Blickpunkt - Landeskirchlicher Gemeinschaftsverband in Bayern e.V.

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30.11.2012 Aufrufe

Als Christ und Rechtsanwalt Verantwortung für den Rechtsstaat übernehmen Schaffet Recht dem Armen und der Waisen und helft dem Elenden und Bedürftigen zum Recht. (Psalm 82,3) Als Rechtsanwalt habe ich die Aufgabe und auch die Verantwortung, meinen Mandanten mit rechtsstaatlichen Mitteln zu seinem Recht zu verhelfen. Seit mehr als 12 Jahren stehe ich Arbeitnehmern und Arbeitgebern als Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht bei allen rechtlichen Fragen rund um das Arbeitsverhältnis als Berater und – soweit erforderlich – auch als Vertreter vor den Arbeits- und Sozialgerichten zur Seite. In vielen Fällen geht es für meine Mandanten um existentielle Fragen, da in der Regel der Fortbestand des Arbeitsverhältnisses und damit der Erhalt der (wirtschaftlichen) Lebensgrundlage auf dem Spiel steht. Nicht nur für Arbeitnehmer, auch für Arbeitgeber ist die Beendigung des Arbeitsverhältnisses aber auch eine große emotionale und psychische Belastung. Dies gilt erst recht für die Abwehr von „Mobbing am Arbeitsplatz“, also von rechtswidrigen Maßnahmen, durch die ein Arbeitnehmer oder Kollege regelrecht „fertig gemacht“ werden soll. In diesen Situationen brauchen die Betroffenen oftmals einen Rechtsbeistand, der ihre rechtlichen Interessen wahrnimmt. Gerade in der Finanz- und Wirtschaftskrise sind viele Menschen in besonderer Weise um ihren Arbeitsplatz und auch um die Zukunft ihres Unternehmens in großer Sorge. Gerade bei Betriebsänderungen und Umstrukturierungen ist eine arbeitsrechtliche Überprüfung unternehmerischer Entscheidungen unerlässlich. Und was hat das alles mit meinem Glauben und meinem Christsein zu tun? Täglich mit Schuld und fehlender Gerechtigkeit konfrontiert Als Rechtsanwalt bin ich täglich mit Unrecht, Schuld und fehlender Gerechtigkeit konfrontiert, gerade auch im Verhältnis zwischen Arbeitneh- mern und Arbeitgebern. Aber wenn ich genau hinschaue, habe ich selbst jeden Tag damit zu tun. Mit eigenem Versagen, den Fehlern der anderen und mit der Unvollkommenheit unserer Rechtsordnung. Und doch ist es gut, dass es ein Rechtssystem gibt, welches das Zusammenleben in der Gesellschaft vereinfachen und regeln soll. Aber noch besser ist es, mit dem Wissen zu leben, dass man jeden Tag wieder neu anfangen kann. Als Christ kann ich aus der Vergebung leben. Gott wird in der Bibel als liebender und gnädiger Gott beschrieben. Als ein Vater, der Fehler verzeiht und allen, die ihn darum bitten, seine Gnade erweist. Nicht nur einmal, sondern immer wieder. Er wird beschrieben als ein König, der gerecht und gut ist. In Hebräer 4, 16 steht: „Voller Zuversicht wollen wir vor Gottes Thron treten, auf dem die Gnade regiert. Dort werden wir immer, wenn wir Hilfe brauchen, Liebe und Erbarmen finden.“ Wer verstanden hat, dass Gott kein zorniger alter Mann ist, sondern liebt, und keinen Erwartungsdruck an die Menschen hat, kann anders leben. Und er kann selbst Menschen anders gegenübertreten, die als Gegner in einem Rechtsstreit stehen. Dies gilt auch für meine Tätigkeit als Rechtsanwalt. Das Geschenk des Rechtsstaates Es ist ein großes Geschenk, dass wir seit mehr als 60 Jahren in einem Rechtsstaat leben können. Dies war in der Geschichte unseres Landes nicht immer der Fall. Alle Menschen, die in der früheren DDR aufgewachsen sind, wissen, was es bedeutet, in einem Unrechtsstaat leben zu müssen. Immer noch werden in vielen Staaten die Menschen- und Freiheitsrechte mit Füßen getreten. Dies mussten wir in den vergangenen Monaten bei den Berichten aus dem Iran wieder mit Entsetzen feststellen. Der Rechtsstaat, der aus meiner Sicht keine menschliche Errungenschaft, sondern ein Geschenk Gottes darstellt, das wir aus seiner Gnade erhalten haben, zählt zu den wichtigen Prinzipien unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Durch das Rechtsstaatsprinzip soll u.a. die Gesetzmäßigkeit staatlichen Handelns, die Bindung des Gesetzgebers an das Grundgesetz, die Überprüfung staatlicher Entscheidungen und staatlichen Handelns durch unabhängige Organe und Gerichte und allgemein die Ordnungs- und Sicherheitsgarantie des Staates sicherstellen soll. Wir alle setzen diesem Rechtsstaat als Selbstverständlichkeit voraus und stellen deshalb auch – zu Recht! – hohe Anforderungen an ein rechtsstaatliches Handeln untereinander. Gott spricht In Jesaja 28, 17: „Das Recht ist meine Richtschnur und die Gerechtigkeit mein Lot“. Gott liebt Recht und Gerechtigkeit und er ist selbst dann gerecht, wenn Menschen ungerecht sind. In Jeremia 22, 3 gibt uns Gott eine konkrete Handlungsanweisung: „Sorgt für Recht und Gerechtigkeit! Helft den Menschen, die be- raubt und unterdrückt werden! Den Ausländern, Waisen und Witwen tut keine Gewalt an, und übervorteilt sie nicht! Hört auf, hier vor Gericht unschuldige Menschen hinzurichten!“. Dies gilt für alle Menschen und alle Christen. Als Rechtsanwalt sehe ich mich dieser Aufforderung besonders verpflichtet. Michael Popp, Fürth, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht Einladung zur Erinnerung und Begegnung Schwäbisch Gmünd. Auf die friedliche Revolution vor 20 Jahren blickt die Völkerwelt noch immer erstaunt und achtungsvoll gegenüber Deutschland zurück. Im Herbst 1989 waren die Machtblöcke brüchig geworden. Der Dialog und die Diplomatie hatten eine wirkungsvolle Chance, die Welt menschlicher zu gestalten. Die Kirchen und christliche Persönlichkeiten spielten dabei eine bedeutende Rolle. Der Schönblick lädt mit einem Kongress vom 27. bis 30. September zur Erinnerung und Begegnung ein. Nähere Informationen unter www.schoenblick-info.de oder per Mail kontakt@schoenblick-info.de 14 15

Als Christ und Rechtsanwalt Verantwortung für den Rechtsstaat übernehmen<br />

Schaffet Recht dem Armen und der Waisen und helft dem Elenden und<br />

Bedürftigen zum Recht. (Psalm 82,3)<br />

Als Rechtsanwalt habe ich die Aufgabe und<br />

auch die Verantwortung, me<strong>in</strong>en Mandanten<br />

mit rechtsstaatlichen Mitteln zu se<strong>in</strong>em Recht<br />

zu verhelfen. Seit mehr als 12 Jahren stehe ich<br />

Arbeitnehmern und Arbeitgebern als Rechtsanwalt<br />

und Fachanwalt für Arbeitsrecht bei allen<br />

rechtlichen Fragen rund um das Arbeitsverhältnis<br />

als Berater und – soweit erforderlich – auch<br />

als Vertreter vor den Arbeits- und Sozialgerichten<br />

zur Seite. In vielen Fällen geht es für me<strong>in</strong>e<br />

Mandanten um existentielle Fragen, da <strong>in</strong> der<br />

Regel der Fortbestand des Arbeitsverhältnisses<br />

und damit der Erhalt der (wirtschaftlichen) Lebensgrundlage<br />

auf dem Spiel steht. Nicht nur für<br />

Arbeitnehmer, auch für Arbeitgeber ist die Beendigung<br />

des Arbeitsverhältnisses aber auch e<strong>in</strong>e<br />

große emotionale und psychische Belastung.<br />

Dies gilt erst recht für die Abwehr von „Mobb<strong>in</strong>g<br />

am Arbeitsplatz“, also von rechtswidrigen<br />

Maßnahmen, durch die e<strong>in</strong> Arbeitnehmer oder<br />

Kollege regelrecht „fertig gemacht“ werden soll.<br />

In diesen Situationen brauchen die Betroffenen<br />

oftmals e<strong>in</strong>en Rechtsbeistand, der ihre rechtlichen<br />

Interessen wahrnimmt. Gerade <strong>in</strong> der F<strong>in</strong>anz-<br />

und Wirtschaftskrise s<strong>in</strong>d viele Menschen<br />

<strong>in</strong> besonderer Weise um ihren Arbeitsplatz und<br />

auch um die Zukunft ihres Unternehmens <strong>in</strong> großer<br />

Sorge. Gerade bei Betriebsänderungen und<br />

Umstrukturierungen ist e<strong>in</strong>e arbeitsrechtliche<br />

Überprüfung unternehmerischer Entscheidungen<br />

unerlässlich.<br />

Und was hat das alles mit me<strong>in</strong>em Glauben und<br />

me<strong>in</strong>em Christse<strong>in</strong> zu tun?<br />

Täglich mit Schuld und fehlender<br />

Gerechtigkeit konfrontiert<br />

Als Rechtsanwalt b<strong>in</strong> ich täglich mit Unrecht,<br />

Schuld und fehlender Gerechtigkeit konfrontiert,<br />

gerade auch im Verhältnis zwischen Arbeitneh-<br />

mern und Arbeitgebern. Aber wenn ich genau<br />

h<strong>in</strong>schaue, habe ich selbst jeden Tag damit zu<br />

tun. Mit eigenem Versagen, den Fehlern der anderen<br />

und mit der Unvollkommenheit unserer<br />

Rechtsordnung. Und doch ist es gut, dass es e<strong>in</strong><br />

Rechtssystem gibt, welches das Zusammenleben<br />

<strong>in</strong> der Gesellschaft vere<strong>in</strong>fachen und regeln soll.<br />

Aber noch besser ist es, mit dem Wissen zu leben,<br />

dass man jeden Tag wieder neu anfangen<br />

kann. Als Christ kann ich aus der Vergebung leben.<br />

Gott wird <strong>in</strong> der Bibel als liebender und gnädiger<br />

Gott beschrieben. Als e<strong>in</strong> Vater, der Fehler<br />

verzeiht und allen, die ihn darum bitten, se<strong>in</strong>e<br />

Gnade erweist. Nicht nur e<strong>in</strong>mal, sondern immer<br />

wieder. Er wird beschrieben als e<strong>in</strong> König,<br />

der gerecht und gut ist. In Hebräer 4, 16 steht:<br />

„Voller Zuversicht wollen wir vor Gottes Thron treten,<br />

auf dem die Gnade regiert. Dort werden wir<br />

immer, wenn wir Hilfe brauchen, Liebe und Erbarmen<br />

f<strong>in</strong>den.“ Wer verstanden hat, dass Gott ke<strong>in</strong><br />

zorniger alter Mann ist, sondern liebt, und ke<strong>in</strong>en<br />

Erwartungsdruck an die Menschen hat, kann<br />

anders leben. Und er kann selbst Menschen anders<br />

gegenübertreten, die als Gegner <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Rechtsstreit stehen. Dies gilt auch für me<strong>in</strong>e Tätigkeit<br />

als Rechtsanwalt.<br />

Das Geschenk des Rechtsstaates<br />

Es ist e<strong>in</strong> großes Geschenk, dass wir seit mehr<br />

als 60 Jahren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Rechtsstaat leben können.<br />

Dies war <strong>in</strong> der Geschichte unseres Landes<br />

nicht immer der Fall. Alle Menschen, die <strong>in</strong> der<br />

früheren DDR aufgewachsen s<strong>in</strong>d, wissen, was es<br />

bedeutet, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Unrechtsstaat leben zu müssen.<br />

Immer noch werden <strong>in</strong> vielen Staaten die<br />

Menschen- und Freiheitsrechte mit Füßen getreten.<br />

Dies mussten wir <strong>in</strong> den vergangenen Monaten<br />

bei den Berichten aus dem Iran wieder mit<br />

Entsetzen feststellen.<br />

Der Rechtsstaat, der aus me<strong>in</strong>er Sicht ke<strong>in</strong>e<br />

menschliche Errungenschaft, sondern e<strong>in</strong> Geschenk<br />

Gottes darstellt, das wir aus se<strong>in</strong>er Gnade<br />

erhalten haben, zählt zu den wichtigen Pr<strong>in</strong>zipien<br />

unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung.<br />

Durch das Rechtsstaatspr<strong>in</strong>zip soll u.a.<br />

die Gesetzmäßigkeit staatlichen Handelns, die<br />

B<strong>in</strong>dung des Gesetzgebers an das Grundgesetz,<br />

die Überprüfung staatlicher Entscheidungen und<br />

staatlichen Handelns durch unabhängige Organe<br />

und Gerichte und allgeme<strong>in</strong> die Ordnungs-<br />

und Sicherheitsgarantie des Staates sicherstellen<br />

soll. Wir alle setzen diesem Rechtsstaat als<br />

Selbstverständlichkeit voraus und stellen deshalb<br />

auch – zu Recht! – hohe Anforderungen an<br />

e<strong>in</strong> rechtsstaatliches Handeln untere<strong>in</strong>ander.<br />

Gott spricht In Jesaja 28, 17: „Das Recht ist<br />

me<strong>in</strong>e Richtschnur und die Gerechtigkeit me<strong>in</strong><br />

Lot“. Gott liebt Recht<br />

und Gerechtigkeit und er<br />

ist selbst dann gerecht,<br />

wenn Menschen ungerecht<br />

s<strong>in</strong>d. In Jeremia<br />

22, 3 gibt uns Gott e<strong>in</strong>e<br />

konkrete Handlungsanweisung:<br />

„Sorgt für Recht<br />

und Gerechtigkeit! Helft<br />

den Menschen, die be-<br />

raubt und unterdrückt werden! Den Ausländern,<br />

Waisen und Witwen tut ke<strong>in</strong>e Gewalt an, und<br />

übervorteilt sie nicht! Hört auf, hier vor Gericht<br />

unschuldige Menschen h<strong>in</strong>zurichten!“. Dies gilt<br />

für alle Menschen und alle Christen. Als Rechtsanwalt<br />

sehe ich mich dieser Aufforderung besonders<br />

verpflichtet.<br />

Michael Popp, Fürth,<br />

Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />

E<strong>in</strong>ladung zur Er<strong>in</strong>nerung<br />

und Begegnung<br />

Schwäbisch Gmünd. Auf die friedliche Revolution<br />

vor 20 Jahren blickt die Völkerwelt noch<br />

immer erstaunt und achtungsvoll gegenüber<br />

Deutschland zurück. Im Herbst 1989 waren die<br />

Machtblöcke brüchig geworden. Der Dialog und<br />

die Diplomatie hatten e<strong>in</strong>e wirkungsvolle Chance,<br />

die Welt menschlicher zu gestalten. Die Kirchen<br />

und christliche Persönlichkeiten spielten<br />

dabei e<strong>in</strong>e bedeutende Rolle.<br />

Der Schönblick lädt mit e<strong>in</strong>em Kongress vom<br />

27. bis 30. September zur Er<strong>in</strong>nerung und Begegnung<br />

e<strong>in</strong>. Nähere Informationen unter<br />

www.schoenblick-<strong>in</strong>fo.de oder per Mail<br />

kontakt@schoenblick-<strong>in</strong>fo.de<br />

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