Wohnhaus Aargau: wir bauen! - zeka, Zentren körperbehinderte ...

Der Kindergarten:
Eine neue Welt für Lars!
Barbara Antonsen*
Es ist Morgen. Lars sollte aufstehen. Noch etwas verschlafen
kneift er die Augen zusammen. «Komm, Lars, wir
sollten mit der Therapie beginnen, damit du zur rechten
Zeit in den Kindergarten kommst.» Die Erwähnung des
Kindergartens lässt seine Augen leuchten und das Sandmännchen
vertreiben. Lars strahlt: «Au ja!»
Mit dem Besuch des Kindergartens vor einem Jahr hat
sich für Lars eine neue Welt eröffnet, eine wunderbare,
bunte, lustige, anregende, aufregende, tolle neue Welt!
Eine Welt, in der er auf Gleichaltrige stösst, Kinder aus dem
gleichen Dorf, Kinder von nebenan. Hier kann er lernen zu
teilen, sich zu behaupten, sich zu messen, nachzugeben,
Freundschaften zu schliessen – und hier ist er sehr, sehr
glücklich!
Diese Welt war ihm – auf Grund seiner Vergangenheit,
aber auch in seiner Rolle als Einzelkind – bis dahin fast
vollständig verwehrt geblieben. Und jetzt ist sie für ihn zugänglich
– dank der Kindergärtnerin, der Klassenassistenz
von zeka, des Schulleiters, der Schulischen Heilpädagogin,
der Schulpflege Mühlau und – im Hintergrund – der
Gemeinde, die bereit waren, die Integration von Lars mit
viel Energie und Engagement umzusetzen, und dank der
grosszügigen Unterstützung von zeka.
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Lars ist schwer körperlich behindert. Er leidet an einer Muskelschwäche.
Er kann nicht laufen. Sitzen ist nur mit einem
Korsett möglich. Der Kopf muss gestützt werden. Lars bewegt
sich, wenn es ihm gut geht, selbstständig im Elektrorollstuhl.
Ist seine Lunge etwas angeschlagen, dann liegt
er leicht aufrecht in seinem Buggy. Seine Atmung muss
ständig überwacht und immer wieder muss ihm Sekret
aus dem Mund abgesaugt werden, weil er es nicht selbst
schlucken kann. Trotz all dieser Einschränkungen besucht
Lars den regulären Kindergarten in Mühlau – und dies ist
nur dank der grossen Unterstützung eines ganzen Netzes
von Personen und Institutionen möglich.
Ein Besuch des Kindergartens ist für Lars nur dann möglich,
wenn ihn eine Person ständig überwacht und betreut.
Wir sind überglücklich, dass zeka Klassenassistentinnen
für Lars stellt, welche diese Aufgabe mit viel
Engagement und Kompetenz übernehmen. Sie sind die
«verlängerten Arme» von Lars, sie leihen ihm ihre Kraft,
wo seine eigene nicht ausreicht, sie bilden Brücken zu
anderen Kindern, wo es Lars nicht selbst gelingt, und
sie halten sich zurück, wenn Lars selbstständig agiert.
Doch zeka unterstützt nicht nur Lars, sondern auch uns
Eltern. zeka-Mitarbeiter Yashi Bhalla weist uns immer
wieder den richtigen Weg, bringt Ideen ein, plant vorausschauend
die weiteren Schritte von Lars’ Integration
und unterstützt die Schule bei ihrem Bestreben, Lars eine
Schulzeit in Mühlau zu ermöglichen. Mit viel Interesse
und Engagement verfolgt er die Integration von Lars und
greift unterstützend ein, wenn es nötig ist. Er informiert
uns Eltern laufend über die weiteren Schritte, die geplant
sind. Das grosse Know-how, das bei zeka zusammen läuft,
die Verknüpfung mit unterschiedlichsten Stellen, die eine
wichtige Rolle im Bereich Behindertenunterstützung spielen,
Verbindungen mit Fachpersonen (z.B. Ergotherapeutinnen),
all das ist für uns von unschätzbarem Wert.
Das Schönste und Wichtigste aber ist das, dass unserem
Lars jeden Tag von neuem ein kostbares Geschenk gemacht
wird: eine glückliche Zeit – und dafür sind wir als
Eltern unendlich dankbar!
*Barbara Antonsen ist die Mutter von Lars.
Weitere Informationen über die Familie Antonsen
finden Sie unter www.antonsen.ch.