12.07.2015 Aufrufe

Grüne Galerie - Buchheim Museum der Phantasie

Grüne Galerie - Buchheim Museum der Phantasie

Grüne Galerie - Buchheim Museum der Phantasie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Warum sich <strong>Buchheim</strong> entschloss, mit <strong>der</strong> »Grünen<strong>Galerie</strong>«, <strong>der</strong>en Name sich auf türkisgrüneElemente <strong>der</strong> Außengestaltung, aber wohl auchauf die Schatzkammer des Dresdener »GrünenGewölbes« bezieht, ein einzigartiges künstlerischesEnsemble, ja ein Gesamtkunstwerk zu schaffen,hatte den Grund, dass er modellhaft vorführenwollte, was sein »<strong>Museum</strong> <strong>der</strong> <strong>Phantasie</strong>« beinhaltenund wie es aussehen sollte. Denn immerwie<strong>der</strong> waren <strong>Buchheim</strong>s Pläne, seine »Nebensammlungen«,die er liebevoll als »Wiesenpfade<strong>der</strong> Kunst« bezeichnete, neben Werken deutscherExpressionisten in einem <strong>Museum</strong> zu präsentieren,auf Ablehnung gestoßen. Im Kontext klassischer<strong>Museum</strong>skonzepte verstand man des Malersfreie, unkonventionelle, weil vorbehaltlose sowiegrenzbe- und -überschreitende Art des Sammelnsnicht, genauso wenig wie seine Begeisterung fürden überbordenden Formenreichtum kreativenSchaffens allerorten. Noch konnte man die Bezüge,die <strong>der</strong> Maler sah, nachvollziehen.Doch nur, weil <strong>Buchheim</strong> als sammeln<strong>der</strong> Malereben diese eigenwilligen, künstlerisch-subjektivenStrategien mit Konsequenz verfolgte, weil er abseitigeund wi<strong>der</strong>ständige Wege ging, haben dieseseine Sammlungen heute beson<strong>der</strong>es Gewicht.In den 1950er Jahren beispielsweise, als die gegenstandsloseKunst boomte, setzte sich <strong>Buchheim</strong> alsSammler, Verleger und Kunstbuchautor vehementfür die figurative Malerei <strong>der</strong> Kirchner, Heckel,Schmidt-Rottluff, Beckmann und an<strong>der</strong>er deutscherExpressionisten ein. Und als »Bauhaus« undFunktionalismus den Lebensstil vieler bestimmten,machte er aus seiner Liebe für die sinnenundfarbenfreudige Pracht alten Kunsthandwerkskein Hehl und umgab sich mit bayerischenBauernschränken, geschnitzten und farbig gefasstenKarusselltieren, Hinterglasbil<strong>der</strong>n, gläsernen Briefbeschweren,die er nach bie<strong>der</strong>meierlichem Vorbildauf den Fensterbrettern seines Feldafinger Wohnhausesarrangierte, und vielen Tausend an<strong>der</strong>en»unmo<strong>der</strong>nen« Dingen mehr. Neben <strong>Buchheim</strong>sWohnhaus atmet die »Grüne <strong>Galerie</strong>“ amunmittelbarsten und authentischsten<strong>Buchheim</strong>’schen Geist.Clelia SegiethBeson<strong>der</strong>er Dank gilt Diethild <strong>Buchheim</strong>, WaldemarRejmer, Tadeusz Pietura sowie Hannele Böhme fürihre Schenkung eines chinesischen Prunkbettes.Foto »Grüne <strong>Galerie</strong>« von außen:© Winfried Krause-Arndt, Fotos im Innenteil:© Christian Lehsten/Fotoagentur argumLothar-Günther<strong>Buchheim</strong>sPrivatmuseum»Grüne <strong>Galerie</strong>«GRÜNEGALERIEFeldafing amStarnberger See


<strong>Buchheim</strong>s »Grüne <strong>Galerie</strong>«in FeldafingLothar-Günther <strong>Buchheim</strong>sPrivatmuseum »Grüne <strong>Galerie</strong>«Augen auf und hinein mit Vergnügen in Lothar-Günther <strong>Buchheim</strong>s Wun<strong>der</strong>welt <strong>der</strong> <strong>Phantasie</strong>!Mit bunten Glasmurmeln in <strong>der</strong> Hand, darf man in<strong>der</strong> »Grünen <strong>Galerie</strong>« wie<strong>der</strong> zum Kind werden undstaunen, was <strong>der</strong> »Meister« in den entlegenstenWinkeln entdeckt, und »an die Brust genommenhat.«Als <strong>Buchheim</strong>s <strong>Museum</strong>spläne (wie<strong>der</strong> einmal)gescheitert waren, und er deshalb seine einzigartigeSammlung mit Werken deutscher Expressionisten in<strong>der</strong> ersten Hälfte <strong>der</strong> 1980er Jahre auf Welttourneeschickte und diese in Museen in Japan, in den USA,in Israel und in Europa zu sehen waren, begann<strong>Buchheim</strong> in einer zauberhaften Bie<strong>der</strong>meiervilla, in<strong>der</strong> einst Außenminister Gustav Stresemann (1878 -1929) zur Sommerfrische weilte, sein Privatmuseumeinzurichten.Hun<strong>der</strong>te gläserner Briefbeschwerer, DutzendeKarusselltiere, Kunstfertiges aus Glas, Geflochtenes,Geschnitztes und Gewebtes aus aller Herren Län<strong>der</strong>,Hinterglasbil<strong>der</strong>, bayerische Bauernschränke,Keramik und Porzellan zu Hauf, Werke von Autodidakten,Skulpturen und Masken aus Afrika undAsien, Marionetten, Bauchrednerpuppen, Blechspielzeugund vieles an<strong>der</strong>e mehr wurden in daszweistöckige Domizil an <strong>der</strong> Bahnhofstraße gebracht,wo <strong>der</strong> Meister für jedes Stück den richtigenPlatz bestimmte. Und er ruhte nicht, bis in denZimmern und Nischen, ja selbst im Treppenhaus,kein leeres Fleckchen mehr zu sehen war…Doch beschränkte sich <strong>Buchheim</strong> nicht alleinaufs Arrangieren von Werken an<strong>der</strong>er phantasiebegabterkreativer Köpfe, son<strong>der</strong>n er ließ auchseinem eigenen Erfindungsreichtum undseinem Spieltrieb freien Lauf. Höchst schräge»Installationen« wie <strong>der</strong> »Garten <strong>der</strong> Lüste«, die»Gullymadonna« o<strong>der</strong> »Das Schönste vomSchönen« offenbaren eine neue Seite seinerfacettenreichen künstlerischen Persönlichkeit.Auch kann man hier <strong>der</strong> »Urform« seines»Riesenzirkus Buffi« und seinen Hinterglasbil<strong>der</strong>nvon 1945/46 begegnen sowie »Dittis« – Diethild<strong>Buchheim</strong>s – liebenswerten Blätterbil<strong>der</strong>n.BesucherinformationGrüne <strong>Galerie</strong>, 82340 Feldafing am Starnberger See,Bahnhofstraße 24Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten wird<strong>Buchheim</strong>s »Grüne <strong>Galerie</strong>« von Mai bis Oktober 2011jeden ersten Samstag von 14 – 17 Uhr geöffnet sein.Achtung! Die Besichtigung <strong>der</strong> »Grünen <strong>Galerie</strong>« istnur mit Führung in kleinen Gruppen und mit vorherigerAnmeldung unter Tel. 0 81 58-99 70 0, Fax 0 81 58-99 70 61 o<strong>der</strong> E-Mail: info@buchheimmuseum.de möglich.Die geführten Besichtigungstouren finden an folgendenSamstagen zwischen 14 und 17 Uhr statt: 7. Mai,4. Juni, 2. Juli, 6. August, 3. September, 1. Oktober 2011.Anmeldungen für diese Termine können ab sofort entgegengenommenwerden. Für Gruppen bis zu 10 Personenkönnen auch geson<strong>der</strong>te Öffnungszeiten vereinbartwerden. Eintrittspreis »Grüne <strong>Galerie</strong>« pro Person10,- € (Führung und Eintritt). Kombikarte Eintritte»<strong>Buchheim</strong> <strong>Museum</strong>« in Bernried und »Grüne <strong>Galerie</strong>«in Feldafing (mit Führung) pro Person 17,- €.GRÜNEGALERIEFeldafing amStarnberger See

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!