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einen Bericht veröffentlicht. - Cevi Jungschar Nidau

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<strong>Nidau</strong><br />

Nach der Renovation. Das ursprüngliche Erscheinungsbild ist wiederhergestellt. Foto 2009 (ESM).<br />

Weyermattstrasse 32.<br />

Wohnhaus.<br />

Grosse Wirkung trotz kleinem Budget:<br />

Die Fassade des einstigen Abbruch·<br />

objekts wurde entsprechend dem<br />

ursprünglichen Farbkonzept neu gestrichen.<br />

Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhun­<br />

derts war die Umgebung des Städtchens<br />

<strong>Nidau</strong> unüberbaut und von Wasserarmen<br />

durchzogen. So waren die Weyermatten im<br />

wahrsten Sinne des Wortes ein sumpfiges<br />

Gebiet. Nachdem durch die Erste Jurage­<br />

wässerkorrektion (1868-1891) das Gelän­<br />

de definitiv trocken gelegt worden war, entstand<br />

zwischen dem Städtchen und dem<br />

See als erste grössere Wohnüberbauung<br />

das Weyermattenquartier. In den Jahren um<br />

1900 schuf der <strong>Nidau</strong>er Baumeister Robert<br />

Kindler ein beachtliches Ensemble von<br />

84 Denkmalpflege des Kantons Bem 1979 - 2004 <strong>Bericht</strong>e Gemeinden J - Z<br />

Wohnbauten, welches die Weyermatten<br />

bis heute prägt. Eine Gruppe von drei spät­<br />

klassizistischen Wohnhäusern, einfache<br />

Riegbauten, die der Baumeister um 1895/96<br />

in unmittelbarer Nähe seines Geschäfts­<br />

sitzes im Quartier errichtete, gehört zu den<br />

frühesten bekannten Bauten Kindlers.<br />

Die Zukunftsaussichten des Wohnhauses<br />

Weyermattstrasse 32 schienen eine Zeit<br />

lang düster. Für die Besitzerin, die benach­<br />

barte Alpha AG, stellte die Parzelle eine<br />

Baulandreserve dar, das Haus galt als Ab­<br />

bruchobjekt. Als die Alpha ihre Pläne revi­<br />

dierte, konnte die bisherige Nutzerin, die<br />

Stiftung CVJM-<strong>Jungschar</strong> <strong>Nidau</strong>, 1994 ihr<br />

Gemeinschaftshaus kaufen. Das erste<br />

Projekt zur Sanierung der unterhaltsbedürf­<br />

tigen Fassade sah vor, die beschädigte<br />

Holzschindelverkleidung zu entfernen und<br />

durch eine neue Wärmedämmung zu er­<br />

setzen, die den Charakter des Hauses stark<br />

verändert hätte. Nach Gesprächen mit der


Vor der Fassadenrenovation. Foto 2001 (RW).<br />

Denkmalpflege entschied sich die Stiftung<br />

jedoch, die bestehende, aus der Bauzeit<br />

stammende Verkleidung zu erhalten und<br />

wiederherzustellen .<br />

An den witterungsgeschützten Fassaden­<br />

partien unter dem Vordach war die ur­<br />

sprüngliche Farbfassung noch deutlich<br />

ablesbar. Mit dem hellen Schindelmantel<br />

und den grau abgesetzten Gliederungs­<br />

elementen hatte der Hauptbaukörper das<br />

Erscheinungsbild eines Massivbaus vermittelt.<br />

Einen interessanten Fund machte<br />

man beim Vorbau, der das Treppenhaus<br />

und die Toiletten enthält. Hier stellte sich<br />

die noch schwach sichtbare illusionistisch<br />

gemalte Sichtbacksteindekoration der<br />

Ausfachungen als ursprüngliche Fassung<br />

heraus. Die beschädigten Teile des Schindelmantels<br />

und der aufgesetzten hölzernen<br />

Gliederung wurden ersetzt. Anschliessend<br />

strich der Maler die Fassade nach dem<br />

ursprünglichen Farbkonzept neu.<br />

Das Resultat ist frappant und für das Quar­<br />

tierbild wie für die <strong>Jungschar</strong> <strong>Nidau</strong>, die<br />

damit ihr 25-jähriges Jubiläum feierte, ein<br />

grosser Gewinn. Bemerkenswert ist die<br />

gelungene Renovation auch unter dem<br />

Gesichtspunkt des knappen Budgets, das<br />

ein hohes Mass an Eigenleistung erforderte.<br />

2007 wurde das benachbarte Gebäude<br />

Weyermattstrasse 24, der ehemalige Wohnsitz<br />

Kindlers mit angegliedertem Atelier, mit<br />

Unterstützung der Denkmalpflege aussen<br />

renoviert. ESM<br />

~:n•• ,.'<br />

Denkmalpflegedes Kantons Bem 1979 - 2004 <strong>Bericht</strong>e GemeindenJ - Z 85

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