Diplomarbeit - Notfallseelsorge in Deutschland

Markus Reuter Notfallseelsorge
erkannten sie ihn nicht; sie schrien auf und weinten. Jeder zerriss sein Gewand;
sie streuten Asche über ihr Haupt gegen den Himmel. 13 Sie saßen bei
ihm auf der Erde sieben Tage und sieben Nächte; keiner sprach ein Wort zu
ihm. Denn sie sahen, dass sein Schmerz sehr groß war.
Die zweite Gruppe von biblischen Zeugnissen wird durch die Verse im Buch Hiob
besonders gut dargestellt. So kommen die Freunde von Hiob, nach dem ihm
schreckliche Katastrophen zu teil wurden, um mit ihm zusammen auszuhalten. So
sitzen sie sieben Tage und sieben Nächte neben ihm und sind bei ihm ohne ein Wort
zu reden.
Auch die NFS versteht sich in vielen Situation als ‚stille Hilfe‘, denn oftmals ist es
besser schweigend mit auszuhalten, dazusein und so Beistand zu geben, als sich in
Floskeln zu verlieren und zu versuchen, das unfassbare in Worten auszudrücken –
was nicht gelingen kann. So steht diese Bibelstelle zentral für dieses Anliegen und
die diese Aufgabe der NFS.
4.1.5 Zweiter Brief an die Korinther 1,3+4
3 Gepriesen sei der Gott und Vater Jesu Christi, unseres Herrn, der Vater
des Erbarmens und der Gott allen Trostes. 4 Er tröstet uns in all unserer
Not, damit auch wir die Kraft haben, alle zu trösten, die in Not sind, durch
den Trost, mit dem auch wir von Gott getröstet werden.
Auch in diesem Text steht der Trost im Mittelpunkt und wird somit zur Grundlage und
Ziel der heutigen Seelsorge. 125 Jedoch wird hier nicht nur vom Trost für die in Not
Geratenen gesprochen, sondern auch vom Trost für die, die in der Not anderen beistehen,
auch sie sind nicht alleine, können auf den Beistand Gottes vertrauen. Ihr
Glaube gibt ihnen die Kraft, die sie für ihr Aufgabe in der NFS brauchen. So wird der
Text zu einem Text, der den Helfern Mut macht und sie für ihre Aufgabe stärkt.
4.1.6 Apostelgeschichte 9,36-40a
36 In Joppe lebte eine Jüngerin namens Tabita, das heißt übersetzt: Gazelle.
Sie tat viele gute Werke und gab reichlich Almosen. 37 In jenen Tagen aber
wurde sie krank und starb. Man wusch sie und bahrte sie im Obergemach auf.
38 Weil aber Lydda nahe bei Joppe liegt und die Jünger hörten, dass Petrus
dort war, schickten sie zwei Männer zu ihm und ließen ihn bitten: Komm zu
uns, zögere nicht! 39 Da stand Petrus auf und ging mit ihnen. Als er ankam,
125 Vgl. PERZUL: Chancen und Grenzen, S. 8.
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