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Untitled - SCHUHFRIED GmbH

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1 EINLEITUNG ....................................................................................... 3<br />

1.1 Aufbau und Orientierungshilfe ...................................................................... 3<br />

1.2 Hintergrundinformation: Verkehrspsychologische Diagnostik im<br />

Wandel der Zeit .......................................................................................... 4<br />

1.3 Verkehrspsychologische Diagnostik mit dem Wiener Testsystem<br />

Verkehr ...................................................................................................... 6<br />

1.4 Der Verkehrspsychologische Begutachtungsprozess ................................ 7<br />

1.5 Anforderungen an Verkehrspsychologische Testverfahren ....................... 8<br />

2 DIMENSIONEN .................................................................................. 11<br />

2.1 Aufmerksamkeit ....................................................................................... 14<br />

2.2 Kognitive Fähigkeiten ............................................................................... 15<br />

2.3 Reaktionsverhalten und visuelle Funktionen ............................................ 19<br />

2.4 Sensomotorik ........................................................................................... 22<br />

2.5 Verkehrsbezogene Persönlichkeit ............................................................ 23<br />

3 HINWEISE ZUR DURCHFÜHRUNG, AUSWERTUNG UND<br />

INTERPRETATION .............................................................................. 26<br />

3.1 Vor der Testung ....................................................................................... 26<br />

3.2 Durchführung ........................................................................................... 26<br />

3.3 Interpretation der Testergebnisse ............................................................ 27<br />

3.4 Rückmeldung an Testpersonen ............................................................... 27<br />

4 TEST-SETS ...................................................................................... 28<br />

5 WEITERFÜHRENDE INFORMATION ....................................................... 29<br />

5.1 Validierung der Tests ............................................................................... 29<br />

5.2 Weiterführende Literatur .......................................................................... 33<br />

5.3 Kongresstipps .......................................................................................... 33<br />

5.4 Interessante links rund um Verkehrspsychologie ..................................... 33<br />

6 LITERATUR ...................................................................................... 34<br />

7 TABELLEN UND ABBILDUNGSVERZEICHNIS ........................................... 39


Die Firma <strong>SCHUHFRIED</strong> <strong>GmbH</strong> bietet im Wiener Testsystem seit über 60 Jahren qualitativ<br />

hochwertige und wissenschaftlich fundierte Tests für den Einsatz im Bereich Verkehr an. Die<br />

Entwicklung und Optimierung computergestützter verkehrspsychologischer Diagnostik geht<br />

bei <strong>SCHUHFRIED</strong> stets Hand in Hand mit dem Bestreben, dass unsere Kunden mit Tests<br />

auf dem neusten Stand der Wissenschaft arbeiten. Mit dem Wiener Testsystem Verkehr<br />

wurde das Testsystem nun noch enger an den Bedarf von Verkehrspsychologen in der<br />

Praxis angepasst. Aufgrund der vielen Funktionalitäten des Wiener Testsystems VERKEHR,<br />

dient es auch als Forschungsinstrument, mit dem detaillierte Daten exakt erhoben und<br />

analysiert werden können.<br />

Mit über 20 verkehrsrelevanten Dimensionen und drei fertigen Test-Sets steht Ihnen ein<br />

breitgefächertes Angebot für die verkehrspsychologische Forschung und Praxis zur<br />

Verfügung.<br />

Die fachgerechte Anwendung des Wiener Testsystems VERKEHR erfordert Kompetenz in<br />

zwei getrennten Bereichen. Zum einen erfordert sie das Wissen, wie das Wiener Testsystem<br />

als Programm richtig bedient wird. Informationen zur Bedienung des Wiener Testsystems<br />

VERKEHR finden sich im Wiener Testsystem Helpfile.<br />

Zum anderen muss der Anwender wissen, wie die Verfahren richtig ausgewählt und<br />

angewendet werden, um in der Praxis die richtigen Entscheidungen zu treffen. Wie die<br />

folgende Abbildung verdeutlicht, gibt es im Wiener Testsystem VERKEHR entsprechend<br />

dem individuellen Wunsch nach vorgefertigten Lösungen oder mehr Flexibilität<br />

unterschiedliche Herangehensweisen an die Testauswahl:<br />

Vorgefertigte Lösung<br />

Spezifische<br />

Test-Sets<br />

Zusammenstellung<br />

verkehrsrelevanter Faktoren<br />

für die Fahreignung<br />

Einsatz:<br />

z.B. Abklärung der<br />

wichtigsten<br />

Leistungsdimensionen mit<br />

einem Gesamturteil als<br />

Interpretationshilfe<br />

Abbildung 1: Herangehensweisen an die Testauswahl im WTS Verkehr<br />

Flexibilität<br />

Auswahl Dimensionen Auswahl Tests<br />

Individuelle<br />

Dimensionsauswahl aus<br />

einer Liste verkehrsrelevanter<br />

Dimensionen<br />

Einsatz:<br />

z.B. wenn zusätzliche<br />

Dimensionen erfasst<br />

werden sollen, die nicht<br />

in den Test-Sets<br />

vorgesehen sind<br />

Individuelle<br />

Testauswahl aus dem<br />

Schuhfried Angebot<br />

Einsatz:<br />

z.B. wenn konkrete<br />

Testwünsche bestehen<br />

oder sehr spezifische<br />

Bedürfnisse vorhanden<br />

sind


Als erste Orientierungshilfe finden Sie in der folgenden Abbildung einen kurzen Überblick,<br />

welche Informationen der oben dargestellten Herangehensweisen Sie in diesem Manual<br />

bzw. in anderen Manualen finden:<br />

Allgemeine Benutzungshinweise<br />

für das Wiener Testsystem?<br />

Detailinformationen zu den<br />

einzelnen Test-Sets?<br />

Beschreibung der wichtigsten<br />

Dimensionen im Bereich Verkehr?<br />

Detailinformationen zu den<br />

einzelnen Tests?<br />

Abbildung 2: Überblick Manuale<br />

Wiener Testsystem Helpfile<br />

Test-Set Manuale<br />

Dieses Spartenmanual<br />

Testmanuale<br />

Die Verkehrspsychologie befasst sich mit der Analyse, dem Verstehen und der<br />

Beeinflussung des Verhaltens der Menschen im Verkehrssystem.<br />

Betrachtet man die historische Entwicklung der Verkehrspsychologie, so sieht man, dass<br />

diese als Geschichte der Psychotechnik und der dort behandelten Eignungsauslese von<br />

Fahrzeuglenkern, Piloten und Triebfahrzeugführern gesehen werden kann (Zuzan, 2011).<br />

Die Untersuchung der Fahreignung von Fahrzeugführern gilt als eines der ältesten<br />

Anwendungsgebiete der modernen Psychologie. Im Jahr 1910 führte Hugo Münsterberg, der<br />

„Vater der Angewandten Psychologie“, seine berühmten Straßenbahnertests durch, die<br />

deshalb von großer Bedeutung sind, weil sie zu den ersten empirischen<br />

Validitätsuntersuchungen für psychotechnische Verfahren zählen (Wottawa & Hossiep,<br />

1997). So wundert es nicht, dass die verkehrspsychologische Diagnostik vor allem im<br />

deutschsprachigen Raum sehr weit entwicklet ist, da sie hier ihre Wurzeln hat.<br />

Es war auch Münsterberg, der erkannte, dass nicht die technische Verbesserung der<br />

Fahrzeuge oder der Signalanlagen vorrangig ist, sondern die Auswahl von geeigneten und<br />

ungeeigneten Fahrzeugführern. Auch die Eignungsuntersuchung für Schiffsoffiziere fällt in<br />

diese Zeit. Münsterberg entwarf ein Verfahren, um den Ablauf von Entscheidungsprozessen<br />

und die Schnelligkeit derselben zu erfassen. Er unterteilte in zwei Risikotypen, die auch<br />

heute noch Geltung haben: der eine ist durch das Eintreten eines plötzlichen Ereignisses in


seiner Handlungsfähigkeit gehemmt, der andere führt unüberlegte und vorschnelle<br />

Handlungen durch. Diese beiden Risikotypen sollten identifiziert werden, und bei der<br />

Eignungsuntersuchung ausgeschlossen werden (vgl. Reschke, 2009).<br />

Während des Ersten Weltkrieges diente die verkehrspsychologische Diagnostik auch zur<br />

Auswahl von Kraftfahrern beim deutschen Heer. Untersucht wurden vorwiegend<br />

Leistungsfunktionen wie Reaktions- und Aufmerksamkeitsfunktionen (vgl. Bukasa und<br />

Utzelmann, 2009). In dieser Zeit wurden im Militär die ersten wissenschaftlichen Studien in<br />

der Verkehrspsychologie durchgeführt. Es folgte der Aufbau erster psychotechnischer<br />

Versuchsstellen. Von da an entwickelte sich die verkehrspsychologische Diagnostik in<br />

rasanten Schritten weiter.<br />

In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts postulierte Marbe die bekannte Theorie der<br />

Unfällerpersönlichkeit, sodass sich die verkehrspsychologische Diagnostik von einer reinen<br />

Leistungsuntersuchung in Richtung charakterologische Begutachtung verschob. Das<br />

Konzept der Unfällerpersönlichkeit hielt sich die nächsten 40 Jahre hartnäckig. Durch die<br />

Arbeiten von Mitternecker wurde in den 60er Jahren das Unfällerkonzept jedoch revidiert.<br />

Zudem konnte in dieser Zeit erstmals nachgewiesen werden, dass ein signifikanter<br />

Zusammenhang von Unfallverwicklung und Testleistung besteht (vgl. Bukasa und<br />

Utzelmann, 2009).<br />

Anfang der 50er Jahre wurden schließlich die ersten medizinisch-psychologischen<br />

Begutachtungsstellen gegründet (Utzelmann, 2002). In diesen Zeitraum fällt auch der<br />

Wandel der verkehrspsychologischen Diagnostik als reine Bestenauswahl i.S. der<br />

Eignungdiagnostik zu einer Schlechtestenauswahl, d.h. seit dieser Zeit geht es in der<br />

verkehrspsychologischen Diagnostik nicht nur um die Wahl des bestgeeigneten Kraftfahrers,<br />

sondern auch um die Identifikation jener Kraftfahrer, die aufgrund von Eignungsmängeln ein<br />

Verkehrssicherheitsrisiko vermuten lassen.<br />

Verkehrspsychologische Verfahren werden daher heutzutage in der Praxis in vielfältiger<br />

Weise in zwei wesentlichen Anwendungsbereichen eingesetzt: Einerseits dienen sie dazu,<br />

Leistungseinbußen und Fehleinstellungen bei potentiellen Risikolenkern aufzuzeigen,<br />

andererseits finden sie ihre Verwendung ebenso in der Eignungsauswahl von sogenannten<br />

„Lenkern mit erhöhter Verantwortung“.<br />

Leistungseinbußen und Fehleinstellungen von Kraftfahrern werden zumeist überprüft,<br />

� wenn eine aktenkundige Verkehrsauffälligkeit vorliegt (z.B. Alkohol- oder<br />

Substanzmissbrauch, wiederholte massive Geschwindigkeitsüberschreitungen)<br />

� wenn Zweifel an einer ausreichenden kognitiven oder körperlichen Leistungsfähigkeit<br />

besteht (z.B. nach einer neurologischen Erkrankung, bei altersbedingtem<br />

Leistungsabbau oder bei Verdacht auf mangelnde geistige Reife)<br />

� wenn Zweifel an einer ausreichenden psychischen Eignung besteht (z.B. bei<br />

psychiatrischen Auffälligkeiten oder bei auffällig häufigem Führerschein-<br />

Prüfungsversagen)<br />

Als Lenker mit erhöhter Verantwortung gelten bestimmte Berufsgruppen wie z.B.<br />

� Taxilenker<br />

� Buslenker<br />

� Lenker von Gefahrengut- und Schwertransporten oder<br />

� Fahrlehrer.<br />

Für Fragestellungen zur Selektion von Berufskraftfahrern, Triebfahrzeugführern und<br />

flugpsychologische Fragestellungen sei an dieser Stelle auf unser Spartenprodukt Wiener<br />

Testsystem HR verwiesen.


Die Firma <strong>SCHUHFRIED</strong> entwickelt seit Ende der 1950er Jahre Messgeräte für die<br />

verkehrspsychologische Anwendung.<br />

Anfang der 80er Jahre entwickelte die Firma <strong>SCHUHFRIED</strong> gemeinsam mit dem Kuratorium<br />

für Verkehrssicherheit das Act–and–React–Testsystem ART90, was sich in Folge in den<br />

80er und 90er Jahren als Standardgerät für die verkehrspsychologische Diagnostik<br />

etablierte. In den 90er Jahren lag der Fokus auf der Entwicklung einer<br />

verkehrspsychologischen Testbatterie im Rahmen des Wiener Testsystems.<br />

2005 schließlich gelang der Firma <strong>SCHUHFRIED</strong> mit dem Expertensystem Verkehr die<br />

Implementierung eines künstlichen neuronalen Netzes in die verkehrspsychologische<br />

Testbatterie. Erstmals in der Geschichte der verkehrspsychologischen Diagnostik konnten<br />

dadurch auch komplexe Wechselwirkungen und Kompensationseffekte bei der Beurteilung<br />

der kraftfahrspezifischen Leistungsfähigkeit berücksichtigt werden, sodass eine hochvalide<br />

Interpretationshilfe in Form einer Gesamtbeurteilung über die kraftfahrspezifische<br />

Leistungsfähigkeit der Testperson ausgegeben werden konnte.<br />

Mit dem Wiener Testsystem VERKEHR als Weiterentwicklung des Expertensystems Verkehr<br />

steht Ihnen nun ein Produkt für die verkehrspsychologische Forschung und Praxis zur<br />

Verfügung, bei dem Sie zwischen 20 verkehrsrelevanten Dimensionen und drei fertigen Test-<br />

Sets wählen können. Die Test-Sets zur Erfassung kraftfahrrelevanter Leistungsdimensionen<br />

bieten weiterhin die Berücksichtigung von Wechselwirkungen und Kompensationseffekten<br />

mittels einer hochvaliden Gesamtbeurteilung als Interpretationshilfe.<br />

Verkehrspsychologische Diagnostik bei <strong>SCHUHFRIED</strong>: Ein Blick in den Rückspiegel<br />

1947 Produktion elektromedizinischer und wissenschaftlicher Geräte.<br />

1959 Beginn der Produktion psychologischer Test- und Messgeräte. –D Gerät.<br />

1975 Für den psychologischen Bereich Errichtung eines eigenen Betriebsgebäudes.<br />

1978 Erste Entwicklungen zur computergestützten psychologischen Diagnostik.<br />

1980 Beginn einer Zusammenarbeit mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit zur<br />

Weiterentwicklung der Verkehrspsychologie. Es wird der ART90 entwickelt, der in<br />

der Folge zum Standard der Verkehrspsychologie wird.<br />

1993 Beginn verstärkter psychologischer Entwicklungs- und Forschungsarbeiten.<br />

1996 Fertigstellung der verkehrspsychologischen Testbatterie im Rahmen des Wiener<br />

Testsystems.<br />

2005 Markteinführung von Expertensystem Verkehr XPSV<br />

2012 Markteinführung von Wiener Testsystem VERKEHR<br />

Abbildung 3: Verkehrspsychologie bei <strong>SCHUHFRIED</strong>- historischer Rückblick<br />

In folgenden Ländern sind verkehrspsychologische Tests von <strong>SCHUHFRIED</strong> in Verwendung<br />

und werden behördlich anerkannt:<br />

Tabelle 1:Überblick: Einsatz <strong>SCHUHFRIED</strong>-Systemen in der Verkehrspsychologie<br />

Österreich seit 1982 Bulgarien seit 1995 Frankreich seit 2000<br />

Deutschland seit 1982 Griechenland seit 1997 Luxemburg seit 2001<br />

Niederlande seit 1985 Portugal seit 1998 Schweiz seit 2002<br />

Südafrika seit 1986 Italien seit 1998 Slowakei seit 2009<br />

Polen seit 1991 Türkei seit 1998 Belgien seit 2010


Im Rahmen einer verkehrspsychologischen Begutachtung geht es zumeist um die<br />

Fahreignung einer bestimmten Person. Die Fahreignung ist ein unbestimmter Rechtsbegriff,<br />

und umfasst die körperliche, geistige und charakterliche Eignung von Kraftfahrzeugführern.<br />

Eine verkehrspsychologische Stellungnahme liefert eine Prognose der sogenannten<br />

Verkehrsbewährung, also eine auf Fakten und Erfahrungswissen basierende<br />

Wahrscheinlichkeitsaussage über die Entwicklung des Verhaltens in der Zukunft.<br />

Begriffsabgrenzung (nach Chaloupka-Risser, 2011)<br />

Fahreignung/Fahrtauglichkeit: bezeichnet die physischen und psychischen<br />

Voraussetzungen, um ein Fahrzeug zu lenken. Inwieweit diese Voraussetzungen<br />

zeitkonstant sind, ist umstritten.<br />

Fahrfähigkeit: bezeichnet die erworbene psychische und physische Befähigung des<br />

Individuums, ein Fahrzeug zu lenken.<br />

Fahrtüchtigkeit: beschreibt die momentane Befähigung ein Fahrzeug zu lenken.<br />

Diese drei Begriffe stehen in Wechselwirkung<br />

Fahrfähigkeit<br />

Fahreignung<br />

Fahrtüchtigkeit<br />

Verkehrszuverlässigkeit: wird in der österreichischen Gesetzgebung als Sinnesart<br />

umschrieben, von der man ausgeht, dass sie grundsätzlich vorhanden ist. Das Gesetz stellt<br />

die Vermutung auf, dass jeder verkehrszuverlässig ist, sofern die Behörde nicht zu einem<br />

anderen Schluss gelangt.<br />

Abbildung 4: Begriffsabgrenzung Fahreignung- Fahrfähigkeit - Fahrtüchtigkeit<br />

Die Prognose der Fahreignung ist immer dann günstig (= „positive/s”<br />

Gutachten/Stellungnahme), wenn die Zweifel der Fahrerlaubnisbehörde durch die<br />

medizinischen und verkehrspsychologischen Befunde ausgeräumt werden können, also<br />

belegbare Hinweise auf stabile Verhaltens- und Einstellungsänderungen vorliegen.<br />

Bei vorausgesetzter gesundheitlicher Eignung sind aus psychologischer Sicht für die<br />

Beurteilung der Fahreignung zwei bzw. drei Komponenten von Bedeutung:<br />

1. Ergebnisse in den kraftfahrrelevanten psychologischen Leistungstests<br />

2. Ergebnisse aus der Anamnese<br />

3. Gegebenenfalls Ergebnisse in den kraftfahrrelevanten psychologischen<br />

Persönlichkeitsinventaren


Die Befunde aus diesen drei Quellen interagieren, und sind im Entscheidungsprozess für die<br />

Beurteilung der Fahreignung immer gemeinsam zu sehen.<br />

Anamnese<br />

Verkehrsvorgeschichte <br />

Deliktanalyse<br />

Abbildung 5: Dimensionen der Beurteilung der Fahreignung<br />

KraftfahrrelevanteLeistungsdimensionen<br />

Fahreignung<br />

KraftfahrrelevantePersönlichkeitsdimensionen<br />

Laut Beurteilungskriterien der Kraftfahrereignung (Schubert & Mattern, 2009) sind für die<br />

eingesetzten Leitungstests „grundsätzlich die gleichen methodischen Anforderungen wie an<br />

alle psychometrischen Testverfahren zu stellen“ (S.189). Es sollten die Richtlinien der<br />

International Test Commission beachtet werden. Ein Bezug zur DIN 33430 ist lediglich in<br />

Teilen möglich (vgl. Schubert & Mattern, 2009). Für Persönlichkeitsinventare gilt, dass diese<br />

Verfahren einen Verkehrsbezug der Persönlichkeitsbeschreibung aufweisen müssen und<br />

keinesfalls kontext-unspezifische Daten betreffen dürfen.<br />

Österreichische Verkehrspsychologen sind laut der Führerscheingesetz-<br />

Gesundheitsverordnung (FSG-GV) verpflichtet, die Überprüfung der einzelnen Merkmale<br />

nach dem jeweiligen Stand der verkehrspsychologischen Wissenschaft mit entsprechenden<br />

Verfahren vorzunehmen. Die Relevanz dieser Verfahren für das Verkehrsverhalten muss<br />

dabei durch Validierungsstudien wissenschaftlich nachgewiesen werden. Die für die<br />

verkehrspsychologische Untersuchung angewandten Verfahren müssen dem Stand der<br />

Wissenschaft entsprechend als geeignet anerkannt und vom österreichischen<br />

Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr genehmigt werden.<br />

In Deutschland sehen die Begutachtungsleitlinien zur Kraftfahrereignung (Schubert et al.,<br />

2003) vor, dass die eingesetzten Verfahren wissenschaftlich fundiert und standardisiert sein<br />

müssen und wissenschaftliche Gütekriterien wie Gültigkeit (Validität), Zuverlässigkeit<br />

(Reliabilität) und Objektivität gewährleisten müssen. Sie sollen zudem ökonomisch und<br />

nützlich sein. Zur Überprüfung der psycho-physischen Leistungsfähigketi dürfen nur<br />

Testgeräte und Testsysteme verwendet werden, deren Eignung für die Beantwortung der<br />

Frage nach der Beurteilung der Leistungsfähigkeit zum Führen eines KFZ nachgewiesen ist<br />

(vgl. Schubert & Mattern, 2009).


Die Testgütekriterien des WTS Verkehr im Überblick:<br />

Unter Objektivität eines Verfahrens ist zu verstehen, dass die mit dem Verfahren<br />

gewonnenen Ergebnisse unabhängig vom Untersucher sind (Kubinger, 2006). Man<br />

unterscheidet zwischen Durchführungsobjektivität (Das Ergebnis ist unabhängig vom<br />

Testleiter bzw. der Untersuchungssituation), Auswertungsobjektivität (Das Ergebnis ist<br />

unabhängig von der auswertenden Person) und Interpretationsobjektivität (Verschiedene<br />

Interpreten gelangen anhand der Ergebnisse zum selben Schluss).<br />

Computertests wie im Wiener Testsystem VERKEHR weisen aufgrund der standardisierten<br />

Vorgabe am Computer, der automatisierten Auswertung und der Normierung ein Maximum<br />

an allen drei Arten der Objektivität auf. Im Gegensatz dazu besteht beispielsweise im<br />

Rahmen der Anamnese die Gefahr des Halo-Effektes (Thorndike, 1920). Unter dem Effekt<br />

wird die Tendenz verstanden, faktisch unabhängige Eigenschaften von Personen<br />

fälschlicherweise als zusammenhängend wahrzunehmen. Einzelne Eigenschaften einer<br />

Person (z.B. Attraktivität, Auftreten) erzeugen einen positiven oder negativen Eindruck, der<br />

die weitere Wahrnehmung der Person „überstrahlt“ und so den Gesamteindruck<br />

unverhältnismäßig beeinflusst.<br />

Die Reliabilität eines Verfahrens beschreibt den Grad der Genauigkeit, mit dem ein<br />

Eignungsmerkmal gemessen wird (Kubinger, 2006) und variiert zwischen den Extremwerten<br />

0 und 1. Internationale Richtlinien (z.B. COTAN, Evers et al., 2010) setzen eine<br />

Mindestreliabilität von 0,8 fest. Die Leistungsverfahren des Wiener Testsystems VERKEHR<br />

erfüllen alle diese geforderten Mindestwerte.<br />

Neben der inhatlichen und Konstruktvalidität ist für die Praxis insbesondere die<br />

Kriteriumsvalidität von Relevanz. Unter Kriteriumsvalidität ist zu verstehen, dass das<br />

Verfahren mit einen für das Eignungsmerkmal relevantem Außenkriterium korreliert. Das<br />

Verfahren sollte beispielsweise in der Lage sein, das Ergebnis einer standardisierten<br />

Fahrprobe vorherzusagen. Idealerweise sollte dabei eine Person mit hohen Testwerten in<br />

einer standardisierten Fahrprobe besser abschneiden, als eine Person mit niedrigen<br />

Testwerten.<br />

In jüngster Zeit entwickelt sich zusehends eine Diskussion um die Validierung<br />

verkehrspsychologischer Tests. Aktuelle Ansätze zur Qualitätssicherung in der<br />

verkehrspsychologischen Diagnostik fordern multiple Validitätsnachweise für dieses<br />

Anwendungsgebiet. Für die Validierung verkehrspsychologischer Testverfahren bedeutet<br />

dies, dass anstelle einzelner fragmentarischer Validitätsnachweise ein Netzwerk an<br />

empirischen Nachweisen gefordert wird, mit dessen Hilfe die diagnostischen<br />

Entscheidungen, die aus den Testverfahren abgeleitet werden, empirisch validiert werden<br />

können (vgl. Sommer, M., Häusler, J., Herle, M. & Arendasy, M., 2009) Die<br />

leistungsbezogenen Test-Sets des WTS VERKEHR weisen netzwerkbasierte Validierungen<br />

auf.<br />

Unter Ökonomie wird verstanden, wie ressourcenschonend ein Verfahren im Vergleich zum<br />

erzielten Informationsgewinn ist. Computertests weisen einen besonders hohen Grad an<br />

Ökonomie auf, da die Vorgabe in computerisierter Form stattfindet, die Auswertung und<br />

Berichterstellung automatisiert erfolgt, die Datenverwaltung einfach ist sowie<br />

Gruppentestungen möglich gemacht werden.


Ein Test ist dann nützlich, wenn er ein Merkmal misst, für dessen Untersuchung ein<br />

praktisches Bedürfnis besteht. Ein Test hat demgemäß eine hohe Nützlichkeit, „wenn er in<br />

seiner Funktion durch keinen anderen vertreten werden kann“. (Lienert & Raatz, 1994, S.19)<br />

Das praktische Bedürfnis für die vorliegenden Tests entsteht durch die Möglichkeit der<br />

Selektion von auffälligen Kraftfahrern.


Die Auswahl der Leistungsdimensionen innerhalb des Wiener Testsystems VERKEHR<br />

orientiert sich an den Erkenntnissen der verkehrspsychologischen Forschung zur<br />

Operationalisierung fahrrelevanter Faktoren, die in das handlungstheoretische Modell des<br />

Fahrverhaltens von Groeger (2000) eingebettet werden können. Groeger unterscheidet in<br />

Bezug auf das Fahrverhalten zwischen den Säulen „Handlungsplanung“,<br />

„Verhaltensausführung“ und „Umgang mit aktuellen Zielunterbrechungen und Konflikten“. Die<br />

Dimensionen und Testverfahren der Test-Sets des Wiener Testsystems VERKEHR können<br />

jeweils diesen drei Säulen zugeordnet werden:<br />

HANDLUNGSPLANUNG<br />

Kognitive Fähigkeiten<br />

Planungsfähigkeit<br />

log. schlussfolgerndes<br />

Denken<br />

Gedächtnis<br />

Bewegungsantizipation<br />

Abbildung 6: Die drei Säulen nach Groeger<br />

VERHALTENSAUSFÜHRUNG<br />

Aufmerksamkeit<br />

Konzentration<br />

Vigilanz<br />

Sensomotorik<br />

Auge-Hand-Koordination<br />

Handlungsplanung<br />

Die Planungsfähigkeit, als Teilkomponente der kognitiven Fähigkeiten, wird im Wiener<br />

Testsystem VERKEHR mit dem Verfahren TOL-F (Kaller et. al, 2011) erhoben. Eine der<br />

wesentlichen Voraussetzungen der Handlungsplanung ist das induktive Denken, das eine<br />

bedeutende Dimension menschlicher Intelligenz darstellt (siehe auch Embretson, Schmidt &<br />

McCollam, 2000; Jensen, 1998; Spearman, 1927; Thurstone, 1938). Das induktive Denken<br />

ist beim Führen eines Kraftfahrzeugs in zweierlei Hinsicht von Bedeutung: Erstens erlaubt es<br />

das Erkennen von Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen einer aktuellen und in der<br />

Vergangenheit erlebten Situation und unterstützt den Fahrer so bei der Auswahl einer<br />

Verhaltensalternative. Zweitens dient es bei zunehmender Prozeduralisierung eingelernter<br />

Lösungsalternativen als Motor zur Entwicklung neuer Verhaltensmöglichkeiten und bestimmt<br />

somit wesentlich die Geschwindigkeit des Erwerbs prozeduralen Wissens. Als primärer<br />

Indikator des induktiven Denkens werden in der Fachliteratur vorwiegend Matrizenaufgaben<br />

genannt (z.B.: Embretson, Schmidt & McCollam, 2000; Klauer, 2001; Raven, Raven & Court,<br />

1998). Im Rahmen des Wiener Testsystems VERKEHR wird diese Fähigkeitseigenschaft mit<br />

Hilfe des Adaptiven Matrizentests (AMT: Hornke, Etzel & Rettig, 2000) erfasst. Für die<br />

Verwendung dieses Verfahrens spricht nicht nur seine psychometrische Fundierung und<br />

adaptive Testadministration, sondern auch die theoriegeleitete Itemkonstruktion (Hornke &<br />

Rettig, 1989). Weitere wesentliche Punkte bei der Planung eines Fahrmanövers sind das<br />

Gedächtnis und die Bewegungsantizpation, also die Fähigkeit zum Umgang mit Richtung,<br />

Entfernung und Geschwindigkeit. Die Bewegungsantizipation wird im Testsystem VERKEHR<br />

mit Hilfe des Tests Zeit- und Bewegungsantizipation (ZBA: Bauer et. al, 1999), das<br />

Gedächtnis mit dem Visuellen Gedächtnistest (VISGED: Etzel & Hornke, 2011) erfasst.<br />

UMGANG MIT ZIELUNTERBRECHUNG<br />

U. KONFLIKTEN<br />

Reaktionsverhalten<br />

Belastbarkeit, reaktiv<br />

Reaktionsfähigkeit<br />

visuelle Funktionen<br />

Periphere Wahrnehmung<br />

Überblicksgewinnung<br />

visuelle<br />

Wahrnehmungsleistung


Verhaltensausführung<br />

Mit Verhaltensausführung wird die konkrete Umsetzung der zuvor geplanten Handlung<br />

bezeichnet. Hier spielt vor allem die Konzentrationsfähigkeit, die bei der Ausführung noch<br />

weniger gut eintrainierter Verhaltensweisen von Bedeutung ist, eine große Rolle. (Crowley &<br />

Siegler, 1999). Die Messung der Konzentration erfolgt mit Hilfe des Cognitrone (COG:<br />

Wagner & Karner, 2001) und die der Vigilanz mit dem Verfahren Wahrnehmungs- und<br />

Aufmerksamkeitsfunktionen (WAF Sturm, 2006). Entgegen herkömmlichen Annahmen sind<br />

diese Fähigkeitsdimensionen selbst bei bereits gut eingelernten Handlungen bedeutend<br />

(Groeger, 2000), wenngleich ihre Beanspruchung mit zunehmender Erfahrung nachlässt.<br />

Auch die Auge-Hand-Koordination ist für die Umetzung der geplanten Handlung in einen<br />

Handlungsablauf unabdingbar. Die Auge-Hand-Koordination wird im Wiener Testsystem<br />

VERKEHR mit dem Verfahren Zweihand Koordination (2HAND: Schuhfried, 1992) erhoben.<br />

Umgang mit aktuellen Zielunterbrechungen und Konflikten<br />

Beobachtungsfähigkeit bzw. Überblicksgewinnung sind bei der Evaluation des aktuellen<br />

Verkehrsgeschehens und der Einleitung einer adäquaten Reaktion von Bedeutung. Diese<br />

Fähigkeit wird im Wiener Testsystem VERKEHR mit Hilfe des Adaptiven Tachistoskopischen<br />

Verkehrsauffassungstests (ATAVT: Schuhfried, 2008) erfasst, der sich in seiner<br />

Vorgängerversion bereits in unterschiedlichen Studien als prognostisch valide erwiesen hat<br />

(vgl. Karner & Neuwirth, 2000; Kristöfl & Nechtelberger, 2001). Die visuelle<br />

Wahrnehmungsleistung an sich wird mit dem Verfahren Linienverfolgungstests (LVT: Biehl,<br />

2004) erfasst. Die Reaktionsfähigkeit und die Belastbarkeit der Reaktionsfähigkeit spielen<br />

eine wesentliche Rolle, da sie einem Individuum erlauben, rasch auf eine aktuelle<br />

Gefährdung zu reagieren. Ihre Messung erfolgt über den Reaktionstest (RT: Schuhfried &<br />

Prieler, 1997) und den Determinationstest (DT: Schuhfried, 1998). Die Periphere<br />

Wahrnehmung stellt einen weiteren wichtigen Aspekt dar und wird mit dem gleichnamigen<br />

Verfahren (Periphere Wahrnehmung [PP]: Schuhfried, Prieler & Bauer, 2002) gemessen.<br />

Zusätzlich stehen im WTS Verkehr noch die Leistungsdimensionen Raumvorstellung,<br />

numerische und verbale Fähigkeiten für spezielle Fragestellungen zur Verfügung. Die<br />

Leistungsdimensionen des Wiener Testsystems VERKEHR gliedern sich in vier große<br />

Bereiche: Aufmerksamkeit, kognitive Fähigkeiten, Reaktionsverhalten & visuelle Funktionen<br />

sowie Sensomotorik. In jedem dieser Bereiche finden sich mehrere Dimensionen, die<br />

wiederum in Subdimensionen unterteilt sein können.<br />

In den 20er Jahren des 20.Jahrhunderts verschob sich die verkehrspsychologische<br />

Diagnostik von der reinen Leistungsdiagnostik in Richtung Leistungs- und<br />

Persönlichkeitsdiagnostik. Die Hinwendung Richtung Persönlichkeitsfaktoren basiert auf<br />

Marbes Theorie der Unfällerpersönlichkeit. Auch aufgrund von Erkenntnissen aus der Lern-<br />

und Sozialpsychologie gewann in den 60er und 70er Jahren zusehends die Vorhersage des<br />

Verkehrsverhaltens in der Fahreignungsdiagnostik an Bedeutung.<br />

Die Dimensionsauswahl im Bereich Persönlichkeit für das WTS VERKEHR sowie für das<br />

Test-Set PERSROAD wurde in Anlehnung an die GDE Matrix sowie die österreichische<br />

Gesetzgebung vorgenommen.<br />

Die GDE Matrix<br />

Die GDE Matrix ist eines der bekanntesten Modelle zur Erklärung des Fahrverhaltens.<br />

Dieses Modell erklärt das Verkehrsverhalten auf 4 hierarchischen Ebenen und stammt<br />

ursprünglich aus der Verkehrspädagogik, wodurch sich auch der Name „GDE – Goals for<br />

Driver Education“ erklärt.


4. Goals for life and skills for living<br />

Abbildung 7: Die 4 Ebenen der GDE Matrix<br />

Verkehrsverhalten<br />

•Werthaltungen und Einstellungen wie z.B. das Risikoverhalten<br />

3. Driving goals and context<br />

•Fahrtmotive wie z.B. die Fahrt in die Diskothek<br />

2. Mastery of traffic situations<br />

•Bewältigung von Verkehrssituationen wie z.B. das Spurwechseln im Stoßverkehr<br />

1. Vehicle manoeuvring<br />

•Fahrzeugbedienung<br />

Wesentlich in diesem Modell ist die Fähigkeit zur Selbst-Evaluation auf jeder der vier<br />

Ebenen. Es wird in diesem Modell daher angenommen, dass ein Fahranfänger auf Ebene 2<br />

zwar weniger Fähigkeiten besitzt, dies aber nicht auf ein unmittelbar höheres Unfallrisiko<br />

schließen lässt, sofern er seine Fähigkeiten richtig einschätzt und seinen Fahrstil anpasst.<br />

Dies ist natürlich nur durch die in Ebene 3 und 4 gelegenen persönlichen Einstellungen und<br />

Werthaltungen realisierbar (vgl. Bartl, 2006, Christ et al. 2009). Hier, an Ebene 4, setzen die<br />

Persönlichkeitsdimensionen sowie das Test-Set PERSROAD des Wiener Testsystems<br />

VERKEHR an, indem psychologische Persönlichkeitskonstrukte erfasst werden, die das<br />

Modell als verkehrsrelevant einstuft.<br />

So werden in der GDE Matrix folgende Persönlichkeitsfaktoren postuliert, die auch im Wiener<br />

Testsystem VERKEHR Eingang gefunden haben:<br />

� Selbstkontrolle<br />

� Sensationssuche, Abenteuerlust und Risikoverhalten bzw. Risikobereitschaft im<br />

Verkehr<br />

� Umgang mit sozialem Druck i.S. der psychischen Stabilität<br />

� Alkohol- und Drogenkonsum<br />

� Gesellschaftliches Regel- und Normenbewusstsein<br />

Zusätzlich werden weitere verkehrsrelevante Persönlickheitsdimensionen erfasst, die sich in<br />

wissenschaftlichen Studien als ausschlaggebend für verkehrssicheres Verhalten im<br />

Straßenverkehr erwiesen haben, wie Aggressionstendenzen und soziales<br />

Verantwortungsbewusstsein.<br />

Eine Übersicht über alle im Rahmen des Wiener Testsystems VERKEHR zur Verfügung<br />

stehenden Dimensionen gibt die folgende Tabelle. In jedem Bereich finden sich mehrere<br />

Dimensionen, die wiederum in Subdimensionen unterteilt sein können.<br />

Eine genaue Beschreibung zu den Gütekriterien und zum theoretischen Hintergrund der<br />

Tests können Sie im jeweiligen Testmanual nachlesen. Kontaktieren Sie uns<br />

(info@schuhfried.at), wir schicken Ihnen das Testmanual gerne zu.


Tabelle 2: Dimensionen und Tests im WTS Verkehr<br />

Dimensionen Subdimension/Formen Tests Version Zeit<br />

Aufmerksamkeit<br />

Konzentration COG S11 6<br />

Vigilanz<br />

visuell<br />

auditiv<br />

WAFV<br />

WAFV<br />

S2<br />

S4<br />

32<br />

32<br />

Kognitive Fähigkeiten<br />

Bewegungsantizipation<br />

zeitlich<br />

räumlich<br />

ZBA<br />

ZBA<br />

S1<br />

S1<br />

25<br />

Gedächtnis<br />

kurzfristig<br />

langfristig<br />

VISGED<br />

INSSV<br />

S11<br />

S2<br />

13<br />

18<br />

Logisch-schlussfolgerndes<br />

Denken<br />

Kurzform<br />

Adaptive Langform<br />

Verkehrsform<br />

INSSV<br />

INSBAT<br />

AMT<br />

S2<br />

S2<br />

S11<br />

15<br />

31<br />

24<br />

Numerische Fähigkeiten<br />

Kurzform<br />

Adaptive Langform<br />

INSSV<br />

INSBAT<br />

S2<br />

S2<br />

15<br />

40<br />

Planungsfähigkeit TOL-F S11 10<br />

Raumvorstellung<br />

Kurzform<br />

Adaptive Langform<br />

INSSV<br />

A3DW<br />

S2<br />

S2<br />

30<br />

37<br />

Verbale Fähigkeiten<br />

Kurzform<br />

Adaptive Langform<br />

INSSV<br />

INSBAT<br />

S2<br />

S2<br />

7<br />

19<br />

Reaktionsverhalten & visuelle Funktionen<br />

Belastbarkeit, reaktiv DT S1 6<br />

Periphere Wahrnehmung PP - 23<br />

Reaktionsfähigkeit<br />

einfach<br />

komplex<br />

RT<br />

MDT<br />

S3<br />

S2<br />

6<br />

8<br />

Überblicksgewinnung Verkehr<br />

Rechtsverkehr<br />

Linksverkehr<br />

ATAVT<br />

ATAVT<br />

S1<br />

S2<br />

14<br />

14<br />

Visuelle<br />

Wahrnehmungsleistung<br />

LVT S2 13<br />

Sensomotorik<br />

Auge-Hand-Koordination<br />

Verkehrsbezogene Persönlichkeit<br />

Zweidimensional 2HAND S3 4<br />

Dreidimensional SMK S1 10<br />

Aggression VIP - 2<br />

Alkoholauffälligkeit FFT S3 21<br />

Normabweichendes Verhalten VIP - 2<br />

Psychische Stabilität IVPE - 2<br />

Risikobereitschaft im Verkehr WRBTV - 18<br />

Selbstkontrolle IVPE - 2<br />

Verantwortungsbewusstsein IVPE - 2<br />

Den Aufmerksamkeitsfunktionen wird in der Verkehrspsychologie ein besonderer Stellenwert<br />

zugeschrieben, da die Forschung zeigt, dass intakte Aufmerksamkeitsfunktionen für das


Lenken von Kraftfahrzeugen essentiell sind (Groeger, 2000). Unfallanalysen haben ergeben,<br />

dass ein Großteil der registrierten Verkehrsunfälle auf Aufmerksamkeitsfehler<br />

zurückzuführen sind.<br />

Im Wiener Testsystem VERKEHR wird Aufmerksamkeit über die Dimensionen Konzentration<br />

und Vigilanz erfasst.<br />

Unter Konzentration wird im Wiener Testsystem VERKEHR eine spezielle<br />

Aufmerksamkeitsfunktion verstanden, nämlich die selektive Aufmerksamkeit. Diese kommt<br />

während der Fahraufgabe immer dann zum Tragen, wenn ein Reiz gegenüber Störreizen<br />

abgeschirmt und die Konzentration von einem Reiz auf einen anderen Reiz verlagert werden<br />

muss. Als Beispiel sei das Einfahren in eine ungeregelte Kreuzung genannt.<br />

Test:<br />

Die Konzentration wird im Wiener Testsystem VERKEHR mit dem Verfahren COG<br />

(Cognitrone, S11) erfasst. Im Gegensatz zu herkömmlichen Konzentrationstests beinhaltet<br />

der Cognitrone unterschiedlich komplexes Itemmaterial. Aufgabe der Testperson ist es, eine<br />

Figur mit vier anderen Figuren zu vergleichen und so schnell wie möglich zu beurteilen, ob<br />

eine der vier Figuren gleich der Vorlagenfigur ist.<br />

Vigilanz beschreibt die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit über lange Zeiträume ununterbrochen<br />

einer oder mehreren Informationsquellen zuzuwenden, um kleine Veränderungen der<br />

dargebotenen Information zu entdecken und darauf zu reagieren (z.B. Zomeren & Brouwer,<br />

1994). Die relevanten Reize kommen hierbei typischerweise nur in sehr unregelmäßigen<br />

Intervallen und mit sehr geringer Häufigkeit zwischen einer großen Menge irrelevanter Reize<br />

vor. Die Vigilanz kann sowohl visuell als auch auditiv erfasst werden. Vigilanz erfüllt aus<br />

verkehrspsychologischer Sicht die Funktion, eine anhaltende Bereitschaft zu gewährleisten,<br />

um auf gelegentlich auftretende Ereignisse bzw. Gefahrenmomente zu reagieren. Vigilanz<br />

wird beispielsweise bei langdauernden monotonen Autofahrten benötigt.<br />

Test:<br />

Vigilanz wird durch das Verfahren WAFV (Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitsfunktionen:<br />

Vigilanz, S2, S4) erfasst. Bei diesem Verfahren werden visuelle bzw. auditive Reize<br />

vorgegeben, die in seltenen Fällen etwas an Intensität verlieren. Auf diese seltenen Fälle, die<br />

etwa 5 % der Reize ausmachen, soll reagiert werden.<br />

Die Definition der kognitiven Fähigkeiten im Wiener Testsystem VERKEHR basiert auf dem<br />

hierarchischen Intelligenzmodell von Cattell-Horn-Carroll (CHC-Modell, Carroll, 1993; Horn,<br />

1989; Horn & Noll, 1997). Das Modell postuliert mehrere inhaltlich breit angelegte<br />

Sekundärfaktoren, deren Zusammenhänge durch einen Generalfaktor der Intelligenz erklärt<br />

werden. Im Wiener Testsystem VERKEHR wurden folgende Sekundärfaktoren des<br />

Intelligenzmodells von Cattell-Horn-Carroll ausgewählt, die für die Abklärung von<br />

verkehrspsychologischen Fragestellungen von Interesse sind. Zusätzlich werden im Wiener<br />

Testsystem VERKEHR noch folgende kraftfahrrelevante kognitive Fähigkeiten erfasst:


CHC Modell<br />

Gedächtnis (Kurz- und<br />

Langzeitgedächtnis)<br />

Logisch-schlussfolgerndes<br />

Denken (Fluide Intelligenz)<br />

Numerische Fähigkeiten<br />

(Quantitatives Denken)<br />

Raumvorstellung (Visuelle<br />

Verarbeitung)<br />

Verbale Fähigkeiten<br />

(Kristalline Intelligenz)<br />

Kognitive Fähigkeiten<br />

Intelligenzfaktoren weitere spezifische kraftfahrrelevante<br />

Leistungsdimensionen<br />

Abbildung 8: Überblick kognitive Fähigkeiten im WTS Verkehr<br />

Bewegungsantizipation<br />

Planungsfähigkeit<br />

Unter Bewegungsantizipation wird das Ausmaß verstanden, in dem sich eine Person in eine<br />

Bewegung einfühlen und die Bewegung von Objekten sowohl zeitlich als auch räumlich<br />

richtig einschätzen kann. Im verkehrspsychologischen Bereich geht es dabei um das<br />

„Umgehen-Können mit Richtung, Entfernung und Geschwindigkeit sowie das Einordnen der<br />

Eigenbewegung in das Zueinander von bewegten und statischen Objekten des aktuellen<br />

Verkehrsraumes“ (Schubert et al., 2003, S.29). Wichtig ist die Bewegungsantizipation<br />

beispielsweise beim Einordnen in den fließenden Verkehr.<br />

Test:<br />

Bewegungsantizipation wird mit dem Verfahren ZBA (Zeit- und Bewegungsantizipation, S1)<br />

erfasst. Bei diesem Test erscheint auf dem Bildschirm eine grüne Kugel, die sich langsam<br />

bewegt. Zu einem unvorhergesehenen Zeitpunkt verschwindet die Kugel und zwei rote<br />

Linien erscheinen. Die eine befindet sich an der Stelle, an welcher die Kugel eben<br />

verschwand. Die andere Linie ist die Ziellinie.<br />

� Zur Messung der Zeitantizipation soll nun der Zeitpunkt des Wiederauftauchens der<br />

Kugel an der Ziellinie angegeben werden. Hierzu soll in dem Augenblick auf eine<br />

Taste gedrückt werden, in dem die Testperson meint, dass die Kugel die zweite Linie<br />

erreicht haben sollte.<br />

� Zur Messung der Bewegungsantizipation ist es in einem weiteren Schritt zusätzlich<br />

notwendig anzugeben, wo die Kugel die Ziellinie überschreiten wird. Hierzu muss die<br />

Testperson mithilfe von zwei Tasten einen Pfeil an der Stelle platzieren, an der dies<br />

geschehen soll.<br />

Unter Gedächtnis versteht man die Fähigkeit, aufgenommene Informationen zu behalten, zu<br />

ordnen und wieder abzurufen. Gedächtnisstörungen treten u. a. als Auswirkung von<br />

Alkoholmissbrauch sowie diverser neurologischer Auffälligkeiten auf, sodass sich darin die<br />

Bedeutung für die verkehrspsychologische Diagnostik zeigt. Die Gedächtnisfähigkeit wird im<br />

Wiener Testsystem VERKEHR durch folgende Subdimensionen erfasst:


� Die Subdimension Kurzzeitgedächtnis bezeichnet die Fähigkeit, Informationen<br />

visueller Art kurzfristig zu behalten und korrekt wiedergeben zu können.<br />

� Die Subdimension Langzeitgedächtnis bezeichnet die Fähigkeit, Informationen<br />

längerfristig zu behalten, in die eigene Wissensbasis zu integrieren sowie korrekt<br />

abzurufen.<br />

Tests:<br />

Kurzzeitgedächtnis wird über das Verfahren VISGED (Visueller Gedächtnistest, S11) erfasst.<br />

Bei diesem Verfahren wird am Bildschirm für kurze Zeit ein Stadtplan mit unterschiedlichen<br />

Symbolen gezeigt (z.B. ein Kreuz für das Krankenhaus, ein Buch für die Bibliothek etc.),<br />

wobei die Art und Lage der Symbole eingeprägt und anschließend korrekt erinnert werden<br />

soll.<br />

Langzeitgedächtnis wird mittels des Subtests Langzeitgedächtnis aus dem Verfahren INSSV<br />

(Intelligenz-Struktur-Batterie-Kurzform, S2) erfasst. Bei diesem Verfahren müssen in der<br />

Einprägungsphase Profile von acht fiktiven Personen gemerkt werden (Name,<br />

Geburtsdatum, Beruf, Telefonnummer, Hobbies, Familienstand, Raucher/Nichtraucher), in<br />

einer Zwischenphase werden andere Tests vorgegeben und in einer Prüfphase wird die<br />

gelernte Information mittels Multiple-Choice-Aufgaben abgefragt.<br />

Schlussfolgerndes Denken wird auch als fluide Intelligenz einer Person bezeichnet und<br />

beschreibt die Fähigkeit, allgemeine Gesetzmäßigkeiten zu erkennen, Implikationen von<br />

Aussagen zu verstehen und logische Schlussfolgerungen ziehen zu können. Die fluide<br />

Intelligenz ist vorwiegend angeboren bzw. vererbt und kann kaum durch die Umwelt<br />

beeinflusst werden. Bereits in den 60er Jahren konnte wissenschaftlich belegt werden, dass<br />

Personen mit niedrigeren Intelligenzwerten eine erhöhte Verkehrsauffälligkeit aufweisen<br />

(Hampel, 1962). Als Beispiel für die Notwendigkeit von logisch-schlussfolgerndem Denken<br />

bei der Teilnahme am Straßenverkehr sei die Möglichkeit der Antizipation der Konsequenzen<br />

eines Fahrmanövers angeführt.<br />

Tests:<br />

Zur Erfassung des schlussfolgernden Denkens gibt es im Wiener Testsytem VERKEHR<br />

sowohl die Möglichkeit einer Kurzform als auch einer adaptiven Langform. Als Kurzform wird<br />

der Subtest Figural-induktives Denken aus dem Verfahren INSSV (Intelligenz-Struktur-<br />

Batterie-Kurzform, S2) und als adaptive Langform der Subtest Figural-induktives Denken aus<br />

dem Verfahren INSBAT (Intelligenz-Struktur-Batterie, S2) herangezogen. Die beiden Formen<br />

unterscheiden sich dahingehend, dass es bei der Kurzform eine Zeitbegrenzung von 15<br />

Minuten gibt. Bei der Langform gibt es keine Zeitbegrenzung und die Vorgabe erfolgt<br />

adaptiv. Adaptiv heißt, dass laufend die Fähigkeit der Testperson geschätzt und so die<br />

Schwierigkeit exakt auf sie abgestimmt wird. Ist die gewünschte Messgenauigkeit von 0,8<br />

erreicht oder ein bestimmtes Zeitlimit überschritten, wird die Testung beendet. Für die<br />

verkehrspsychologische Begutachtung im Speziellen steht zudem das adaptive Verfahren<br />

AMT zur Verfügung, deren Testform S11 sich durch einen soziodemografischen Testeinstieg<br />

und eine Zeitbegrenzung auf 20 Minuten auszeichnet.<br />

Die Aufgabenart ist in allen genannten Testverfahren dieselbe. Den Testpersonen wird eine<br />

3x3 Felder große Matrix vorgegeben, die in acht der neun Felder Figuren aufweist, welche<br />

nach verschiedenen Regeln geordnet sind. Die Testpersonen sollen diese Regeln erkennen<br />

und das leer stehende Kästchen – unter Anwendung dieser Regeln – ergänzen, wobei acht<br />

Antwortmöglichkeiten zur Auswahl stehen. Bei der Langform gibt es keine Zeitbegrenzung<br />

und die Vorgabe erfolgt adaptiv.


Numerische Fähigkeiten beschreiben die Fähigkeit, grundlegende mathematische Prinzipien<br />

zu verstehen und diese zur Lösung praktischer Problemstellungen anwenden zu können.<br />

Dies umfasst sowohl die Fähigkeit, Grundrechenarten anzuwenden, als auch das<br />

Zahlengefühl einer Person. Eine Störung der Rechenfertigkeiten kann sich bei diversen<br />

neurologischen Auffälligkeiten zeigen, sodass sich darin die Bedeutung für die<br />

verkehrspsychologische Begutachtung ergibt. Als Beispiel für die grundsätzliche Nützlichkeit<br />

numerischer Fähigkeiten sei die Bremswegberechnung genannt.<br />

Tests:<br />

Zur Erfassung der Dimension numerische Fähigkeiten gibt es im Wiener Testsystem<br />

VERKEHR sowohl die Möglichkeit einer Kurzform als auch einer adaptiven Langform. Als<br />

Kurzform wird der Subtest Arithmetische Flexibilität aus dem Verfahren INSSV (Intelligenz-<br />

Struktur-Batterie-Kurzform, S2) und als adaptive Langform der Subtest Arithmetische<br />

Flexibilität aus dem Verfahren INSBAT (Intelligenz-Struktur-Batterie, S2) herangezogen. In<br />

beiden Formen werden den Testpersonen Rechenaufgaben vorgegeben. Ziel ist, die<br />

fehlenden Rechenoperationen herauszufinden und diese anschließend in die freien<br />

Kästchen einzusetzen. Die beiden Formen unterschieden sich dahingehend, dass es bei der<br />

Kurzform eine Zeitbegrenzung von 15 Minuten gibt. Bei der Langform gibt es keine<br />

Zeitbegrenzung und die Vorgabe erfolgt adaptiv. Adaptiv heißt, dass laufend die Fähigkeit<br />

der Testperson geschätzt und so die Schwierigkeit exakt auf sie abgestimmt wird. Ist die<br />

gewünschte Messgenauigkeit von 0,8 erreicht oder ein bestimmtes Zeitlimit überschritten,<br />

wird die Testung beendet. Die adaptive Testform erfasst somit die numerischen Fähigkeiten<br />

mit einer höheren Genauigkeit. Zusätzlich ist die Testsicherheit erhöht, da je nach Fähigkeit<br />

einer Testperson unterschiedliche Items vorgegeben werden.<br />

Planungsfähigkeit ist eine Teilfunktion der exekutiven Funktionen und bezeichnet die<br />

mentale Simulation und Evaluation von Handlungsabläufen und der daraus resultierenden<br />

Konsequenzen (Goel, 2002). Die Fähigkeit zu planen ermöglicht es, zielgerichtetes<br />

Verhalten vor dessen eigentlicher Ausführung zu organisieren (Owen, 1997) und auf<br />

Grundlage von Aussichten auf Erfolg aus verschiedenen Handlungsoptionen auszuwählen<br />

(Ward & Morris, 2005). Planungsfähigkeit ist bei einer Vielzahl an Fahraufgaben relevant und<br />

kommt vor allem auf der taktischen Ebene des Fahrverhaltens zum Tragen (vgl. Brouwer<br />

2002). Als Beispiel sei das Planen eines Überholmanövers auf bekannter Strecke genannt.<br />

Test:<br />

Zur Erfassung der Planungsfähigkeit steht im Wiener Testsystem VERKEHR das Verfahren<br />

TOL-F (Tower of London – Freiburger Version, S11) zur Verfügung. Der Tower of London<br />

besteht aus einer klassischen Kugel-Transferaufgabe, bei der drei Kugeln nach einer<br />

vorgegebenen Reihenfolge geordnet werden sollen.<br />

Raumvorstellung beschreibt die Fähigkeit, sich Objekte vorstellen und diese gegebenenfalls<br />

vor dem inneren Auge bewegen (z.B. rotieren) zu können. Man besitzt somit die Fähigkeit,<br />

zweidimensional dargestellte Objekte geistig in dreidimensionale umzusetzen und zwischen<br />

unterschiedlichen Ansichten zu wechseln. Raumvorstellung wird bei der Fahraufgabe im<br />

Allgemeinen zur Orientierung im Verkehrsraum sowie beim Einparken im Speziellen<br />

benötigt. Probleme mit der Orientierung im Straßenverkehr können vor allem bei<br />

dementiellen Erkrankungen sowie nach Hirnschädigung auftreten (vgl. Cushman 1996).<br />

Tests:<br />

Zur Erfassung der Dimension Raumvorstellung gibt es im Wiener Testsystem VERKEHR die<br />

Möglichkeit einer Kurzform als auch einer adaptiven Langform. Als Kurzform wird der<br />

Subtest Raumvorstellung aus dem Verfahren INSSV (Intelligenz-Struktur-Batterie-Kurzform,


S2) und als adaptive Langform das Verfahren A3DW (Adaptiver Dreidimensionaler<br />

Würfeltest, S2) herangezogen. Bei beiden Formen bestehen die Testaufgaben jeweils aus<br />

einem Testwürfel und sechs Vergleichswürfeln. Auf jedem Würfel befinden sich sechs<br />

unterschiedliche Muster, von denen man je drei sehen kann. Anhand der Muster soll geprüft<br />

werden, ob einer der sechs Vergleichswürfel dem Testwürfel entspricht. Die beiden Formen<br />

unterschieden sich dahingehend, dass es bei der Kurzform eine Zeitbegrenzung von 15<br />

Minuten gibt. Bei der Langform gibt es keine Zeitbegrenzung und die Vorgabe erfolgt<br />

adaptiv. Adaptiv heißt, dass laufend die Fähigkeit der Testperson geschätzt und so die<br />

Schwierigkeit exakt auf sie abgestimmt wird. Die adaptive Testform erfasst somit die<br />

Dimension Raumvorstellung mit einer höheren Genauigkeit. Zusätzlich ist die Testsicherheit<br />

erhöht, da je nach Fähigkeit einer Testperson unterschiedliche Items vorgegeben werden.<br />

Verbale Fähigkeiten beschreiben einen Teil der kristallinen Intelligenz einer Person. Die<br />

kristalline Intelligenz umfasst alle Fähigkeiten, die im Laufe des Lebens erlernt bzw. durch<br />

die Umwelt bestimmt werden. Im Wiener Testsystem VERKEHR werden unter verbalen<br />

Fähigkeiten der Umfang des Wortschatzes und die Fähigkeit zum<br />

problemlösungsorientierten Abruf von Wissensinhalten aus dem Gedächtnis verstanden.<br />

Eine Störung der verbalen Fähigkeiten kann sich bei diversen neurologischen Auffälligkeiten<br />

zeigen, sodass sich darin die Bedeutung für die verkehrspsychologische Begutachtung<br />

ergibt. Zusätzlich kann damit die Durchführbarkeit von Persönlichkeitsfragebögen im<br />

Rahmen der Erfassung verkehrsspezifischer Persönlichkeitsfaktoren eruiert werden.<br />

Tests:<br />

Zur Erfassung der verbalen Fähigkeiten gibt es im Wiener Testsystem VERKEHR sowohl die<br />

Möglichkeit einer Kurzform als auch einer adaptiven Langform. Als Kurzform wird der<br />

Subtest Wortbedeutung aus dem Verfahren INSSV (Intelligenz-Struktur-Batterie-Kurzform,<br />

S2) und als adaptive Langform der Subtest Wortbedeutung aus dem Verfahren INSBAT<br />

(Intelligenz-Struktur-Batterie, S2) herangezogen. Bei beiden Formen werden den<br />

Testpersonen Begriffe vorgegeben und die Aufgabe besteht darin, aus vier<br />

Antwortalternativen jenen Begriff auszuwählen, der eine möglichst ähnliche Bedeutung wie<br />

der vorgegebene Anfangsbegriff hat. Die beiden Formen unterscheiden sich dahingehend,<br />

dass es bei der Kurzform eine Zeitbegrenzung von 7 Minuten gibt. Bei der Langform gibt es<br />

keine Zeitbegrenzung und die Vorgabe erfolgt adaptiv. Adaptiv heißt, dass laufend die<br />

Fähigkeit der Testperson geschätzt und so die Schwierigkeit exakt auf sie abgestimmt wird.<br />

Ist die gewünschte Messgenauigkeit von 0,8 erreicht oder ein bestimmtes Zeitlimit<br />

überschritten, wird die Testung beendet. Die adaptive Testform erfasst somit die verbalen<br />

Fähigkeiten mit einer höheren Genauigkeit. Zusätzlich ist die Testsicherheit erhöht, da je<br />

nach Fähigkeit einer Testperson unterschiedliche Items vorgegeben werden.<br />

Unter Reaktionsverhalten wird im Wiener Testsystem VERKEHR einerseits die Belastbarkeit<br />

des Reaktionsverhaltens, also die sogenannte reaktive Belastbarkeit, als auch die<br />

Reaktionsfähigkeit an sich verstanden. Die Reaktionsfähigkeit kann wiederum in die<br />

Subdimensionen einfache Reaktionsfähigkeit und komplexe Reaktionsfähigkeit unterteilt<br />

werden.<br />

Die visuelle Funktion unterteilt sich im Wiener Testsystem VERKEHR in die periphere<br />

Wahrnehmung einerseits sowie in die Überblicksgewinnung und die visuelle<br />

Wahrnehmungsleistung andererseits. Die Bedeutung der visuellen Wahrnehmungsleistung<br />

für das Autofahren zeigt sich in der Feststellung, dass bis zu 90% der Information beim<br />

Autofahren visuell aufgenommen werden (Hills, 1980). Das visuelle System stellt daher die


mit Abstand wichtigste Informationsquelle beim Führen eines Fahrzeuges dar (Galley &<br />

Churan, 2005).<br />

Reaktive Belastbarkeit bedeutet hier die Fähigkeit des Individuums, auch unter Belastung<br />

schnell und richtig zu reagieren. Um die Person auch tatsächlich in eine Belastungssituation<br />

zu bringen, ist eine entsprechend hohe Signalfrequenz bei einer Testung notwendig. Aus<br />

verkehrspsychologischer Sicht ist vor allem in stressreichen Situationen (z.B. Berufsverkehr<br />

in der Großstadt) eine hohe Belastbarkeit gefordert (vgl. Burgard, 2004). Zahlreiche Studien<br />

zeigen, dass sich die Fahrleistung mit zunehmender mentaler Belastung (mental workload)<br />

verschlechtert.<br />

Test:<br />

Die reaktive Belastbarkeit wird im Wiener Testsystem VERKEHR mit dem Verfahren DT<br />

(Determinationstest, S1) erfasst. Hierbei werden fünf verschiedenfarbige optische Reize,<br />

zwei unterschiedliche akustische Reize und zwei Signale für die Fußtasten vorgegeben, auf<br />

die die Testperson so schnell wie möglich mit der korrespondierenden Taste auf der<br />

Probandentastatur bzw. der korrespondierenden Fußtaste zu reagieren hat. Das Programm<br />

passt sich hiermit über die Geschwindigkeit der Reizvorgabe an das Leistungsniveau der<br />

Testperson an.<br />

Periphere Wahrnehmung meint die Wahrnehmung von Objekten und Reizen außerhalb des<br />

optischen Fixationspunktes. Das periphere Sehen ist sehr effizient für die Wahrnehmung von<br />

Bewegungen, funktioniert aber vorwiegend über hell-dunkel empfindlichen Stäbchen. Daher<br />

werden z.B. auffällige Verkehrssignale blinkend und/oder mit kontrastreichen Farben<br />

dargestellt. Periphere Wahrnehmung benötigt man beispielsweise zur Erkennung von seitlich<br />

auftauchenden Fahrzeugen oder Personen.<br />

In der Literatur über visuelle Aspekte des Fahrens (z.B. Rockwell 1977; Hartmann 1980) wird<br />

periphere Wahrnehmung vor allem mit der Geschwindigkeitsschätzung, der<br />

Fahrzeugführung und dem Überwachen des Fahrumfeldes in Verbindung gebracht. Wegen<br />

dieser wichtigen Funktionen der peripheren Wahrnehmung beim Lenken von<br />

Kraftfahrzeugen wird angenommen, dass Mängel oder Ausfälle der peripheren<br />

Wahrnehmung eine bedeutende Unfallursache sind. Für Berufskraftfahrer/innen liegt in<br />

Deutschland die Mindestanforderung an das Gesichtsfeld bei 140 Grad, in Österreich bei<br />

160 Grad.<br />

Test:<br />

Die Periphere Wahrnehmung wird im Wiener Testsystem VERKEHR mit dem Verfahren PP<br />

(Periphere Wahrnehmung) erfasst. Bei diesem Verfahren werden die Fußtasten und ein<br />

externes Eingabemedium benötig, welches aus links und rechts vom Monitor angebrachten<br />

Balken mit Leuchtdioden besteht. Mit diesen am Gerät montierten Leuchtdioden werden<br />

Lichtreize erzeugt, die sich mit vorgegebener Geschwindigkeit (in regelmäßigen Sprüngen)<br />

bewegen. In voreingestellten zeitlichen Abständen erscheinen kritische Lichtreize, auf die<br />

durch Drücken auf die Fußtaste reagiert werden soll. Gleichzeitig soll auf dem Bildschirm ein<br />

sich bewegender Ball im Fadenkreuz gehalten werden, um einerseits ein Drehen des Kopfes<br />

zu verhindern und anderseits gleichzeitig die geteilte Aufmerksamkeit zu erfassen.<br />

Unter Reaktionsfähigkeit versteht man die Fähigkeit, auf einen oder mehrere Reize möglichst<br />

schnell und zielgerichtet zu reagieren. Im Straßenverkehr ist eine ausreichende<br />

Reaktionsgeschwindigkeit essentiell, da bei einem plötzlich auftretenden Ereignis für den<br />

Reaktionsweg schon Millisekunden entscheidend sein können. Als Beispiel sei das plötzliche


Überqueren eines Fußgängers und die daher nötige rasche Bremsung genannt.<br />

Unterschieden wird zwischen den Subdimensionen<br />

• einfache Reaktionsfähigkeit: Die motorische Aktion wird durch ein einfaches Signal<br />

ausgelöst. Diesem Signal folgt ein vorher festgelegter Bewegungsablauf. Die<br />

Signalquelle kann akustisch, optisch oder kinästhetisch erfolgen.<br />

• komplexe Reaktionsfähigkeit: Bedeutet die Fähigkeit, auf mehrere unterschiedliche<br />

Signale zu reagieren. Hierbei werden im Vergleich zur einfachen Reaktionsfähigkeit<br />

verstärkt kognitive Prozesse angesprochen.<br />

Des Weiteren wird sowohl bei einfacher, als auch bei komplexer Reaktionsfähigkeit zwischen<br />

Reaktionsgeschwindigkeit und motorischer Geschwindigkeit differenziert:<br />

� Die Reaktionsgeschwindigkeit gibt die Zeit an, die zwischen einem Reiz und dem<br />

Beginn der mechanischen Bewegungsantwort vergeht (also dem Verlassen der<br />

Ruhetaste). Eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit (kurze Zeit) bedeutet, dass die<br />

Testperson gut in der Lage ist, angemessen rasch auf relevante Reize bzw.<br />

Reizkonstellationen zu reagieren.<br />

� Bei der motorischen Geschwindigkeit handelt es sich um die Zeitspanne zwischen<br />

dem Verlassen der Ruhetaste und dem Kontakt mit der Drucktaste. Dieser Wert gibt<br />

Auskunft über die Bewegungsgeschwindigkeit der Testperson. Eine hohe motorische<br />

Geschwindigkeit (kurze Zeit) bedeutet demnach, dass es die Testperson gut schafft,<br />

in Reaktionssituationen geplante Handlungsabläufe angemessen schnell<br />

umzusetzen.<br />

Tests:<br />

Die einfache Reaktionsfähigkeit wird im Wiener Testsystem VERKEHR mit dem Verfahren<br />

RT (Reaktionstest, S3) erfasst. Dabei muss die Testperson so schnell wie möglich eine<br />

bestimmte Taste drücken sobald der geforderte Reiz präsentiert wird. Hierbei ist die Vorgabe<br />

mittels Probandentastatur notwendig. Es ist möglich, die so genannte "Reaktionszeit" von der<br />

"motorischen Zeit" abzugrenzen (vgl. Klebelsberg, 1982).<br />

Die komplexe Reaktionsfähigkeit wird im Wiener Testsystem VERKEHR mit dem Verfahren<br />

MDT (Movement Detection Test, S2) erfasst. Bei diesem Verfahren sind optische<br />

Bewegungssignale mit den einzelnen Signalen entsprechenden motorischen Reaktionen zu<br />

beantworten.<br />

Unter Überblicksgewinnung wird im Allgemeinen die Fähigkeit verstanden, Objekte und<br />

visuelle Muster rasch identifizieren zu können. Insbesondere im Straßenverkehr ist eine<br />

schnelle und richtige Erfassung von komplexen visuellen Situationen essentiell. Als Beispiel<br />

sei das Einfahren in eine stark befahrene Kreuzung genannt.<br />

Test:<br />

Die Überblicksgewinnung im Straßenverkehr wird im Wiener Testsystem VERKEHR mit dem<br />

Verfahren ATAVT (Adaptiver Tachistoskopischer Verkehrsauffassungstest S1 für<br />

Rechtsverkehr, Adaptiver Tachistoskopischer Verkehrsauffassungstest S2 für Linksverkehr)<br />

erfasst. Der Testperson werden dabei kurz Bilder von Verkehrssituationen dargeboten. Nach<br />

jedem Bild soll sie angeben, was darauf zu sehen war. Dabei kann die Testperson aus<br />

jeweils denselben fünf vorgegebenen Antwortmöglichkeiten wählen.<br />

Visuelle Wahrnehmung bezeichnet die Aufnahme und Verarbeitung von visuellen Reizen.<br />

Bereits seit Anfang der 60er-Jahre verwendet man Linienlabyrinthtests zur Überprüfung der<br />

optischen Orientierung bei Kraftfahrtauglichkeitsuntersuchungen sowie bei Untersuchungen<br />

über die Wahrnehmung im Straßenverkehr. Visuelle Wahrnehmung wird beispielsweise bei<br />

der Spurhaltung in einem mehrspurigen Kreisverkehr benötigt.


Test:<br />

Die visuelle Wahrnehmungsleistung wird im Wiener Testsystem VERKEHR mit dem<br />

Verfahren LVT (Linienverfolgungstests, S2) erfasst. Aufgabe der Testperson ist es, aus<br />

einem Durcheinander von Linien, das Ende einer vorgegebenen Linie so schnell wie möglich<br />

zu ermitteln. Dabei dürfen nicht die Finger zum Nachzeichnen der Linien verwendet werden.<br />

Das Bearbeitungstempo kann von derTestperson frei gewählt werden.<br />

Als Sensomotorik bezeichnet man das Zusammenspiel von sensorischen und motorischen<br />

Leistungen. Damit ist die unmittelbare Steuerung und Kontrolle der Bewegungen aufgrund<br />

von Sinnesrückmeldungen gemeint. Die Wahrnehmung eines Reizes durch ein Sinnesorgan<br />

und das passende motorisches Verhalten stehen in direktem Zusammenhang, diese<br />

Prozesse verlaufen parallel, wie z.B. die Wahrnehmung eines Reizes über das Auge und die<br />

gezielte Steuerung von Armbewegungen beim Autofahren. Karner und Neuwirth (2000)<br />

konnten in einer Studie den Zusammenhang zwischen sensomotorischer Koordination und<br />

der Fahrleistung aufzeigen. Im Wiener Testsystem VERKEHR wird Sensomotorik anhand<br />

der Dimension Auge-Hand-Koordination erfasst. Als Beispiel sei das Einbiegen in eine<br />

Seitenstraße genannt (Wahrnehmung der Krümmüng der Fahrbahn und adäquat umgesetzte<br />

Lenkbewegung).<br />

Die Dimension Auge-Hand-Koordination überprüft wie gut eine Person visuelle Informationen<br />

in Handbewegungen umsetzen kann, wie gut sie somit Augen und Hände bei feinen,<br />

kleinräumigen Bewegungen koordinieren kann. Im Wiener Testsystem VERKEHR wird<br />

zwischen zwei- und dreidimensionaler Auge-Hand Koordination unterschieden.<br />

Tests:<br />

� Die zweidimensionale Auge-Hand-Koordination wird durch den Test 2HAND<br />

(Zweihand Koordination, S3) erfasst. Im Zentrum der Testanforderung stehen dabei<br />

zwei Fähigkeitskomponenten:<br />

1. Die sensomotorische Koordination zwischen Auge und Hand.<br />

2. Die Koordination zwischen linker und rechter Hand. Die besondere Schwierigkeit<br />

der Koordination beider Hände besteht darin, linke und rechte Soll-Ist-<br />

Abweichungen über das visuelle System korrekt zu erfassen und in<br />

entsprechende Bewegungen umzusetzen. Die Testperson soll anhand von zwei<br />

Drehreglern einen roten Punkt möglichst schnell durch eine vorgegebene Bahn<br />

bewegen. Diese Bahn besteht aus drei Abschnitten, die unterschiedliche<br />

Anforderungen an die Koordination von Auge mit linker und rechter Hand stellen.<br />

� Die dreidimensionale Auge-Hand-Koordination wird durch den Test SMK<br />

(Sensomotorische Koordination, S1) erfasst. Die Aufgabe besteht darin, ein in einem<br />

dreidimensionalen Raum platziertes, gelbes Kreissegment in eine gewünschte<br />

Position zu bringen. Es wird auf dem Bildschirm ein Raum dargestellt, in dem sich ein<br />

Ziel (grünes Balkenkreuz) und ein Steuerobjekt (gelbes Kreissegment) befindet. Das<br />

auf der Spitze stehende Kreissegment beginnt drei verschiedene Bewegungen in<br />

unvorhersehbaren Richtungen auszuführen: Die Testperson hat die Aufgabe, mittels<br />

Steuerknüppel synchron derart gegenzusteuern, dass das Kreissegment vertikal<br />

stehend mit der Spitze den Kreuzungspunkt der grünen Balken berührt und die Größe<br />

des vertikalen Balkens einnimmt.


Unter Aggression versteht man eine Verhaltensweise, „die mit der Absicht ausgeführt wird,<br />

ein Individuum direkt oder indirekt zu schädigen“ (Häcker & Stapf, 1998, S. 13). Als Beispiel<br />

sei das Vordrängen beim Reißverschlusssystem angeführt. Die Bedeutung von Aggression<br />

im Straßenverkehr wird deutlich, wenn man einen Blick auf aktuelle Statistiken der American<br />

Automobile Association wirft. Gemäß dieser Statistik ist davon auszugehen, dass mehr als<br />

die Hälfte aller Verkehrsunfälle mit Todesfolge in den Jahren 2003 bis 2007 mit aggressiven<br />

Verhaltensweisen im Straßenverkehr in Verbindung gebracht werden können. (vgl. American<br />

Automobile Association [AAA] Foundation of Traffic Safety, 2009).<br />

Test:<br />

Aggression im Straßenverkehr wird im Wiener Testsystem VERKEHR mit Hilfe der Skala<br />

Aggressive Interaktion mit anderen Verkehrsteilnehmern des Verfahrens VIP<br />

(Verkehrsspezifischer Itempool) erfasst. Der gesamte VIP besteht aus 49 „Ich-Aussagen" mit<br />

verkehrsspezifischen Inhalten, die sich auf vier verschiedene Rasch-Modell-konforme<br />

Dimensionen verteilen. Es handelt sich entweder um emotionale bzw. normative Wertungen<br />

oder um Beschreibungen eigener Verhaltensweisen als Autofahrer im Straßenverkehr. Die<br />

Skala Aggressive Interaktion mit anderen Verkehrsteilnehmern besteht aus 10 Items.<br />

Alkoholauffälligkeit meint in diesem Zusammenhang die Tendenz zu einem pathologischen<br />

Alkoholkonsumverhalten. Die Bedeutung des Alkoholkonsums für die Verkehrssicherheit<br />

ergibt sich durch das erhöhte Unfallrisiko unter Alkoholeinfluss. Das alkoholbedingte<br />

Unfallrisiko ist schon bei 0,3 Promille Blutalkoholkonzentration (BAK) erhöht. Mit 0,5 Promille<br />

BAK ist das Risiko in einen Unfall verwickelt zu werden schon doppelt so hoch wie in<br />

nüchternem Zustand, bei 1,6 Promille 18 Mal so hoch (Bund gegen Alkohol und Drogen im<br />

Straßenverkehr, 2004). Unter Einbeziehung der hohen Dunkelziffern bei Fahrten in<br />

alkoholisiertem Zustand muss man davon ausgehen, dass bis zu 40 % aller Verkehrstoten<br />

auf Unfälle unter Alkoholeinfluss entfallen (Müller, 1992). Aus diesen Fakten heraus ergibt<br />

sich die praktische Anwendung der Erfassung der Alkoholauffälligkeit im<br />

verkehrspsychologischen Kontext.<br />

Test:<br />

Im Wiener Testsystem VERKEHR wird die Tendenz zur Alkoholauffälligkeit mittels dem<br />

Verfahren FFT (Fragebogen zum funktionalen Trinken, S3) erfasst. Das Verfahren FFT<br />

basiert auf den Ergebnissen der sozial-kognitiven und lerntheoretisch orientierten<br />

Alkoholismusforschung und erhebt den individuellen Verstärkerwert des Alkohols bei einem<br />

Mangel an alternativen Verhaltensstrategien. Aus den Angaben über die Funktion des<br />

Alkohols sollen Personen mit Alkoholproblemen identifiziert werden.<br />

Der emotionale Bezug zum Autofahren wird hierbei als die lustbetonte Selbstverwirklichung<br />

bei der Fahraufgabe definiert und steht in enger Verbindung mit einer erhöhten<br />

Verkehrsauffälligkeit. Im Rahmen der verkehrspsychologischen Begutachtung wird z.B. von<br />

der österreichischen Gesetzgebung explizit verlangt, zu untersuchen, ob der Bezug zum<br />

Autofahren kritisch von der Norm abweicht (vgl. FSG-GV §18).<br />

Test:<br />

Normabweichendes Verhalten im Straßenverkehr wird im Wiener Testsystem VERKEHR mit<br />

Hilfe der Skala Emotionales Autofahren des Verfahrens VIP (Verkehrsspezifischer Itempool)<br />

erfasst. Der gesamte VIP besteht aus 49 „Ich-Aussagen" mit verkehrsspezifischen Inhalten,<br />

die sich auf vier verschiedene Rasch-Modell-konforme Dimensionen verteilen. Es handelt<br />

sich entweder um emotionale bzw. normative Wertungen oder um Beschreibung eigener


Verhaltensweisen als Autofahrer im Straßenverkehr. Die Skala Emotionales Autofahren<br />

besteht aus elf Items.<br />

Das Gegenteil von psychischer Stabilität ist die psychische Instabilität. Damit ist u. a.<br />

Störbarkeit und Unsicherheit (Häcker & Stapf, 1998, S. 479) gemeint. Studien zeigen die<br />

Relevanz der psychischen Stabilität für die Fahreignung (ermittelt über die standardisierte<br />

Fahrprobe) (Sommer et al. 2008). Psychisch instabile Personen neigen zu vermehrten<br />

Fehlreaktionen in Stresssituationen.<br />

Test:<br />

Die psychische Stabilität wird mit Hilfe der gleichnamigen Skala des Verfahrens IVPE<br />

(Inventar verkehrsrelevanter Persönlichkeitseigenschaften) erfasst. Das Rasch-Modellkonforme<br />

Verfahren IVPE dient der Erfassung der verkehrspsychologisch relevanten<br />

Persönlichkeitseigenschaften Risikobereitschaft, soziales Verantwortungsbewusstsein,<br />

Selbstkontrolle und psychische Stabilität im Rahmen der verkehrspsychologischen<br />

Begutachtung. Die Testperson schätzt das Ausmaß, in dem bestimmte Aussagen aus den<br />

Lebensbereichen Verkehr, Freizeit und Arbeit auf sie zutreffen, selbst ein.<br />

Risikoverhalten beschreibt das konkrete Verhalten in Risikosituationen, in denen Wahlfreiheit<br />

zwischen Handlungsalternativen mit unterschiedlichem Risikoniveau besteht.<br />

Risikobereitschaft wird auch mit Risikoeinstellung gleichgesetzt. Die Risikobereitschaft zeigt<br />

sich beispielsweise in der Geschwindigkeitswahl bei schlechten Fahrverhältnissen.<br />

Test:<br />

Die Risikobereitschaft im Straßenverkehr wird im Wiener Testsystem VERKEHR mit dem<br />

objektiven Persönlichkeitsverfahren WRBTV (Wiener Risikobereitschaftstest Verkehr)<br />

erfasst. Die Testperson muss anhand von Videoclips mit kritischen Verkehrssituationen<br />

angeben, ab welcher Entfernung vom Gefahrenmoment sie ein bestimmtes Fahrmanöver<br />

nicht mehr ausführen würde.<br />

Selbstkontrolle meint den Verzicht auf einen kleineren, sofort zugänglichen Verstärker<br />

zugunsten eines größeren, der erst später erhältlich ist (Herkner, 1991). Die Bedeutung der<br />

Selbstkontrolle für die Verkehrssicherheit zeigt sich darin, „dass Leute mit geringer<br />

Selbstkontrolle anfälliger für straffälliges und unbedachtes Verhalten wie zu schnelles<br />

Fahren, Verwickeltsein in Unfälle oder exzessiven Alkoholkonsum sind“ (Burton, Evans,<br />

Cullen, Olivares & Dunaway, 1999, S. 46).<br />

Test:<br />

Die Selbstkontrolle wird mit Hilfe der gleichnamigen Skala des Verfahrens IVPE (Inventar<br />

verkehrsrelevanter Persönlichkeitseigenschaften) erfasst. Das Rasch-Modell-konforme<br />

Verfahren IVPE dient der Erfassung der verkehrspsychologisch relevanten<br />

Persönlichkeitseigenschaften Risikobereitschaft, soziales Verantwortungsbewusstsein,<br />

Selbstkontrolle und psychische Stabilität im Rahmen der verkehrspsychologischen<br />

Begutachtung. Die Testperson schätzt das Ausmaß, in dem bestimmte Aussagen aus den<br />

Lebensbereichen Verkehr, Freizeit und Arbeit auf sie zutreffen, selbst ein.<br />

Nach Bacher (2000) wird im Alltag der Begriff „sozial“ oft mit ethischen Vorstellungen (i. S.<br />

von auf jemanden anderen Rücksicht nehmen) oder mit moralischen Vorstellungen (i. S. von<br />

Toleranz, Gerechtigkeit) in Verbindung gebracht. Verantwortungsbereitschaft bezieht sich im<br />

Wiener Testsystem VERKEHR auf das Wissen und das Einhalten von Regeln und Normen.<br />

Da das Verkehrssystem als soziales System zu verstehen ist, in dem Individuen miteinander


agieren und kommunizieren, erklärt sich die Bedeutung der sozialen<br />

Verantwortungsbereitschaft aus verkehrspsychologischer Sicht.<br />

Test:<br />

Die soziale Verantwortungsbereitschaft wird mit Hilfe der gleichnamigen Skala des<br />

Verfahrens IVPE (Inventar verkehrsrelevanter Persönlichkeitseigenschaften) erfasst. Das<br />

Rasch-Modell-konforme Verfahren IVPE dient der Erfassung der verkehrspsychologisch<br />

relevanten Persönlichkeitseigenschaften Risikobereitschaft, soziales<br />

Verantwortungsbewusstsein, Selbstkontrolle und psychische Stabilität im Rahmen der<br />

verkehrspsychologischen Begutachtung. Die Testperson schätzt das Ausmaß, in dem<br />

bestimmte Aussagen aus den Lebensbereichen Verkehr, Freizeit und Arbeit auf sie<br />

zutreffen, selbst ein.


Informationen zur technischen Durchführung und Auswertungsoptionen finden Sie im Wiener<br />

Testsystem Helpfile. In diesem Kapitel werden Hinweise aus der Praxis gegeben, die vor der<br />

Testung, bei der Durchführung, Interpretation und Rückmeldung beachtet werden sollten.<br />

Bei der Einladung der Testperson sollten kurz die Ziele der Testung erläutert werden, z.B.<br />

dass Fähigkeiten und Eigenschaften untersucht werden, die für das Autofahren von<br />

Bedeutung sind. Des Weiteren sollte bei einer verkehrspsychologischen Untersuchung<br />

darauf hingewiesen werden, dass vor der Testung kein Alkohol zu sich genommen werden<br />

darf und sämtliche Unterlagen (Bescheide) mitgenommen werden sollten. Weiters empfiehlt<br />

es sich, die Untersuchungsfähigkeit von der Testperson schriftlich bestätigen zu lassen und<br />

zum Zwecke der Abschätzung etwaiger Wiederholungseffekte die Anzahl der bisherigen<br />

verkehrspsychologischen Untersuchungen zu erheben.<br />

Falls man sich eine eigene Testbatterie zusammenstellt, ist es empfehlenswert, die<br />

Dimensionen bzw. Tests hinsichtlich des Materials zu variieren, damit die Testperson<br />

zwischen Aufgaben unterschiedlicher Art wechselt. Dies reduziert Müdigkeitseffekte und<br />

fördert die Motivation. Es empfiehlt sich, Aufmerksamkeitstests nicht am Ende einer langen<br />

Testbatterie vorzugeben, es sei denn die Fragestellung zielt genau darauf ab (man will z.B.<br />

überprüfen, ob jemand auch nach mehreren Stunden Testung noch eine hohe<br />

Aufmerksamkeitsleistung hat). Bei Testbatterien sollte auch darauf geachtet werden, dass<br />

ausreichend Pausen eingeplant sind. Bei Leistungstests wird empfohlen nach ca. zwei<br />

Stunden eine Pause von mindestens 10 Minuten einzuplanen.<br />

Vor der eigentlichen Testdurchführung sollten optimale Rahmenbedingungen für die<br />

Testung geschaffen werden, eine bequeme Sitzposition, eine adäquate Beleuchtung und<br />

eine ruhige Testumgebung sind besonders wichtig. Ziele, Inhalte und Dauer der Testung<br />

können der Testperson nochmal erläutert werden. Die Testpersonen sollten darauf<br />

aufmerksam gemacht werden, die Anweisungen sorgfältig durchzulesen und selbstständig<br />

zu arbeiten. Es sollte außerdem darauf hingewiesen werden, dass alle notwendigen<br />

Anweisungen auf dem Bildschirm gegeben werden und dass vor der eigentlichen Testphase<br />

eine Übungsphase vorgesehen ist, in der sich die Testperson mit dem Aufgabenmaterial<br />

vertraut machen kann. Im Rahmen einer verkehrspsychologischen Untersuchung ist<br />

Angstabbau von Bedeutung.<br />

Die meisten Tests sind so konzipiert, dass sie von der Testperson in Einzelarbeit und<br />

selbstständig bearbeitet werden können. Die Sprache, in der der Test präsentiert wird, kann<br />

vor dem Beginn der Sitzung eingestellt werden. Es ist ratsam, dass der Testleiter während<br />

der Instruktionsphase anwesend ist. Wenn die Testperson die Aufgabe nicht verstanden hat,<br />

nachdem er die Anweisungen mehrere Male gelesen hat, kann der Testleiter die<br />

Instruktionen mit dem Klienten zusammen durchgehen. Jedoch ist dies kein ideales<br />

Vorgehen und sollte bei der Interpretation der Ergebnisse berücksichtigt werden. Vom<br />

Gesichtspunkt der Fairness aus wird empfohlen, während der Testphase keine Hilfestellung<br />

zu geben. Jedoch sollte der Testleiter oder ein Assistent verfügbar sein, damit die<br />

Konzentration bestehen bleibt und keine Gelegenheit zum Schummeln vorhanden ist und


ängstlichen Personen ein Sicherheitsgefühl gegeben werden kann. Bei fremdsprachigen<br />

Klienten empfiehlt sich, sofern verfügbar, die Vorgabe der Tests in deren Mutterprache.<br />

Testergebnisse werden üblicherweise mittels Prozenträngen interpretiert. Der Prozentrang<br />

gibt an, wie viel Prozent einer bestimmten Vergleichsgruppe eine geringere bzw. gleich hohe<br />

Ausprägung in diesem Leistungs- oder Persönlichkeitsmerkmal aufweisen. Als<br />

Vergleichsgruppe wird generell eine repräsentative Stichprobe aus der Gesamtbevölkerung<br />

herangezogen. Falls dies nicht der Fall ist, wird bei der Auswertung explizit darauf<br />

hingewiesen. Ein Prozentrang von PR=76 bedeutet beispielsweise, dass 76% der<br />

Testpersonen aus der repräsentativen Normstichprobe eine geringere bzw. gleich hohe und<br />

24% eine höhere Ausprägung in diesem Leistungs- oder Persönlichkeitsmerkmal aufweisen.<br />

� Ein Prozentrang bis 16 weist auf eine unterdurchschnittliche Ausprägung des<br />

betreffenden Leistungs- oder Persönlichkeitsmerkmals im Vergleich zur<br />

repräsentativen Normstichprobe hin.<br />

� Bei einem Prozentrang von 16 bis 84 kann davon ausgegangen werden, dass das<br />

betreffende Leistungs- oder Persönlichkeitsmerkmal im Vergleich zur repräsentativen<br />

Normstichprobe durchschnittlich ausgeprägt ist.<br />

� Ein Prozentrang ab 85 weist auf eine überdurchschnittliche Ausprägung des<br />

betreffenden Leistungs- oder Persönlichkeitsmerkmals im Vergleich zur<br />

repräsentativen Normstichprobe hin.<br />

Bei widersprüchlichen oder unklaren Ergebnissen sollte auf das Testprotokoll<br />

zurückgegriffen werden. Das Testprotokoll beinhaltet Informationen auf Item-Ebene,<br />

beispielsweise die gewählten Antwortalternativen, die Bewertung der Antwortalternativen und<br />

die Geschwindigkeit der Item-Bearbeitung. Eine Kontrolle, wann die meisten Fehler<br />

aufgetreten sind, kann beispielsweise Hinweise auf Anfangsschwierigkeiten oder ein<br />

Nachlassen der Motivation liefern. Ausreißer können eventuell Hinweise auf Störung in der<br />

Testsituation liefern. Des Weiteren können Fehlerhäufungen bei bestimmten Aufgaben<br />

Informationen über mögliche spezifische Defizite liefern.<br />

Dauer, Struktur und Inhalte der Rückmeldung sind häufig von den (institutionellen)<br />

Rahmenbedingungen abhängig. Grundsätzlich sollte – nicht nur, aber besonders - im Falle<br />

einer negativen Begutachtung eine Rückmeldung erfolgen, in der die Gründe für die negative<br />

Begutachtung erläutert werden, die Methodik der angewandten Verfahren sollte<br />

nachvollziehbar erklärt und die erhobenen Inhalte für einen Laien verständlich dargestellt<br />

werden. Die Ergebnisse der Begutachtung sollten objektiv und wertfrei erläutert werden. Alle<br />

(Rück-)Fragen des Untersuchten sollten hinreichend beantwortet werden. Aus diesem Grund<br />

sollte ausreichend Zeit für die Rückmeldung eingeplant werden. Des Weiteren empfiehlt es<br />

sich, die aus dem Ergebnis der Begutachtung folgenden Konsequenzen darzulegen und dem<br />

Untersuchten die weitere Vorgehensweise und seine Möglichkeiten zu erörtern. Dem<br />

Untersuchten sollten keine Testergebnisse ohne Erläuterung ausgehändigt werden.


Im Wiener Testsystem VERKEHR gibt es zusätzlich zur individuellen Dimensionsauswahl<br />

auch die Möglichkeit sogenannte Test-Sets zu verwenden. Ein Test-Set ist eine Kombination<br />

von Testdimensionen, die eine bestimmte komplexe Fragestellung beantwortet. Die Test-<br />

Sets beruhen auf Validierungsstudien oder nehmen auf eine gesetzliche Anforderung Bezug.<br />

Für jedes Test-Set gibt es ein eigenes Manual. Mit einem Test-Set wird Ihnen somit die<br />

Testauswahl abgenommen und Sie haben die Sicherheit, die richtigen Dimensionen für eine<br />

bestimmte Fragestellung zu verwenden. Außerdem erleichtert Ihnen das Test-Set die<br />

testübergreifende Auswertung und Interpretation und somit die Beantwortung der<br />

Fragestellung. Detaillierte Informationen zu den Test-Sets finden Sie im jeweiligen Test-Set-<br />

Manual. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über alle im Wiener Testsystem<br />

VERKEHR verfügbaren Test-Sets:<br />

Tabelle 3: Test-Sets im WTS Verkehr<br />

Dimensionen Tests Subtest Zeit<br />

Fitness to Drive Standard<br />

Belastbarkeit, reaktiv DT S1 6<br />

Konzentration COG S11 10<br />

Logisch-schlussfolgerndes Denken AMT S11 24<br />

Reaktionsfähigkeit RT S3 6<br />

Überblicksgewinnung Verkehr ATAVT S1 14<br />

Gesamtdauer 60<br />

Fitness to Drive Plus<br />

Periphere Wahrnehmung PP - 23<br />

Belastbarkeit, reaktiv DT S1 6<br />

Konzentration COG S11 10<br />

Logisch-schlussfolgerndes Denken AMT S11 24<br />

Reaktionsfähigkeit RT S3 6<br />

Überblicksgewinnung Verkehr ATAVT S1 14<br />

Gesamtdauer 83<br />

Verkehrsrelevante Persönlichkeitsfaktoren STRASSE<br />

Aggression VIP - 2<br />

Normabweichendes Verhalten VIP - 2<br />

Psychische Stabilität IVPE PS 2<br />

Risikobereitschaft im Verkehr WRBTV - 18<br />

Selbstkontrolle IVPE SK 1<br />

Verantwortungsbewusstsein IVPE - 2<br />

Gesamtdauer 27


Aufgrund der gesetzlichen Forderung nach Validierung der Verfahren im<br />

verkehrspsychologischen Bereich werden die verkehrsrelevanten Validierungsstudien für die<br />

am häufigst verwendeten Verfahren im Folgenden auszugsweise angeführt. Details zu den<br />

Studien können dem jeweiligen Testmanual entnommen werden.<br />

2HAND<br />

Karner und Neuwirth (2000) konnten in einer verkehrspsychologischen Studie die<br />

Kriteriumsvalidität des Tests nachweisen. So zeigte sich, dass die mittlere<br />

Bearbeitungsdauer (MDG) mit der Einschätzung der Fahrkompetenz der Probanden in einer<br />

Fahrprobe mit Verkehrspsychologen in der Höhe von r=0.497 korrelierte (p


COG<br />

Calé (1992) gelang der Nachweis, dass die Testergebnisse im Verfahren Cognitrone zur<br />

Vorhersage von Fahrertypologien geeignet sind (N=246). An einer Stichprobe von N=72<br />

Fahrern, die in kurzer Zeit in mehr als einen Unfall verwickelt waren, konnte Calé signifikante<br />

Korrelationen zwischen Testergebnis und Unfallhäufigkeit feststellen.<br />

Eine Studie von Karner (2000) zeigte signifikante Unterschiede zwischen alkoholauffälligen<br />

Kraftfahrern und der Normgruppe im Verfahren Cognitrone. Die Testergebnisse der<br />

alkoholauffälligen Kraftfahrer waren signifikant schlechter als die der Normpopulation.<br />

In einer Studie von Neuwirth (2001) konnte gezeigt werden, dass der Cognitrone Test<br />

zwischen allen untersuchten Zuweisungsgruppen (psychiatrische und neurologische<br />

Probanden bzw. Probanden nach Alkoholabusus) und der Normgruppe trennt. Diese<br />

Validierungsstudie wurde an einer anfallenden Stichprobe von Probanden der<br />

Fahreignungsdiagnostik einer Südtiroler Untersuchungsstelle durchgeführt.<br />

Hinweise auf die inkrementelle Kriteriumsvalidität des Verfahrens ergeben sich auch aus den<br />

Ergebnissen einer Studie von Sommer et al. (2008). Die Autoren untersuchten die<br />

Kriteriumsvalidität einer Testbatterie zur Erfassung der kraftfahrspezifischen<br />

Leistungsfähigkeit und der Bereitschaft zur Verkehrsanpassung aus dem Expertensystem<br />

Verkehr (Schuhfried, 2005), welches ebenfalls das Verfahren COG beinhaltete. Als<br />

Kriteriumsvariable wurde das Globalurteil über das Fahrverhalten in einer standardisierten<br />

Fahrprobe herangezogen. Das Verfahren korrelierte dabei mit r=0,42 mit dem<br />

Außenkriterium.<br />

DT<br />

Eine Extremgruppenvalidierung von Karner (2000) zeigte signifikante Unterschiede zwischen<br />

alkoholauffälligen Kraftfahrern und der Normgruppe im Determinationstest. Die<br />

Testergebnisse der alkoholauffälligen Kraftfahrer waren signifikant schlechter als die der<br />

Normpopulation.<br />

In einer Studie von Neuwirth & Dorfer (2000) bzw. Neuwirth (2001) konnte gezeigt werden,<br />

dass der Determinationstest zwischen allen untersuchten Zuweisungsgruppen einer<br />

verkehrspsychologischen Untersuchung (psychiatrische und neurologische Probanden bzw.<br />

Probanden nach Alkoholabusus) und der Normgruppe trennt. Diese Validierungsstudie<br />

wurde an einer anfallenden Stichprobe von Probanden der Fahreignungsdiagnostik einer<br />

Südtiroler Untersuchungsstelle durchgeführt.<br />

Hinweise auf die inkrementelle Kriteriumsvalidität des Verfahrens ergeben sich auch aus den<br />

Ergebnissen einer Studie von Sommer et al. (2008). Die Autoren untersuchten die<br />

Kriteriumsvalidität einer Testbatterie zur Erfassung der kraftfahrspezifischen<br />

Leistungsfähigkeit und der Bereitschaft zur Verkehrsanpassung aus dem Expertensystem<br />

Verkehr (Schuhfried, 2005), die ebenfalls das Testverfahren DT beinhaltete. Als<br />

Kriteriumsvariable wurde das Globalurteil über das Fahrverhalten in einer standardisierten<br />

Fahrprobe herangezogen. Das Verfahren korrelierte dabei mit r=0,33 mit dem<br />

Außenkriterium.<br />

IVPE<br />

Die Kriteriumsvalidität wurde von Sommer et al. (2004) untersucht. Insgesamt 41,7 %<br />

Personen hatten weder Unfälle mit einem Personenkraftwagen noch Verkehrsstrafen<br />

aufgrund von Verkehrsverstößen. Die restlichen 58.3 % der Personen stammen aus einer<br />

Gruppe von Klienten einer verkehrspsychologischen Untersuchungsstelle. Um festzustellen,<br />

ob sich diese beiden Gruppen signifikant in den Testkennwerten des IVPE unterscheiden,<br />

wurde eine Diskriminanzanalyse berechnet. Es konnte gezeigt werden, dass dieses<br />

Verfahren signifikant zwischen den beiden Gruppen trennt.


Vogelsinger (2005) konnte signifikante Korrelationen (r=0,556) zwischen der Skala<br />

Sensationssuche und Abenteuerlust und der selbstberichteten Höchstgeschwindigkeit auf<br />

der Autobahn zeigen. Selbstkontrolle korreliert zu r=-0.19 mit diesem Außenkriterium. Die<br />

Studie zeigte zudem signifikante Korrelationen in der Höhe von r=0.19 bzw. r=0,39 in den<br />

Skalen Selbstkontrolle bzw. Sensationssuche und Abenteuerlust mit der durchschnittlichen<br />

Geschwindigkeit auf der Autobahn. Die Gesamtanzahl der Strafmandate korreliert zu r=0,22<br />

mit der Skala Selbstkontrolle und zu r=0,30 mit der Skala Sensationssuche und<br />

Abenteuerlust.<br />

In einer Validierungsstudie konnte weiters gezeigt werden, dass die Skalen Psychische<br />

Stabilität und Spannungsbedürfnis und Abenteuerlust des Verfahrens IVPE zu r=0,28 und<br />

r=0,32 mit dem Gesamturteil in der Wiener Fahrprobe signifikant korrelieren.<br />

LVT<br />

Topserver, Isik, Ogelmann, Bastürk und Tunali (2000) führten in der Türkei eine<br />

verkehrspsychologische Validierungsstudie an mehr als 500 Personen durch und konnten<br />

unter anderem zeigen, dass verkehrsauffällige Kraftfahrer ein signifikant schlechteres<br />

Ergebnis erzielten (p


Hinweise auf die inkrementelle Kriteriumsvalidität des Verfahrens ergeben sich auch aus den<br />

Ergebnissen einer Studie von Sommer et al. (2008). Die Autoren untersuchten die<br />

Kriteriumsvalidität einer Testbatterie zur Erfassung der kraftfahrspezifischen<br />

Leistungsfähigkeit und der Bereitschaft zur Verkehrsanpassung aus dem Expertensystem<br />

Verkehr (Schuhfried, 2005), die ebenfalls das Testverfahren RT beinhaltete. Als<br />

Kriteriumsvariable wurde das Globalurteil über das Fahrverhalten in einer standardisierten<br />

Fahrprobe herangezogen. Das Verfahren korrelierte dabei mit r=-0.25 bzw. r=-0.27 mit dem<br />

Außenkriterium.<br />

VIP<br />

Risser et al. (1983 und 1990) konnten u.a. zeigen, dass die Skalen mit erhobenen Daten aus<br />

der Anamnese korrelieren. So korrelieren Geschwindigkeitsübertretungen zu r=0,32 und eine<br />

unangepasste Geschwindigkeitswahl zu r=0,28 mit der Skala Aggressive Interaktion.<br />

Tendenziell bzw. signifikant höhere Werte in der Skala „Emotionales Autofahren" zeigen sich<br />

bei Personen, die sehr viel mit dem Auto unterwegs sind (mehr als 30.000 km jährliche<br />

Fahrleistung) sowie bei Lenkern, die erhöht unfallbelastet sind (mehr als 1 Unfall auf 100.000<br />

km Fahrtstrecke).<br />

WRBTV<br />

Sommer et al. (2005) untersuchten, ob sich unfallfreie und mehrfach unfallbelastete<br />

Kraftfahrer anhand ihrer Ergebnisse in einer umfassenden Testbatterie zur Überprüfung der<br />

kraftfahrspezifischen Leistungsfähigkeit und zur Bereitschaft zur Verkehrsanpassung<br />

unterscheiden. Zu den Verfahren zur Überprüfung der Bereitschaft zur Verkehrsanpassung<br />

zählte auch der Wiener Risikobereitschaftstest Verkehr. Es konnte gezeigt werden, dass das<br />

Verfahren zu r=0,19 mit selbstberichteten Unfällen korreliert.<br />

Weitere Hinweise zur Kriteriumsvalidität des Wiener Risikobereitschaftstests Verkehr<br />

ergeben sich aus einer Studie von Vogelsinger (2005). Die Autorin untersuchte unter<br />

anderem den Zusammenhang zwischen individuellen Unterschieden im subjektiv<br />

akzeptierten Risikograd sensu Wilde (1974; 1994) und dem habituellen<br />

Geschwindigkeitsverhalten. In einer Stichprobe von insgesamt 200 Personen (51 % Männern<br />

und 49 % Frauen) zwischen 18 und 90 Jahren (Mean=44.82 Jahre; SD=17.16 Jahre)<br />

ermittelte die Autorin Korrelationen von r=0.32 bzw. r=0.23 zwischen der Variable<br />

Risikobereitschaft im Straßenverkehr und der selbstberichteten Höchstgeschwindigkeit bzw.<br />

der durchschnittlichen Geschwindigkeit auf Autobahnen.<br />

ZBA<br />

Untersuchungen zur Validität liegen mit einer Vorgängerversion des Testverfahrens vor. Aus<br />

den Ergebnissen einer Evaluierungsuntersuchung mittels einer Fahrprobe (Bukasa,<br />

Wenninger & Brandstätter; 1990) wird deutlich, dass Personen, die die Distanz überschätzen<br />

als problematischer anzusehen sind, was das Realverhalten im Straßenverkehr betrifft.


Brenner-Hartmann, J., Wagner, T., Mußhoff, F., Hoffmann-Born, H., Löhr-Schwaab, S. &<br />

Müller, A. (2011). Grundriss Fahreignungsbegutachtung. Einführung in die<br />

Beurteilungskriterien der medizinisch-psychologischen und ärztlichen Begutachtung. Bonn:<br />

Kirschbaum.<br />

Kroj, G. (1995). Psychologisches Gutachten Kraftfahreignung. Bonn: Deutscher<br />

Psychologenverlag.<br />

Schubert, W. & Mattern, R. (2009). Urteilsbildung in der Medizinisch-Psychologischen<br />

Fahreignungsdiagnostik. Beurteilungskriterien. Bonn: Kirschbaum.<br />

Schubert, W., Mattern, R. & Nickel, W. R. (2009). Prüfmethoden der<br />

Fahreignungsbegutachtung in der Psychologie, Medizin und im Ingenieurwesen.<br />

Tagungsband. 3. Symposium am 18.-19. Oktober 2007 in Dresden. Deutsche Gesellschaft<br />

für Verkehrspsychologie e.v. (DGVP) und Deutsche Gesellschaft für Verkehrsmedizin e.V.<br />

(DGVM). Bonn: Kirschbaum.<br />

DGVP/DGVM: http://www.conventus.de/verkehr2012 für die folgenden Jahre<br />

http://www.conventus.de/verkehr20XX/<br />

Gemeinsames Symposium der deutschen Gesellschaft für Verkehrspsychologie und<br />

Verkehrsmedizin; jährlich<br />

Fit to drive: http://www.fit-to-drive.com/de/<br />

Internationaler Verkehrsexpertenkongress; jährlich<br />

ICTTP: http://www.icttp2012.com/ für die folgenden Jahre http://www.icttp20XX.com/<br />

International Conference on Traffic and Transport Psychology, alle 4 Jahre<br />

St. Galler Tage: http://www.sanktgallertage.ch/<br />

Verkehrspsychologischer Kongress der Länder D/A/CH, alle 2 Jahre<br />

Club Mobil - Beratung im Bereich Mobilität für Menschen mit Bewegungseinschränkungen<br />

http://www.clubmobil.at/index.php<br />

Führerscheingesetz-Gesundheitsverordnung FSG-GV<br />

http://www.ris.bka.gv.at/Bundesrecht/<br />

Lehrstuhl für Verkehrspsychologie an der TU-Dresden<br />

http://vplno1.vkw.tu-dresden.de/psycho/<br />

Online-Lexikon für Verkehrssicherheit<br />

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Tabelle 1:Überblick: Einsatz <strong>SCHUHFRIED</strong>-Systemen in der Verkehrspsychologie ........................... 6<br />

Tabelle 2: Dimensionen und Tests im WTS Verkehr .....................................................................14<br />

Tabelle 3: Test-Sets im WTS Verkehr ........................................................................................28<br />

Abbildung 1: Herangehensweisen an die Testauswahl im WTS Verkehr .......................................... 3<br />

Abbildung 2: Überblick Manuale ................................................................................................ 4<br />

Abbildung 3: Verkehrspsychologie bei <strong>SCHUHFRIED</strong>- historischer Rückblick................................... 6<br />

Abbildung 4: Begriffsabgrenzung Fahreignung- Fahrfähigkeit - Fahrtüchtigkeit ................................. 7<br />

Abbildung 5: Dimensionen der Beurteilung der Fahreignung .......................................................... 8<br />

Abbildung 6: Die drei Säulen nach Groeger ................................................................................11<br />

Abbildung 7: Die 4 Ebenen der GDE Matrix ................................................................................13<br />

Abbildung 8: Überblick kognitive Fähigkeiten im WTS Verkehr ......................................................16

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