Gut zum Druck - VSD

Gut zum Druck - VSD Gut zum Druck - VSD

12.07.2015 Aufrufe

Kundeninformationen Edition 01Fachgruppe PREPRESS SCHWEIZVEREINIGUNG DER DRUCKVORSTUFESCHWEIZ (PPS)Gut zum DruckInformation zur Problematik bei derdigitalen Produktion

Kundeninformationen Edition 01Fachgruppe PREPRESS SCHWEIZVEREINIGUNG DER DRUCKVORSTUFESCHWEIZ (PPS)<strong>Gut</strong> <strong>zum</strong> <strong>Druck</strong>Information zur Problematik bei derdigitalen Produktion


Inhaltsverzeichnis<strong>Gut</strong> <strong>zum</strong> <strong>Druck</strong> – für Produktionssicherheit 1Beurteilung von GzD/Proof in Bezug aufFarbverbindlichkeit und Überprüfbarkeit 5Tipps 6PDF/X – der normierte Datenaustausch 7Digitale Kontrollmittel Ugra/Fogra Medienkeil 9Abmusterung im richtigen Licht 10Rechtliche Aspekte im «<strong>Gut</strong> <strong>zum</strong> <strong>Druck</strong>» 11Fachwörterindex 12Erste Auflage, September 2006Zweite, überarbeitete Neuauflage, September 2008Dritte, überarbeitete Neuauflage, Oktober 2010Fachgruppe PREPRESS SCHWEIZVEREINIGUNG DER DRUCKVORSTUFESCHWEIZ (PPS)


<strong>Gut</strong> <strong>zum</strong> <strong>Druck</strong> – für ProduktionssicherheitDigitale ProduktionDie modernen Arbeitsschritte zur Her stellung von <strong>Druck</strong>-Er zeug nis sen erfol gen heute ausschliesslich digital,be ginnend bei der Erfassung von Texten und Abbildungenüber die Erstellung von Grafiken, Bildretuschen und -optimierungenbis zur Zusammenstellung dieser Elemente <strong>zum</strong>Layout. Zur Visualisierung der einzelnen Resultate oderdes gesamten Layouts stehen verschiedene Kontroll- undBeurteilungsverfahren zur Verfügung.Die Komplexität dieser Arbeits schrit te ist dabei jedochnicht zu unterschätzen. Kleine Unter las sun gen (z.B.unterbliebene Kon ver tie rungen von RGB in CMYK), falscheEin stel lungen im Layout do ku ment (z.B. Checkbox«Sonderfarbe» versehentlich aktiviert) oder Vor ge hens -fehler bei den im Layout enthaltenen Ele menten (Bilder,Logos, Fonts) – und schon wird ein anderes Ergebnis alsdas erwünschte produziert.Eine gesunde Portion Vertrauen in die Technik ist sicherangebracht – dennoch geht nichts über eine visuel leKontrolle. Idealerweise er folgt diese für jede einzelnePro zess stufe – spätestens aber vor dem <strong>Druck</strong>.Kontrolle vor dem <strong>Druck</strong>Die erwähnte visuelle Kontrolle vor dem <strong>Druck</strong> wird imFachjargon als «<strong>Gut</strong> <strong>zum</strong> <strong>Druck</strong>» (GzD) bezeichnet.Dieses GzD erfüllt zwei An for de rungen: Der Kunde kannsich ein letztes Mal vergewissern, ob sein Auftragwunschgemäss produziert wurde und ob gedruckt werdenkann. Mit seiner Unterschrift gibt er der <strong>Druck</strong>erei dasO.K. zur Aus füh rung (vorbehältlich Korrekturen, die er imGzD noch anbringt). Der Kunde hat das ihm vorliegendeGzD «für gut (<strong>zum</strong> <strong>Druck</strong>en) befunden». Die Dru ckereiihrerseits benötigt ein GzD für den Fortdruck. Dies vorallem deshalb, weil alle Fehler, die nach Aus führung derGzD-Korrekturen stehen bleiben, Geld kosten. Das Papierund die Arbeitsleistung von Dru cke rei/Weiterverarbeitunggehören schliess lich zu den grössten Kosten punkten beider Herstellung eines Print me diums. Und da Fehler nachdem <strong>Druck</strong> nicht mehr eliminiert werden können wie vordem GzD, können hier grosse Kosten entstehen – <strong>zum</strong>Beispiel, wenn ein Neudruck notwendig wird.GzD – Sicherheit für Kunde und LieferantDem GzD kommt ein höherer Stellen wert zu, als man ihmvielleicht auf den ersten Blick beimessen würde: Esverleiht Pro duk tions sicher heit und gewährleistet eineneinwandfreien Fortdruck. Das GzD wird auftragsbezogenhergestellt und er möglicht sowohl dem Kunden als auchder <strong>Druck</strong>erei eine Überprüfung bezüglich Platzierung derverschiedenen Elemente (Text, Bilder, Logos) undAn ordnung der <strong>Druck</strong>form (Aus schiessen). Nicht zuletztschützt das GzD den Lieferanten vor ungerechtfertigtenHaftungsansprüchen und deren Folgekosten.Was das GzD istDas GzD bietet den an der Pro duk tion einer <strong>Druck</strong>sacheBeteiligten die Gelegenheit, am zu produzierenden Objektvor <strong>Druck</strong>legung eine Schluss kontrolle nach den verschiedenstenGesichtspunkten vorzunehmen. So ist es durchausmöglich, von einem Auftrag mehrere GzD-Exem plare zuerstellen: eines für den Autor (Text kontrolle), eines fürden Art Director (Kontrolle von Layout und Ge stal tung) usw.Im Idealfall bietet das GzD einen optimalen Ge samt ein druck1


der zu produzierenden <strong>Druck</strong> sache. Kom promisse müssen –verfahrensabhängig – im Bereich der Papier qualität (nichtjedes Proof ver fahren kann auf Auflage papier übertragenwerden) und der Farb ver bind lichkeit (Farb raum über ein stim -mun gen sind eine grosse Heraus forde rung) eingegangenwerden. Die Haupt funktion des GzD besteht darin,dem Auftrag geber und dem Auf trag neh mer Pro duk tions -sicher heit zu ge währleisten.Was das GzD nicht ist –oder nicht sein sollteZum einen: Das GzD ist nicht die x-te Korrekturrunde.Inhaltliche, gestalterische und farbliche Korrekturenmüssen unbedingt während den Korrek tur durch gängenabgeschlossen werden. Satz und Bilder sind nun in korrigierterForm in ein elektronisches Layout integriert, unddie einzelnen Seiten sind zu <strong>Druck</strong>formen zusammengestellt.Korrekturen sind zu diesem Zeitpunkt aufwändigund sollten auf ein absolutes Minimum beschränktwerden.Zum andern: Das Aufbereiten und Vorlegen eines GzDist keine blosse Formsache, die aus Gründen traditionellerPraxis erfolgt. Es handelt sich um einen regulärenProduktions schritt, der nach den gleichen Gesichts -punkten wie die vorangehenden Produktionsschritteabgerechnet wird.GzD: Der Wegweiser <strong>zum</strong> ZielWie der Wegweiser an der Auto bahnausfahrt den Fahrer<strong>zum</strong> Ziel lenkt, so lenken Kunde und Dru cke rei/Vorstufeden Auftrag mittels GzD <strong>zum</strong> Ziel «fehlerfreier <strong>Druck</strong>».Proof und/oder digitale Blaupause?Diese Frage ist auf Anhieb nicht so einfach zu beantworten,hängt die Entscheidung doch sehr vom Auftrag ab.Qualitativ anspruchsvolle Arbei ten erfordern jedenfallssowohl GzD-Proof als auch digitale Blaupause. Da gibtes – auch für den kostenbewussten Kunden – kein Gegen -argument; der Unsicherheitsfaktor ist bei Weg las sung derdigitalen Blaupause einfach zu gross.Mit den GzD-Seitenproofs werden die orthografische,die typografische und die reprografische Qualität derSeiten überprüft und vom Kunden genehmigt. Die digitaleBlaupause (ab digital ausgeschossener Form [CTP])belegt die korrekte Seiten zusammenstellung. Diese Über -prüfung wird in der Regel von der <strong>Druck</strong>erei durchgeführt,verfügen deren Mit arbeiterinnen und Mit arbeiter dochüber die Kenntnisse der Formenmontage. Idealerweise wirddiese Kontrolle zusammen mit dem Kunden durchgeführt.Fehler, die hier noch behoben werden müssen (aufgrundletzter Änderungen durch den Kunden), ergeben zu sätz -liche Aufwände, da unter Um ständen die <strong>Druck</strong>form neuerstellt werden muss.Auf das GzD verzichten?Das wäre so, als wenn Sie ein Auto ohne Garantie kaufenoder den Text nicht vom Korrektorat überprüfen lassenwürden. Das «<strong>Gut</strong> <strong>zum</strong> <strong>Druck</strong>» gehört zudem in jedenBetrieb, der sich qualitätssichernden Mass nah men wieTQM (Total Quality Ma na ge ment) oder ISO-Zertifizie -rungen verschrieben hat. Hier sind Kon troll mittel wie einGzD Voraussetzung zur Erfüllung der Zertifizierungs -vorgaben.2


Der mitgelieferte Inkjet-Ausdruck reichtnicht ...Kunden, die einen «farbigen» Aus druck mit ihren Datenan <strong>Druck</strong>erei/<strong>Druck</strong>vorstufe liefern, sind oft der Meinung,dass dieser Ausdruck ausreiche. Dem ist definitiv nicht so.So müssen bei der Daten ein gangs kontrolle und derWei ter verarbeitung der Kundendaten viele Parametereine wichtige Kontrollfunktion über die farbliche Qualitäteines <strong>Druck</strong>resultats ein und gilt für den Kunden als seinverbindliches «<strong>Gut</strong> <strong>zum</strong> <strong>Druck</strong>».GzD beinhaltet PreflightingNicht alle Kunden, die Daten selbst erstellen, arbeitengleich professionell. Das heisst, dass Daten, die zur Aus gabean Vorstufe/<strong>Druck</strong> weitergegeben werden, vor der Her -stellung des GzD in einem Preflight Check sorgfältigüberprüft werden müssen. Nach Kontrolle des GzD kann sichder Kunde sicher sein, dass auch im <strong>Druck</strong> die richtigenSchriften im Dokument sind, keine Logos fehlen und dieDaten für den Vier farben druck separiert sind. Das GzD fungierthier also auch für die Daten qualität als Sicher heitsnetz.GzD – ein Original?Nochmals: Ein «<strong>Gut</strong> <strong>zum</strong> <strong>Druck</strong>» ist in qualitativerHinsicht nicht zu hundert Prozent mit dem Endproduktvergleichbar. Punkto Papierqualität, Farben (besondersbei Sonderfarben) und Weiterverarbeitung wird das GzDdurch das gedruckte Endprodukt in jedem Fall übertroffen.(Auflösung, Farbmodell, Programm einstellungen, Vor han -densein aller Daten usw.) überprüft werden, sodassohne einen erneuten Ausdruck, der dem Kunden vorgelegtwird, die Herstellung von <strong>Druck</strong>sachen fahrlässigwäre.Ganz schön bunt oder farbverbindlich?Die neben der Datenkontrolle grösste Herausforderungbei der Herstellung eines einwandfreien <strong>Druck</strong>-Er zeug -nisses ist die Farbverbindlichkeit. So interpretieren Bild -schirme (Softproof), sofern nicht kalibriert, und Ausgabe -geräte Farbe eher zufällig und äusserst unterschiedlich.Das heisst, dass ein Bild auf Bild schirm A anders aussiehtals auf Bild schirm B. Das Gleiche ist bei der Ausgabeunter gleichartigen Aus gabe geräten festzustellen. Aus ser -dem differiert die Ausgabe nochmals von Verfahren zuVerfahren (Ink jet /Laser). Vor stufen be triebe und <strong>Druck</strong>e -reien haben Aus gabe-Lösungen installiert, welche dieseMängel weitgehend kompensieren und ein mit dem End -ergeb nis durchaus vergleichbares Resultat liefern. DieseSysteme nennen sich Co lor-Management-Systeme (CMS).Mit CMS werden feine Farbtöne und satte Tiefen im <strong>Druck</strong>so wiedergegeben, wie sie bereits auf dem «<strong>Gut</strong> <strong>zum</strong><strong>Druck</strong>» bzw. dem Proof erscheinen.Im heutigen Zeitalter des Datenaustausches und der CTP-Belichtungen nimmt ein standardisiertes digitales ProofGzD – manchmal besser als das<strong>Druck</strong>-Erzeugnis?Es kann vorkommen, dass dem Kun den das GzD besserge fallen hat als das Endprodukt. Das passiert, wennbei der Herstellung von GzD-Proofs kein CMS angewandtwurde und der Farbraum über denjenigen des <strong>Druck</strong>shinausging. Dann wirken die Farben im GzD kräftiger.Dieser Unterschied in der Bildwiedergabe kann nur durchCMS umgangen werden, dessen An wendung für die3


Her stellung von professionellen Proofs/GzD selbstverständlichist.Vor dem <strong>Druck</strong>Es ist sinnvoll, wenn der Ver käu fer/Sach be ar beiter der<strong>Druck</strong>erei das GzD mit dem Kunden bespricht undallfällige Änderungen schriftlich fest hält. Ist dieAuflage erst einmal mit Fehlern gedruckt, bleiben nurnoch die Entsorgung und der Neu druck übrig. Die entsprechendenKosten und Umtriebe möchte die <strong>Druck</strong>ereidem Kunden gerne ersparen. Die Lösung heisst: guteKom munikation und ein «<strong>Gut</strong> <strong>zum</strong> <strong>Druck</strong>» für Qualitätund Sicherheit.Digitale Blaupause als FormenplottMit einer digitalen Blaupause wird ab den geripptenDaten ein Formenplott erstellt welcher dann mit einemInkjet-Plotter ausgegeben wird. Diese Daten entsprechendann dem endgültigen Stand für die Belichtung der<strong>Druck</strong>platten.CMSSoftware, die entweder auf Be triebs system ebene oderin An wen dungs pro grammen dafür sorgt, dass die Aus gabein möglichst ho hem Mass der Bild schirm dar stel lungund der ge scannten Vorlage entspricht. Ein CMS korrigiertdie Farb ver fäl schun gen, in dem es die Daten in einemgeräte unabhängigen Farb raum definiert und sie dannin den gerätespezifischen umrechnet. Durch Profile kalibriertein CMS beliebige Pub lish ing systeme, das heisst,es stimmt Ein gabe- und Aus gabe ein heiten auf einanderab.CMYKDie vier <strong>Druck</strong>farben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz. Ausden ersten drei Grundfarben lassen sich alle ge wünschtenFarben im subtraktiven Farbsystem erstellen. Aufgrund vonVerunreinigungen innerhalb der Far ben entsteht aus demÜbereinanderdruck von Cyan, Magenta und Gelb jedoch einbraun- oder graustichiges, aber kein reines Schwarz. Bild -elemente, die schwarz erscheinen sollen, be druckt mandeshalb zusätzlich mit der vierten <strong>Druck</strong>farbe.BildretuscheEs ist möglich, ein eingescanntes Bild am DTP-Computerfarblich, gradationsmässig und bild inhaltlich zu korrigieren.Diese Funk tionen können wahl weise global oder nachEr stel lung einer Schutz maske partiell an ge wen det werden.Es ist aber zu be achten, dass die Retuschefunktion auf dembe reits dichtemässig reduzierten Da ten be stand durchgeführtwird, was bei extremen Korrekturen leicht zu Ab rissenführen kann.BogenmontageDie Zusammenstellung der einzelnen Seiten filme auf derGrundfläche eines <strong>Druck</strong>bogens in dem Format, das dieeingesetzte <strong>Druck</strong> maschine bedruckt. Die Bogenmontageer folgt gemäss einer logischen An ord nung, die sich ausdem Falzschema ergibt, das vor dem Heften oder Bindenverwendet wird.4


Beurteilung von GzD/Proof in Bezug aufFarbverbindlichkeit und ÜberprüfbarkeitLaserprint s/w Laserprint farbig DigitalproofTonerbasiertes <strong>Druck</strong>system Farbkalibrierte Proofsystememit einer Auflösung von (Epson, Canon, GMG, Creo Veris,300 bis 1200 dpi. DuPont Cromalin, etc.)Text ••••• ••••• •••••Schriftbild, ••• ••• ••••Darstellung, LayoutLogos s/w ••• ••• ••••Logos farbig •• ••• ••••Bilder s/w ••• ••• ••••Bilder farbig •• ••• ••••Auflagepapier • • ••Ausschiessen • • •(Elektronische Platzierungder Seiten)Ausführung • • •Andruck Formenproof AusführungsmusterAndruckpresse oder Plot ab ausgeschossenen Von Hand ausgerüstetes<strong>Druck</strong>maschine Daten ExemplarText ••••• ••••• 1Schriftbild, ••••• •• 1Darstellung, LayoutLogos s/w ••••• •• 1Logos farbig ••••• •• 1Bilder s/w ••••• •• 1Bilder farbig ••••• •• 1Auflagepapier ••••• •• 1Ausschiessen • ••••• 1(Elektronische Platzierungder Seiten)Ausführung • •••• •••••••••• = Beste Kontrolle•••• = <strong>Gut</strong>e Kontrolle••• = Mittelmässige Kontrolle•• = Schlechte Kontrolle• = Kontrolle in der Regel nicht sinnvoll1 Beurteilung gemäss Produkt, welches ausgerüstet wird5


TippsGzD und PapierqualitätJe nach Verfahren können Proofs bzw. das GzD aufAuflagepapier er stellt werden. So gelangt man zu dem mitdem Endergebnis am besten übereinstimmenden Resultat– kommen doch so auch Papierfarbe bzw. Papier weisseund Papiercharakter <strong>zum</strong> Tragen.FarbabstimmenFarbkorrekturen beim Abstimmen während des Fort druckssind der falsche Weg. Nicht nur, dass Kor rek turen hierteuer sind – sie sind auch nicht immer möglich, da dieausgeschossene <strong>Druck</strong> form keine partiellen Farb -korrekturen zulässt. Sich für Farbkorrekturen also nie aufdas Ab stimmen verlassen!ErgoSparen Sie nie beim GzD-Pro ze de re. Es ist der falscheOrt, nach Spar po ten zial Ausschau zu halten!Lichtquellen zur BetrachtungDer visuelle Eindruck gedruckter Farbe unter verschiedenenLicht quellen fällt bisweilen sehr unterschiedlich aus.Eine standardisierte Lichtquelle zur Beurteilung vonfarbverbindlichen Prüfdrucken sowie dem <strong>Druck</strong> vereinfachtdie Kontrolle des <strong>Druck</strong>resultates durch den Kunden unddie <strong>Druck</strong>erei. Die ISO-Norm 13655 legt eine Normlicht -quelle D50 (Farbtemperatur 5000 K) verbindlich fest.Ugra Farbtemperatur Indikator für die KontrolleDurch die Abmusterung der <strong>Druck</strong>e unter einer falschenLichtquelle ist es nicht möglich, verbindliche Angabenüber die Farbtreue zu machen. Mittels eines UgraFarbtemperatur Indikators kann visuell geprüft werden,ob die Lichtquelle bei der Beurteilung dem Normlicht D50(5000 K) entspricht.6


PDF/X – der normierte Datenaustausch«PDFX-ready» der Weg für den effizientenund sicheren DatenaustauschWas ist PDF?Adobe hat mit der Einführung des Acrobat-Softwarepaketsund dem PDF-Datenformat das Ziel eines Datenaus tauschesüber alle Computerplattformen und Betriebssystemerealisiert. Mit dem Gratisprodukt Acrobat Reader – ab derVersion Acrobat 6 heisst er jetzt neu Adobe Reader – ist esAdobe gelungen auf praktisch allen Informations systemenihre Technologie zu etablieren. PDF-Dokumente könnenmit dem Adobe Reader geöffnet, gelesen und gedrucktwerden. Anwender können digitale PDF-Formulare ausfüllenund die Daten per Internet versenden.Seit dem Erscheinen von Acrobat und PDF in den90er Jahren beschäftigen sich viele Betriebe in der<strong>Druck</strong>vorstufe und der Kreation intensiv mit derAnwendung von PDF als Nachfolger des guten alten Films.Heute hat sich das PDF-Format bei der Übermittlungdigitaler <strong>Druck</strong>vorlagen als De-facto-Standard für denAustausch von verbindlichen Layouts etabliert. DieInter pretation der PostScript-Datei erfolgt bei der PDF-Erzeugung.Bei einem Problem kann der Erzeuger der Daten also immernoch eingreifen. Das PDF-Format ist zu dem nicht so komplexwie das PostScript-Format, sodass der RIP-Prozessschneller und mit einem geringeren Fehler risiko abläuft.Eine PDF-Datei kann, im Ge gen satz zu PostScript, dank demAdobe Reader jederzeit visuell betrachtet und zurKontrolle ausgedruckt werden.DatenvollständigkeitEiner der grössten Vorteile dieses Datenformates ist dasEinbinden aller relevanten Informationen und Elemente,wie z.B. Schriften, Bilder, Grafiken, Logo etc. in einDatenfile. Die grafische Darstellung entspricht so immerder gedruckten Variante eines Dokumentes. Im Pub -lish ing- und <strong>Druck</strong>bereich hat sich dieses Format fürden vollständigen Datenaustausch durchgesetzt.Während dem Distillen (Erstellung) zu PDF wird alszusätzlicher Vorteil die Datei in der Datenmenge um einVielfaches reduziert. Die Seiten eines PDF-Dokumentssind voneinander unabhängig und können flexibelausgetauscht werden.ISO-Norm PDF/XDie Möglichkeiten zur Erzeugung eines PDF-Files sindso gross, dass sie für die <strong>Druck</strong>vorstufe reduziertwerden mussten. Im Jahr 2002 wurde der ISO Standard15930-3:2002 (PDF/X-3) verabschiedet, der die Übermittlungdigitaler <strong>Druck</strong>vorlagen auf der Grundlage vonPDF regelt. Mit diesem Standard steht erstmals ein klaresRegelwerk zur Verfügung, wie das sehr populäreDateiformat PDF in der grafischen Industrie sicherund flexibel zugleich eingesetzt werden kann. Dies bietetsowohl Herstellern wie sämtlichen Mediendienstleisterndie dringend nötige verlässliche Basis für dieEntwicklung und Einführung zeitgemässer Lösungen undArbeits abläufen. Das «X» in der Bezeichnung steht für«Blind Exchange», also blinden Austausch und isteine Beschränkung von PDF auf druckvorstufenrelevantePunkte. Somit eignen sich PDF-Dokumente noch besserfür die digitale Übertragung von <strong>Druck</strong>aufträgenund Anzeigen. Sie enthalten alle zur Produktion notwendigenInformationen, wenn sie korrekt erzeugt wurden,Fonts, sogar Angaben für die Be schnit tzugabe oder eineInformation, ob die Datei überfüllt ist oder nicht.PDF/X-3 ist nicht die einzige Norm in diesem Bereich.Bei PDF/X handelt es sich genau genommen um eineFamilie von Standards, deren Teile unterschiedlicheAnfor der ungsbereiche abdecken.Folgende PDF/X-Normen gibt es:• ISO 15930-1: PDF/X-1a:2001 (beschränkt Farbangabenauf CMYK und Sonderfarben)• ISO 15930-3: PDF/X-3:2002 (unterstützt auch RGB,Lab- und ICC-basierte Farbangaben)• ISO 15930-4: PDF/X-1a:2003 (aktualisierte Fassungvon PDF/X-1a:2001)• ISO 15930-5: PDF/X-2:2003 (Variante von PDF/X,die referenzierte Inhalte unterstützt)• ISO 15930-6: PDF/X-3:2003 (aktualisierte Fassungvon PDF/X-3:2002)• ISO 15930-7: PDF/X-4:2008 (Transparenzen und Ebenenerlaubt)• ISO 15930-8: PDF/X-5:2008 (Normen für spezielleAnwendungen wie referenzierte Objekte oder N-Color)7


PDFX-readyIn der Schweiz ist 2005 die Initiative «PDFX-ready» voneiner breiten Trägerschaft aus der grafischen Industrielanciert worden. «PDFX-ready» hat <strong>zum</strong> Ziel den ISO-Standard 15930, besser bekannt als PDF/X, zu einem breitabgestützten Durchbruch im Austausch von PDF-Dateienzu verhelfen. Die ISO-Norm PDF/X verspricht, dieProduktionsabläufe in der grafischen Industrie sichererund effizienter zu machen. Im Zentrum der Initiativesteht das Qualitätszertifikat «PDFX ready», das Personenund Firmen im Publishing-Umfeld auszeichnet, die vomKnow-how und der Infra struktur her für einen PDF/X-Workflow gerüstet sind. Die Ugra (SchweizerKompetenzzentum für Medien- und <strong>Druck</strong>ereitechnologie)fungiert dabei als unabhängige Zertifizierungsstelle. Mitdem «PDFX-ready Label» sollen nicht zuletzt auch die<strong>Druck</strong>sachen-Auftraggeber für diese Thematik sensibilisiertwerden, die ja am Ende von einer erhöhtenProduktions sicherheit und Effizienz in der grafischenIndustrie profitieren.Eines der Ziele des Vereins «PDFX-ready» ist einever bindliche Zertifizierung der Sender von Daten und denEmpfänger zur Weiterverarbeitung von PDF-Daten zu schaffen.Auf der Basis der PDF/X Regeln sind in der Ghent-PDF-Workgroup, einer internationalen Non-Profit Organisation,Prüfprofile entwickelt worden, die bei der Wandlung einerPDF-Datei zu einer PDF/X-Plus Datei eingesetzt werden. Mitdiesen Prüfprofilen, die ab der Acrobat Version 7.0 imLieferumfang enthalten sind, können alle im Prozess beteiligtenMediendienstleister eine verbindliche Verifizierungauf der Basis der ISO-Norm PDF/X und den PDF/X-PlusSpezifi kationen durchführen, mit für den <strong>Druck</strong>prozess relevantenKriterien. Der Verband der Schweizer <strong>Druck</strong>industrie(<strong>VSD</strong>) und der Verein PDFX-ready vertreten in der Ghent-Working-Group die Interessen der Schweizer <strong>Druck</strong>industrie.Begriffe und PositionierungPDF/X-1a, PDF/X-3: ISO-Normen als Basis für den «BlindExchange» von digitalen <strong>Druck</strong>vorlagen; PDFX-ready setztauf PDF/X-3, weil diese Norm für künftige medienneutraleWorkflows offen ist.PDF/X-Plus: Definiert zusätzliche Qualitätskriterien fürverschiedene <strong>Druck</strong>verfahren.PDFX-ready: Die Prüfprofile von PDFX-ready setzten aufden Standard von PDF/X-Plus der Ghent-Working-Groupund werden in enger Zusammenarbeit laufend den aktuellenBedürfnissen und neuen Programmen angepasst.Weitere Infos unter www.pdfx-ready.ch.PDF/X-Hausstandards: Definition von Qualitätskriterien,die über PDF/X-Plus hinausgehen. Kommen in aufeinanderabgestimmten Punkt-zu-Punkt-Workflows <strong>zum</strong> Tragen.Certified-PDF: Eine proprietäre Technologie von Enfocus,die die Möglichkeit bietet, Preflight-Resultate mit in diePDF-Datei einzubetten.Vier Level von PDF-KriterienFirma-, kunden- oder auftragsspezifische Kriterien(Anzahl Seiten, Seitengrösse, Anschnitt, zugelassene Sonderfarben, etc.)PDF/X Plusfür Zeitung(GWG, PDFX-ready)PDF/X Plusfür Bogenoffset(GWG, PDFX-ready)PDF/X Plusfür Rollenoffset(GWG, PDFX-ready)PDF/A PDF/X-Standard (ISO) PDF/EPDF-Spezifikation ISOQuelle: PrePress-Consulting, Stephan Jaeggi8


Digitale Kontrollmittel Ugra/Fogra MedienkeilDer digitale PrüfdruckDigitale Prozesse brauchen neueKontrollmittelIm digitalen Workflow werden mehrere traditionelleFertigungsstufen ersetzt. So ist bei der Plattenproduktionüber CtP kein Film mehr vorhanden, und die Prüfung derQualität der Tonwertübertragung vom Film auf die Plattekann nicht mehr wie gewohnt durchgeführt werden. Auchdie Prüfung der Rasterbilder durch Herstellung vonAnalogprüfdrucken auf der Basis von Filmen entfällt. Mehrund mehr werden daher im Markt digitale Prüf druck -systeme zur Simulation des <strong>Druck</strong>ergebnisses eingesetzt.Fehler im digitalen Workflow können nur ermittelt undbeseitigt werden durch Standar di sie rung der einzelnenProzessschritte und konsequenter Anwendung spezielldafür entwickelter Mess- und Kontrollmittel.Verbindlich beurteiltEin Prüfdruck ist nur dann für den Auflagendruckfarbverbindlich (engl. «Contract proof»), wenn er die<strong>Druck</strong>be dingungen der Produktion innerhalb der hierfürvorgesehenen Toleranzen simuliert. Er zeigt z.B. dendarstell baren Farbraum der Volltonfarben, die Tonwerteund Farbbalancen sowie den Übereinanderdruck vonFarben. Da die Pigmente der Prüfdrucksysteme sehr deutlichvon denen der Offset-<strong>Druck</strong>farben abweichen, reichtdie Messung in den Primärfarben C, M, Y, K allein nichtaus. Es müssen auch Sekundär- und Tertiärfarben wie z. B.Rot, Grün, Blau, Aubergine, Braun, Olivgrün sowieHauttöne zur Beurteilung herangezogen werden. Hierzubietet der Ugra/Fogra-Medienkeil CMYK eine repräsentativeAuswahl aus den Feldern der ISO 12642 (früherIT8/7.3) an. Wenn hier die Ist-Farbwerte mit den entsprechendenSollwerten ausreichend genau übereinstimmen,kann der Prüfdruck als farbverbindlich gelten. DerDurchschnitt der CIELAB-Abweichungen von den jeweiligenSollwerten einzelner Farbfelder darf nicht mehr alsDelta E = 4 betragen, der Bedruckstoff muss innerhalbvon Delta E = 3 und das Maximum innerhalb Delta E = 6liegen.Was überprüft werden sollte:• Prüfen der Prozess- und Langzeitstabilität vonPrüfdrucksystemen (Tintenbasierte Proofs haben einesehr kurze Haltbarkeit)• Prüfen der Übereinstimmung mit den zu simulierenden<strong>Druck</strong>standards (Farbumfang, Färbung,Tonwerte, Bedruckstoffe, <strong>Druck</strong>farbe)Womit der Prüfdruck überprüft werden kann:• Ugra/Fogra-Medienkeil CMYK-Tiff zur messtechnischenund visuellen Kontrolle (Medienkeil CMYK V 3.0)• Ugra/Fogra-Digitaldruckskala zur Kontrolle derStabilität von PrüfdrucksystemenSind digitale Prüfdrucksysteme auf die Standards imAuflagendruck abgestimmt, können sie das <strong>Druck</strong>ergebnis zuverlässig simulieren.9


Abmusterung im richtigen LichtGleiche Bedingungen überallDer <strong>Druck</strong>industrie ist bestens bekannt, dass der visuelleEindruck einer gedruckten Farbe auch von der beleuch -tenden Lichtart abhängt. Insbesondere die visuelleAbstimmung eines <strong>Druck</strong>s auf einen Digitalprüfdruck iststark davon abhängig, ob die Beurteilung unter einerwärmeren (gelblicheren) oder kälteren (bläulicheren)Beleuch tung erfolgt. Deswegen ist es entscheidend,bei allen Abstimmungs- und Vergleichsvorgängen immerdieselbe Lichtart zur Beurteilung von Prüfdrucken und<strong>Druck</strong>en zu benutzen. Das bedeutet auch, dass man denEinfluss einer unkontrollierten, zusätzlichen Beleuchtung,z.B. direktes Sonnenlicht, durch besondere Massnahmenbegrenzt.Festlegungen nach NormIn ISO 3664 ist als Abmusterungslicht für <strong>Druck</strong>industrieund Fotografie eine Farbtemperatur von 5000 K vorgeschrieben,wobei die Beleuchtungsstärke 2000 lx betragensoll. Aufsichtproben sind mit Schwarz zu unterlegen undmit grauer Maske einzurahmen. Da die messtechnischeBewertung bei der gleichen Lichtart erfolgen soll wie dievisuelle Abmusterung, wurde in ISO 13655 auch dieLichtart D50 (5000 K) verbindlich festgelegt. AndereLicht arten spielen nur für spezielle Anwendungszweckeeine gewisse Rolle. Für Densitometer wird z.B. Glüh lam -pen licht, Lichtart A, verwendet.Gleiche Voraussetzungen bei der Beurteilung vonPrüfdruck und <strong>Druck</strong> beim Kunden, in der Agentur undin der <strong>Druck</strong>erei beugen Missverständnissen undReklamationen vor.10


Rechtliche Aspekte im «<strong>Gut</strong> <strong>zum</strong> <strong>Druck</strong>»Nebenpflichten und Obliegenheitendes BestellersDer Besteller ist – auch wenn die Bestimmungen überden Werkvertrag dies nicht ausdrücklich beinhalten –verpflichtet, alles seinerseits Erforderliche zu tun, resp.zu veranlassen, um dem Unternehmer das Erbringen dervertraglich vereinbarten Leistung zu ermöglichen. DieseVerpflichtung ergibt sich aus Art. 2 ZGB.Den Besteller trifft im weiteren – spezifisch im <strong>Druck</strong> -vertrag – eine Prüfungspflicht. Er hat die ihm vor derendgültigen Herstellung der Vertragserzeugnisse über -lassenen Probeerzeugnisse (Proof, Andruck usw.) zuüberprüfen, das «<strong>Gut</strong> <strong>zum</strong> <strong>Druck</strong>» zurückzusenden unddamit die Produktionsfreigabe zu erteilen. DieserPrüfungs pflicht ist innert üblicher, <strong>zum</strong>utbarer Fristnachzukommen, andernfalls der Besteller in Verzug gerätund der Unternehmer nicht mehr an die vereinbartenHerstellungs- und Lieferfristen gebunden ist.Rechtscharakter des «<strong>Gut</strong> <strong>zum</strong> <strong>Druck</strong>»Das «<strong>Gut</strong> <strong>zum</strong> <strong>Druck</strong>» kann entweder vertraglichver einbart werden oder die Prüfung geht, bei Fehlen einerspeziellen Abrede, aus der Mitwirkungspflicht desBestellers hervor. Schickt der Besteller das «<strong>Gut</strong> <strong>zum</strong><strong>Druck</strong>» mit oder ohne Korrekturen, jedenfalls aberunterzeichnet zurück, so bezeugt er damit, dass derUnternehmer nach Vornahme der Korrekturen das Werkherstellen kann. Schickt der Unternehmer noch einzweites «<strong>Gut</strong> <strong>zum</strong> <strong>Druck</strong>», so hat der Besteller nur nochdie bei erstem «<strong>Gut</strong> <strong>zum</strong> <strong>Druck</strong>» beanstandetenKorrekturen zu prüfen. Für allenfalls neu eingeflosseneFehler im <strong>Druck</strong>erzeugnis haftet der Unternehmer.Wenn jedoch das «<strong>Gut</strong> <strong>zum</strong> <strong>Druck</strong>» vom Besteller ohneUnterschrift zurückgeschickt wird, hat dies dieBedeutung, dass er noch ein zweites «<strong>Gut</strong> <strong>zum</strong> <strong>Druck</strong>»kontrollieren will. Die mit Unterschrift versehene zweiteRücksendung umfasst dann aber das ganze «<strong>Gut</strong> <strong>zum</strong><strong>Druck</strong>». Analoges gilt für das «<strong>Gut</strong> <strong>zum</strong> Bild» auf einemProof oder Andruck sowie beim «<strong>Gut</strong> <strong>zum</strong> Film/Platte»bei der Layoutproduktion.die Schriftform auch dann zu wählen, wenn er unterzeit lichem <strong>Druck</strong> steht. Das per FAX oder ElektronischenSignaturen (Postit in der PDF-Datei) übermittelte«<strong>Gut</strong> <strong>zum</strong> <strong>Druck</strong>» ist hinsichtlich der Rechtswirkungeingeschränkt, da zur Zeit Fax-Übermittlungen undelektronische Dokumente wegen mangelnder Originalitätder Unterschrift nicht als Beweismittel, sondernhöchstens als Indiz gelten.Die Beendigung des <strong>Druck</strong>vertrages findet normalerweisedurch beidseitige Erfüllung, das heisst durch vertrags -gemässe rechtzeitige Ablieferung des mängelfreienErzeugnisses an den Besteller einerseits und dievertragliche vereinbarte geldwerte Leistung des Bestellersan den Unternehmer anderseits statt. Der <strong>Druck</strong>vertragbindet jedenfalls die Parteien, bis alle Rechte undPflichten des Vertragsverhältnisses erloschen sind.Wichtige Punkte:«<strong>Gut</strong> <strong>zum</strong> <strong>Druck</strong>» schriftlich ist rechtlich verbindlich«<strong>Gut</strong> <strong>zum</strong> <strong>Druck</strong>» als Postit im PDF ist eingeschränktgültig«<strong>Gut</strong> <strong>zum</strong> <strong>Druck</strong>» per Fax ist eingeschränkt gültig«<strong>Gut</strong> <strong>zum</strong> <strong>Druck</strong>» per Mail ist eingeschränkt gültig«<strong>Gut</strong> <strong>zum</strong> <strong>Druck</strong>» per Telefon ist eingeschränkt gültigHinweis für den PraktikerDas «<strong>Gut</strong> <strong>zum</strong> <strong>Druck</strong>» wird zwar vorwiegend schriftlicherteilt, wobei gemäss Praxis der Unternehmer ein vorgegebenesFormular benützt. Aus Termingründen kannes jedoch vorkommen, dass dieses «<strong>Gut</strong> <strong>zum</strong> <strong>Druck</strong>»mündlich, per Telefon, erteilt wird. Dies ist an und fürsich zulässig, erscheint jedoch aus Beweisgründen nichtvon Vorteil zu sein. Dem Unternehmer wird empfohlen,11


FachwörterindexAuflagenpapierPapier, auf dem der gesamte Auftrag gedruckt wird.AuflösungDie Auflösung ist ein Mass für die Klarheit, Schärfe undDetailfeinheit, die eine Kamera, ein Scanner oder einAusgabegerät erfassen bzw. wiedergeben kann. Die Bild -auflösung, manchmal auch als Scanauflösung, Scanrateoder Sampling-Rate bezeichnet, definiert das maximaleReproduktionsformat. Die Auflösung von Eingabegerätenwird in ppi (Pixel pro Inch) angegeben, während dieAuflösung von Ausgabegeräten als dpi (Dots pro Inch)oder lpi (Linien pro Inch) ausgedrückt werden kann.CTPComputer to Plate. Die Daten be lich tung er folgt direkt alsfertig ausgeschossene Form auf die <strong>Druck</strong>platte.FontAuch Zeichensatz. Die Summe aller zu einem Zeichensatzgehörenden Schrift- und Sonder zeichen.GraubalanceBeim <strong>Druck</strong> wird jeder Grauwert durch bestimmte Anteilevon Cyan, Magenta und Gelb wiedergegeben. Oft kommtes dabei zu Veränderungen der Anteile. Verändern sichalle drei Farben in die gleiche Richtung, so wird dies vomBetrachter als wenig störend empfunden. Anders ist es,wenn sich die Farben un gleich mässig oder sogar ingegenläufiger Richtung verändern, dann spricht man voneinem Farbstich.GzD<strong>Gut</strong> <strong>zum</strong> <strong>Druck</strong>. Kontrollabzug eines <strong>Druck</strong>produkts, derdem Kun den vor dem endgültigen <strong>Druck</strong> zur Geneh mi gungvorgelegt und, mit Un ter schrift versehen, retourniertwird.Inkjet-<strong>Druck</strong>erDigital gespeicherte Bild- und Text elemente werdenmittels Farb tröpf chen unter elektrostatischem Ein flussaufs Papier gebracht (Inkjet-Proof).ISO-NormenDie ISO (International Standards Organization) regeltweltweit die Standardisierung in allen Bereichender Industrie, z.b. Datenaustausch, ASCII-Code, etc.KonvertierungÄnderung des Datenformats, Farb raums usw.<strong>Druck</strong>formEine <strong>Druck</strong>form wird benötigt, um in den verschiedenen<strong>Druck</strong>verfahren die Informationen (einmal oder mehrfach)auf den Bedruckstoff zu übertragen. Je nach eingesetztem<strong>Druck</strong>verfahren unterscheidet sich die Art der <strong>Druck</strong>form,etwa das Sieb beim Siebdruck oder die <strong>Druck</strong>platte beimOffsetdruck.FarbraumEin Farbraum ist eine Menge von Farben, die von einemEin- oder Ausgabegerät (Scanner, Bildschirm, <strong>Druck</strong>eretc., oder auch dem Auge) oder unter spezifischenBedingungen erkannt bzw. dargestellt werden kann.Farbräume sind ein wichtiges Werkzeug in der Farbmetrik(Colorimetrie) und Gegenstand verschiedener Farben -lehren.LayoutGestaltungsrahmen mit allen Vor gaben und Forma tie -rungen für die Dar stellung von Text, Bild und Grafik.Spezialisierte DTP-Com pu ter pro gram me bietenelektronische Lay out mög lich keiten.MetamerieVon Metamerie sprechen wir, wenn die Farben zweierObjekte unter der einen Lichtart z.B. Tageslicht (D65)ein völlig identisches Farbempfinden bewirken, alsofarblich identisch sind, sich jedoch unter eineranderen Lichtart wie dem Glühlampenlicht (A) farblichvoneinander unterscheiden. Ändert sich beispielsweiseein «rötliches Braun» bei anderem Licht in ein«grünliches Braun», so spricht man von Farbtonumschlag.12


NormlichtNormierung von Lichtquellen und deren direkter (aus -gestrahlter) oder indirekter (wahrgenommener) Farbtempera tur. Im <strong>Druck</strong>gewerbe wird oft das Normlicht D50(5000 K) verwendet.PDF/XIm April 2002 wurde der ISO-Standard 15930-3:2002(PDF/X-3) verabschiedet, der die Übermittlung digitaler<strong>Druck</strong> vorlagen auf der Grundlage von PDF regelt. Mit diesemStandard steht erstmals ein klares Regelwerk zurVerfügung, wie PDF in der grafischen Industrie sicher undflexibel zugleich eingesetzt werden kann. Dies bietetsowohl Her stellern wie sämtlichen Dienstleistern die dringendnötige verlässliche Basis für die Entwicklung undEinführung zeitgemässer Lösungen und Arbeits abläufe(Info Seite 7/8).PostScript-DateiGeräteunabhängige Seitenbeschreibungsspache für dieAus gabe von <strong>Druck</strong>daten. PostScript-Daten können kom -plexe Befehle und Unterprogramme, Rastergrafiken, Font -definitionen und ab Level 3 auch Web-Seiten ent halten.Preflight CheckDie Daten können mittels Preflight-Check-Programmenauf allfällige Fehler oder Probleme geprüft werden. DieseChecks können bei der Erstellung der Daten sowie beijedem wichtigen Schritt im Prozess sinnvoll sein.PSODer ProzessStandard Offsetdruck (PSO) ist die industrielleund standardisierte Produktion von <strong>Druck</strong>sachen.Geschaf fen von den Verbänden der <strong>Druck</strong>- undMedienindustrie Deutschlands zusammen mit denForschungsinstituten Fogra und Ugra. Der PSO beschreibtalle wichtigen ISO-Normen vom Dateneingang bis <strong>zum</strong><strong>Druck</strong>.RGBRote, grüne und blaue (RGB) Phos phoren er zeugen aufCom pu ter bild schirmen Farben. Das Mischen der dreiGrundfarben ergibt Weiss. Die allermeisten Technologienausserhalb der <strong>Druck</strong>welt operieren mit dem RGB-Modell.RIPEin Raster Image Processor ist ein Programm das<strong>Druck</strong>daten in eine Rastergrafik umrechnet, die dann z.B.von einem <strong>Druck</strong>er ausgegeben werden kann.SoftproofUnter Softproof versteht man die farbmetrisch und inhaltlichkorrekte Darstellung von digitalen <strong>Druck</strong>daten aufeinem Monitor. Dabei gelten die gleichen Bedingungenwie beim digitalen Proof auf Papier. Die verwendeteSoftware muss das Kalibrieren und Profilieren desAusgabegerätes ermöglichen. Die ISO 12646 schreibt vorwie ein Monitor die Farben darstellen muss. Mit dem UgraDisplay Analysis and Certification Tool (UDACT) kann dasjeder Anwender selber überprüfen. Das führt dazu, dassMonitor, Proof und <strong>Druck</strong> die Farben in kleinen Toleranzengleich darstellen.Ugra Farbtemperatur IndikatorDer Ugra Farbtemperatur Indikator dient zur visuellenKontrolle der Farbtemperatur der Beleuchtung beiFarbbeurteilungen. Der Ugra Farbtemperatur Indikatorwird zu diesem Zweck an den Rand eines Proofsoder <strong>Druck</strong>s geklebt. Er signalisiert hier, ob dieverwendete Beleuchtung, die nach Standard vorge schriebeneFarbtemperatur von 5000 K ausstrahlt.Ugra/Fogra-MedienkeilDer Ugra / Fogra-Medienkeil CMYK Version 3.0 ist ein herstellerunabhängigesWerkzeug für die Kontrolle derFarbinformation und des Farbmanagements von derBildbearbeitung bis <strong>zum</strong> digitalen Prüfdruck. Der digitalePrüfdruck stellt die Farben für ausgewählte <strong>Druck</strong> -verfahren und Papiertypen dar (Info Seite 9).Visual PRINT ReferenceVom <strong>VSD</strong> angebotener Materialsatz mit Referenzdruckennach ISO-Normen, CD mit Testseiten und ISO-Profilen,sowie einer Ugra Metameriekarte für die Umsetzung desProzess Standards Offset (PSO).WorkflowStrukturierter Arbeitsablauf, bei dem die einzelnenAktivitäten, die Reihenfolge ihrer Bearbeitung, die beteiligtenPersonen und die Art der verwendeten technischenHilfsmittel definiert sind.Links:• www.adobe.de/products/acrobat/adobepdf.html• www.ugra.ch • www.druckindustrie.ch• www.mediaforum.ch • www.prepress.ch• www.typolexikon.de13


VERBAND DERSCHWEIZERDRUCKINDUSTRIEFachgruppe PREPRESS SCHWEIZVEREINIGUNG DER DRUCKVORSTUFE SCHWEIZ (PPS)Schosshaldenstrasse 20, 3006 Bern Telefon 031 351 15 11 www.druckindustrie.ch E-Mail: office@vsd.ch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!