10SVEN LÜSCHER11«Der <strong>FC</strong> <strong>Aarau</strong> war für uns Oftringer der Club, zu dem man hinaufschaute»MARCEL PETERMANNSven Lüschers Wechsel vom <strong>FC</strong> Winterthurzum <strong>FC</strong> <strong>Aarau</strong> sorgte für reichlich Zündstoff.Im Gespräch mit HEIMSPIEL war dies nur einRandthema. Der «verlorene Sohn», der nachneun Jahren wieder aufs Brügglifeld zurückgekehrtist, lässt seine bisherige LaufbahnRevue passieren und erzählt, wie er sich ambesten vom Fussball-Alltag erholt.«Spielst du morgen gegen deinen ehema -ligen Club?» – Sven Lüscher hätte es beimInterviewtermin mit HEIMSPIEL verraten kön -nen, einen Tag vor der Partie zwischen dem<strong>FC</strong> <strong>Aarau</strong> und dem <strong>FC</strong> Winterthur; die nächsteMatchzeitung ging ja erst vier Tage später inden Druck. Doch Lüscher wusste es selbernoch nicht: «Wenn der Trainer will, dass ichspiele, bin ich bereit», äusserte er sich diplo -matisch zu diesem Thema.Über die ganze Polemik rund um seinen vorzeitigenWechsel von den Eulachstädternzum <strong>FC</strong>A wurde in den letzten Tagen undWochen ausführlich berichtet. Über denRückkehrer selbst hat die Öffentlichkeit abernoch nicht sehr viel erfahren. Grund genug,das an dieser Stelle nachzuholen.Wie der um ein Jahr jüngere Sandro Burkiwuchs auch Sven Lüscher in Oftringen auf.Gemeinsam gingen die beiden Talente beimörtlichen Fussballverein auf Torejagd. AlsSandros – leider inzwischen verstorbener –Vater Beat beim <strong>FC</strong> <strong>Aarau</strong> Trainer der U-<strong>15</strong>-Auswahl wurde, übten fortan Sandro undSven ihr grösstes Hobby auf dem Brügglifeldaus. «Der <strong>FC</strong> <strong>Aarau</strong> war für uns Oftringerder Club, zu dem man hinaufschaute. MeinTraum war es schon immer, einst Fussball-profi zu werden. Mit diesem Wechsel sah ichmein grosses Ziel einen wichtigen Schrittnäherkommen.» Die Wege von Burki juniorund Lüscher trennten sich etwas später.Sandro debütierte bereits mit 16 Jahren inder Nationalliga A beim <strong>FC</strong> Zürich. Und auchSven entwickelte sich stetig und fand als 17-Jähriger Aufnahme in der U-21 des <strong>FC</strong> <strong>Aarau</strong>.Ein halbes Jahr später durfte auch Lüscherseine Premiere in der höchsten Spielklassefeiern, am 6. April 2002, bei einem Teil -einsatz auf der Lausanner Pontaise.Als beim <strong>FC</strong> <strong>Aarau</strong> die finanziellen Nöteimmer grösser wurden und Ende 2002 garder Konkurs drohte, bedurfte es eines grossenKraftaktes, um mit rigorosen Sparmassnahmenund Spendenaktionen den Club zuretten und mit der Gründung einer Aktien -gesellschaft den <strong>FC</strong>A wieder auf gesundeBeine zu stellen. Zu den Opfern der Sanierunggehörte die U-21-Mannschaft, welcheim Januar 2003 aus Kostengründen auf -gelöst wurde. «Der Frust war sehr gross, alsuns diese Massnahme mitgeteilt wurde. Daswar wie ein Faustschlag ins Gesicht», erinnertsich Lüscher.Der Nachwuchsspieler legte daraufhin denFokus auf einen erfolgreichen Abschlussseiner Lehre als Sanitärmonteur und kicktewährend dieser Zeit beim 2.-Ligisten <strong>FC</strong>Rothrist. Nach einem weiteren halben Jahrbeim <strong>FC</strong> <strong>Aarau</strong> sah der Mittelfeldspielerunter Trainer Alain Geiger keine Perspektivenmehr und wechselte in die 1. Liga zumSC Zofingen, trainiert von Erminio Piserchia,Lüschers Förderer in <strong>Aarau</strong>s U-21. Für dasTalent aus Oftringen war Fussball auf einmalnur noch ein Hobby neben seinem 100%-Pensum als Sanitärinstallateur.Beim damaligen Challenge-League-VereinSC Kriens erhielt Lüscher die Möglichkeit,seine Fussballkarriere nochmals zu lancieren.Noch immer mit dem Status «Feierabendkicker»,überraschten Lüscher und derSCK die Liga. Beinahe wäre den Innerschweizernin der ersten <strong>Saison</strong> gar derAufstieg geglückt. Lüscher, der in den zweiJahren bei Kriens in 57 Partien <strong>15</strong> Treffererzielte, weckte seinerseits das Interesse vonMartin Andermatt, dem Trainer des BSCYoung Boys.«Aus Gewohnheit wäre ichfast an der Autobahnausfahrt<strong>Aarau</strong> West vorbeigefahren»«YB war für mich wie eine andere Welt. Derprofessionell geführte Club, das topmoderneStadion ...», denkt Lüscher an jene Zeit zurück,die für ihn noch schöner hätte aus -fallen können, wäre Andermatt nicht bereitsnach drei Spieltagen entlassen worden. Im3-5-2-System von Vladimir Petkovic spielteder junge Aargauer bald keine Rolle mehr.«Eigentlich wollte ich mich bei YB durchbeissen.Doch als mir Petkovic mitteilte, dassich nach der Winterpause nicht ins Trainings -lager mitfahren dürfe, zog ich die Konsequen -zen und löste meinen Vertrag auf.» Lüscherfand beim <strong>FC</strong> Winterthur eine neue Herausforderung,wo er in den letzten fünf Jahren zuden absoluten Leistungsträgern zählte.Nun beginnt für Sven, neun Jahre nachseinem Abschied vom Brügglifeld, beim <strong>FC</strong><strong>Aarau</strong> ein neues Kapitel. «Ich empfinde eswie ein Heimkommen», beschreibt er seineRückkehr. Der Arbeitsweg von seinem WohnortRothrist aus ist markant kürzer geworden.«Aber am Anfang wäre ich ein paar Mal auslauter Gewohnheit fast an der Autobahn -ausfahrt <strong>Aarau</strong> West vorbeigefahren!»
12MARCEL PETERMANNSchon damals mitder Nummer 14im Einsatz. SvenLüscher im Januar2003 bei seinemletzten Auftritt mit<strong>Aarau</strong>s U-21.SVEN LÜSCHERSeinen Einstand mit dem Tor im Cup gegenSt. Gallen bezeichnet er als märchenhaft.«Zuvor hatte ich ja nur zwei Mal mit derMannschaft traininert. Der Kennenlernprozessist noch immer voll im Gange. Aber dieTeamkollegen machen es mir leicht, michschnell zu integrieren.»In seiner Freizeit zieht sich Lüscher gernezurück. «Ich bin sehr naturverbunden, dasgibt mir den nötigen Ausgleich. Sei es beieinem Waldspaziergang oder beim Fischenauf dem See.»Ruhig und fast menschenleer ist es auch inder <strong>Aarau</strong>er Altstadt während des Gesprächsmit Sven Lüscher. – Was wohl in den historischenGassen abgehen würde, sollte der<strong>FC</strong>A auch Ende <strong>Saison</strong> auf Platz 1 stehen?Marcel PetermannEhemalige U-21-Spieler des <strong>FC</strong> <strong>Aarau</strong>Die <strong>Saison</strong> 2001/02 verlief für die U-21 des <strong>FC</strong> <strong>Aarau</strong>,trainiert von Erminio Piserchia, überaus erfolgreich.Die «jungen Wilden» wurden Aargauer Cupsiegerund konnten den Aufstieg in die 1. Liga feiern.HEIMSPIEL zeigt auf, wie sich die beruflicheLaufbahn von vier ehemaligen Teamkollegen SvenLüschers entwickelte.David Degen bestritt 30 Partienin <strong>Aarau</strong>s 1. Mannschaft, ehe erzum <strong>FC</strong> Basel wechselte. Nachden Stationen Borussia Mönchengladbachund BSC Young Boyskehrte Degen auf diese <strong>Saison</strong>hin zum <strong>FC</strong>B zurück. Der Mittelfeldspielerwurde bisher 17 MalDavid Degenin der Schweizer Nationalmannschafteingesetzt.Stephan Meier ist seit 2003 einAushängeschild der SchweizerBeachsoccer-Nationalmannschaft.Im Jahr 2005 war Meier Finalistbei der Mister-Schweiz-Wahl. Zusammenmit seiner Freundin, derStephan MeierEx-Miss-Schweiz Anita Buri, geniesstder Erlinsbacher mit brasilianischenWurzeln hierzulande«Promi-Status».Alain Schultz reifte beim <strong>FC</strong>Wohlen zur Leaderfigur und verbrachtedort insgesamt 6 JahreAlain Schultz(61 Tore). Zwischenzeitlich spielteSchultz während anderthalb <strong>Saison</strong>sin der Super League bei denGrasshoppers. Im Juni 2011 kehrteSchultz zum <strong>FC</strong> <strong>Aarau</strong> zurück.Daniel Wolf beendete 2006 seineAktivkarriere beim <strong>FC</strong> IngolstadtDaniel Wolf (Regionalliga). Er studierte Sportwissenschaftund arbeitete alsKonditionstrainer und Leistungsdiagnostiker fürdiverse Vereine (z. B. 1. <strong>FC</strong> Nürnberg). Seit knappeinem Jahr ist Wolf Athletik- und Rehatrainer beim1. <strong>FC</strong> Union Berlin (2. Bundesliga).SommerkarteFür Firmenanlässe5033 BuchsRestaurant | Säle | Gästezimmerwww.burestube.ch | 062 822 14 61G E R Ü S T E A G5732 Zetzwil Tel. 062 773 26 26 www.pamo.ch6052 Hergiswil 6340 Baar 6500 <strong>Bellinzona</strong> 7503 Samedan 8820 WädenswilCarreisen ab <strong>Aarau</strong>Ideal für Firmen-, VereinsundGruppenreisen:Der klimatisierte Car mit vielKomfort steht bereit.Beratung und Buchungan allen Verkaufsstellenvon AAR bus+bahnWir feiern unser125-Jahre-Jubiläum.Feiern Sie mit uns!1888 - <strong>2013</strong>125 Jahre Schifffahrtsgesellschaft Hallwilersee AG