30.11.2012 Aufrufe

Wohnhaus Aargau: wir bauen! - zeka, Zentren körperbehinderte ...

Wohnhaus Aargau: wir bauen! - zeka, Zentren körperbehinderte ...

Wohnhaus Aargau: wir bauen! - zeka, Zentren körperbehinderte ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ein Tag im Leben von…<br />

… Doris Bachmann*<br />

Samstage sind für mich Arbeitstage<br />

im Geschäft meines Partners Viktor.<br />

Er führt in Rheinfelden einen Partyservice<br />

und einen kleinen Laden mit<br />

italienischen Spezialitäten. Beim ersten<br />

Kaffee im Geschäft bespreche ich<br />

mit Viktor den Tag. Es <strong>wir</strong>d ein langer<br />

werden. Bis zwei Uhr den Laden betreuen.<br />

Danach Partyservice in Basel.<br />

Während Viktor das Lamm für den<br />

Abendanlass wortwörtlich aufspiesst,<br />

richte ich den Laden ein. Ich fülle die<br />

Kühlvitrinen mit hausgemachten Antipasti<br />

und Käse, bereite die Kasse vor,<br />

schiebe Panini in den Ofen und hole<br />

im Gärtchen Blumen für den langen<br />

Tisch. Nebst einkaufen kann man und<br />

frau bei uns auch einen Espresso oder<br />

ein Glas Wein trinken.<br />

Die ersten Gäste kommen um 9 Uhr.<br />

Viktor übernimmt den Laden und ich<br />

wasche für den Abendanlass in der<br />

grossen Küche den Salat vom Markt,<br />

backe Focaccia und schneide die<br />

Früchte für den Fruchtsalat. Die Zeit<br />

<strong>wir</strong>d knapp. Die Kisten müssen noch<br />

gepackt werden: Teller, Besteck, Platten,<br />

Espressomaschine, Gläser, Servietten,<br />

Zahnstocher…<br />

Durch die Mithilfe beim Partyservice<br />

bekomme ich einen Einblick in eine<br />

Arbeitswelt, der für meinen Unterricht<br />

bei <strong>zeka</strong> sehr wertvoll ist. Als Werklehrerin<br />

der BWS sehe ich eine meiner<br />

Hauptaufgaben darin, die Jugendlichen<br />

auf das kommende Berufsleben<br />

vorzubereiten. Arbeitshaltung,<br />

Arbeitsorganisation, Problemlöseverhalten<br />

ist dabei die eine Ebene.<br />

Die Freude am Gestalten, Produzieren<br />

und Verändern die andere.<br />

In der Küche schaue ich mir oft selber<br />

über die Schultern. Wann keimt<br />

die Freude, wann stellt sich Frust ein?<br />

Wenn ich eine Arbeit um ihrer selbst<br />

willen gut mache, dann kann mich<br />

das unheimlich beflügeln. So kann ich<br />

mich nach 15 kg Kartoffeln schälen<br />

ganz zufrieden fühlen. Was mir, ehrlich<br />

gesagt, nicht immer gelingt. Den<br />

Jugendlichen der BWS möchte ich solche<br />

Arbeitserlebnisse in der Werkstatt<br />

ermöglichen.<br />

Punkt 14 Uhr schliessen <strong>wir</strong> den Laden.<br />

Ich schalte die Kühlvitrine ab und<br />

stelle die Waren in den Kühlraum zurück.<br />

Die vollgepackten Plastikkisten<br />

und Isolierboxen für das Abendessen<br />

stehen schon bereit. Hoffentlich ist<br />

nichts vergessen gegangen.<br />

Um 23 Uhr ist der Spuk vorbei, vom<br />

Lamm am Spiess zeugen nur noch die<br />

Knochen und der leere Spiess. Die Antipastiplatten<br />

sind leergefegt, die Bäuche<br />

voll. Der eine oder andere Gast<br />

rundet das Essen mit einem Espresso<br />

ab. Ich bin müde, aber zufrieden.<br />

Auf der Heimfahrt freue ich mich<br />

schon auf Kommissar Hunkeler, der in<br />

Hansjörg Schneiders neuem Krimi einen<br />

Mord im Thermalbad von Rheinfelden<br />

aufzuklären versucht.<br />

* Doris Bachmann ist Fachlehrerin Werken<br />

an der <strong>zeka</strong> Berufswahlschule. Sie<br />

bildet sich am ISP Basel (FHNW) berufsbegleitend<br />

zur Schulischen Heilpädagogin<br />

(EDK) weiter.<br />

1/08

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!