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Prof. Hans -Joachim Pietrula - Text-Tempel

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Der Schauspieler<br />

Wayne Carpendale<br />

kauft erst einmal die<br />

nötigen Gewürze ein<br />

Würde Wayne Carpendale an Weihnachten<br />

kochen, würde es wahrscheinlich<br />

nur Frühstück geben. Das<br />

nämlich kann der Schauspieler gut. Da er ein<br />

einsichtiger Mensch ist, überlässt er die Kocherei<br />

denen, die es können. „Entweder steht<br />

meine Mutter am Herd oder Donnice, wir helfen<br />

natürlich mit. aber in jedem Fall ist bei den<br />

Carpendales eine Frau der Chef in der Küche.“<br />

Später trifft er sich dann<br />

mit dem Koch Jochen<br />

Kempf auf dem Markt, um<br />

die Birnen für das Dessert<br />

auszusuchen<br />

wIE brIngT<br />

man EInE<br />

bIrnE In form?<br />

DIE FRaGE, WER NUN öFTER DIE SPIEGELEIER aNBRENNEN<br />

LäSST – WayNE ODER SEIN VaTER – KöNNEN WIR HIER<br />

NICHT ENDGüLTIG BEaNTWORTEN. ES GEHT Ja aUCH NICHT<br />

UM EIN FRüHSTüCK, DaS BEI DEN MäNNERN IM HaUSE<br />

CaRPENDaLE EINE GEWISSE TRaDITION HaT, SONDERN<br />

UM EIN WEIHNaCHTLICHES BIRNENDESSERT. UND aUCH<br />

HIER STELLT WayNE EINE BEHaUPTUNG aUF, DIE WOHL<br />

aM BESTEN SEINE FREUNDIN aNNEMaRIE WaRNKROSS<br />

BEaNTWORTEN KöNNTE. BEI EINEM KLEINEN WETTSTREIT<br />

Donnice ist die langjährige Lebensgefährtin<br />

seines Vaters, aber alle verstehen sich gut<br />

und feiern gemeinsam. auch früher schon gab<br />

es alles mögliche an Heiligabend, Wayne kann<br />

sich noch an Curry-Banane erinnern und an<br />

Fast-food. In den USa sind die Bräuche ein<br />

wenig anders, da werden in der Nacht zum 25.<br />

die Geschenke eingepackt und dürfen erst am<br />

nächsten Tag geöffnet werden. „Dann macht<br />

mein Vater das große Frühstück, alle helfen<br />

mit, es gibt danach die Bescherung und am<br />

abend wird groß aufgekocht.“ Nebenbei erwähnt<br />

er, dass er seine Spiegeleier nicht so<br />

oft anbrennen lässt wie der Papa…<br />

Da Wayne ein Dessert zubereitet, müssen wir<br />

das Thema nicht vertiefen. Jochen Kempf, Küchenchef<br />

im Hamburger Hotel abtei (Relais &<br />

Châteaux), weiß jedenfalls um das nicht gerade<br />

ausgeprägte Talent seines assistenten. „Wir haben<br />

ein paar Zutaten ausgesucht, die allgemeintauglich<br />

sind, das schafft der Wayne schon.“<br />

Der angesprochene protestiert, schließlich lebe<br />

er nicht nur von Fertigpizza und vom Catering am<br />

Set. „Meistens stehe ich mir zwar selbst ein wenig<br />

im Weg, weil ich immer alles richtig machen<br />

und die passende Mischung treffen will. Zum Improvisieren<br />

fehlt mir dazu noch die Geduld, aber<br />

Fleisch, Gemüse oder Nudeln mit selbstgemachtem<br />

Pesto bekomme ich schon hin.“<br />

Jochem Kempfs Dessert ist ein wenig komplex,<br />

deswegen wollen wir hier nur einen kleinen ausschnitt<br />

der Herstellung wiedergeben. alles in<br />

einen Topf schütten für die Lebkuchenstreusel<br />

ist für Wayne kein Problem, ebensowenig wie<br />

das Kneten und In-den-Kühlschrank-stellen.<br />

Birnen schälen schafft er prima, aber jetzt wird<br />

die Geschichte filigraner. Mit einem speziellen<br />

ausstecher soll er kleine Kugeln aus dem Birnenfleisch<br />

herausholen. Kempf zeigt es ihm ein<br />

paar Mal, aber es will nicht so recht gelingen.<br />

Waynes Kugeln sehen nicht wie Kugeln aus.<br />

Eher wie Halbkugeln mit Fransen oder so. Doch<br />

Jetzt kommen die Streusel auf<br />

die Birnen und dann wandert<br />

das Dessert in den ofen<br />

rasch wird er routinierter, lernt den richtigen<br />

Dreh und schwupps, schon rollt eine Kugel nach<br />

der anderen. „am Ende des Tages wird man den<br />

begriff Birnenpo neu überdenken müssen“, sagt<br />

er mit einer gewissen Nachdenklichkeit.<br />

Jetzt kommt der Trick bei diesem Rezept: Damit<br />

die Kugeln auch beim Garen im Sud völlig<br />

bedeckt sind, bastelt Kempf einen Deckel aus<br />

Pergamentpapier mit einem Loch in der Mitte.<br />

Den schiebt er in den Topf und drückt die Kugeln<br />

so „unter Wasser“.<br />

Beim anrichten stellt sich Wayne geschickt an,<br />

gibt Puderzucker auf das Schokoladenbeignet<br />

und Minze dazu. Die drei Bestandteile des Desserts<br />

finden sich auf separaten Tellern in einer<br />

Etagere wieder. „Ich esse nach Präferenzen,<br />

das Beste zum Schluss. Deswegen würde ich<br />

hier wohl mit dem Eis anfangen.“ Rückschlüsse,<br />

er wäre kein großer Freund der kalten Kugeln,<br />

sind zulässig. Und doch: Die Vorstellung, Wayne<br />

und Freundin annemarie Warnkross würden<br />

irgendwann einen kleinen Birnendessert-Wettstreit<br />

inszenieren, die hätte schon was…<br />

Die Schokolade liefert<br />

der Weihnachtsmann.<br />

Damit er endlich auch<br />

mal ins Bild kommt…<br />

Zutaten für 4 Personen<br />

Schokoladenbeignet<br />

45 g Sahne<br />

45 g Milch<br />

75 g Manjari Kuvertüre<br />

75g Nougat, dunkel<br />

1 Eiweiß, angeschlagen<br />

2 El Mandelgries<br />

Sahne und Milch aufkochen. Kuvertüre<br />

und Nougat zugeben, unterrühren und<br />

die Masse kalt stellen. 30 g schwere<br />

Kugeln formen. Eiweiß mit Mandelgrieß<br />

verrühren und die Kugeln darin wälzen.<br />

Backmasse<br />

25 g Butter, geschmolzen<br />

125 l Weißwein<br />

1 Vollei<br />

25 g Zucker<br />

125 g Mehl<br />

50 g Kakao<br />

1l Fritierfett (z. B. Erdnussöl) auf<br />

175°C erhitzt<br />

Für die Backmasse alle Zutaten verrühren<br />

und für eine halbe Stunden kühl<br />

stellen. Die Kugeln mit Hilfe eines Holzstäbchens<br />

durch die Backmasse ziehen<br />

und im Öl 3-4 Minuten backen.<br />

Rotes Portwein-Eis<br />

0,7 l roter Portwein<br />

100 g Zucker<br />

Abrieb von einer Orange und<br />

einer Zitrone<br />

300 g Butterwürfel, kalt<br />

6 Eigelbe<br />

21.<br />

Angerichtet auf einer Etagere:<br />

oben das Portwein-Eis, in der<br />

Mitte die Schokolade, unten die<br />

Birnen mit Streusel<br />

dessert von schokolade, birne und portwein-eis<br />

Den Portwein auf 0,5 l reduzieren.<br />

Orangen- und Zitronenabrieb zugeben,<br />

5 Minuten ziehen lassen und passieren.<br />

Den Portwein wieder aufkochen und<br />

die Butterwürfel einmixen. Auf 80°C<br />

erhitzen und die Eigelbe zugeben, dabei<br />

rühren, bis die Masse bindet. Die Masse<br />

passieren und in der Eismaschine<br />

frieren.<br />

Birnenkompott mit<br />

Lebkuchen-Crumble<br />

2 Williamsbirnen<br />

0,5 l Weißwein<br />

100 g Zucker<br />

2 Nelken<br />

½ Zimtstange<br />

½ Saft einer Zitrone<br />

Streusel<br />

150 g Mehl<br />

75 g Zucker<br />

1 Msp. Lebkuchengewürz<br />

100 g kalte Butter<br />

Der Künstler: Dalip Kryeziu<br />

Der Koch: Jochen Kempf<br />

Der Pate: Wayne Carpendale<br />

Die Birnen schälen und klein schneiden<br />

Die Zutaten für den Sud aufkochen und<br />

die Birnen darin garen.<br />

Die Zutaten für die Streusel kurz verkneten.<br />

Die Birnen in eine Form geben und mit<br />

den Streuseln bedecken, bei 175° C<br />

10-15 Minuten backen.<br />

Anrichten<br />

Schokoladenbeignet, Birnenkompott<br />

und Portwein-Eis auf einem Teller oder<br />

einer Etagère anrichten und mit Puderzucker<br />

bestäuben.<br />

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