Jahresmagazin 2011 - Kaufmännische Schule Schwäbisch Gmünd
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Vorwort Fördervereinsvorsitzender Erich Rathgeb<br />
Die Menschen gehen uns lang-<br />
sam aus<br />
So schnell und so tief, wie wir in<br />
Deutschland in die Krise gestürzt<br />
sind, so schnell und fast so ko-<br />
metenhaft sind wir auch wieder<br />
herausgekommen – zumindest bei<br />
den meisten Unternehmen. Vor<br />
allem die asiatischen, südamerika-<br />
nischen und nordamerikanischen<br />
Märkte und in eingeschränk-<br />
tem Umfang auch der europäische<br />
Markt bescheren unserer Indus-<br />
trie reichlich Auftragszuwächse.<br />
Gott sei Dank haben viele Unter-<br />
nehmen die krisenhafte Zeit ohne<br />
Entlassungen des Stammpersonals<br />
durch Kurzarbeit und Abbau<br />
von Überstunden hinter sich ge-<br />
bracht, sonst hätten sie jetzt ernst-<br />
hafte Probleme, ihre Aufträge<br />
abzuarbeiten. „Wir haben nach der<br />
Krise schnell in die Erfolgsspur<br />
zurückgefunden“, so zum Beispiel<br />
der Vorsitzende der Geschäfts-<br />
führung von ZFLS Michael Hankel.<br />
Leider haben manche, vor allem<br />
kleinere Betriebe, diesen Auf-<br />
tragsrückgang nicht so heil über-<br />
standen, so dass teilweise neue<br />
Lieferanten gesucht werden muss-<br />
ten. Kleinere Zulieferer wurden<br />
über Kredite am Leben gehalten.<br />
Personalprobleme sind jetzt<br />
das neue Thema, dem sich die<br />
Personalverantwortlichen der<br />
Unternehmen, aber auch des Hand-<br />
werks ganz besonders zu wid-<br />
men haben. Die Aufträge sind<br />
in einem solchen Maß angestiegen,<br />
dass die Betriebe und auch wir<br />
dabei sind wieder neue Mitarbeiter<br />
einzustellen. Um auf dem Markt<br />
weiterhin als attraktiver und<br />
innovativer Automobilzulieferer<br />
zu gelten, benötigen wir hierzu<br />
nicht nur engagierte Teamworker,<br />
sondern in besonderem Maße<br />
Facheinkäufer, Controller, Lieferan-<br />
tenentwickler, Informatiker und<br />
Ingenieure.<br />
In dieser Situation wird richtig deut-<br />
lich, was sich schon vor Jahren<br />
abzuzeichnen begann – dass uns<br />
die Menschen langsam ausgehen.<br />
Und somit scheint die nächs-<br />
te Krise schon vorbestimmt zu<br />
sein.<br />
Für die Ausbildung verschärft<br />
sich dieser Mangel an Bewerbern<br />
noch zusätzlich, da sich junge<br />
Menschen zunehmend für eine<br />
schulische Weiterbildung ent-<br />
scheiden. Das ist schmerzlich, aber<br />
auch nachvollziehbar, da seit Jahren<br />
die Losung lautet: „Je hö-<br />
her der Schulabschluss, desto<br />
sicherer der Arbeitsplatz und die<br />
Karrierechancen“. Für Schüler<br />
mit guten Leistungen trifft das auch<br />
voll zu. Jedoch sollten sich Schü-<br />
ler mit mittelmäßigen Leistungen<br />
überlegen, ob es für sie nicht<br />
vorteilhafter wäre, eine Ausbildung<br />
mit Erfolg zu absolvieren, um<br />
erst dann zu entscheiden, ob für<br />
sie eine Ausbildung mit anschlie-<br />
ßender Weiterqualifizierung<br />
nicht die bessere Alternative wäre.<br />
Egal welchen Weg junge Menschen<br />
begehen, im Augenblick<br />
scheint ihnen die Welt offen zu ste-<br />
hen. Anders als in anderen eu-<br />
ropäischen Ländern (siehe Grie-<br />
chenland und Spanien) sind<br />
bei uns keine Jugendlichen auf<br />
der Straße, weil sie keine Arbeit<br />
finden. Anders als in anderen<br />
Ländern beginnt unter den Unter-<br />
nehmen unserer Region ein<br />
Run auf Mitarbeiter und Auszubildende,<br />
als Praktikanten oder<br />
als Berufseinsteiger.<br />
Wohl dem, der das Glück hat, in<br />
diesem Land zu dieser Zeit für<br />
den Berufseinstieg gut gewappnet<br />
in den Startlöchern zu stehen.<br />
Erich Rathgeb<br />
Fördervereinsvorsitzender<br />
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