Schwerpunkt Arbeitsrecht.pdf - Bucerius Law School
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Prof. Dr. Matthias Jacobs 14. Juni 2011<br />
<strong>Schwerpunkt</strong> III<br />
Arbeit, Wirtschaft und Soziales<br />
Warum <strong>Arbeitsrecht</strong> als Wahlschwerpunkt?<br />
<strong>Arbeitsrecht</strong> ist lebensnah<br />
Hinter jeder arbeitsrechtlichen Fragestellung finden sich persönliche (Einzel-)Schicksale. Es ver-<br />
wundert nicht, dass arbeitsrechtlich spezialisierte Juristen überall zu finden sind – in großen wie in<br />
kleinen Kanzleien, in Unternehmen, Verbänden und Gewerkschaften und in Behörden und an den<br />
Arbeitsgerichten! Die Lebensnähe des <strong>Arbeitsrecht</strong>s wird sich insbesondere den Teilnehmern des<br />
arbeitsrechtlichen Moot Courts eröffnen.<br />
<strong>Arbeitsrecht</strong>ler sind gesuchte Juristen!<br />
Gute <strong>Arbeitsrecht</strong>ler sind auf dem Juristenmarkt sehr stark nachgefragt. Das gilt für den Anwalts-<br />
beruf – jeder vierte Fachanwalt ist Fachanwalt für <strong>Arbeitsrecht</strong> – ebenso wie bspw. für Tätigkeiten<br />
in Verbänden oder Unternehmen. Mit einer Spezialisierung im <strong>Schwerpunkt</strong>studium kann man sei-<br />
ne Ausgangsposition verbessern und schon früh vertiefte Kenntnisse aufbauen, die im späteren<br />
Berufsleben hilfreich sind.<br />
<strong>Arbeitsrecht</strong> ist hochaktuell<br />
Wegen der großen Bedeutung des <strong>Arbeitsrecht</strong>s für den Einzelnen und die Gesellschaft befinden<br />
sich viele seiner Bereiche in ständiger, politisch geprägter Diskussion. Hinzu kommt, dass das na-<br />
tionale <strong>Arbeitsrecht</strong> stark von europäischen Vorschriften beeinflusst wird. Dies hat zur Folge, dass<br />
<strong>Arbeitsrecht</strong>ler stets herausgefordert sind, Chancen und Risiken, Möglichkeiten und Folgen aktuel-<br />
ler Entwicklungen zu untersuchen. Aktuelle Beispiele dafür sind etwa die Streiks von „Funktionseli-<br />
ten“, das Antidiskriminierungsrecht oder die Debatte um Mindestlöhne.<br />
<strong>Arbeitsrecht</strong> verbessert das Verständnis für das Zivilrecht<br />
Viele Normen des <strong>Arbeitsrecht</strong>s haben ihren Ursprung im Schutzbedürfnis des strukturell unterle-<br />
genen Arbeitnehmers. Mit dieser Maßgabe modifizieren sie die allgemeinen Grundsätze des Zivil-<br />
rechts. Befasst man sich mit <strong>Arbeitsrecht</strong>, setzt man sich auch stets mit allgemeinen zivilrecht-<br />
lichen Prinzipien auseinander. Wer sich im <strong>Arbeitsrecht</strong> spezialisiert, wird also zugleich zum Ken-<br />
ner des Zivilrechts – wenn sie oder er es nicht schon ist!
Welche Veranstaltungen werden angeboten?<br />
<strong>Arbeitsrecht</strong>licher Moot Court<br />
Das Bundesarbeitsgericht veranstaltet alle zwei Jahre einen arbeitsrechtlichen Moot Court. Im<br />
Rahmen einer simulierten Gerichtsverhandlung wird das beste Team bei der Bearbeitung eines<br />
arbeitsrechtlichen Falles ermittelt. Im Februar 2006 haben drei Teams der BLS die ersten drei<br />
Plätze errungen; im Frühjahr 2008 ein Team den zweiten Platz – es wäre toll, wenn auch Studen-<br />
ten aus dem Jahrgang 2009 diese tollen Ergebnisse wiederholen könnten! Der Lehrstuhl Privat-<br />
recht III bietet die erforderliche Betreuung durch einen Lehrstuhl des Arbeits-, Wirtschafts- oder Zi-<br />
vilrechts an und unterstützt die Teilnahme arbeitsrechtlicher Interessenten nachdrücklich. Der zeit-<br />
liche Aufwand für die Teilnahme bleibt deutlich hinter dem Arbeitsumfang für den VIS Moot Court<br />
zurück.<br />
Kontakt zur Praxis (Gastvorträge / Praktikerseminar / Unternehmens- und Gerichtsbesuche)<br />
Die <strong>Schwerpunkt</strong>studenten konnten in den letzten Jahren an zahlreichen <strong>Arbeitsrecht</strong>lichen Gast-<br />
vorträgen von Praktikern verschiedener Einrichtungen teilnehmen. Diese berichteten den Studen-<br />
ten aus Sicht der Praxis exklusiv über arbeitsrechtliche Probleme. So fanden zuletzt etwa Vorträge<br />
statt von Dr. Daniela Dunker (Deutsche Lufthansa AG, Frankfurt am Main) über „Tarifpolitik bei der<br />
Deutschen Lufthansa AG: Verhandeln mit Cockpit & Co. – Verhandlungsmanagement an der<br />
Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Wirtschaft“, Dr. Alexander Bartz (Kliemt & Vollstädt, Düs-<br />
seldorf): “Bagatellkündigungen – was ändert sich durch "Emmely"?“ und Dr. Burkard Göpfert,<br />
LL.M. (Gleiss Lutz, München): “Social Media und <strong>Arbeitsrecht</strong>“. Die Vortragsreihe wird fortgesetzt.<br />
Darüber hinaus finden regelmäßig Unternehmensbesuche statt, um den Teilnehmern des Schwer-<br />
punkts eine Begegnung mit der Personalpraxis zu ermöglichen. Im laufenden <strong>Schwerpunkt</strong>jahr<br />
standen schon / stehen noch die Deutsche Post AG (Briefverteilungszentrum Hamburg), die Deut-<br />
sche Lufthansa AG in Frankfurt a.M., das Mercedes Benz-Werk in Bremen und die Europäische<br />
Kommission in Brüssel auf dem Programm. Darüber hinaus werden Besuche von Verhandlungen<br />
des Landesarbeitsgerichts und des Landessozialgerichts organisiert.<br />
Prof. Dr. Matthias Jacobs veranstaltet darüber hinaus zusammen mit Prof. Dr. Hartmut Oetker<br />
(Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) dreimal im Jahr das „<strong>Arbeitsrecht</strong>liche Praktikerseminar<br />
Norddeutschland“, an dem Studenten des <strong>Schwerpunkt</strong>bereichs ebenfalls teilnehmen dürfen, um<br />
einen Einblick in die praktische Umsetzung des Gelernten zu gewinnen.<br />
Vorbereitung auf die <strong>Schwerpunkt</strong>prüfung<br />
Darüber hinaus bereitet der Lehrstuhl Privatrecht III die Teilnehmer des <strong>Schwerpunkt</strong>s auf die<br />
universitäre <strong>Schwerpunkt</strong>prüfung vor. Neben der Simulation einer mündlichen Prüfung haben die<br />
Studenten Gelegenheit, sich mit Hilfe von Probeklausuren („Klausurenkurs <strong>Arbeitsrecht</strong>“) so vor-<br />
zubereiten, dass sie wissen, was sie in der „ernsten“ Prüfung erwarten wird.
Lehr- und Seminarveranstaltungen<br />
Im Rahmen des universitären <strong>Schwerpunkt</strong>studiums sind Veranstaltungen im Umfang von insge-<br />
samt 19 Trimesterwochenstunden (TWS) zu belegen. In jedem Fall wahrzunehmen sind die Kern-<br />
lehrveranstaltungen, da sich der Prüfungsstoff der Aufsichtsarbeit und der mündlichen Prüfung der<br />
universitären <strong>Schwerpunkt</strong>bereichsprüfung, die wiederum Bestandteil der Ersten Prüfung ist, aus<br />
ihnen ergibt. Teilgenommen werden muss auch an der „Verpflichtenden sonstigen Lehrveranstal-<br />
tung“, deren Gegenstände aber nicht Prüfungsstoff der Aufsichtsarbeit und der mündlichen Prü-<br />
fung sind. Es wird nicht erwartet, dass auch an allen weiteren Lehrveranstaltungen oder am Moot<br />
Court teilgenommen wird. Hier soll vielmehr Spielraum bestehen, sich den individuellen Interessen<br />
innerhalb des <strong>Schwerpunkt</strong>bereichs vertieft zu widmen.<br />
Kernlehrveranstaltungen<br />
Veranstaltung TWS Trimester Dozent<br />
Vertiefung Individualarbeitsrecht<br />
Die bereits erworbenen Grundkenntnisse aus der Vorlesung<br />
<strong>Arbeitsrecht</strong> werden in den wichtigsten Problembereichen<br />
des Individualarbeitsrechts vertieft.<br />
Koalitions-, Tarifvertrags- und Arbeitskampfrecht<br />
Gegenstand der Vorlesung ist die Organisation und Tätigkeit<br />
von Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden. Ausgehend<br />
vom Koalitionsrecht werden das Tarifvertrags- und das Arbeitskampfrecht<br />
erörtert.<br />
Betriebsverfassungsrecht<br />
Die Vorlesung behandelt das Recht auf Mitwirkung und Mitbestimmung<br />
der Arbeitnehmer auf betrieblicher Ebene, die<br />
Unternehmensmitbestimmung in Grundzügen.<br />
Europäisches <strong>Arbeitsrecht</strong><br />
Der europäische Einfluss auf das deutsche <strong>Arbeitsrecht</strong><br />
wächst ständig. Behandelt werden die europäischen Rechtsquellen<br />
und ihre methodische, praktische und rechtspolitische<br />
Bedeutung für das <strong>Arbeitsrecht</strong>.<br />
Arbeitsverfahrensrecht<br />
Das <strong>Arbeitsrecht</strong> verfügt über eine eigene Fachgerichtsbarkeit<br />
sowie über verfahrensrechtliche Besonderheiten. Die<br />
Vorschriften des ArbGG sind Gegenstand dieser Veranstaltung.<br />
GESAMT 8<br />
Verpflichtende sonstige Lehrveranstaltung<br />
2 2012/I<br />
2 2012/I<br />
Prof. Dr. Matthias Jacobs<br />
Prof. Dr. Matthias Jacobs<br />
2 2012/I Dr. Klaus-S. Hohenstatt<br />
1 2012/II<br />
1 2012/II<br />
Partner der Sozietät Freshfields<br />
Bruckhaus Deringer, Hamburg.<br />
Prof. Dr. Matthias Jacobs<br />
Prof. Dr. Matthias Jacobs<br />
Veranstaltung TWS Trimester Dozent<br />
Einführung in das Recht der sozialen Sicherheit<br />
Das Sozialrecht und das Sozialversicherungsrecht regeln das<br />
Recht der vom Staat gesteuerten Vorsorge. Diese Veranstaltung<br />
gibt einen Überblick über die damit verbundenen<br />
Probleme und die zahlreichen Verknüpfungen zwischen<br />
Sozial- und <strong>Arbeitsrecht</strong>.<br />
GESAMT 2<br />
2 2012/III Prof. Dr. H. Plagemann /<br />
Martin Schafhausen<br />
Partner der Sozietät Plagemann<br />
Rechtsanwälte, Frankfurt/Main.
Weitere Veranstaltungen<br />
Veranstaltung TWS Trimester Dozent<br />
Recht der Unternehmensmitbestimmung<br />
Die Vorlesung behandelt das Recht der Unternehmensmitbestimmung<br />
in Grundzügen.<br />
<strong>Arbeitsrecht</strong>liche Probleme bei der Unternehmensumstrukturierung<br />
Bei der Unternehmensumstrukturierung finden zuvorderst §<br />
613a BGB, die §§ 111 ff. BetrVG sowie Vorschriften des<br />
UmwG Beachtung, die in der Veranstaltung aus Sicht des<br />
Praktikers vertieft behandelt werden.<br />
Aktuelle höchstrichterliche Rechtsprechung im<br />
<strong>Arbeitsrecht</strong><br />
Neue Entscheidungen, die für Praxis und Ausbildung von<br />
Relevanz sind, werden aus Sicht des Richters am Bundesarbeitsgericht<br />
dargestellt und diskutiert.<br />
Beendigung des Arbeitsverhältnisses<br />
Die Beendigung von Arbeitsverhältnissen nimmt einen wichtigen<br />
Teil des <strong>Arbeitsrecht</strong>s ein. In dieser Veranstaltung werden<br />
Probleme rund um Kündigungen und andere Beendigungstatbestände<br />
aus richterlicher Sicht dargestellt.<br />
Vertragsgestaltung im <strong>Arbeitsrecht</strong><br />
Kenntnisse der Vertragsgestaltung im <strong>Arbeitsrecht</strong> tragen in<br />
der Praxis zur Vermeidung vieler Folgeprobleme bei. Auf die<br />
Möglichkeiten und Grenzen arbeitsrechtlicher Vertragsgestaltung<br />
wird in dieser Veranstaltung eingegangen.<br />
<strong>Arbeitsrecht</strong>liche Seminare<br />
2011 finden vier Seminarveranstaltungen zu aktuellen arbeitsrechtlichen<br />
Fragestellungen mit Vorträgen in Sehlendorf/Ostsee,<br />
Bremen (Mercedes Benz-Werk), Frankfurt/Main<br />
(Lufthansa) und Hamburg (Veranstaltung mit der UV Nord)<br />
statt.<br />
Grundlagen der betrieblichen Altersversorgung<br />
Die Vorlesung zur praktisch wichtigen betrieblichen Altersversorgung<br />
erläutert rechtliche Fragestellungen, die mit Versorgungszusagen,<br />
dem BetrAVG und weiteren Problemen zusammenhängen<br />
(eintägige Veranstaltung mit Praxisbezug).<br />
Vergütung von Führungskräften<br />
Die Vorlesung behandelt praktisch wichtige Fragestellungen<br />
zur Vergütung von Führungskräften unter besonderer Berücksichtigung<br />
des VorstAG und weiterer Neuregelungen als Reaktion<br />
auf die Finanzkrise (eintägige Veranstaltung).<br />
GESAMT 12<br />
Weitere Veranstaltung<br />
Klausurenkurs <strong>Arbeitsrecht</strong><br />
(Keine Anrechnung der TWS!)<br />
Stand: 14. Juni 2011<br />
1 2012/I Dr. Klaus-S. Hohenstatt<br />
1 2012/I<br />
2 2012/II<br />
Partner der Sozietät Freshfields<br />
Bruckhaus Deringer, Hamburg.<br />
Dr. Anja Mengel, LL.M.<br />
Rechtsanwältin der Sozietät<br />
Altenburg, Berlin.<br />
Dr. Bertram Zwanziger<br />
Richter am Bundesarbeitsgericht,<br />
Erfurt.<br />
2 2012/II Werner Rühl<br />
Vorsitzender Richter am<br />
Landesarbeitsgericht, Hamburg.<br />
2 2012/II Dr. Nils Schramm<br />
2 2012/II<br />
Partner der Sozietät Schramm Meyer<br />
Kuhnke, Hamburg.<br />
Prof. Dr. Matthias Jacobs<br />
1 2012/III Dr. Christian Reichel<br />
Partner der Sozietät Baker &<br />
McKenzie LLP, Frankfurt a.M.<br />
1 2012/III Dr. Nikolaus Krienke, LL.M.<br />
Partner der Sozietät Watson, Farley &<br />
Williams, München.<br />
Veranstaltung TWS Trimester Dozent<br />
1 2012/III Wiss. Mit. Christopher Krois,<br />
LL.B.<br />
Lehrstuhl PR III.