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Wohnhaus Aargau: wir bauen! - zeka, Zentren körperbehinderte ...

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suchte während zwei Jahren die Sek. Die Situation in die-<br />

ser Klasse war ebenfalls schwierig. Salomé wollte von sich<br />

aus einen Schulwechsel. Sie fühlte sich nicht mehr wohl<br />

und konnte in dieser Situation nicht mehr sich selber sein.<br />

War Salomé integriert?<br />

Frau Sch.: Salomé war bis dahin gut integriert. Anlässe,<br />

Geburtstagsfeiern fanden mit Salomé statt. Eltern und<br />

Lehrer informierten sich bei mir über Besonderes oder<br />

was zu beachten wäre im Umgang mit Salomé hinsichtlich<br />

Pflege, Mobilität oder Schwimmen.<br />

Gab es Erlebnisse, wo Salomé auf Grund ihrer Behinderung<br />

eingeschränkt oder behindert war?<br />

Frau Sch.: Nein, die Rohrer Schule bemühte sich in allen<br />

Belangen.<br />

Salomé: Im Turnen habe ich viel gedacht, wenn ich jetzt<br />

laufen könnte, wäre es viel einfacher! Eltern und Lehrer<br />

haben mich unterstützt, damit ich an allen Anlässen teilnehmen<br />

konnte. Auf Schulreisen hat meine Mutter mich<br />

gebracht, weil dies wegen des Transportes manchmal<br />

nicht so einfach war. Gut war, dass sie extra wegen mir im<br />

Schulhaus einen Treppenlift einbauten, ich hatte Textiles<br />

Werken im Obergeschoss und Werken im Keller.<br />

Was wurde unternommen, damit Salomé nicht eingeschränkt<br />

war?<br />

Frau Sch.: Es war eine gute Zusammenarbeit von Lehrern<br />

und Mutter. Über besondere Massnahmen besprach ich<br />

mich vorerst immer mit Salomé und dann mit den Lehrern.<br />

Ich bot mich an für Reisen und Hilfe. So stiess ich oft bei<br />

Schulreisen hinzu oder machte andere Wege mit Salomé,<br />

weil sie nicht alles im Rollstuhl bewältigen konnte. Behinderte<br />

müssen auch erfahren, dass man nicht alles kann!<br />

Deshalb ist dies auch kein Problem für mich gewesen.<br />

0 1/08<br />

Wessen Entscheidung war es, ins <strong>zeka</strong> zu kommen?<br />

Salomé: In der Realschule gingen die Probleme los. Ich<br />

wollte weg von Rohr, meine Eltern waren aber dagegen<br />

und meinten, ich solle die Schule in Rohr fertig machen. Es<br />

war auch schon mit der Schulleitung vereinbart, dass ich in<br />

Rohr bleiben würde. Ich musste <strong>wir</strong>klich kämpfen, dass ich<br />

trotzdem wechseln konnte. Meine Eltern merkten, dass<br />

mir das sehr wichtig war.<br />

Frau Sch.: Salomé wollte aus der schwierigen Situation, in<br />

der sie sich nicht mehr wohl fühlte, heraus. Salomé wollte<br />

es unbedingt. Wir merkten, wie wichtig für sie war, die<br />

Schule zu wechseln. Für Salomés Selbstwertgefühl und<br />

Selbstbewusstsein war dies wichtiger als die schulische<br />

Ausbildung. Selbstvertrauen ist wichtig im Leben. Salomé<br />

schnupperte im <strong>zeka</strong>, und <strong>wir</strong> erhofften uns, dass sie sich<br />

doch lieber für die Sek am Wohnort entscheiden würde<br />

und somit in der Regelschule bliebe. Salomé kam heim<br />

und war hell begeistert. Nun wurde zu Hause besprochen,<br />

wie es weitergehen sollte. Wir machten Salomé den Vorschlag,<br />

noch ein Jahr die Sek weiter zu besuchen, da für<br />

die 3./4. Sek ein neuer Lehrer angestellt wurde, und – falls<br />

es doch nicht ginge für Salomé – nach der 3. Sek ins <strong>zeka</strong><br />

zu wechseln. Aber Salomé wollte die Schule in Rohr nicht<br />

mehr weiter besuchen.<br />

Was hat sich seither geändert?<br />

Salomé: Viel. Man bringt mir viel Verständnis entgegen.<br />

Der Umgang unter Schülern ist hier <strong>wir</strong>klich viel besser.<br />

Die Lehrer akzeptieren einen so, wie man ist, und ich habe<br />

Freunde.<br />

Frau Sch.: Salomé hatte einen guten Start im <strong>zeka</strong>. Kleine<br />

Krisen und zwischenmenschliche Konflikte hat es auch gegeben.<br />

Mit den betreuenden Personen ist sie zufrieden,<br />

hat Vertrauen zu ihnen, auch eine teilweise sehr starke<br />

Beziehung, was sie dann auch zu Höchstleistungen im intellektuellen<br />

und zwischenmenschlichen Bereich anspornt.<br />

Neu sind: selbstständige Fahrten in die Schule mit dem<br />

Bus, mit Kameraden in die Stadt gehen und selbständige<br />

Zugfahrten.<br />

Was bedeutet Ihnen/ dir <strong>zeka</strong> jetzt?<br />

Salomé: Ich gehe gern in die Schule hier. Ich fühl mich hier<br />

voll integriert.<br />

Frau Sch.: Ich finde es schön, dass Salomé in diese Schule<br />

gehen darf, sie ist gut integriert. Salomé kann ihr Selbstbewusstsein<br />

und ihr Selbstvertrauen auf<strong>bauen</strong>. Im schulischen<br />

Bereich wäre es von Vorteil, wenn Salomé mehr

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