Umfassende Erbgutkartei des schwarzen Hautkrebs ...

Pressemitteilung – Dr. Georg Brunner
Abteilung Tumorforschung
Hauttumorzentrum Hornheide-Münster
Umfassende Erbgutkartei des schwarzen Hautkrebs –
Schulterschluss der Fachklinik Hornheide mit amerikanischen
Wissenschaftlern
Das maligne Melanom, auch schwarzer Hautkrebs genannt, ist die aggressivste
Form von Hautkrebs. Dieser Tumor breitet sich häufig bereits in frühen Stadien im
Körper aus und ist dann unempfindlich gegenüber Chemo- und Strahlentherapie. Im
fortgeschrittenen Stadium ist das Melanom ein Tumor, dem betroffene Patienten,
Ärzte und Wissenschaftler häufig machtlos gegenüberstehen.
Derzeit erkranken jährlich allein in Deutschland mehr als 15.000 Menschen am
malignen Melanom, mit weltweit steigender Tendenz. Man rechnet damit, dass sich
die Zahl der Neuerkrankungen in den nächsten zwei Jahrzehnten verdoppeln wird.
So lag das maligne Melanom im Vergleich der Häufigkeit aller Krebsarten in
Deutschland im Jahr 2004 bei den Frauen bereits an sechster und bei den Männern
an achter Stelle.
Zu den Hauptrisikofaktoren für eine Erkrankung an schwarzem Hautkrebs zählt
bekanntermaßen exzessive Sonneneinstrahlung bzw. der darin enthaltene UV-Anteil.
Aber auch genetische Faktoren, wie etwa erbliche Veranlagung oder Schädigungen
der Erbsubstanz, können die Entstehung eines malignen Melanoms begünstigen, in
manchen Fällen sogar verursachen.
Die Fachklinik Hornheide, eines von sechs zertifizierten Hautkrebszentren
Deutschlands und mit jährlich etwa 1.000 neu behandelten Patienten eines der
größten Melanomzentren Europas, hat sich nun mit amerikanischen Instituten
zusammen getan, diese genetischen Veränderungen beim malignen Melanom
umfassend zu kartieren.
In einem privat finanzierten und von dem Genetiker Prof. Stanley Nelson von der
University of Los Angeles (UCLA) geleiteten Projekt, an dem, neben der
Forschungsabteilung der Fachklinik Hornheide unter Leitung von Dr. Georg Brunner,
auch die Duke University und die amerikanische Firma LabCorp teilnehmen, werden
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Pressemitteilung – Dr. Georg Brunner
Abteilung Tumorforschung
Hauttumorzentrum Hornheide-Münster
durch Entschlüsselung aller etwa 30.000 menschlichen Gene bei verschiedenen
Melanompatienten genetische Veränderungen aufgespürt, die schwarzen Hautkrebs
auslösen und antreiben. Das Augenmerk gilt dabei sowohl Erbanlagen als auch im
Laufe des Lebens aufgetretenen Schädigungen der DNA.
Es ist zu erwarten, dass dieser „genetische Atlas des malignen Melanoms“
wesentliche neue Erkenntnisse bezüglich derjenigen genetischen Faktoren liefert, die
der erblichen Veranlagung und dem Ausbruch des schwarzen Hautkrebs zu Grunde
liegen. In zukünftigen Studien gilt es dann, Nutzen aus den zu erwartenden
Erkenntnissen für die Prävention, Diagnose und Entwicklung neuer
Therapiestrategien für diesen aggressiven Tumor zu gewinnen: Das in einem
bestimmten Patiententumor vorhandene Spektrum an genetischen Fehlern könnte
zukünftig die Grundlage für eine neue Klassifizierung sowie eine individuelle
Behandlung des malignen Melanoms bilden.
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