der Boss. Und dasist auch gut so. “Helmuth ist ein Fan flacher Hierarchien, wenn es um seine Band geht.


3233„ICH HABE DAS LICHT GESEHEN!“Was ein normales NACHGEFRAGT-Interviewwerden sollte, verwandelte sich in eine emotionaleAchterbahnfahrt. Dorian Gorr führtemit Bobby Ingram von MOLLY HATCHET einskurriles und doch bewegendes Gespräch. DieReportage eines Interviews.Text: Dorian Gorr | Foto: Molly HatchetUrsprünglich war mit Molly Hatchet lediglich einLive-Bericht geplant. „Haste nicht auch Bockauf‘n Interview?“, fragt mich einige Wochen vor derShow der zuständige SPV-Promoter. <strong>Das</strong> aktuelleAlbum „Justice“ ist zu diesem Zeitpunkt schon seitvielen Monaten draußen und die Band deswegennicht unbedingt ein Thema für eine aktuelle Ausgabe.Aber ein Fragebogen-Interview ist drin.Einige Wochen später: Molly Hatchet haben soebenihre Show beendet (siehe Konzertbericht indieser Ausgabe). Mit Bier aus dem Backstage-Kühlschrank,netter Plattenfirma-Gesellschaft und einemTablett voller Nachos wird sich die Zeit vertrieben,bis schließlich Gitarrist Bobby Ingram in denBackstage-Bereich gestolpert kommt. <strong>Das</strong> NACH-GEFRAGT-Interview, normalerweise eine Sache von15 Minuten, kann starten. Ob ich was härteres zutrinken möchte, fragt Bobby mich. Danke, Bier genügt.Er selbst begnügt sich mit Plätzchen und ColaLight. Schon während der ersten Fragen schweift erab. Aber das macht nichts. Irgendwie hört man ihmgerne zu, wenn er sich in seinen eigenen Wortenverliert. Er erzählt davon, wie die Lynyrd-Skynyrd-Jungsprivat sind und dass er sich der Heavy-<strong>Metal</strong>-Szenezugehörig fühle. „Fuck Country!“,lacht er schallend und strahlt mich an: „You knowwhat I‘m saying?“ Diesen Satz wird er in den folgendenvierzig Minuten noch häufiger sagen.Zunehmend wird das Gespräch emotional. Unbeabsichtigt.Keine der Fragen zielte darauf ab.Aber Bobby hat ein hohes Redebedürfnis. Plötzlichwird er still. „Ich bin ziemlich einsam, weißtdu?“ Stille. Ich glaube eine Träne in seinem rechtenAuge zu sehen, während er an mir vorbei inRichtung Kühlschrank starrt. Er erwartet keineAntwort von mir. Er möchte mir einfach nur seineGeschichte erzählen. Er erzählt mir von seinemwunderschönen Haus am See. Von seinem Whirlpool,von seinem Boot und von dem elektrischenZaun, durch den das Grundstück geschützt ist.<strong>Das</strong>s es besonders in den Feiertagen schwer sei,wenn man ganz alleine sei. Bobby hat keine Geschwister,seine Eltern starben vor zwanzig Jahrenbeide durch Herzinfarkte. Kinder hat er auchkeine. Seine Frau Stephanie kam 2004 bei einemUnfall ums Leben. Eine Minute lang schweigen wiruns an. Bobby schaut mich an. Freundlich undgut gelaunt, aber doch traurig.Ich versuche mich weiter an dem NACHGE-FRAGT-Bogen entlangzuhangeln, stolpere allerdingsüber die Religions-Frage. „Ich hatte kürzlicheinen schweren Herzinfarkt. Als es passierte,sah ich das Licht.“ Bobby strahlt mich wieder an.„Seitdem weiß ich, dass es Gott und Jesus gibt.Sie haben mit mir gesprochen.“ Bobby bemerkt,dass sich meine Augenbrauen skeptisch verziehen.„Du bist noch jung. Eines Tages wirst dues sehen. Lass dir alle Zeit der Welt. Sie werdenzu dir sprechen, wie sie zu mir gesprochen haben.Sie fragten mich, ob ich mit ihnen kommenmöchte oder ob ich noch auf der Erde bleibenwill. Ich wollte bleiben, weil ich spüre, dass ichden Menschen noch helfen muss. Aber seitdemweiß ich, wie es sein wird, wenn ich sterbe: Es istwunderschön, glaube mir. Es ist das zufriedenste,wärmste Gefühl, das ich jemals gespürt habe“,sagt der 53-Jährige mit einem seligen Lächeln.Er wolle den Menschen helfen sagt er. Und ichglaube ihm. Bobby spielt nicht. Er trinkt nicht,raucht nicht, nimmt keine Drogen. Seine Emotionensind echt, kein Zweifel. Derzeit arbeite ermit dem Militär zusammen. <strong>Das</strong> Ziel: Ein funktionierendesKinderortungssystem zu entwickeln.Details? „Die darf ich noch nicht verraten.“Die Interviewzeit wird knapp. Wo er sich in zehnJahren sieht, lautet die letzte Frage des Fragebogens.„In zehn Jahren möchte ich wieder mit dirreden. Genau hier. Bis dahin wirst du verheiratetsein und Kinder haben. Ich freue mich darauf.Wirklich!“, lässt er mich wissen, bevor er michherzlich in den Arm nimmt. „Pass auf dich auf“,sagt er zum Abschied und irgendwie bin ich angesichtsder Echtheit dieser Worte noch gerührt,als ich zehn Minuten später in der U-Bahn sitze.www.mollyhatchet.com(Info: Den NACHGEFRAGT-Bogen mit Bobby Ingramgibt es im nächsten Monat)


3435Von wegen finstere Misanthropen: Zingultus,Sänger der Finsterlinge GRAUPEL, entpupptsich im Gespräch als klischeefreier Black-<strong>Metal</strong>ler,der Sozialkritik statt Satanismus thematisiert.Interview: Dorian Gorr | Fotos: VánZingultus, auf eurem neuen Album„Am Pranger...“ hat mich am meistenüberrascht, dass ihr mittlerweile einensehr viel besseren Sound habt als nochbei eurem Debüt „Auf alten Wegen“. Eine bewussteEntscheidung?Ja. Wir waren nicht mit dem Sound des Debütszufrieden. <strong>Das</strong> war ein Schnellschuss. Auch wenndie Leute von diesem rohen Sound fasziniert sind.Wir wollten diesmal einen fetteren Sound haben,aber ohne uns zu sehr entfremden. Dadurch verzögertesich das Album auch sehr, weil wir unsimmer wieder an den Songs tothörten.Werdet ihr solch lange Spannen, um Abstandzu gewinnen, auch zukünftig benötigen?Wir sind motiviert, neue Songs zu schreiben. DieBand hat unter dieser Platte gelitten. Auch menschlich.Es gab viele Zeiten, wo wir wirklich voneinanderangepisst waren und Freundschaften beinahekaputt gegangen wären. Kurzfristig galt die Bandsogar als aufgelöst, weil wir unsere Freundschafterhalten wollten. Bei vielen Proberaum-Sessionshaben wir uns irgendwann hingesetzt und versucht,diese Dinge zu beseitigen. Wir waren alleder Meinung, dass diese Songs die besten sind,DAS LEBEN IST SCHÖNdie wir je geschrieben haben. Die mussten einfachrausgebracht werden. <strong>Das</strong> hat uns zusamalkritik.Eine Kritik an den Menschen in der heu-Ich prangere an. Im weitesten Sinne ist das Sozimengehalten.Wir werden mit Graupel also auf tigen Gesellschaft. Ich hasse es, wie wenig wertjeden Fall weitermachen. Aber wir haben einen sich mancher Mensch selbst ist. Was haben diehohen Preis gezahlt: Ratatyske, unser Drummer, Leute, die sich draußen vollkippen und in ihrer eigenenKotze liegen für eine Selbstwahrnehmung?ist ausgestiegen, weil er nicht mehr gleichzeitigmit uns Musik machen und befreundet sein konnte.Er wählte die Freundschaft, nicht die Musik. nes Leben? <strong>Das</strong> geht weit über Misanthropie hin-Und welche Wertschätzung haben die für ihr eigeaus.Ich bin kein Menschenhasser. Im Gegenteil:Wäre es bei dem Ärger nicht auch eine Optiongewesen, Nagelfar wiederzubeleben? ist ein hohes Gut, das man pflegen sollte. <strong>Das</strong>Jedes Leben verdient Wertschätzung. <strong>Das</strong> LebenJein. Wir haben erst neulich bemerkt, dass wir Leben ist nicht scheiße, wie viele immer behaupten.Es ist nur so scheiße, wie man es sich selbstalle noch immer auf einer Wellenlänge liegen –trotz allem, was vorgefallen ist. Es wird definitiv macht. Wir verkommen in dieser Gesellschaft,noch einmal ein Nagelfar-Konzert geben, bei dem weil sich niemand mehr zurecht findet.jeder, der jemals in der Band war, mit dabei seinwird. <strong>Das</strong> liegt aber noch in weiter Zukunft. Mir Ist es eigentlich ein bewusster Schritt, dassist wichtig, dass so etwas in einem authentischen euer Album am Heiligabend erscheint?Rahmen stattfindet.Als klar war, dass das Album Ende Dezembererscheinen würde, hatte Sven (Labelchef von VánMal ganz objektiv betrachtet: Ist der Kultstatus,den Graupel genießen, deiner Meidingskönnen wir an dem Abend keine Release-– dg) die Idee dazu. Wir fanden das lustig. Allernungnach gerechtfertigt?Party feiern, denn Weihnachten feiere ich mitLass es mich so sagen: Wir haben hart daran meiner Familie, auch wenn die Black-<strong>Metal</strong>-Elitegearbeitet, wirklich true zu sein. Ich benutze das jetzt aufschreit. Ich bete da keine Rosenkränze,Wort „true“ in seiner Ursprungsform: Ehrlichkeit. aber für mich ist das ein reines Brauchtum. IchWir sind ehrlich. Ich bin kein finsterer Typ, Meuchelmörderoder Satanist. Mein Privatleben kann freut. Und so wird es all den harten Black-<strong>Metal</strong>-habe mich als Kind immer auf Weihnachten ge-nur harmonisch sein, weil ich das Ventil Musik lern auch gehen. Warum sollte ich meinen Kinderndiese Freude vorenthalten?habe, über dass ich meine Aggressionen freilasse.<strong>Das</strong> Album heißt ja nicht grundlos „Am Pranger“.www.myspace.com/graupel666


„TÖDLICHE RIFFS BRAUCHENvielleicht der einzige Song, der eine Überarbeitungverdient hätte. Die bescheuerten, dunklen8. Battle HymnVocals, die immer „Shell Shock“ im HintergrundDe Facto ist „Battle Hymn“ einer der epischstenKEIN UPGRADE!“sagen, haben schon den originalen Song leichtManowar-Songs aller Zeiten. Im Gegensatz zu1. Death ToneWrumm-wrumm, die Harley, die das Debütalbumeröffnete, hat an Power zugelegt. Erics Stimmemacht leider schon beim ersten hohen Schreiklar, dass der Gute mittlerweile fast 30 Jahre älterist. Der Song ist dennoch immer noch eine Granate.„Hear me coming, can you hear my DeathTone?“ fragt Eric rhetorisch und lässt mich denZeiten nachtrauern, als Manowar noch nicht nurkitschtriefende Texte schrieben.kastriert. Ganz gekillt wurden diese zwar nicht,allerdings weiter in den Hintergrund gedrängt.Durchaus angenehm.5. Manowar<strong>Das</strong>s Manowar ihre Bandhymne tatsächlich einmalneu aufnehmen würden, hätte ich mir nichtträumen lassen. Einen Vorteil hat es: Der Songklingt mittlerweile exakt so, wie er bei Live-Showsvon Manowar klingt. Sprich: Lauter Bass, nichtmehr ganz so starker Eric und ein verlängertesdem sonst fast schon rockig ausfallenden Albumgab dieser Song schon Anfang der Achtziger dieweitere Marschroute für Manowar vor. <strong>Das</strong>s dasOriginal keine kosmetische Korrektur nötig hatte,brauche ich wohl kaum zu erwähnen. Glücklicherweiseschafft der moderne Firlefanz es nicht,dem Song seine noch immer tolle Atmosphärezu rauben. Die „Battle Hymn“ ist und bleibt einBandklassiker, bei dem ich aber ebenfalls sehrviel lieber zum Original greife. <strong>Das</strong> hat noch mehrCharme.Es fällt schwer hinter der Neueinspielungvon MANOWARs Debütalbum „Battle Hymns“(ursprünglich 1982 veröffentlicht) mehr als2. <strong>Metal</strong> Daze„I hear the sound in a metal way“ – so lautetdie Eröffnungszeile von „<strong>Metal</strong> Daze“. Ja, ich höreden Sound, allerdings ist der etwas verwascheneGitarrensound der Achtziger einem klarerenKlang gewichen. Manch einer mag das toll finden,ich finde es etwas charmeraubend.Outro.6. Dark AvengerDie mystisch angehauchte, langsamste Nummerdes Albums lebte schon in der originalen Versiondurch den Sprecherpart von Filmgenie OrsonWelles. Da Welles schon lange tot ist, sprangManowar-Dauergast Christopher Lee ein. Ganz soZusätzlich zu den acht Original-Songs kommtdie Neueinspielung mit zwei Live-Aufnahmen ausdem Jahr 1982 daher („Fast Taker“ und „DeathTone“). Mit denen haben sich Manowar allerdingskeinen Gefallen getan. Denn hier zeigt sich mehrals deutlich, was für ein Sänger Eric Adams einstwar.schnelle Geldmacherei zu sehen. Wenigstenshat die Band nicht nur remastered, sonderntatsächlich alle Spuren neu aufgenommen.Als jahrelanger Fan der frühen Manowarhat Dorian Gorr verglichen. Was taugen dieNeuaufnahmen im Vergleich zu den Originalenvon 1982? Ein Versuch mit nüchternem3. Fast TakerDie Drums poltern sehr pompös aus den Boxen.Eigentlich ziemlich unnötig, denn der Song hatim Original schon immer total gekillt. Ein tödlicherRiff wie der von „Fast Taker“ braucht keinUpgrade. Wirklich nicht.cool wie Orson Welles ist das zwar nicht, aber seinenJob macht der Schauspieler trotzdem gut.7. William‘s TaleIch habe noch nie verstanden, warum Joey immerseine komischen Solodinger aufs Album packtoder Live-Shows damit die Stimmung raubt. Ego-„Battle Hymn 2011“ macht Spaß beim Hören.<strong>Das</strong> liegt aber ausschließlich daran, dass die Songsauch nach fast 30 Jahren noch immer absoluteGranaten sind; und nicht etwas an dem modernenProduktionsschnickschnack, den Joey DeMaioanpreist. Ich hoffe nur, dass die Jungs beimAufnehmen Blut geleckt haben und sich auf ihremErgebnis.Text: Dorian Gorr4. Shell ShockKrass, was die Snare für einen Schall draufhat. Erics Anfangsscream („I got it!“) ist ebenfallsrecht cool. Der Anti-Vietnamkriegs-Song istBefriedigung? Technisch mag das alles toll sein,aber „William‘s Tale“ ist auch in der Neueinspielungein (zum Glück kurzes; ganz im Gegensatzzu den späteren Solos) unnützer Lückenfüller.kommenden Album von ihren eigenen Kompositioneninspirieren lassen. Dann bleibt uns vielleicht„Gods Of War 2“ erspart.www.manowar.com3637


VON DER ANGST BEFREITtrem-<strong>Metal</strong> spielen. <strong>Das</strong> lässt genug Interpretationsspielraum.Wir sind nach wie vor eine hartedurch dem Albentitel „Angst“ durchaus gerecht.Wovor hast du persönlich Angst?Nagelfar scheinen Geschichte, Lunar Auroraliegen auf Eis, Nocte Obucta haben sich umbenanntund vom Black <strong>Metal</strong> abgewandt – esscheint, als habe die deutsche Black-<strong>Metal</strong>-Szene seine wirklich anspruchsvollen Heldenverloren. Wären da nicht TODTGELICHTER,der vielleicht hellste Hoffnungsschimmer,der einen durch das triste Einheitsgrau derStangenware entgegen strahlt.dann gibt es Bands wie Mayhem, die bewegensich immer weiter. Bei denen klingt kein Albumwie das andere. <strong>Das</strong> reizt mich. Ich würde nichtso weit gehen, zu sagen, dass mich der Black<strong>Metal</strong> ankotzt. Aber aus dem orthodoxen Bereichkommt eben nichts mehr, was frisch klingt. Seitüber zwanzig Jahren werden da die gleichen Sachengemacht. Irgendwann muss man sich weiterbewegen.Band, trotz Synthesizer und Frauenstimme. Wirkönnen uns nur nicht mehr als Black-<strong>Metal</strong>-Bandbezeichnen, weil wir dieser Richtung nichts mehrhinzuzufügen haben. Wir haben alles zum Black<strong>Metal</strong> gesagt, was wir sagen wollten. Mit „Angst“geht die Reise für uns weiter.Vor allem die weiblichen Vocals werden dabeietlichen Leuten vor den Kopf stoßen.Ja, den Black-<strong>Metal</strong>lern bestimmt. Aber wennIch habe Angst davor, zu sterben bevor ich alleserreicht habe, was ich erreichen möchte. Dabeiweiß ich selbst noch gar nicht, was das alles ist,was ich erreichen möchte.Warum sucht ihr euch ein so beklemmendesThema aus? Als Form einer Katharsis?Ja, definitiv. Es soll eine Läuterung sein. DieMusik ist das Ventil, ist es immer gewesen. Wenndu dich Tag für Tag fragst, ob das jetzt alles ist,Interview: Dorian Gorr | Foto: TodtgelichterTentakel Parkinson, euer neues Albumbricht mit vielen Black-<strong>Metal</strong>-Klischees......wir haben durchaus damit gerechnet, dasseinige Fans der ersten Stunde mit diesem Albumgar nicht klarkommen werden. <strong>Das</strong> war uns schonvorher bewusst, hätte uns aber niemals davonabhalten können. Wir wollen nicht stehen bleiben.Black <strong>Metal</strong> ist ein zweischneidiges Schwert.Es gibt einerseits diese sehr orthodoxe Seite undDie deutsche Szene hat ihre wichtigsten Protagonisten,wie Nagelfar, Lunar Aurora undNocte Obducta, mittlerweile verloren. Ist dajetzt der Weg frei für euch? Sind Todtgelichterdas nächste Aushängeschild für den anspruchsvollen,deutschen Black <strong>Metal</strong>?Wir sind nicht angetreten, um irgendwelchePlätze zu füllen. Ich würde uns auch gar nichtmehr als Black-<strong>Metal</strong>-Band bezeichnen, weil ichvor diesem Begriff sehr viel Respekt habe. Ichweiß zwar nicht, wie man die Musik sonst nennensoll, deswegen sage ich immer, dass wir Ex-denen das nicht gefällt, sollen sie es sich nicht anhören.Wir haben nicht bewusst eine Frauenstimmeeingesetzt. Es ging uns nur um Klargesang.Und Marta ist unser bester Klargesang. Nils, derden männlichen Klargesang macht, entwickeltsich da noch und hat mit dem Album angefangen,sich selbst zu entdecken. Da wird zukünftig nochmehr gehen. Martas Klargesang klingt sehr gut,also warum sollten wir ihn nicht einsetzen? <strong>Das</strong>Geschlecht war uns dabei vollkommen egal. Eszählte nur die Qualität der Stimme.Eure Musik ist beklemmend und wird da-dein Leben, dein Job, ob da vielleicht noch mehrgeht, all diese Alltagsängste eben, die fließen beiuns ein und erfahren durch die Musik eine Reinigung.Für uns stand das Thema sehr früh imRaum. Wir behandeln das Thema Angst von denunterschiedlichsten Aspekten. Es geht um die instinktiveAngst, um Beklommenheit, um Angstals Medienelement, um Menschen zu lähmen,Selbstzweifel, Angst vor Einsamkeit, das Abfindenmit der eigenen Angst und auch um Hoffnung.Für uns ist das eine Art Bewältigung dereigenen Angst.www.todtgelichter.de3839


DER JAHRESRÜCKBLICK 2010


JANUARDIE SCORPIONS LÖSEN SICH AUFJahresbeginn: DieScorpions melden,dass sie sich nachüber 45 Jahren imMusikbusiness undeiner letzten Welttourneeauflösenwerden. Manowarhingegen haben mitganz anderen Problemenzu kämpfen.Während eines Konzertsin Fürth werdendie durchtrainiertenHerren Opfereines Stinkbombenattentats.Während<strong>Das</strong> Jahr 2010 beginnt für alle Fans der deutschendes Songs „Kings OfRockband Böhse Onkelz mit einem Schock. Wiedereinmal hat Kevin Russell den Bogen überspannt: ordentliche Menge Buttersäure. Dabei werden vier<strong>Metal</strong>“ verspritzt ein Besucher im Publikum eineDer Sänger hat am Silvesterabend gegen 20.25 Uhr Besucher leicht verletzt, andere hingegen fliehenauf der A66 nahe Frankfurt einen schweren Unfall ins Freie. Der Täter kann dabei unerkannt flüchten.verursacht und soll nach danach zu Fuß die Flucht Erfreulich hingegen ist, dass KISS wieder ihrenergriffen haben, während andere Verkehrsteilnehmerdie schwer verletzten Insassen eines Opels aus seit über zehn Jahren findet während einer WettenWeg nach Deutschland finden. Ihr erster Auftrittdem brennenden Fahrzeug gerettet haben. Zu diesemZeitpunkt bestreitet Kevin noch die Beschuldi-Januar mit den Aufnahmen zu ihrem „Vertebrae“-<strong>Das</strong>s...?-Austrahlung statt. Enslaved beginnen imgungen und kommt gegen eine Kaution von 50.000 Nachfolger, der 2010 noch so richtig abräumenEuro erst einmal wieder frei. Und noch eine weitere wird. Und auch die Legende Iron Maiden verkündet,dass sie sich ins Studio schlechte Nachricht trübt den so hoffnungsvollenbegibt.FEBRUARKREATOR JETZT BEI NUCLEAR BLASTDer darauffolgende Monatbeginnt mit einigen Drehungenim Bandkarussell. BassistAndreas Larsen verlässtShining, um sich mehr aufsein Studium konzentrierenzu können. Gitarrist JesperStrömblad steigt bei In Flamesaus. Den größten Verlusterleiden aber die deutschenPagan-<strong>Metal</strong>ler Equilibrium.Diese verlieren gleichzwei Mitglieder: Sänger HelgeStang und Drummer ManuelDi Camillo. Zu diesemZeitpunkt ist auch noch unsicher,wer die Posten in Zukunftübernehmen wird. Undauch Xandria haben sichwieder einmal von ihrer Sängerin getrennt. DiesesMal hat es Kerstin Bischof getroffen. Zu guter Letztschmeißt Sänger Jonathan „Joller“ Albrechtsen dasHandtuch bei Hatesphere. Ab sofort übernimmtMorten „Kruge“ Madsen das Mikro. Dirty Looks,eine Rock-Band aus San Francisco, verlieren dagegenihren Bassisten aus viel tragischeren Gründen:Gregory Pianka ist am 5. Februar bei einer Barschlägereiums Leben gekommen. Er wurde von einem64-jährigen Mann erstochen und ist seinen Verletzungenim Krankenhaus erlegen. Die Thrash-LegendeKreator darf sich dagegen über einen Dealmit Nuclear Blast freuen. Sowohl für Mille Petrozzaals auch für Label-Manager Andy Siry wird damitein Traum wahr.Die <strong>Metal</strong>-Band der anderen Art namens Apocalypticaentert Anfang des Jahres das Studo, umim Sommer den Fans ihr neues Album vorweisenzu können. Die deutschen Thrasher Power verabschiedensich dagegen für immer von der Bühne,da niemand mehr so recht die Zeit aufbringen kannoder möchte, um die Band weiter voranzubringen.42 43


MÄRZEQUILIBRIUM SIND WIEDER KOMPLETTIm März können sich Equilibrium bereits wieder gegen der Vorfreude hingeben, denn die finnischefreuen, denn der Sängerposten ist erneut besetzt. Band Turisas lässt verlauten, dass sie bald dasDer gute Mann am Mikro heißt schlicht Robse und Studio erobern wird, um endlich ihr drittes Albumwar früher bei der Band Vrankenvorde tätig. Es via Century Media veröffentlichen zu können. Auchgeht Schlag auf Schlag weiter, denn bereits einigeTage später ist auch die Schlagzeugabteilung März frische Studioluft. Er feilt am Material für seinMötley-Crüe-Gitarrist Mick Mars schnuppert imwieder vollständig. Der Dank geht dafür an DrummerHati. Trotz dieser erfreulichen Meldung und in der letzten Zeit ruhig geworden und jetzt verlierterstes Soloalbum. Um Within Temptation ist esder ersten warmen Sonnenstrahlen lässt der März die Gothic-Truppe auch noch ihren Drummer Stephenvan Haestregt.auch dunkle Wolken am Bandhorizont auftreten:Die Power-<strong>Metal</strong>-Kapelle Dragonforce trennt sich Ende März ziehen schließlich richtig schwarzevon ihrem Sänger ZP Theart. Als Grund werden Wolken am <strong>Metal</strong>horizont auf und das Musikersterbennimmt seinen Lauf. Musiker Xaver Drexler, derdie berühmten musikalischen Differenzen genannt.Und auch Drummer Marc Reign von Destruction unter anderem für Gun Barrel tätig war, verstirbtverlässt aufgrund dieser Begründung seine Bandkollegen.Fans des Viking <strong>Metal</strong>s dürfen sich daschend.Die Todesursache ist nocham 28.3. im Alter von nur 42 Jahren völlig überra-unklar.APRILPETER STEELE STIRBTNur einige Wochen später trägt die <strong>Metal</strong>-Gemeinde immer noch schwarz. DiesesMal wird um Peter Steele von Type O Negativegetrauert. Im Alter von nur 48 Jahrenist Peter an Herzversagen gestorben.Die Nachricht wird von einigen Fans zuerstangezweifelt, da bereits vor fünf Jahrenauf der Homepage der Band ein virtuellerGrabstein mit der Aufschrift „Peter Steele,1962-2005“ zu sehen war. Diese Aktionentpuppte sich damals als ein makabrerScherz. Dieses Mal ist es leider dietraurige Wahrheit. Und auch der selbstverliebtePoison-Sänger Bret Michaels musskurzzeitig mit dem Tode ringen. Er besuchtdas Krankenhaus aufgrund unerträglicherKopfschmerzen, dort stellt man bei ihmschließlich eine Hirnblutung fest. Glücklicherweisehat sich sein kritischer Zustandwieder recht schnell stabilisiert. Nach diesendramatischen Ereignissen wird es nunZeit für ein paar erfreulicherer Nachrichten:Die kanadischen Thrasher Anvil profitierenvom Erfolg ihres Dokumentarfilms, derin ausgewählten Kinos lief. Die Herren RobCrashdiet dürfen sich auf das RockHard-Festival inReiner, Steve „Lips“ Kudlow und Glenn Five werden Gelsenkirchen freuen. Und gegen Ende des Monatsfür das diesjährige Wacken Open Air bestätigt und veröffentlichen die Düster-<strong>Metal</strong>ler Eisregen ihrendürfen eine der großen Bühnen entern, um unter neuen Streich „Schlangensonne“, der aber längstanderem ihren großen Hit „<strong>Metal</strong> On <strong>Metal</strong>“ ins Publikumfeuern zu können. Die jungen Glam-Rocker frühennicht mehr so böse rüberkommt wie seine ganzVorgänger.44 45


MAIRUHE IN FRIEDEN, DIOsoll er davon aufgeben. Offensichtlich hater sich für Debauchery entschieden hängtden Beruf an den Nagel.Dieses Jahr ist der Mai wirklich nicht mitsehr viel Wonne gespickt, denn die Weltverliert in diesem Monat einen der größten<strong>Metal</strong>-Musiker aller Zeiten. Am Morgendes 16. Mai um 7:45 Ortszeit stirbt RonnieJames Dio am Alter von 67 Jahren anden Folgen seiner Krebserkrankung. Ronniehinterlässt eine Lücke, die niemand inder Musikwelt schließen kann. Es scheint,als ob die <strong>Metal</strong>-Liebhaber nicht mehr zurRuhe kommen sollen, um sich auf die bevorstehendeFestivalsaison vorbereitenzu können, denn der nächste Schicksalsschlagtritt in Form des Slipknot-BassistenPaul Dedrick Gray auf. Dieser wirdin seinem Hotelzimmer tot aufgefunden.<strong>Das</strong> Gründungsmitglied wurde geradeeinmal 38 Jahre alt. Die Autopsie ergibt,Der Wonnemonat Mai beginnt mit einem Schock dass Gray tatsächlich an einer Drogen-Überdosisfür Debauchery-Sänger Thomas Gurrath. Dieser starb. Ein Cocktail aus sogenanntem „Super-Heroin“,Morphium und Fentanyl ist der Grund für denhat neben seiner Tätigkeit als Musiker unter anderemEthik auf Lehramt studiert. Jetzt wurden ihm Tod des Grammy-Gewinners.die blutverschmierten Oberkörper und Porno-Plattencoverzum Verhängnis: Thomas darf kein Lehrer ben den Titel ihres neuen Albums bekannt, JoeyAußerdem: Die Krefelder Blind Guardian ge-werden. Die Schulbehörde unterbreitet ihm zwar Belladonna ist wieder für Anthrax aktiv und Hollenthonhaben mit Gregor ‚El Gore‘ Marboe eineneinen Lösungsvorschlag, aber dieser gleicht ehereinem Ultimatum: Entweder Lehrer oder Band. Eins neuen Mann am Tieftöner gefunden.JUNIMANOWAR OHNE SCOTT COLUMBUSDie Festivalsaison beginnt und die Bands habenmal wieder nichts besseres zu tun, alsihr Bandkarussel fleißig drehen zu lassen.Die norwegische Band Borknagar trenntsich im gegenseitigem Einverständnis vonihrem Bassisten Erik Tiwaz. Bei den selbsternanntenKönigen des <strong>Metal</strong>s, Manowar,wird im Juni 2010 bekannt, dass sie sich bereitsvor zwei Jahren von Drummer ScottColumbus getrennt haben. Die Gründe hierfürliegen sowohl auf der persönlichen, finanziellenals auch musikalischen Ebene.<strong>Das</strong>s der Split zwei Jahre vertuscht wurdeund erst wegen eines Interviews von ScottColumbus an die Öffentlichkeit gelang, isteine weitere Spitze in der aktuellen Entwicklungrund um Joey DeMaios Band. DieSpiritual Beggars ersetzen ihren SängerJanne Christoffersson durch den Firewind-Vokalist Apollo Papathanasio. Auch Therionaus Schweden haben einen neuen Gitarristenaus Argentinien. Primordial sindhingegen noch auf der Suche nach einemMann für das Schlagzeug. Die Suche eilt,da in naher Zukunft ein neues Album ansteht. Die tember 2007 nannte Nergal bei einem Auftritt dieThrash-Urgesteine Destruction kehren zum Label katholische Kirche „den mörderischen Kult diesesNucelar Blast zurück. Nergal von Behemoth wird Planeten“. <strong>Das</strong>s Nergal dieses Jahr noch viel schlimmeresbevorsteht, ahnt da noch niemand. Ramm-hingegen freigesprochen. Der polnische Gitarristund Sänger wurde am 8. März wegen Beleidigung stein dürfen sich im Juni freuen, denn ihr Albumrömisch-katholischer Gläubiger angeklagt. Im Sep-„Liebe Ist Für Alle Da“ ist nicht mehr indiziert.46 47


JULILORD BELIAL SIND WIEDER DAMan munkelt, dass Led Zeppelinkurz vor einer Reunionstehen. Auch wenn diese ohneRobert Plant stattfinden würde.Die Alt-Rocker sollen sogaran neuem Material feilen.Ansonsten wendet sich wiedereinmal das Blatt im Bäumchen-Wechsel-Dich-Spiel: Dark-Funeral-Sänger Emperor MagisCaligula verkündet, dass erim August sein letztes Konzertmit der schwedischen Black-<strong>Metal</strong>-Band bestreiten wird.Als Grund nennt er seinen persönlichenLebenswandel: Satanist Geschichte, jetzt läutendie Hochzeitsglocken. DerEmperor wird also häuslich.Viel Spaß dabei! ChristopherAmott hingegen mag es liebersolo. Zumindest musikalisch.Dieser veröffentlicht mit „Follow Your Heart“Der Hochsommer startet mit einer erfreulichenNachricht: Die schwedische Black-<strong>Metal</strong>-Band Lord sein erstes Mal. Trotz großer Trauer planen Slipknotschon ihr nächstes Album. Impaled Nazare-Belial verkündet, dass sie wieder aktiv ist. Etwa füreineinhalb Jahre hat sich die Kapelle aufgelöst, da ne aus Finnland machen fortan als Quartett weiter,Schlagzeuger Micke Backelin unter einem starken denn Gitarrist Jarno Anttila verlässt nach langen 18Tinnitus litt. Die Band macht jetzt mit dem letzten Jahren die Band. Dennoch lässt man sich nicht davonentmutigen und geht nur kurze Zeit später insbekannten Line-Up weiter. Aber auch sonst brodeltdie Gerüchteküche während des heißen Sommers. Studio, um das elfte Album aufzunehmen.AUGUSTNERGAL HAT LEUKÄMIEDer Festivalsommer liegt in seinen letztenZügen und die <strong>Metal</strong>-Hungrigen pilgernzu ihrem Mekka namens Wacken. Währenddessenmuss Behemoth-FrontmannNergal mit der Diagnose Leukämie kämpfen.Die Krankheit befindet sich zu diesemZeitpunkt bereits in einem fortgeschrittenenStadium. Jegliche Tourpläne werdenüber Bord geworfen, da Nergal sich soforteiner Therapie unterziehen muss. Doch esgibt auch diesen Monat noch mehr zu verdauen:Nach 17 Jahren verlässt Hank VanHelvete die Band Turbonegro. Zu diesemEntschluss sei der Sänger bereits nachseinem Drogenentzug im Winter 2009 gekommen.Er will sich fortan um sich selbstkümmern und schließlich seien Turbonegroeine Rockband und keine Freunde. <strong>Das</strong>ist doch mal ein Statement. Die verbliebenenMitglieder reagieren schließlich mitder kompletten Auflösung der Band. DieGrindcore-Truppe mit dem recht bildhaftenNamen Cliteater verliert zum Glück nurihren Schlagzeuger Martijn Sijmons. Dadas neue Album „The Great Southern Clitkill“bereits in den Startlöchern steht, istWerk „Blood Of The Nations ist direkt auf Platz vierder Verlust auch recht schnell überwunden. Accept der deutschen Media Control Charts eingestiegendürfen hingegen die Kronkorken knallen lassen, und das trotz der vorangegangen Kritik am neuenSänger Mark Tornillo. Ab jetzt dürfen wohl dieschließlich hat das <strong>Metal</strong>-Urgestein den höchstenCharteinstieg seiner Karriere hingelegt. <strong>Das</strong> neue meisten Lästermäuler still sein. Glückwunsch dazu!48 49


SEPTEMBERNEBENJOB: MARIHUANA-PLANTAGENnicht nur Musiker. Dieserverdient sich nochganz legal als Regisseurein wenig Geld dazu.Rob schreibt bereits anseinem nächsten Filmmit dem Titel „The LordsOf Salem“. Einen Aufrufder besonderen Artstartet Chris Caffery.Ihm wurde seine Lieblingsgitarregestohlen.Anscheinend vermisstder gute Mann sein bestesStück so sehr, dasser regelmäßig daraufhinweist, dass er fürsachliche Hinweise auchbereit ist, ein ansehnlichesAnscheinend reicht manchen Musikern nicht ihrGehalt. Und so müssen die Brötchen anderweitigverdient werden. <strong>Metal</strong>-Church-Bassist StephenWesley Ungerbuehler hat für schlechte Zeiten gleichmehrere Marihuana-Plantagen in drei verschiedenenCountys betrieben. Anfang des Monats wird erschließlich wegen organisierten Verbrechens, ungesetzlichemAnbau und Verkauf von illegalen Substanzenund Geldwäsche angeklagt. Durch seinenAnwalt lässt Stephen aber verlauten, dass er alleVorwürfe heftigst abstreite. Auch Rob Zombie istSümmchen zu zah-len. Wer also seine Gibson „Les Paul Custom AceFrehley“ gesehen hat, der sollte mal bei Herrn Cafferydurchklingeln. Die 13 ist eine Unglückszahl:Für <strong>Metal</strong>ium bedeutet dies, dass sie schon einmalankündigen, dass sie sich im Jahr 2011 (anlässlichdes 13-jährigen Bandbestehens) auflösen werden.Um Running Wild werden gegen Ende des Monatsdie Gerüchte um eine Wiedervereinigung immerlauter, verpuffen dennoch so schnell wie eineSeifenblase.OKTOBERSTEVE LEE STIRBT BEI EINEM UNFALLEs will einfach kein Ende nehmen: DerMonat startet wieder einmal mit einerTodesanzeige. Gotthard-Sänger SteveLee kommt durch einen tragischenUnfall auf der Interstate 15 in denUSA ums Leben, als ein LKW-Fahrerauf der nassen Fahrbahn die Kontrolleüber seinen Laster verliert. Dieserrast in Motorräder, die am Straßenrandparken. Eines der geschleudertenMotorräder trifft den Sänger, der sichmit dem Motorrad-Trip einen lang gehegtenWunsch erfüllen wollte. ZweiWochen lang sollte es mit der HarleyDavidson durch die Staaten gehen.Steve stirbt jedoch noch am Unfallort.Erfreulicher ist, dass das Wacken OpenAir ankündigt, dass der Fürst der Finsternis,Ozzy Osbourne, seinen Wegnach Norddeutschland findet. Hoffentlichhat der Herr dann keine Rückenschmerzen.Anvil wollen die aktuelleWelle des Erfolgs weiter nutzenund begeben sich ins Studio von DaveGrohl, um ihr 14. Studioalbum aufzunehmen. Der Mitstreiter gefunden. Helloween wollen von ihrenSilberling soll auf den Namen „Juggernaut Of Justice“getauft werden. Disbelief verzeichnen im gollichenein „Are You <strong>Metal</strong>-Quiz“ zeitgleich zur Ver-Fans wissen, wie sehr <strong>Metal</strong> sie sind und veröffentdenenMonat gleich doppelten Zuwachs. Mit Corny öffentlichung ihres neuen Silberlings „7 Sinners“.Althammer am Schlagzeug und Wolfgang Rothbaueran der Gitarre hat die Band gleich zwei neue50 51


NOVEMBERBOBBY VERLÄSST SODOMman sonst eine PR-Aktiona la Kyuss Lives!? Jetztist aber mal eine Frau ander Reihe, die sich gerneauf Solopfaden wandelnsehen möchte. Nightwish-FrontelseAnetteOlzon will ein Soloalbumzusammen mit demschwedischen SongwriterAnders Bagge, derunter anderem für JessicaSimpson, Madonnaund Celine Dion tätigwar, schreiben. Nur einekurze Zeit lang könnenSodom ihr neues Album„In War And Pieces“ feiern.Denn kurz nach derManowar treten mal wieder ins Fettnäpfchen undnehmen ihr Debütalbum „Battle Hymns“ komplettneu auf. Die Sprechrolle während des Tracks „DarkAvenger“ übernimmt dieses Mal Sir ChristopherLee. Wer Manowar Geld in den Rachen werfen will,kann gerne zugreifen. Ein gewisses Kalkül kannman auch Kyuss-Mitglied John Garcia unterstellen.Dieser ruft die Stoner-Legende wieder ins Leben,um nebenbei auch sein Soloprojekt Garcia Vs.Garcia zu promoten. Anscheinend ist das Soloprojektan sich nicht gut genug oder warum brauchtVeröffentlichung verlässt Schlagzeuger Bobby dieThrash-Altmeister. Wie war das nochmal mit demstabilsten Line-Up seit Jahren, Herr Angelripper?Bei Stratovarius-Schlagzeuger Jörg Michael wirdeine bösartige Neubildung der Schilddrüse festgestellt.Glücklicherweise sind die Ärzte zuversichtlich,dass sie den Krebs erfolgreich therapieren können.Ab Mitte Januar will Jörg wieder auf Tour gehen.Aus dem Hause Behemoth gibt es dieses Mal zumGlück erfreulichere Nachrichten. Für FrontmannNergal wurde ein Knochenmarkspender gefunden.DEZEMBERDAS ENDE EINER LEGENDE<strong>Das</strong> Jahr neigt sich demEnde zu und auch JudasPriest kündigen ihren finalenCountdown an. Imkommenden Jahr soll eseine Abschiedstour geben,die auch unter anderem aufdem Wacken Open Air Haltmacht. Nach der Trennungvon Bobby, können Sodombereits einen neuen Mannhinter dem Schlagzeug bekanntgeben. Markus ‚Makka‘Freiwald heißt der guteMann und so wirklich vielweiß man über ihn bishernicht. Aus dem Hause KingDiamond gibt es nicht ganz so gute Nachrichten. Damit geht ein sehr ereignisreiches Jahr dem EndeDieser muss sich einer dreifachen Bypass-Operationunterziehen. Ende November wurden bei ihm Platten und Newcomer das Licht der <strong>Metal</strong>-Weltentgegen. 2010 war ein Jahr, indem viele guteUnregelmäßigkeiten beim Herzschlag diagnostiziert.Nach einer ausführlichen Untersuchung hat für Heavy-<strong>Metal</strong>-Fans bereithielt. Vor allem der Toderblickten, aber das auch viele Schicksalsschlägeman festgestellt, dass alle drei Hauptarterien des von Ronnie James Dio machte schmerzlich bewusst,Herzens verengt beziehungsweise verstopft waren.Ihm geht es den Umständen entsprechend für immer unter uns weilen werden. Und 2011 wirddass die alten Helden unserer Musikrichtung nichtgut. Gitarrist Thomas verlässt die norwegische Pagan-Black-<strong>Metal</strong>-BandKampfar. Dennoch darf die Judas Priest und die Scorpions werden sich endgül-weitere Bands aus unserer Mitte nehmen. Vor allemBand verkünden, dass im März ihr neues Album, tig zur Ruhe setzen. Hoffen wir nur, dass ebensodas zusammen mit Peter Tägtgren aufgenommen viele talentierte Newcomer nachströmen werden.wurde, veröffentlicht wird.52 53


DAS JAHR IM METAL MIRRORWas in der <strong>Metal</strong>-Welt passiert ist, habt ihr geradeerfahren. Doch wie verlief das Jahr 2010im METAL MIRROR. Turbulent, das steht fest.Der folgende Rückblick fasst die vergangenenzwölf Monate mit allen Ausgaben zusammen– herrlich subjektiv, kritisch, ironisch und jedemauf die Füße tretend.„Willkommen in2010“ lautet dieÜberschrift des erstenEditorials im neuenJahr. Daruntergrinsen zwei Kuhflecken-Cowboys,auchbekannt als die GebrüderGorr, in dieKamera. <strong>Das</strong> soll<strong>Metal</strong> sein? Im Zentrumvon #32 stehtder Jahresrückblick,dessen Musikersektion allerdings ziemlich spärlichausfällt. Wer zum Teufel sind In Vain? Und warumist Jagger von Disbelief nicht in der Lage, wenigstenszehn Alben aufzuzählen, die er in diesem Jahrgut fand? Und auch die Schreiberlinge verfallen inJahresrückblicks-Anarchie. Elvis biegt sich seineLive-Sektion wie er lustig ist und trägt einfach fünfstatt drei beste Konzerte ein. Miri berichtet, dasssie sich beim Husten eine Rippe gebrochen hat undBennes Vorsatz lautet: „Weiterhin cool bleiben.“ Naklar...Destruction, Mudvayne, Dying Fetus oder BackyardBabies? Bei Ausgabe #33 konnte sich wohljemand nicht entscheiden, welche Band jetzteigentlich aufs Titelfoto kommen soll. Doriankündigt im Editorial außerdem mal wieder an,dass es irgendeine Veränderung geben wird. Kannda noch jemand folgen? David trägt seine Kolumnen-Meinungsverschiedenheitmit Kollege Marcel inForm einer Gegenkolumneaus. Die nächsteRunde im GefechtDavid versus Marcelsteht bis heute nochaus. In NACHGEFRAGTdementiert Freedom-Call-Chef Chris Baydas Gerücht, dass erschwul sei. War bei derMusik ja irgendwie anzunehmen.Destruction-ChefSchmier tutderweil das, was er am besten kann: Rumjammern.Über die Presse, die Die-Hard-Thrasher und eigentlichjeden, der die „harte Arbeit“ der Band nichtwertschätzt. Mümümü... Mudvayne stellen sich mitdem wahrscheinlich hässlichsten Pressefoto derWeltgeschichte bloß. Sänger Chad scheint sich alsYeti verkleidet zu haben, sein dicker Kollege hatsich die Haare über eine dämliche Brille gekämmt.Dying Fetus behaupten eine Seite weiter, dass keinAlbum von ihnen so klingen würde wie das vorherige.Selten so gelacht.Ausgabe #34 schockiert mit dem hässlichenBart von Ihsahn direkt auf dem Cover. Aber wassoll‘s, dank seiner Emperor-Vergangenheit genießtder Multiinstrumentalist ja Narrenfreiheit. Dorianspricht im Editorial mal wieder über die aktuellestenVeränderungen. Diesmal wurde die Webseiterelauncht. Sammath-Bandgründer Jan Kruitwagenbeschwert sich im Gespräch mit Caro Teubert darüber,dass zu viele überflüssige Black-<strong>Metal</strong>-Albenauf den Markt geworfen werden. Wer im Glashausmonie“ sind die Schlagworte, die von Jenny herangezogenwerden. Bei so viel Interview-Zuckergussläuft man fast Gefahr Karies zu kriegen. Männlicherist hingegen der durstige Cover-Fettsack überdem Tankard-Artikel. Elvis überrumpelt seinen GesprächspartnerGerre mit herrlicher Idiotie: Wie ersich den <strong>Metal</strong>lerhimmel vorstellt, will Herr Dolffvom Weight-Watcher-Jüngling wissen, der daraufkeine rechte Antwort weiß – kein Wunder, parallelläuft ja auch ein Fußballspiel im TV.sitzt... MusikalischesMETAL MIRRORKontrastprogramm#36: Arve „Ice Dale“gibt es eine SeiteIsdal erhält direktweiter. Keine Ahnungwelche Bestechungsgeschenkeden nächsten Coolness-Award.Immer-Marcelhin verbeugt er sichaufgefahren hat, umDorian dazu zu überreden,ein Interviewals erster Musiker inder Rubrik STILL AFAN vor KISS. <strong>Das</strong>mit einer Band reinzupacken,wurde aber auchdie sichZeit. Dorian ärgertzur Drum‘n‘Bass-sich derweil mit Six-Truppe verwandelt.Feet-Under-UngetümIn einem Live-Bericht vom Manowar-Konzert inHannover fragt Dorian noch „Band oder Medienunternehmen?“Als ob das wirklich noch ein Diskussionspunktwäre.In METAL MIRROR #35 spricht Arve „IceDale“ Isdal in NACHGEFRAGT aus, was diemeisten Kerle denken und verdient sich damitabermals den Coolness-Award: „Wenn eine Frauschon saudumm ist, soll sie wenigstens adäquatheiß sein.“ Die Helloween-Titelstory besticht hingegendurch viel Kitsch. „Silberne Hochzeit“ und „Har-Chris Barnes herum, der einfach mal so gar nichtserzählen möchte und den METAL-MIRROR-Chef mitseiner „Wortökonomie“ in den Wahnsinn treibt. SarahJezebel Deva zeigt hingegen abermals, warumsie keine ernstzunehmende Musikerin ist oder esjemals war. Für ihren Kreuzzug nach ein bisschenAufmerksamkeit in der Musikerwelt hat die ex-Cradle-Of-Filth-Hintergrundsängerinsich ein komplettesAlbum komponieren lassen, auf das sie nurnoch ihre Stimme drauflegen musste. Traurig undhochgradig peinlich. Aber Frau Bombeck gefällt‘s.54 55


56 57Alte-Männer-Alarm: Die Rock-DinosaurierAls METAL MIRROR #39 erscheint, geht ge-des Mannes, der einen ergrauten ZZ-Top-Bart seinkinnansatz und Haaren im Stadium zwischen kurzKrokus haben die Ehre, auf METAL MIRRORrade ein Trend durch die <strong>Metal</strong>-Welt: Anvil.Eigen nennt. Ansonsten steht in der Ausgabe dasund lang. Und auch sonst scheint es die Ausgabe#37 vom Titelblatt zu blicken. Im Editorial zeigtSeit ihrer Band-Doku werden die Kanadier szene-RockHard-Festival im Mittelpunkt. Dabei gehen vorder schlechten Fotos zu sein: Axel Rudi Pell schautsich Dorian mit iPhone-Magnumbart. Steht ihm ei-übergreifend abgefeiert. Musikalisch ist die Bandallem die Meinungen über die Hair-<strong>Metal</strong>-Truppeauf seinem NACHGEFRAGT-Foto so mitleidserre-gentlich ganz gut. Spannendster Artikel der Aus-nach wie vor weitgehend unspektakulär, der bewe-Crashdiet auseinander. Benne feiert die Glam-He-gend drein, dass man ihm glatt einen Erholungsur-gabe ist der beim IJK-Musikmagazin entnommenegende Film hat jedoch gereicht, um den Jungs eineroen, während David sich über Stöckelschuhe undlaub spendieren möchte und die Titelhelden SodomArtikel von Dorian über die Insolvenz der Plattenfir-Titelstory zu reservieren. Eine Seite weiter ärgernLippenstift kaputt lacht. Dorian kriegt im Interviewhaben der Redaktion ein paar Fotos aus frühen Tagema SPV. Sehr viel weniger spannend ist Marc Sto-sich Ikuinen Kaamos über ständige Opeth-Verglei-mit Götz Kühnemund außerdem einen Orgasmus,zukommen lassen. Tom Angelripper mit undefinier-races melancholische Nostalgie übers Älterwerden.che. Manchen kann man es nie recht machen...als Götz verrät, dass Lynyrd Skynyrd im Gesprächter Topf-Pilzkopf-Matte...was hat sich der Ruhr-Rock‘n‘Roll geht anders, lieber Marc.Für gute Laune sorgt da der Überblick über denals möglicher Headliner waren.pott-Thrasher nur dabei gedacht?! Und auch dieNarrenfreiheit,Festivalsommer 2010Zur Halbzeit malKriegsfanatiker Trup-die Zweite. Auchund die Tatsache, dassganz plakativ: Aufpensturm haben ex-Fenriz von Dark-Jenny drei Nazareth-der im Juni erschei-travagante Fotos ge-throne gehört zuRereleases neun vonnenden 42. Ausga-liefert.Schwarz-rot,diesen Typen, diezehn Punkten gibt. Istbe prangt mit dickenim Nebel stehend undirgendwieallesdas der Schottenchar-Lettern: „Weil Jesusbloß nicht das Gesichtdürfen. <strong>Das</strong> stelltme, der da wirkt?stinkt“ unter einemzeigend – da hätte esder Norweger in derMETALMIRRORFoto von Eisregen-die Panzergrafik auchTitelstory in METAL#40: Dave Padden,Sänger Michael Roth.im Alleingang getan.MIRROR #38 auchSänger der Titel-Passend dazu siehtEinige Lacher undgleicheindrucksvollbandAnnihilator,man auf dem Covereine Bestätigung al-unter Beweis. Im In-macht sich bei al-des aktuellen Albumsler Klischees über dieterview spricht er amlen Old-School-FansJesus mit Brüsten ampseudocoolePagan-liebsten über seine Waldtrips und darüber, wie sehrunbeliebt, als er sagt, dass er den Begriff „OldKreuz hängen. Soll das Provokation sein? Provo-Szene liefert Caros Artikel über Dyrathor, die nurer moderne Posersounds hasst. Ulkig auch sein Ab-School“ gar nicht mag. Dazu blickt der Jüngling mitkation wäre bei Axel Rudi Pell hingegen eher an-dann auf Tour können, wenn sie Schulferien haben.schiedssatz: „Die Waffel-Röhre ist too thick. Justmodernem Bart und Gelfrisur in die Kamera. Fertiggebracht. Nachdem Axel unsere Jenny am TelefonNiedlich...use meine Ketzer.“ Was auch immer uns Fenriz da-ist das Thrash-Feindbild. Gar wissenschaftlich gehtüberrumpelt, indem er sie damit begrüßt, dass erAh, mal wieder eine Veränderung. In METALmit sagen möchte. Anarchie regiert außerdem ines ein paar Seiten später zu. Dorian unterhält sicheinen ihrer Review-Texte vorliest, geht Frau Bom-MIRROR #44 präsentiert Dorian erstmals dasder Live-Sektion: Dorian schreibt sich fälschlicher-mit einem Professor über die wissenschaftliche Sei-beck auf Kuschelkurs.Doppelseitenlayout für erhöhte Lesbarkeit.weise einen Live-Bericht von David zu und bestraftte des Heavy <strong>Metal</strong>.In Ausgabe #43 wird der sechste Geburts-Der Bericht über das kultige Dong Open Air belustigtdiesen gleich doppelt, als er dessen Band InfernälPrimitivität in Reinkultur zelebriert Master-tag der <strong>Metal</strong>-<strong>Mirror</strong>-Webseite gefeiert. Dorianaußerdem mit dem irren Blick von Veranstalter Ste-Death in ihrer Bildunterschrift als die Instrumental-Chef Paul Speckmann in NACHGEFRAGT inglaubt allen Lesern eine besondere Freude damit zuphan Liehr. Irre ist auch Lantlôs-Bandchef Herbst,Rocker Frames bezeichnet. Autsch.METAL MIRROR #41. „Ärsche, Titten und eine ra-machen, ein vor sechs Jahren entstandenes Fotoder sich von Dorian therapieren lassen möchte undsierte Pussy“ lauten die Traumfrau-Anforderungenvon sich ins Editorial zu packen. Inklusive Doppel-über seine psychischen Störungen spricht.


58 59„Kann Heavy <strong>Metal</strong> süchtig machen?“, fragtdie Löschtaste auf einer Computer-Tastatur sei.Of Death auf ein <strong>Metal</strong>-Konzert? Dorian interviewtmit Dorian unverblümt zugibt, dass er Kyuss Lives!uns ein gewisser Roger Tullgren, der nebenAnsonsten macht sich der neue inhaltliche Schwer-aus diesem Grund Caliban, Heaven Shall Burn, Sicklediglich auf die Beine gestellt habe, um seine So-den Accept-Recken auf dem Titelbild von Aus-punkt bemerkbar: Statt zahlreicher InterviewsOf It All und einige weitere Stimmen. Ins Phrasen-lokarriere in Schwung zu bringen. Na ja, immerhingabe #45 prangt. Die Frage sollte lauten: Wiestartet Jenny mit dem ersten Teil der Artikelserieschwein einbezahlen muss Rob Halford, der im In-ehrlich... Wie beim METAL MIRROR Recherchear-süchtig nach Arbeit muss Dorian sein, dass er„Heavy <strong>Metal</strong> Locations“ und Dorian berichtet überterview mit Elvis ausschließlich Floskeln bemüht,beit unterstützt wird, zeigt außerdem ein Foto derschon wieder einen Umbruch (diesmal inhaltlicherden Black-<strong>Metal</strong>-Kinofilm „Until The Light Takesdie der gute Herr Dolff – vermutlich vor EhrfurchtArtikelserie „Heavy <strong>Metal</strong> Locations“. Im Papidou‘xArt) ankündigt? Im großen Wackenbericht jammertUs“. Schade auch, dass der Steel-Panther-Konzert-erstarrt – kritiklos hinnimmt. Scheint auch sonsthaben sich Jenny und Benne bereitwillig von derMiesepeter David, dass es für dieses Festival „keinebericht so kurz ausfällt. Hätte Dorian nicht nocheine Groupie-Ausgabe für Elvis zu sein. Bei einemKneipencrew abfüllen lassen und das gleich auf ei-Hoffnung mehr“ geben würde. Jede Wette, dass erein paar Zeilen mehr zu der Dildoshow der Porno-Durchschnitt von 6,2 Punkten ist er der einzige, dernem Foto festgehalten. Tom Angelripper wettert2011 wieder hinfährt? Angesäuert wirkt auch Wolfdarstellerin schreiben können? Bei den unzähligenForbiddens neues Album neun Punkte schenkt.im Sodom-Interview außerdem über die korrupteHoffmann von Ac-Black-Pagan-irgend-Ausgabe #48:und verlogenecept, als Dorian ihnwas-Bands, die sonstJenny und eineGesellschaft.fragt, was ihn dennden Live-Sektor bean-Hordehalbnack-Bezeichnend:so sicher mache,spruchen, hätte manter Schweden aufZweiTagedass sie es diesmalgerne kürzen dürfen.dem Cover. Nein,nach Erschei-ohne Udo packen.<strong>Das</strong>s es in dem Sek-nicht was ihr wiedernen des In-„Völlig bekloppt“ seitor auch anständigedenkt, sondern unab-terviews wirddiese Argumentation.Bands gibt, zeigen En-hängig voneinander.bekanntge-Beklopptscheinenslaved, die das höchs-Jenny hat sich dazugeben,dassauch die Schwedente Kreuzfeuer-Ergeb-überreden lassen, fürSodomih-zu sein, die einen he-nis in der Geschichtedas Tinnitus-Symbol-rem DrummerrumlodderndenMe-des Magazins einfah-foto herzuhalten. Un-Bobbyfeu-tal-Fan als Sozialfallren.ten drunter schlürfenern. Elvis istdurchgehen lassen und diesem eine Erwerbsmin-Hail Of Bullets: Die Band mag toll sein, aberdie Hardcore Superstars Whiskey. Unmetallischerderweil hochzufrieden mit dem Kreuzfeuer. Keinederungsrente wegen Heavy-<strong>Metal</strong>-Sucht zahlen.Martin van Drunen ist das vielleicht hässlichs-Schock auch im Editorial: Dorian trägt weiße Kla-der neun Bands kriegt weniger als sieben Punkte.Der Euphemismus des Monats stammt von David,te Cover-Motiv aller Zeiten. Ungekämmt, mitmotten und schwarzen Nagellack, worauf DavidSelbst Hellyeah, deren Debüt in der Restredaktionder das katastrophale Wetter beim PartySan im-ungepflegtem Pfandflaschensammlerbart guckt dererstmal ungläubig nachfragt, ob das wirklich er sei,recht einheitlich Werte zwischen 2 und 5 Punktenmerhin als Gelegenheit sieht, keinen SonnenbrandNiederländer für METAL MIRROR #47 schläfrig inden man auf dem Foto sieht. Geschminkte Konkur-einfährt, kassieren von Elvis satte acht Zähler.abzubekommen.die Kamera. Elvis kritisiert in seiner Kolumne Ozzyrenz gibt es allerdings ein paar Seiten weiter. Cali-Damit geht die letzte Ausgabe vor der aktuellenRichtig lustig geht es in METAL MIRROR #46Osbourne und dessen Konzertabsage, woraufhinban-Sänger Andy Dörner macht seinem Ruf bei derzu Ende. Viel Spaß mit den kommenden zwölf Mo-zu. Dorian, David und Elvis gehen gemeinsam derOzzy-Groupie David ihn wissen lässt, er solle in derMusiker-Playlist alle Ehre – mit Emo-Blick, Wim-naten METAL MIRROR wünscht,Frage nach, ob man Heavy <strong>Metal</strong> und Humor mitei-Hölle braten. Dort gehören seiner Meinung auchperntusche und einer Ladung Alben, die man Davidein anonymer Schreiberlingnander kombinieren darf. Die großen Lacher liefertall jene Bands hin, die sich zur entscheidendenwährend eines Folter-Verhörs vorspielen könnte.jedoch David ab, der Dorian tatsächlich fragt, wasHauptfrage der Ausgabe äußern: Gehört die WallDepp der Ausgabe ist John Garcia, der im Interview


60 61DORIAN GORRNenne die zehn besten Platten, die 2010 erschienensind!1. Enslaved - Axioma Ethica Odini2. Hardcore Superstar - Split Your Lip!3. Dimmu Borgir - Abrahadabra4. Airbourne - No Guts, No Glory5. Watain - Lawless Darkness6. Monster Magnet - Mastermind7. Ghost - Opus Eponymous8. Accept - Blood Of The Nations9. Sahg - III10. Keep Of Kalessin - ReptilianWas waren die drei besten Konzerte, die du2010 gesehen hast?1. KISS in Oberhausen2. W.A.S.P. in Wacken3. Mötley Crüe in WackenWelches ist das beste Festival des Jahres?Überraschenderweise und ausnahmsweise das WackenOpen Air. Saustarke Auftritte und geile Party.Welche ist die Band des Jahres?Enslaved. Welche andere Band schafft es, konstantJahrhundertalben zu schreiben?!Wer ist der Newcomer des Jahres?Keine Frage: Ghost. Für alle Fans von The Devil‘sBlood und Mercyful Fate ist das Pflicht.Überraschung des Jahres?Accept funktionieren auch ohne Udo Dirkschneider.Enttäuschung des Jahres?Bonzo, unser treuer Weggefährte, ist tot.Überbewertestes Album des Jahres?Crashdiet und Iron Maiden.Deine Persönlichkeit des Jahres?Mein Döner-Mann in Hannover. Der ernährt mich.Wer ist der Idiot des Jahres?Die Deutsche Bahn.Größter Exzess / tollste Party des Jahres?Mein Leben ist ein einziger Exzess. Aber das Wackenwar dieses Jahr eine echte Granate. Vor allemder erste Tag.Größter persönlicher Erfolg 2010?Die <strong>Metal</strong>-<strong>Mirror</strong>-Neuausrichtung.Deine Hoffnung für 2011?Nur Ausgaben veröffentlichen, die ich auch ein Jahrspäter noch gerne <strong>lesen</strong> werde.Diese Bands werden 2011 punkten:Bei Manowar gebe ich auf. Deswegen Steel Panther,Primordial, Urfaust, The Devil‘s Blood, Vreid.Dein guter Vorsatz für 2011?„Nimm das Leben nicht zu ernst. Du kommst da ehnicht lebend raus.“Nenne die zehn besten Platten,die 2010 erschienen sind!1. Enslaved - Axioma Ehica Odini2. Borknagar - Universal3. Dimmu Borgir - AbrahadabraJENNY BOMBECK4. Hardcore Superstar - Split Up Your Lip5. Helloween - 7 Sinners6. Sahg - III7. Katatonia - Night Is The New Day8. Solefald - Norrons Livkunst9. Halestorm - Halestorm10. Airbourne - No Guts, No GloryWas waren die drei besten Konzerte, die du2010 gesehen hast?1. KISS in Oberhausen2. AC/DC in Berlin3. Mötley Crüe auf dem Wacken Open AirWelches ist das beste Festival des Jahres?Wacken Open Air: Der Biervorrat hat gerade einmaleinen Tag lang gereicht.Welche ist die Band des Jahres?ne sein kann.Enslaved.Wer ist der Idiot des Jahres?Wer ist der Newcomer des Jahres?Da kenne ich mindestens zwei.Halestorm.Größter Exzess / tollste Party des Jahres?Überraschung des Jahres?<strong>Das</strong> Wacken Open Air.Spontanes Lippen-Piercing.Größter persönlicher Erfolg 2010?Enttäuschung des Jahres?Englischdozentin an einem Bildungsinstitut.Mein Auto hat den Geist aufgegeben: Eine Ära ist Deine Hoffnung für 2011?vorbei.Eine geile Festivalsaison, erfolgreiche Examensprüfungenund ein Urlaub in Barcelona oder Schweden.Überbewertetes Album des Jahres?Crashdiet - Generation Wild.Diese Bands werden 2011 punkten:Deine Persönlichkeit des Jahres?Vreid, Pain.Unser kreativer Chefredakteur, der erkannt hat, Dein guter Vorsatz für 2011?dass <strong>Metal</strong>-Journalismus mehr als eine PR-Maschi-Einfach nur glücklich sein.


62 63ELVIS DOLFFNenne die zehn besten Platten, die 2010 erschienensind!1. Electric Wizard – Black Masses2. Enslaved – Axioma Ethica Odini 3. Borknagar - Universal4. Overkill - Ironbound5. Triptykon – Epirastera Daimones6. Hail Of Bullets – On Divine Winds7. Rotting Christ - AEALO8. Death Angel – Relentless Retribution9. Ihsahn - After10. Suicidal Angels – Dead AgainWas waren die drei besten Konzerte, die du2010 gesehen hast?1. Electric Wizard – Underground Cologne2. Anathema – Matrix Bochum3. D-A-D – Backstage MünchenWelches ist das beste Festival des Jahres?Wacken Open Air (bei dem Line-Up ist auch derAusverkauf, der Freizeitpark, die Kiddies und allesegal gewesen. Hauptsache Cooper, Crüe, Overkillund Co. – einfach Hammer!)Welche ist die Band des Jahres?EnslavedWer ist der Newcomer des Jahres?GallowbraidÜberraschung des Jahres?Deftones live – noch voller Power!Enttäuschung des Jahres?Ozzys Konzertabsage. Kein Interview mit Jus Obornvon ElWiz. Zu zugedröhnt für ein Interview.Überbewertetes Album des Jahres?Exodus – Atrocity ExhibitionDeine Persönlichkeit des Jahres?Ich, weil siehe nächste FrageWer ist der Idiot des Jahres?Ich, weil siehe letzte Frage.Größter Exzess / tollste Party des Jahres?Diverse 5-Konzerte-in-7-Tagen-Marathons, dasWacken Open Air und eine Hochzeit.Größter persönlicher Erfolg 2010?Umzug, Festanstellung, Leben und so weiter.Deine Hoffnung für 2011?Mehr Geld, Mehr Girls, Mehr Glamour! Yeah!Diese Bands werden 2011 punkten:Enslaved, Bolt Thrower, Overkill wie immer, Ulverund Judas Priest definitiv live!Dein guter Vorsatz für 2011?Lieber ein guter Nachsatz: „…und er lebte glücklichund zufrieden in Poppenhausen.“Nenne die zehn besten Platten, die 2010erschienen sind!1. Watain – Lawless Darkness2. Cradle Of Filth – Darkly, Darkly VenusAversaDAVID DANKERT3. Truppensturm – Salute To The Iron Emperors4. Alcest – Ecailles De Lune5. Burzum - Belus6. Negura Bunget – Virstele Pamintului7. Cruel Force – The Rise Of Satanic Might8. Hellish Crossfire – Bloodrust Scythe9. Danzig – Dethred Sabaoth10. Hail Of Bullets – On Divine WindsWas waren die drei besten Konzerte, die du2010 gesehen hast?1. Aura Noir+Autopsy auf dem PSOA 20102. Bolt Thrower+Asphyx im Atak, Enschede3. Watain+Deströyer 666 im Turock, EssenWelches ist das beste Festival des Jahres?Immer noch PartySan, obwohl Orga, Wetter undPublikum in diesem Jahr scheiße waren.Deine Persönlichkeit des Jahres?Welche ist die Band des Jahres?-WatainWer ist der Idiot des Jahres?Wer ist der Newcomer des Jahres?Alle die gegen Ozzy hetzen, sollen brennen!Keine wirklich herausragender Newcomer dabei, Größter Exzess / tollste Party des Jahres?aber starke Releases aus dem Underground von Erster PartySan-Abend – wie jedes Jahr.Cruel Force und Erazor.Größter persönlicher Erfolg 2010?Überraschung des Jahres?Ich habe wieder eine Jahreskarte für Bayer 04.<strong>Das</strong> neue Ozzy-Album rockt.Deine Hoffnung für 2011?Enttäuschung des Jahres?Diablo 3 erscheintOzzy sagt den Oberhausen-Gig ab.Diese Bands werden 2011 punkten:Überbewertetes Album des Jahres?Morbid Angel und der SV Bayer 04!Alle Kreuzfeuer-Sieger mit denen ich nicht übereinstimme.Dein guter Vorsatz für 2011?-


64 65MIRIAM GÖRGEWelche ist die Band des Jahres?Nenne die zehn besten Platten, dieKalmah2010 erschienen sind!Wer ist der Newcomer des Jahres?1. Slash - SlashOrden Ogan2. Crashdiet – Generation WildBENJAMIN GORRÜberraschung des Jahres?3. Dimmu Borgir - Abrahadabra<strong>Das</strong> kann nur ganz unmetallisch der Sieg für4. Enforcer - DiamondsDeutschland beim Eurovision Song Contest sein.5. Airbourne – No Guts, No GloryWie Stefan Raab es geschafft hat, mit diesem absolut6. Simple Existenz – <strong>Das</strong> Leben Soll Doch Schönnervigen Lied, dieser noch viel nervigerenSeinDame da abzusahnen, wird mir auf ewig ein Rätsel7. Triptykon - Eparistera Daimonesbleiben.8. Scorpions – Sting In The TailEnttäuschung des Jahres?9. Ov Hell – The Underworld RegimeImmer noch keine Sentenced-Reunion. Langsam10. Zodiac Mindwarp And The Love Reaction – We das Ozzy-Album.aber sicher glaube ich, dass wird die erste Band,Are VolsungÜberbewertetes Album des Jahres?die „wir kommen niemals zurück“ ernst meinte.Was waren die drei besten Konzerte, die du Der Avantasia-Schrott!Überbewertetes Album des Jahres?2010 gesehen hast?Deine Persönlichkeit des Jahres?Generell mal wieder viel zu viel Krach.1. Kiss - OberhausenSlash und alle anderen Leute, die ihr Ding durchziehen,Nenne die zehn besten Platten, die 2010 erschienensind!1. Kalmah - 12 Gauge2. Eisregen - Schlangensonne3. Orden Ogan - Easton Hope4. Heavenly - Carpe Diem5. Wicked Sensation - Crystallized6. Masterplan - Time To Be King7. Sahg - III8. Selig - Von Ewigkeit zu Ewigkeit9. Kiske - Somerville - Kiske-Somerville10. Take That - ProgressWas waren die drei besten Konzerte, die du2010 gesehen hast?-Welches ist das beste Festival des Jahres?-Deine Persönlichkeit des Jahres?Ich selbst (mein Psychologe sagt, ich soll selbstbewussterauftreten!)Wer ist der Idiot des Jahres?Lena Meyer-LandrutGrößter Exzess / tollste Party des Jahres?-Größter persönlicher Erfolg 2010?Alles bestanden was es zu bestehen gab.Deine Hoffnung für 2011?Weniger Stress, dafür mehr Reichtum, Ruhm undEhre!Diese Bands werden 2011 punkten:Orden Ogan, die holen sich demnächst das Krönchen.Dein guter Vorsatz für 2011?Keine guten Vorsätze mehr.2. Slash – Graspop <strong>Metal</strong> Meeting3. Steel Panther – Köln LuxorWelches ist das beste Festival des Jahres?Wacken auf Grund von Mötley Crüe, WASP und Immortalund das Graspop auf Grund von Slash, Aerosmith,Kiss und ebenfalls Immortal.Welche ist die Band des Jahres?Immortal und Kiss auf Grund der geilen Shows.Dimmu Borgir, weil das Album trotz Line-Up-Wechselsder Hammer geworden ist!Wer ist der Newcomer des Jahres?Steel Panther, Triptykon und Cruel Force!Überraschung des Jahres?<strong>Das</strong> Scorpions-Album rockt richtig!Enttäuschung des Jahres?Es gibt keine Top-30-Alben und keine Top-10-Konzerteim <strong>Metal</strong>-<strong>Mirror</strong>-Jahresrückblick. Außerdem:also: Dorian, Tom Warrior, Shagrath, VinceNeil...Wer ist der Idiot des Jahres?Enrico….einfach nur Enrico!Größter Exzess / tollste Party des Jahres?Exzess: Der Absinth-Abend; Party: Wacken, RockHard und Graspop.Größter persönlicher Erfolg 2010?Ich bin Axdia losgeworden und nicht dem Wahnsinnverfallen.Deine Hoffnung für 2011?Genau so viele geile Platten wie 2010, wenn auchkaum möglich.Diese Bands werden 2011 punkten:Tsjuder.Dein guter Vorsatz für 2011?Bachelor Of Arts.


66 67ROBIN MEYERNenne die zehn besten Platten, die 2010 erschienensind!1. A Silver Mt. Zion - Kollaps Tradixionales2. Enslaved - Axioma Ethica Odini3. Negura Bunget - Virstele Pamintului4. Crippled Black Phoenix - I, Vigilante5. Oceansize - Self Preserved While The BodiesFloat Up6. Red Sparowes - The Fear Is Excruciating, ButTherein Lies The Answer7. Joanna Newsom - Have One On Me8. Agalloch - Marrow Of The Spirit9. Electric Wizard - Black Masses10. Junip - FieldsWas waren die drei besten Konzerte, die du2010 gesehen hast?1. Crippled Black Phoenix, Eindhoven2. Converge, Bochum3. Bohren & der Club of Gore, Mühlheim an derRuhrWelches ist das beste Festival des Jahres?Dong Open Air, wie immer.Welche ist die Band des Jahres?Crippled Black Phoenix wegen einer sagenhaftenLive-Show.Wer ist der Newcomer des Jahres?Da fällt mir leider niemand ein.Überraschung des Jahres?Godspeed You! Black Emperor gehen nächstes Jahrauf Tour und ich habe sogar Karten.Enttäuschung des Jahres?Auch wenn ich kein Fußballfan bin: die NiederlageDeutschlands während der WM war deprimierend.Überbewertetes Album des Jahres?Kanye West - My Beautiful Dark Twisted FantasyDeine Persönlichkeit des Jahres?Julian Assange?Wer ist der Idiot des Jahres?Völlig unmöglich, sich da zu entscheiden.Größter Exzess / tollste Party des Jahres?Meine Geburtstagsfeier. Die hat Bock gemacht..Größter persönlicher Erfolg 2010?Bachelor-Abschluss in der Tasche.Deine Hoffnung für 2011?<strong>Das</strong>s das Master-Studium mich nicht (noch mehr)in den Wahnsinn treibt.Diese Bands werden 2011 punkten:Opeth und ähm... Meshuggah vielleicht. Die beidenmachen eigentlich nie etwas falsch.Dein guter Vorsatz für 2011?Erwachsen werden. Ach ne, lieber doch nicht.Nenne die zehn bestenPlatten, die 2010 erschienensind!1. The Sorrow – The SorrowMARCEL REEFMANN2. Comeback Kid – Symptoms + Cures3. Kanye West – My Beautiful Dark Twisted Fantasy4. Zombiekrig - Undantagstillstånd5. My Heart Belongs To Cecilia Winter – Our LoveWill Cut Through Everything6. Black Rebel Motorcycle Club – Beat The Devil‘sTattoo7. Girl Talk – All Day8. The Shadow Theory – Behind The Black Veil9. Nicki Minaj – Pink Friday10. Mushroomhead – Beautiful Stories For The UglyChildrenAlles von Dorians Top-10-Liste, außer Enslaved.Was waren die drei besten Konzerte, die du Deine Persönlichkeit des Jahres?2010 gesehen hast?Henryk M. Broder, Thilo Sarrazin1. Enter ShikariWer ist der Idiot des Jahres?2. BaronessThilo Sarrazin3. Twin AtlanticGrößter Exzess / tollste Party des Jahres?Welches ist das beste Festival des Jahres? Langes Wochenende in Schweden.Wieder nichts dabei gewesen.Größter persönlicher Erfolg 2010?Welche ist die Band des Jahres?Bestes Semester bis dato hingelegtEnter Shikari, ZombiekrigDeine Hoffnung für 2011?Wer ist der Newcomer des Jahres?Duke Nukem wird den Erwartungen gerecht, LimpNicki Minaj, ZombiekrigBizkit bringen das Album noch raus und die UFCÜberraschung des Jahres?kommt nochmal nach DeutschlandWieviel gute Alben des letzten Jahres ich erst jetzt Diese Bands werden 2011 punkten:zu schätzen gelernt habe. Und: Der Duke lebt! Ich versuchs nochmal mit The Strokes und LimpEnttäuschung des Jahres?Bizkit, ansonsten einfach mal überraschen lassenLimp Bizkit... oh und Gran Turismo 5. Brock Lesnar Dein guter Vorsatz für 2011?hat seinen Titel verloren.Studium in den Regelstudienzeit mit gutem SchnittÜberbewertetes Album des Jahres?abschließen, Master anfangen und gesund bleiben.


68 69CAROLIN TEUBERT2. Arkona, Black Troll Festival3. Geist, Wandar, Under ThatSpell in der Festung BitterfeldWelches ist das beste Festivaldes Jahres?Barther <strong>Metal</strong> Open AirWelche ist die Band des Jahres?Arkona, die Frau ist einfach nur der WahnsinnWer ist der Newcomer des Jahres?-Überraschung des Jahres?Deutschland bei der Eishockey-WM im Halbfinale.Enttäuschung des Jahres?Latinum versaut, Helfahrt lösen sich auf.Überbewertetes Album des Jahres?Ov Hell – The Underworld Regime, gefolgt von Eisregen- SchlangensonneDeine Persönlichkeit des Jahres?Nenne die zehn besten Platten, die 2010 erschienensind!nen ohne die mir einiges fehlen würde.Mark, Conny, Ella und Aileen, wundervolle Perso-1. Inquisition - Ominous Doctrines Of The PerpetualMystical MacrocosmEin gewisser GitarristWer ist der Idiot des Jahres?2. Angantyr - SvigGrößter Exzess / tollste Party des Jahres?3. Agrypnie – 16 (485)Trotz Kehlkopfentzündung auf dem Wolfszeit Festivalgewesen und nur 3 Stunden Schlaf übers <strong>ganze</strong>4. Galar – Til Alle Heimsens Endar5. Thornium – Fides LuciferumWochenende gehabt, aber die Party war klasse.6. 1349 - DemonoirGrößter persönlicher Erfolg 2010?7. Belenos – Yenn Sonn GardisEndlich einmal in Norwegen gewesen8. Dyrathor – Sacred Walcraft Of HelDeine Hoffnung für 2011?9. Ragnarok - Collectors Of The KingNach Wien und Bergen reisen zu können.10. Under That Spell - ApotheosisDiese Bands werden 2011 punkten:Was waren die drei besten Konzerte, die du vermutlich Helrunar mit neuem Album2010 gesehen hast?Dein guter Vorsatz für 2011?1. Urn, Diabolicus am 4.12., Festung Bitterfeld Bachelor abschließen und neue Wohnung finden.Nenne die zehn besten Platten, die 2010 erschienensind!1. Ion Dissonance - Cursed2. Norma Jean - Meridional3. War from A Harlots Mouth - MMXX4. Year Of No Light - Ausserwelt5. Matula - Blinker6. Escapado – Montgomery Mundtot7. Killing The Dream – Lucky Me8. The Chariot – Long Live9. Lantlôs – .Neon10. Deftones – Diamond EyesWas waren die drei besten Konzerte, die du2010 gesehen hast?1. War From A Harlots Mouth (Summerbreeze)2. Monster Magnet in der Zeche, Bochum3. Long Distance Calling (Summerbreeze)Welches ist das beste Festival des Jahres?Summerbreeze (nächstes Jahr wieder)Welche ist die Band des Jahres?Diverse Post-Black-Bands, die dem Genre neuesLeben eingehaucht haben.Wer ist der Newcomer des Jahres?LantlôsÜberraschung des Jahres?Ich habe zum Black <strong>Metal</strong> zurückgefunden, Lemmylebt immer noch, Achtziger-Hardcore erlebt seinenzweiten Frühling.Enttäuschung des Jahres?Die Auflösung von Isis. Der Tod von zu vielen tollenMusikern (Pete Steele, Dio, Paul Gray,...).Überbewertetes Album des Jahres?So ziemlich jedes Album, das zum Deathcore gehört(bis auf „Hell Choose Me“ von Carnifex)HEIKO LÜKERDeine Persönlichkeit des Jahres?Diverse Menschen, die trotz schlimmer Erkrankungenihren Lebensmut nicht verlierenWer ist der Idiot des Jahres?Diverse Menschen, die trotz Gesundheit nur amMeckern sind.Größter Exzess / tollste Party des Jahres?Die beiden Einführungswochen an der EFH Bochum(fünf Tage Pegel halten).Größter persönlicher Erfolg 2010?Ich habe meinen beruflichen Weg gefunden, nunmuss ich ihn gehen.Deine Hoffnung für 2011?Deathcore stirbt endlich, manche Musiker kommenauf den Boden der Tatsachen zurück.Diese Bands werden 2011 punkten:Long Distance Calling, Boysetsfire bei ihrer Reunion,diverse Hardcore-Bands, die sich musikalischin den 80ern wohlfühlen (ein Hoch auf Black Flag.)Dein guter Vorsatz für 2011?Endlich im Leben ankommen...


70 71JONATHAN GESCHWILLWas waren die drei besten Konzerte, die du2010 gesehen hast?1. Dark Tranquillity2. Insomnium3. EvergreyWelches ist das beste Festival des Jahres?WackenWelche ist die Band des Jahres?Solution .45Wer ist der Newcomer des Jahres?AmarantheÜberraschung des Jahres?James LaBrieEnttäuschung des Jahres?Virgin SteeleÜberbewertetes Album des Jahres?Avenged Sevenfold - NightmareDeine Persönlichkeit des Jahres?Nenne die zehn besten Platten, die 2010 erschienensind!Wer ist der Idiot des Jahres?-1. Solution .45 - For Aeons Past-2. Seventh Wonder - The Great EscapeGrößter Exzess / tollste Party des Jahres?3. Machinae Supremacy - A View From The End Of Mein Geburtstag.The WorldGrößter persönlicher Erfolg 2010?4. Kamelot - Poetry For The PoisonedEin turbulentes Jahr so überstanden zu haben.5. Avantasia - Angel Of BabylonDeine Hoffnung für 2011?6. Avantasia - The Wicked SymphonyViele gute Veröffentlichungen.7. Kiuas - LustdrivenDiese Bands werden 2011 punkten:8. Kalmah - 12 GaugeMercenary, Voodoo Circle & Dragonland.9. A Life Divided - Heart On Fire EPDein guter Vorsatz für 2011?10. Pendulum - ImmersionAuf mehr Konzerte gehen.Nenne die zehn bestenPlatten, die 2010 erschienensind!1. Parkway Drive – DeepBlue2. Finntroll - NifelvindCHRISTOPH SPERBER3. Agalloch – Marrow of the spirit4. Your Demise – The kids we used to be5. Gallowbraid – Ashen Eidolon6. Arsis – Starve for the Devil7. Rotting Christ – AEALO8. Decrepit Birth – Polarity9. In Mourning – Monolith10. Son Of Aurelius – The Farthest ReachesWas waren die drei besten Konzerte, die du2010 gesehen hast?1. Insomnium & Dark Tranquillity2. Between The Buried And Me & Lamb Of God lich regierten Land anstatt Passierschein A38 mit3. Zahlreiche Klassik-, Jazz-, Rock-Aufführungen Kopie der Krankenkassenbestätigung in dreifacher,Welches ist das beste Festival des Jahres? verschiedenfarbiger Ausführung und einem biometrischenPassbild im Format 3,574x5mm eigentlichDen Festivalsommer habe ich leider verpasst.Nächstes Jahr dann eben wieder.eine großflächige thalamische Lobotomie per calWer ist der Newcomer des Jahres?.45 verdient hätten.Meine Band.Größter Exzess / tollste Party des Jahres?Überraschung des Jahres?Dirty Martini, Greyhound und Co. in Clubs über dieAgalloch wieder einmal ganz anders.<strong>ganze</strong> Welt verstreut getrunken. Teils so teuer, dassEnttäuschung des Jahres?man jeden einzelnen als Exzess bezeichnen kann.Diesjährige Gültigkeit von Murphy´s LawGrößter persönlicher Erfolg 2010?Deine Persönlichkeit des Jahres?Jemand liest meinen Jahresrückblick!Simon the cat (auch dieses Jahr keine lebenden Deine Hoffnung für 2011?Menschen, ich lebe immer noch in andauerndem Endlich wieder hoffen zu könnenZwiespalt mit der Gesellschaft)Dein guter Vorsatz für 2011?Wer ist der Idiot des Jahres?Mehr Sex, Drugs & Rock´n´Roll (aber erstmal fürZahlreiche Beamte, die in einem liebevoll-mensch-die Uni lernen…)


MARCUS SIEPEN(BLIND GUARDIAN)Welche ist die Band des Jahres?NevermoreWer ist der Newcomer des Jahres?Black Country Communion.Nenne die zehn besten Platten, die 2010 erschienensind!1. Alter Bridge - AB III2. Volbeat - Beyond Hell/Above HeavenANDRÉ HILGERS(RAGE)Überraschung des Jahres?3. Disturbed - AsylumStabiles Internet im Tourbus, lang lebe Skype!4. Hardcore Superstar - Split Your LipEnttäuschung des Jahres?5. Vince Neil - Tattoos & TequilaKein stabiles Internet in sehr vielen Venues.6. Jorn - DioÜberbewertetes Album des Jahres?7. Treat - Coup De GraceKeine Ahnung, die höre ich mir gar nicht erst an.8. Avenged Sevenfold - NightmareDeine Persönlichkeit des Jahres?9. Hellyeah - StampedeHoly Grail, die Jungs touren gerade mit uns durch10. Buckcherry - All Night Longdie USA und Kanada und ziehen die harte Old-Was waren die drei besten Konzerte, die duSchool-Tour durch, fünf Musiker plus Backline in ei-2010 gesehen hast?Nenne die zehn besten Platten, die 2010 er-nem Van und das <strong>ganze</strong> bei -20 Grad, Respekt!1. Wenn ich Mötley Crüe in Wacken gesehen hätte,schienen sind!Wer ist der Idiot des Jahres?wären, die auf Platz 1!1. Nevermore - The Obsidian ConspiracyDie Person, die vor kurzem bei einem unserer Gigs2. Alter Bridge - Dortmund2. Opeth - In Live Concert at the Royal Albert Hallfür das Catering zuständig war und leider nicht3. Volbeat - Düsseldorf3. Orphaned Land - The Neverending way of thewusste, wie man eine Strichliste liest.Welches ist das beste Festival des Jahres?OrwarriorGrößter Exzess / tollste Party des Jahres?Ich denke, ich muss Wacken sagen....4. Joe Bonamassa - Black RockWir sind nächste Woche zu einem Besuch der Sky-Welche ist die Band des Jahres?Größter Exzess / tollste Party des Jahres?5. Black Country Communion - Black Countrywalker Ranch eingeladen. Falls die da einen Mer-Alter BridgeJapan mit Gamma Ray ist immer eine fette Party6. Disturbed - Asylumchandiseshop haben, wird das der Exzess des Jahr-Wer ist der Newcomer des Jahres?wert.7. Bad Religion - The Dissent of Manhunderts, vielleicht sollte ich meine KreditkartePussy SissterGrößter persönlicher Erfolg 2010?8. Dimmu Borgir - Abrahadabranicht mitnehmen...Möge die Macht mit mir sein.Überraschung des Jahres?<strong>Das</strong> meine Tochter ein Jahr alt geworden ist. Und9. Avenged Sevenfold - NightmareGrößter persönlicher Erfolg 2010?Helloween - 7 Sinnerszwei Touren (Japan/Russland) mit einem Bänder-10. Stone Sour - Audio SecrecyNach neun Wochen auf Tour immer noch gesund.Enttäuschung des Jahres?riss gespielt zu haben.Die drei besten Konzerte, die du 2010 gese-Deine Hoffnung für 2011?Halford - Made Of <strong>Metal</strong>Deine Hoffnung für 2011?hen hast?<strong>Das</strong> sich Roger Waters und David Gilmour wiederÜberbewertetes Album des Jahres?Ein sensationelles Orchester-Album mit Rage zu1. Opeth (Essen)vertragen und ich doch noch Pink Floyd live erlebe.Leider zu viele.machen.2. Nevermore (Gelsenkirchen)Diese Bands werden 2011 punkten:Deine Persönlichkeit des Jahres?Diese Bands werden 2011 punkten:3. Orphaned Land (Gelsenkirchen)Alle Bands mit einem guten Album.Steve Lee.Kissin‘ Dynamite, The New BlackWelches ist das beste Festival des Jahres?Dein guter Vorsatz für 2011?Wer ist der Idiot des Jahres?Dein guter Vorsatz für 2011?Wacken Open AirMein iPhone öfters mal auslassen.Lars Ulrich....das lass ich mal, das geht eh in die Hose.72 73


URI(ORPHANED LAND)Nenne die zehn besten Platten, die 2010 erschienensind!1. Heathen - The Evolution Of Chaos2. Overkill - Ironbound3. Iron Maiden - The Final Frontier4. Pain Of Salvation - Road Salt One5. Ratt - Infestation6. Slash - Slash7. Rotting Christ - AEALO8. Volbeat - Beyond Hell / Above Heaven9. Deftones - Diamond Eyes10. Myrath - Desert CallDie drei besten Konzerte, die du 2010 gesehenhast?1. Deftones2. <strong>Metal</strong>lica3. Porcupine TreeWelches ist das beste Festival des Jahres?Sonisphere Festival. Vier Legenden, eine Bühne.Welche ist die Band des Jahres?Pain Of Salvation. Deren neues Album hat michbeinahe zum Weinen gebracht.Wer ist der Newcomer des Jahres?System Divide, mit dem Fronter von Aborted. EinMix aus Heavy-Musik mit weiblichen Vocals.Überraschung des Jahres?Für mich sind das Ghost Brigade.Enttäuschung des Jahres?Wir mussten unsere Sonisphere-Show in der Türkeiaufgrund politischer Probleme absagen.Deine Persönlichkeit des Jahres?Hat nichts mit <strong>Metal</strong> zu tun, aber für mich ist dasYehuda Poliker, ein sehr bekannter Künstler aus Israel.Aus einem seiner Texte stammt auch unserBandname. Ich habe ihn erstmals getroffen. Er istnicht nur ein großartiger Musiker, sondern auch einsensibler, toller Mensch.Größter Exzess / tollste Party des Jahres?Nach einer unserer Europa-Shows mit Amorphisverwandelte sich der Club nach der Show in eineDisco und wir blieben noch. Ich war lange nichtmehr so betrunken. Die Musik dort war betrunkenaber schlichtweg besser zu ertragen.Größter persönlicher Erfolg 2010?Für <strong>Metal</strong>lica eröffnet und mit Yehuda Poliker aufeiner Bühne gestanden.Deine Hoffnung für 2011?Ein neues Album aufnehmen und auf Tour gehen.Diese Bands werden 2011 punkten:Ghost Brigade, Barren Earth, Myrath, Hail Of Bullets,Kylesa und natürlich Orphaned Land.Dein guter Vorsatz für 2011?Die beste DVD aller Zeiten mit Orphaned Land herausbringen.Nenne die zehnbestenPlatten,die 2010 erschienensind!VOLK-MAN(DIE APOKALYPTISCHEN REITER)1. The Sword - Warp Riders2. Nachtmystium - Addicts: Black Meddle, Part II3. Crippled Black Phoenix - I, Vigilante4. Kvelertak - Kvelertak5. Deathspell Omega - Paracletus6. Rolo Tomassi - Cosmology7. Solefald - Norrøn Livskunst8. Melechesh - The Epigenesis9. Red Sparowes - The Fear Is Excruciating.....10. Hans Zimmer - Inception - O.S.T.Was waren die drei besten Konzerte, die du2010 gesehen hast?1. Valient Thorr (Serengeti Open Air),2. Rage Against The Machine (Download Open Air), Deine Persönlichkeit des Jahres?3. The Devil‘s Blood (Party.San)Julian Assange.Welches ist das beste Festival des Jahres? Wer ist der Idiot des Jahres?Download FestivalK.T zu GuttenbergWelche ist die Band des Jahres?Größter Exzess / tollste Party des Jahres?The SwordWar so gut, dass ich nicht mehr weiß was, wann,Wer ist der Newcomer des Jahres?wo, wieso, weshalb, warum...KvelertakGrößter persönlicher Erfolg 2010?Überraschung des Jahres?Viel Zeit für meinen Sohn gehabt zu haben.Der Count haut mit „Belus“ nochmal ein atmosphärischmeisterhaftes Black-<strong>Metal</strong>-Album heraus. Weniger Schnee, mehr Sonne, weniger Polizeikon-Deine Hoffnung für 2011?Enttäuschung des Jahres?trollen.<strong>Das</strong>s unsere Regierung noch korrupter, käuflicher Diese Bands werden 2011 punkten:und dreister ist, als man es in seinen schlimmsten Thunderstruck, Venom, Morbid Angel, Beatsteaks,Albträumen befürchten konnte.Die Apokalyptischen Reiter.Überbewertetes Album des Jahres?Dein guter Vorsatz für 2011?Ghost - „Opus Eponymous“Wenn schon, denn schon.74 75


TOBIAS EXXEL(EDGUY)Nenne die zehn besten Platten, die 2010 erschienensind!1. Slayer - The Ballads2. Motörhead - The Wörld Is Yours3. Freiwild - Gegengift4. Christian Durstewitz - Let Me Sing5. Der W - Autonomie6. Scorpions - Sting In The Tail7. Accept - Blood Of The Nations8. Doro - 25 Years In Rock, Live (war mittendrin!)9. Tankard - Vol(l)ume 1410. Volbeat - Beyond Hell/Above HeavenDie drei besten Konzerte, die du 2010 gesehenhast?1. Die Scorpions, alle 13 Konzerte in Deutschland2. In Extremo, im September in Polen3. Accept, im Oktober in JapanWelches ist das beste Festival des Jahres?Wacken, Baby!!! War für mich in diesem Jahr einbesonders intensives Erlebnis.Welche ist die Band des Jahres?The ScorpionsWer ist der Newcomer des Jahres?Wossi WossbörneÜberraschung des Jahres?AcceptEnttäuschung des Jahres?Zu viele Todesfälle, die mich traurig gemacht haben.Überbewertestes Album des Jahres?The Final FrontierDeine Persönlichkeit des Jahres?Jedes einzelne Mitglied der Scorpions.Wer ist der Idiot des Jahres?Die Organisatoren der LoveparadeGrößter Exzess / tollste Party des Jahres?Mein GeburtstagGrößter persönlicher Erfolg 2010?Ich bin Papa geworden und mein Kleiner ist ein echtlustiger Keks!Deine Hoffnung für 2011?<strong>Das</strong>s der Keks so lustig bleibt und dass ich ein guterVater sein werde und dass die nächste Slayer-Plattewieder so geil wird wie „World Painted Blood“.Diese Bands werden 2011 punkten:Wir natürlich!Dein guter Vorsatz für 2011?Wieder öfter und intensiver in aller Ruhe zu Hauseauf dem Sofa Musik hören. Außerdem musikalischeFrüherziehung für meinen kleinen Keks mit „NothingElse Matters“, „Silent Lucidity“, „Der Mond ist aufgegangen“und dem „Kufsteinlied“. Wir wollen’s janicht gleich übertreiben!DIE BESTEN ALBEN DES JAHRESDie Anzahl der Veröffentlichungen im Jahr Beissert - The Pusher2010 ist kaum zu überblicken. Im Folgenden Clinging To The Trees Of A Forest Fire - Songs Ofdie besten Alben des Jahres, ausgewählt aus Ill Hope And Desperationden Ausgaben des Jahres 2010. Unsere Killer-Albenlauteten (alphabetische Reihenfol-Divine Eve - Vengeful And Obstinate (EP)Demiurg - Slakthus Gamblebyge):Forbidden - Omega Wave1349 - DemonoirFreedom Hawk - Freedom HawkAccept - Blood Of The NationsGalar - Til Alle Heimsens EndarAgrypnie - 16[485]Gravehill - Rites Of The PentagramA Sound Mind - GraceHalestorm - HalestormAxel Rudi Pell - The CrestHardcore Superstar - Split Your Lip!Borknagar - UniversalHellish Crossfire - Bloodrust ScytheElectric Wizard - Black MassesHelloween - 7 SinnersEnslaved - Axioma Ethica OdiniIkuinen Kaamos - Fall Of IconsHail Of Bullets - On Divine WindsIon Dissonance - CursedKalmah - 12 GaugeKamelot - Poetry For The PoisonedKeep Of Kalessin - ReptilianKatatonia - Night Is The New DayKrokus - HoodooKing Of Asgard - Fi‘mbulvintrManegarm - NattväsenLeverage - Circus ColossusNegura Bunget - Virstele PámintuluiMy Own Private Alaska - AmenOctober Falls - Collapse Of FaithPensées Nocturnes - GrotesqueOv Hell - The Underworld RegimeSacrifice - The Ones I CondemnTruppensturm - Salute To The Iron Emperors Seventh Void - Heaven Is GoneSlough Feg - The Animal SpiritsWeitere exzellente Alben, die im Jahr 2010 Star One - Victims Of The Modern Agemindestens neun von zehn Punkten holten: Stigma - Concerto For The UndeadAbadden - Sentenced To DeathSuicidal Angels - Dead AgainAeternam - Disciples Of The UnseenThe Prophecy 23 - ...To The PitAlcest - Écailles De LuneThe Sorrow - The SorrowAtlantean Kodex - The Golden BoughVanderbuyst - VanderbuystBastard Priest - Under The Hammer Of DestructionZodiac Mindwarp & The Love Reaction - We AreVolsung76 77


78 79KurzverhörFINNISCHE KÄMPFERNATURENAus der finnischen Einöde melden sich dieepischen Black-<strong>Metal</strong>ler DRAUGNIM zurück.Schon beim Debüt musste man sich Vergleichemit Moonsorrow gefallen lassen undauch das neue Album schlägt in eine musikalischsehr ähnliche Kerbe.Text: Dorian Gorr | Foto: Olli Häkkinen<strong>Das</strong>s die Band mit ihrem Mix aus Black <strong>Metal</strong>und epischen Keyboards stark an die GenremeisterMoonsorrow erinnert, verwundert nicht.Moonsorrow-Sänger Ville Sorvali war bei „HorizonsLow“, dem aktuellen Album von Draugnim,der ausführende Produzent. <strong>Das</strong> vor zwei Jahrenerschienene Debüt hatte bereits sein Bruder Henriproduziert. „Ville war eine große Hilfe. Er gab unsFeedback und half uns unsere Ideen zu sortieren.Allerdings will ich betonen, dass die Songs schonalle vorher geschriebenwurden“, wehrt Gitarristund KeyboarderMorior Plagiatsanschuldigungenab.<strong>Das</strong>s der Sound vonmelodischer Epik undschwarzer Härte geprägtist, scheint wenigerein Produkt derBewunderung für Moonsorrowzu sein, sonderneher in der finnischenNatur zu liegen. „Finnen haben eine eigene Mentalität.Die beeinflusst stark die gesamte Lebensatmosphäreund dementsprechend auch die Musik,die wir spielen“, versucht sich Morior an einerErklärung. „Finnen sind oft einsam, wir stellenuns quer und erwarten keine Hilfe von außerhalb.Wir sind Kämpfernaturen.“Kämpfernaturen, die sich mit „Horizons Low“ zueinem echten Geheimtipp entwickeln. Vor allem,weil das Album durch seinen natürlichen Soundbesticht. „Uns war es wichtig, dass wir keine dieserfurchtbaren modernen Produktionen bekommen“,schnaubt der Draugnim-Chef verächtlich.„Trigger, Sampling, das nachträgliche Editieren –es ist schlichtweg herzlos und raubt der Musikjede Atmosphäre. Unser Album sollte nicht plattkonstruiert wirken, sondern eine Seele haben unddiese auch zum Ausdruck bringen.“www.draugnim.comEKTOMORFhabenfür ihr letztes Albumeiniges an Schelteeinstecken müssen:Langweilig und ideenloswaren in denReviews die Schlagworte.Jetzt meldetsich die ungarischeTruppe mit „Redemption“eindrucksvollzurück.VON DER LIEBE ENTTÄUSCHTText: Jenny Bombeck | Foto: AFMZoltán kann man als einen sehr professionellenMusiker beschreiben, für den Musik allesbedeutet. <strong>Das</strong> mag auf den ersten Blick kitschigklingen, aber für den Ungaren ist Musik das Einzigein seinem Leben, das ihn nicht enttäuschenkann. Und Enttäuschungen habe er so einige hintersich. Die letzte in Sachen Liebe verarbeiteter auf seinem neuen Album „Redemption“: „DiesesAlbum war mein Ventil, um mit den Gefühlenumgehen zu können, die mich sonst gekillt hätten.Deshalb hat es auch wieder diese aggressivenParts“, erzählt der aus Ungarn stammendeSänger. Und vielleicht ist auch der Liebeskummerder Auslöser dafür gewesen, dass Ektomorf zwischenzeitlichungewohnt sanfte Klänge anschlagen.Seit circa 16 Jahren schreit sich Zoltán dieSeele aus dem Leib. Auf „Redemption“ versuchtman sich nun erstmals am klaren Gesang, der dieSongs auflockert: „Ich habe ein wenig für michgesungen und ein Freund meinte, dass sich daswirklich gut anhören würde. Ich habe dann einpaar Aufnahmen gemacht und als ein wichtigerFan unserer Band auch noch sein Okay gab, wardie Sache geritzt.“Ein weiteres Highlight auf dem Silberling ist dieZusammenarbeit mit Danko Jones. „Wir beidekennen uns seit dem Wacken und haben seitdemstets versucht, Kontakt zu halten. Danko ist einFan unserer Musik und als ich ihn fragte, ob er beieinem Song mitwirken möchte, hat er sofort zugesagt.<strong>Das</strong> Lustige daran war, dass seine Vocalsin keinem Tonstudio aufgenommen wurden. Ichhabe ihm den Song via Skype geschickt und erhat seinen Gesang im Auto in seiner Garage aufgenommen.Dafür ist das echt cool geworden.“www.ektomorf.com


LEGENDE1: Unerträglich2: Mies3: Schlecht4: Unnötig5: Unspektakulär6: Akzeptabel7: Gut8: Sehr gut9: Herausragend10: MeilensteinDORIAN GORR1. Hardcore Superstar - Split Your Lip2. Dimmu Borgir - Abrahadabra3. Airbourne - No Guts, No GloryJENNY BOMBECK1. Hardcore Superstar - Split Your Lip2. Airbourne - No Guts, No Glory3. All That Remains - For We Are ManyBENJAMIN GORR1. Quiet Riot - <strong>Metal</strong> Health2. Urfaust - Geist Ist Teufel3. Abigail - Forever Street <strong>Metal</strong> BitchKREUZFEUERTODTGELICHTERAngstDRAUGNIMHorizons LowTHE GRAVIATORSThe GraviatorsGRAUPELAm PrangerBELPHEGORBlood Magick NecromanceEKTOMORFRedemptionTANKARDVol(l)ume 14ALL THAT REMAINSFor We Are ManySINISTERLegacy Of AshesELVIS DOLFF1. Todtgelichter - Angst2. Ulver - Perdition City3. Wolves In The Throne Room - Black CascadeDurchschnittGesamtDorianGorrJennyBombeckMiriamGörgeElvisDolffDavidDankert7,4 37 8 7 6 9 77,2 36 8 7 8 7 67.0 35 8 6 6 8 76,6 33 8 5 5 7 86,0 30 6 5 7 7 56.0 30 7 7 6 6 46,0 30 6 6 5 7 65,8 27 6 8 7 4 25,4 25 5 4 4 7 5TEAM-PLAYLISTDAVID DANKERT1. Dissection - Storm Of The Lights Bane2. Truppensturm - Salute To The Iron Emperors3. Watain - Lawless DarknessROBIN MEYER1. Opeth - Watershed2. Beastie Boys - Licensed To Ill3. Junip - FieldsHEIKO LÜKER1. Year Of No Light - Live At Roadburn 20082. Mar De Grises - Streaming Inwards3. The Chariot - Long LiveMARCEL REEFMANN1. Kanye West - My Beautiful Dark TwistedFantasy2. Motörhead - The World Is Yours3. The Sorrow - The SorrowMIRIAM GÖRGE1. Revolverheld - In Farbe2. Draugnim - Horizons Low3. Bon Jovi - Keep The FaithCHRISTOPH SPERBER1. Son Of Aurelius - The Farthest Reaches2. Arsis - We are the Nightmare3. Parkway Drive - Deep BlueCAROLIN TEUBERT1. Urn - Soul Destroyers2. Inquisition - Ominous Doctrines Of ThePerpetual Mystical Macrocosm3. Manegarm - Vredens TidJONATHAN GESCHWILL1. Seventh Wonder - The Great Escape2. A Life Divided - Heart On Fire EP3. Passenger - Wicked Man‘s RestTODTGELICHTERAngst8 Songs (54:01) / VÖ:3.12.(Code666)„Angst“ ist eineschwarze Darstellungherber Gefühlswelten,tiefster EmotionenKILLER-ALBUMund alles in allem verdammtschwere Kost eigentlich. Der Opener „Café Of Lost Dreams“ beginntzumindest musikalisch noch mit einer relativ melancholisch-freudigen Gesangsmelodie.Doch stürzt man auch da schon in einen Abgrund, der sichbeim zweiten Track „Bestie“ erst gänzlich auftut. Zerreißender Gesang paartsich mit dem post-rock-lastigen Black <strong>Metal</strong> der Band. Den zentralen Partdes Werkes leitet „Phobos & Deimos“ ein, welches unerwartet aufbricht undbitterböse ist. „Neon“ bildet mit „Subway“ den Höhepunkt der Platte. Unglaublich,welche Atmosphäre aufgebaut wird, welche Emotionen zum einenvom klaren, weiblichen als auch vom morbiden, männlichen Gesangausgehen. Die Auswahl der Instrumente ist groß, die jeweilige Zusammenstellungmehr als nur bewusst und perfekt gewählt. „Neon“ist ein Song, bei dem man das Gefühl hat, dass er einem in dieSeele schaut und einen zu verstehen versucht. Ewige instrumentalePassagen bilden das Vakuum, von welchem jeder, der sich daraufeinlässt, magisch angezogen wird. „Subway“ walzt ähnlich wie eineebensolche U-Bahn durch die Lautsprecher. Doch auch hier brillierendie Sound-Ästheten durch fantastische Komposition mit hypnotischenMelodien. Eine superbe Portion ergreifender Atmosphäre!9 / 10 (Elvis Dolff)KURZBIOGRAFIETODTGELICHTERLINE-UP Nils (Vocals, Bass),Frederic (Guitar, Vocals), Claudio(Guitar), Tentakel Parkinson(Drums, Synthesizer), Marta(Vocals, Organ)GEGRÜNDET 2002GENRE Black <strong>Metal</strong>HERKUNFT DeutschlandDISKOGRAPHIE Was bleibt...(2005), Schemen (2007), Angst(2010)WEBSEITEwww.todtgelichter.deREDAKTIONSSTIMMENMit klischeelosem Black <strong>Metal</strong>greifen die Todtgelichter nachdem quasi-vakanten Thronder deutschen Szene. Zurecht.Ihre Musik ist beklemmend,finster, düster undhart. Genau so muss Black <strong>Metal</strong> klingen,wenn er aufs nächste Level gehoben wird.8 / 10 (Dorian Gorr)Todtgelichter machen auf„Angst“ einen guten Job undvieles richtig. Ob die Hamburgerallerdings wirklich einegroße Hoffnung im deutschenBlack-<strong>Metal</strong>-Sektor sind,wage ich zu bezweifeln, da das Album zumBeispiel nicht mit den Kreuzfeuer-KonkurrentenGraupel mithalten kann.7 / 10 (David Dankert)80 81


82 83Epic Black <strong>Metal</strong>Stoner Doom <strong>Metal</strong>Black <strong>Metal</strong>Black Death <strong>Metal</strong>DRAUGNIMTHE GRAVIATORSGRAUPELBELPHEGORHorizons LowThe GraviatorsAm Pranger...Blood Magick Necromance7 Songs (50:04) / VÖ: 5.11.10 Songs (61:00) / VÖ: 24.9.7 Songs (44:45) / VÖ: 24.12.8 Songs (40:42) / VÖ: 14.1.(Spinefarm|Soulfood)(Record Heaven|Transubstans|Indigo)(Ván|Soulfood)(Nuclear Blast)Finnland bringt einfach die bes-„I left my house in San Francis-<strong>Das</strong>s Graupel spätestens seit<strong>Das</strong>s ausgerechnet ich bei ei-ten Bands hervor, egal wie ich es drehe und wen-co. It was time to go“, lauten die ersten Zeilendem Debüt „Auf alten Wegen“ kein unbeschrie-nem Kreuzfeuer für das Belphegor-Review zu-de, ich komme zu diesem Ergebnis. Draugnimdes Debüts der Graviators. In ihrem Falle stehtbenes Blatt in Deutschland sein dürften, sollteständig sein würde, hätte ich in meinen kühns-bestärken mich mit ihrem Zweitling „Horizonsdas Haus zwar in Schweden, Zeit diese Musik aufeigentlich schon länger bekannt sein. Doch jetztten Träumen nicht erwartet. Ob es dem ein oderLow“ einmal mehr, denn das Trio spielt absolutdie Massen loszulassen, war es dennoch. Mit ei-veröffentlichen die Aachener über das Kult-Labelanderen bei „Blood Magick Necromance“ wohl zumitreißend auf und erfreut mit paganlastigem,ner gewaltigen Schwere im Sound, unfassbar gei-Ván (wo sonst?) ihr zweites Album und machenmelodiös, zu gemächlich zuging? Möglich, ver-melodischem Black <strong>Metal</strong> – ohne kitschig zu wer-len Vocals und toller Stoner-Drogen-Atmosphärealles richtig. Litt „Auf alten Wegen“ noch unterfolgen die Mannen aus Austria doch konsequentden. <strong>Das</strong> allein ist schon eine Leistung, kommtversetzen einen die vier Vollfreaks, die hinter die-dem schwachen Sound, haben Graupel dies-den unlängst eingeschlagenen Weg, es etwas ru-das atmosphärische Konzept doch relativ bom-ser Truppe stehen, in ein komatöses Delirium. Of-mal einen klaren, aggressiven und dennoch ro-higer angehen zu lassen, natürlich nur an per-bastisch, gar erhaben daher. Eben solche Alben,fensichtlich von frühen Bands wie Black Sabbathhen Sound auf die Beine gestellt, der sich sehensönlichen Verhältnissen gemessen. Keine Angst,die eine Symbiose aus bewegenden Melodien undbeeinflusst, aber auch dem etwas thrashigerenlassen kann. Songs wie „Herkünfte Schatten“es geht nach wie vor ordentlich heftig zur Sa-schwarzem Handwerkszeug schaffen, sind es, dieSound nicht abgeneigt, eröffnen sich die Jungsoder „<strong>Das</strong> blutende Mal“ fesseln den Hörer. Dazuche, auch wenn sich an vielen Stellen tatsächlichdem symphonisch-melodischem Black <strong>Metal</strong> sei-gleich ein ganz großes Feld an Doom-Interpre-kommt die wohl stärkste Leistung in Sachen Vo-richtig gute Melodiebögen breit machen und diene <strong>Das</strong>einsberechtigung geben und dann sogartationsspielraum. Und reißen dabei in jeder Ge-cals, die Fronter Zingultus je abgeliefert hat. ErOberhand gewinnen. Gerade dieses Extrem zwi-einen Mädchen-<strong>Metal</strong>-Fan wie mich in ihren Bannfühlslage mit. Ob ausufernd und niederschmet-verpasst „Am Pranger“ einmal mehr eine charak-schen eingängigen getragenen Passagen und denziehen (was ganz sicher auch an den herrlichenternd („Planet Gone“) oder rockig und auf dieteristische, eigene Note, die wie die Faust aufsgnadenlos bösen Parts macht besonders für michKeyboardpassagen liegt). Draugnim sind majes-Fresse („Saturnus“) – The Graviators sind einerAuge passt. An „Am Pranger“ gibt es somit keinden Reiz dieser Platte aus. Denkbar jedoch, dasstätisch ohne pathetisch zu sein und authentischerder hoffnungsvollsten Szene-Sterne. Gut dass ihrVorbeikommen in diesem Jahr. Bester deutschereinige Anhänger der Band das nicht ganz so po-als manch anderer Genrevertreter. Mehr davon.euer Haus verlassen habt, Jungs.Black <strong>Metal</strong>!sitiv sehen.8 / 10 (Miriam Görge)8 / 10 (Dorian Gorr)8 / 10 (David Dankert)7 / 10 (Miriam Görge)REDAKTIONSSTIMMENREDAKTIONSSTIMMENREDAKTIONSSTIMMENREDAKTIONSSTIMMENSo muss Pagan <strong>Metal</strong> klingen. Voll von Atmosphäre,dreckig und trotzdem episch. Draugnim zeigen aufexzellente und besonders authentische Weise, woder finnische Frosch die Locken hat. Solide Scheibe –starke Band, von der man mehr hören will!7 / 10 (Elvis Dolff)Die schwedischen Graviatoren sind – was die Band-Historie angeht – noch ein relativ unbeschriebenesBlatt. Mit ihrer ersten Platte ändert sich das aberschlagartig. Denn die Stoner-Doom-Kelle, die hierausgepackt wird, kann sich sehen lassen. Rockt!8 / 10 (Elvis Dolff)<strong>Das</strong>s Graupel wohl immer schon einer der geilstenNamen für eine deutsche Black-<strong>Metal</strong>-Combo war,braucht man nicht zu diskutieren. <strong>Das</strong>s die Jungs ihremNamen aber auch wieder alle Ehre machen, istnicht selbstverständlich. Bitterböse, eiskalte Scheibe!7 / 10 (Elvis Dolff)Belphegors neuer Output versprüht immer wieder einenHauch untypischer Melodie zwischen vielen hartaus den Boxen gebolzten Blastbeats. <strong>Das</strong> stört michzwar nicht, hat aber auch nicht dazu geführt, dassman den eigenen Klassikern den Rang abläuft.7 / 10 (Dorian Gorr)Geprägt von finnischer Melancholie, tollen Melodienund genügend schwarzer Härte, um doch in der hartenLiga mitspielen zu dürfen, empfehlen sich Draugnimabermals als Geheimtipp für alle Fans von Moonsorrow.Ich bin sehr zufrieden mit dieser Band.8 / 10 (Dorian Gorr)Schon wieder eine Stoner-Doom-Band, die hochin den Kreuzfeuer-Rängen gelandet ist. Zwar könnenThe Graviators nicht mit dem Vormonats-SiegerElectric Wizard mithalten, dennoch grooven sich dieSchweden mehr als amtlich durch ihr Debüt.7 / 10 (David Dankert)Auch wenn der Sound erhebliche Fortschritte gemachthat, besticht Graupels „Am Pranger“ durch sein charmantesGerumpel sowie die geilen Vocals von Zingultus.Graupel werden ihrem Kult gerecht. „Am Pranger“überragt die meisten Konkurrenten mühelos.8 / 10 (Dorian Gorr)Belphegor liefern mit „Blood Magick Necromance“eine Platte ab, die Belphegor‘ischer nicht sein könnte:Rasender Black Death mit SM-Texten und glattemSound aus dem Hause Tägtgren. Leider geschiehtdies nur noch auf durchschnittlichen Niveau.5 / 10 (David Dankert)


Thrash <strong>Metal</strong>Groove <strong>Metal</strong><strong>Metal</strong>coreDeath <strong>Metal</strong>TANKARDEKTOMORFALL THAT REMAINSSINISTERVol(l)ume 14RedemptionFor We Are ManyLegacy Of Ashes10 Songs (50.22) / VÖ: 17.12.12 Songs (44:00) / VÖ: 17.12.12 Songs (40:29) / VÖ: 10.12.9 Songs (37:45) / VÖ: 17.12.(AFM|Soulfood)(AFM|Soulfood)(Razor & Tie)(Massacre|Soulfood)Wer den Frankfurter <strong>Metal</strong>-Ektomorf haben es nicht allzu<strong>Das</strong> letzte Album von All ThatNiederländischerTodesstahlKrug um den mittlerweile unglaublich erschlank-leicht: Andauernd werden sie mit Sepultura undRemains habe ich noch immer in guter Erinne-aus dem sinistren Hause stand schon immer fürten Gerre kennt, weiß was drin steckt. <strong>Das</strong> ändertSoulfly verglichen und dann hat ihr letztes Albumrung. Schließlich beinhaltet es zwei Songs, diesatte Kompromisslosigkeit. „Legacy Of Ashes“sich auch bei der bereits 14. Auflage aus hessi-„What Doesn‘t Kill Me“ noch einiges an Kritik ein-auf meinem mp3-Player nicht wegzudenken sind.reiht sich da ohne Umwege und Ausreden ein.schem Hause nicht. Alle leckeren Zutaten vomstecken müssen. Bereits ein Jahr später zeigtDaher war die Latte für „For We Are Many“ nichtNach einem heroischen Intro startet man fulmi-Thrash <strong>Metal</strong> aus guten alten Zeiten, über Gerressich Frontmann und Bandchef Zoltán um eini-gerade niedrig gesetzt. Der dritte Track namensnant mit „Into The Blind World“ und „The Enemysignifikante Vocals bis hin zur typischen Bierselig-ges kreativer. Wahrscheinlich ist der Liebeskum-„The Last Time“ ist es schließlich, der meine Er-Of My Enemy“ – zwei Tracks, die schon mal diekeit des Albumcovers (diesmal ein Bierkasten mitmer daran schuld. „Redemption“ hat zwar immerwartungen erfüllt, auch wenn er nicht ganz dasMarschrichtung der Scheibe einnorden. So bolzt14 Flaschen) drücken der Geschichte mehr alsnoch diese gewisse Aggressiviät in den Shouts,Potenzial eines „Come Undone“ besitzt. Dennochdas Album genüsslich vor sich hin, doch ein rich-deutlich den unvergleichbaren Tankard-Stempelkommt aber zwischendurch ein klein wenig über-können die Amis durch ihre Refrains immer wie-tiger Funke springt nicht über. Nach keinem Songauf. Natürlich ist das ein altbekanntes Rezept –raschend daher: Da hat sich doch glatt eine Bal-der überzeugen. Die Shouts kann man hingegenhat man das Gefühl, endlich sagen zu können:aber es funktioniert! Thematisch fallen Songs wielade in die Tracklist geschlichen und der Shouterschon fast als fades Beiwerk abstempeln. Nur„Hey, starke Platte!“ Netter Knüppel alter Schule„Black Plague (BP)“ auf, was wohl eine der erstenversucht sich diesmal am klaren Gesang. Schöndie harmonischen Refrains im Spiel mit den ra-in jedem Song, technisch einwandfrei, aber ohnemusikalischen Behandlungen der Naturkatastro-ist, dass Ektomorf nicht mehr ganz so engstirnigsanten Instrumenten machen den Silberling zuAmbitionen den Krug auch mal umzukippen. Sophe ist, oder das ulkige „Fat Snatchers (The Hippodaher kommen und sich trauen, über den Teller-einem Album, das öfter im Player landet. Zumdümpelt das graue Mäuschen Sinister weiterhinEffect)“ und die Quasi-Schleichwerbung „Beck’srand zu schauen. Highlight ist „The One“. DankGlück gibt es immer wieder musikalische Lichtbli-im Schatten der großen Death-<strong>Metal</strong>-Bands da-In The City“. Große Highlights oder wirklich Neu-Danko Jones wirkt der Song aufgelockert und fet-cke in Form von „Won‘t Go Quietly“. Einen glattenher. Technisch stark, gut produziert – alles keinees fehlen aber. Somit das Motörhead-Urteil: Alleszig. Ansonsten klingt „Redemption“ unverkenn-Durchmarsch legen All That Remains leider nichtFrage, aber Sinister fehlt Identität – woran auchbeim Alten – eine solide Tankard-Scheibe!bar nach Ektomorf beziehungsweise nach Zoltán.hin. Aber saftige acht Punkte sind allemal drin.die vielen Line-Up-Wechsel Schuld haben werden.7 / 10 (Elvis Dolff)7 / 10 (Jenny Bombeck)8 / 10 (Jenny Bombeck)7 / 10 (Elvis Dolff)REDAKTIONSSTIMMENREDAKTIONSSTIMMENREDAKTIONSSTIMMENREDAKTIONSSTIMMENTankard sind Tankard und werden auch Tankard bleiben.Zwar um ein paar Kilos leichter, aber das ist dieeinzige Veränderung. Und so ist „Vol(l)ume 14“ einharmloses Album für mich: Der Titel passt zur Bandund die Fans bekommen was sie erwarten: Tankard.6 / 10 (Jenny Bombeck)Letztes Mal war‘s Liebe, heute ist‘s Wut – an derMusik von Ektomorf hat das wenig geändert. Zoltángroovt sich auf seinem neuen Album abermals durcheine Vielzahl an Mid-Tempo-Songs. Bezeichnend: Dielangsamen Nummern gehen echt gar nicht klar.7 / 10 (Dorian Gorr)Sieben Punkte von mir an eine solche Stilrichtunggleichen einem Ritterschlag. Bei „For We Are Many“finde ich den Einsatz der Vocals ganz witzig gemacht.Nettes Gegenspiel von cleanem Gesang und Grunts.Ohne das wäre die Scheibe uninteressant.7 / 10 (Miriam Görge)Auch „Legacy Of Ashes“ kann das Abdriften ins unbedeutendeMittelmaß von Sinister nicht verhindern.Waren „Cross The Styx“ oder „Diabolical Summoning“noch große Death-<strong>Metal</strong>-Platten, sind die neustenWerke allesamt ohne Biss und Power.5 / 10 (David Dankert)Ich bin weder ein großer Thrash-Anhänger, noch einFan von „Gute-Laune-Musik“. Bei den Vorzeichen habenes Tankard natürlich doppelt schwer und entsprechendfinde ich das Album albern und nervig. Da kennesogar ich besseren Thrash.5 / 10 (Miriam Görge)Gar nicht mal sooo schlecht für einen Thrasher, abersonderlich überraschend und einfallsreich ist dasGanze mal wieder nicht ausgefallen. Auf jeden Fallgar nicht schön sind die cleanen und ruhigen Gesangparts,das steht Ektomorf nicht.6 / 10 (Miriam Görge)Dieses Album kann handwerklich ganz toll gemachtsein. Möglich. Ich werde trotzdem niemals verstehen,wieso sich irgendwer solche Musik freiwillig anhört.<strong>Das</strong> gesangliche Wechselspiel, Beatdown-Passagen,lahme Riffs – geht noch mehr Baukasten-Prinzip?6 / 10 (Dorian Gorr)Es ist mir immer wieder aufs Neue ein Vergnügen,meine schlechten Noten für solche Musik zu begründen.<strong>Das</strong> geht einfach gar nicht. Besonders hier klingtjeder Song austauschbar und uninspiriert. Könnte genausogut ein einziges Stück in Endlosschleife sein.4 / 10 (Miriam Görge)84 85


86 87BOXSETHeavy RockASTRAL DOORSIndustrial <strong>Metal</strong>BREACH THE VOIDDoom <strong>Metal</strong>COUGHGothic <strong>Metal</strong>CREMATORYBlack Sludge <strong>Metal</strong>Stoner RockTestament Of Rock14 Songs (60:57) / VÖ: 19.11.(<strong>Metal</strong>ville)The Monochromatic Era10 Songs (41:49) / VÖ: 10.11.(Twilight)Ritual Abuse5 Songs (53:19) / VÖ: 26.10.(Relapse)Black Pearls32 Songs (148:31) / VÖ: 26.11.(Massacre|Soulfood)BANGBullets – The First Four Albums37 Songs (175:55) / VÖ: 25.11.(Rise Above)Wenn man an Hard-Psychedelic-Rock ausden Siebzigern denkt, wird man wohl in ersterLinie an Deep Purple, Led Zeppelin, BlackSabbath, aber kaum an Bang denken, dieaber tatsächlich eine Erscheinung der frühenSiebziger sind. Vier Full-Length-Alben habenBang im Laufe ihrer Karriere herausgebracht.Mit „Bullets“ bekommt man also Bangs gesamteDiskographie als dickes Boxset geboten.Die Überraschung: das Material kanndurchaus überzeugen. Hat man auf der einenSeite mal Black-Sabbath-lastige Stücke, sobekommt man auf der anderen Seite immerwieder mal einen Song, der nach The Whooder Led Zeppelin klingt. Auch etliche Stoner-Rock-Einflüsse finden sich in der Musik vonBang wieder. Die Palette an Stilrichtungen istziemlich groß bei den drei weitgehend unbekanntenUS-Amerikanern. Dennoch schaffensie es, ihren eigenen Stil zu wahren und immereine eigene Note zu behalten, so dasssie nicht wie eine schlechte Coverband derSiebziger wirken. Diese Authentizität, die dieBand ausstrahlt, wird in erster Linie durchden authentischen Sound gewährleistet, derden perfekten Spagat zwischen Gitarre undBass hinbekommt. Beide Instrumente bewegensich lautstärketechnisch auf gleichemLevel – wie es sich für die Siebziger gehört.Ein weiteres Augenmerk ist die sehr gute gesanglicheLeistung des Frontsängers und Bassisten,der durch den Gitarristen unterstütztwird. Durch diese Kombination von Gesangund Old-School-Sound wird die Kompilationzu einer rockigen Zeitreise in die Siebziger,der man sich nicht entziehen sollte. Beim Hörensollte man sich lediglich etwas Zeit lassen.Alle vier Alben am Stück zu hören, wirdsonst zu monoton.9 / 10 (Benjamin Gorr)„Für Fans, Einsteigersowie Sammler“ gehtes aus der Pressemitteilunghervor und dastrifft den Nagel auch aufden Kopf. Geboten bekommtman auf dieserBest-Of einen Überblicküber das Schaffen derSchweden, die bisherfünf Alben veröffentlicht haben. Die Tracks,über welche die Fans abstimmen konnten, zeigen,dass die Band sowohl im Siebziger-Jahre-Hard-Rock („Of The Son And The Father“, „SlayThe Dragon“) als auch im melodischen Heavy<strong>Metal</strong> („New Revelation“) zu Hause ist. Überallem thront die Stimme von Nils Patrik Johansson,unverkennbar und einprägsam. DieZusammenstellung ist abwechslungsreich undhauptsächlich im Mid-Tempo-Bereich angesiedelt.Als kleinen Bonus gibt es zum Schlussnoch den bisher unveröffentlichten Song„Victory“. Damit sollte sich die Zeit bis zumnächsten Studio-Album ein wenig überbrückenlassen. Zwar kein Muss, aber es rockt!7 / 10 (Jonathan Geschwill)Thrash <strong>Metal</strong>BREEDAnother War10 Songs (44:41) / VÖ: 25.10.(Facefront)Die bereits zweite PackungnorwegischenGroove-Thrashs liefernBreed mittlerweile mit„Another War“ ab. Die Panzerfront steht hierbereit, dem geneigten Hörer über die Akustikzu walzen und neue Freiwillige zu rekrutieren.Leider ist die Propaganda-Maschinerie nochnicht durchweg ausgereift. Breed machenSpaß, lassen einen zum Groove nicken undsind was Nettes für zwischendurch. Doch dieschlagkräftigen Argumente, mich der „Brut“anzuschließen, fehlen. So rocken Songs wie„Bloodstone“ oder „Fire“ und ein Song wie„Prisoner Of The Carnage“ kommt sogar nochthrashiger rüber und überzeugt über die volleLänge. Doch gibt es hier nicht den Hauchvon großer Innovation. Breed scheinen Spaßzu haben und machen selbigen – zumindestzeitweise. Aber wirklichen Mehrwert hat dasGanze leider nicht. Aber hey: Aller guten Dingesind drei und eventuell traut man sich janoch einen Schritt weiter heraus – zu gönnenist es den Jungs!6 / 10 (Elvis Dolff)Breach The Void habensich ganz eindeutigdem Industrial<strong>Metal</strong> verschriebenund eifern fleißig denGenre-Vätern FearFactory nach. So sindbei den Vocals klareParallelen zu erkennen.Dieser wird vonwütenden Shouts dominiert, um im Refrain incleane Gefilde zu wechseln. Stimmlich kanndem (Studio-)Bell nicht ganz das Wasser gereichtwerden, doch es klingt ganz ordentlich.Musikalisch stehen eindeutig Riffs im Vordergrund,die zum Headbangen einladen, selbstverständlichunterstützt vom genreüblichenDrumming, das mitunter leider etwas schwachauf der Brust wirkt. Mit „Falling“ leistet mansich zudem noch einen groben Patzer, da derRefrain wirklich auf die Nerven geht und imGesamteindruck zwischen dem sonst gut gelungenenAlbum bitter aufstößt. So bleibt derEindruck, dass hier viel gewollt, aber nicht allesgekonnt wurde.5 / 10 (Marcel Reefmann)Black Death <strong>Metal</strong>BURN MY SHADOWSHavoc9 Songs (65:04) / VÖ: 29.10.(Medusa|Dragon)Aus der Asche von DarkFaces und Groll habensich Burn My Shadowserhoben, um das deutscheBlack-Death-Feldaufzurollen. WirklichesAufrollen gelingt denBayern jedoch nicht.Mit Geschrei, Gegroll,Epik und schwarzerHärte werden hier alleKernelemente bemüht, die ein solides Werkbenötigt, wenn es irgendwo zwischen klirrendkalten Norweger-Riffs und schnellen schwedischenDeath-<strong>Metal</strong>-Attacken andocken möchte.Soweit tut „Havoc“ niemandem weh. <strong>Das</strong>Gekeife ist teils ganz anständig, allerdingsstrotzen die präsentierten Songs keinesfallsvor frischen Ideen. Hier wird ein Piano-Parteingebaut, da kommt ein zu dünn besetzterChor zum Einsatz und mal geht es mit derBrechstange nach vorne. Burn My Shadowstätigen keinesfalls einen Griff ins Klo, aberüberrascht wird man zu keinem Zeitpunkt.6 / 10 (Dorian Gorr)Mit Cough hat sich Relapseeine weitere Bandeinverleibt, die durchbedrückenden Schwermut,klebrige Sludge-Passagen, wenig Gesangund endlose Songs aufsich aufmerksam macht– oder eben auch nicht.Ob es eine gewünschteNebenwirkung dieserAmis ist, dass meine Augen schwer werdenund man lediglich in das Reich der Träume fallenmöchte? Coughs Musik ist eigentlich wenigentspannend. Sie ist geradezu schizophrenund düster, aber doch wird man von den tonnenschwerenRiffs erdrückt und von vereinzelteingeworfenen Stoner-Vocals betäubt. Coughsind wie eine Valiumtablette. Mit geschlossenenAugen windet sich der Geist um die Riffs.Wie im Drogenrausch sind die verzerrten Gitarrenmal ganz fern und dann wieder nah. Abund an verfallen die Instrumente gar in matschigeKlangcollagen, die einem endgültig denKnockout-Punch verpassen.7 / 10 (Dorian Gorr)Alternative <strong>Metal</strong>DESTRAGEThe King Is Fat‘n‘Old12 Songs (49:29) / VÖ: 4.10.(Twilight)Hier ist definitiv Ausdauergefragt, denn was dieoffensichtlich stark vonLamb Of God geprägtenItaliener mit „The KingIs Fat‘n‘Old“ abliefern,steht wahrhaft auf MessersSchneide zwischen„anspruchsvoll zu hören“und „anstrengendgenug um abzuschalten“.Die Songs sind größtenteils ähnlich aufgebaut,hier und da gibt’s kurze ruhige Parts,die vor oder zwischen die zahlreichen MoshundHeadbangparts geschaltet sind. Unglücklicherweisewar der Band das wohl noch nichtgenug und so mischen sich häufig völlig übertriebeneGitarrenspielereien. Ab und zu werdencleane und melodiöse Refrains eingestreut,die ein paar Lyrics der lustig gewähltenSongtitel („Panda Vs Koala“) erahnen lassen.Würden Destrage nur etwas vom Gas gehen,entstünde ein richtig gutes Album. Hier wäreweniger mehr gewesen.7 / 10 (Marcel Reefmann)Crematory blicken heuerauf gut 20 JahreBandgeschichte zurückund seit fast genausolanger Zeit sind sie einfester Bestandteil derGothic-<strong>Metal</strong>-Szene.Eine verdammt langeZeit, in der sie somanch andere Band habenkommen und gehensehen. Rechtfertigung genug, um ein Best-Of-Album zusammenzustellen. „Black Pearl“ heißtdas gute Stück, das über zweieinhalb StundenCrematory zum Besten gibt. <strong>Das</strong> enthalteneMaterial bietet einen mehr als repräsentativenEinblick in das Schaffen der Deutschenund dürfte für jungfräuliche Einsteiger ebensointeressant sein, wie für den eingefleischtenFan. Sicher wird der geneigte Hörer hier undda ein Lied vermissen, Compilations enthaltennie zu 100 Prozent das, was der Einzelne erwartet(mir fehlt „Flieg mit mir“), alles in allemist es der Band jedoch tatsächlich gelungen,die Perlen aus dem Meer zu fischen.7 / 10 (Miriam Görge)PunkDRITTE WAHLGib Acht16 Songs (57:59) / VÖ: 5.11.(Dritte Wahl|Soulfood)Deutscher Punk funktioniert nach dem simplenPrinzip: Wenn die Texte nichts taugen, taugtdas Album nichts. Wo der Death <strong>Metal</strong> seineHohlvisionen bequem hinter viel Gegrunzeverstecken kann, ist beim Punk die Messageentscheidend. Dritte Wahl bilden da keine Ausnahme.Der Gesang steht nicht nur durchgehendim Vordergrund, weil man automatischauf den deutschen Text achtet, sondern wurdeauch produktionstechnisch durchaus markantbetont. Die Texte, die Dritte Wahl herausposaunen,wirken teils zwar wie allzu klischeebeladeneGesellschaftskritik, lassen einenaber dennoch zuhören und spätestens beimzweiten Refrain mitsingen. Es wird gegen Politikerfotosgewettert, zum Widerstand aufgerufenund Fluchtphantasien geschildert. EinigeMale werden die Texte dabei mit simpler, abertoller Musik kombiniert. „Fliegen“ und vor allem„Danke“ sind unfassbare Ohrwürmer. „<strong>Das</strong>sieht gut aus“ und „Wo ist mein Preis?“ sindebenfalls toll. Ins Klo greifen die Punks nur mit„Mama, hol den Hammer“. „Gib Acht“ ist trotzdemeines der besten Punk-Alben seit langem.8 / 10 (Dorian Gorr)DEFLORATIONAbused With Gods Blessings10 Songs (36:39) / VÖ: 15.10.(War Anthem|Soulfood)Manchmal kann Althergebrachtes, Unmodernesja so erfrischend neu und anregend sein.Zumindest doch beim Death <strong>Metal</strong>, wennman einmal auf all die modernen Spielereienverzichtet und einfach einmal den Hörern einkitschig blutiges CD-Cover (Geistlicher undnackte Frau, das Standardprogramm also),ein paar Metzel-Lyrics und eine Menge richtigharten Old-School ins Gesicht klatscht.Was manchmal einfach nur noch langweiligrüberkommt, ist hier richtig cool verarbeitet,stilecht mit tiefem Gegrunze und garniertmit einer ordentlichen Prise technischem Anspruch,so dass man hier auch richtig Inhaltbekommt. Der Sound kommt dazu auch nochtief und brummend daher und verleitet wohljeden Liebhaber des Death <strong>Metal</strong> zu exzessivemAbgehen. Und was braucht ein Album,das Songtitel wie „The Real Massacre Of Knife“enthält, denn mehr?8 / 10 (Christoph Sperber)Black <strong>Metal</strong>DIAMOND EYED PRINCESSKorlguelääl9 Songs (40:35) / VÖ: 29.10. (Northern Silence|Soulfood)Nach dem ersten Hören von „Korlgueläal“ fragteich mich: Warum zur Hölle nennt sich eineBand, die ziemlich atmosphärischen Black <strong>Metal</strong>abliefert, Diamond Eyed Princess? Dann:Was sollte der kurze Dudelsackpart am Anfang?Zwischen melodischem Black <strong>Metal</strong> undPagan-Einflüssen pendelt die Band regelmäßighin und her und so kann man lange nach einerklaren Struktur des Albums suchen. Trotzdemfinden sich einige Perlen auf „Korlgueläal“. Dergleichnamige Titeltrack überzeugt durch einemelodische Maske, die die <strong>ganze</strong> Zeit im Hintergrundmitläuft. Aber auch hier wird mandurch plötzlich einsetzendes Gemurmel irritiert.„Trum Dralver Flona“ zeigt jedoch, dassdie Band offensichtlich Potenzial hat. Beimnächsten Mal müssen die da mehr rausholen.6 / 10 (Carolin Teubert)


88 89Black‘n‘RollRockBlack Death <strong>Metal</strong>Black <strong>Metal</strong>Melodic RockMelodic <strong>Metal</strong>GINGER REDHARKONINLUGUBREMICHAEL BORMANNHard As A Rock11 Songs (48:31) / VÖ: 29.11.(STF)Detest10 Songs (64:32) / VÖ: 1.10.(Battlegod|Twilight)Supreme Ritual Genocide9 Songs (39:57) / VÖ: 15.9.(Folter)D-i-f-f-e-r-e-n-t12 Songs (46:48) / VÖ: 19.11.(<strong>Metal</strong> Heaven|Soulfood)HERETICPraising Satan - 15 Years OfUltimate Satanic Sleaze13 Songs (39:37) / VÖ: 10.12.(Soulseller|Soulfood)Ich schlage ein Trinkspiel vor: Immer wennHeretic die Worte Devil, Satan oder Luzifersingen, einen Kurzen. Drei Songs spätersteht niemand mehr. Die Niederländernehmen ihre missionarische Pflicht überausernst. So peinlich diese Texte auch sein mögen,die Musik ist umso geiler. Man stelle sichvor, Venom und Hellhammer würden sich miteinem Hauch alter Slayer paaren. Die Riffsrocken – und das auf primitivster Ebene.Selbst die neuen Darkthrone-Werke wirkenda wie virtuose Progressiv-Nummern. Hereticbleiben an der Basis ihrer Musik. Zwei-Akkord-Riffs,simples Uffta-Drumming und einenölige Chronos-Stimme. Der Witz: es machtSpaß. Natürlich muss man diese Best-Of mitBedacht einsetzen, sonst hört man sich anden Songs tot.8 / 10 (Dorian Gorr)Ein weiterer Vertreterdes Achtziger-Jahre-Hard-Rocks und -Heavy-<strong>Metal</strong>s:Ginger Redwissen worauf es beidieser Musik ankommt.Die meisten Songs sindim Mid-Tempo-Bereichangesiedelt und erinnernhier und da anAC/DC oder auch Dio.Neben den sehr klassisch gehaltenen Riffsliegt die Stärke der Band bei der „grölenden“Stimme von Sänger Olli, die hervorsticht. <strong>Das</strong>schnellere „Evil“ und die Ballade „Walk On“ alsDuett mit Frauenstimme wissen zu gefallen.Mir fehlt allerdings ein wenig die Innovation.Auch der Einsatz von leichten Hintergrund-Chören wirkt eher belanglos. Leute, die vondieser Musik nie genug bekommen können,werden mit „Hard As A Rock“ gut bedient. Alleanderen sollten erst einmal reinhören und sichein Urteil darüber bilden, ob sie davon angesprochenwerden oder eben nicht.6 / 10 (Jonathan Geschwill)Melodic RockJEFF SCOTT SOTOLive At Firefest 200817 Songs (71:34) / VÖ: 3.12.(Frontiers)<strong>Das</strong>s sie ihr Album„Detest“ genannt haben,war ja ein wenigÜbertreibung. Soschlimm ist es ja nicht.Vor allem harmonischund melodisch zeigendie fünf amerikanischenMusiker dochmanchmal, dass sieTalent haben. Aber zuHarmonie und Melodie kommt auch noch derRhythmus, und dort schaffen die Jungs immerwieder, dem Hörer mit unangebrachtenRhythmen vor den Kopf zu stoßen – und hierlässt man das nur ungern als künstlerischeFreiheit durchgehen. Zudem kommt ein Gitarrensound,der sich anhört, als hätte man denSound von kleinen 15-Watt-Verstärkern abgegriffen.So entstehen anstatt atmosphärischenTremolopicking-Soundwänden und Grooveeinfach nur ein paar recht lahme Songs, diesich bei jeder anderen maximal durchschnittlichenDeath-Black-<strong>Metal</strong>-Band finden lassen.4 / 10 (Christoph Sperber)Alternative <strong>Metal</strong>KHOMAA Final Storm11 Songs (48:32) / VÖ: 26.11.(Razzia|Soulfood)Lugubre machen essich einfach: Sie pappensich das Etikett„Orthodox“ auf dieBrust und huldigendem Black <strong>Metal</strong> in seinerseit den Neunzigernbemühten Tradition.Da werden Blastbeatsaus dem Hut gezogen,Dissonanzen ausgepackt,wüst geschrien und selbstverständlichder Gehörnte beschworen. <strong>Das</strong> alles im Rahmeneiner Produktion, die zwar nicht glattgebügeltund steril ausfällt, sich aber dennochals problemlos hörbar einstufen lässt. GroßeExperimente, irgendeine Form der Innovation,irgendeine eigene Sichtweise der Musiker aufdie von ihnen favorisierte Musikrichtung bleibenvon vorne bis hinten aus. Lugubre sindTraditionalisten, das gönne ich den Jungs von<strong>ganze</strong>m Herzen. Nur darf man doch nicht mehrernsthaft erwarten, dass sich irgendjemandfür derartig traditionsbewusste, Blaupausen-Musik interessiert.5 / 10 (Dorian Gorr)GrindcoreMONGO NINJANocturnal Neanderthals15 Songs (37:46) / VÖ: 8.11.(Indie)Michael Bormann, derden meisten wohl dankJaded Heart ein Begriffsein dürfte, ist zumvierten mal solo unterwegsund diesmalbringt die One-Man-Show „Different“ hervor.Gesanglich gibtes nichts zu bemäkelnund auch sonst hörtman dem Werk die Routine seines Meisters an.Aber bei aller Liebe: seichte Rockmusik klingtvon Bon Jovi einfach toller und mitreißender.Zwar machen Songs wie „Somebody“ oder„Mr Rock‘n`Roll“ durchaus Spaß und könntenwohl auch im Radio gute Laune verbreiten, einpaar schöne Nummern reichen jedoch nichtaus, um die ansonsten belanglosen und wenigmitreißenden, wenn auch oftmals eingängigenSongs zu einem wirklichen Hörerlebnis zumachen, was über die <strong>ganze</strong> Strecke begeistert.Trotzdem ist Bormann mit einem für ihndurchschnittlichen Album noch besser als diemeisten anderen Genreoutputs.6 / 10 (Miriam Görge)Mittelalter-RockNACHTGESCHREIArdeo11 Songs (50:02) / VÖ: 26.11.(Massacre|Soulfood)MACHINAE SUPREMACYA View From The End Of TheWorld14 Songs (62:04) / VÖ: 3.12.(Spinefarm|Soulfood)Aus Schweden kommt einer der besten Releasesdes Jahres. Die Kombination aus <strong>Metal</strong>und C64-Computer-Sounds ist einfach genial!Die Stimme ist zwar etwas weinerlich, hataber ihren ganz eigenen Charme. Die Songssind eingängig und abwechslungsreich. Manfindet Kracher wie das Titelstück, ruhigereSongs in Form von „Persona“ und sogar leichtpoppige Nummern („One Day In The Universe“).Es macht ein wenig den Eindruck, als obder Band Grenzen egal sind, solange sie sichselbst mit der Musik identifizieren können.Da vermischt man Einflüsse aus <strong>Metal</strong> undPunk, während sich das 8-Bit-Piepsen durchjeden Song wie ein roter Faden zieht. Darinliegt eindeutig ihre Stärke und das schon seitvier Alben. Machinae Supremacy haben esverdient, viel bekannter zu sein. Reinhören!9 / 10 (Jonathan Geschwill)Black Doom <strong>Metal</strong>FURZEReaper Subconcious Guide5 Songs (43:51) / VÖ: 26.11.(Agonia|Soulfood)Als ich den Namen erblickte, lief mir einSchauer über den Rücken. Nicht wegen des fürDeutschland unglücklich gewählten Bandnamens,sondern weil mich dieses norwegischeExperimental-Projekt mit dem Vorgängerwerk„UTD“ unabdingbar quälte. So abgedreht wieder Vorgänger ist „Reaper Subconscious Guide“jedoch nicht geworden. Musikalisch besserallerdings auch nicht. Mit banalem Schlagzeug,Slo-Mo-Riffs und pseudookkulten Vocalssoll das hier ein Black-Doom-Tribut an BlackSabbath sein. Die Parallelen zwischen denenund Furze sind jedoch nicht ersichtlich. Im Gegenteil.Es sind zwei Pole: Musikalisches Genieauf der einen, musikalische Inkompetenz aufder anderen Seite. Überflüssiger Totalschrott.2 / 10 (Dorian Gorr)Der amerikanische TausendsassaJeff ScottSoto begeisterte michpersönlich zuletzt imletzten Jahr, als er mitseinem Projekt W.E.T.ein mehr als schmackhaftesRock-Scheibchenkredenzte. Nun hat erfür seine Fans mit „LiveAt Firefest 2008“ einenüber 70-minütigen Konzertmitschnitt parat,der eindrucksvoll zur Schau stellt, dass derMann und seine Musikanten nicht nur im Studioabliefern können, sondern auch auf der Bühnerichtig was drauf haben. Selbst für mich,die ich mich zu einer Abneigung gegen Live-Aufnahmen jeglicher Art bekenne, muss eingestehen,dass Jeff Scott Soto auch auf einersolchen Scheibe definitiv hörenswert ist undes sich lohnt, ein Ohr zu riskieren, vorrausgesetztnatürlich man steht auf nicht allzu harten,aber dennoch toughen Melodic Rock. DerAmerikaner ist auf jeden Fall ein Entertainer.7 / 10 (Miriam Görge)Khomas dritte Scheibe„A Final Storm“ magoptisch nicht nach sonderlichviel aussehen,überzeugt inhaltlichaber dadurch, eine konsequenteund runde Sachezu sein. Will manParallelen zu anderenBands herausstellen,kommt einem zunächstKatatonia in den Sinn, die ebenfalls depressiven(Alternative) Rock mit Doom-<strong>Metal</strong>-Einflüssenverbinden. Allerdings ist der Vergleichnicht ganz fair, da Khoma definitiv einen eigenenSound haben, der sich besonders im Gesangmanifestiert. Die leicht gequälten Vocalsklingen so, als würde Jan Jämte an der Grenzedes für ihn Möglichen singen, was die relativhohe Tonlage angeht. Zur Musik passt das jedochgut und seine Stimme hat einen starkenCharakter. Was dem Album vielleicht noch gutgetan hätte, wäre nur etwas zusätzliche Abwechslunggewesen.7 / 10 (Robin Meyer)Mit „Nocturnal Neanderthals“bringt dieSpaßtruppe MongoNinja um The-Cumshots-SängerKristopherSchau aka Max Cargound ex-Emperor-Drummer und Zyklon-Lyriker Bard „Faust“Eithun bereits die zweiteVeröffentlichung desJahres ans Tageslicht. <strong>Das</strong>s die erste Veröffentlichungder 2009 gegründeten Formationim Oktober 2009 rauskam, lässt eventuell daraufschließen, dass wir jetzt mit halbjährigenNinja-Veröffentlichungen zu rechnen haben.Prinzipiell ja immer eine Gratwanderung zwischenFan-Verwöhnung und hoher Verschleißerscheinung.Musikalisch ist das Ganze einenette, punkige Thrash-Performance mit diversenAusreißern, die garniert durch lyrischePerlen, musikalisch und lyrische Persiflagenwie „Motörheadache“ Ulk-Punk-<strong>Metal</strong> der oberenKlasse abliefert.7 / 10 (Elvis Dolff)Eineinhalb Jahre nach „Am Rande der Welt“gehen Nachtgeschrei mit „Ardeo“ in die dritteRunde und meine Begeisterung ist ungebrochen.Heuer braucht es auch keine Eingewöhnungsphasefür Hottis eigenwilliges Stimmtimbremehr - der mittelalterliche Hörgenuss kannalso ohne Umschweife beginnen. Die Hessenbieten erneut eine bodenständige Mischungaus Rock und Medieval-Elementen, ohne mitallzuvielen Ecken und Kanten zu liebäugeln.Ruhige Momente wechseln sich mit fetzigenRockern ab und laden zum Tanze. Die Melodiensind eingängig, jedoch ohne mit den Chartszu flirten, schlichtweg schön anzuhören undeine echte Alternative zu den übermächtigenGenrekollegen. Stellenweise hätte aber etwasAbwechslung gut getan. <strong>Das</strong> Album kommteine Spur zu homogen rüber und der ein oderandere Ausbrecher oder Überraschungsmomenthätte sicher nicht geschadet. Trotzdemmacht die hessische Combo wirklich Spaß unddefinitiv Lust darauf, sich das <strong>ganze</strong> mal liveanzuschauen.7 / 10 (Miriam Görge)DeathcoreOCEANOContagion11 Songs (38:04) / VÖ: 9.11.(Earache)Als Schreiberling hat man beim Schreiben immerdas Problem, einigermaßen objektiv zubleiben und dem Leser trotzdem einen persönlichenEindruck zu vermitteln. Oceano ausChicago machen es mir allerdings mit „Contagion“wirklich nicht leicht. Musikalisch kannich der Band keine Vorwürfe machen. Die Musikerbeherrschen ihre Instrumente und auchdas Songwriting an sich ist recht ordentlich.Klingt ja erst mal gut, was sich aber schnelländert, da die Band einen Stil für sich gefundenhat, der so langsam mehr als ausgelutschtist. Deathcore heißt die Devise und das wirdbis zum Erbrechen zelebriert. <strong>Das</strong> Gesamtbildklingt sehr gezwungen düster. Deathcoreeben. Wann reißt die Flut an Bands endlich ab?3 / 10 (Heiko Lüker)


90 91Progressive <strong>Metal</strong>Death Thrash <strong>Metal</strong>POSTMORTEMSeeds Of Devastation11 Songs (45:56) / VÖ: 12.11.(War Anthem|Soulfood)Melodic RockPRIME SUSPECTPrime Suspect10 Songs (45:31) / VÖ: 3.12.(Frontiers)Melodic <strong>Metal</strong>THE DOGMABlack Widow11 Songs (49:16) / VÖ: 3.12.(Drakkar|Sony)Symphonic Gothic <strong>Metal</strong>THEATRES DES VAMPIRESMoonlight Waltz12 Songs (68:26) / VÖ: 14.1.(Dreamcell11)Heavy <strong>Metal</strong>DVDPROCESSIONDestroyer Of The Faith6 Songs (46:14) / VÖ: 8.12.(Doomentia)Doom <strong>Metal</strong> aus Chile zählt mit Sicherheitnicht zu den häufigsten Releases hier in Europa.Umso überraschender ist dafür derRelease von Processions Debüt via DoomentiaRecords. Dieser offenbart wirklich interessanten,epischen Doom <strong>Metal</strong>. Zwar trifftSänger Felipe nicht immer hundertprozentigdie Töne, dennoch bringt „Destroyer OfThe Faith“ eine ordentliche Portion Charmemit, was viel wett macht. Klar, die Doom-Offenbarung sind Procession auch nicht,dennoch klingen die Chilenen doch recht eigenund wissen durchaus zu gefallen. Somitbekommt man mit „Destroyer Of The Faith“eine durchweg anständige, klassische Doom-<strong>Metal</strong>-Platte, welche trotz guter Songs auchnoch Luft nach oben lässt. Dennoch solltenDoom-Liebhaber hier durchaus zwei Ohrenriskieren, hörenswert sind Procession nämlichallemal.7 / 10 (David Dankert)Gothic RockP.M.T.Here Lies P.M.T11 Songs (43:12) / VÖ: 26.11.(Headstrong)Sehen P.M.T. bereits ihren eigenen Band-Tod?„Here Lies P.M.T.“ verspricht ja keine allzu rosigeZukunft und leider sieht es auch so aus,als ob diese Prophezeiung sich erfüllen wird.Zwar beginnt das Album vielversprechend,aber die Puste geht der siebenköpfigen Banddoch recht schnell aus. „Kinky Kamikaze II:Fetishtocracy“ geht durch seinen Army-Drill-Anstrich in Mark und Bein über, aber leiderscheint der Song als einziger dieses Kaliberinne zu haben. Die anfängliche Einzigartigkeitgeht in belangloses Geplänkel über. Besondersschlimm wird es, wenn balladeske 08/15-Elementehinzu kommen. „Rubeast Cube“ ruftGänsehaut hervor und das nicht weil der Songgroße Klasse ist. Diese Platte war wohl nix.4 / 10 (Jenny Bombeck)Schon seit mehr alszwanzig Jahren lärmensich Postmortem ausBerlin durch den deutschenUnderground,doch dass das Quartettimmer noch nicht dengroßen Wurf gelandethat, ist eigentlich immernoch nicht verwunderlich.Zwar bretternPostmortem mit amtlichem Sound ausden Boxen und können einen zum Mitnickenbewegen, Jubelstürme entstehen aber nichtbeim Hören von „Seeds Of Devastation“. Dafürist der Death <strong>Metal</strong> insgesamt zu arm an Highlights,hier und da sind zwar durchaus guteRiffs vorhanden, der Großteil der Songs gehtallerdings in der Bedeutungslosigkeit unterund kann sich nicht von den unzähligen anderenDeath-<strong>Metal</strong>-Releases absetzen. „Seeds OfDevastation“ ist nur ein weiterer Beweis dafür,dass die Postmortem-Jungs mit Brutz&Brakelzumindest bessere Cocktails zaubern könnenals sie Death-<strong>Metal</strong>-Platten veröffentlichen.6 / 10 (David Dankert)Black <strong>Metal</strong>QUINTESSENCE MYSTICAThe 5th Harmonic Of Death11 Songs (42:47) / VÖ: 7.1.(Schwarzdorn|Soulfood)Nicht viel war über diese Band an Informationenzu gewinnen. Irgendwo in der Ukrainesollen zwei Gestalten hausen, denen diesesAlbum zu verdanken ist. Ziemlich schwer istes, den Stil des Albums irgendwo einzuordnen.Während einige Songs der raue Black<strong>Metal</strong> dominiert, kommen in anderen Stückenwieder eine Menge Keyboards zum Einsatz,so dass man es irgendwo in die Symphonic-Schiene einordnen könnte. ExperimentellereKlänge und eingespielte Sounds sind dannauch so manches Mal zu vernehmen. Doch inden Songs, in denen sie wie eine etwas poppigere,symphonische Version von Arckanumklingen, vermögen sie düstere Atmosphäre zuerschaffen und mitzureißen. Für diese PartsDaumen hoch. <strong>Das</strong> Album im Gesamtzusammenhangweiß aber nicht so klar zu überzeugen,wobei aber die musikalische Abwechslungauf jeden Fall positiv hervorzuheben istund die Keyboardstücke als alleine stehendeSongs schön gemacht sind .6 / 10 (Christoph Sperber)Mit Prime Suspectschickt Frontiers zurAbwechslung einmaleine italienische Melodic-Rock-Comboanden Start. <strong>Das</strong> selbstbetitelteDebüt ist sicherkein schlechterGenre-Output, kannaber nicht wirklich auf<strong>ganze</strong>r Linie überzeugen.Zwar sind die Vocals des deutschen OlafSenkbeil nett anzuhören, Seele kann er denoftmals sehr weichgespülten, irgendwie puristischenSongs jedoch nicht einhauchen. Fürmeinen Geschmack geht das Quintett doch einenHauch zu poppig an die Sache, auch wennsich einige gefällige Melodien und Riffs auf derPlatte finden, die durchaus Potential versprechen.Mehr Druck und dafür besser dosiertesKuschelweich und die Combo könnte im AOR-Bereich sicher Fuß fassen. In der vorliegendenForm sind Prime Suspect jedoch kaum mehrals eine unter vielen Platten, die sich nicht ausder Masse der neuen Scheiben abheben kann.5 / 10 (Miriam Görge)Industrial RockSTONEMANHuman Hater11 Songs (41:44) / VÖ: 26.11.(Headstrong)Industrial Rock ausder Schweiz mit demHang zum <strong>Metal</strong> undeinem mehr als gutenSchuss Misanthropie.Losgelegt wird auf denersten Nummern richtigdrückend mit tiefenabgehackten Riffs,die zusammen mit denverfremdeten Vocals anRob Zombie erinnern. Textlich ist der Rahmenrelativ begrenzt, wie man anhand des Albumtitelsschon vermuten mag. Dazu gesellen sichjede Menge Synthiespielereien und es fälltgleich auf, dass beim Mastern anscheinend dasSchlagzeug vergessen wurde. Für eine satteBassdrum muss schon aufgedreht werden.Nach zwei Totalausfällen in der Mitte geht esmit „Sugar Mama“ poppiger weiter. <strong>Das</strong> magso gar nicht in den Kontext passen. Zugegebenmangelt es der Scheibe definitiv nicht anguten Ansätzen, aber es sind eben nur Ansätze,die verknüpft werden müssten.4 / 10 (Marcel Reefmann)<strong>Das</strong> dritte Album derItaliener um SängerDaniele Santori ist wirklichvariabler als seineVorgänger. Man hat denEindruck, als hätte sichdie Band einmal richtigausgetobt und all ihrenbeeinflussenden BandsTribut gezollt. Wennes in die Richtung derAchtziger geht – egal ob eher Gothic oder dochGlam - ist das auch in diesem Genre noch akzeptabel,aber der Versuch, dem Hörer MelodicDeath <strong>Metal</strong> („Mindfreak“, „Gore Gore Girls“)zu bieten, wirkt einfach nur billig. Gerade wasdie Growls und Shouts betrifft, sollte man alsBand nichts erzwingen oder sich zumindestLeute ins Studio holen, die es können. Dahaben sich The Dogma ein wenig verschätzt,auch wenn sie sich in der Grundausrichtungtreu bleiben und symphonisch angehauchten,von Keyboards durchsetzten Melodic <strong>Metal</strong>machen. Bleibt zu hoffen, dass sich dieses Experimentso nicht wiederholen wird.5 / 10 (Jonathan Geschwill)Melodic RockVEGAKiss Of Life12 Songs (52:11) / VÖ: 3.12.(Frontiers)Vega nennt sich dieneue Band um denehemaligen Kick-SängerNick Workman. Mitseinem Debüt „Kiss OfLife“ präsentiert dasQuartett eine Melodic-Rock-Scheibe die besondersbei der eherweich gesottenen Fraktionmit Affinität zuKeyboards und leichtem Kitsch Anklang findendürfte (obwohl es durchaus ein paar richtigkräftige Nummern gibt). <strong>Das</strong> ist jedoch absolutnicht negativ gemeint, weiß diese Banddoch, dass Weichspüler richtig dosiert durchausSchönes bieten kann. So reiht sich auf demAlbum ein ohrwurmverdächtiger Song an dennächsten und auch die Balladenschiene wirdherzergreifend bedient. Langfristig fasziniertdie Scheibe noch nicht und nicht alle Songshaben das Potential von „Headlines“, das einender besten Refrains der Platte beinhaltet.Spaß und gute Laune verbreitet sie jedoch.6 / 10 (Miriam Görge)Zwar geben sich Theatresdes Vampiresauf „Moonlight Waltz“Mühe, die Anhängeraus vergangenen Tagenwieder etwas mehrzu bedienen, dass dieItaliener mittlerweilejedoch viel mehr Gothicals Black <strong>Metal</strong> offerieren,ist mit AlbumNummer Neun endgültig besiegelt. Wenigerelektronisch als noch auf „Anima Noir“ kommendie Songs heuer daher. Düsterer zwar,aber nicht unbedingt härter. Diese „neue“Gothic-Passion ist durchaus schön mit anzuhören,auch wenn ich mir wieder einmal gewünschthätte, Sonya würde ihren Sopranhäufiger nutzen. Ganz oben weiß sie einfachsehr viel besser zu gefallen. Sieht man von derallzu kitschig geratenen Interpretation von „FiglioDella Luna“ ab, sind die Songs allesamtgelungen und glänzen besonders erneut durchdie symphonischen Arrangements.7 / 10 (Miriam Görge)AkustikWEHOrigins (Best-Of)36 Songs (117:33) / VÖ: 22.11.(Soulseller|Twilight)Mit einer satten Anzahlvon fast 40 Stückenüberrascht die relativgeringe Spieldauer vonzwei Stunden etwas,erklären lässt sich dasmit der oftmals kurzenSpieldauer der Stücke,die meist nur von einerAkustikgitarre begleitetwerden. Hier und da ergänzen ein Tamburinoder ähnliche Percussion-Instrumente dasspärliche Gesamtbild. Etwas unpassend wirkendie Growls im Hintergrund, die nicht wirklichin die erzeugte Atmosphäre passen wollen. Daan Songs nicht gespart wurde, lässt sich derWerdegang des Künstlers gut nachvollziehen,so bietet vor allem die zweite CD verspieltereund technisch anspruchsvollere Kost, dochauch diese vermag nicht aus dem melancholischenRahmen auszubrechen und die gespieltenMuster wiederholen sich spürbar. DerGesamteindruck wirkt etwas monoton, für einpaar Stücke geht die Scheibe aber in Ordnung.6 / 10 (Marcel Reefmann)KING‘S XLive Love In London1 Disc (112:35) / VÖ: 22.10.(InsideOut|SPV)Sobald das Trio, bestehend aus Doug Pinnick,Herry Gaskill und Ty Tabor, die Bühnedes Electric Ballrooms in London betritt, wirdeinem wieder klar, dass diese Vögel im Grundeaus einer anderen Zeit stammen. Egal obSchnurrbart, offenes Hemd oder Hippie-Shirtmit Hendrix-Motiv, jeder von ihnen hat diesenverschrobenen Stil gepachtet, der nur beialteingesessenen Musikern jenseits der 40funktioniert, was weitesgehend auch für dieMusik von King‘s X gilt. Der einfache, ehrlicheRock der Band spiegelt sich in der Showwieder, die auf der „Live Love In London“-DVD festgehalten wurde. Ohne großartigenSchnickschnack lassen sich die Fans von derexzellenten Performance mitreißen. Ein genauerBlick ins Publikum verrät dabei, dassalle Altersklassen bei dem Konzert vertretensind. Der Sound klingt in der Tat „live“, istaber so abgemischt, dass man jedes wichtigeDetail wahrnehmen kann. Kameraführungund Bild zeichnen sich zwar nicht durch wahnsinnighohe Qualität aus und lassen sich mitdem Wörtchen Standard sehr gut beschreiben,werden ihrer Aufgabe aber gerecht. Waskann man abschließend noch sagen? Fansder Band werden sich die DVD ohnehin zulegenund höchstwahrscheinlich auch mit derausgewogenen Setlist glücklich werden. Allenanderen sei es freigestellt, einen Blick hineinzu werfen.7 / 10 (Robin Meyer)


MUNICIPAL WASTE(SAVIOURS + RAMMING STEEL)8.12. - Köln, UndergroundText & Foto: Elvis DolffD-A-D(PUSSY SISSTER + ESCHENBACH)6.12. - München, BackstageText & Foto: Elvis DolffEin noch mäßig gefülltes Backstage erwartet andiesem Montag als erste Band die von StephanWeidner produzierten ESCHENBACH. DeutscherRock, der auch mal ganz gute metallische Passagenproduziert und oftmals an die Böhsen Onkelzerinnert, ist das musikalische Hors d’oeuvre desheutigen Abends. Songs wie „Zwischen Schuldund Sühne“, „Bist Du Deutschland?“, „RussischRoulette“ oder „Blick in den Spiegel“ werden denanwesenden Zuschauern präsentiert, welche sichnur sehr vereinzelt für die Band zu interessierenscheinen.Fast jeder Song ein Mitsing-Garant: D-A-DDie Wurst im heutigen Band-Sandwich sindPUSSY SISSTER und wer sonst könnte diesephallische Metaphorik besser ausfüllen als die tuntigenPoser-<strong>Metal</strong>ler um Sänger Alex Sex. Dieserstürmt auch zu Beginn direkt stilecht mit nackterBrust unter offener Lederjacke die Bühne und besingtdie noch steinernen Massen. Doch das Interessesteigt bei stimmungsvollen Rockern wie„Vampires Of Death“, „Leader Of The Gang“ oder„Pussy Sisster“. Die Karlsruher Band kann währenddes Auftritts augenscheinlich ein paar neueFans hinzugewinnen und überzeugen – das totalübertriebene Posertum hat also noch nicht ausgedientund behält seinen charmanten Kultfaktor!<strong>Das</strong> Highlight des Abends jedoch markieren diedänischen Rockstars von Disneyland After Dark,kurz D-A-D. Fast jeder Song ein Mitsing-Garantoder Ohrwurm-Kandidat, ohne dass die Banddurch zu poppiges oder seichtes Flair an IdentitätDie heutige Show im Kölner Underground eröffnenRamming Steel und Saviours für denMainact, die amerikanischen Thrash-Punker MunicipalWaste. RAMMING STEEL spielen zwar einnettes, punkiges Set, reißen aber noch keinen derBesucher des Undergrounds aus dem Wachkoma.einbüßt. Dafür sorgen auch die kultig-semi-deutschenAnsagen von Jesper Binzer oder die vielenverschiedenen Bassgitarren-Kunstwerke StigPedersens. Neben einer Ampel-Konstruktion aneinem Bass, diversen Flashlights an einem anderen,einer Klampfe in einer Plastikrakete, ist vorallem das invertierte Spielgerät etwas Besonderes,wo ein winziger Korpus und ein riesiger Halsdie Seiten des anderen einnehmen. Die Setlistlässt ebenfalls kaum Wünsche offen und brilliertmit „Everything Glows“, „Something Good“, „GirlsNation“, „Monster Philosophy“ oder „Sleeping MyDay Away“. In der Zugabe kommen dann auchnoch „I Won’t Cut My Hair“, „Jacketless In December“,„Laugh’n’Half“ und natürlich „After Dark“zum Zug. Rundum ein verdammt starker Auftrittder dänischen Rock-Dogs, der das Publikum mehrals nur überzeugt hat.Die kalifornischen SAVIOURS hingegen überzeugenumso mehr mit ihrem recht eigenen Stil-Gemisch zwischen thrashigem Heavy <strong>Metal</strong> undeinem gewissen Stoner-Doom-Gefühl – besondersin den Vocals. Schwer zu beschreiben, waszum einen für die Originalität der Band spricht,aber zum anderen auch verwirrte Gesichter imPublikum hinterlässt.Dieses explodiert aber erwartungsgemäß beimAuftritt der pogolaktischen Thrash-Titan-PunkerMUNICIPAL WASTE. Liebend gern stürzt sichder Großteil der Besucher in die berstenden Flammendes akustischen Armageddons. Nach anfänglichenSoundproblemen geht es mehr als nurab. Unter anderem untergraben „Terror Shark“,„Beer Pressure“, „Sadistic Magician“ und „Born ToParty“ jede Zweifel am Set der Jungs. Die Powermit der die Jungs um Fronter Tony Foresta ihrSet dem Publikum entgegenschleudern, lässt seltenmal nach und auch der Moshpit kommt seltenzur Ruhe. Die immer noch selten so gut getroffeneKombination zwischen Thrash <strong>Metal</strong> und Punksorgt für mächtig Stimmung im Publikum. Ebensoagil trumpfen Tony, Ryan, Dave und Phil auf derBühne auf. Bei so viel Power wird einfach jedermitgezogen.92 93


95MOLLY HATCHET(+ TIMMY ROUGH)15.12. - Hannover, CapitolText: Dorian GorrFoto: Stefan JungeSouthern Rock gehört keinesfalls zu den beliebtestenMusikrichtungen der deutschenRocklandschaft. Während die Bands in den USAmühelos riesige Hallen füllen, schaffen Bandswie Lynyrd Skynyrd es hierzulande meist „nur“rund 4000 Zuschauer anzulocken. Schwere Ausgangsvoraussetzungenalso für Molly Hatchet,die ohnehin hierzulande nicht so populär sind wieihre Kollegen. Und der Auftritt in Hannover wirdzusätzlich erschwert: Draußen tobt ein Schneesturmund es ist mitten in der Woche. <strong>Das</strong>s dasCapitol heute seine 1600 Plätze nicht ansatzweisefüllen wird, scheint schon im Vorfeld offensichtlich.Doch die Band nimmt es gelassen. Ihre VorbandTIMMY ROUGH lockert das Publikum mitSchmuse-Songs, Country-Gitarre, AC/DC-Riffsund schließlich einer sehr überzeugenden Versionvon Led Zeppelins „Rock’N’Roll“ gekonnt auf.Sind die Haare eigentlich schon grau oder nurwirklich hellblond? Genau lässt sich diese Fragebei Bobby Ingram, Gitarrist, Songwriter, Chef undSprachrohr von MOLLY HATCHET, nicht beantworten.<strong>Das</strong>s die Jungs in die Jahre gekommensind, merkt man ihrem Äußeren mittlerweile an– glücklicherweise nur ihrem Äußeren. SängerPhil McCormick schiebt mittlerweile eine überausstattliche Bierwampe vor sich her. Dave Hlubek,Lead-Gitarrist und Gründungsmitglied, sieht auswie ein verschlafener, überaus korpulenter Truckerund Keyboarder John Galvin sieht mit Sonnenbrilleund steifer Mimik aus wie eine Götzenstatue, dieman hinter dem Keyboard positioniert hat – mehrBühnendeko als mitwirkender Musiker. Und doch:Molly Hatchet haben es noch. <strong>Das</strong> Gefühl für denerdigen Rock’n’Roll ist der Band aus Jacksonvillenicht abhanden gekommen. Bobby Ingram spieltverflucht krasse Solos, Phil McCormick wirkt zwarimmer etwas ungestüm auf der Bühne, strapaziertaber anderthalb Stunden sein geschwollenesOrgan ohne qualitative Einbußen zu erfahren.„Whiskey Man“, „Beating The Odds“ und „Been ToHeaven, Been To Hell“ würden Staub aufwirbeln,wenn denn welcher im Capitol liegen würde.Ihre Zugehörigkeit zur Heavy-<strong>Metal</strong>-Szene drückendie Jungs dadurch aus, dass „Gonna LiveTil I Die“ Ronnie James Dio, der ein langjährigerFreund von Bobby Ingram war, gewidmet wird.Phil reckt dazu die Pommesgabel in die Luft. Zwischendurchwird noch die Südstaatenflagge herausgeholtund Schlagzeugmonstrum Shawn Beamerspielt ein eher belangloses Drum-Solo. Vomneuen Album werden noch „Deep Water“, „Vengeance“sowie der Titeltrack „Justice“ präsentiert.Unbestrittenes Highlight ist dennoch das Covervon Lynyrd Skynyrds „Free Bird“, dem vielleichtgroßartigsten Rock-Song aller Zeiten, dessen ewiglange Solopassagen Molly Hatchet fast so genialwie die Meister selbst darbieten. Beeindruckend.Nach dem abschließenden „Flirting With Disaster“muss man da erstmal durchatmen.

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