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Family Office – Organisationsform für private Vermögen Dr. Andreas ...

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<strong>Family</strong> <strong>Office</strong> <strong>–</strong> <strong>Organisationsform</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>private</strong> <strong>Vermögen</strong><br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Andreas</strong> Richter, P+P Pöllath + Partners<br />

Prof. <strong>Dr</strong>. <strong>Andreas</strong> Söffing, SJ Berwin LLP<br />

Frank Schafft, Goldman, Sachs & Co. oHG


Agenda<br />

Teil I Einleitung<br />

Teil II <strong>Family</strong> <strong>Office</strong> <strong>–</strong> Organisation <strong>für</strong> die Verwaltung <strong>private</strong>r <strong>Vermögen</strong><br />

Teil III Ausgewählte Gestaltungsfragen<br />

Teil IV Dienstleistungen <strong>für</strong> <strong>Family</strong> <strong>Office</strong>s bei Goldman Sachs<br />

2


Unterscheidungsmerkmale<br />

Unternehmensführung<br />

Von: Familiengeführten <strong>Family</strong> <strong>Office</strong> Organisationen, z.B.<br />

aus der Finanzabteilung des Familienunternehmens<br />

gewachsen<br />

Bis zu: Unabhängigen Strukturen in den Händen externer<br />

Anteilseigner und Manager<br />

Klientenkreis<br />

Von: Single <strong>Family</strong> <strong>Office</strong>s, welche die Interessen einer<br />

Familie wahrnehmen<br />

Bis zu: Multi <strong>Family</strong> <strong>Office</strong>s, die mehrere<br />

Familienvermögen betreuen<br />

Aufgaben / Funktionen<br />

Von: Spezialisierten Aufgabenbereichen, wie z.B.<br />

buchhalterische Dienstleistungen<br />

Bis zu: Vollumfänglicher <strong>Vermögen</strong>sverwaltung und<br />

Durchführung verschiedenster administrativer Tätigkeiten<br />

Quelle: Goldman Sachs<br />

3


Aufgaben und Funktionen des <strong>Family</strong> <strong>Office</strong><br />

• Single <strong>Family</strong> <strong>Office</strong>s sind<br />

tendenziell stärker auf Asset<br />

Allokationsthemen, Managerselektion<br />

und administrative Verantwortlichkeiten<br />

ausgerichtet<br />

• Multi <strong>Family</strong> <strong>Office</strong>s haben ihren<br />

Tätigkeitsschwerpunkt eher im<br />

Investmentmanagement<br />

Quelle: Goldman Sachs<br />

Investmentstrategie,<br />

Managerauswahl und<br />

Investmententscheidungen<br />

Liquides<br />

<strong>Vermögen</strong><br />

Alternative<br />

Anlageformen<br />

Direktbeteiigungen<br />

Immobilien<br />

<strong>Family</strong> <strong>Office</strong><br />

Dienstleistungen<br />

Recht und<br />

Steuern,<br />

Strukturierung<br />

<strong>Vermögen</strong>scontrolling<br />

und<br />

Reporting<br />

Philanthropie<br />

Sonstige Services,<br />

wie z.B. Ausbildung<br />

der nächsten<br />

Generation<br />

4


Teil I Einleitung<br />

Teil II <strong>Family</strong> <strong>Office</strong> <strong>–</strong> Organisation <strong>für</strong> die Verwaltung <strong>private</strong>r <strong>Vermögen</strong><br />

Teil III Ausgewählte Gestaltungsfragen<br />

Teil IV Dienstleistungen <strong>für</strong> <strong>Family</strong> <strong>Office</strong>s bei Goldman Sachs<br />

5


Rahmenbedingungen <strong>für</strong> <strong>Family</strong> <strong>Office</strong>s<br />

• Jede Familie oder jeder Familienverbund ab einem <strong>Vermögen</strong> von ca. EUR 50 Mio. sollte sich<br />

mit den FO-typischen Dienstleistungen auseinandersetzen<br />

• Ab einem <strong>Vermögen</strong> von ca. EUR 200 Mio. sollten Vor- und Nachteile eines eigenen Single<br />

<strong>Family</strong> <strong>Office</strong> abgewogen werden<br />

• Keine allgemein akzeptierte Definition<br />

• Keine allgemein verbindlichen Industriestandards<br />

• Kein klares, einheitliches Berufsbild des “<strong>Family</strong> <strong>Office</strong>rs”<br />

• Keine zur Ausübung der Tätigkeit vorgeschriebene Mindestqualifikation<br />

• Regulatorische Abdeckung der <strong>Family</strong> <strong>Office</strong>s eher noch gering<br />

Quelle: P+P Pöllath + Partners, SJ Berwin LLP<br />

<strong>Family</strong> <strong>Office</strong>s sind nicht leicht vergleichbar<br />

6


Outsourcings-Grad<br />

der Wealth Management Services<br />

<strong>Family</strong> <strong>Office</strong>-Lösung hängt vom Anforderungsprofil der Inhaberfamilie ab<br />

Single<br />

<strong>Family</strong> <strong>Office</strong><br />

Multi<br />

<strong>Family</strong> <strong>Office</strong><br />

Quelle: P+P Pöllath + Partners, SJ Berwin LLP<br />

Umfassendes<br />

Single FO<br />

Einzelne FO<br />

Dienstleistungen<br />

Unabhängige<br />

Multi FO<br />

Angebundene<br />

Multi FO<br />

• Kritische Masse:<br />

mindestens EUR 200 Mio.<br />

• Liquide Assets:<br />

ab EUR 50-100 Mio.<br />

• Anwendungen von FO-<br />

Teilstrukturen<br />

Privatbanken<br />

Universalbanken<br />

RA / WP / StB<br />

Andere<br />

7


„<strong>Family</strong> <strong>Office</strong>“: Mission und Motive<br />

<strong>Family</strong> <strong>Office</strong> - Mission<br />

• Ein <strong>Family</strong> <strong>Office</strong> bietet der Familie eine integrierte Dienstleistung mit dem Ziel der Wahrung<br />

des Familienvermögens über Generationen. Es hilft der Familie, ihre Ziele in Bezug auf das<br />

<strong>Vermögen</strong> zu formulieren und umzusetzen. Das <strong>Family</strong> <strong>Office</strong> koordiniert die Dienstleistungen<br />

rund um das <strong>Vermögen</strong>.<br />

<strong>Family</strong> <strong>Office</strong> - Motive<br />

• Langer Anlagehorizont und absolute Performance<br />

• Wirkt als Berater und Sparringspartner der Familie<br />

• Arbeitet als Teil eines Netzwerks von Beratern und anderen Finanzdienstleistern der Familie<br />

Quelle: P+P Pöllath + Partners, SJ Berwin LLP<br />

8


Single <strong>Family</strong><br />

<strong>Office</strong><br />

Vorteile<br />

Herausforderungen<br />

Single <strong>Family</strong> <strong>Office</strong> ist die individuellste Lösung<br />

Quelle: P+P Pöllath + Partners, SJ Berwin LLP<br />

• Kritische Masse: Anlagevermögen von EUR 200 Mio.<br />

• Kosten im wesentlichen durch Personal getrieben<br />

• Der Aufbau eines SFO dauert 12-24 Monate<br />

• Familie hat Kontrolle über das eigene <strong>Family</strong> <strong>Office</strong><br />

• Organisation kann auf die spezifischen Bedürfnisse der Familie zugeschnitten<br />

werden<br />

• Hohes Maß an Vertraulichkeit<br />

• Ideale Struktur, um Familienmitglieder an das Management des Kapitalvermögens<br />

heranzuführen<br />

• Rekrutierung und langfristige Bindung von geeignetem, breit qualifizierten<br />

Personal<br />

• Überwachung und Begleitung des <strong>Family</strong> <strong>Office</strong> durch Familie erfordert<br />

Zeit und Kompetenz<br />

• Die Familie muss sorgfältig abwägen, wie die Arbeitsteilung zwischen<br />

ihr, dem FO und externen Dienstleistern gestaltet werden soll<br />

9


<strong>Family</strong> <strong>Office</strong>s aus aufsichtsrechtlicher Perspektive


Beispiel 1<br />

externe<br />

Dienstleister<br />

(Steuerberater,<br />

etc. )<br />

Beispiel 2<br />

externe<br />

Dienstleister<br />

(Steuerberater,<br />

etc. )<br />

Beispiele <strong>für</strong> Struktur von <strong>Family</strong> <strong>Office</strong>s<br />

beauftragt<br />

beauftragt<br />

Quelle: P+P Pöllath + Partners, SJ Berwin LLP<br />

FO<br />

GF: Familienoberhaupt + professioneller GF<br />

FO<br />

GF: professioneller GF<br />

Verwaltungsvertrag<br />

Familie A<br />

Familie B<br />

Treuhand Gft<br />

Familie A<br />

<strong>Vermögen</strong><br />

(Finanzinstrumente)<br />

Anlage in<br />

<strong>Vermögen</strong><br />

(Finanzinstrumente)<br />

11


Unterscheidung der Verwaltung<br />

(BaFin Merkblatt vom 30. Juni 2008 zu FO)<br />

BaFin unterscheidet zwischen „Privaten FO“ und „Externen FO“<br />

� Private FO: Verwalten das <strong>Vermögen</strong> einzelner oder mehrere Mitglieder einer einzelnen<br />

Familie (bspw. Angestellte des <strong>Vermögen</strong>sinhabers, vermögensverwaltende Kapitalgesellschaften<br />

des <strong>Vermögen</strong>sinhabers, Kommanditgesellschaften mit den <strong>Vermögen</strong>sinhabern als<br />

Kommanditisten, Dienstleister aufgrund eines Geschäftsbesorgungsvertrags), vgl. Bsp. 1 auf<br />

Slide 11.<br />

� Externe FO: Verwalten das <strong>Vermögen</strong> mehrerer Familien regelmäßig auf Grundlage von Geschäftsbesorgungsverträgen,<br />

vgl. Bsp. 2 auf Slide 11.<br />

Quelle: P+P Pöllath + Partners, SJ Berwin LLP<br />

12


<strong>Family</strong> <strong>Office</strong> und Aufsichtsrecht<br />

• Da FO typischerweise auch Aufgaben übernehmen, die früher von Banken ausgeführt wurden,<br />

stellt sich die Frage der Erlaubnispflicht nach dem Kreditwesengesetz (KWG) und damit<br />

der Qualifikation als Kreditinstitut oder Finanzdienstleistungsinstitut (vgl. § 1 Abs. 1 und 1a<br />

i.V.m. § 32 KWG).<br />

• KWG sieht keine allgemeine Ausnahme von der Erlaubnispflicht <strong>für</strong> FO vor.<br />

• Konkretisierung der Verwaltungspraxis durch BaFin-Merkblatt vom 30. Juni 2008 zur<br />

Erlaubnispflicht <strong>für</strong> FO.<br />

Quelle: P+P Pöllath + Partners, SJ Berwin LLP<br />

13


Einschlägige Finanzdienstleistungen (Beispiele)<br />

• Finanzkommissionsgeschäft (§ 1 Abs. 1 Satz 2 Nr. 4 KWG)<br />

− Anschaffung oder Veräußerung von Finanzinstrumenten im eigenen Namen und <strong>für</strong><br />

fremde Rechnung. Bsp.: FO häufig Treuhänder des <strong>Vermögen</strong>sinhabers (Grund: Ermöglichung<br />

von anonymen Beteiligungskäufen bzw. Poolen mehrerer <strong>private</strong>r Großvermögen)<br />

• Finanzportfolioverwaltung (§ 1 Abs. 1a Satz 2 Nr. 3 KWG)<br />

− Verwaltung einzelner in Finanzinstrumenten angelegter <strong>Vermögen</strong> <strong>für</strong> andere mit Entscheidungsspielraum<br />

• Seit Umsetzung MiFID (1.11.2007) auch Anlageberatung (§1Abs.1aSatz2Nr.1aKWG)<br />

− Die Abgabe von persönlichen Empfehlungen an Kunden oder deren Vertreter, die sich auf<br />

Geschäfte mit bestimmten Finanzinstrumenten beziehen, sofern die Empfehlung auf eine<br />

Prüfung der persönlichen Umstände des Anlegers gestützt oder als <strong>für</strong> ihn geeignet dargestellt<br />

wird und nicht ausschließlich über Informationsverbreitungskanäle oder <strong>für</strong> die Öffentlichkeit<br />

bekannt gegeben wird<br />

Quelle: P+P Pöllath + Partners, SJ Berwin LLP<br />

14


Kernbegriff <strong>für</strong> fast alle erlaubnispflichtigen Tatbestände des KWG:<br />

Finanzinstrumente<br />

• Nur wenn sich die erlaubnispflichtige Tätigkeit auf Finanzinstrumente bezieht, ist der entsprechende<br />

KWG-Tatbestand erfüllt (vgl. § 1 Abs. 1 und 1a KWG). Finanzinstrumente sind (§ 1<br />

Abs. 11 KWG):<br />

− insbesondere Aktien, Anteile an ausländischen Kapitalgesellschaften, Inhaberschuldverschreibungen,<br />

Genussscheine, Derivate, Investmentfondsanteile, Zertifikate.<br />

− Anteile an Personengesellschaften nur, wenn die Anteile mit Aktien vergleichbar und entsprechend<br />

frei handelbar sind. Derzeitige deutsche Auffassung: Umfasst nicht Anteile an<br />

GmbHs und an deutschen geschlossenen Personengesellschaften; Fonds in Form von<br />

Partnerships, es sei denn, sie qualifizieren als ausländisches Investmentvermögen i.S.d.<br />

InvG.<br />

− Ebenfalls nicht erfasst sind Immobilien.<br />

• Keine Bagatellgrenze, d.h. ein Finanzinstrument infiziert die Tätigkeit des gesamten FO<br />

Quelle: P+P Pöllath + Partners, SJ Berwin LLP<br />

15


Fremddienstleistungscharakter:<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> Erlaubnispflicht einer Finanzdienstleistung<br />

• Vgl. § 1 Abs. 1 Satz 2 Nr. 5 (Depotgeschäft) und § 1 Abs. 1a Satz 1 KWG<br />

� „<strong>für</strong> andere“<br />

• Häufig vorgebrachtes Argument, dass FO nicht „<strong>für</strong> andere“ tätig wird, also keine Außenwirkung.<br />

� BaFin hat seit Jahren einen formalen Ansatz; d.h. „<strong>für</strong> andere“, wenn Leistung <strong>für</strong> eine<br />

andere Person. Nach BaFin-Merkblatt zu FO aber keine Außenwirkung, wenn bei <strong>private</strong>m<br />

FO der <strong>Vermögen</strong>sinhaber durch seine Angestellten oder eine von ihm beherrschte<br />

Gesellschaft auch Privatvermögen enger Familienangehöriger verwaltet und Dienste nicht<br />

am Markt angeboten werden (dann KWG-Anwendungsbereich nicht eröffnet; ist bloße<br />

erlaubnisfreie „Familienvermögensverwaltung“)<br />

Quelle: P+P Pöllath + Partners, SJ Berwin LLP<br />

16


Gewerbsmäßigkeit, „kaufmännischer Umfang“ als Voraussetzung <strong>für</strong><br />

Erlaubnispflicht<br />

Die Tätigkeiten sind erlaubnisfrei, wenn sie weder „gewerbsmäßig“ noch „in einem Umfang, der<br />

einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordert“ (§ 1 Abs. 1 Satz 1 und<br />

1a Satz 1 KWG), erfolgen.<br />

� „gewerbsmäßig“ = Auslegungsfrage. Nach BaFin jede auf Dauer angelegte auf Gewinnerzielung<br />

ausgerichtete Tätigkeit. Nach HGB weiteres Erfordernis, dass gewisse Außenwirkung.<br />

� „in einem Umfang, der einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb<br />

[objektiv] erfordert“ = Vereinzelte Rundschreiben der BaFin (früher BaKred), daraus gewisse<br />

Bagatellgrenzen (z.B. <strong>für</strong> Finanzportfolioverwaltung bis zu 3 Portfolios, oder <strong>Vermögen</strong>sverwaltung<br />

über 500 T€).<br />

Quelle: P+P Pöllath + Partners, SJ Berwin LLP<br />

17


Einzelne Rechtsfolgen bei Verstoß gegen die Erlaubnispflicht<br />

• Straftatbestand gemäß § 54 Abs. 1 Nr. 2 bzw. Abs. 2 KWG; den Organverwaltern der juristischen<br />

Person drohen bis zu 3 Jahre Freiheitsstrafe<br />

• FO selbst kann mit Bußgeld bis zu 1 Mio. € belangt werden<br />

• Keine zivilrechtliche Unwirksamkeit des Rechtsgeschäfts, da sich Verbot des Betreibens unerlaubter<br />

Bankgeschäfte bzw. Finanzdienstleistungen nur gegen das Institut und nicht gegen den Kunden richtet<br />

(§ 134 BGB ist unanwendbar; a. A. VG Frankfurt/M., Urt. v. 21.2.08 <strong>–</strong>1E5085/06)<br />

• Daneben stehen der BaFin umfassende Eingriffsbefugnisse zu, um den rechtswidrigen Zustand zu beenden:<br />

− Etwa sofortige Einstellung des Geschäftsbetriebs<br />

− Unverzügliche Abwicklung der erlaubnislos betriebenen Geschäfte<br />

− Weisungserteilung zur Abwicklung und die Bestellung eines Abwicklers (§ 37 Abs. 1 Satz 1 f. KWG)<br />

− Gewöhnliche verwaltungsrechtliche Rechtsbehelfe haben keine aufschiebende Wirkung (§ 49<br />

KWG)<br />

• Möglichkeit der Bekanntmachung solcher Maßnahmen durch die BaFin (§ 37 Abs. 1 Satz 3 KWG)<br />

− Erheblicher Reputationsverlust <strong>für</strong> das FO!<br />

Quelle: P+P Pöllath + Partners, SJ Berwin LLP<br />

18


Teil I Einleitung<br />

Teil II <strong>Family</strong> <strong>Office</strong> <strong>–</strong> Organisation <strong>für</strong> die Verwaltung <strong>private</strong>r <strong>Vermögen</strong><br />

Teil III Ausgewählte Gestaltungsfragen<br />

Teil IV Dienstleistungen <strong>für</strong> <strong>Family</strong> <strong>Office</strong>s bei Goldman Sachs<br />

19


Sicherung investmentrechtlicher Vorteile:<br />

Verhaltensregeln beim Einsatz von Spezialfonds


Familienfonds: Fondsprivileg und Grandfathering v. Abgeltungsteuer<br />

Warum Familienfonds?<br />

Folgen der Abgeltungsteuer<br />

• Einheitlicher Abgeltungsteuersatz i.H.v.<br />

25 % nur <strong>für</strong> Kapitalerträge (z.B. nicht <strong>für</strong><br />

Mieten)<br />

• Abgeltungsteuer auch <strong>für</strong> Gewinne aus der<br />

Umschichtung von Wertpapieren (bisher<br />

nur Besteuerung bei max. einjähriger Haltedauer<br />

oder wesentlicher Beteiligung)<br />

• Grandfathering nur <strong>für</strong> vor 2009 erworbene<br />

Wertpapiere (<strong>für</strong> Zertifikate sogar nur bei<br />

Veräußerung bis 30.06.2009)<br />

• Kein Abzug tatsächlicher Werbungskosten<br />

Quelle: P+P Pöllath + Partners, SJ Berwin LLP<br />

Familienfonds<br />

• Abgeltungssteuersatz <strong>für</strong> sämtliche Erträge<br />

des Familienfonds (z.B. auch Mieten)<br />

• Fondsprivileg: Steuerstundung <strong>für</strong> thesaurierte<br />

Veräußerungsgewinne bei Investmentvermögen<br />

<strong>für</strong> viele Wertpapierarten<br />

unabhängig von Anschaffungszeitpunkt und<br />

Haltedauer<br />

• Grandfathering <strong>für</strong> Fondsanteile: zeitlich<br />

unbegrenzte Steuerfreiheit <strong>für</strong> die Rückgabe/Veräußerung<br />

von Investmentanteilen<br />

• Teilweiser Abzug tatsächlicher Werbungskosten<br />

auf Fondsebene<br />

21


Familienfonds: Fondsprivileg und Grandfathering v. Abgeltungsteuer<br />

Warum diskutieren wir heute wieder über Familienfonds?<br />

• Fehler bei der Errichtung von Familienfonds, z.B.:<br />

� Nichtbeachtung von Grenzen der Anlagepolitik eines Investmentvermögens<br />

� zu starke Einbeziehung von Familienmitgliedern oder weisungsgebundenen Dienstleistern<br />

• Erster Veränderungsbedarf bei bestehenden Strukturen, z.B.:<br />

� Auswechselung von Dienstleistern (Fondsmigration)<br />

� Veränderung des Anlagespektrums<br />

• Fragen im „Fondsalltag“ z.B.:<br />

� Folgen des Erwerbs von Anteilen an anderen Fonds<br />

� Steueroptimierte Portfolioverwaltung und Ertragsteuerung<br />

Quelle: P+P Pöllath + Partners, SJ Berwin LLP<br />

22


Absicherung der Gesamtstruktur<br />

Überprüfung des Status Quo<br />

• Status nach deutschem Recht<br />

� Inlands-, Auslandsfonds<br />

� Publikums-, Spezialfonds<br />

� Hedgefonds<br />

• Dokumentation<br />

� Anlagepolitik, Anlagegrenzen<br />

� Side Letter<br />

• Aktuelle Portfolioverwaltung<br />

� Überschreitung bestehender Anlagegrenzen<br />

� Tatsächlicher Erwerb untauglicher<br />

Assets<br />

• Anlegerstruktur<br />

Quelle: P+P Pöllath + Partners, SJ Berwin LLP<br />

Umgang mit Änderungsbedarf<br />

• Steuerliche Ziele:<br />

� Fondsprivileg, WK-Abzug, Abgeltungsteuersatz<br />

� Anerkennung als<br />

Investmentvermögen<br />

� Grandfathering � keine Realisation<br />

durch Veränderungen<br />

• Daher:<br />

� Behutsame Änderungen, ggf. Side<br />

Letter<br />

� Kein unmittelbares Eingreifen in<br />

die Portfolioverwaltung<br />

� Vorsicht bei strukturellen Änderungen<br />

23


Die zwei Säulen des Familienfonds<br />

Assets<br />

Absicherung der Gesamtstruktur<br />

• Anlage nach dem Grundsatz der Risikomischung<br />

• Kein „aktives“ Management<br />

• „Exoten“: Ausschluss oder Anlagegrenzen<br />

• Ggf. Begrenzungen <strong>für</strong> bestimmte Assetklassen,<br />

insbesondere Edelmetalle, Unternehmensbeteiligungen,<br />

bestimmte Derivate,<br />

unverbriefte Darlehensforderungen<br />

Quelle: P+P Pöllath + Partners, SJ Berwin LLP<br />

Fremdverwaltung<br />

• Verwaltung des Portfolios durch eine<br />

Investmentgesellschaft<br />

• Depotbankprinzip:<br />

Verwahrung/Überwachung der <strong>Vermögen</strong>sgegenstände,<br />

Kontrollfunktion gegenüber<br />

der Investmentgesellschaft, Wahrnehmung<br />

von Rechten der Anleger<br />

• Einschaltung externer Dienstleister möglich<br />

(Outsourcing- oder Advisory-Mandat)<br />

• Keine Beteiligung der Anleger an Anlageentscheidungen<br />

(ggf. Anlageausschüsse)<br />

24


Absicherung der Gesamtstruktur<br />

Fremdverwaltung: Rechtliche Angriffspunkte<br />

Keine Fremdverwaltung im<br />

investmentrechtlichen Sinne<br />

• Rechtsfolge: Nichtanwendung<br />

des Investmentsteuerrechts,<br />

Besteuerung nach<br />

Rechtsform<br />

• Anknüpfungspunkte:<br />

� Anlageentscheidung<br />

� Verfügungsbefugnis<br />

� Ausübung von Stimmrechten<br />

� Aufhebung der Anlegergemeinschaft<br />

� Anspruch auf Sachauskehrung<br />

Quelle: P+P Pöllath + Partners, SJ Berwin LLP<br />

Wirtschaftliches Eigentum an<br />

Assets des Familienfonds<br />

(§ 39 AO)<br />

• Rechtsfolge: unmittelbare Zurechnung<br />

von Assets<br />

• Anknüpfungspunkte:<br />

� Individuelle <strong>Vermögen</strong>sverwaltung<br />

� Entscheidung über den<br />

An- und Verkauf einzelner<br />

Fondsanlagen durch den<br />

Anleger selbst oder einen<br />

von ihm beauftragten Verwalter<br />

� Sachauskehrungsanspruch<br />

hinsichtlich einzelner<br />

Fondsanlagen<br />

Gestaltungsmissbrauch<br />

(§ 42 AO)<br />

• Rechtsfolge: Nichtanwendung<br />

des Investmentsteuerrechts,<br />

ggf. unmittelbare Zurechnung<br />

von Assets<br />

• Tatbestandsausschluss<br />

wegen außersteuerlicher<br />

Gründe, z.B.:<br />

� Risikostreuung<br />

� professionelles<br />

Management<br />

� Synergien<br />

� Anlegerschutz durch<br />

Regulierung und Aufsicht<br />

25


Verlagerung von Kapitalanlagen ins<br />

Betriebsvermögen


Verlagerung von Kapitalanlagen ins Betriebsvermögen?<br />

• Mitunternehmerschaften (GmbH & Co. KG): Teileinkünfteverfahren (TEV)<br />

• Kapitalgesellschaften<br />

• Möglichkeit zum Betriebsausgabenabzug<br />

• Grds. uneingeschränkte Verlustverrechnung (insb. kein „Aktientopf“)<br />

• Nachteil: Gewerbesteuer (u.U. Anrechnungsüberhang bei KG; z.T. Definitiv-Belastung bei<br />

GmbH, inbes. Streubesitzdividenden)<br />

Quelle: P+P Pöllath + Partners, SJ Berwin LLP<br />

27


Wechsel ins Betriebsvermögen: KG<br />

• Dividenden u. Aktiengewinne: Besteuerung nur zu 60 % (TEV); aber: volle GewSt auf<br />

Streubesitzdividenden (Beteiligung < 15 %)<br />

� kombiniert mit persönl. Steuersatz u.U. günstiger als Abgeltungsteuer!<br />

• Abzug von Betriebsausgaben (im Bereich des TEV zu 60 %)<br />

• Ggf. Inanspruchnahme „Thesaurierungsbegünstigung“ (§ 34a EStG):<br />

− Bes. Steuersatz <strong>für</strong> nicht entnommene Gewinne: 28,25 % (+ SolZ); effekt. Belastung<br />

wg. TEV geringer (ca. 19,5 %, je nach Einkünftemix)<br />

− Nachversteuerung bei Entnahme der thesaurierten (steuerpfl.) Gewinne (25 % + SolZ);<br />

effekt. Belastung ca. 9 % (insbes. Steuer auf den Thesaurierungsbetrag von Bemessungsgrundlage<br />

abzugsfähig)<br />

� Sehr komplizierte Regelung; in der Praxis bisher eher selten genutzt!<br />

Quelle: P+P Pöllath + Partners, SJ Berwin LLP<br />

28


Wechsel ins Betriebsvermögen: GmbH<br />

• GmbH-Ebene<br />

− Körperschaftsteuer von 15 % (+ SolZ)<br />

− Dividenden und Anteilsveräußerungen grds. zu 95 % KSt-frei (§ 8b KStG)<br />

− Veräußerungsgewinne auch zu 95 % GewSt-frei; volle GewSt auf Streubesitzdividenden<br />

(Beteiligung < 15 %)<br />

� Möglichkeit der steuergünstigen Thesaurierung auf GmbH-Ebene!<br />

� Problem: neue BFH-Rspr. zu Holding-Gesellschaften (§ 8b Abs. 7 KStG)!<br />

• Gesellschafter-Ebene<br />

− Dividenden unterliegen Abgeltungsteuer von 25 % (+ SolZ)<br />

− Anteilsveräußerung steuerpflichtig bei Anschaffung nach 31.12.2008 oder Beteiligung<br />

≥ 1%<br />

Quelle: P+P Pöllath + Partners, SJ Berwin LLP<br />

29


Thesaurierung im Betriebsvermögen: Vergleich GmbH versus GmbH & Co. KG<br />

• Umstände des Einzelfalls entscheidend<br />

− Bei langfristiger Thesaurierung gleicht die auf Ebene einer GmbH ggü. einer GmbH &<br />

Co. KG (je nach Einkünftemix) günstigere Vorbelastung den Nachteil der höheren<br />

Ausschüttungsbelastung (Abgeltungsteuer) i.d.R. aus<br />

� Bei sehr langfristiger Thesaurierung ggf. auch im Fall späterer Einschränkung des<br />

§ 8b KStG oder Eingreifen des § 8b Abs. 7 KStG!<br />

− Zusammensetzung der Einkünfte: mit zunehmendem Dividendenanteil (Streubesitz)<br />

steigt die GewSt-Bemessungsgrundlage bei GmbH (100 % statt 5 %) stärker als bei der<br />

GmbH & Co. KG (100 % statt 60 %) an<br />

− Bei Thesaurierungsbeg. (GmbH & Co. KG) besteht Möglichkeit der steuerfreien<br />

Entnahme: der steuerfreie Teil der Einkünfte (im TEV: 40 %) kann steuerfrei entnommen<br />

werden (und gilt als vorrangig entnommen; BMF v. 11.8.2008)<br />

� Insbes. Steuerentnahmen sind möglich, ohne eine Nachversteuerung im Hinblick auf<br />

thesaurierte steuerpflichtige Erträge auszulösen!<br />

Quelle: P+P Pöllath + Partners, SJ Berwin LLP<br />

30


Konsequenzen des BFH-Urteils v. 14.1.2009?<br />

• Erhebliche Unsicherheit über die Reichweite!<br />

• reine „Aktienhandels-GmbH“ wohl nicht § 8b KStG-begünstigt<br />

• Halten von Private Equity-Fonds über GmbH: nach BMF v. 16.12.2003 (Tz. 18) keine<br />

Anwendung des § 8b Abs. 7 KStG, da Fonds selbst kein Finanzunternehmen und<br />

mindestens mittelfristige Anlage<br />

� Änderung der Sichtweise infolge BFH-Urteil?<br />

• Gestaltung:<br />

− Vermeidung einer Haupttätigkeit i.S.d. § 1 Abs. 3 KWG, z.B. durch teilw. Verwaltung von<br />

Immobilien<br />

− Verbuchung von Beteiligungen im Anlagevermögen, soweit vertretbar<br />

− Wahl einer gewerbl. KG, soweit GmbH nicht wegen sehr langfristiger Thesaurierung trotz<br />

Verlustes der § 8b KStG-Begünstigung günstiger ist<br />

Quelle: P+P Pöllath + Partners, SJ Berwin LLP<br />

31


JStG 2010: Einführung der 90/10-Verwaltungsvermögensquote <strong>für</strong><br />

Tochtergesellschaften bei Inanspruchnahme der Optionsverschonung<br />

• Max. 10 % Verwaltungsvermögen zulässig auf jeder Ebene (bislang: 50 %-Grenze auf unteren Ebenen)<br />

• Ergebnis: negativer Kaskadeneffekt<br />

A-GmbH (Wert insg.: EUR 889 Mio.)<br />

B-GmbH (Wert insg.: EUR 89 Mio.)<br />

C-GmbH (Wert insg.: EUR 9 Mio.)<br />

Verwaltungsvermögen: EUR 1 Mio.<br />

Einhaltung der Verwaltungsvermögensquote:<br />

C-GmbH: nein (EUR 1 Mio. / EUR 9 Mio. > 10 %) � C-GmbH ist <strong>für</strong> B-GmbH Verwaltungsvermögen!<br />

B-GmbH: nein (EUR9Mio./EUR89Mio.>10%)� B-GmbH ist <strong>für</strong> A-GmbH Verwaltungsvermögen!<br />

A-GmbH: nein (EUR 89 Mio. / EUR 889 Mio. > 10 %)<br />

� Keine Optionsverschonung, obwohl nur 1 Mio. Verwaltungsvermögen<br />

Quelle: P+P Pöllath + Partners, SJ Berwin LLP<br />

32


Wie verlässlich ist das neue Erbschaftsteuerrecht?


Verfassungskonformität des neuen Erbschaftsteuergesetzes?<br />

• Anhängige (Sprung-)Klage beim FG München<br />

• Zurückweisung der Beschwerde durch BFH (Beschluss v. 1.4.2010, DStR 2010, 749) gegen<br />

Ablehnung der AdV durch FG München<br />

− Arg. Kläger: Verletzung Art. 3 GG wg. ungleicher Bemessungsgrundlage, insb. weitgehende<br />

BV-Begünstigung nicht gerechtfertigt; Verletzung Art. 6 GG durch Anwendung der<br />

Steuersätze der StKl. III auf Erwerber der StKl. II<br />

− Ablehnung der AdV: Frage der ernstlichen Zweifel an Verfassungsmäßigkeit könne dahinstehen;<br />

jedenfalls kein überwiegendes Aussetzungsinteresse des Antragstellers ggü.<br />

öfftl. (Haushalts-)Interesse<br />

• 3 anhängige Verfassungsbeschwerden beim BVerfG (1 BvR 3196-3198/09)<br />

− Formelle Zweifel: Bundeskompetenz <strong>für</strong> ErbSt; Gesetzgebungsverfahren<br />

− Materielle Zweifel: Ungerechtfertigte Ungleichbehandlungen, insb. bzgl. Familienheim und<br />

Besteuerung verschiedener Lebensgemeinschaften<br />

� Begründung der Beschwerdebefugnis zweifelhaft: ErbStGals„self-executing-Norm“ mit<br />

„negativer Anreizwirkung“ <strong>für</strong> <strong>Vermögen</strong>sbildung und -nachfolge?!<br />

Quelle: P+P Pöllath + Partners, SJ Berwin LLP<br />

34


Die Familiengesellschaft als Anlagevehikel<br />

35


Vergleich zwischen Schenkung und Erbfall<br />

Zielsetzung:<br />

• Steueroptimale Bündelung von <strong>Vermögen</strong><br />

• Langfristige Absicherung der Abkömmlinge in einer Familiengesellschaft<br />

Annahmen:<br />

• Natürliche Person = 45 Jahre (statistische Lebenserwartung = 33 Jahre)<br />

• 2 Kinder<br />

• Übertragung von 5 Mio., 10 Mio., 20 Mio. oder 25 Mio. € pro Kind<br />

• 4 % Rendite nach Steuern p. a.<br />

• <strong>Vermögen</strong> wird in allen Fällen in einer Familiengesellschaft gebündelt<br />

Lösungsansätze:<br />

• Übertragung von <strong>Vermögen</strong> erst durch Erbfall<br />

• Übertragung durch Schenkung von Privatvermögen heute<br />

• Übertragung durch Schenkung von Betriebsvermögen heute<br />

Quelle: P+P Pöllath + Partners, SJ Berwin LLP<br />

Seite 36<br />

36


Zusammenfassende Übersicht zum Endvermögen in 2043 bei den Kindern. Vgl.<br />

auch Erläuterungen nächstes Blatt<br />

<strong>Vermögen</strong>sübertragung<br />

auf Kinder insgesamt<br />

Übertragung von<br />

<strong>Vermögen</strong> erst durch<br />

Erbfall<br />

Seite 37<br />

Übertragung durch<br />

Schenkung von<br />

Privatvermögen heute<br />

Übertragung durch<br />

Schenkung von<br />

Betriebsvermögen heute<br />

10.000.000 25.538.668 30.106.441 36.483.811<br />

20.000.000 51.077.335 56.856.371 72.967.622<br />

40.000.000 102.154.671 113.041.440 145.935.244<br />

50.000.000 127.693.338 141.133.974 182.419.055<br />

Quelle: P+P Pöllath + Partners, SJ Berwin LLP<br />

37


Erläuterung der Beispielrechnung<br />

• Erbfall: Eine natürliche Person verfügt heute über einen Betrag von 20 Mio. € (vgl. Zeile 2). Bei<br />

einer angenommenen Rendite von 4% p.a. und unter Berücksichtigung der im Erbfall<br />

entstehenden ErbSt ergibt sich bei den Erben (2 Kinder) in 2043 (statistische Lebenserwartung<br />

unterstellt) ein <strong>Vermögen</strong> von 51 Mio. €.<br />

• Schenkung Privatvermögen: Wird der Geldbetrag heute unter Zugrundelegung der gleichen<br />

Annahmen den Kindern geschenkt, ergibt sich im Jahre 2043 ein <strong>Vermögen</strong> von 57 Mio. €.<br />

• Schenkung Betriebsvermögen: Gelingt es, den Geldbetrag heute als begünstigtes<br />

Betriebsvermögen zu übertragen, ergibt sich im Jahr 2043 ein <strong>Vermögen</strong> von knapp 73 Mio. €.<br />

Quelle: P+P Pöllath + Partners, SJ Berwin LLP<br />

Seite 38<br />

38


Anmerkung zur Übertragung von Betriebsvermögen<br />

• Bei steuerlicher Anerkennung fällt im Schenkungszeitpunkt keine Erbschaft- oder<br />

Schenkungsteuer an.<br />

• Restrisiko der steuerlichen Nicht-Anerkennung bleibt. Bei Nicht-Anerkennung entsteht im<br />

Schenkungszeitpunkt eine Steuerbelastung wie bei der Schenkung von Privatvermögen. Damit<br />

entsteht sofort eine Liquiditätsbelastung. Allerdings ist diese Alternative (Spalte 2) bei der<br />

Gesamtbetrachtung immer noch vorteilhafter als eine Übertragung durch Erfall (Spalte 3).<br />

• Umfassender Strukturierungsaufwand erforderlich<br />

• Vor einer Umsetzung der vorstehenden Strukturierungen ist eine steuerliche und juristische<br />

Detailprüfung erforderlich.<br />

Quelle: P+P Pöllath + Partners, SJ Berwin LLP<br />

Seite 39<br />

39


Geänderte Rahmenbedingungen beim<br />

Rechtsformvergleich zwischen Personenund<br />

Kapitalgesellschaften<br />

40


Rechtsformvergleich <strong>für</strong> Familienunternehmen<br />

• Die Rechtsform der Kapitalgesellschaft ist in vielen Fällen steuerlich zur Zeit vorteilhaft<br />

gegenüber der Personengesellschaft<br />

• Insbesondere nach Wegfall der erbschaftsteuerlichen Berwertungsunterschiede<br />

• Ertragsteuerlicher Vorteil bei langfristiger Thesaurierung<br />

• Formwechsel Personengesellschaft in Kapitalgesellschaft sollte geprüft werden<br />

Quelle: P+P Pöllath + Partners, SJ Berwin LLP<br />

Seite 41<br />

41


Rechtsformvergleich <strong>für</strong> Familienunternehmen<br />

Steuerbelastung bei PersGes KapGes<br />

Thesaurierung 38,07% 29,83%<br />

Vollausschüttung (§ 34a EStG) 50,24% n/a<br />

Vollausschüttung 49,49% 49,47%<br />

Rahmenbedingungen:<br />

GewSt-Hebesatz 400,00%<br />

Einkommensteuertarif 45,00%<br />

Kirchensteuer 9,00%<br />

Quelle: P+P Pöllath + Partners, SJ Berwin LLP<br />

Seite 42<br />

42


Steuerfreier Verkauf von<br />

Minderheitsbeteiligungen<br />

43


Steuerfreier Verkauf von Minderheitsbeteiligungen<br />

Beteiligung von Angehörigen an KapGes vor Verkauf<br />

X<br />

KapGes<br />

Schenkung<br />

Quelle: P+P Pöllath + Partners, SJ Berwin LLP<br />

Ehefrau/<br />

Kinder<br />

• Unentgeltliche Übertragung<br />

ertragsteuerneutral möglich<br />

• Steuerfreie Veräußerung durch Angehörige/<br />

Ehegatten möglich, wenn<br />

Seite 44<br />

- Anteil < 1 %<br />

- Anteil vom Schenker vor 2009 erworben<br />

wurde<br />

- Anteil im Privatvermögen gehalten werden<br />

- Verkauf erfolgt 5 Jahre nach der Schenkung<br />

• Schenkungsteuer prüfen<br />

44


Maßnahmen bei Zersplitterung des<br />

Gesellschafterkreises<br />

45


Maßnahmen bei Zersplitterung des Gesellschafterkreises<br />

A Z<br />

GmbH<br />

Quelle: P+P Pöllath + Partners, SJ Berwin LLP<br />

• Verlagerung von Kompetenzen aus<br />

Gesellschafterversammlung auf Beirat<br />

• Stimmrechtsbindungen<br />

• Beachtung der 25%-Grenze in § 13 b<br />

ErbStG<br />

• Anpassung des Gesellschaftsvertrages<br />

nach ErbSt-Reform<br />

• Gegebenenfalls gemeinsame Anlagevehikel<br />

Seite 46<br />

46


Teil I Einleitung<br />

Teil II <strong>Family</strong> <strong>Office</strong> <strong>–</strong> Organisation <strong>für</strong> die Verwaltung <strong>private</strong>r <strong>Vermögen</strong><br />

Teil III Ausgewählte Gestaltungsfragen<br />

Teil IV Dienstleistungen <strong>für</strong> <strong>Family</strong> <strong>Office</strong>s bei Goldman Sachs<br />

47


Private<br />

Wealth<br />

Management<br />

Europa,<br />

Mittlerer Osten<br />

& Afrika<br />

Institutional Wealth Management (IWM)<br />

UK /<br />

Irland<br />

Direkter Zugang zu allen Divisionen<br />

Direkter Zugang zu allen Assetklassen<br />

Einmalige Co-Investment Chancen<br />

Quelle: Goldman Sachs<br />

Mittlerer<br />

Osten<br />

Private Wealth Management<br />

Europa, Mittlerer Osten & Afrika<br />

Management Team<br />

Skandinavien<br />

& Russland<br />

Süd-Europa<br />

New<br />

Markets<br />

Institutional Wealth Management (<strong>Family</strong> <strong>Office</strong>s)<br />

Deutschland<br />

& Österreich<br />

Als integrativer Teil der Investment Management Division arbeitet IWM eng mit allen institutionellen<br />

Divisionen, wie z.B. Trading Floors, Research und Goldman Sachs Asset Management zusammen.<br />

Ziel ist es, unseren Klienten Zugang zu allen Assetklassen sowie individuellen Lösungen unter<br />

Nutzung unserer institutionellen Ressourcen zu bieten.<br />

Enge Kooperation mit dem Merchant Banking & Investment Banking, um Co-Investments mit<br />

Goldman Sachs zu ermöglichen.<br />

Benelux &<br />

Frankreich<br />

48


Institutional Wealth Management (IWM)<br />

Aktuelle Themenschwerpunkte<br />

1) Taktische Investitonen in exportorientierte Aktien mit hohem Exposure zu Schwellenländern<br />

2) Fremdwährungsanleihen aus rohstoffreichen Schwellenländern<br />

3) Dividendenstrategien<br />

4) Volatilität<br />

5) Single Stock Risk Management (Yield Enhancement)<br />

6) Absicherung von Zinsänderungsrisiken aus Immobilien-Exposure<br />

7) Währungsdiversifikation (Carry Trades)<br />

8) EUR/USD Absicherung<br />

9) Gold<br />

10) Alternative Co-Investitionen<br />

Quelle: Goldman Sachs<br />

49


Kontaktdaten<br />

Prof. <strong>Dr</strong>. <strong>Andreas</strong> Söffing<br />

Partner<br />

+49 (0)69 50 50 32 144<br />

SJ Berwin LLP<br />

Hamburger Allee 1<br />

60486 Frankfurt am Main<br />

andreas.soeffing@sjberwin.com<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Andreas</strong> Richter<br />

Partner<br />

+49 (30) 25353-132<br />

P+P Pöllath + Partners<br />

Potsdamer Platz 5<br />

10785 Berlin<br />

andreas.richter@pplaw.com<br />

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