Rechte "Subkultur"Rechte "Subkultur"Die Naziband Senfheads wurde 1995von <strong>den</strong> Senftenberger Nazis Ronny Teichert(Bass), M ichael Kunzendort (Drums)... B umski " (Gitarre) sowie <strong>den</strong> bei<strong>den</strong>Auswärtigen Carsten (Gitarre) und Andre(Gesang) gegründet. Später verließenAndre und .. Bumski" die Band undwur<strong>den</strong> durch Matthias Josser und MaikHandrack ersetzt. Handrack verfassteschon vorher die Texte der Band. Beimrechten Musikvertrieb Feier-Frei-Recordsveröffentlichte die Band ihre bishereinzige Platte .. Grüße aus der Heimat".Mit Texten w ie .. linke Parasiten"oder .. Smash the Reds" erklären sie Antifaschistinnenund linken Jugendlichen.die nach Meinung der Senfheads .. Abschaumund Dreck" sind. <strong>den</strong> .. Krieg".Seit Februar 1996 hatte die Band mehrereKonzertauftritte. Diese fan<strong>den</strong> zumgrößten Teil in Bran<strong>den</strong>burg und Sachsen,einige aber auch im Ausland. statt.Am 19. Juli 1997 beteiligten sich dieSenfheads an einem Konzert in Vincenza(Italien). Dafür mietete die Band extra einenReisebus, selbst Nazis aus Sachsenund Ba<strong>den</strong>-Würtemberg reisten zu diesemKonzert an.ln Lauchhammer fand am 27. September1997 auf einem festungsartigen Geländeder Nazirockergruppe McBonesein Konzert mit rund 200 Nazis statt. Neben<strong>den</strong> Senfheads traten dort die ebenfallsaus Sanftenberg stammen<strong>den</strong> Sturm& Drang sowie die Bands Frontalkraft(Cottbus) und Störfaktor (Riesa) auf.Am 15. November 1997 sollte in Schluckendorf(bei Beelitz) ein als Geburtstagspartygetarntes Konzert stattfin<strong>den</strong>.Es reisten ca. 100 Nazis aus mehrerenBundesländern und aus Skandinavienan. Die von einer Anwohnerin alarmiertePolizei räumte <strong>den</strong> Saal. Währenddessenwur<strong>den</strong> von <strong>den</strong> anwesen<strong>den</strong> NazisParolen wie .. Sieg Heil" und .. Wir sind dernationale Widerstand" skandiert. Die Polizeifand Fanzines. Liederbücher und Versandkatalogem it rechtsextremen Inhalt.Nach Einschätzung des ArbeitskreisAntifaschismus Sanftenberg gehörendie Senfheads der Blood & HonourSektion Bran<strong>den</strong>burg an. Zumindestkonnten die Senfheads ihre Kontakte zuanderen Bands und Naziskingruppendurch die zahlreichen Liveauftritte ausbauen.Geprobt hatte die Band eine Zeit lang ineiner Kneipe im Dorf Kreppen. Über ihrenderzeitigen Proberaum ist nichts genauesbekannt. (Quelle: JAMMzine.. Stand up"<strong>Nr</strong>.4, Senftenbrg)Oben erwähnte Thorshammer aus Bran<strong>den</strong>burg/Havalsind seit Mitte der 90erin der rechten Musikszene etabliert. Sieproduzierten in diesem Zeitraum ihre ersteCD in Schwe<strong>den</strong>. Ihre zweite CD.. Keep up the fight", herausgebrachtvon Movement Records (PF 18, 01720Wilsdruff). ein B&H nahes Label, wurdevorgestellt und zum Kauf empfohlen imB&H Fanzine. Bei vielen Konzerten warensie der Hauptgig. Im Zeitraum1997/98 unterhielt die Band intensiveKontakte zu Nazigr\.lppen in mehrerendeutschen Städten sowie ins Ausland.in erster Linie nach Skandinavien.Die Naziband Volkstroi aus Beeskow beiFürstenwalde proben im dortigen Stadthaus,ein Jugendprojekt. das offene Jugendarbeitbetreibt. Bandleader ist ThemasBorchert.Die Nazimusiker wechseln desöfterendie Bands. z.B. beteiligt sich Uwe Menzel,Sänger bei Proissenheads, nebenbeiauch bei der Naziband Aryan Brotherhood.Die Naziband Sturm und Drangbesteht teilweise aus Bandmitgliedernvon FrontalkraftWeitere Nazibands im Land Bran<strong>den</strong>burg:• Elite 88 (Belzig)• Indepen<strong>den</strong>t (Nauen)• Jörg Hähnel. Liedermacher(FrankfurtOder)Nazifanzines in der JVAln <strong>den</strong> Justizvollzugsanstalten (JVA) Bran<strong>den</strong>burgsist es der Naziszene in <strong>den</strong>90ern gelungen. sich zu organisierenund zu vernetzen. Eine rechte Dominanzin <strong>den</strong> Knästen und die sprichwörtlicheBlindheit der Schließer und der Anstaltsleitungengegenüber diesem Zustandleisten dem Vorschub.Daß inhaftierte Nazis sich an der Herstellungrechtslastiger Fanzines beteiligenkönnen, wurde durch einen Artikelin der Tageszeitung Junge Weit vom 19.Dezember 1996 bestätigt. ln der JVABran<strong>den</strong>burg/Geer<strong>den</strong> waren und sind inhaftierteNeonazis an der Herstellungvon mindestens drei Nazi-Skinzines beteiligt:Am .. Weißen Wolf" als wohl bekanntestesFanzine in der Naziszene. dem.. Wehrpaß" und dem .. United Skins".Der Weiße Wolf erschien erstmals 1996und soll zeitweise in der JVA - eigenenDruckerei hergestellt wor<strong>den</strong> sein·. Maßgeblichdaran beteiligt waren die damalsin der JVA inhaftierten Nazis Maik Fischer.Jens Zugehör und Jens WerneJ;,Kiocke.Erst nachdem die Medien <strong>den</strong> Umstandaufdeckten, reagierte die Anstaltsleitung,unter anderem mit Zellenrazzien.Der Wehrpaß führte in seinem ImpressumMike Danowski auf. der 1993 wegenversuchten Mordes an einem nigerianischenFlüchtling in der JVA inhaftiertwurde. Carsten Szczepanski, 1995 ebenfallswegen versuchtem Mord an einemFlüchtling verurteilt, ist maßgeblich an derHerstellung des Fanzines Wehrpaß beteiligt.Dieses ist sehr am Stil der Hammerskinsorientiert und wurde zumindestzum Teil in der JVA Bran<strong>den</strong>burg hergestellt.Jens Werner Klacke verfaßt heuteunter dem Pseudonym WehrwölfchenRund- und Bettelbriefe des Gau Bran<strong>den</strong>burg/JVABran<strong>den</strong>burg a.d.Havel.Auch bei der Herstellung der offiziellenAnstaltszeitung in der JVA Bran<strong>den</strong>burg.. Unsere Zeitung" hatten inhaftierte Nazisihre Finger im Spiel. So gelang esdem ehemaligen NF-Aktivisten Kai Müller,sich hier zeitweise als Redaktionsmitgliedzu etablieren. Der Inhalt dieserFanzines setzt sich aus antisemitischer.rassistischer und frauenverachtenderHetze sowie Konzertberichten. Interviewsrechtsextremer Musikgruppen und neofaschistischerPropaganda zusammen. lnmehreren Ausgaben w ird für Blood&Honour-und Hammerskingruppen geworben.(Quellen: <strong>Antifaschistisches</strong> Infoblatt <strong>Nr</strong>.46/1998; .. <strong>Hinter</strong> <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong> .. 1997)"Nationale Fußballturniere"und HooligansDie sportlichen Aktivitäten von Bran<strong>den</strong>burgarNeonazis beschränken sich aufdas Organisieren oben erwähnter Fußballspiele.auf das Rufen rassistischer Parolenund das Anzetteln von Schlägereienbei Spielen des Berliner Erstligisten HerthaBSC sowie mehrerer Bran<strong>den</strong>burgerund Berliner Regionalligavereine.Im Juni <strong>1999</strong> teilte der Berliner Innensenatzum Thema Hooligans unter anderemmit, daß sich bei Spielen des BFCDynamo in letzter Zeit Blood & HonourAktivisten einfan<strong>den</strong>. Auffällig sei aucheine Bran<strong>den</strong>burger Hooligangruppe namensHavelfront, deren Mitglieder ausverschie<strong>den</strong>en Städten kommen und dieregelmäßig Spiele von Hertha BSC unddem BFC Dynamo besuchen.Eine statistische Umfrage bei einemHeimspiel von Hertha BSC ergab, daßüber die Hälfte der Zuschauer aus demLand Bran<strong>den</strong>burg kam. Gerade dieserVerein versucht seit Jahren, das Problemmit rechtsradikalen Fans zu verharmlosen.Erst als das Nachäffen vonUrwaldlauten bei Ballkontakten farbigerSpieler und das .. Sieg-Heii"-Rufen mehrererhundert Hertha Fans auszuartendrohte, distanzierte sich der Verein vonAusländerfeindlichkeit und Rechtsextremismus.Vor <strong>den</strong> Bundestagswahlen1998 verteilte die NPD massiv Werbematerialvor und im Stadion. wohl wissend,in <strong>den</strong> Fanblöcken von HerthaBSC auf potentielle Wählerinnen zu stoßen.ln der gleichen Saison randaliertenHertha-Hooligans auf dem JüdischenFriedhof in Bran<strong>den</strong>burg/Havel.ln Bran<strong>den</strong>burg existieren mehrere Fanclubsvon Hertha BSC, so z.B. in Nauen.Potsdam, Barnim, Frankfurt (Oder) undStrausberg. Auffällig ist, daß die Fantransparentedieser Gruppen fast alle in <strong>den</strong>berüchtigten. mit <strong>den</strong> Buchstaben 0und P gekennzeichneten Stadionblökkenzu sehen sind: Dort. wo sich dieGlatzkopf-Bomberjacken Fangemeindetrifft. Im November 1998 wur<strong>den</strong> bei einemSpiel gegen <strong>den</strong> Ortsrivalen TennisBorussia Berlin deren antirassistisch eingestellteFans von Neonazis attackiertund die zum größten Teil ausländischenSpieler mit .. Jude, Jude" Rufen bedacht.Einen nicht geringen Anteil von Neonazisim Publikum haben die Berliner VereineBFC Dynamo und 1.FC Union sowieder Bran<strong>den</strong>burger Verein F.C. EnergieCottbus. Die besonders gewaltätigauftreten<strong>den</strong> Hooligans des BFC Dynamoüben auch auf viele Bran<strong>den</strong>burgerNeonazis eine gewisse Anziehungskraftaus. Im Mai <strong>1999</strong>, nach dem Spieldes BFC gegen Türkspor Berlin, stürmtenBFC Hooligans das Spielfeld undgriffen gezielt türkische Spieler an. lnCottbus sammelt sich bei Heimspielengegen Teams, deren Fans nicht rechtsextremsind oder einen eher linksalternativenRuf haben. eine Gruppe von 50bis 150 Neonazis neben dem Gäste-fanblock.Nazisprechchöre, Flaschenwürfeoder demolierte Busse, wie im Mai <strong>1999</strong>beim Spiel von Energie Cottbus gegen<strong>den</strong> F.C. St. Pauli, sind das Ergebnis.Bei der Fußball WM 1998 in Frankreichwurde nach dem Spiel Deutschland-Jugoslawienin Lens der französische GendarmDaniel Nivel von deutschen Hooliganslebensgefährlich verletzt. Maßgeblichdaran beteiligt war der aus Erknerstammende Christopher Rauch (23). Erstammt aus dem Umfeld der BFC-Hooligansund hielt sich häufig bei einer NeonazigruppeinRangsdorf auf. t1rretKonr:aKr wunscnen:.. KurzgeschorenesHaar, seinenDoberman undseinen Staffordshire-Kampfhundan der Seite",beschrieben ihnNachbarn in <strong>den</strong>Medien. Aus Rathenowwarenebenfalls mehrerebekannte Neonazisin Frankreich.Unter ihnendie sich selbstals BFC Fans bezeichnen<strong>den</strong>Frank PeterFurchtmann undBrian Friedrich.Eine überregionaleVernetzungBran<strong>den</strong>burgerNeonazis wirdauch durch dasOrganisieren sogenannterNationalerFußballturniereerreicht.So fand z.B. am11.0ktober 1997solch ein Turnierin Zeesen bei KönigsWusterhausenstatt. Daranbeteiligten sichRechtsextremeaus Luckau, Fürstenwalde,KönigsWusterhausen,Rathenow.Berlin undSchwerin sowiedie Blood&HonourSektionaus Sachsen.Am 20. Juni 1998.fand ein zweitesTurnier. ebenfallsin der Nähe vonMichael AlborSascha AlbortsAlccardo BehrendtUlrlch BeyerBurkhard B. BOhmMartin BreitebandChristian BusseBernd DentrichAndreas DeutloffKay OlesnerAonnyGartzOlafGeßnerNick (Duplo) GregerEike GrossAobert Gutermuth@セエオ。hォャ。mDirk HaaseStoffen HaasoMario HammerSascha HempllingAndreas HesseFranz·Kiaus HimmelreichAHons HofmolstersvenHusllgAndy JacholkeHonryJahnPalrick Klauka011k KlasczykJens Werner KlockeMathias LangNico LewenhagenJörg LewinskyRichard LatenzPater MaaßenRene M ichaelisDaniel Mörke •Klaus NeubauerDanlei NowakDhk PoserRonny Putzmannlngma SehendaraMichael SchenzelLutz SchiflokMichael SchoenbornRalf SeelaMare ScholowskiMario SchwarzMarcel Schenkf イセョォ@ s エオィ」ョイZセオ」ィ@c[オ セ エッョ@ sャ」ャ」ー[ オ ャセ ォゥ@Ronny ThomasBernd TödterThomas TskotschMichael VoigtRudrger de Vries.Marek WalsdortBrlly Zandy WagnerThomas WagnerEnrico WegingJanWeichtValkOr Wundl:rncfAndreWernerHeiko WernerMaurlce WötzelMaiCUS ZOhlko。jョ N セクセu@Erl"j11tcrung zar Gci
FaschistischeMordein Bran<strong>den</strong>burgDie Menschen, die in <strong>den</strong> letzten Jahren von Faschisten in derBundesrepublik ermordet wur<strong>den</strong>, sind schnell vergessen.Wir dokumentieren an dieser Stelle die bekannt gewor<strong>den</strong>enfaschistischen und rassistischen Morde im Land Bran<strong>den</strong>burgin <strong>den</strong> Jahren 1990 bis Mitte <strong>1999</strong>, um noch einmal daskonkrete Ausmaß faschistischer und rassistischer Gewaltdeutlich zu machen. Diese Zusammenstellung erfolgte aufgrundvonPresseberichten, so daß uns die Namen der Opferund Täter oft nur in Abkürzungen bekannt sind. Die Mehrzahldieser Morde wer<strong>den</strong> vom LKA Bran<strong>den</strong>burg und dem Verfassungsschutznicht als faschistisch bzw. rechtsextremistischbewertet, auch wenn sich die Täter in Gerichtsverhandlungenöffentlich zu ihrer Gesinnung bekennen. So wurde beispielsweiseder Mord an Timo Kählke durch Mitglieder der faschistischenWehrsportgruppe .. Werwolf-Jagdeinheit-Senftenberg"im Dezember 1992 vom Verfassungsschutz nicht als .. rechts-24extremistische Tat" eingestuft, .. da die Täter ihr Opfer ausGeldgier ermordeten". Der Verfassungsschutz verschweigthier allerdings, daß die Mörder von Timo Kählke das Geld zurBezahlung von Waffenkäufen verwen<strong>den</strong> wollten.Die Kriterien staatlicher Stellen sind für uns unhaltbar. Denndie menschenverachtende faschistische und rassistischeIdeologie und die daraus resultierende Nichtachtung für dasLeben anderer Menschen bzw. von Menschen. die als.. Menschen 2. Klasse", .. lebensunwert" etc. definiert wer<strong>den</strong>.sind eindeutige Ursache für die nachfolgend dokumentiertenMorde. Wir haben uns zwar bei der Chronologiebewußt auf Bran<strong>den</strong>burg beschränkt, möchten aber ausdrükklichan die über einhundert Ermordeten des faschistischenTerrors in der gesamten Bundesrepublik aus <strong>den</strong> Jahren 1990bis <strong>1999</strong> erinnern.24./25. November 1990, EberswaldeDer angelanisehe Vertragsarbeiter Amadeu Antonio wird nachdem Besuch des .. Hüt tengasthofs" auf offener Straße von einerGruppe faschistischer Skinheads zu Tode geprügelt undgetreten. zwei weitere angelanisehe Vertragsarbeiter w er<strong>den</strong>schwer verletzt. Zwei anwesende Zivilpolizisten schauen zu.ohne einzugreifen. Mitte September 1992 wird Sven BÖCKERwegen Mordes an Amadeu Antonio zu dreieinhalb Jahren Haftverurteilt. hinzu kommen bei Sven BÖCKER noch einmal vierJahre Haft wegen Totschlags an einem Mann in Hohensalchow(s. u.l. Im Mai 1993 wird auch das Urteil gegen Kay-Nando BÖCKER. viereinhalb Jahre Haft. wegen Mordes anAmadeu Antonio rechtskräftig. Kay-Nando BÖCKER war Kontaktpersonder verbotenen NF. Das Strafverfahren gegen diePolizisten wegen .,unterlassener Hilfeleistung" wird im Dezember1993 eingestellt. Ebenfalls im Dezember 1993 stelltedie Antirassistische Initiative Berlinerfolglos Strafantrag gegen25 weitere an der Tat beteiligte Skinheads.13. April1991, RathenowDer sowjetische Oberstleutnant A. Rustanow wird in Rathenowvon einem Naziskin gezielt mit dem Auto überfahren undstirbt. (Märkische Allgemeine Zeitung, 16.4.1991)1. Dezember 1991, Hohenselchow, KreisAngermündeEin 30jähriger Mann w ird von neofaschistischen Skinheadsaus seinem Auto gezerrt und anschließend so schwer verletzt.daß er wenig später stirbt. Sven BÖCKER wird für diesenMord zu vier Jahren Haft verurteilt, sechs weitere Tatbeteiligtewer<strong>den</strong> zu Bewährungsstrafen von sechs bis sechzehn Monatenverurteilt. (u. a. Der Tagesspiegel, 4.12.1991 J12. Dezember 1991, Sanftenberg bei CottbusDer 27jährige Timo Kählke wird von <strong>den</strong> Mitgliedern der neofaschistischen'Werwolf Jagdeinheit Senftenberg' Werner KLO-CKE. Daniel LANGNER, Maik HOFF MANN und Silvio KÖ-CHEL bei Sanftenberg in seinem Auto erschossen und anschließendverbrannt. Im Januar 1994 wer<strong>den</strong> Werner KLO-CKE und Daniel LANGNER wegen Mordes zu jeweils fünfzehnJahren Haft, bzw. neun Jahren Jugendhaft verurteilt. MaikHOFFMANNN erhielt vier Jahre und sechs Monate Jugendhaft;Silvio KÖCHEL drei Jahre Haft. Sieben weitere Mitgliederder 'Werwolf Jagdeinheit' wur<strong>den</strong> nach wenigen Tagen ausder Untersuchungshaft entlassen.3.Januar1992,GranseeVor der Discothek "Zur Wolfshöhle" in Klein-Mutz wird der19jährige lngo L. aus Grünberg von cct. 15 faschistischen Skinheadswegen einer Lappalie angegriffen und zusammengeschlagen.lngo L. stirbt vor dem Eintreffen des Notarztes. Dermutmaßliche Mörder Oliver Z. aus leh<strong>den</strong>ick wird nach dreiTagen aus der Untersuchungshaft entlassen. (Berliner Morgenpost,7.1.1992)6. April 1992, PotsdamEin 34jähriger Flüchtling aus Bulgarien wird erstochen in einemWald gefun<strong>den</strong>. Die Polizei vermutet ein Verbrechen,macht jedoch keine weiteren Angaben. (Der Tagesspiegel,7.4.1992)1. Juli 1992, NeuruppinDer 50jährige Obdachlose Emil Wendland wird im NeuruppinerRosengarten von drei faschistischen Skinheads überfallen,Faschistische Mordegeschlagen, getreten und dann erstochen. Der hauptbeteiligteSkinhead Mirko H. w ird Ende Oktober 1993 wegen Totschlagszu einer Jugendstrafe von sieben Jahren verurteilt und Anfang1997 aus der Haft entlassen. (Oranienburger Generalanzeiger,30.1 0. 1993)5. Juli 1992, Kreis PasewalkEine Gruppe von zwanzig Flüchtlingen wird bei dem Versuch,die polnisch-deutsche Grenze zu überqueren, von zwei Jägernbeschossen. Als sich zwei der Flüchtlinge aufrichten. um dieSituation einzuschätzen, wer<strong>den</strong> sie erschossen. Die Jägerflüchten nach der Tat. (Die Welt, 7. 7 .1992)7. November 1992, lehninDer 51 jährige Obdachlose Rolf Schulze wird von faschistischenSkinheads aus Ludwigsfelde zusammengeschlagen. imKolpinsee ertränkt und anschließend verbrannt. Die drei Mördersind in der verbotenen Nationalistischen Front (NFJ organisiert.Marco WENZEL war Mitbegründer der NF-OrtsgruppeLudwigsfelde. Daniel KRÜGER und Thomas SDZUJ warenebenfalls Mitglieder in der NF-Ortsgruppe. Alle drei bekundetenim Prozeß, sie seien außerdem Mitglieder der faschistischenSchönefelder Sturmtruppe. Daniel KRÜGER w ird im Juli1993 zu neun Jahren Jugendhaft, Themas SDZUJ zu siebenJahren Jugendhaft und Marco WENZEL zu sechseinhalb JahrenJugendhaft verurteilt. Im Dezember 1993 brach DanielKRÜGER zusammen mit sechs anderen faschistischen Skinheadsaus derr1 Jugendgefängnis Schwarze Pumpe aus. ZweiTage nach ihrer Flucht wur<strong>den</strong> sie von der Polizei gefaßt. (u. a.Der Tagesspiegel, Berliner Zeitung u. Oranienburger Generalanzeiger.29.6. u. 9.7.1993)7./8. November 1992, Königs WusterhausenZwei 16jährige Jugendliche, Mario' S. und Ma rio H., wer<strong>den</strong>tot neben <strong>den</strong> S-Bahngleisen der Strecke Wildau - KönigsWusterhausen gefun<strong>den</strong>. Monatelang behaupten Polizei undStaatsanwaltschaft. die bei<strong>den</strong> Jugendlichen seien beim S-Bahnsurfen aus der S-Bahn gestürzt. obwohl bekannt war. daßeiner der bei<strong>den</strong> Jugendlichen aus Angst vor Angriffen durchorganisierte Neonazis die S-Bahn fast nie betrat. Auch Hinweisenauf direkte verbale Drohungen gegen einen der bei<strong>den</strong> Jugendlichendurch Neonazis wur<strong>den</strong> von der StaatsanwaltschaftKönigs Wusterhausen nicht nachgegangen. Erst imFrühjahr 1993 nimmt die Staatsanwaltschaft die Ermittlungenwegen Mordes auf, nachdem Indizien vorgelegt wur<strong>den</strong>, diedie Staatsanwaltschaft zwangen, ihre Verschleppungstaktik zubeen<strong>den</strong>. Die Ermittlungen verliefen im Sande. (Berliner Zeitung9.11.1992, <strong>Antifaschistisches</strong> Infoblatt <strong>Nr</strong>. 22, Mai/Juni1993)6. Dezember 1992, Jänschwalde, Kreis GubenBei einem Brandanschlag auf ein Haus einer kroa tischen Familiestirbt ein kroatischer Arbeiter. Die Polizei geht von einerBrandstiftung .. mit politischem <strong>Hinter</strong>grund" aus. Die Ermittlungenverlaufen schleppend und ergebnislos. (Berliner Zeitung,FAZ, 7.12.1992)18. Dezember 1992, OranienburgDer 51 jährige Jochen Lommatsch wird von zwei faschistischenSkinheads auf einem Parkplatz mit Fußtritten gegen<strong>den</strong> Kopf ermordet. Einer der bei<strong>den</strong> Täter. Jens SCH .. wird imOktober 1993.zu acht Jahren Haft verurteilt. (u.a. Berliner Zeitung,21 .12.1992, Berliner Kurier, 25.12.1992)25