Preisträger des Winkler-Preises 2003 - DGAUM

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ForumArbeitsphysiologieKongresse/BadMergenthm03Preistr.docStand: 13. Februar 20042Forum ArbeitsphysiologiePreisträger 7. Symposium Arbeitsphysiologie für NachwuchswissenschaftlerBad Mergentheim 20031. Vortragspreise7. Nachwuchssymposium in Bad Mergentheimam 21. und 22. November 2003mit Unterstützung der Deutschen Gesellschaftfür Arbeitsmedizin und Umweltmedizinsowie der Winkler-Stiftung zur Förderung der ArbeitsmedizinPreisträger des Winkler-Preises20031. Preis: METRIKAT, J., ALBRECHT,M.,MAYA-PELZER,P.u.ORTLEPP, J. R.: Interleukin-6 Genotypbestimmt körperliche Leistungsfähigkeit bei Rauchern S. 32. Preis: PETRU, R., ANGERER,P.u.WITTMANN, M.: Auswirkungen von Dauernachtschichtim Vergleich zu Wechselschicht auf kognitive und psychomotorische Fähigkeiten S. 43. Preis: JACOBI, geb. THINSCHMIDT, M. u. SEIBT, R.: Beurteilung der Arbeitsfähigkeit mittelsWork Ability Index – eine Pilotstudie aus Dresden S. 52. Posterpreise1. Preis: METRIKAT, J., ALBRECHT,M.,MAYA-PELZER,P.u.ORTLEPP,J.R.:Body Mass Index und kardiovaskuläre Risikofaktoren bei Bewerbern für den fliegerischenDienst der Bundeswehr S. 6 u. 72. Preis: KLUßMANN,A.,BLECHMANN,M.,HASSELHORN, H.-M., HEUDORFER, W. u. HOFMANN, F.:Arbeitsbedingte Verletzungsgefahren bei fahrendem Rettungsfachpersonal. Eine vergleichendeStudie zwischen Deutschland, Schweden und Österreich S. 8 u. 93. Preis: DIEFENBACH, H., RIEGER,M.u.LOHMEYER, M.: Untersuchungen des Staubungsverhaltensverschiedener Einstreumaterialien im standardisierten Experiment S. 10 u. 11DANKSAGUNG S. 12herausgegeben von H.-V. ULMER,in Zusammenarbeit mit J. VOGLSportphysiologische Abteilung, FB Sport, Johannes Gutenberg-Universitäthttp://www.uni-mainz.de/FB/Sport/physio/PreistrBadMergenthm03.htmlMainz 2004Gedruckt in der Hausdruckerei der Johannes Gutenberg-Universität MainzAdressen: DIEFENBACH, Heiko, Bergische Universität Wuppertal, Fachbereich D – Abteilung SicherheitstechnikFachgebiet Arbeitsphysiologie, Arbeitsmedizin und Infektionsschutz, Gaußstr. 20,42119 Wuppertal, E-Mail: diefenbach@uni-wuppertal.de KLUßMANN, Andre, Bergische Universität Wuppertal, Fachbereich D – Abteilung SicherheitstechnikFachgebiet Arbeitsphysiologie, Arbeitsmedizin und Infektionsschutz, Gaußstr. 20,42119 Wuppertal, Gaußstr. 20, 42119 Wuppertal, E-Mail: klussmann@uni-wuppertal.de METRIKAT, Jens, Flugmedizinisches Institut der Luftwaffe, Fürstenfeldbruck und UniversitätsklinikumRWTH Aachen, Baumbachstr.308, 82242 Fürstenfeldbruck, E-Mail:jensmetrikat@bundeswehr.org PETRU, Raluca, Arbeits- und Umweltmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität München,Ziemssenstr. 1, 80336 München, E-Mail: Raluca.Petru@arbeits.med.uni-muenchen.de JACOBI, geb. THINSCHMIDT, Marleen, Arbeitsmedizin der TU Dresden, Fetscherstr. 74,01307 Dresden, E-Mail: seibt@imib.med.tu-dresden.deForum Arbeitsphysiologie: http://www.fap.uni-wuppertal.de/BadMergenthm03PreistrDINa4.doc

ForumArbeitsphysiologieKongresse/BadMergenthm03Preistr.docStand: 13. Februar 20042Forum ArbeitsphysiologiePreisträger 7. Symposium Arbeitsphysiologie für NachwuchswissenschaftlerBad Mergentheim <strong>2003</strong>1. Vortragspreise7. Nachwuchssymposium in Bad Mergentheimam 21. und 22. November <strong>2003</strong>mit Unterstützung der Deutschen Gesellschaftfür Arbeitsmedizin und Umweltmedizinsowie der <strong>Winkler</strong>-Stiftung zur Förderung der ArbeitsmedizinPreisträger <strong>des</strong> <strong>Winkler</strong>-<strong>Preises</strong><strong>2003</strong>1. Preis: METRIKAT, J., ALBRECHT,M.,MAYA-PELZER,P.u.ORTLEPP, J. R.: Interleukin-6 Genotypbestimmt körperliche Leistungsfähigkeit bei Rauchern S. 32. Preis: PETRU, R., ANGERER,P.u.WITTMANN, M.: Auswirkungen von Dauernachtschichtim Vergleich zu Wechselschicht auf kognitive und psychomotorische Fähigkeiten S. 43. Preis: JACOBI, geb. THINSCHMIDT, M. u. SEIBT, R.: Beurteilung der Arbeitsfähigkeit mittelsWork Ability Index – eine Pilotstudie aus Dresden S. 52. Posterpreise1. Preis: METRIKAT, J., ALBRECHT,M.,MAYA-PELZER,P.u.ORTLEPP,J.R.:Body Mass Index und kardiovaskuläre Risikofaktoren bei Bewerbern für den fliegerischenDienst der Bun<strong>des</strong>wehr S. 6 u. 72. Preis: KLUßMANN,A.,BLECHMANN,M.,HASSELHORN, H.-M., HEUDORFER, W. u. HOFMANN, F.:Arbeitsbedingte Verletzungsgefahren bei fahrendem Rettungsfachpersonal. Eine vergleichendeStudie zwischen Deutschland, Schweden und Österreich S. 8 u. 93. Preis: DIEFENBACH, H., RIEGER,M.u.LOHMEYER, M.: Untersuchungen <strong>des</strong> Staubungsverhaltensverschiedener Einstreumaterialien im standardisierten Experiment S. 10 u. 11DANKSAGUNG S. 12herausgegeben von H.-V. ULMER,in Zusammenarbeit mit J. VOGLSportphysiologische Abteilung, FB Sport, Johannes Gutenberg-Universitäthttp://www.uni-mainz.de/FB/Sport/physio/PreistrBadMergenthm03.htmlMainz 2004Gedruckt in der Hausdruckerei der Johannes Gutenberg-Universität MainzAdressen: DIEFENBACH, Heiko, Bergische Universität Wuppertal, Fachbereich D – Abteilung SicherheitstechnikFachgebiet Arbeitsphysiologie, Arbeitsmedizin und Infektionsschutz, Gaußstr. 20,42119 Wuppertal, E-Mail: diefenbach@uni-wuppertal.de KLUßMANN, Andre, Bergische Universität Wuppertal, Fachbereich D – Abteilung SicherheitstechnikFachgebiet Arbeitsphysiologie, Arbeitsmedizin und Infektionsschutz, Gaußstr. 20,42119 Wuppertal, Gaußstr. 20, 42119 Wuppertal, E-Mail: klussmann@uni-wuppertal.de METRIKAT, Jens, Flugmedizinisches Institut der Luftwaffe, Fürstenfeldbruck und UniversitätsklinikumRWTH Aachen, Baumbachstr.308, 82242 Fürstenfeldbruck, E-Mail:jensmetrikat@bun<strong>des</strong>wehr.org PETRU, Raluca, Arbeits- und Umweltmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität München,Ziemssenstr. 1, 80336 München, E-Mail: Raluca.Petru@arbeits.med.uni-muenchen.de JACOBI, geb. THINSCHMIDT, Marleen, Arbeitsmedizin der TU Dresden, Fetscherstr. 74,01307 Dresden, E-Mail: seibt@imib.med.tu-dresden.deForum Arbeitsphysiologie: http://www.fap.uni-wuppertal.de/BadMergenthm03PreistrDINa4.doc


* E-Mail: Raluca.Petru@arbeits.med.uni-muenchen.de5Auswirkung von Dauernachtschicht im Vergleich zu Wechselschichtauf kognitive und psychomotorische FähigkeitenPETRU, Raluca ¹*, ANGERER, Peter ¹, WITTMANN, Marc ²¹ Institut und Poliklinik für Arbeits- und Umweltmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität München,² GRP Humanwissenschaftliches Zentrum der Ludwig-Maximilians-Universität MünchenEinleitung: Nachtarbeit im Rahmen konventioneller rotierender Schichtsysteme geht mit verminderterkognitiver und psychomotorischer Leistungsfähigkeit und erhöhter Gefahr für Arbeits- undWegeunfälle einher. Zu Leistung und Unfallrisiko bei selbstgewählter Arbeit in Dauernachtschichtgibt es keine Untersuchungen. In der hier vorgestellten Arbeit sollte geklärt werden, ob kognitive undpsychomotorische Fähigkeiten, die für die Arbeits- und die Verkehrssicherheit relevant sind, durchdie Arbeit in Dauernachtschicht stärker beeinträchtigt werden als durch die Arbeit in der Wechselschicht(Wechsel zwischen Früh- und Spätschicht) und ob Alter oder chronobiologischer Typ eineRolle spielen.Methode: 44 männliche Probanden, die von den Arbeitsbedingungen und Ausbildungsgrad ein homogenesKollektiv bildeten, nahmen an der Studie teil. Untersucht wurden 20 Personen aus derWechselschicht (WS) während der Frühschicht, sowie 24 Personen aus der Dauernachtschicht (NS)während der Nachtschicht.Nach Erhebung der persönlichen Daten wurde jeder Proband auf identische Weise zu Beginn undzum Ende einer Schicht mittels der u.g. Messinstrumente getestet. In der Zwischenzeit gingen dieProbanden ihrer gewohnten Arbeit im Werk nach. Als Messinstrumente dienten: eine visuelle Analogskalazu Wachheit, der D-MEQ zum chronobiologischen Typ, die Basler Befindlichkeits-Skala zuaktuellem Befinden, der „d2“ Aufmerksamkeits- und Belastungstest sowie Reaktionstest, Linienverfolgungstestund Wiener Determinationstest aus dem computerunterstützten Wiener Testsystem.Diese Tests messen Teilleistungen, die Voraussetzung für die Erteilung der Fahrerlaubnis laut Fahrerlaubnisverordnungsind.Ergebnisse: Die Probanden aus der NS unterschieden sich von denen aus der WS zu Schichtanfangdurch signifikant höhere Werte <strong>des</strong> subjektiven Wohlbefindens: Sie fühlten sich deutlich wacher,vitaler und vigiler. Zu Ende der Schicht unterschieden sich die zwei Gruppen nicht mehr. Bei denLeistungstests unterschieden sich WS und NS weder am Schichtanfang noch am Schichtende. ImVerlauf der Schicht verbesserte sich bei beiden Schichtgruppen die Konzentrationsleistung, Sorgfaltund Belastbarkeit. Bei den Tests <strong>des</strong> „Wiener Systems“ fielen zu Schichtende 3 Probanden unter die33-Perzentile der Normwerte, die als Min<strong>des</strong>tanforderungsgrenze der Fahrerlaubnisverordnung festgelegtist. Der chronobiologische Typ hatte weder für sich allein noch im Zusammenspiel mit derSchichtart einen Einfluss auf die Leistung. Die jüngeren Probanden erzielten deutlich bessere psychomotorischeund kognitive Leistungswerte, sowohl zu Anfang als auch zu Ende der jeweiligenSchicht. Im Zusammenspiel mit der Schichtart hatte das Alter keinen Einfluss.Diskussion: Die Ergebnisse dieser Studie sprechen dafür, dass Arbeit in Dauernachtschicht imVergleich zur Frühschicht im Rahmen der Wechselschicht keinen negativen Einfluss auf die kognitiveund psychomotorische Leistungsfähigkeit hat. Lerneffekte durch Wiederholung der Testswaren in beiden Gruppen gleich stark. Somit gibt es keinen Hinweis, dass Dauernachtschicht imVergleich zu Wechselschicht das Risiko eines Arbeits- oder Wegeunfalls erhöht.* E-Mail: Marleen.Jacobi@mailbox.tu-dresden.de6Beurteilung der Arbeitsfähigkeit mittels Work Ability Index – eine Pilotstudie aus DresdenJACOBI* , Marleen, SEIBT, ReingardInstitut und Poliklinik für Arbeits- und Sozialmedizin, Technische Universität DresdenEinleitung: Der Work Ability Index (WAI) wurde in den 80er Jahren als Befragungsinstrument zurSelbstbeurteilung der Arbeitsfähigkeit am Finnischen Institut für Arbeitsmedizin (FIOH) entwickelt.Inzwischen wird der WAI weltweit umfangreich in epidemiologischen Studien eingesetzt. InDeutschland wird der WAI bisher nur in wenigen Einrichtungen und einzelnen betriebsärztlichenZentren genutzt. Nach Ilmarinen (2002) sollen die in verschiedenen Ländern erhobenen WAI-Daten vergleichbar sein. In einer Studie sollte geklärt werden, ob die finnischen Klassifikationskriterienfür Deutschland repräsentativ sind.Methode: Die Dresdner Pilotstudie (n=443) zur Untersuchung der Arbeitsfähigkeit setzt sich aus332 Frauen (44±9 Jahre) und 111 Männern (43±11 Jahre) zusammen. Bei den untersuchten Personen(Vpn) handelt es sich um Lehrer (n=120), Ärzte (n=64), Büroangestellte (n=156), wissenschaftlicheMitarbeiter (n=68) sowie medizinisch-technisches Personal (n=35). Der WAI-Fragebogen besteht aus sieben Subskalen und liefert Aussagen zur psychischen und physischenVerausgabung durch die bisherige Arbeit, zum individuellen Gesundheitszustand sowie zu Leistungsreserven(Tuomi et al. 1998). Er kann einen Summenwert zwischen 7 und 49 Punkten annehmen.Entsprechend der erreichten Punktsumme wird die Arbeitsfähigkeit als niedrig (7-27Punkte), mittel (28-36 Punkte), gut (37-43 Punkte) oder hoch (44-49 Punkte) eingestuft und solleine Vorhersage der Gesundheitsgefährdung erlauben. In Abhängigkeit davon werden arbeitsmedizinischeMaßnahmen empfohlen.Ergebnisse: Die Arbeitsfähigkeit der Dresdner Stichprobe ist mit durchschnittlich 41 Punkten alsgut einzustufen; 4% aller Vpn wurde eine niedrige, 17% eine mittlere, 50% eine gute und 30% einehohe Arbeitsfähigkeit bescheinigt. Im Vergleich zur finnischen Referenzstichprobe ist in der DresdnerUntersuchung eine Verschiebung der Punktwerte zu Gunsten einer höheren Arbeitsfähigkeit zubeobachten. Männer (42±5 Punkte) weisen eine signifikant bessere Arbeitsfähigkeit (p=.001) aufals Frauen (40±5 Punkte). Im Gegensatz zu den Frauen weisen 2% der Männer eine niedrige bzw.11% eine mittlere Arbeitsfähigkeit auf (Frauen: 4% bzw. 19%). Dem gegenüber zeigen 44% derMänner eine gute bzw. 43% eine hohe Arbeitsfähigkeit (Frauen: 52% bzw. 25%). Hinsichtlich <strong>des</strong>Alters ist ein Abfall der Arbeitsfähigkeit bis zum 60. Lebensjahr zu verzeichnen (bis 30 Jahre: 425Punkte; 50-60 Jahre: 396 Punkte), der jedoch nicht signifikant ist. Bei der Betrachtung der einzelnenberuflichen Branchen weisen die beiden Hochschul-Gruppen der Ärzte (43±3 Punkte) undwissenschaftlichen Mitarbeitern (43±5 Punkte) die höchste Arbeitsfähigkeit auf. Büroangestellteund medizinisch-technisches Personal erreichen eine durchschnittliche Arbeitsfähigkeit von 41±5bzw. 40±5 Punkten, aber Lehrer nur 38±6 Punkte.Diskussion: Die in der Literatur angegebenen Geschlechts- und Alterseffekte konnten in dieserStudie repliziert werden. Branchenspezifische Unterschiede weisen darauf hin, dass Besonderheiteneinzelner Berufsgruppen bei der Bewertung der Arbeitsfähigkeit zu berücksichtigen sind. Aufgrundder Rechtsverschiebung der Punktwerte bestehen Hinweise, dass die finnischen Klassifikationsgrenzenfür Deutschland zu prüfen sind.Literatur: ILMARINEN, J.; TEMPEL, J.: Arbeitsfähigkeit 2010. Was können wir tun, damit Sie gesundbleiben?. Hamburg: VSA-Verlag 2002.TUOMI, K.; ILMARINEN, J.; JAHKOLA, A.; KATAJARINNE, L.; TULKKI, A.: Work Ability Index.Helsinki: Finnish Institute of Occupational Health 1998. (Occupational Health Care 19).


* E-Mail: jensmetrikat@bun<strong>des</strong>wehr.org7Body Mass Index und kardiovaskuläre Risikofaktorenbei Bewerbern für den fliegerischen Dienst der Bun<strong>des</strong>wehrMETRIKAT *1,2 , J., ALBRECHT 1 , M.., MAYA-PELZER 1 , P., ORTLEPP 2 , J.R.1 Flugmedizinisches Institut der Luftwaffe, Fürstenfeldbruck und 2 Universitätsklinikum RWTH AachenEinleitung:Die Anforderungen spezieller Berufsfelder bedingen eine gezielte Auswahl überdurchschnittlichgesunder Arbeitnehmer. Adipositas besitzt eine hohe Prävalenz und gilt insbesondere für diekardiovaskulären Erkrankungen als akzeptierter Risikofaktor. Altersunabhängig wird ein BodyMass Index (BMI) von 18,5 kgm -2 bis 24,9 kgm -2 als „normalgewichtig“ definiert. Zur Präventionkardiovaskulärer Erkrankungen, insbesondere von Myokard- und Hirninfarkt, werden vor allemregelmäßiger Sport und das Meiden von Tabakrauch empfohlen. Es ist bislang unklar, ob selbst für„Normalgewichtige“ ein oberer BMI-Grenzwert bezüglich kardiovaskulärer Risikofaktoren existiert,wenn bereits andere Verhaltensweisen (sog. „lifestyle factors“) optimiert sind.Methode:Die Studienpopulation bestand aus 7.483 Luftfahrzeugführeranwärtern, die zwischen 1977 und2002 am Flugmedizinischen Institut der Luftwaffe erstmals hinsichtlich der Kriterien der WehrfliegerverwendungsfähigkeitGrad I (WFV-I) untersucht wurden. Um einen möglichen Zusammenhangzwischen BMI und kardiovaskulären Risikofaktoren bei jungen, überdurchschnittlich gesunden undnormalgewichtigen Berufseinsteigern mit einem „optimierten Lebensstil“ zu analysieren, wurden alsEinschlusskriterien gewählt: WFV-I-Tauglichkeit, Alter zwischen 18 und 23 Jahren, Nichtraucher,kein Alkoholkonsum, regelmäßig min<strong>des</strong>tens 3 Stunden Sport pro Woche und ein BMI unter 25kgm -2 . Die Kohorte wurde bezüglich ihres BMI in zehn Perzentile unterteilt. Die statistische Auswertungerfolgte durch lineare Regressions- und Varianzanalysen mittels SPSS für Windows ® 10.0.Ein zweiseitiger p-Wert von


* E-Mail: klussmann@uni-wuppertal.de9Arbeitsbedingte Verletzungsgefahren und Belastungen bei Beschäftigtenim RettungsdienstEine vergleichende Studie zwischen Deutschland, Schweden und ÖsterreichKlußmann*, Andre, Blechmann, M., Hasselhorn, H.-M., Heudorfer, W., Hofmann, F.Bergische Universität Wuppertal, Fachbereich D – Abteilung Sicherheitstechnik Fachgebiet Arbeitsphysiologie,Arbeitsmedizin und InfektionsschutzEinleitung: Fahren<strong>des</strong> Rettungsfachpersonal ist bei der Ausübung seiner Tätigkeit unterschiedlichenGefährdungen ausgesetzt. Statistiken der Unfallversicherer belegen, dass Arbeitsunfälle häufigerals in vergleichbaren Berufsgruppen auftreten. Überrepräsentiert sind Verletzungen durch dieFaktoren Mensch (Eigen- oder Fremdursache), Kraftfahrzeuge (Einsatz-/Unfallfahrzeuge) sowiemedizinische Geräte und Produkte (insbesondere Tragevorrichtungen, Kanülen, Rettungsmaterial).Häufiges Heben und Tragen, ungünstige Arbeitszeiten, Schichtdienst usw. stellen zudem einehohe Belastung dar, die Ursache für auftretende Krankheiten sein könnten. Hierzu liegen für dieseBerufgruppe jedoch bislang noch keine Untersuchungen vor. Ziel der Studie war, die auftretendenArbeitsunfälle und Erkrankungen, das Verhalten der Beschäftigten im Einsatz und das Risikobewusstseinder Beschäftigten zu analysieren. Zu überprüfen war auch, in welchem Umfang sich dieBelastungen und das Risikobewusstsein in den beteiligten Ländern sowie zwischen städtischemund ländlichem Einsatzgebiet unterscheiden.Methode: Im Frühjahr/Sommer <strong>2003</strong> wurde bei Angehörigen dieser Berufsgruppe in Deutschland,Schweden und Österreich eine Befragung zur Erfassung der beruflichen Verletzungsgefahren undBelastungen, der Risikowahrnehmung und <strong>des</strong> Risikoverhaltens durchgeführt. Ein standardisierterFragebogen mit 213 Fragen zum Thema wurde in allen drei Ländern unter je 300 bis 400 Mitarbeiternauf insgesamt 49 Rettungswachen, je zur Hälfte in ländlichen und städtischen Gebieten liegendausgegeben. Zusätzlich wurden die äußeren Arbeitsbedingungen (Räumlichkeiten der Wachen,Ausstattung der Fahrzeuge in Bezug auf sicherheitstechnische Anforderungen usw.) mittelseiner Checkliste erfasst.Ergebnisse: Es zeigte sich, dass in Deutschland wesentlich mehr Unfälle auftraten als in Schwedenund Österreich. Allein die hauptberuflich Beschäftigten (D: n= 126; S: n=156 und Ö: n=119)berichteten über insgesamt 61 Arbeitsunfälle mit mehr als drei Tagen Arbeitsausfall (meldepflichtigeArbeitsunfälle; D: 32 Fälle, S: 12 Fälle und Ö: 17 Fälle). Während die 1000-Mannquote (Unfälle/AnzahlBeschäftigte x 1000) im schwedischen Kollektiv somit bei 77 und im österreichischenKollektiv bei 143 lag, betrug sie bei den deutschen Untersuchten 254. Die hohen Werte fürDeutschland sind vor allem auf Verletzungen beim Heben und Tragen (80 von 1000 Personen/Jahr)sowie eigene Verkehrsunfälle (34 von 1000 Personen/Jahr) zurückzuführen. Die hocheingeschätzten Risiken (z.B. Verkehrsunfälle) entsprachen einem hohen Anteil der aufgetretenenArbeitsunfälle (AU). Unterschätzt wurden die Gefahren durch Material und Ausrüstung. Der Umgangmit der Patiententrage und die Benutzung der Heck bzw. Seitentür <strong>des</strong> Rettungswagens (hoheTrittstufen) bildeten ebenfalls unerkannte Unfallschwerpunkte. Bei der Arbeit am Patienten kames vorwiegend zu Rückenschäden durch Hebe- und Tragevorgänge. Weitere Belastungen stelltenZeitdruck, ungünstige Arbeitszeiten dar.Diskussion: Ein Teil <strong>des</strong> in den drei untersuchten Ländern unterschiedlichen Unfallgeschehenskann auf unterschiedliche Arbeitsbedingungen zurückgeführt werden. So waren die Stolperunfällein S fast abwesend. Eine Ursache hierfür könnten die dort verwendeten Fahrzeugtypen sein, diedurchweg niedrigere Eintrittsbereiche zum Patientenraum haben. Dies legt entsprechende Konstruktionsverbesserungenin D und Ö nahe. Andere festgestellte Unfallschwerpunkte erfordernNachbesserungen im Bereich der Fort- und Weiterbildung. Dies gilt insbesondere für den Umgangmit Material (z.B. Trage, v. a. in D) sowie Heben und Tragen.Stand: 11 / <strong>2003</strong>Arbeitsbedingte Verletzungsgefahren und Belastungenbei Beschäftigten im RettungsdienstEine vergleichende Studie* zwischen Deutschland, Schweden und ÖsterreichA. Klußmann 1 , M. Blechmann 1 , H.-M. Hasselhorn 1 , W. Heudorfer 2 , F. Hofmann 11 Fachgebiet Arbeitsphysiologie, Arbeitsmedizin und Infektionsschutz, Fachbereich D – Abteilung Sicherheitstechnik2 Fachgebiet Persönliche Schutzausrüstung, Fachbereich D - Abteilung Sicherheitstechnik* Die Studie wird finanziell unterstützt von den Gemeindeunfallversicherungsverbänden (GUVV) Rheinland und Westfalen LippeEINLEITUNG: Rettungsfachpersonal ist bei der Ausübung seiner Tätigkeit unterschiedlichen Gefährdungen und Belastungenausgesetzt. Statistiken der Unfallversicherer belegen, dass Arbeitsunfälle häufiger als in vergleichbaren Berufsgruppen auftreten.Als eine Ursache hierfür werden die ungünstigen Arbeitsbedingungen genannt. Wir analysieren die Gefährdungseinschätzungund das Unfallgeschehen im Rettungsdienst in drei Ländern.METHODE: Im Frühjahr/Sommer <strong>2003</strong> wurde bei Beschäftigten im Rettungsdienst in Deutschland (D), Schweden (S) undÖsterreich (Ö) eine Untersuchung zur Erfassung der beruflichen gesundheitlichen Risiken, der Risikowahrnehmung und <strong>des</strong>Risikoverhaltens durchgeführt. Ein Fragebogen mit 213 Fragen zum Thema wurde in D von 126, in S von 156 und in Ö von 119hauptberuflichen Rettungsfachkräften ausgefüllt (Rücklaufquote 55%).ERGEBNISSE:DISKUSSION:1. Verletzungsgefahren 3. Arbeitsunfälle (AU)Hoch eingeschätzte(mit > 3 Tagen Arbeitsausfall in letzten 12 Monaten)beurteiltes Risiko:Risiken (z.B. eigenesehr hoch hoch gering sehr gering Tritt nicht auf.Verkehrsunfälle, s.links, Abb. a))e) Unfälle pro 1000 Beschäftigte im Vergleich:3machen tatsächlicha) Verletzung durch eigenen Unfall auf EinsatzfahrtD254einen hohen Anteil2der auftretenden AUÖ1433D(n=124)aus (rechts, f)).1S77Unterschätzt2Ö0 40 80 120 160 200 240 280(n=118)werden die Gefahrendurch MaterialUnfälle pro 1000 Beschäftigte n=611S(n=156)und Ausrüstung c).0% 20% 40% 60% 80% 100%Besonders dief) unfallauslösende TätigkeitPatiententrageDbildet einen UnfallschwerpunktPat. Heben/Tragen PatientHeben/TragenÖb) Verletzung durch Stolpern/Umknickenf).Stolpern/UmknickenSturz/UmknickenRückenverletzungenSDÖSg) erfolgenDArbeiten mit3D(n=124)Arbeiten mit Trage Ömeist beim Umlagernder PatientenDTrageSeigener VU eigener Verkehrsunf. Unfall2Ö(n=118) f).ÖSDDer hohe Anteil von1(n=156)sonstigesSKnieverletzungen inÖS0% 20% 40% 60% 80% 100%g) kann erklärt0 20 40 60 80 100werden durchUnfälle mit TragenUnfälle pro 1000 Beschäftigte n=61c) Verletzung durch Material/Ausrüstungund Stolpern.g) verletztes KörperteilNach unserenDErgebnissenRückenÖ3D(n=124) besteht hoherSDInterventionsbedarfKnie KnieÖ2Ö(n=118) in Bezug auf UnfälleSD1S(n=155)Handv.a. in D. 1000ÖSMann-UnfallquotenD0% 20% 40% 60% 80% 100%von 254 könnenFuß Fuß Öreduziert werden,Swie die niedrigerenSonstigessonstigesDÖZahlen in Ö (143)Sund v.a. in S (77)0 20 40 60 80 100zeigen e).2. Belastungenbeurteiltes Ausmaß der Belastung:stark ziemlich etwas nichtd) Heben und Tragen3D2Ö1S0% 20% 40% 60% 80% 100%Tritt nicht auf.(n=124)(n=119)(n=156)Interventionenkönnen in Form vonzielgerichteter Aus -und Fortbildungstattfinden, in derauf die ErkenntnissevonUnfallanalysenzurückgegriffenwird.Unfälle pro 1000 Beschäftigte n=614. Körperliche Beschwerden bei RD- Personalim Vergleich zu Pflegepersonal in Krankenhäusernin D**ärztlich diagnostiziert eigene EinschätzungUnfallverletzungen Pflege 4Muskel-Skelett-SystemRD 3Pflege 2RD 1keine Beschwerden0% 20% 40% 60% 80% 100%**Daten für das Pflegepersonal entnommen aus der NEXT-Studie

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