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Die Rolle der Wälder beim Klimawandel - Wald & Klima

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„Mitten im Wahlkampf hat die US-Regierung nunzum ersten Mal in einem amtlichen Dokumentbestätigt, was <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> <strong>Klima</strong>forscherschon seit langem predigt: Dass Kohlendioxid diewichtigste Ursache des <strong><strong>Klima</strong>wandel</strong>s (»thelargest single forcing agent of climate change«)ist – und dass die seit 1950 registrierteErwärmung des nordamerikanischen Kontinentswahrscheinlich nicht allein auf natürliche<strong>Klima</strong>schwankungen zurückzuführen ist.“(c) DIE ZEIT 02.09.2004 Nr.37


„Der Tag, an dem wir sicher sein können,welches <strong>Klima</strong>modell stimmt, ist <strong>der</strong> Tag,an dem ein Handeln zu spät sein könnte.“


<strong>Wald</strong> = CO 2 -SpeicherSonnenenergieVerdunstungWasserKohlendioxidSauerstoffHolzernteUmwandlungdes Laubesdurch BodenlebeweseninNährstoffeQuelle: Landesforsten Rheinland-PfalzWasser und Nährstoffe


<strong>Wald</strong> = CO 2 -SpeicherWäl<strong>der</strong>:BedeckenEnthalten30 % <strong>der</strong> Erde80 % des in <strong>der</strong> Vegetation gespeicherten C40 % des C im Boden50 % des gesamten C aller terrestrischen ÖkosystemeQuelle: IPCC SR, Watson et al, 2000


• Sind Wäl<strong>der</strong> CO 2 -Senken o<strong>der</strong> Quellen?• Wie lässt sich die Kohlenstoffspeicherungin den Wäl<strong>der</strong>n steigern?• Speichern unbewirtschaftete Wäl<strong>der</strong> mehrCO 2 als bewirtschaftete?Alle ober- und unterirdischen Kohlenstoff-Flüsse müssen erfasst werden.19 Messtürme in Sibirien, im Amazonasund Europa


Bewirtschafteter (Leinefelde)und Nichtbewirtschafteter (NP Hainich)<strong>Wald</strong> im VergleichTages-NEE (g m -2 Tag -1 )6420-2-4-6-8-10Jahresbilanz:NP Hainich: - 4,7 t C ha -1 Jahr -1Leinefelde (113J.): - 5,0 t C ha -1 Jahr -1NP HainichLeinefelde (113 J.)2002-12Jan Apr Jul Okt JanC-QuelleC-SenkeZeitNEE = Net Ecosystem Exchange (Netto Ökosystem Austausch)Quelle: Anthoni u.a. (im Druck)


Thüringer Wäl<strong>der</strong> = 517.903 haIn jedem Hektar <strong>Wald</strong> in Thüringen sind 197 tKohlenstoff gespeichertKohlenstoffspeicher und Kohlenstoffsenke <strong>Wald</strong>BiomasseHumusMineralboden49,2 Mio. t C12,3 Mio. t C34,6 Mio. t C96,1 Mio. t CQuelle: BMVEL 2004 und Wirth et al. 2004


Der <strong>Wald</strong> - ein sensibles Ökosystem<strong>Wald</strong>zustandsbericht Thüringen 2004: Schlechtester Zustand seit 1997• anhalten<strong>der</strong> Eintrag von Luftschadstoffen (Stickoxide, Ozon)Folge: - gestörte Pflanzenernährung- Schwächung <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>standskräfte- erhöhte Prädispositon gegenüber Witterungsextremen• Zunahme <strong>der</strong> Witterungsextreme (Sturm, Hagel, Starkfrost,Trockenheit (Extremereignis Dürre 2003)) Folge des <strong><strong>Klima</strong>wandel</strong>s•<strong><strong>Klima</strong>wandel</strong> (keine Frage <strong>der</strong> Durchschnittswerte son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Extreme)• Reaktion <strong>der</strong> Forstwirtschaft:<strong>Wald</strong>umbau o<strong>der</strong> Überführung <strong>der</strong> Wäl<strong>der</strong> in Richtung Mischwäl<strong>der</strong>fortführen und damit Risiken senken


Bewirtschaftungsrichtlinien THÜRINGENFORST• <strong>Die</strong> Vielfalt <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>standorte beachten• <strong>Die</strong> Entwicklung artenreicher naturnaher Mischwäl<strong>der</strong>generell för<strong>der</strong>n• Durch För<strong>der</strong>ung von Ungleichaltrigkeit und Stufigkeit dauerwaldartigeStrukturen entwickelnstabile Wäl<strong>der</strong> = stabile CO 2 -Speicher•Kahlschläge grundsätzlich vermeiden• Schäden an <strong>Wald</strong> und Boden vermeiden (Verbot flächigen Befahrung)Minimierung Bodenbeanspruchung = Erhaltung CO 2 -Speicher


Naturschutzleistung THÜRINGENFORST‣ Nutzungsbeschränkungen bzw. Nutzungsverboten auf5,6 % <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>fläche Thüringens unterliegenCa. 28.000ha jährlicher Verzicht auf ca. 150.000 EfmCa 142.000 ha <strong>Wald</strong>fläche sind FFH-GebietQuelle: Rosenbaum, A; Weller, E. (mündl.)‣ Durchschnittliche Totholzvorräte je Hektar HolzbodenThüringen:Deutschland:17,8 m³/ha11,5 m³/haQuellen: BMVEL 2004


Vorräte weiter erhöhenund den Kohlenstoffspeicher weiter aufbauen?Forstmanagementmaßnahmen zur Erhöhung <strong>der</strong> Senkenleistung:• Umwandlung Nadelwald in Laubwald• Umwandlung des Altersklassenwaldesin strukturreiche Wäl<strong>der</strong>• Dauerhafte Aufgabe <strong>der</strong> Nutzung• Erhöhung <strong>der</strong> Vorräte im Wirtschaftswald• Schnellwüchsige Plantagenbegrenztbegrenztkurzfristiger Effektkurzfristiger Effektnein, zu kurzfristig• Aufforstung Langzeiteffekt -aber begrenzterFläche


... o<strong>der</strong> Rohstoff Holz nachhaltig nutzen?pro Kopf Holzverbrauch (Welt): 0,66 m³pro Kopf Holzverbrauch (Deutschland): 1,15 m³Quelle: Informationsdienst HolzHolzverbrauch in Deutschland:Rohholzäquivalente Holz 49,6 Mio. m³Rohholzäquivalente Papier 44,9 Mio. m³94,5 Mio. m³Quelle: Informationsdienst HolzHolzeinschlag in Deutschland: 55 Mio. m³Quelle: BMVEL 2004Nur etwa die Hälfe des in Deutschland verbrauchtenHolzes stammt aus den nachhaltig bewirtschaftetenWäl<strong>der</strong>n Deutschlands.


Nachhaltige <strong>Wald</strong>bewirtschaftung des Thüringer StaatswaldsZuwachs²1,91 Mio Vfm/JahrVorrat 160,78 Mio VfmNutzung 11,25 Mio Vfm/Jahretwa 2/3 des Zuwachses werden genutzt<strong>der</strong> Vorrat wird weiter erhöhtQuellen:TMLNU 2003 und BMVEL 2004


Forstwirtschaft in borealen Urwäl<strong>der</strong>nKahlschlagswirtschaft ist nicht nachhaltig und führt zur raschenFreisetzung des CO 2Bei anhaltenden Holzverbrauch aber verringerten Holzeinschlagin Deutschland erhöht sich <strong>der</strong> Nutzungsdruck auf die borealenUrwäl<strong>der</strong> und die Tropischen Regenwäl<strong>der</strong><strong>Die</strong> Nutzung des nachhaltig in Deutschland (Thüringen)produzierten Holzes ist einBetrag zum globalen Naturschutz


QuellenverzeichnisCarbon Dioxide Information Analysis Center:Landesforsten Rheinland-Pfalz:Län<strong>der</strong>arbeitskreis Energiebilanzen:http://cdiac.esd.ornl.gov/ftp/trends/co2/maunaloa.co2Abruf am 08.02.2005http://www.wald-rlp.de/oekosys/images/kreilau.gifAbruf am 05.01.2005http://www.lak-energiebilanzen.de/co/tab5.htmAbruf am 30.04.2004Watson, R.; Nobe I.; Bolin, B.; Ravindranath, N; Verardo, D.; Dokken, D. (2000): Land use, Land-use change, andforestry. Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC)Wirth, C.; Schulze, E.-D.; Schwalbe, G.; Tomczyk, S.; Weber, G.; Weller, E. (2004): Dynamik <strong>der</strong>Kohlenstoffvorräte in den Wäl<strong>der</strong>n Thüringens. TLWJF Gotha in Zusammenarbeit mit MPI-BGC JenaAnthoni, P. M. u.a.: Forest and agriculture land use dependent CO 2 exchange in Thuringia, Germany, Global ChangeBiology (im Druck)BMVEL (2004): <strong>Die</strong> zweite Bundeswaldinventur – Das Wichtigste in Kürze. Bundesministerium fürVerbraucherschutz, Ernährung und Umwelt (Hrsg.), BerlinTMLNU (2003): Forstbericht 2003. Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt (Hrsg.)

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