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Wohnhaus Aargau: wir bauen! - zeka, Zentren körperbehinderte ...

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Integration um jeden Preis?<br />

Katrin Moser*<br />

Salomé hat während acht Jahren die öffentliche Schule an ihrem Wohnort besucht,<br />

bevor sie im August 2007 zu <strong>zeka</strong> in die dritte Oberstufe wechselte. Was hat sie dazu<br />

bewogen? Welche Erfahrungen hat sie hier gemacht? Was denkt ihre Mutter über<br />

Integration und wie stellt sie sich heute zum Schulwechsel ihrer Tochter? Zu diesen<br />

und weiteren Themen habe ich im Rahmen meiner Ausbildung an der Interkantonalen<br />

Hochschule für Heilpädagogik (HfH) Zürich mit Salomé und ihrer Mutter ein Gespräch<br />

geführt.<br />

Die Fragen rund um Integration sind ein zentrales Thema<br />

in meiner Ausbildung zur Schulischen Heilpädagogin. Die<br />

Umwelt als Kontextfaktor eines Menschen mit Behinderung<br />

soll fördern und nicht hemmen. Wie wichtig sind<br />

die Faktoren der Umwelt für die Entwicklung eines Menschen?<br />

Welchen Stellenwert haben bestimmte Faktoren?<br />

Auch wenn von Seiten eines Systems (beispielsweise der<br />

öffentlichen Schule) vieles dafür getan <strong>wir</strong>d, dass ein<br />

Schüler nicht behindert <strong>wir</strong>d an der Teilnahme am Lernen,<br />

an sozialen Aktivitäten, so ist die soziale Seite der<br />

Integration nicht zu unterschätzen. Zur Entwicklung von<br />

Selbstvertrauen und einem hohen Selbstwertgefühl ist der<br />

soziale Bereich wesentlich. Behindert dieser Bereich eher,<br />

so hemmt die Umwelt damit die Förderung und Entwicklung<br />

dieses Menschen. Integration unter Menschen mit<br />

Behinderung kann somit sinnvoll sein und zur Erreichung<br />

eines gesunden Selbstwertgefühles beitragen. <strong>zeka</strong> bildet<br />

in diesem Bereich für Schülerinnen und Schüler mit Körperbehinderungen<br />

die Möglichkeit, ihre Persönlichkeit in<br />

einem sozialen Umfeld zu entwickeln.<br />

Katrin Moser: Wie war deine Schulzeit?<br />

Salomé: Bis zur 3. Klasse war es eine sehr schöne Zeit, ich<br />

bin normal mitgekommen. Ab der 3. Klasse bin ich verbal<br />

fertiggemacht worden. Die Real war ein schlimmes Jahr.<br />

Im sozialen Bereich der Schüler untereinander gab es viele<br />

Probleme, welche sich dann auch auf mich bezogen. In<br />

der Sek war die Beziehung unter den Schülern besser, aber<br />

mit der Lehrerin hatte ich keine gute Beziehung. Immer<br />

wenn es mir dabei nicht gut ging, hatte ich das Gefühl, es<br />

läge an meiner Behinderung.<br />

Frau Sch.: Die Schulzeit war anfangs sehr gut und problemlos.<br />

Die Lehrer bemühten sich, die Zusammenarbeit<br />

war gut. Die Kindergärtnerin empfahl die Einschulung<br />

in die Regelschule. Salomé hatte eine reife Lehrerin mit<br />

klarer Linie und Struktur. Die Lehrerin nahm die Herausforderung,<br />

Salomé integrativ zu schulen, sehr gerne an.<br />

Beim Übertritt in die Real kamen Probleme der Klasse im<br />

zwischenmenschlichen Bereich hinzu. Salomé machte die<br />

Prüfung für den Übertritt in die Sek, bestand diese und be-<br />

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