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Herzklappenfehler & angeborene Herzfehler [Compatibility Mode]

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Sandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong>= Herzklappenvitien (lat. vitium = Fehler)


GliederungSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>ÜberblickPathophysiologie beiStenose und InsuffizienzHerzinsuffizienz als möglicheFolge eines VitiumsUrsachen von<strong>Herzklappenfehler</strong>nMitralklappenstenoseMitralklappeninsuffizienzMitralklappenprolapssyndromAortenklappenstenoseAortenklappeninsuffizienzTrikuspidalklappenstenoseTrikuspidalinsuffizienzPulmonalinsuffizienz


Pathophysiologie bei Stenose undInsuffizienzSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>→ Klappe schließt oder öffnet nicht richtig→ Druck- oder Volumenbelastung→ Folge: Hypertrophie und/oder Dilatation des betroffenenHerzabschnitts bis hin zur Herzinsuffizienz


Herzinsuffizienz ISandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>= relative Herzmuskelschwäche = Myokardinsuffizienz→ myokardiale Dysfunktion mit der kardialen Unfähigkeit, eine denAnforderungen entsprechende Förderleistung zu erbringenKompensatorische Anpassungsmechanismen des Herzens:Funktionell : Frank-Starling-Mechanismus und Bowditch-Effektabgeschwächt Strukturell: „kardiales Remodeling“ (Herzhypertrophie oder –dilatation, Fibrose, Apoptose)Molekular: veränderte Genexpression (z.B. der Ca-ATPase im SR)


Herzinsuffizienz IISandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong>Folgen bei dekompensierter Herzinsuffizienz:<strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>Rückwirkungen auf andere Organe durch Stauung vor deminsuffizienten Ventrikel („Rückwärtsversagen“; z.B.Lungenödem, Hepatosplenomegalie) und Minderperfusionnach dem insuffizienten Ventrikel („Vorwärtsversagen“; z.B.art. Hypotonie bis zum kardiogenen Schock)plötzlicher Herztod


Klassifikation der Herzinsuffizienz nachder New York Heart AssociationSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>


Ursachen von <strong>Herzklappenfehler</strong>nSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil1. angeboren<strong>Herzklappenfehler</strong>2. degenerative Prozesse- Gewebsschwäche3. sklerotische Prozesse- meist Stenosen4. Klappenentzündungen (Endokarditis)<strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>


Klappenentzündungen (Endokarditis),(Einschub)Sandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong>meist durch Bakterien hervorgerufen<strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>können zu schwerer Klappenzerstörung mit septischemKrankheitsbild führen→ Folgen: Klappendestruktion mit Undichtigkeit sowie Bildungvon „Vegetationen“meist Klappenersatz notwendig


"Vegetationen" bei EndokarditisSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>Gemisch aus Bakterienrasen und Blutgerinnseln→ Emboliegefahr


"Vegetationen" bei EndokarditisSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>


"Vegetationen" bei EndokarditisSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>


Ursachen von <strong>Herzklappenfehler</strong>nSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil1. angeboren<strong>Herzklappenfehler</strong>2. degenerative Prozesse- Gewebsschwäche3. sklerotische Prozesse- meist Stenosen4.Klappenentzündungen (Endokarditis)5. rheumatische Prozesse<strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>


Rheumatische ProzesseSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>durch Streptokokkeninfektionen der oberen Luftwegeverursachtrheumatische Entzündungen v.a. an Herz, Haut, Gelenkflächen→ Folge: chronische Veränderung mit Schrumpfung undVerdickung der Klappendurch Anwendung von Antibiotika heute nur noch inEntwicklungsländernmeist Klappenersatz notwendig


Rheumatische ProzesseSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>


Rheumatische ProzesseSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>


Rheumatische ProzesseSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>


Ursachen von <strong>Herzklappenfehler</strong>nSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil1. angeboren<strong>Herzklappenfehler</strong>2. degenerative Prozesse- Gewebsschwäche3. sklerotische Prozesse- meist Stenosen4. Klappenentzündungen (Endokarditis)5. rheumatische Prozesse- akute rheumatische Herzkrankheit6. sekundär<strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>


MitralklappenstenoseSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>


Mitralklappenstenose -Pathophysiologie<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>Sandra BerkowskiundClaudia Bibergeil normales Mitralostium: 4cm 2bei Verkleinerung steigt der mittlere Druck im linken Vorhof→ Druckanstieg abhängig von der Reduktion der Öffnungsfläche:Bsp. 0,5cm 2 → Druckanstieg auf 40mmHg→ gleichzeitig: Volumenvergrößerungdes Vorhofs


Mitralklappenstenose -Pathophysiologie<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>Sandra BerkowskiundClaudia BibergeilRückstau → Druckerhöhung im Lungenkreislauf und im rechtenVentrikel→ Lungenkapillardruck übersteigt kolloidosmotischer Druck(25mmHg)→ Vermehrung des extravasalen Flüssigkeitsvolumens→ LungenödemDruckerhöhung im Lungenkreislauf und im rechten Ventrikel →Rechtsherzhypertrophie


Mitralklappenstenose - SymptomatikSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong>erst Belastungsdyspnoe wegen Lungenstauung<strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>→ Kurzatmigkeit, Hustenreiz, Brustenge; später starke Atemnotbei Eintritt der Rechtsherzinsuffienz:1. Verbesserung der PULMONALEN Symptome2. aber: Ödeme, Lebervergrößerung, Asziteswegen Erweiterung des linken Vorhofs kommt es zuVorhofextrasystolen, -tachykardien und schließlichVorhofflimmern mit absoluter Arrhythmie→ Auswurfleistung des linken Ventrikels sinktGefahr der arterielle Embolie durch Thromben aus linkemVorhof


Mitralklappenstenose – Diagnostik ISandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong> systolischer Blutdruck meist erniedrigt, diastolischer hoch→ verkleinerte Blutdruckamplitude→ reduziertes Auswurfvolumen peripher kommt es wegen des verkleinerten HMV zu einergrößeren Sauerstoffausschöpfung→ Zyanose (z.B. „Mitralbäckchen“) Auskultation: 1. paukender erster Herzton2. Mitralöffnungston3. diastolisches Decrescendo4. präsystolisches Crescendo


Mitralklappenstenose – Diagnostik IISandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong>Auskultation:<strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>


Mitralklappenstenose – Diagnostik IIISandra BerkowskiundClaudia BibergeilRöntgenbild:<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>-vergrößerter linker Vorhof führt zu Aufspreizung derTrachealbifurkation und Impression am Ösophagus;- außerdem Lungenödem durch unscharfe GefäßbegrenzungsichtbarEKG:1. Verbreiterung und Doppelgipfeligkeit der P-Welle2. Änderung des Lagetyps (von Normal- zu Steil- bis Rechtstyp)→mit zunehmender Druckbelastung des rechtenVentrikels kommt es zur Ausbildung einerRechtsherzhypertrophie


Mitralklappenstenose – Diagnostik IVSandra BerkowskiundClaudia BibergeilEKG:<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>


MitralklappeninsuffizienzSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>häufig kombiniert mit Mitralstenose(bei 1/3 aller Mitralfehler)häufiger bei Frauen


MitralklappeninsuffizienzSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>häufig kombiniert mitMitralstenose(bei 1/3 aller Mitralfehler)häufiger bei FrauenUrsachen:-rheumatische Endokarditis→ Substanzverlust der Klappen→ Schlussunfähigkeit- nicht-rheumatisch


Mitralklappeninsuffizienz -PathophysiologieSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>Rückstrom von der linken Kammer in den linken Vorhof währendSystole (= Regurgigationsvolumen)→ bis zur Hälfte des enddiastolischen Volumensdas zurückgeflossene Blut muss bei jedem Herzschlag zusätzlichbefördert werden, damit ein normales Auswurfvolumen in die Aortagelangt„Pendelblut“ = Volumenbelastung → Hypertrophie des linkenVentrikelsstärkere Füllung des linken Vorhofs durch Rückstrom→ veränderter Druckablauf im linken Vorhofaußerdem kann es über Lungenstauung auch zur Rechtsherzhypertrophieund schließlich zur Rechtsherzinsuffizienz kommen


Mitralklappeninsuffizienz –Symptomatik ISandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong>Auskultation:<strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>


Mitralklappeninsuffizienz –Symptomatik II<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>Sandra BerkowskiundClaudia BibergeilEKG:1. Linkstyp in mittelschweren Fällen2. bei längerem Verlauf:- Rechtsherzhypertrophie kommt hinzu wegenLungenbelastung- negative T-Welle3. in schweren Fällen: Vorhofflimmern → P-Welle fehlt


Mitralklappeninsuffizienz –Symptomatik III<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>Sandra BerkowskiundClaudia BibergeilRöntgenbild:1. Vergrößerung des linken Vorhofs und Ventrikels→ Impression oder Verlagerung des Ösophagus→ Raum über Zwerchfell (Kavadreieck) und hinter demHerzen ausgefüllt ist2. bei Linksherzinsuffizienz: Lungenstauung3. Verbreiterung des Herzschattens auch nach rechts, wennRechtsherzinsuffizienz hinzukommt


Sandra BerkowskiundClaudia Bibergeil


MitralklappenprolapssyndromSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong>= Click- , Barlow- oder Floppy-Valve-Syndrom<strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>Mitralsegelausbuchtung in den Vorhof während Systole(hinteres oder beide Segel)kann so stark sein, dass Klappenschluss eingeschränkt →Regurgitationhäufigste Herzanomalien bei Erwachsenenmehr Frauen als Männer betroffen


MitralklappenprolapssyndromSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>


AortenklappenstenoseSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>tritt häufig gemeinsam mit Mitralstenose aufoft durch Verkalkungen


Aortenklappenstenose –Pathyphysiologie<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>Sandra BerkowskiundClaudia Bibergeil normales Aortenostium: 2,5-4cm 2bei Verkleinerung: systolische Druckerhöhung im linken Ventrikel von120mmHg auf 200-300mmHg!systolischer Druckgradient zwischen linkem Ventrikel und Aorta ist erhöhtFolge: Hypertrophie des linken Ventrikels→ verminderte Compliance→ Anstieg des enddiastolischen Drucks im linken VentrikelLinksherzhypertrophie kann zur Linksherzinsuffizienz mit weiteremdiastolischen Druckanstieg in der Kammer und schließlich auch im linkenVorhof führen→ Lungenstauung → Belastung des rechten Herzens bis zurRechtsherzinsuffizienz = kardiale Dekompensation


Aortenklappenstenose – SymptomatikISandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>in leichteren Fällen keine Beschwerdenin fortgeschrittenen Stadien: HZV sinktleichte Ermüdbarkeit, Dyspnoe, Schwindel, Angina pectorisin schweren Fällen: Anfälle von Bewusstlosigkeit, v.a. beiBelastung→ Zeichen für Hypoxie bei vermindertem Auswurfvolumen


Aortenklappenstenose – SymptomatikIISandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>Erklärung der Angina pectoris:Hypertrophie der Herzmuskulatur erfordert mehrDurchblutung→ Blutbedarf übersteigt Blutangebot- gleichzeitig ist jedoch der Perfusionsdruck in denKoronargefäßen vermindert und der Koronarwiderstand(v.a. subendokardial) erhöht


Aortenklappenstenose – Diagnostik ISandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>systolischer RR niedrig, diastolischer RR hoch → Amplitudeklein (z.B. 115/90mmHg)Herz kann die Auswurfleistung durch Erhöhung desDruckgradienten normalisierenPulsus tardus et parvusKarotispulskurve zeigt verzögerten Kurvenanstieg(„Hahnenkammkurve“)


Aortenklappenstenose – Diagnostik IISandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>Auskultation:- lautes, rauhes Systolikum im 1. und 2. ICR (spindelfömig)→ wird bis in die Karotiden fortgeleitet- Maximum verlagert sich mit zunehmendem Schweregrad indie späte Systole- 1. Und 2. Herzton abgeschwächt- paradoxe Spaltung des 2. Herztons (Aortenklappe schließtgleichzeitig oder sogar nach Pulmonalklappe)


Aortenklappenstenose – Diagnostik IIISandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>


Aortenklappenstenose - Diagnostik IVSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>EKG:- Hypertrophie des linken Ventrikels → Linkstyp- T-Negativierung in Ableitungen I, II, V 4 -V 6 ,wennDruckgradient an der Aortenklappe mehr als 50mmHgbeträgt- in Endphase: manifeste Herzinsuffizienz mit Vorhofflimmern→ keine P-Welle


Aortenklappenstenose – Diagnostik VSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>Röntgenbild:- bei Kompensation ist Herz kaum vergrößert, da eineKONZENTRISCHE Hypertrophie vorliegt- Ventrikel ist verlängert und am linken Rang stärker gerundet- im weiteren Verlauf: Erweiterung des linken Ventrikels undauch des linken Vorhofs bis hin zur Lungenstauung undDilatation des rechten Herzens- bei 80% der Fälle sind Klappenverkalkungen nachweisbar- in 1/3 der Fälle: Aorta asc. erweitert (= poststenotischeDilatation)


Sandra BerkowskiundClaudia Bibergeil


Sandra BerkowskiundClaudia Bibergeil


Vergleich Aorten- vs. MitralstenoseSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>


AortenklappeninsuffizienzSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>


Aortenklappeninsuffizienz –Pathophysiologie ISandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>diastolischer Rückfluss von der Aorta in den linken Ventrikel(bis zu 2/3 des Auswurfvolumens!)→ große Differenzen zwischen enddiastolischen undendsystolischen VoluminaPendelblut führt zur vermehrten diastolischen Füllung undsomit zur Volumenbelastung des linken Ventrikels→ Folge: EXZENTRISCHE HypertrophieKompensation durch Vergrößerung der Compliancedann muskuläre Dysfunktion wegen erhöhtemSauerstoffverbrauch bei Hypertrophie bei gleichzeitigniedrigen Perfusionsdruck wegen des starken diastolischenDruckabfalls


Aortenklappeninsuffizienz –Pathyphysiologie IIISandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>→ Folge: Verminderung der Ejektionsfraktion und schließlichErhöhung des enddiastolischen Volumens→ Lungenstauung → Rechtsherzinsuffizienzder dilatierte linke Ventrikel kann sekundär zurMitralinsuffizienz führendiastolischer Druck fällt ab, da Blut während der Diastolezurückströmt und damit „der Windkessel der Aorta nichtgefüllt ist“das große Auswurfvolumen steigert hingegen den systolischenBlutdruck→ Werte von z.B. 160/40mmHg


Aortenklappeninsuffizienz –Symptomatik<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>Sandra BerkowskiundClaudia Bibergeilleichte Ermüdbarkeit, Atembeklemmung, Herzklopfenspäter: pulsatorische Phänomene in Extremitäten, Kopf(besonders Ohr)Inspektion:- Pulsation des Herzens an der linken Thoraxwand sichtbar- Herzspitzenstoß nach unten außen verlagert (bis in 5. oder 6.ICR)- starke Pulsation an seitlicher Halsregion und supraklavikulärgroße Blutdruckamplitude → Pulsus celer et altusfahlblasses Erscheinungsbild


Aortenklappeninsuffizien – DiagnostikISandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>Auskultation:- diastolisches Decrescendo- lautes Systolikum (= „relatives Aortenstenosegeräusch“)EKG:- wie bei Aortenstenose: Linkshypertrophie mit Störung derErregungsrückbildung im linken Ventrikel (negative T-Welle)- häufig auch Verlängerung der Überleitungszeit → PQ-Intervallverlängert


Aortenklappeninsuffizien – DiagnostikIISandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>Röntgenbild:- von vornherein starke Vergrößerung des linken Ventrikelsdurch vergrößertes Füllungsvolumen- verbreiterte Aorta ascendens, prominenter Aortenknopf- bei Insuffizienz des linken Ventrikels vergrößert sich auch derlinke Vorhof- schließlich Vergrößerung des ganzen Herzens durchBeteiligung des rechten Herzens


Trikuspidalklappenstenose -PathophysiologieSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>tritt fast ausschließlich in Kombination mit Mitral- undAortenfehlern aufmeist zusammen mit Mitralstenose durch rheumatischenUrsacheDruckerhöhung im rechten Vorhof → Steigerung desVenendrucks → Stauung vor dem rechten Herzen →vermindertes HZVErweiterung des rechten Vorhofs


Trikuspidalstenose – Symptomatikund DiagnostikSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong> hohe a-Welle im rechten Vorhof und den vorgelagerten Venen verstärkte präsystolische Welle im Jugularispuls selten: fühlbare Leberpulsation durch Vorhofaktion in schweren Fällen: Rechtsherzinsuffizienz mitLebervergrößerung, Aszites, Ödemen EKG: erhöhte P-Welle Röntgenbild:- Dilatation des rechten Ventrikels sichtbar- klinische Symptome ab einem Druckgradienten von 5mmHgüber der Trikuspidalklappe→ Druckdifferenz steigt unter Belastung


Trikuspidalinsuffizienz -PathophysiologieSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>Volumenbelastung des rechten Vorhofs und des rechtenVentrikels durch Pendelblutbei der seltenen isolierten Trikuspidalinsuffizienz sind diehämodynamischen Rückwirkungen wegen des niedrigenDruckgradienten an der Trikuspidalklappe geringkann aber eine anderweitig ausgelöste Rechtherzinsuffizienzverstärken und das HZV zusätzlich verringern→ Folge: Lebervergrößerung, Aszites, Ödeme


PulmonalinsuffizienzSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong>rechter Ventrikel erweitertabnorme SeptumbewegungenErweiterung der Pulmonalarterie<strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>Ermittlung des Regurgitationsvolumens: angiographisch,szintigraphischgroße Druckamplitude in der Pulmonalarterie (in schwerenFällen identisch mit Druckverlauf im rechten Ventrikel)diastolisches Geräusch im 3. Und 4. ICRbei normalen Druckverhältnissen im Lungenkreislauf kann manauch ohne Pulmonalklappe leben→ kein Klappenersatz notwendig


Therapie von Klappenfehlern ISandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>1. Konservativ zur Symptombeseitigung:körperliche Entlastungeventuell GlykosidtherapieSalzentzugDiuretikaGabe von Vasodilatatorenβ-Blocker, um Tachykardie zu beseitigenEmbolieprophylaxe mit DauerantikaogulazienAntibiotikaprophylaxe wegen Gefahr bakteriellerKlappenbesiedlungPenicillinprophylaxe gegen Streptokokkeninfektionen


Therapie von Klappenfehlern IISandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>2. Operativ: Rekonstruktion Ballondilatation


Therapie von Klappenfehlern IIISandra BerkowskiundClaudia Bibergeil2. Operativ: Rekonstruktion Ballondilatation Klappenersatz<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong><strong>Herzklappenfehler</strong>- Kunststoffprothesen → Thrombosegefahr- Bioprothesen → häufiger Ersatz wegen Narbenbildung erforderlich- Homografts (menschliches Gewebe) → mangelnde Verfügbarkeit,eingeschränkte Haltbarkeit- Pulmonale Autografts- mitwachsende Herzklappe (Klappengerüst vom Spender, Zellen vomEmpfänger)


Sandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>


Sandra BerkowskiundClaudia Bibergeil


<strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong> –wenn das Herz nicht „normal“ heranwächstSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>


Überblick ISandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong> differenzialdiagnostische Einteilung der <strong>angeborene</strong>n<strong>Herzfehler</strong>:Ist der Patient zyanotisch oder azyanotisch?- Einteilung in Links-Rechts-Shunt, Rechts-Links-Shunt oder Anomalieohne Shuntbildung und andereLiegt ein erhöhter pulmonal-arterieller Blutfluss vor?Betrifft die Fehlbildung das rechte oder das linke Herz?- Welcher Ventrikel dominiert im Sinne einer Hypertrophie?Liegt eine pulmonale Hypertonie vor?66


Überblick IISandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>Einteilung der <strong>angeborene</strong>n <strong>Herzfehler</strong>:- azyantotisch mit Links-Rechts-Shunt: Atriumseptumdefekt (ASD) Ventrikelseptumdefekt (VSD) persistierender Ductus arteriosus Botalli (PDA)- azyanotisch ohne Shuntbildung: Aortenisthmusstenose Pulmonalklappenstenose- zyanotisch: Fallot-Tetralogie


azyantostische Shuntvitien:mit Links-Rechts-ShuntSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>bedingte Links-Rechts-Shunt-Bildung durch Fehlbelastung desrechten Herzens infolge der Zunahme des Blutflusses durch dieLungeCharakteristikum: kein Auftreten einer ZyanoseManifestierung der Eisenmenger-Reaktion <strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>durch massiveÜberflutung der LungenstrombahnAtriumseptumdefekt (ASD)Ventrikelseptumdefekt (VSD)persistierender Ductus ateriosus Botalli (PDA)Atrio-ventrikulärer Septumdefekt (AVSD)4


Vorhofseptumdefekt/Atriumseptumdefekt (ASD):<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>Sandra BerkowskiundClaudia BibergeilShunt auf Vorhofebene→ größere Defekte führenzur Volumenbelastung desrechten Ventrikelsstark vergrößerter Fluss durchdie Pulmonalarterie, davermehrt zirkulierendes Blut(„Pendelvolumen“)5


Atriumseptumdefekt -Pathophysiologie<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>Sandra BerkowskiundClaudia Bibergeil- Gewebedurchgang zwischen den Vorhöfen „Rückfluss des Blutes“, aufgrund der Druckunterschiede Fluss vom linken (Hochdrucksystem) zurück in den rechtenVorhof (Niederdrucksystem),nicht in die Aortabereits sauerstoffangereichertesBlut gelangt wiederholtes Mal inden LungenkreislaufVolumenbelastung desrechten Ventrikels


Atriumseptumdefekt - AnomalieartenSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>persistierenders Foramen ovale fetal angelegte Öffnungzwischen den Vorhöfen bleibt offen ≠ echter GewebedefektSinus venosus Defektlage im hinteren oberen Bereich desVorhofseptums- an Einmündungsstellen der V.cavaeOstium primum (ASD I) Endokardkissendefekt- häufige Assoziation mit AV-KlappenmissbildungenOstium secundum (ASD II) häufigster Vorhofseptumdefekt- Lage im mittleren Septumanteil, mit Einbeziehung der Fossa ovalis


Atriumseptumdefekt –Anomaliearten, Lagen<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>Sandra BerkowskiundClaudia Bibergeil


Atriumseptumdefekt - SymptomatikSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong>häufige Asymptomatik bei jungen Patienten- Neigung zu Atemwegserkrankungen- Wachstumsstörungen<strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>jenseits des 4. Lebensjahrzehnts, Entwicklung von:- Vorhofarrythmie- pulmonaler Hypertonie- zuerst Umwandlung zum bidirektionalen, später Rechts-Links-Shunt- Herzinsuffizienzab der 5./ 6. Lebensdekade Entwicklung von kardiorespiratorischenSymptomen mit erheblicher Einschränkungder Lebensqualität


Atriumseptumdefekt – Diagnostik I –körperliche UntersuchungSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>prominenter rechtsventrikulärer Impulstastbarer Pulmonalarterienpuls1.Herzton ist normal oder gespalten Betonung des Schlussklappentons der Trikuspidalklappeatemvariable Spaltung des 2. Herztons geht verloren weite und fixierte Spaltungmesosystolisches pulmonales Austreibungsgeräuschmesodiastolisches, tieffrequentes Geräusch über dem4.Interkostalraum und entlang des linken Sternalrandes


Atriumseptumdefekt – Diagnostik II –EKG (Ostium secundum)Sandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>Ostium secundum:Erkennung einer Rechtslage mitrSr‘-Muster in rechtsventriklulärenAbleitungen nach Wilson (V1 – V2)Hinweis auf verzögerteposterobasale Aktivierung desVentrikels und Vergrößerung des rechtsventrikulärenAusflusstraktes = inkompletter Rechtsschenkelblock verschiedene Ausprägungen einer rechtsatrialen oderrechtsventrikulären Hypertrophie- abhängig vom pulmonalen Druck → Auftreten bei jedem Defekttyp


Atriumseptumdefekt – Diagnostik III –Röntgen und EchokardiographieSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>Röntgen:- Vergrößerung des rechten Vorhofs und Ventrikels- Dilatation der Pulmonalarterien- verstärkte LungengefäßzeichnungEchokardiographie: bei signifikanter Volumenüberlastungdes rechten Ventrikelso Dilatation der Pulmonalarterienund des rechten Ventrikelso flache Ventrikelseptumbewegung


Atriumseptumdefekt - BehandlungSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>keine Komplikationen bei kleinen Defekten interventionelle Therapieform- transvenöser katheter-interventioneller Verschluss mit dem „cardioseal-System“ (zwei Schirmchen-System)bei starkem Links-Rechts-Shunt und unkompliziertenVorhofsdefekt operative Korrektur ab dem 2.Lebensjahr statt- Verwendung von Perikardpatch oder Dacron-Patch bei größerenDefekten oder schwierigen Lage der Defekte


Ventrikelseptumdefekt (VSD)Sandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong> Shunt auf Ventrikelbene bei ungehindertem Blutflussin die Lungenarterie →Entwicklung eines reinenLinks-Rechts-Shuntsmit zusätzlicher Volumenbelastungdes linken Ventrikels hohes Risikio einerEisenmenger-Reaktion durchausgeprägten Links-Rechts-Shunt


Eisenmenger-Syndrom (Einschub) ISandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>Reaktion der Lunge auf erhöhten Druck in ihren GefäßenEntstehung durch einen Shunt = unphysiologische Verbindungzwischen rechtem und linken Herzen- Fortsetzung des Hochdrucks des linken Systems bis in das rechte Herzund die Lunge (Niederdrucksystem) kein geeigneter Aufbau der Lungengefäße für hohen DruckFehlbelastung der Lunge und des rechten Herzens, bei keinerKorrektur folgt:- Hypertrophie und damit verdundene Abnahme des Lumendurchschnitts derLungengefäße pulmonaler Widerstand gegen das einströmende Blut wird größer =Hypertonie


Ventrikelseptumdefekt -PathophysiologieSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>Auftritt als isolierte Läsion oder in Verbindung mit anderenFehlbildungenhäufigste Lage perimembranös unterhalb der Aortenklappeseltener im muskulärem Septum = „swiss-cheese-VSD“→ hämodynamische Auswirkungen sind jedoch primär nichtvon der Lokalisation abhängig, sondern von:Defektgröße:- nicht-drucktrennend: Angleichung der unterschiedlichen Drücke imrechten und linken Ventrikel- drucktrennend: geringerer Druck im rechten Ventrikel bleibt bestehen


Ventrikelseptumdefekt – Lage derDefekteSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>


Ventrikelseptumdefekt - BehandlungSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>kleine Shunts bei normalen Pulmonalarteriendruck sollten imKindesalter nicht operiert werden- mögliche Komplikationen → Verletzung des AV-Knotens kompletterAV-Blockoperative Korrektur bei mäßig bis großem Links-Rechts-Shunt,nur bei geringen Lungengefäßwidderstand- zunächst ist eine Behandlung gegen die Herzinsuffizienz erforderlichoperativ erfolgt Verschluss durch ein Patch bei irreversibler pulmonaler Widerstanderhöhung, einzigeTherapieform Lungen- oder kombinierte Herz-Lungentransplantation


persistierender Ductus arteriosusBotalli (PDA)Sandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong>= aorto-pulmonaler Shunt,Shunt unter der Einbeziehungmehrerer Niveausphysiologischer Ductus ateriosus= fetale Gefäßverbindung zwischenBifurkation der A. pulmonalis undAorta descendens Bluttransportumgeht den Lungenkreislaufnormalerweise erfolgt der Schlussin den ersten Tagen nach der Geburt<strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>


Ductus ateriosus – Pathophysiologieund SymptomatikSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>Fluss über Ductus ateriosus ist abhängig von:- Druck und Widerstand zwischen Körper- und Lungenkreislauf- Querschnitt und Länge des Ductusbei normalen pulmonalen Drücken→ ständiger Druckgradient zwischen Shunt sowiePulmonalarterie und Aorta Folge: kontinuierliches „Maschinengeräusch“ mit spätsystolischerBetonung am linken oberen Sternalrand durch pulmonale Rezirkulation


Ductus ateriosus –Diagnostik I –körperliche Untersuchung<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>Sandra BerkowskiundClaudia Bibergeil- großer Links-Rechts-Shunt führt zur schnellen Obstruktion pulmonalerGefäße (Eisenmenger-Syndrom); hieraus weitere Entwicklung von:- pulmonaler Hypertonie- Rechts-Links-Shunt durch Flussumkehr- Zyanose- systolisches Geräusch im 2.ICR links, bei großen PDA auch paravertebral- längerfristige Gefahren bei nicht operativ behandelten Ductus ateriosusBotalli:- Herzinsuffizienz- infektiöse Endokarditis- aneurysmatische Erweiterung des Ductus und mögliche Ruptur durchschwere Verengung der Lungenstrombahn


Ductus ateriosus – Diagnostik II – EKG,Röntgen, EchokardiographieSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>reine LinkshypertrophieShunt des Ductus in die Pulmonalarterie ist erkennbarvermehrte Lungengefäßzeichnung, zusätzlich eine Kardiomegalie beigroßem Shunt


Ductus ateriosus - BehandlungSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong>vorherrschende Methode der Wahl = kathetherinterventionellerVerschluss mit ablösbaren Spiralen (z.B.Cook-Coils), Nitinol-Pfropfen (z.B. Duct-Occluder), Schirmchen,etc.<strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>bei kleinen Ductus Abwarten eines Spontanverschlusseschirugische Ligierung oder Durchtrennung beivorherrschenden Links-Rechts-Shunt, ohne pulmonaleHypertonie


azyantostische Herkrankheiten ohneShuntbildung:Sandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>Fehlbildungen, die eine Obstruktion der linksventrikulärenAusstrombahn verursachenz.B. Aortenklappenstenose und Aortenistmusstenose (ISTA)


Aortenkoarktion = Fehlbildung desAortenbogens - PathophysiologieSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>Lumenverengung und Einschnürung können auf gesamterAortenlänge auftreten, am häufigsten distal des Abgangs derA.subclavia, am Ansatz des Lig. arteriosumhäufigste Entstehung durch in die Aorta versprengtesDuctusgewebezwei Formen:- postductal: Durchblutung der unteren Körperhälfte überKollateralgefäße, z.B. Intercostalarterien- prä- und juxtaductal: Perfusion der unteren Körperhälfte über offenenDuctus arteriosus beim Fetus; nach Geburt Unterversorgung derunteren Körperhälfte


Aortenisthmusstenose - SymptomatikSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>isolierte diskrete Koarktationen zeigen keine ausgeprägtenSymptome bei Kindern, z.B.:- Kopfschmerzen- Nasenbluten- kalte Extremitäten- Schmerzen der unteren Extremitäten bei Bewegunggrößte Gefahr durch schwere Hypertonie imErwachsenenalter:- Entwicklung zerebraler Aneurysmen und Blutungen- Aortenruptur- Linksherzversagen- infektiöse Endokarditis


Aortenisthmusstenose – Diagnostik I -körperliche UntersuchungSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>Leitsymptome: arterieller Hypertonus der oberen Extremität- ↔ verminderter Blutdruck in der unteren ExtremitätHerz-/ Auskultationsgeräusche:- → mesosystolisches Geräusch über dem vorderen Thorax- weitere systolische und kontinuierliche Geräusche über der seitlichenThoraxwand → gesteigerter Fluss durch erweiterte KollateralgefäßePulsdifferenz:- fehlender, deutlich verminderter oder verspäteter Femoralispuls- tastbare vergrößerte und pulsierende Kollateralgefäße in vorderenInterkostalräumen, in der Axilla oder hinten im Interskapularraum


Aortenisthmusstenose – Diagnostik II– EKG, Röntgen, EchokardiographieSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>linksventrikuläre Hypertrophiepathognostisch = Einkerbung der Aorta am Ort der Koarktation,sowie prä- und poststenotische Dilatationmöglich dilatierte linke A. subclavia,oben am linken Mediastinalranderweiterte Aorta ascendensRippenursuren durch Erosionendilatierter Kollateralgefäße(pulsierender Druck verursacht„Annagungen“)- Länge- und Schweregradbestimmung durch ein MRT


Aortenisthmusstenose - BehandlungSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>bei dekompensierten Neugeborenen → Infusion vonProstaglandin E1 eröffnet den Ductus arteriosus erneut =Rekompensationchirurgische Resektion (= Therapie der Wahl) mit End-zu-End-Anastomose oder Subclavia-Implantat- bei langstreckiger Einengung Verwendung eines Protheseninterponatoder eines PatchEinsetzen einer Stent-Implantation bei Erwachsenen- nach der Operation → „pradoxe“ Hypertension aufgrund derFehlreaktion der prä-stenotisch gelegenen Barrorezeptoren (sind anerhöhte Blutdruckwerte adaptiert)Ballondilatation bei einer postoperativen Restenose


Pulmonalklappenstenose -PathophysiologieSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>häufigste Form der isolierten rechtsventrikulären Obstruktionbei intaktem VentrikelseptumSchweregrad und Läsionssitz sind wichtige Parameter fürklinischen Verlauf, alle Schweregrade vorhandensystolischer transvalvulärer Spitzendruckgradient beinormalem Herzzeitminutenvolumen als Parameter:- zwischen 50-80mmHg = mäßige Stenose- < 50mmHg = leichte Stenose → Patienten im Allgemeinenasymptomatisch, keine/ geringe zunehmende Obstruktion im Alter- > 80mmHg = schwere Stenose → Zunahme des Schweregrades mit demAlter


Pulmonalklappenstenose -SymptomatikSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong>im Alter, bei starker Stenose:<strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>- Symptome :- Abgeschlagenheit- Dyspnoe- Rechtsherzinsuffizienz- Synkopen Ballon-Valvuloplastie als Behandlung- Anpassung der Herzleitung an körperlicheTätigkeit ist nicht mehr möglich- erzögerter rechtsventrikulärer Auswurf- Verminderung der Compliance der rechten Kammer durch dieHypertrophie → rechte Vorhofkontraktion muss sich verstärken


Pulmonalklappenstenose –Symptomatik und Diagnostik ISandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>lautes Herzgeräusch = lautes, sehr raues Systolikum im 2.ICRlinks → je hochgradiger die Stenose ist, verlagert sich dasGeräusch-Maximum ans Ende der Systoleverlängerter und leiser Pulmonalklappenton4. Herzton sowie präsystolische Pulsation der Lunge bezeugenkraftvolle Vorhofkontraktion, zusätzlich kratzendes systolischesAustreibungsgeräuschZyanose bei zusätzlichem Rechts-Links-Shunt, z.B. durch einpersistierendes Foramen ovale


Pulmonalklappenstenose – DiagnosikII – EKG, Röntgen, EchokardiographieSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong>in leichten Fällen: EKG normal<strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>In mittel bis schweren Fällen: Auftritt einer Rechtslage undrechtsventrikulären HypertrophieRechtsherzüberlastung und hohe P-Wellen (in Ableitungen IIbis V1) Vergrößerung des rechten Vorhofsventrikuläre Repolarisationsstörung positive T-Welle inAbleitung V1 bleibt bestehenbei valvulären Stenosen, Dilatation der linken Pulmonalarterieund des Hauptstamms infolge intrinsicher Gefäßschwächedurch Rechtsherzinsuffizienz ergibt sich ein vergrößertesrechtes HerzLungengefäßversorgung auf Vorhofebene vermindert


zyantostische Shuntvitien: mit Rechts-Links-ShuntSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>zyanotische <strong>Herzfehler</strong> seltener als azyanotische FehlerShunt auf Ventrikelebene und stark behinderter Blutfluss inLungenstrombahn führt zu Rechts-Links-Shunt, z.B. durchausgeprägte Pulmonalstenose in der Fallot-Tetralogiez.B. Truncus ateriosus communis→keine Trennung zwischen Aorta und Pulmonalarterie; nut ein Gefäßentspringt aus dem Herzen = Truncus ateriosusz.B. komplette Transposition der großen Arterien→ dextro-Transposition, große Arterien sind vertauscht → Aorta entspringtaus dem rechten, die Pulmonalarterie aus dem linken Ventrikel


Transposition der großen GefäßeSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>


Fallot-Tetralogie – Pathopyhisologie,SymptomatikSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong>4 Komponenten: 1. Ventrikelseptumdefekt 2. Obstruktion der rechtsventrikulärenAusstrombahn,z.B. durch Pulmonalstenose- → Schweregrad bestimmtdas klinische Bild3. „über dem Ventrikel reitendeAorta“4. rechtsventrikuläre Hypertrophie<strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>


Fallot-Tetralogie – Diagnostik ISandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>Zyanose, bei geringer Pulmonalstenose → „Pink Fallot“, da geringfügigeZyanose„hypoxische Anfälle“ = kritische Zunahme der Stenose bewirkt Zyanosenmit Bewusstseinsverlustlautes Herzgeräusch mit singulärem 2.Herzton, da verdicktePulmonalklappe keinen Ton erzeugtausgeprägte Rechtsherzhypertrophienormalgroßes, aber stiefelförmiges Herz (coeur en sabot) mit prominentenrechten Ventrikel, konkavem Pulmonalsegment (es fehlt) und angehobenerHerzspitzeGefäßzeichnungverminderung, Lungen wirken „transparent“


Fallot-Tetralogie - BehandlungSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>bei Neugeborenen: Offenhaltung des Ductus Botalli, daLungenperfussion davon abhängig- mögliche Komplikationen, z.B. durch infektiöse Endokarditis oderexzessive Polyglobuliekorrigierender Eingriff innerhalb des 1. Lebensjahres istnotwendig zur Verhinderung der zunehmenden Obstruktion(=Verengung der Gefäße)- Verschluss des VSD- Aorta entspringt aus linken Ventrikel- Muskelresektion bei der Pulmonalstenose und Erweiterung desAusflusstraktes durch ein Patchausgeprägte Hypoplasie der Pulmonalarterien ist eineKontraindikation


FragenSandra BerkowskiundClaudia Bibergeil<strong>Herzklappenfehler</strong><strong>angeborene</strong> <strong>Herzfehler</strong>Danke für eure Aufmerksamkeit!

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