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Diplomarbeit - Notfallseelsorge in Deutschland

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Markus Reuter <strong>Notfallseelsorge</strong><br />

Androhung von Suizid, um die Polizei beim Überbr<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>er Todesnachricht zu begleiten,<br />

bei Großschadensereignissen und bei jedem seelsorglichen Bedarf im Zusammenhang<br />

schwerer akuter Krisen. Bei ihren E<strong>in</strong>sätzen ist es den <strong>Notfallseelsorge</strong>rn<br />

e<strong>in</strong> Anliegen, „diese Zeit aktiv zu nutzen. Das kann bedeuten, e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>dividuellen<br />

Abschied vom Verstorbenen vorzunehmen oder <strong>in</strong> Ruhe zu überlegen, was jetzt<br />

als Nächstes unbed<strong>in</strong>gt (nicht) geschehen sollte.“ 98<br />

Die im E<strong>in</strong>satz bef<strong>in</strong>dlichen <strong>Notfallseelsorge</strong>r prüfen während oder zum Abschluss<br />

ihres E<strong>in</strong>satzes, ob e<strong>in</strong> vor Ort ansässiger Kollege <strong>in</strong> Absprache mit dem Klienten<br />

verständigt werden soll, um die weitere seelsorgliche Betreuung zu übernehmen.<br />

Die Aus- und Weiterbildung<br />

Die Grundlage der Ausbildung bildet e<strong>in</strong>e achtstündige Ausbildung zum <strong>Notfallseelsorge</strong>r.<br />

Die relativ kurze Ausbildungszeit begründet sich aus den hohen Anforderungen<br />

und Fähigkeiten, welche die Interessenten bereits mitbr<strong>in</strong>gen müssen. Sie werden<br />

im folgenden Abschnitt Das Personal noch genauer dargestellt. Während der<br />

Ausbildung werden dann ausschließlich Fachkenntnisse zur NFS (z.B. Verhalten im<br />

E<strong>in</strong>satz) vermittelt und ke<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>en Kompetenzen, die als Voraussetzung gelten.<br />

H<strong>in</strong>zu kommen e<strong>in</strong> Erste Hilfe Kurs und Praktika bei Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst,<br />

die jeweils 6 – 10 Stunden dauern. Die Ausbildung wird <strong>in</strong> Arbeitsgruppen<br />

mit Referenten und die Praktika unter Anleitung e<strong>in</strong>es aktiven <strong>Notfallseelsorge</strong>rs<br />

durchgeführt. Die Kosten der Ausbildung werden – wie die Personalkosten – von der<br />

Diözese und der Landeskirche getragen.<br />

Nach der Ausbildung besteht an die aktiven <strong>Notfallseelsorge</strong>r die Erwartung an den<br />

monatlichen Treffen teilzunehmen, an denen Themen zur Weiterbildung angeboten<br />

werden. Themen s<strong>in</strong>d unter anderem das Verhalten am Unfallort, Unfallverhütungsvorschriften,<br />

psychologische Aspekte von Extremsituationen, geme<strong>in</strong>same Arbeit an<br />

existentiellen Fragen, Ablauforganisation Polizei/ Feuerwehr/ Rettungsdienst. Auch<br />

die Pflicht zur eigenen Supervision, die jeder <strong>Notfallseelsorge</strong>r selbst zu organisieren<br />

hat, wird als Teil der Fortbildung angesehen.<br />

Das Personal<br />

Da die <strong>Notfallseelsorge</strong> Wetterau es anstrebt, E<strong>in</strong>sätze immer zu zweit durchzuführen,<br />

benötigen sie zur Sicherstellung der Dienstbereitschaft m<strong>in</strong>destens 24 <strong>Notfallseelsorge</strong>r.<br />

Diese haben dann jeweils e<strong>in</strong>e Woche im Quartal Dienstbereitschaft.<br />

Als Voraussetzung für die Mitarbeit <strong>in</strong> der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft stellt die <strong>Notfallseelsorge</strong><br />

Wetterau die hauptamtliche Anstellung als Seelsorger bei e<strong>in</strong>er kirchlichen E<strong>in</strong>richtung.<br />

Diese – im Fall der Wetterau das Bistum Ma<strong>in</strong>z oder die Propstei Oberhessen<br />

– beauftragt dann den e<strong>in</strong>zelnen <strong>Notfallseelsorge</strong>r mit se<strong>in</strong>er Tätigkeit, die als<br />

Dienst def<strong>in</strong>iert wird, um Arbeitszeit, Fahrtkosten, Versicherungsschutz und Ver-<br />

98 <strong>Notfallseelsorge</strong> Wetterau, S. 2.<br />

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