Prof. Hans -Joachim Pietrula - Text-Tempel

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30.11.2012 Aufrufe

Zutaten für 6 Personen Rehrücken 1 Rehrücken Salz, Pfeffer, Wacholderbeeren Schalotten 100 g Butter Wildjus eingelegte Preiselbeeren Den Rehrücken in zerlassener Butter mit Wacholderbeeren und Schalotten kurz anbraten. Das Fleisch auf ein Blech legen und im Backofen bei ca. 180°C in 9 Minuten rosa garen. Das Fleisch in dieser Zeit mehrmals wenden. Die Butter aus der Pfanne gießen und die Schalotten glasig schwitzen, die Preiselbeeren zugeben und den Wildjus angießen. Die Sauce ca. 2-3 Minuten köcheln lassen und durch ein Sieb gießen. Das Fleisch ca. 2-3 Minuten an einen warmen Ort stellen und ruhen lassen. Den Rehrücken tranchieren und mit der Preiselbeersauce auf einem Teller anrichten. rehrücken rosa gebraten an preiselbeerjus; selleriepüree und handgeschabte spätzle Die Gläser klingen und Marshall & alexander singen „Ein Prost, ein Prost, ein Prösterlein Prost, wir leben nur einmal, wir leben nur ein einziges Mal, vielleicht ist das das letzte Mal!“ Spätzle schaben ist eine Kunst, die man lange üben muss, bis man‘s kann. Schaefer macht es vor, er kann das perfekt. Marc probiert es, die Spätzle sehen nun etwas unförmig aus, eher wie Schupfnudeln. Er übergibt Brett und Messer an Jay. „Sieh zu, dass du in acht Stunden fertig bist. Vielleicht solltest du in Zukunft bei uns das Catering machen. Marc Marshall prüft auf recht eigenwillige Weise die Qualität seiner Sellerieknolle Selleriepüree 1 Knolle Sellerie 1 Zitrone 1 l Milch Salz, Pfeffer, Muskat, Himbeeressig 100 g weiche Butter Einen Tag vorher vorbereiten: Sellerie schälen und in kleine Würfel schneiden. Milch, Zitronensaft, Salz, Pfeffer und Muskat aufkochen und die Sellerie dazu geben. Bei mittlerer Hitze die Sellerie weich kochen, bis sie fast zerfällt. Anschließend die Flüssigkeit abgießen und die Sellerie wolfen oder grob hacken. Die Masse dann in ein Tuch geben und über Nacht an einem kühlen Ort abhängen lassen, damit alle Flüssigkeit abtropft. Am nächsten Tag: Die abgetropfte Sellerie in einen Mixer geben, Salz, Pfeffer und Himbeeressig (nach Geschmack) dazu geben und kurz anmixen. Die weiche Butter nach und nach dazu geben, bis die Masse ein feines Püree ergibt und nochmals abschmecken. Spätzleteig 250 g Eigelb 250 g Vollei 425 g Mehl 1 Prise Salz Eigelb und Vollei mit Mehl und Salz in eine Rührschüssel geben und mit einem Mixer oder Handrührgerät aufschlagen, bis eine glatte Masse entstanden ist. Falls die Masse Schaefer widmet sich inzwischen dem Rehrücken, portioniert ihn und brät ihn in Butter mit Wacholderbeeren sanft an, würzt mit Salz und Pfeffer. Marc assistiert. anschließend kommt der Braten für neun Minuten in den Ofen und es ist Zeit zum anrichten. Die Spätzle werden noch rasch in der Pfanne in Butter geschwenkt, das Püree hat Schaefer bereits vorbereitet, es jetzt zu machen würde zu lang dauern. Die Ergebnisse fallen unterschiedlich aus. Schaefers Teller ist eines Küchenchefs würdig, Jay ist mit seinem ebenfalls zufrieden. Wie man weiß, ist das Spätzleschaben eine Kunst, die manch einer sein Leben lang nicht lernt 15. Der Künstler: Jakob de Chirico Der Koch: Daniel Schaefer Die Paten: Marshall & Alexander So soll der Rehrücken auf dem Teller aussehen. Marc Marshalls „lebendige“ Kreation war für ein foto nicht unbedingt geeignet zu dick ist, eventuelle Wasser dazu geben. Einen Topf mit Wasser aufstellen, etwas Salz und Pflanzenöl dazu geben und kochen lassen. Die Hitze etwas runterschalten. Jetzt die Spätzle vom Brett in den Topf schaben. Danach kurz in kaltem Wasser abschrecken. Spätzle in einer Pfanne mit etwas Butter anbraten (ohne Farbe) und mit Gemüsefond ablöschen. Etwas Salz dazu geben und anrichten. „Mein Gericht lebt,“ sagt Marc, „es vermischt sich gerade, ein chemischer Prozess findet statt, es ist ein lebendiges Kunstwerk.“ „Es ist wie beim Singen“, sagt Jay, als er Marcs Teller betrachtet, „man muss ein Händchen dafür entwickeln, wie viel man gibt, mal mehr, mal weniger, es hat was mit Dosieren zu tun.“ Marc deutet auf den Rehrücken. Er ist auf den Punkt rosa gebraten. „Frag mal, wer ihn in die Pfanne gelegt hat, frag mal“, sagt er mit Triumph in der Stimme, „und wer ihn in Butter geschwenkt hat, frag doch mal!“ 16. Der Künstler: Jörg Engelmann Der Koch: Johann Lafer Die Patin: Michaela May Ohne titel nr präsentiert von JÖRG ENGELMANN wurde 1965 in Bonn geboren. Nach dem Abitur absolvierte er eine Steinmetz- und Bildhauerausbildung, ab 1991 arbeitete er als Steinmetz in verschiedenen Regionen Deutschlands. Ab 1994 ist Engelmann als freischaffender Künstler tätig, zunächst in Bonn, danach in Baden-Baden und frankfurt am Main. 1998 gestaltete Engelmann die Skulptur „Schwarzer Diabas“ für André Hellers Projekt und Erlebnispark „Meteorit“ anlässlich des 100-jährigen Bestehens der RWE Essen. 2001 schloss er seine Ausbildung als Steinbildhauermeister an der Schlossbauschule Aschaffenburg ab. Über seine Arbeit sagt Engelmann: „Steine sind im täglichen Leben fast allgegenwärtig. Die vielfältigen Eigenschaften des Materials bleiben jedoch verborgen. Kunst ist die schöpferische und gestaltende umsetzung innerer und äußerer Erfahrungsinhalte in ein Werk, um das ästhetische Bewusstsein des Betrachters individuell anzusprechen. Als Wurzel der Kunst gilt die Einbildungskraft, die Imagination, die Phantasie und Kreativität, sprich die schöpferische Kraft des Künstlers. Mir ist es wichtig, eine Verbindung und ein Wirken zwischen Raum, Betrachter und Plastik zu erzeugen - ohne die Phantasie und Vorstellung des Einzelnen in feste Bahnen zu lenken. Stein gilt häufig als kühl und leblos. Durch meine Arbeit möchte ich neue Empfindungen schaffen, das Material be-greifbar machen. So laden form und Gestaltung dazu ein, jede Skulptur auf ihre Art zu erfühlen und zu erfahren.“ SEITE 0 SEITE 1

Zutaten für 6 Personen<br />

Rehrücken<br />

1 Rehrücken<br />

Salz, Pfeffer, Wacholderbeeren<br />

Schalotten<br />

100 g Butter<br />

Wildjus<br />

eingelegte Preiselbeeren<br />

Den Rehrücken in zerlassener<br />

Butter mit Wacholderbeeren<br />

und Schalotten kurz anbraten.<br />

Das Fleisch auf ein Blech<br />

legen und im Backofen bei<br />

ca. 180°C in 9 Minuten rosa<br />

garen. Das Fleisch in dieser<br />

Zeit mehrmals wenden.<br />

Die Butter aus der Pfanne gießen<br />

und die Schalotten glasig<br />

schwitzen, die Preiselbeeren<br />

zugeben und den Wildjus<br />

angießen.<br />

Die Sauce ca. 2-3 Minuten<br />

köcheln lassen und durch ein<br />

Sieb gießen.<br />

Das Fleisch ca. 2-3 Minuten<br />

an einen warmen Ort stellen<br />

und ruhen lassen.<br />

Den Rehrücken tranchieren<br />

und mit der Preiselbeersauce<br />

auf einem Teller anrichten.<br />

rehrücken rosa gebraten an preiselbeerjus; selleriepüree und handgeschabte spätzle<br />

Die Gläser klingen und Marshall & alexander<br />

singen „Ein Prost, ein Prost, ein Prösterlein<br />

Prost, wir leben nur einmal, wir leben nur ein<br />

einziges Mal, vielleicht ist das das letzte Mal!“<br />

Spätzle schaben ist eine Kunst, die man lange<br />

üben muss, bis man‘s kann. Schaefer macht es<br />

vor, er kann das perfekt. Marc probiert es, die<br />

Spätzle sehen nun etwas unförmig aus, eher<br />

wie Schupfnudeln. Er übergibt Brett und Messer<br />

an Jay. „Sieh zu, dass du in acht Stunden<br />

fertig bist. Vielleicht solltest du in Zukunft bei<br />

uns das Catering machen.<br />

Marc Marshall prüft auf recht<br />

eigenwillige Weise die Qualität<br />

seiner Sellerieknolle<br />

Selleriepüree<br />

1 Knolle Sellerie<br />

1 Zitrone<br />

1 l Milch<br />

Salz, Pfeffer, Muskat,<br />

Himbeeressig<br />

100 g weiche Butter<br />

Einen Tag vorher vorbereiten:<br />

Sellerie schälen und in kleine<br />

Würfel schneiden.<br />

Milch, Zitronensaft, Salz,<br />

Pfeffer und Muskat aufkochen<br />

und die Sellerie dazu geben.<br />

Bei mittlerer Hitze die Sellerie<br />

weich kochen, bis sie fast zerfällt.<br />

Anschließend die Flüssigkeit<br />

abgießen und die Sellerie<br />

wolfen oder grob hacken. Die<br />

Masse dann in ein Tuch geben<br />

und über Nacht an einem<br />

kühlen Ort abhängen lassen,<br />

damit alle Flüssigkeit abtropft.<br />

Am nächsten Tag:<br />

Die abgetropfte Sellerie in<br />

einen Mixer geben, Salz, Pfeffer<br />

und Himbeeressig (nach<br />

Geschmack) dazu geben und<br />

kurz anmixen. Die weiche<br />

Butter nach und nach dazu<br />

geben, bis die Masse ein<br />

feines Püree ergibt und nochmals<br />

abschmecken.<br />

Spätzleteig<br />

250 g Eigelb<br />

250 g Vollei<br />

425 g Mehl<br />

1 Prise Salz<br />

Eigelb und Vollei mit Mehl und<br />

Salz in eine Rührschüssel geben<br />

und mit einem Mixer oder<br />

Handrührgerät aufschlagen,<br />

bis eine glatte Masse entstanden<br />

ist. Falls die Masse<br />

Schaefer widmet sich inzwischen dem Rehrücken,<br />

portioniert ihn und brät ihn in Butter mit<br />

Wacholderbeeren sanft an, würzt mit Salz und<br />

Pfeffer. Marc assistiert. anschließend kommt<br />

der Braten für neun Minuten in den Ofen und es<br />

ist Zeit zum anrichten. Die Spätzle werden noch<br />

rasch in der Pfanne in Butter geschwenkt, das<br />

Püree hat Schaefer bereits vorbereitet, es jetzt<br />

zu machen würde zu lang dauern.<br />

Die Ergebnisse fallen unterschiedlich aus.<br />

Schaefers Teller ist eines Küchenchefs würdig,<br />

Jay ist mit seinem ebenfalls zufrieden.<br />

Wie man weiß, ist das Spätzleschaben<br />

eine Kunst, die manch<br />

einer sein Leben lang nicht lernt<br />

15.<br />

Der Künstler: Jakob de Chirico<br />

Der Koch: Daniel Schaefer<br />

Die Paten: Marshall & Alexander<br />

So soll der Rehrücken auf dem<br />

Teller aussehen. Marc Marshalls<br />

„lebendige“ Kreation war für ein<br />

foto nicht unbedingt geeignet<br />

zu dick ist, eventuelle Wasser<br />

dazu geben. Einen Topf mit<br />

Wasser aufstellen, etwas Salz<br />

und Pflanzenöl dazu geben<br />

und kochen lassen.<br />

Die Hitze etwas runterschalten.<br />

Jetzt die Spätzle vom<br />

Brett in den Topf schaben.<br />

Danach kurz in kaltem Wasser<br />

abschrecken. Spätzle in einer<br />

Pfanne mit etwas Butter<br />

anbraten (ohne Farbe) und mit<br />

Gemüsefond ablöschen.<br />

Etwas Salz dazu geben und<br />

anrichten.<br />

„Mein Gericht lebt,“ sagt Marc, „es vermischt<br />

sich gerade, ein chemischer Prozess findet<br />

statt, es ist ein lebendiges Kunstwerk.“<br />

„Es ist wie beim Singen“, sagt Jay, als er Marcs<br />

Teller betrachtet, „man muss ein Händchen dafür<br />

entwickeln, wie viel man gibt, mal mehr, mal<br />

weniger, es hat was mit Dosieren zu tun.“<br />

Marc deutet auf den Rehrücken. Er ist auf<br />

den Punkt rosa gebraten. „Frag mal, wer ihn<br />

in die Pfanne gelegt hat, frag mal“, sagt er mit<br />

Triumph in der Stimme, „und wer ihn in Butter<br />

geschwenkt hat, frag doch mal!“<br />

16.<br />

Der Künstler: Jörg Engelmann<br />

Der Koch: Johann Lafer<br />

Die Patin: Michaela May<br />

Ohne titel nr<br />

präsentiert von<br />

JÖRG ENGELMANN<br />

wurde 1965 in Bonn geboren. Nach dem Abitur absolvierte<br />

er eine Steinmetz- und Bildhauerausbildung, ab<br />

1991 arbeitete er als Steinmetz in verschiedenen Regionen<br />

Deutschlands. Ab 1994 ist Engelmann als freischaffender<br />

Künstler tätig, zunächst in Bonn, danach in Baden-Baden<br />

und frankfurt am Main. 1998 gestaltete Engelmann die<br />

Skulptur „Schwarzer Diabas“ für André Hellers Projekt<br />

und Erlebnispark „Meteorit“ anlässlich des 100-jährigen<br />

Bestehens der RWE Essen. 2001 schloss er seine Ausbildung<br />

als Steinbildhauermeister an der Schlossbauschule<br />

Aschaffenburg ab.<br />

Über seine Arbeit sagt Engelmann: „Steine sind im täglichen<br />

Leben fast allgegenwärtig. Die vielfältigen Eigenschaften<br />

des Materials bleiben jedoch verborgen. Kunst ist<br />

die schöpferische und gestaltende umsetzung innerer und<br />

äußerer Erfahrungsinhalte in ein Werk, um das ästhetische<br />

Bewusstsein des Betrachters individuell anzusprechen. Als<br />

Wurzel der Kunst gilt die Einbildungskraft, die Imagination,<br />

die Phantasie und Kreativität, sprich die schöpferische<br />

Kraft des Künstlers. Mir ist es wichtig, eine Verbindung<br />

und ein Wirken zwischen Raum, Betrachter und Plastik zu<br />

erzeugen - ohne die Phantasie und Vorstellung des Einzelnen<br />

in feste Bahnen zu lenken. Stein gilt häufig als kühl und<br />

leblos. Durch meine Arbeit möchte ich neue Empfindungen<br />

schaffen, das Material be-greifbar machen. So laden form<br />

und Gestaltung dazu ein, jede Skulptur auf ihre Art zu erfühlen<br />

und zu erfahren.“<br />

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