Holger Michael • VOM BALTIKUM NACH KLEINASIEN
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Kasachstaner, bilden Kasachen die Mehrheit, ist ihr kulturelles<br />
Zentrum, die höchste Konzentration der auch<br />
politisch ehrgeizigen, aber schlecht bezahlten, nationalkasachischen<br />
Intelligenz und auch die einzige Gegend<br />
Kasachstans, in der man überdies noch für antirussischen<br />
Nationalismus empfänglich ist.<br />
Gerade, als diese Worte geschrieben wurden, gab<br />
es im kasachischen Fernsehen eine routinemäßige Befragung<br />
des „jungen, dynamischen“ bürgerlichen Oppositionsführers<br />
Tuyakbajew, der bei den letzten Präsidentschaftswahlen<br />
nur sechs Prozent erhalten hatte. Die<br />
Antworten waren überraschend und kamen einem Aktionsprogramm<br />
gleich: Die Opposition wolle nicht bis zu<br />
den nächsten Präsidentschaftswahlen warten, sondern<br />
ständig „Reformen“ wie in Kirgistan anzumahnen, das<br />
„monarchistische System“ verändern und „längst überfällige<br />
Demokratie“ einfordern. Sollten diese „Reformen“<br />
nicht freiwillig von der Staatsmacht eingeführt werden,<br />
„drohe eine Revolution wie in Kirgistan“. Diese in den<br />
frühen Abendstunden des 17. November 2006 verkündeten<br />
kühnen, erstaunlich selbstsicher und ruhig vorgetragenen<br />
Worte in einer Atmosphäre hoher gesellschaftlicher<br />
Stabilität lassen auf außerordentlich starke Hintermänner<br />
und den Beginn jenes Szenarios schließen.<br />
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