Diplomarbeit - Notfallseelsorge in Deutschland

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Markus Reuter Notfallseelsorge 5. STRUKTURELLE EINGLIEDERUNG DER NOTFALLSEELSORGE IN DIE KIRCHE 5.1 VORUNTERSUCHUNGEN 5.1.1 UNTERSCHEIDUNG ZWISCHEN NOTFALLSEELSORGE UND KRISENINTERVENTION 5.1.2 DIE SONDERSTELLUNG DER VEREINE 5.2 EINGLIEDERUNG IN DIE EVANGELISCHE KIRCHE 5.2.1 ENTSTEHUNG UND ERSTE INITIATIVEN 5.2.2 DIE AKTUELLE SITUATION 5.3 EINGLIEDERUNG IN DIE KATHOLISCHE KIRCHE 5.3.1 DIE AKTUELLE SITUATION 5.4. VERGLEICH DER ERGEBNISSE 62
Markus Reuter Notfallseelsorge 5. Strukturelle Eingliederung der Notfallseelsorge in die Kirche Bevor in diesem Kapitel eine Eingliederung der NFS in die evangelische und katholische Kirche vorgenommen werden kann, muss zunächst eine Unterscheidung zu den Kriseninterventionsteams und –diensten gemacht werden. Dies geschieht vor dem Hintergrund der Frage, ob NFS und Krisenintervention das gleiche sind und ob NFS auch ohne Kirche möglich ist. Erst wenn hier eine klare Unterscheidung erfolgt ist, macht die Darstellung der strukturellen Eingliederung der NFS in die beiden christlichen Kirchen Sinn. 5.1 Voruntersuchungen 5.1.1 Unterscheidung zwischen Notfallseelsorge und Krisenintervention Nach der ausführlichen Darstellung der NFS in Kapitel 3 und dem Versuch einer biblischen und theologischen Reflexion in Kapitel 4 stellt sich nun die Frage, ob Notfallseelsorge von der Kirche und ihrem pastoralen Auftrag abhängig ist, oder ob Notfallseelsorge auch ohne Kirche möglich ist. In diesem Abschnitt soll nun versucht werden, darauf eine Antwort zu finden. Zunächst muss festgestellt werden, dass es Notfallseelsorge auch ohne kirchlichen Hintergrund gibt. Dies wird offensichtlich, wenn man die Arbeit der Kriseninterventionsteams und –dienste 137 und der NFS vergleicht. Ein Spezifikum ist weder für die NFS noch für die Krisenintervention auszumachen. Auch der Vergleich des Indikationskatalogs 138 beider Institutionen bringt keine greifbaren Unterschiede. Schließlich wäre noch eine Unterscheidung nach der Zielgruppe möglich, da aber auch die kirchliche NFS sich nicht ausschließlich an Christen wendet, sondern ihren Dienst für alle anbietet, ist auch hier keine adäquate Unterscheidung möglich. Als ein nennbarer Unterschied kann die Motivation der Mitarbeiter gelten. So beziehen sich die kirchlichen Organisation explizit auf die christliche Nächstenliebe 139 , was aber nicht mit einem Missionsauftrag verwechselt werden darf. Inwieweit die Mitarbeiter in den Kriseninterventionsteam und –diensten auch durch die Nächstenliebe motiviert sind oder aus einer anderen Motivation heraus ihren Dienst versehen, muss an dieser Stelle offen bleiben, da es nicht Bestandteil dieser Arbeit ist. Festzuhalten bleibt aber, dass die Nächstenliebe bei den Kriseninterventionsdiensten nicht als Grundlage ihrer Arbeit verankert ist, wie es die kirchlichen Organisationen bewusst tun. 137 Vgl. Kapitel 2.2. 138 Vgl. Kapitel 3.2.1. 139 Vgl. dazu Präambel der Satzung des Vereins „Seelsorge in Notfaällen e.V.“. 63
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