Prof. Hans -Joachim Pietrula - Text-Tempel

Prof. Hans -Joachim Pietrula - Text-Tempel Prof. Hans -Joachim Pietrula - Text-Tempel

30.11.2012 Aufrufe

Die Zutaten für den Hasenrücken im Brotteig Zwar ist die Schauspielerin Claudia Wenzel eine überaus versierte Köchin, eine Scheibe Brot mit dem Nudelholz ausgerollt hat sie bisher allerdings noch nicht. Gelegenheit dazu hat sie in der Küche von Sterne-Koch andré Münch im Gutshaus Stolpe (Relais & Châteaux), das in der Nähe von anklam in Mecklenburg-Vorpommern liegt. Es gibt Hasen im Brotteig, aber bis Meister Lampe in die Schnitte eingewickelt wird, ist noch einiges an Vorarbeit zu leisten. Wer, wenn er dieses Gericht zuhause nachkochen will, lediglich den Hasenrücken ohne Knochen kauft, kann im Grunde genommen gleich aufhören. Denn wie bei so vielen Gerichten ist die Soße der eigentliche Knaller, und dazu braucht man die Knochen. also: Hasenrücken vom Rückgrat her auslösen. Die Knochen zerhacken und auf einem Blech im Ofen braun rösten. Während sie vorsichtig den Rücken auslöst, will Claudia den Unterschied zwischen Hase und Kaninchen wissen. Letzteres kennt sie und macht es auch gern selbst, legt es drei Tage lang in Buttermilch und Rotwein ein und gart es dann im Römertopf. Münch klärt sie auf. „Das Kaninchen lebt im Bau, der Hase draußen in der Sasse. Sein Fleisch ist auch viel dunkler.“ Dann wird er grundsätzlich. „Sobald ein Tier draußen lebt oder auf der JEDERMaNN WEISS UM DIE aNGEBLICHE NOTWENDIGKEIT, WILD – WEIL OFT TROCKEN – MüSSE GESPICKT WERDEN. DaMIT IST ES JETZT VORBEI. KüCHENCHEF aNDRé MüNCH puTE mIT HaSE – waS für EInE farcE! KENNT EINE METHODE, DIE WEITaUS RaFFINIERTER IST UND aUCH BESSER SCHMECKT. SCHaUSPIELERIN CLaUDIa WENZEL WaR BEEINDRUCKT, UND DaS WILL ETWaS HEISSEN, SCHLIESSLICH HaT SIE JEDE MENGE ERFaHRUNG. WENN aUCH IN ERSTER LINIE MIT KaNINCHEN Weide steht, wird sein Fleisch dunkler. Da sich Wild viel bewegt, besitzt das Fleisch so gut wie kein Fett. Deswegen meinen viele, man müsste Wild spicken. Das ist aber gar nicht nötig. Man darf es nur nicht zu stark braten. Oder man macht eben eine Farce.“ Dafür ist es aber ebenfalls noch zu früh, wir sind schließlich noch bei der Soße. In einem Topf wird Butter geschmolzen, weil das den nussigen Geschmack gibt, wenn sie braun wird. „aber aufpassen, dass sie nicht anbrennt.“ „Ich habe immer Hemmungen, mit Butter zu braten, weil das so spritzt“, sagt Claudia, „aber wenn ich das hier so sehe, dann werde ich das mal überdenken. Man darf sie nur nicht zu heiß machen, richtig?“ „Genau.“ andré Münch gibt nun Zwiebeln, Möhren, Sellerie und Pilze hinein, schließlich noch die gerösteten Knochen. anschließend gießt er mit Rotwein auf. „Was nimmst du für einen?“ fragt Claudia. „am besten einen, der nicht so viele Tannine hat, Spätburgunder zum Beispiel“, sagt der Küchenchef. „Man muss nicht unbedingt den Wein nehmen, den man dann zum Essen trinkt. Wenn ich eine Soße mit einem Château Lafite machen würde, wäre das schade, das schmeckt man später nicht mehr raus.“ Während der Wein einreduziert, geht es an die Farce. Sie besteht aus Putenfleisch, Petersilie Hase im Brotteig mit Spitzkohlkugel und Kartoffelbrei (der steckt auch in der spitzen Kohltüte) Claudia Wenzel holt die grüne farce aus Putenfleisch und Petersilie aus dem Thermomixer und Sahne, wird im Mixer püriert, dann durch ein Sieb gedrückt und abgeschmeckt. Er nimmt Pute, weil dadurch das Grün der Petersilie besser zur Geltung kommt. „Pute und Hase verstehen sich gut.“ Der Wein in der Soße ist fast verschwunden. Münch gießt den braunen Wildfond dazu, außerdem Peffer, Lorbeer und Nelken. „Getrocknete Kräuter haben den Vorteil, dass man sie mitkochen kann. Frische Kräuter dagegen muss man wie einen Tee behandeln.“ Jetzt ist es endlich soweit. Claudia kann das Brot rollen. Münch hat es im Steinofen gebacken und es ist ausreichend groß, dass der Hasenrücken hineinpasst. Wer sein Brot zuhause nicht im Steinofen backt, verwendet Graubrot oder auch Toast. Die Rinde jedenfalls wird immer entfernt. „Es wird geschmeidiger, wenn man es rollt“, sagt Münch, „aber nicht zu fest drücken.“ Die Farce wir aufgetragen, der Hase hineingerollt und alles fest in eine Frischhaltefolie gewickelt. Dann stellt man den Hasen im Broteig kalt – weswegen sich dieses Gericht auch ausgezeichnet vorbereiten lässt. Bleibt noch der Spitzkohl. Die äußeren Blätter entfernen und blanchieren, die restlichen Blätter fein schneiden. Claudia schnippelt, während Münch Speck und Zwiebeln anbrät. Der Kohl kommt dazu, bis er leicht angeröstet ist. Die Soße ist inzwischen auf die Hälfte reduziert, Claudia passiert sie durch ein sehr feines Sieb. Und gleich wieder zum Kohl. Ein großes Blatt legt Münch in einen Eiskugelportioniere, womit der Trick verraten wäre, wie er die Kugelform hinbekommt. Kohlmasse einfüllen, zuklappen, stürzen, fertig. Hasenrücken im Brotteig 2 Hasenrücken 200 g Putenfleisch (fein gewürfelt) 200 g Sahne 2 Bund Petersilie (gezupft, blanchiert) 1 Eiweiß 4 Scheiben Steinofenbrot (ohne Rinde) Salz, Pfeffer Den Hasenrücken auslösen und von Sehnen befreien. Das Putenfleisch mit der Petersilie, der Sahne und dem Eiweiß fein im Mixer zerkleinern bis eine homogene grüne Farce entsteht. Diese nun durch ein feines Sieb streichen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Jetzt das Steinofenbrot mit einem Nudelholz ausrollen und mit der Farce bestreichen, den mit Salz und Pfeffer gewürzten Hasenrücken auflegen und so einrollen, dass dieser einmal vom Brot umschlagen ist. In einer beschichteten Pfanne mit etwas Öl von allen Seiten braun anbraten und im Ofen bei ca. 140°c Rosa garen. Spitzkohlbällchen ½ Spitzkohl Der Hase kommt aus der Kühlung zusammen mit Rosmarin direkt in die Pfanne (ja doch, die Folie vorher abnehmen), zuerst auf die Brotnahtseite. Das Brot saugt sich übrigens nicht mit dem Fett voll, falls das jemand glauben sollte. Nun aus der Pfanne mit Zwischenstation Küchenkrepp rein in den Ofen und bei etwa 160 Grad drei bis vier Minuten garen. Die Soße noch einmal kurz aufkochen, Butterflocken hinein und mit Salz, Pfeffer und Preiselbeeren abschmecken. (Garantiert bleibt Soße übrig. Wenn Sie die wegkippen, dann wäre das Verschwendung. Einfach wie Eiswürfel einfrieren und bei Bedarf wieder verwenden.) Jetzt das Finale. Wenn Sie Zuschauer und ein Elektromesser haben, machen Sie es wie Münch – der tut so, als ob er das Messer mit einem Zugkabel wie eine Kettensäge anwirft 1 Schalotte (gewürfelt) 60 g durchwachsenen Speck (gewürfelt) 100 g Sahne Etwas angerührte Speisestärke Salz, Pfeffer und Zucker Die äußeren Blätter des Spitzkohls abnehmen und in kochendem Wasser kurz blanchieren, den restlichen Spitzkohl in feine Streifen schneiden. Nun in einem kleinen Topf die Speckwürfel auslassen und Farbe nehmen lassen. Jetzt die Schalottenwürfel und den Spitzkohl hinzu geben und diesen einen Moment mitschwitzen lassen. Das Ganze nun mit der Sahne ablöschen und abschmecken. Mit etwas angerührter Speisestärke abbinden und anschließend auf einem Blech auskühlen lassen. Nun die blanchierten Spitzkohlblätter mit der Masse füllen und zu Bällchen formen. Nach Bedarf im Ofen bei 120°c erwärmen und servieren. Preiselbeerjus Knochen vom Hasenrücken 50 g Sellerie 50 g Möhren Es erfordert viel Konzentration, eine Kohlkugel zu formen 22. hasenrücken im brotteig gegart mit spitzkohlbällchen und preiselbeerjus Berlin Der Künstler: Manfred Wenzel Der Koch: André Münch Die Paten: Claudia Wenzel und Rüdiger Joswig und drückt zugleich den Einschaltknopf. Kommt mit Sicherheit gut… Die Hasenrolle auf der einen Seite gerade, auf der andern schräg anschneiden und senkrecht auf den Teller setzen. Spitzkohlkugel daneben, Soße drumherum. Falls Kartoffelpüree gewünscht wird: auch das lässt sich dekorativ in eine Spitzkohlblatttüte füllen und aufstellen. Claudia probiert schonmal ein Stück Hase mit Soße und ist hingerissen. „Die Soße ist einfach ein Traum, der Rest auch.“ Da wird das sonst zusammen mit Gans und Ente übliche Kaninchen – Claudia feiert in ihrer Großfamilie – in diesem Jahr wohl einem Hasen weichen. Nicht zu rütteln ist hingegen an der Heiligabend-Tradirion: Wie immer gibt es erst eine Brotsuppe und danach – Kartoffelsalat mit Wiener Würstchen. Oder mit Weißwürsten. familientreffen: Claudia Wenzel mit Ehemann Rüdiger Joswig und dem Gemälde ihres Vaters 50 g rote Zwiebel 50 g rosa Champignons 250 ml Spätburgunder 500 ml brauner Wildfond 2 El Preiselbeeren 2 El Butterflocken Salz, Pfeffer, Nelken, Wacholderbeeren, Lorbeer und Sternanis Die zerkleinerten Hasenknochen im Ofen bei 180°C braun rösten. In der Zwischenzeit Sellerie, Möhren, Zwiebel und Champignons mit etwas Butter braun anbraten. Nun die gerösteten Knochen hinzugeben und mitbraten. Mit dem Rotwein ablöschen und diesen reduzieren lassen. Anschließend mit dem braunem Wildfond auffüllen und mit den Gewürzen aufkochen lassen. Das Ganze jetzt auf die Hälfte reduzieren lassen und passieren. Nun noch einmal aufstoßen lassen und die Butterflocken hinzu geben und mit Salz, Pfeffer und den Preiselbeeren abschmecken. Je nach Belieben kann die Soße mit etwas Speisestärke gebunden werden. SEITE SEITE

Die Zutaten für<br />

den Hasenrücken<br />

im Brotteig<br />

Zwar ist die Schauspielerin Claudia Wenzel<br />

eine überaus versierte Köchin, eine Scheibe<br />

Brot mit dem Nudelholz ausgerollt hat<br />

sie bisher allerdings noch nicht. Gelegenheit<br />

dazu hat sie in der Küche von Sterne-Koch<br />

andré Münch im Gutshaus Stolpe (Relais &<br />

Châteaux), das in der Nähe von anklam in Mecklenburg-Vorpommern<br />

liegt. Es gibt Hasen im<br />

Brotteig, aber bis Meister Lampe in die Schnitte<br />

eingewickelt wird, ist noch einiges an Vorarbeit<br />

zu leisten.<br />

Wer, wenn er dieses Gericht zuhause nachkochen<br />

will, lediglich den Hasenrücken ohne Knochen<br />

kauft, kann im Grunde genommen gleich<br />

aufhören. Denn wie bei so vielen Gerichten<br />

ist die Soße der eigentliche Knaller, und dazu<br />

braucht man die Knochen. also: Hasenrücken<br />

vom Rückgrat her auslösen. Die Knochen zerhacken<br />

und auf einem Blech im Ofen braun<br />

rösten.<br />

Während sie vorsichtig den Rücken auslöst,<br />

will Claudia den Unterschied zwischen Hase<br />

und Kaninchen wissen. Letzteres kennt sie und<br />

macht es auch gern selbst, legt es drei Tage lang<br />

in Buttermilch und Rotwein ein und gart es dann<br />

im Römertopf.<br />

Münch klärt sie auf. „Das Kaninchen lebt im Bau,<br />

der Hase draußen in der Sasse. Sein Fleisch<br />

ist auch viel dunkler.“ Dann wird er grundsätzlich.<br />

„Sobald ein Tier draußen lebt oder auf der<br />

JEDERMaNN WEISS UM DIE aNGEBLICHE NOTWENDIGKEIT,<br />

WILD – WEIL OFT TROCKEN – MüSSE GESPICKT WERDEN.<br />

DaMIT IST ES JETZT VORBEI. KüCHENCHEF aNDRé MüNCH<br />

puTE mIT<br />

HaSE – waS für<br />

EInE farcE!<br />

KENNT EINE METHODE, DIE WEITaUS RaFFINIERTER<br />

IST UND aUCH BESSER SCHMECKT. SCHaUSPIELERIN<br />

CLaUDIa WENZEL WaR BEEINDRUCKT, UND DaS WILL ETWaS<br />

HEISSEN, SCHLIESSLICH HaT SIE JEDE MENGE ERFaHRUNG.<br />

WENN aUCH IN ERSTER LINIE MIT KaNINCHEN<br />

Weide steht, wird sein Fleisch dunkler. Da sich<br />

Wild viel bewegt, besitzt das Fleisch so gut wie<br />

kein Fett. Deswegen meinen viele, man müsste<br />

Wild spicken. Das ist aber gar nicht nötig. Man<br />

darf es nur nicht zu stark braten. Oder man<br />

macht eben eine Farce.“<br />

Dafür ist es aber ebenfalls noch zu früh, wir<br />

sind schließlich noch bei der Soße. In einem<br />

Topf wird Butter geschmolzen, weil das den<br />

nussigen Geschmack gibt, wenn sie braun wird.<br />

„aber aufpassen, dass sie nicht anbrennt.“<br />

„Ich habe immer Hemmungen, mit Butter zu<br />

braten, weil das so spritzt“, sagt Claudia, „aber<br />

wenn ich das hier so sehe, dann werde ich das<br />

mal überdenken. Man darf sie nur nicht zu heiß<br />

machen, richtig?“<br />

„Genau.“ andré Münch gibt nun Zwiebeln, Möhren,<br />

Sellerie und Pilze hinein, schließlich noch<br />

die gerösteten Knochen. anschließend gießt er<br />

mit Rotwein auf.<br />

„Was nimmst du für einen?“ fragt Claudia.<br />

„am besten einen, der nicht so viele Tannine<br />

hat, Spätburgunder zum Beispiel“, sagt der Küchenchef.<br />

„Man muss nicht unbedingt den Wein<br />

nehmen, den man dann zum Essen trinkt. Wenn<br />

ich eine Soße mit einem Château Lafite machen<br />

würde, wäre das schade, das schmeckt man<br />

später nicht mehr raus.“<br />

Während der Wein einreduziert, geht es an die<br />

Farce. Sie besteht aus Putenfleisch, Petersilie<br />

Hase im Brotteig mit<br />

Spitzkohlkugel und<br />

Kartoffelbrei (der<br />

steckt auch in der<br />

spitzen Kohltüte)<br />

Claudia Wenzel holt die grüne farce aus Putenfleisch<br />

und Petersilie aus dem Thermomixer<br />

und Sahne, wird im Mixer püriert, dann durch<br />

ein Sieb gedrückt und abgeschmeckt. Er nimmt<br />

Pute, weil dadurch das Grün der Petersilie besser<br />

zur Geltung kommt. „Pute und Hase verstehen<br />

sich gut.“<br />

Der Wein in der Soße ist fast verschwunden.<br />

Münch gießt den braunen Wildfond dazu, außerdem<br />

Peffer, Lorbeer und Nelken. „Getrocknete<br />

Kräuter haben den Vorteil, dass man sie<br />

mitkochen kann. Frische Kräuter dagegen muss<br />

man wie einen Tee behandeln.“<br />

Jetzt ist es endlich soweit. Claudia kann das<br />

Brot rollen. Münch hat es im Steinofen gebacken<br />

und es ist ausreichend groß, dass der Hasenrücken<br />

hineinpasst. Wer sein Brot zuhause nicht<br />

im Steinofen backt, verwendet Graubrot oder<br />

auch Toast. Die Rinde jedenfalls wird immer<br />

entfernt. „Es wird geschmeidiger, wenn man es<br />

rollt“, sagt Münch, „aber nicht zu fest drücken.“<br />

Die Farce wir aufgetragen, der Hase hineingerollt<br />

und alles fest in eine Frischhaltefolie gewickelt.<br />

Dann stellt man den Hasen im Broteig kalt<br />

– weswegen sich dieses Gericht auch ausgezeichnet<br />

vorbereiten lässt.<br />

Bleibt noch der Spitzkohl. Die äußeren Blätter<br />

entfernen und blanchieren, die restlichen Blätter<br />

fein schneiden. Claudia schnippelt, während<br />

Münch Speck und Zwiebeln anbrät. Der Kohl<br />

kommt dazu, bis er leicht angeröstet ist.<br />

Die Soße ist inzwischen auf die Hälfte reduziert,<br />

Claudia passiert sie durch ein sehr feines Sieb.<br />

Und gleich wieder zum Kohl. Ein großes Blatt<br />

legt Münch in einen Eiskugelportioniere, womit<br />

der Trick verraten wäre, wie er die Kugelform<br />

hinbekommt. Kohlmasse einfüllen, zuklappen,<br />

stürzen, fertig.<br />

Hasenrücken im Brotteig<br />

2 Hasenrücken<br />

200 g Putenfleisch (fein gewürfelt)<br />

200 g Sahne<br />

2 Bund Petersilie (gezupft, blanchiert)<br />

1 Eiweiß<br />

4 Scheiben Steinofenbrot (ohne Rinde)<br />

Salz, Pfeffer<br />

Den Hasenrücken auslösen und von<br />

Sehnen befreien. Das Putenfleisch mit der<br />

Petersilie, der Sahne und dem Eiweiß fein<br />

im Mixer zerkleinern bis eine homogene<br />

grüne Farce entsteht. Diese nun durch<br />

ein feines Sieb streichen und mit Salz und<br />

Pfeffer abschmecken. Jetzt das Steinofenbrot<br />

mit einem Nudelholz ausrollen<br />

und mit der Farce bestreichen, den mit<br />

Salz und Pfeffer gewürzten Hasenrücken<br />

auflegen und so einrollen, dass dieser<br />

einmal vom Brot umschlagen ist. In einer<br />

beschichteten Pfanne mit etwas Öl von<br />

allen Seiten braun anbraten und im Ofen<br />

bei ca. 140°c Rosa garen.<br />

Spitzkohlbällchen<br />

½ Spitzkohl<br />

Der Hase kommt aus der Kühlung zusammen<br />

mit Rosmarin direkt in die Pfanne (ja doch, die<br />

Folie vorher abnehmen), zuerst auf die Brotnahtseite.<br />

Das Brot saugt sich übrigens nicht<br />

mit dem Fett voll, falls das jemand glauben<br />

sollte. Nun aus der Pfanne mit Zwischenstation<br />

Küchenkrepp rein in den Ofen und bei etwa 160<br />

Grad drei bis vier Minuten garen.<br />

Die Soße noch einmal kurz aufkochen, Butterflocken<br />

hinein und mit Salz, Pfeffer und Preiselbeeren<br />

abschmecken. (Garantiert bleibt Soße<br />

übrig. Wenn Sie die wegkippen, dann wäre das<br />

Verschwendung. Einfach wie Eiswürfel einfrieren<br />

und bei Bedarf wieder verwenden.)<br />

Jetzt das Finale. Wenn Sie Zuschauer und ein<br />

Elektromesser haben, machen Sie es wie<br />

Münch – der tut so, als ob er das Messer mit<br />

einem Zugkabel wie eine Kettensäge anwirft<br />

1 Schalotte (gewürfelt)<br />

60 g durchwachsenen Speck (gewürfelt)<br />

100 g Sahne<br />

Etwas angerührte Speisestärke<br />

Salz, Pfeffer und Zucker<br />

Die äußeren Blätter des Spitzkohls abnehmen<br />

und in kochendem Wasser kurz blanchieren,<br />

den restlichen Spitzkohl in feine<br />

Streifen schneiden. Nun in einem kleinen<br />

Topf die Speckwürfel auslassen und Farbe<br />

nehmen lassen. Jetzt die Schalottenwürfel<br />

und den Spitzkohl hinzu geben und diesen<br />

einen Moment mitschwitzen lassen. Das<br />

Ganze nun mit der Sahne ablöschen und<br />

abschmecken. Mit etwas angerührter<br />

Speisestärke abbinden und anschließend<br />

auf einem Blech auskühlen lassen. Nun<br />

die blanchierten Spitzkohlblätter mit der<br />

Masse füllen und zu Bällchen formen.<br />

Nach Bedarf im Ofen bei 120°c erwärmen<br />

und servieren.<br />

Preiselbeerjus<br />

Knochen vom Hasenrücken<br />

50 g Sellerie<br />

50 g Möhren<br />

Es erfordert viel<br />

Konzentration,<br />

eine Kohlkugel<br />

zu formen<br />

22.<br />

hasenrücken im brotteig gegart mit spitzkohlbällchen und preiselbeerjus<br />

Berlin<br />

Der Künstler: Manfred Wenzel<br />

Der Koch: André Münch<br />

Die Paten: Claudia Wenzel und Rüdiger Joswig<br />

und drückt zugleich den Einschaltknopf. Kommt<br />

mit Sicherheit gut…<br />

Die Hasenrolle auf der einen Seite gerade, auf<br />

der andern schräg anschneiden und senkrecht<br />

auf den Teller setzen. Spitzkohlkugel daneben,<br />

Soße drumherum. Falls Kartoffelpüree gewünscht<br />

wird: auch das lässt sich dekorativ in<br />

eine Spitzkohlblatttüte füllen und aufstellen.<br />

Claudia probiert schonmal ein Stück Hase mit<br />

Soße und ist hingerissen. „Die Soße ist einfach<br />

ein Traum, der Rest auch.“ Da wird das sonst<br />

zusammen mit Gans und Ente übliche Kaninchen<br />

– Claudia feiert in ihrer Großfamilie – in<br />

diesem Jahr wohl einem Hasen weichen. Nicht<br />

zu rütteln ist hingegen an der Heiligabend-Tradirion:<br />

Wie immer gibt es erst eine Brotsuppe und<br />

danach – Kartoffelsalat mit Wiener Würstchen.<br />

Oder mit Weißwürsten.<br />

familientreffen: Claudia<br />

Wenzel mit Ehemann<br />

Rüdiger Joswig und dem<br />

Gemälde ihres Vaters<br />

50 g rote Zwiebel<br />

50 g rosa Champignons<br />

250 ml Spätburgunder<br />

500 ml brauner Wildfond<br />

2 El Preiselbeeren<br />

2 El Butterflocken<br />

Salz, Pfeffer, Nelken, Wacholderbeeren,<br />

Lorbeer und Sternanis<br />

Die zerkleinerten Hasenknochen im<br />

Ofen bei 180°C braun rösten. In der<br />

Zwischenzeit Sellerie, Möhren, Zwiebel<br />

und Champignons mit etwas Butter braun<br />

anbraten. Nun die gerösteten Knochen<br />

hinzugeben und mitbraten. Mit dem<br />

Rotwein ablöschen und diesen reduzieren<br />

lassen. Anschließend mit dem braunem<br />

Wildfond auffüllen und mit den Gewürzen<br />

aufkochen lassen. Das Ganze jetzt auf<br />

die Hälfte reduzieren lassen und passieren.<br />

Nun noch einmal aufstoßen lassen<br />

und die Butterflocken hinzu geben und<br />

mit Salz, Pfeffer und den Preiselbeeren<br />

abschmecken.<br />

Je nach Belieben kann die Soße mit etwas<br />

Speisestärke gebunden werden.<br />

SEITE SEITE

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!