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Diplomarbeit - Notfallseelsorge in Deutschland

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Markus Reuter <strong>Notfallseelsorge</strong><br />

2.2 Spezielle Begriffe<br />

2.2.1 Krisen<strong>in</strong>tervention<br />

Krisen<strong>in</strong>tervention „ist e<strong>in</strong> mobiler Dienst für Menschen, die nach e<strong>in</strong>em Notfallereignis<br />

unter starken seelischen Belastungen leiden oder unter akutem psychischen<br />

Schock stehen und nicht mediz<strong>in</strong>isch-körperlich versorgt werden müssen.“ 21 Auch<br />

hier steht – ähnlich wie bei Verletzten die Erste Hilfe durch den Rettungsdienst – die<br />

Hilfe für den Menschen im Vordergrund, auch wenn dieser nicht körperlich verletzt<br />

ist. Dies s<strong>in</strong>d Menschen, die durch e<strong>in</strong>e äußere E<strong>in</strong>wirkung e<strong>in</strong>e psychische Belastung<br />

(Krise) erfahren haben, ohne selbst physisch betroffen zu se<strong>in</strong> und so „unter<br />

starken seelischen Belastungen leiden oder unter akutem psychischen Schock stehen...“<br />

22 und so ihre Handlungsfähigkeit verloren haben.<br />

Die Aufgabe der Krisen<strong>in</strong>tervention besteht dar<strong>in</strong>, die meist plötzlich verlorengegangene<br />

Handlungsfähigkeit wiederzuerlangen und so e<strong>in</strong>er posttraumatischen Belastungsstörung<br />

vorzubeugen. „Besonders <strong>in</strong> dieser ersten Phase der Betreuung liegt<br />

der Akzent weniger auf der Gesprächsführung als <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er engagierten Präsenz des<br />

Mitarbeiters. Das Ziel der Betreuung liegt dar<strong>in</strong>, daß der traumatisierte und trauernde<br />

Betroffene se<strong>in</strong>e Handlungsfähigkeit wiedergew<strong>in</strong>nt und er bei der ersten Bewältigung<br />

se<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>drücke und der emotionalen Stabilisierung unterstützt wird. Weiter ist<br />

es e<strong>in</strong> Anliegen unmittelbar zur Verfügung stehende Ressourcen geme<strong>in</strong>sam mit ihm<br />

zu erschließen und für ihn nutzbar zu machen.“ 23 Dies geschieht meist <strong>in</strong> vier Phasen<br />

24 :<br />

1. Stabilisierung<br />

2. Normalisierung<br />

3. handlungsfähig machen<br />

4. Kontrolle wiedererlangen<br />

Nicht zu den Aufgaben der Krisen<strong>in</strong>tervention zählt im Allgeme<strong>in</strong>en das Betreuen von<br />

psychisch erkrankten Menschen und/ oder Menschen mit Suchtproblemen. So betreut<br />

der Krisen<strong>in</strong>terventionsdienst Opfer, Betroffene und Angehörige nach 25 :<br />

? Reanimation oder Todesfall unter besonderen Umständen (z.B. <strong>in</strong> der Öffentlichkeit),<br />

bei Vere<strong>in</strong>samung oder Verwirrung der H<strong>in</strong>terbliebenen etc.<br />

? massiver Gewalterfahrung - Überfall (Banküberfall) - Geiselnahme - sexueller<br />

Traumatisierung - gewalttätigen Familienkonflikten etc.<br />

? schweren Verkehrs- oder Arbeitsunfällen - Betreuung von Fahrpersonal der städt.<br />

Verkehrsbetriebe und der Deutschen Bahn AG und anderer unmittelbar Betroffener<br />

21 www.krisen<strong>in</strong>tervention-muenchen.de/bedeutung.htm.<br />

22 www.krisen<strong>in</strong>tervention.de/kit.htm.<br />

23 www.krisen<strong>in</strong>tervention-muenchen.de/arbeitsweise.htm.<br />

24 Vgl. www.krisen<strong>in</strong>tervention.de/kit2.htm.<br />

25 Vgl. www.krisen<strong>in</strong>tervention-muenchen.de/aufgaben.htm.<br />

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