Die Waage Der Baleks Schubert
Die Waage Der Baleks Schubert Die Waage Der Baleks Schubert
HansJochenFranzThymian und Minze! Zusammen sicher kaum ein halbes Kilo. Doch ist beiuns zu Hause Schmalhans wieder einmal Küchenmeister.Die Mutter fürchtet, dass der Kaffee nicht für alle reicht ... Ich sollte nichtals Letzter kommen. Und was hast du gesammelt, Franz?Heublumen und Kamille, auch nicht viel.Gertrud kommt mit Kaffeepäckchen auf einem Tablett.FranzGertrudGuten Morgen!Guten Morgen!zu Hans und JochenGebt her, viel ist’s ja nicht.wiegt die KräuterExakt ein halbes Kilo ... das macht vier Pfennige. Fürs Kilo gibt es acht.zahlt das Geld aus und gibt jedem einen Bonbon aus dem GlasUnd hier ein achtel Kilo Kaffee aus Brasilien, von dem Herrn Balek zuBilgan und der gnädigen Frau Balek zu Bilgan.Hans u. JochenVielen Dank!Beide ab.GertrudFranzGertrudwährend sie die Liste durchgeht und die Namen abhaktNun Franz, was möchtest du?Ich möchte den Kaffee holen für uns, für Vohlas und die Cechs. Und für diealte Kräuterguste. Sie ist nicht mehr so gut zu Fuß. Heublumen und Kamillehab’ ich noch im Korb.Der Wilhelm Vohla könnt’ auch selber kommen. Die Baleks hätten noch einWort mit ihm zu reden. Der Wilddieb treibt es gar zu toll. Weshalb wohlwar die Kiepe wiederum so fest verhüllt? – Das Glas mit den Bonbons istleer. Ich geh’ nur schnell und füll’ es wieder auf.Gertrud geht mit dem leeren Glas ab.Franzzu sichDer Halbkilostein liegt noch in dieser Schale; will sehen, was der Kaffeewiegt. 4/8 Kilo, das ist exakt ein ganzes Pfund, das sind exakt 500 Gramm.Will die Päckchen in die Waagschale legen, hält noch einmal inne, gehtnach vorne rechts an die Rampe und spricht, mehr für sich, aber nicht nurfür sich tonlos ins Publikum:8
... nicht auszudenken – wenn nun die Waage nicht wäre, was sie sein sollte?tritt wieder an die Waage4/8 Kilogramm, das sind 500 Gramm; so hab’ ich’s in der Schul’ gelernt ...zähltl, 2, 3..4tritt erschrocken zurückWie soll ich das begreifen? – Da fehlt etwas, der Zeiger der Gerechtigkeiterreicht die Mitte nicht! Die Schale schwebt noch in der Luft. Will sehen,wie viel fehlt.Er holt Kieselsteine aus der Tasche und legt nacheinander 5 Kieselsteine indie Schale, bis der Zeiger der Waage in der Mitte steht.Gertrud kommt mit dem gefüllten Glas. Reicht Franz einen Bonbon undnimmt ihm den Korb ab, um die darin enthaltenen Kräuter zu wiegen.FranzGertrudFranzGertrudFranzGertrudNimmt den Bonbon nicht.Ich will Frau Balek sprechen.Balek von Bilgan, bitte!Gut, Frau Balek von Bilgan, wenn dieser Name ihr von Rechts wegenzusteht!Glaubst du, die gnädige Frau von Balek zu Bilgan hätte heute weiter nichtszu tun als hier mit dir zu schwätzen? Weißt du denn nicht, was morgen fürein hohes Fest gefeiert wird?Ich muss der edlen Frau von Balek etwas sagen, was keinen Aufschubdulden kann bis nach dem Fest. Ich muss es heute sagen, denn morgen ist’svielleicht zu spät.Was musst du sagen?Gertrud Besinn dich Franz, du weißt nicht was du redest, die Waage ...Franzin ohnmächtigem, heiligem ZornBaleks goldene Waage ist gezinkt! Sag’ das der edlen Frau von Balek!Gertrud nimmt die vier Päckchen Kaffee aus der Schale, legt sie in die leereKiepe und reicht Franz die Kiepe über den Tresen.GertrudWas redest du für wirres Zeug! Ist dir der Kaffeeduft zu Kopf gestiegen?Franz nimmt seine Kiepe und geht wütend ab. Er kehrt zurück und legt einPäckchen Kaffee wieder auf den Tresen. Dann nimmt er die fünf Kiesel vonder Schale.9
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HansJochenFranzThymian und Minze! Zusammen sicher kaum ein halbes Kilo. Doch ist beiuns zu Hause Schmalhans wieder einmal Küchenmeister.<strong>Die</strong> Mutter fürchtet, dass der Kaffee nicht für alle reicht ... Ich sollte nichtals Letzter kommen. Und was hast du gesammelt, Franz?Heublumen und Kamille, auch nicht viel.Gertrud kommt mit Kaffeepäckchen auf einem Tablett.FranzGertrudGuten Morgen!Guten Morgen!zu Hans und JochenGebt her, viel ist’s ja nicht.wiegt die KräuterExakt ein halbes Kilo ... das macht vier Pfennige. Fürs Kilo gibt es acht.zahlt das Geld aus und gibt jedem einen Bonbon aus dem GlasUnd hier ein achtel Kilo Kaffee aus Brasilien, von dem Herrn Balek zuBilgan und der gnädigen Frau Balek zu Bilgan.Hans u. JochenVielen Dank!Beide ab.GertrudFranzGertrudwährend sie die Liste durchgeht und die Namen abhaktNun Franz, was möchtest du?Ich möchte den Kaffee holen für uns, für Vohlas und die Cechs. Und für diealte Kräuterguste. Sie ist nicht mehr so gut zu Fuß. Heublumen und Kamillehab’ ich noch im Korb.<strong>Der</strong> Wilhelm Vohla könnt’ auch selber kommen. <strong>Die</strong> <strong>Baleks</strong> hätten noch einWort mit ihm zu reden. <strong>Der</strong> Wilddieb treibt es gar zu toll. Weshalb wohlwar die Kiepe wiederum so fest verhüllt? – Das Glas mit den Bonbons istleer. Ich geh’ nur schnell und füll’ es wieder auf.Gertrud geht mit dem leeren Glas ab.Franzzu sich<strong>Der</strong> Halbkilostein liegt noch in dieser Schale; will sehen, was der Kaffeewiegt. 4/8 Kilo, das ist exakt ein ganzes Pfund, das sind exakt 500 Gramm.Will die Päckchen in die Waagschale legen, hält noch einmal inne, gehtnach vorne rechts an die Rampe und spricht, mehr für sich, aber nicht nurfür sich tonlos ins Publikum:8