Der Schönfelder2
Der SchönfelderEditorialIn <strong>die</strong>ser Ausgabe:Kommunalisierung, Enthospitalisierung, Gemeindepsychiatrie,Versorgungsverpflichtung….. vormals bis auf <strong>die</strong> Psychiatrieenquetevon 1975 zurückreichende Schlagworte, <strong>die</strong>heute mittlerweile in der Konzeption des Schönfelderhofesunbestreitbare Grundsätze darstellen und damit nicht mehraus der praktischen Betreuungsarbeit wegzudenken sind.Um <strong>die</strong>sen Anforderungen gerecht zu werden, obliegt derSchönfelderhof kontinuierlich einer strukturellen und prozesshaftenAnpassung, <strong>die</strong> sich einhergehend mit einemfachlichen und methodischen Update vollzieht. Dies zeigtsich nicht zuletzt in der starken Dezentralisierung der komplementärenAngebotsstruktur und in der Zunahme derKlienten<strong>an</strong>zahl.Dass <strong>die</strong> stattgefundene Entwicklung hin zum jetzigen Statuskein s<strong>an</strong>ftes Ruhekissen ist, auf dem <strong>die</strong> Org<strong>an</strong>isationSchönfelderhof bequem <strong>die</strong> nächsten Jahre ausharren k<strong>an</strong>n,zeigen <strong>die</strong> sich abzeichnenden Veränderungen in der Klientelstruktur.Es h<strong>an</strong>delt sich um eine l<strong>an</strong>dläufig als „jungeWilde“ bezeichnete Klientelgruppe. K<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> das Attribut„jung“ auf das Lebensalter <strong>die</strong>ser Menschen (Jugendliche undjunge Erwachsene) beziehen, so deutet das Subjekt „Wilde“auf <strong>die</strong> Heterogenität <strong>die</strong>ser Klientel hin. Heterogenität meint<strong>die</strong> Vielzahl und Unterschiedlichkeit der Beeinträchtigungenund Symptome, <strong>die</strong> sich nicht in <strong>die</strong> klassischen psychiatrischenKr<strong>an</strong>kheitsformen der endogenen Psychosen einordnenlassen. Die Rede ist hier von oftmals multiplen, dissozialenPersönlichkeitsstörungen, <strong>die</strong> nicht selten mit aktuellemoder vorausgeg<strong>an</strong>genem Drogen- und/oder Alkoholabususund ggf. daraus resultierenden hirnorg<strong>an</strong>ischen Folgeschädigungeneinhergehen.Die Analyse des Hilfebedarfes zeigt, dass in vielen Fällenambul<strong>an</strong>te Hilfestrukturen nicht ausreichend sind und eineengmaschige stationäre Betreuung von Nöten ist. Dass<strong>die</strong>se jungen Menschen in <strong>die</strong> stationäre Betreuung desSchönfelderhofes (z.B. Heimbereich) drängen, stellt denSchönfelderhof nicht nur vor strukturelle Herausforderungen,sondern verl<strong>an</strong>gt auch nach fachlichen Konzepten, um <strong>die</strong>Betreuungs<strong>an</strong>forderungen <strong>die</strong>ser Klientel zu befriedigen.Denn für <strong>die</strong>se Zielgruppe gilt ebenfalls das L<strong>an</strong>desgesetzfür psychisch Kr<strong>an</strong>ke in Rheinl<strong>an</strong>d-Pfalz (PsychKG), in demgeregelt ist, dass jeder Bürger (also auch <strong>die</strong> „jungen Wilden“)in seinem Lebensumfeld <strong>die</strong> psychiatrischen Hilfenbekommt, <strong>die</strong> er benötigt.Der Schönfelderhof hat <strong>die</strong>se Herausforderung bereits <strong>an</strong>genommen.Weiteres erfahren Sie in der Rubrik „Titelthema“<strong>die</strong>ser Ausgabe.IMPRESSUMEmpowerment in derpsychiatrischen ArbeitErgotherapie unterwegsQualitätsm<strong>an</strong>agementsystemerfolgreich rezertifiziertMitarbeiter sind uns wichtigBetreute stellen sich vor:Helmut SpießHerausgeber: <strong>Barmherzige</strong> Brüder Schönfelderhof,54313 Zemmer, Fon: 0 65 80/912-0;Fax: 0 65 80/912-111;e-mail: info@bb-schoenfelderhof.deRedaktion: M. Weber, U. Schmid, N. Schieben,W. Junker, H. Spiess, W. Pesch, P. MossemFotos:W. Junker, U. Schmid, M. Fuchs, P. Mossem,GPBZ Prüm, GPBZ DaunTitelfoto:Kalenderblatt November 2009 aus: „BehinderteMenschen malen 2009”, Wolfg<strong>an</strong>g Pescherste Innenseite: „Läufer“ von Bernhard Hagenletzte Innenseite: „M<strong>an</strong>n“ von H<strong>an</strong>na GriemschidRückseite: „Frau“ von Bernie 2009Ver<strong>an</strong>twortlich: Peter Mosseme-mail: p.mossem@bb-schoenfelderhof.deLayout:ensch:media, TrierDruck:Druckerei Ensch GmbH, TrierAuflage: 2.000Erschein.:halbjährlichM<strong>an</strong>uskripte <strong>an</strong>: jedes RedaktionsmitgliedEingesendete M<strong>an</strong>uskripte, <strong>die</strong> veröffentlicht werden, dürfen unterBeibehalten des Aussagegehaltes gekürzt werden.Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leserbriefe müssen nicht mitder Meinung von Redaktion und Herausgeber übereinstimmen.Wolfg<strong>an</strong>g Junker3