Wegleitung Nachteilsausgleich in Schule und ... - Peter Lienhard
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Teilkomponenten gesehen werden kann.<br />
Die <strong>Nachteilsausgleich</strong>smassnahme gibt den Lernenden die Chance,<br />
unter Berücksichtigung spezifischer Kompensationsmassnahmen<br />
zum Ausgleich von e<strong>in</strong>gegrenzten Funktionsbee<strong>in</strong>trächtigungen/Beh<strong>in</strong>derungen<br />
die geforderten Lernleistungen erbr<strong>in</strong>gen zu<br />
können.<br />
Die <strong>Nachteilsausgleich</strong>smassnahme ist der Person <strong>in</strong> ihrer aktuellen<br />
Situation angemessen. Sie ist verhältnismässig, weil sie weder<br />
zu e<strong>in</strong>er Aufgabenerleichterung noch zu e<strong>in</strong>er Bevorzugung führt.<br />
Die <strong>Nachteilsausgleich</strong>smassnahmen werden unter E<strong>in</strong>bezug des<br />
betroffenen Lernenden getroffen. Sie müssen von den Lehrpersonen<br />
der Ausbildungs<strong>in</strong>stitution im gegenseitigen Konsens vertreten<br />
werden können.<br />
Die formulierten Massnahmen des <strong>Nachteilsausgleich</strong>s s<strong>in</strong>d ohne<br />
lange Erläuterungen verständlich <strong>und</strong> präzise. Der <strong>Nachteilsausgleich</strong><br />
kann „guten Gewissens“ gegenüber den Mitlernenden,<br />
Lehrpersonen <strong>und</strong> Vorgesetzten vertreten werden.<br />
Idealerweise verfügt die Institution über e<strong>in</strong> Merkblatt (beispielsweise<br />
<strong>in</strong>terne Richtl<strong>in</strong>ien), auf dem die Gr<strong>und</strong>sätze <strong>und</strong> Vorgehensweisen<br />
bei Massnahmen des <strong>Nachteilsausgleich</strong>s erläutert<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
6 E<strong>in</strong>satzbereiche, Abgrenzungen <strong>und</strong> Schnittstellen<br />
Der <strong>Nachteilsausgleich</strong> kommt <strong>in</strong>sbesondere zum E<strong>in</strong>satz im<br />
Schulalltag <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Berufsbildung bei:<br />
– Allgeme<strong>in</strong>en Aufgaben/Hausaufgaben<br />
– Leistungstests<br />
– Prüfungen<br />
– Aufnahmeprüfungen<br />
– Abschlussprüfungen (Lehre, Matura)<br />
Die oben genannten E<strong>in</strong>zelbereiche fokussieren schwergewichtig<br />
auf Situationen, <strong>in</strong> denen Rechenschaft über e<strong>in</strong> bestimmtes Wissen<br />
oder bestimmte Kompetenzen abgelegt werden muss. Im<br />
schulischen Alltag gibt es etliche Situationen <strong>und</strong> Massnahmen,<br />
bei denen unklar ist, ob es sich um Fragen des <strong>Nachteilsausgleich</strong>s<br />
handelt oder nicht. Wir möchten auf vier mögliche Abgrenzungen<br />
<strong>und</strong> Schnittstellen h<strong>in</strong>weisen.<br />
Individuelle Lernziele s<strong>in</strong>d – wie schon erwähnt – ke<strong>in</strong> <strong>Nachteilsausgleich</strong>,<br />
da sie von den offiziellen Lernzielen e<strong>in</strong>er Klasse, e<strong>in</strong>es<br />
Lehrplans befreien. Es wird <strong>in</strong>haltlich <strong>und</strong> qualitativ nicht das<br />
gleiche Niveau erreicht.<br />
Dispense regeln die Abwesenheit von bestimmten Unterrichtsfächern<br />
(z.B. vom Sportunterricht), womit per se die Lernziele nicht<br />
erreicht werden können.<br />
1) Fairness<br />
2) Angemessenheit<br />
3) Vertretbarkeit<br />
4) Kommunizierbarkeit<br />
Bereiche, <strong>in</strong> denen<br />
<strong>Nachteilsausgleich</strong>s-<br />
massnahmen zum<br />
Zuge kommen<br />
können<br />
Vier Bereiche von<br />
Abgrenzungen <strong>und</strong><br />
Schnittstellen zu<br />
<strong>Nachteilsausgleich</strong>s-<br />
massnahmen<br />
1) <strong>in</strong>dividuelle Lernziele<br />
2) Dispense<br />
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