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Diplomarbeit - Notfallseelsorge in Deutschland

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Markus Reuter <strong>Notfallseelsorge</strong><br />

5.3 E<strong>in</strong>gliederung <strong>in</strong> die katholische Kirche<br />

E<strong>in</strong>e Entwicklung der NFS über mehrerer Jahrzehnte, wie sie oben bei der evangelischen<br />

Kirche dargestellt wurde, ist <strong>in</strong> der katholischen Kirche nicht festzustellen.<br />

Auch s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e generellen und allgeme<strong>in</strong>en Aussagen zu Katastrophen und Großschadensereignissen<br />

bekannt, es gibt lediglich Äußerungen zu e<strong>in</strong>zelnen und bestimmten<br />

Ereignissen.<br />

5.3.1 Die aktuelle Situation<br />

Auch die katholische Kirche sieht die NFS als Grundbestandteil des Seelsorgeauftrags<br />

der Kirche und ist bemüht, den Menschen <strong>in</strong> Notfällen beizustehen. „Es gehört<br />

zu den Aufgaben der Kirche, <strong>in</strong> den immer häufiger auftretenden Notfallsituationen<br />

erreichbar zu se<strong>in</strong> und die Notfallpatienten, ihre Angehörigen und die Helfer seelsorglich<br />

zu begleiten.“ 152 Dabei unterteilt sie drei Bereiche, die NFS nach ihrem Verständnis<br />

umfasst 153 :<br />

1. Die Rufbereitschaft der Seelsorger für Anforderungen durch die Leitstelle<br />

2. Die Hilfe für Unfallopfer und Angehörige<br />

3. Die Nachbereitung traumatischer Erlebnisse bei E<strong>in</strong>satzkräften<br />

Dabei verzichtet die katholische Kirche auf e<strong>in</strong>e eigene Konzeption und greift auf die<br />

bereits vorhandenen Organisationen der NFS vor Ort zurück und versucht diese <strong>in</strong><br />

ihre Struktur e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den. Dabei tritt die Ökumene <strong>in</strong> besonderer Weise <strong>in</strong> Ersche<strong>in</strong>ung,<br />

da von der katholischen Kirche ke<strong>in</strong> eigenes Netz aufgebaut wird – etwa <strong>in</strong><br />

Konkurrenz zu bestehenden – sondern es wird auf Kooperation vor Ort gesetzt.<br />

Die folgende Darstellung der E<strong>in</strong>gliederung der NFS <strong>in</strong> die katholische Kirche wird<br />

beispielhaft am Bistum Ma<strong>in</strong>z aufgezeigt. Dies geschieht anhand der Rahmenordnung<br />

für die NFS im Bistum Ma<strong>in</strong>z, <strong>in</strong> der die NFS als kirchlicher Dienst verankert<br />

ist. 154<br />

Diese Rahmenordnung ist seit dem 25.01.2000 <strong>in</strong> Kraft und soll vorübergehend zur<br />

Erprobung bis zum 31.01.2003 gelten. Sie stellt zu Beg<strong>in</strong>n grundsätzlich fest, dass<br />

Kirche für die spezielle Herausforderung <strong>in</strong> Notsituationen erreichbar se<strong>in</strong> muss und<br />

dafür qualifizierte Seelsorger benötigt. Für die qualifizierte (Zusatz-)Ausbildung der<br />

Seelsorger übernimmt das Bistum die Verantwortung, <strong>in</strong> dem es entsprechende Angebote<br />

macht und dies auch f<strong>in</strong>anziert. Allerd<strong>in</strong>gs bleibt die Mitarbeit auf die Berufsgruppen<br />

der Priester und Diakone, sowie der Pastoral- und Geme<strong>in</strong>dereferenten begrenzt.<br />

Andere Mitarbeiter der NFS, zum Beispiel ehrenamtliche Laien, bekommen<br />

152 <strong>Notfallseelsorge</strong> im Lande Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz.<br />

153 Vgl. <strong>Notfallseelsorge</strong> im Lande Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz.<br />

154 Vgl. <strong>Notfallseelsorge</strong> im Bistum Ma<strong>in</strong>z – Rahmenordnung.<br />

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