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Diplomarbeit - Notfallseelsorge in Deutschland

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Markus Reuter <strong>Notfallseelsorge</strong><br />

tungsorganisationen und der NFS <strong>in</strong> vielen Fällen zusammenarbeiten. So konnte<br />

man auf e<strong>in</strong> erprobtes Rufsystem zurückgreifen, dass <strong>in</strong> der Praxis etabliert ist und<br />

als zuverlässig gilt. Außerdem ist so die wichtige Vernetzung der e<strong>in</strong>zelnen Dienste –<br />

mediz<strong>in</strong>ische Hilfeleistung bei den Rettungsdiensten, Bergen, Retten, Löschen,<br />

Schützen bei der Feuerwehr; seelischer und psychischer Beistand <strong>in</strong> der NFS – gegeben,<br />

da alle Dienste über die Feuerwehr- und Rettungsleitstellen alarmiert und<br />

koord<strong>in</strong>iert werden. Diese Leitstellen s<strong>in</strong>d auf der Ebene der Stadt- und Landkreise<br />

organisiert und gewährleisten e<strong>in</strong>e reibungslose und zügige Hilfeleistung <strong>in</strong> Notsituationen.<br />

Durch das Teilnehmen der NFS am Rufsystem der Leitstellen ergibt sich e<strong>in</strong> Alarmierungsweg,<br />

der <strong>in</strong> weiten Teilen mit dem der Rettungsdienste und der Feuerwehren<br />

identisch ist und sich folgendermaßen darstellt 53 :<br />

1. E<strong>in</strong>er der Unterschiede liegt bereits im ersten Schritt der Alarmierung und<br />

zwar <strong>in</strong> den Personen, welche die NFS anfordern können. Während die Rettungsdienste<br />

und die Feuerwehr meist von Privatpersonen über die Notrufnummern<br />

der Leitstellen angefordert werden, obliegt die Anforderung der NFS<br />

(<strong>in</strong> den meisten Fällen 54 ) den E<strong>in</strong>satzkräften des Rettungsdienstes, der Feuerwehr<br />

oder der Polizei. E<strong>in</strong>e private Alarmierung der NFS ist bei den meisten<br />

Organisationen nicht möglich und dient letztlich auch dem Schutz vor Fehle<strong>in</strong>sätzen.<br />

55<br />

2. Fordern nun E<strong>in</strong>sätzkräfte vor Ort die NFS an, so wird bei den meisten Organisationen<br />

von der Leitstelle e<strong>in</strong> Funkmeldeempfänger (auch Melder oder<br />

Piepser genannt) ausgelöst, den der Bereitschaftsdienst mit sich führt. Bei e<strong>in</strong>igen<br />

Organisationen erfolgt die Alarmierung der <strong>Notfallseelsorge</strong>r ausschließlich<br />

über e<strong>in</strong> eigenes Mobiltelefon der NFS.<br />

3. Anschließend erfolgt e<strong>in</strong>e Rücksprache des Bereitschafsdienstes der NFS mit<br />

der Leitstelle per Telefon, um E<strong>in</strong>satzort, Grund der Anforderung und weitere<br />

Informationen zu erfragen. Hier liegt e<strong>in</strong> weiterer Unterschied zu den Rettungsorganisationen,<br />

die mit der Leitststelle jederzeit per Funk <strong>in</strong> Kontakt stehen<br />

und so den „Umweg“ über das Telefon nicht haben.<br />

4. Danach verständigen sich die diensthabenden <strong>Notfallseelsorge</strong>r untere<strong>in</strong>ander<br />

und sprechen ihr weiteres Vorgehen (Treffpunkt, Anfahrt u.ä.) ab, um den E<strong>in</strong>satzort<br />

zu erreichen.<br />

53 Berücksichtigt wurden die Organisationen, die <strong>in</strong> Kapitel 3.5 noch genauer dargestellt werden, sowie<br />

die Organisationen, die zu diesem Themenbereich e<strong>in</strong>e Aussage <strong>in</strong> ihren Darstellungen machen<br />

(vgl. dazu die Faltblätter und Handreichungen der Organisationen).<br />

54 Unter den berücksichten Teams war ke<strong>in</strong>es, das ausdrücklich „private Alarmierungen“ zulässt.<br />

55 Z.B. Fällen von Vere<strong>in</strong>samung, Hilfe/ Pflege im Alltag. Da die NFS ihre E<strong>in</strong>sätze spezifisch <strong>in</strong> Notfällen<br />

hat, kommen ihr solche Aufgaben nicht zu. Diese gehören eher <strong>in</strong> den Bereich der Geme<strong>in</strong>depastoral<br />

oder der Caritas/ Diakonie.<br />

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