CottbusCottbusalternativen Jugendlichen besuchtenJugendclub zu überfallen.Diese hatten ihn allerdings 5 Minutenzuvor verlassen. so daß es zukeinen Übergriffen kam. Die Faschosfuhren sich aufgrundihresAlkohohlspiegels statt dessenselbst in <strong>den</strong> Straßengraben.10.04.<strong>1999</strong>Ein Tunesier wird in einer Straßenbahnvon mehreren Nazis bedrohtund geschlagen. An einer Haltestellein Sachsendorf schmeissensie <strong>den</strong> Mann aus der Bahn.12. 04.<strong>1999</strong>Zwei ausländische Schüler der8. Gesamtschule in Sachsendorfwer<strong>den</strong> von einer Gruppe Nazis geschlagen.Besonders der Direktorder Schule.tut sich auch diesesMal mit Nicht- Verflalten hervor.16. 04. <strong>1999</strong>ln einem Keller in SehrneUwitzwird ein Hip Hopper von drei Naz.ismehrmals ins Gesicht geschlagen17.04.99Ca. 40-50 Anhänger des .. nationalenWiderstandes" machen sich auf<strong>den</strong> Weg nach Frankfurt (Oder), umdort an einer NPD-Demo teilzunehmen.Außerdem fährt ein Bus desUnternehmens THÖNES-Reisen mitca. 40 Kamera<strong>den</strong> aus dem CottbuserUmland ebenfalls zu diesemEvent Das gleiche Busunternehmenermöglichte am 27. Februarca. 80 Kamera<strong>den</strong> die Teilnahmean der NPD-Demo in Angermünde.17.04.99Abends treffen sich abermalssechs Autos, vollbesetzt mit Nazis,in Welzow und beschimpfen undbedrohen Jugendliche.20.04.99Um des .. Führers" Geburtstag zu feiern,trieben sich in der Nacht vom 20.zum 21. größere Gruppen von NazisParolen grölend auf der Straßerum. 35 von ihnen wur<strong>den</strong> festgenommenund durften <strong>den</strong> Rest derNacht in Gewahrsam verbringen.23.04.<strong>1999</strong>Ca. 30 - 40 Nazis wollen <strong>den</strong>Jugendclub Haus der Freizeit an-Hitlers. Hübner und Brehl betätigten sich bereitsgemeinsam in der Nationalen InitiativeFreiheit für Gottfried Kussel. dem wegen NS-W iederbetätigung bis zum Sommer <strong>1999</strong> inÖsterreich inhaftierten Chef der VolkstreuenAußerparlamentarischen Opposition (VAPO).Frank Hübner gehört zu <strong>den</strong> Neonazis der erstenStunde in Bran<strong>den</strong>burg und verfügt übergute bundesweite Kontakte. Mit dem KDSdrängt er jetzt nach Inhaftierung und wirtschaftlichenSchwierigkeiten Mitte der 90erJahre wieder ins Rampenlicht zucück.Die RepublikanerNeben <strong>den</strong> Organisationen der militanten Naziszeneexistiert auch ein Kreisverband Cottbus/Spree-Neiße der Republikaner. der keinegroße Rolle spielt. Er macht sich nur durchsehr seltene Postwurfsendungen bemerkbar.Zu Wahlen wurde der stellvertretende Vorsitzendedes Kreisverbandes Andreas Heckmannals Kandidat aufgestellt und erhielt spärlicheMedienresonanz.Nazi-Subkultur: Blood & Honourln Cottbus ist eine Gruppe von etwa 20 Skinheadsaktiv. die dem rechtsextremen Blood &Honour-Spektrum zuzurechnen ist. Am 21. Juli1998 wur<strong>den</strong> zwei Nazis, Kleibert und Kruse,an der deutsch-polnischen Grenze festgenommen.Sie hatten eine größere Anzahl zum Verkaufbestimmter CDs von Nazibands bei sich,die beschlagnahmt wur<strong>den</strong>. Einen Teil derCDs erhielten sie allerdings in der Zwischenzeitzurück - sie sollen trotz eindeutiger CoversundTexte nicht indiziert gewesen sein.Nazibands und -konzerteFrontalkraft ist eine überregional bekannteCottbuser Naziband. Sänger der Band ist StenSöhndel. Söhndel wurde zu Zeiten der DeutschenAlternative als Hübners .. Ziehkind"angesehen. Er war in der DA mitverantwortlichfür Jugendarbeit. Heute spricht er in seinenTexten von der nationalen Revolution:.. Doch wenn der Sturm sich erhebt/ Und deinGlanz wieder lebt/ Dann bist du (also:Deutschland) frei./ Doch wenn der Sturm sicherhebt/ Stolz die deutsche Fahne weht/ Dannbist du frei." s Eine CD mit Frontalkrafts Nazirockwird bundesweit über Katalog vertrieben.Die Konzerte der Band im Umland und inSachsen ziehen bis zu 300 Nazis an. Söhndelund Frontalkraft sind erkennbar in die Aktivitätenvon NPD und JN involviert: So lud beispielsweisedie NPD Frontalkrah ein. bei einerWahlkampfveranstaltung in Sachsen aufzutreten.Nazikonzerte, w ie Anfang der 90er Jahre. fin<strong>den</strong>in Cottbus seit einigen Jahren nicht mehrstatt. Als Veranstaltungsorte wur<strong>den</strong> lieberRäume von Dorfkne1pen wie in Massen beiFinsterwalde und Drewitz bei Guben genutzt.ebenso ein rechter Jugendklub in Sprembergund die Diskothek Wodan in Mücka beiNiesky (Sachsen).ö uoran!Lヲョuセ@セ¦セ@ unb セ。イエA@Jt)tt ttnlal anbm 3uetnb:Wanö2rjug2nö (;ibor!titJltl( BtrfinI、。ヲセッIj@ 630118 1 10266 BtrfinGeschäfte und KneipenZur Infrastruktur der Naziszene gehören auchLä<strong>den</strong> und Kneipen. Das Top Five in der Stadtpromenadeführt in seinem Sortiment die üblicheHooliganausstattung. Über einen längerenZeitraum waren in diesem La<strong>den</strong> u.a. T-Shirtsmit Nazi-Aufschriften zu erwerben. Nach Beschwer<strong>den</strong>aus der Bevölkerung wur<strong>den</strong> dieseaus dem öffentlichen Verkauf genommen undsind seitdem neben CDs und anderem Propagandamaterialunter der Hand erhältlich.Das Trinkhaus <strong>Nr</strong>. 1 war eine (inzwischen geschlossene)Kneipe in der Innenstadt, die sichseit 1997 zu einem Treffpunkt der CottbuserNaziszene entwickelt hatte. So kam es in Verbindungmit dem Trinkhaus immer wieder zuÜbergriffen und Ausschreitungen. Die KneipeZur Windsbraut in Cottbus-Sachsendorf hatheute die gleiche Bedeutung als Sammelpunkt.Vorwiegend an <strong>den</strong> Wochenen<strong>den</strong> treffensich in <strong>den</strong> Kneipen größere Gruppen vonNazis, die von dort ausgehend die nähere Umgebungterrorisieren.FußballBei Spielen des Zweitbundesligisten FC EnergieCottbus gibt es Fanblöcke, in <strong>den</strong>enrechtsextreme Symbole gezeigt und Parolengerufen wer<strong>den</strong>. Bei Spielen w ird rechtsextremePropaganda (CDs und Zeitschriften) verkauft,ausländische Spieler wer<strong>den</strong> von rechtenEnergiefans beschimpft. und im Zusammenhangmit Spielen von Energie Cottbuskommt es immer wieder zu rechten Übergriffen.wie beispielsweise am 27. Februar 1998.Nach einem Auswärtsspiel sammelten sichetwa 50 Nazi-Hooligans auf dem CottbuserBusbahnhof. Sie stürmten die nahe gelegenealternative Kneipe Marie 23 und verprügeltenGäste. Danach zogen sie zum alternativen Jugendbegegnungszentrum.bewarfen es mitSteinen, brüllten Parolen und verklebten Aufkleberder JN.Zu Ausschreitungen kam es ebenfalls am 13.April 1998, als Energie Cottbus gegen <strong>den</strong> FCSt. Pauli spielte. Die Busse der St. Pauli Fansdieals politisch links gelten - wur<strong>den</strong> mit Steinenbeworfen. Zuvor wur<strong>den</strong> im Stadion Aufrufefür die NPD-Kundgebung am 1. Mai 1998in Leipzig verteilt und überall waren schwarzweiß-roteFahnen zu sehen. Im Anschluß andas Fußballspiel verließ eine Gruppe von etwa150 Neonazis unbehelligt das Stadion derFreundschaft. sammelte sich vor dem alternativenJugendbegegnungszentrum. bewarf esmit Steinen und zerstörte dadurch Fenster.Die einige Zeit später eingetroffene Polizei beschränktesich darauf. die Neonazis in RichtungStadtmitte abzudrängen.Es bleibt während und nach solchen Fußballspielennicht ,nur' beim Verteilen von Nazi-Propagandamaterialund beim Angreifen von Häusernund Kneipen. Es wer<strong>den</strong> auch gezieltMenschen überfallen. die von ihrem Aussehenher politisch links eingestellt scheinen. Sowurde am 24. Oktober 1998 nach einem Energie-Cottbus-Spielein junger m。ョイNセ@ in seinemAuto angegriffen, weil er ein Pali-Tuch trugund Punk-Musik härte.Der Afrikaner Amadou Moudachirou, Spielerbeim Energie Cottbus. hat jetzt die Konse-COTTBUSER, AUfGEWACHT:DENN ES REICHT!Wo sind Eure Stimmen gegen die fortschreitendeEinwanderung von Volksfrem<strong>den</strong>in unsere Stadt, gegen Sozial- und Arbeits·platzabbau, Mietwucher, ausufernde Kriminalität oder die Verwahrlosung von Volkund Heimat? Wo sind Eure Rufe, wenn (nicht nur in Cottbus) die nonkonforme Jugendrigoros verfolgt wird, h。オウ、オイ」ッウオエZィオョ セョ@ und Versammlungsverbote in bewährterStasimanier an der Tagesordnung -sind und die gleichgeschaltete Presse gegenAnders<strong>den</strong>kende lügt und heut, daß skh sprichwörtlich die 6alken biegen? Wassagt Ihr, wenn hingegen Treffpunkte krimineller Punker, perverser Sexlsten und gewalttätigerkommunistischer Chaoten als 11 alternative Jugendprojekte 11 von städtischenBehör<strong>den</strong> finanziell gefördert wer<strong>den</strong>? Schweigt Ihr aus Angst vor <strong>den</strong> Hä·schern der bundesdeutschen "Wortpolizei'' oder weilihr es nicht besser wißt? 'WIRABER WOLLEN EINE ZUKUNFTundwir wünschen, daß wir unseren Kindern Irgendwann eine schöne und sichereHeimatstadt bieten können. Deswegen fordern wir ein Cottbus, in welchem Kriminalitätund Gangsterturn bekämpft, die Verfremdung und siuliche vセイッィオョァ@ セ・ᆳstoppt und der Jugend eine positive Perspektive セエョ・ョ@ wird. Wir fordern zudemMeinungsfreiheit und das Recht, über die Zukunft unserer deutschen Heimat diskutierenzu dürfen, ohne Versammlungsverbote, Maulkorberlasse und Hausdurchsuchungenbefürchten zu müssen. Wir rufen alle Cottbuser auf, an der Gestaltung derZukunft in unserer Stadt mitzuwirken und gemeinsam gegen Spleßertum, kommunistischenKleingeist und multikulturellen Vielvölkerbrei anzutreten. Wollt Ihr uns, derJugend, nur Schul<strong>den</strong>- und Müllberge, Dönerbu<strong>den</strong>,Konsumcenter und Betonsiedlungen hintedassen?Hoffentlich nicht!Cottbuser, organisiert <strong>den</strong> nationalen Widerstand!Werft die antideutschen Reaktionäre endlich ausihren Amtsstuben! Unsere Heimat ilt uns zuwertVoll, um sie frechem Gesindel zu übetlassenlNICHT LINKS!· NICHT RECHTS!DEUTSCH!Dielei F/utb!Jit wurde von Cotrbtaer sセィoiセュ@ und Stu<strong>den</strong>re.J IOivfe juntMュセイャセa@ und Arbeitslosen mit uョイセ イゥオョイ@ der NPD finJnli!tt und rmel/t.Konukunschrfft: ArbeitSkreis HeimatSchutt Cottbus, PF 523, 03005 Cottbusgreifen. Die anwesen<strong>den</strong> Jugendlichenkönnen das aufgrund ihrerpersonellen Überlegenheit verhindern.27.04.<strong>1999</strong>Die Nazis unternehmen einenzweiten Versuch, das Haus derFreizeit anzugreifen und habendiesmal Erfolg. Ein Teil der anwesen<strong>den</strong>Jugendlichen kann fliehen,zwei wer<strong>den</strong> im Inneren der Gebäudeszusammengeschlagen.30. 04. <strong>1999</strong>Bei einem Schulfest am NiedersorbischenGymnasium wird einerFrau von Nazis ins Gesicht geschlagen.Die anwesende Gruppeder Nazis grölt auf dem SchulhofParolen. pöbelt Leute an und zeigt<strong>den</strong> Hitlergruß. Keiner der Anwesen<strong>den</strong>ist geneigt einzugreifen,die betroffana Frau verläßt aufgrunddarsich zuspitzen<strong>den</strong> Situationdas Gebäude durch <strong>den</strong><strong>Hinter</strong>ausgang.01. 05.<strong>1999</strong>ln Cottbus gründet sich unter Beteiligungvon Frank Hübner (Vorsitzenderder mittlerweile verbotenenDeutschen Alternative) einKampfbund Deutscher Sozialisten.Sie verstehen sich als .. Diskussions·und Kampfforum auf der Basisdes gemeinsamen Bekenntnisseszu Volk und Nation" und sind"parteiunabhängig". (Zitate sindder Langener Erklärung" entnommen)08. 05.<strong>1999</strong>Bei einer Gartenparty in Schmellwitzwer<strong>den</strong> die anwesen<strong>den</strong> HipHopper von sieben Nazis belästigtEbenfalls in Schmallwitz findet ineiner Wohnung eine Nazi - Partystatt. Einige der Gäste benehmensich im Laufe des Abends im Trinkhaus<strong>Nr</strong>. 1 daneben. Der genervteBesitzer ruft die Polizei. Da diese<strong>den</strong> Ort der Party schon einmalaufgrundvon Ruhestörungenkann(e, fuhr sie die Nazis zu ihrenKamera<strong>den</strong> zurück.09.05. <strong>1999</strong>Gegen 12.00 Uhr laufen ca. zehnNazis . Sieg Heil" und .. Ausländer3839
CottbusRausH grölend unter dem wachsamenAuge des Gesetzes durch <strong>den</strong>Cottbuser Bahnhof. Später begleitetdie Polizei. an diesem Tag sogarmit einem Hubschrauber ausgestattet.ca. 50 Reichskriegsflaggentragende Nazis zum Stadionder Freundschaft. wo an diesemTag das Fußballspiel EnergieCottbus gegen St Pauli stattfindetKurz vor Ende des Spieles verläßteine größere Gruppe das Stadionund greift die Busse der Pauli Fansan, einige Scheiben gehen zuBruch.Auf dem Weg vom Stadion wer<strong>den</strong>auch einige Scheiben des EineWeft La<strong>den</strong> Hauses zerstört.Gegen 17. 30 Uhr sammelt sicheine Gruppe von 50 - 70 Nazis aufdem Busbahnhof. Diese Gruppebewegt sich gezielt zum Jugendbegnungszentrumdes Vereins fürein multikulturelles Europa in derBahnhofstraße. Auf dem Weg jagensie noch einige Jugendliche.Die Nazis versuchen in das Hausdes Vereins einzudringen, zerstörenFensterscheiben beschimpfenund bedrohen die sich im Hausbefindlichen Jugendlichen.Die Polizei läßt sich herab, auchmal vorbeizuschauen, die Naziserst einmal abzudrängen. um siespäter in Kleingruppen wiederdurchzulassen. Eine Anzeige desVereines wollen die anwesen<strong>den</strong>Polizisten nicht aufnehmen. Siehalten <strong>den</strong> Vorfall auch nicht für so ·bedeutend. daß sie eine Presseerklärungherausgeben. Auf Nach·frage von Journalistinnen betonensie auch, daß nur ein Drittel derFestgenommenen Cottbuser seien.11.06.<strong>1999</strong>ln der Straßenbahnlinie 2 wer<strong>den</strong>gegen 19.00 Uhr zwei Jugendlichevon zwei Nazis angepöbelt DenJugendlichen wer<strong>den</strong> außerdemSchläge angedroht. Die Nazissingen rassistische Lieder. Als siean der Stadtpromenad e ausstei·gen. treffen sie auf andere nationaleMitstreiter und singen gemeinsamweiter.Gegen 21.00 Uhr wird in einer ausSachsendorf kommen<strong>den</strong> Straßenbahneine Gruppe von elf afrikanischenAsylbewerbern, die sich inBegleitung von sieben deutschenquenz aus diesem Zustand gezogen. Er ver- .,läßt <strong>den</strong> Verein. Die Gründe für seinen Umzugnach Karlsruhe sind Rassismus, Frem<strong>den</strong>haßund Pöbeleien außerhalb des Stadions.Schulen und in JugendklubsEine rechtsorientierte Ideologie und ihr Lifestylew ur<strong>den</strong> in Cottbus wie auch in vielen anderenStädten zu einer prägen<strong>den</strong> .. Kultur" fürJugendliche. Die Aktionsfelder der rechtsextremorientierten Jugendlichen sind natürlichSchulen und die Jugendklubs.Jugendliche Nazis treten an <strong>den</strong> meistenSchulen in Erscheinung. Oft sind sie in derLage, Diskussionen an der Schule oder im Unterricht zu beeinflussen. Immer wieder wer<strong>den</strong>Flugblätter verteilt.Die Lehrerinnen stehen dieser Situation meisthilflos gegenüber. ignorieren sie oder versuchensie abzuwerten. Öffentlich zur Sprachegebracht wird sie selten. und wenn, dann nur inHinblick auf die ausgeübteGewalt. So wer<strong>den</strong>wohl auch in ZukunftrechtsorientierteSchülerinnen zunehmendSchulen dominieren.Cottbusbleibtdeut:sch!Scböntr Wobntn in Cbs.Aktion "Dreck muß weg"Am 27. März 1998kam es an der 1 . Gesamtschulein Sandow zu einem brutalenÜberfall auf einen Schüler afghanischer Herkunft.Während des Unterrichts stürmte einmaskierter Mann in die Klasse, w ährend einzweiter Mann an der Tür w artete. Der ersteschlug gezielt auf <strong>den</strong> Schüler ein, der schwereVerletzungen erlitt. Nur ein anderer Schülerversuchte, einzugreifen. Die Täter konnten unerkanntentkommen. Dieser Vorfall ist nur einHöhepunkt der rechtsextremen Vorfälle anCottbuser Schulen.Ebenso sind in <strong>den</strong> meisten Cottbuser Jugendklubsjugendliche Nazis anzutreffen. Sie tretenin größerer Zahl auf. bedrohen und diskriminierenmittels physischer und psychischer Gewaltandersdankende und -aussehende Jugendliche,die so aus <strong>den</strong> Klubs hinausgedrängt wer<strong>den</strong>.Diese Entwicklung w ird im allgemeinen von <strong>den</strong>Betreiberinnen und Angestellten hingenommen.Die Diakonie unterhält in Cottbus-Sachsendorf<strong>den</strong> Jugendklub Flash 29. Schon 1997 fiel derhauptsächlich von rechten Jugendlichen besuchteKlub auf. ln dem Sozialzentrum, in dasder Klub integriert ist. sind außerdem ein Behindertenvereinund eine Flüchtlingsberatungsstelleansässig.Dort undim UmfeldNull Bock auf des Klubskam es wiederholtzuSchwindlersÜbergriffenMjgtfdurch Nazis.Schluß mit der rassistischen 1998 wurdeAnti-Deutschen-Hetze in Rene KoswigalsPresse, Funk und Film!Deutsche, wacht aufl ABM-Krafteingestellt.Koswig warstellvertretender Vorsitzender der DA. M ittlerweilew ird der Klub ausschließlich von jugendlichenund schon aus DA-Zeiten b.ekanntenNazis besucht.Die einzigen Reaktionen auf das Öffentlichmachender Tatsache, daß Koswig als ABM-Kraftin einem Jugendklub tätig ist, waren zum einendie Aussage eines anderen Jugendhilfeträgers.dies sei Personalangelegenheit derDiakonie, da mische man sich nicht ein. undzum anderen die Aussage der Diakonie. KoswigsAnstellung sei Sache des Arbeitsamtes.Ein großes rechtes PotentialEinschränkend muß gesagt wer<strong>den</strong>. daß sichdie Darstellung der rechtsextremen Szene indiesem Beitrag hauptsächlich an Organisationsstrukturenorientiert. Ein rechtsextremesWeltbild ist aber nicht in erster Linie an eineParteimitgliedschaft o.ä. gebun<strong>den</strong>. Rassistischeund nationalistische Vorstellungen sindgesellschaft lich soweit akzeptiert. daß sichrechtsextreme Ideologie auch ohne Zutun beispielsweise der NPD reproduzieren kann. Undum solch ein W eltbild gew alttätig umzusetzen,bedarf es auch keines Parteibuches in derTasche. Die Funktion rechtsextremer Parteienund Vereinigungen besteht zum großen Teildarin, in <strong>den</strong> rechten Mainstream ordnend einzugreifenund seine Organisation zu fördern.Cottbus verfügt über ein großes Potential anrechtsextrem Orientierten. Es ist zu beobachten,daß sich die einzelnen Jugendlichen undCliquen, auch durch <strong>den</strong> Einfluß von NPD undJN, zunehmend vernetzen und handlungsfähigeOrganisationsstrukturen entwickeln. Momentanwäre es noch falsch zu behaupten, dieNaziszene würde in der Stadt generell eineHegemonie ausüben. Sie versucht es. und ineinigen Räumen dominiert sie bereits: in bestimmtenJugendklubs und Wohnvierteln. inSchulklassen, im FC-Energie-Fanblock ... ln ihremKampf um die Hegemonie und in der aggressivenVerdrängung von allem und allenNicht-Rechten ist die Naziszene sow eit, daßsie zum einen für eine große Zahl Jugendlicherprägend ist und gesagt w er<strong>den</strong> kann:Rechts ist 'normal'. Zum anderen ist es fürAusländerinnen, Linke, nicht-rechte Jugendliche{lebens)gefährlich, sich in der Stadt zu bewegen.Zudem muß Cottbus bei fehlenderIntervention damit rechnen. daß rechtsextremeOrganisationsstrukturen weiter ausgebautwer<strong>den</strong>. daß das rechtsextreme Potential1n dieser Stadt gebündelt w ird und in die Lagekommt. in politische Auseinandersetzungeneinzugreifen.Ob es der Stadt gelingt, diese Entwicklungaufzuhalten, bleibt offen, meint doch z.B. einstädtischer Politiker, Jugendliche seien rechts,weil das deutsche Nationalbewußtsein nichtgenügend gepflegt werde: .. Nationales Selbstwertgefühl,das offene Bekenntnis zur deutschenNation ist <strong>den</strong> demokratischen Parteiender M itte abhan<strong>den</strong> gekommen. ( .. .) Auch somacht man <strong>den</strong> rechten Rand stark und eineProtesthaltung salonfähig."' 7 Der das sagt,heißt Wolfgang Bialas. ist CDU-Kreisvorsit·zender und städtischer Beigeordneter fürRecht, Sicherheit und Ordnung.Quellen:1) Informationsbroschüre der Cottbuser Stadt·verwaltung2), 3), 4) Lausitzer Rundschau, 2.6.<strong>1999</strong>5) Langener Erklärung, Gründungsautruf desKDS6) Frontalkraft, .. Wenn der Sturm sich erhebt"7) l。オ ウ ゥ エコセイ@ Rundschau. 18.5.1998CottbusFrauen befan<strong>den</strong>, von 20 - 25 Nazisangegriffen. Die Nazis steigen inder Gelsenkirchner Allee ein. grölen. Ausländer raus·. beschimpfendie Frauen mit . Rassenschande"und beginnen auf die Asylbewerbereinzuschlagen. Höhe Thiemstraßewird eine Notbremse gezogen, dieNazis steigen aus und bewerfenihre Opfer mit Steinen. Die Gruppeder Angegriffenen fährt noch zweiStationen und läuft bis nach Sandow,um von dort <strong>den</strong> Krankenwagenzu alarmieren. Dann kommtauch endlich die Polizei.Drei der Opfer müssen im Krankenhausbehandelt wer<strong>den</strong>, eineschwangere Frau muß einige Tagedort verbringen. Als die drei mitdem Nachtbus ins Heim zurückfahren,wer<strong>den</strong> sie w iederum von einerGruppe Nazis angepöbelt.Gegen 22.00 Uhr grölt eine Gruppevon Nazis im Bereich Straße derJugend I Busbahnhof . Hoch dienationale SolidaritätH.12. 06. <strong>1999</strong>Vor einem Hauseingang in Madlowwer<strong>den</strong> zwei Jugendliche mit.Scheiß ZeckenH beschimpft18.06.<strong>1999</strong>Gegen 0.45 Uhr greift eine Gruppevon 10- 15 Nazis das Jugendbegnungszentrumin der Bahnhofstr. 45an. Sie grölen Parolen, zerstörenFensterscheiben, versuchen dieTür aufzubrechen, klettern die Fassadehoch. Die Polizei kommt nachzwei Telefonanrufen gegen 1.00Uhr vorbei, und begrüßt die Jugendlichenim JBZ mit <strong>den</strong> Worten:• Was habt <strong>den</strong>n Ihr schon wiedergemacht?".Am Abend hatte es wieder einmalein Fußballspiel des 1. FC EnergieCottbus gegeben, nach dem schongrößere Gruppen von Nazis I HooligansParolen gröl end, die Straßeder Jugend entlanggezogen sind.Diese Chronologie erhebt keinerleiAnspruch auf Voll ständigkeit4041