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Wegleitung Nachteilsausgleich in Schule und ... - Peter Lienhard

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Massnahmen zur Barrierefreiheit wie räumliche Zugänge <strong>und</strong> Anpassungen,<br />

aber auch spezifische Hilfsmittel s<strong>in</strong>d Voraussetzungen<br />

des Lernens <strong>in</strong> <strong>in</strong>tegrativen Systemen <strong>und</strong> sollen für alle Lernenden<br />

Gültigkeit haben – unabhängig davon, ob sie nach regulären<br />

oder <strong>in</strong>dividuellen Lernzielen unterrichtet werden. Diese Massnahmen<br />

s<strong>in</strong>d struktureller Natur <strong>und</strong> damit nicht zw<strong>in</strong>gend e<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong>dividuelle Massnahme. In der konkreten Formulierung von <strong>Nachteilsausgleich</strong>en<br />

aber können sie jedoch als <strong>in</strong>dividuelle spezifische<br />

Massnahme durchaus Bestandteil e<strong>in</strong>es Nachteilausgleichs se<strong>in</strong>.<br />

Massnahmen im Rahmen e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tegrativen Didaktik wie Differenzierung<br />

<strong>und</strong> Individualisierung können als Begleit- <strong>und</strong> Vorformen<br />

des <strong>Nachteilsausgleich</strong>s betrachtet werden. Sie gelten aber –<br />

gleich wie bei der Barrierefreiheit – nicht nur für Lernende mit<br />

<strong>Nachteilsausgleich</strong>s-Massnahmen, sondern gerade auch für Lernende<br />

mit <strong>in</strong>dividuellen Lernzielen.<br />

Je promotionswirksamer die Leistungserfassungen, um so bedeutsamer<br />

wird es, e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>haltlich formal korrekten <strong>Nachteilsausgleich</strong><br />

zu erarbeiten. Das macht erforderlich, dass Leitplanken wie Fairness,<br />

Gerechtigkeit, Verhältnismässigkeit <strong>und</strong> Kommunizierbarkeit<br />

erfüllt se<strong>in</strong> müssen.<br />

Je nach Kanton <strong>und</strong> Schulsituation müssen unterschiedliche Verfahren<br />

berücksichtig <strong>und</strong> e<strong>in</strong>gehalten werden. Es ist wichtig, sich<br />

im Vorfeld darüber zu <strong>in</strong>formieren, welche Kriterien, Verfahrensschritte,<br />

Term<strong>in</strong>e <strong>und</strong> Ansprechpartner zu berücksichtigen s<strong>in</strong>d.<br />

7 Elemente e<strong>in</strong>er <strong>Nachteilsausgleich</strong>s-Vere<strong>in</strong>barung<br />

Jeder <strong>Nachteilsausgleich</strong> muss bezogen auf die betroffene Person<br />

<strong>und</strong> deren Bildungssituation <strong>in</strong>dividuell besprochen, ausgehandelt<br />

<strong>und</strong> festgelegt werden. Zu diesem Zweck ist e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>barung zu<br />

erstellen. Für die fachliche Leitung dieses Prozesses, die Koord<strong>in</strong>ation<br />

der Erarbeitung des <strong>Nachteilsausgleich</strong>s <strong>und</strong> die nachfolgende<br />

Beratung, Umsetzung <strong>und</strong> Begleitung ist <strong>in</strong> der Regel die<br />

Fachperson <strong>in</strong> Schulischer Heilpädagogik zuständig.<br />

Wir schlagen vor, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e solche Vere<strong>in</strong>barung die nachstehenden<br />

Elemente aufzunehmen (siehe auch Beispiele von Vere<strong>in</strong>barungen<br />

zum <strong>Nachteilsausgleich</strong> im Anhang).<br />

3) Barrierefreiheit<br />

4) Integrative Didaktik<br />

Je promotions-<br />

wirksamer, desto<br />

bedeutsamer<br />

Kennenlernen <strong>und</strong><br />

E<strong>in</strong>halten vorgege-<br />

bener Verfahren<br />

Koord<strong>in</strong>ierte<br />

Erstellung e<strong>in</strong>er<br />

<strong>Nachteilsausgleich</strong>s-<br />

vere<strong>in</strong>barung<br />

Vorschlag von<br />

Elementen e<strong>in</strong>er<br />

Vere<strong>in</strong>barung<br />

Gegenstand Beschreibung des Geltungsbereiches (z. B. Hausaufgaben <strong>in</strong> Geometrie)<br />

Persönliche Angaben<br />

zu Person <strong>und</strong> <strong>Schule</strong><br />

Informationen zur Schüler<strong>in</strong> / zum Schüler: Name, Geburtsdatum,<br />

<strong>Schule</strong>, Klasse, verantwortliche Klassenlehrperson(en)<br />

Diagnose Diagnose, mit Datum der Diagnosestellung <strong>und</strong> Angaben zur vom<br />

Kanton anerkannten Fachstelle, welche die Diagnose gestellt hat<br />

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