Viennale 2011 / SILENT MASTERS 2 Österreich ... - Filmarchiv Austria
Viennale 2011 / SILENT MASTERS 2 Österreich ... - Filmarchiv Austria Viennale 2011 / SILENT MASTERS 2 Österreich ... - Filmarchiv Austria
PRESSEINFORMATION FILMARCHIV AUSTRIA PROGRAMM OKTOBER/NOVEMBER 2011 Filmschau | Viennale 2011 / SILENT MASTERS 2 21. Oktober bis 1. November 2011, Metro Kino Filmschau | STEINWENDNER / STENVERT 5. November bis 23. Dezember 2011, Metro Kino Österreich | Filmdokument: „100 JAHRE ÖSTERREICHISCHER WERBEFILM“ 15. Oktober 2011, 19.30 Uhr, Metro Kino Weltkino | Cineclub Latino: DOMENIKANISCHE REPUBLIK 13. und 14. Oktober 2011, Metro Kino Weltkino | Jüdischer Filmclub: SIMON KONIANSKI & VIELLEICHT IN EINEM ANDEREN LEBEN 16. Oktober 2011, 19.30 Uhr, 6. November 2011, 19.30 Uhr, Metro Kino Weltkino | Das iranische Wien: LADY OF THE ROSES & DEKALOG: PIEC 18. Oktober 2011, 20 Uhr, 13. November 2011, 20 Uhr, Metro Kino Weltkino | fran:cultures: MA COMPAGNE DE NUIT 9. November 2011, 19 Uhr, Metro Kino VORSCHAU PRESSEAUSSENDUNG NOVEMBER/DEzEMBER 2011: Filmschau | WERNER HOCHBAUM Filmschau | LAUREL & HARDY Archiv | CinemaSessins: CAFE ELEKTRIC Österreich | Contemporary Day: DIE FüNF HIMMELSRICHTUNGEN & EIN SOMMER VOLLER TüREN METRO KINO Johannesgasse 4, 1010 Wien Ticketpreis: EUR 7,50 Ermäßigt: EUR 5,00 Reservierung: tickets@filmarchiv.at www.filmarchiv.at FAA Presse-Kontakt: Mag. Thomas Ballhausen 01 216 13 00/252, t.ballhausen@filmarchiv.at Mag. Karin Moser 01 216 13 00/203, k.moser@filmarchiv.at
- Seite 2 und 3: Filmschau | Viennale 2011 / SILENT
- Seite 4 und 5: In dem vom Filmarchiv Austria nun i
- Seite 6: Weltkino | fran:cultures 9.11.2011,
PRESSEINFORMATION<br />
FILMARCHIV AUSTRIA PROGRAMM OKTOBER/NOVEMBER <strong>2011</strong><br />
Filmschau | <strong>Viennale</strong> <strong>2011</strong> / <strong>SILENT</strong> <strong>MASTERS</strong> 2<br />
21. Oktober bis 1. November <strong>2011</strong>, Metro Kino<br />
Filmschau | STEINWENDNER / STENVERT<br />
5. November bis 23. Dezember <strong>2011</strong>, Metro Kino<br />
<strong>Österreich</strong> | Filmdokument: „100 JAHRE ÖSTERREICHISCHER WERBEFILM“<br />
15. Oktober <strong>2011</strong>, 19.30 Uhr, Metro Kino<br />
Weltkino | Cineclub Latino: DOMENIKANISCHE REPUBLIK<br />
13. und 14. Oktober <strong>2011</strong>, Metro Kino<br />
Weltkino | Jüdischer Filmclub:<br />
SIMON KONIANSKI & VIELLEICHT IN EINEM ANDEREN LEBEN<br />
16. Oktober <strong>2011</strong>, 19.30 Uhr, 6. November <strong>2011</strong>, 19.30 Uhr, Metro Kino<br />
Weltkino | Das iranische Wien: LADY OF THE ROSES & DEKALOG: PIEC<br />
18. Oktober <strong>2011</strong>, 20 Uhr, 13. November <strong>2011</strong>, 20 Uhr, Metro Kino<br />
Weltkino | fran:cultures: MA COMPAGNE DE NUIT<br />
9. November <strong>2011</strong>, 19 Uhr, Metro Kino<br />
VORSCHAU PRESSEAUSSENDUNG NOVEMBER/DEzEMBER <strong>2011</strong>:<br />
Filmschau | WERNER HOCHBAUM<br />
Filmschau | LAUREL & HARDY<br />
Archiv | CinemaSessins: CAFE ELEKTRIC<br />
<strong>Österreich</strong> | Contemporary Day:<br />
DIE FüNF HIMMELSRICHTUNGEN & EIN SOMMER VOLLER TüREN<br />
METRO KINO<br />
Johannesgasse 4, 1010 Wien<br />
Ticketpreis: EUR 7,50 Ermäßigt: EUR 5,00<br />
Reservierung: tickets@filmarchiv.at<br />
www.filmarchiv.at<br />
FAA Presse-Kontakt:<br />
Mag. Thomas Ballhausen<br />
01 216 13 00/252, t.ballhausen@filmarchiv.at<br />
Mag. Karin Moser<br />
01 216 13 00/203, k.moser@filmarchiv.at
Filmschau | <strong>Viennale</strong> <strong>2011</strong> / <strong>SILENT</strong> <strong>MASTERS</strong> 2<br />
21. Oktober bis 1. November <strong>2011</strong>, Metro Kino<br />
Nach dem Erfolg auf der <strong>Viennale</strong> 2010 zeigt das <strong>Filmarchiv</strong> <strong>Austria</strong> in der Fortsetzung von<br />
»Silent Masters. <strong>Österreich</strong>isches Stummfilmkino der 1920er-Jahre« wieder einige Neurestaurierungen. Der<br />
Fokus liegt auf bisher vernachlässigten Spiel- sowie neuentdeckten nonfiktionalen Filmen aus den 1920er-<br />
Jahren. Experimentalmusikerinnen und -musiker sorgen für zeitgenössische Vertonungen.<br />
Zu Beginn der 1920er-Jahre diskutiert man in der Kinematografie über Grundsätzliches, forderte man das<br />
Kino auf, sich seiner Möglichkeiten endlich bewusst zu werden und nicht länger das Theater mit untauglichen<br />
Mitteln nachzuahmen. Ende der 1920er-Jahre preist man die Zeitlupe und das Schüfftansche Verfahren<br />
als jüngste technische Erneuerungen, nennt »Farbenphotographie« und den »sprechenden Film« als<br />
kommende Herausforderungen, deren Funktionalität jedoch noch nicht eindeutig bewiesen sei.<br />
Wien, selbst zu einer »Marke« geworden, manifestiert sich in internationalen Filmen von Stroheim oder<br />
Lubitsch, die in Amerika oder anderen Ländern gedreht wurden – nur nicht in Wien. Filmleute aus <strong>Österreich</strong><br />
seien in die ganze Welt »exportiert« worden. Aus der Jahrmarktsunterhaltung von einst war ein<br />
wirtschaftlich und künstlerisch wesentlicher Unterhaltungs-, Aufklärungs- und Bildungsfaktor für die Masse<br />
geworden. In den Filmen der 1920er- Jahre kann diese für die weitere Filmgeschichte prägende Entwicklung<br />
nachvollzogen werden.<br />
In den zahlreichen Aufführungen von »Stummfilmen « in Retrospektiven des <strong>Filmarchiv</strong> <strong>Austria</strong> wurde auf<br />
die Symbiose von Bild und Ton schon immer ein besonderes Augenmerk gelegt. Nach der erfreulichen Publikumsresonanz<br />
im Hinblick auf die <strong>Filmarchiv</strong>-<strong>Viennale</strong>-Programme der letzten beiden Jahre wurden auch<br />
für »Silent Masters 2« experimentell arbeitende Musikschaffende eingeladen, die sämtliche Programme<br />
der Filmreihe live begleiten werden. Die musikalische Bandbreite wird sich in diesem Jahr von Freejazz-<br />
Elementen, Turntabilism, Noise, elektroakustischer Klangforschung, Experimentalelektronik, Industrial bis<br />
zu Klezmerklängen erstrecken.<br />
Kuratoren: Nikolaus Wostry, Karl Wratschko<br />
Filmschau | STEINWENDNER / STENVERT<br />
5. November bis 23. Dezember <strong>2011</strong>, Metro Kino<br />
Als er mit seinen Filmen in den Fünfzigerjahren die ersten modernistischen Akzente im österreichischen<br />
Kino setzte, hieß er noch Kurt Steinwendner, ab den Sechzigern nannte er sich dann Curt Stenvert. Parallel<br />
zur Ausstellung »Curt Stenvert« im Belvedere (bis 15.1.2012) präsentiert das <strong>Filmarchiv</strong> <strong>Austria</strong> nun die<br />
erste umfassende Retrospektive zu seinem filmischen Schaffen, bei der neben den drei Hauptwerken DER<br />
RABE, WIENERINNEN und FLUCHT INS SCHILF auch viele seiner bemerkenswerten Kultur-, Industrie-, und<br />
Werbefilme zu sehen sind.<br />
Steinwendner wird von der heimischen Filmgeschichtsschreibung gerne als zentraler Pionier des avancierten<br />
Filmschaffens in <strong>Österreich</strong> nach 1945 gesehen, als stilwilliger Einzelkämpfer, der in Zeiten einer<br />
kaum zu brechenden Lustspiel-, Heimat- und Operettenfilm-Dominanz ein völlig anderes Kinogefühl zu vermitteln<br />
wusste. Seine drei Filme DER RABE, WIENERINNEN, FLUCHT INS SCHILF loten die atmosphärischen<br />
und physischen Qualitäten des Mediums vielseitig aus und zeigen sich dabei spürbar angeregt vom Kino<br />
eines Jean Cocteau, von den russischen Formalisten und vom italienischen Neorealismus.<br />
DER RABE übersetzt das gleichnamige Schauergedicht von Edgar Allan Poe in eine suggestiv-assoziative<br />
Formensprache und firmiert heute gemeinhin als Gründerwerk des österreichischen Avantgardefilms nach<br />
1945.
WIENERINNEN ist ein finsteres Sozialdrama, das gleich zu Beginn seine Gegenhaltung formuliert: Es lässt<br />
die »offiziellen« Wien-Bilder demonstrativ hinter sich und begibt sich stattdessen in das »andere Wien«, in<br />
die Welt der Ziegelarbeiter, Säufer, Strizzis, Praterdirnen. Angelegt in vier in sich geschlossenen Episoden,<br />
kreist der Film um vier junge Frauen, die sich in schicksalsschwere Liebesangelegenheiten verstricken.<br />
Inszeniert hat sie Steinwendner an der Wiener Peripherie mit viel Hang zu dynamischen, konstruktivistisch<br />
anmutenden Bildkompositionen.<br />
Sein zweiter abendfüllender Film FLUCHT INS SCHILF, ein Kriminaldrama, das die Machtstrukturen einer<br />
Dorfgemeinschaft freilegt, entstand am bis dahin vom Kino noch kaum entdeckten Neusiedlersee. Die engen<br />
Bildausschnitte, mit denen die Kamera das zwielichtige Treiben im Schilfgürtel einfängt, steigert darin<br />
die verstörende Wirkung ebenso wie das als ausweglos inszenierte Steppengebiet, in dem Steinwendner<br />
seine Darsteller zu bildmächtigen Figuren-Ensembles arrangiert.<br />
Innovatives Spielfilmschaffen hatte hierzulande auf Dauer noch keine Chance. So wandelte er sich vom<br />
Avantgardisten zum Auftragsregisseur und drehte fortan hauptsächlich Kultur-, Informations- und Industriefilme.<br />
1962 erhielt Kurt Steinwendner für seine exzeptionelle, in Cinemascope gemalte Stadtimpression<br />
VENEDIG auf der Berlinale den Silbernen Bären. Seinen letzten Film drehte er 1977: VORSTOSS INS NIE-<br />
MANDSLAND. Eine höchst eigentümliche, in dritter Person verfasste Film-Autobiografie, die in ihrem ungebremsten<br />
Egoismus Kurt Steinwendner als einen der streitbarsten, faszinierendsten Solitäre der hiesigen<br />
Kulturlandschaft bestätigt.<br />
Eröffnung + Buchpräsentation TaschenKino #6<br />
»Kurt Steinwendner« 4.11.<strong>2011</strong><br />
Lukas Maurers erste umfassende Publikation zu Kurt Steinwendners filmischem Werk enthält neben seinem<br />
ausführlichen Essay und Interviews auch den wohl berühmtesten Steinwendner-Film WIENERINNEN sowie<br />
eine Auswahl der bis heute wenig bekannten Kultur- und Industriefilme.<br />
160 Seiten, Fadenheftung, zahlreiche Abbildungen, € 14,90<br />
Aktion für die Dauer der Retrospektive<br />
3 Tickets + Buch: E 14,90<br />
Kurator: Lukas Maurer<br />
<strong>Österreich</strong> | Filmdokument:<br />
„100 Jahre österreichischer Werbefilm“<br />
<strong>Filmarchiv</strong> <strong>Austria</strong> startet großes Forschungsprojekt zur Aufarbeitung<br />
der Geschichte des österreichischen Werbefilms<br />
15. Oktober <strong>2011</strong>, 19.30 Uhr, Metro Kino<br />
Werbefilme sind Teil der österreichischen Erinnerungskultur, Unternehmens- und Filmgeschichte. Lange<br />
Zeit waren diese kleinen filmischen Kunstwerke und aufschlussreichen historischen Dokumente vergessen,<br />
gingen nicht selten verloren.<br />
Es gilt diese wesentlichen Zeugnisse der Alltags-, und Mentalitätsgeschichte als aussagekräftige Zeitdokumente<br />
zu sichern, zu erforschen und wieder zu entdecken. Das <strong>Filmarchiv</strong> <strong>Austria</strong> startet nun anlässlich<br />
des kommenden Jubiläums „100 Jahre österreichischer Werbefilm“ in Kooperation mit den österreichischen<br />
Unternehmen, Produzenten und Filmschaffenden ein landesweites Projekt zur Aufarbeitung,<br />
Katalogisierung und Konservierung der Werbe- und Industriefilmbestände mit dem Ziel, eine erste umfassende<br />
Bestandsaufnahme dieses Genres in <strong>Österreich</strong> zu erstellen.<br />
Die österreichische Wirtschaft hat früh, wenn zu Beginn auch zögerlich, auf die emotionale Kraft des<br />
Laufbilds gesetzt. Die Produktion des ersten erhaltenen heimischen Werbefilms WIE NINETTE ZU IHREM<br />
AUSGANG KAM wurde vor bald 100 Jahren, im Jahr 1913, realisiert. Schon dieser Filmschatz enthält zahlreiche<br />
spannende Verweise auf die Entstehungszeit. Werbefilme vermitteln immer auch die kulturellen<br />
Codes ihrer Zeit; soziale, gesellschaftliche, ökonomische, mediale und politische Veränderungen lassen sich<br />
anhand dieser filmischen Quellen nachvollziehen und -erzählen.
In dem vom <strong>Filmarchiv</strong> <strong>Austria</strong> nun initiierten Forschungsprojekt werden neben der eigenen, landesweit<br />
umfangreichsten Werbefilmsammlung auch die Bestände diverser Firmen-, und Produktionsarchive film-,<br />
wirtschafts- und kulturhistorisch ausgewertet und ediert. Ein wesentliches Projektziel ist die Erschließung<br />
und Verfügbarmachung der österreichischen Werbefilmproduktion für die Öffentlichkeit. Dabei soll aber<br />
auch das grundsätzliche Bewusstsein gestärkt werden, dass (historische) Werbefilmproduktionen als Teil<br />
des filmkulturellen Erbes zu betrachten sind, mit allen Erfordernissen in Bezug auf Erhaltung, Konservierung<br />
und Restaurierung.<br />
Am 15. Oktober <strong>2011</strong>, 19.30 Uhr präsentiert das <strong>Filmarchiv</strong> <strong>Austria</strong> das Projekt im Metro Kino. Gemeinsam<br />
mit den traditionsreichen österreichischen Unternehmen Ankerbrot, Bank <strong>Austria</strong>, Humanic<br />
(Leder & Schuh AG), JTI/<strong>Austria</strong> Tabak, Josef Manner & Comp AG und Palmers werden dabei<br />
konkrete Beispiele historischer Werbefilme vorgestellt. Im Anschluss an das Filmprogramm führt<br />
Projektleiterin Karin Moser (<strong>Filmarchiv</strong> <strong>Austria</strong>) ein Gespräch mit den Filmproduzenten Walter Maier<br />
(Traum&Maier) und Peter Mayer (Adi Mayer Film) sowie mit dem Regisseur und Künstler Peter Patzak.<br />
Kuratorin: Karin Moser<br />
Weltkino | Jüdischer Filmclub:<br />
Oktober & November <strong>2011</strong><br />
Jüdischer Film in Belgien und <strong>Österreich</strong>, Stummfilmklassiker mit Live-Musik: Die Herbstsaison des Jüdischen<br />
Filmclubs Wien beginnt mit der filmischen Frage nach Liebe in unseren Tagen, führt über die<br />
Frage nach dem Verhalten der österreichischen Dorfbevölkerung gegenüber jüdischen Häftlingen Ende<br />
des Krieges bis zu den Geschichten um den Exodus aus Ägypten und die filmisch überlieferte Liebe einer<br />
jüdischen Sklavin zum Sohn des Pharaos.<br />
SIMON KONIANSKI<br />
F/Belgien/Kanada 2009<br />
16.10.<strong>2011</strong>, 19.30 Uhr<br />
SIMON KONIANSKI ist eine überschäumende zeitgenössische Farce, die manches Tabu bricht. Das problematische<br />
Aufeinandertreffen zwischen »first« und »second generation« wird ebenso witzig wie tragisch gezeichnet.<br />
Micha Walds Humor ist niemals verletzend, immer versöhnlich, und man spürt die Liebe zu seinen<br />
schrägen Figuren. Am Anfang glaubt man eine jener typischen Familienkomödien zu sehen, wenn Simon<br />
wieder zu seinem Vater Ernest zieht und ihre unterschiedlichen Lebensweisen und Ansichten sich reiben.<br />
Aber dann entwickelt sich SIMON KONIANSKI zu einem skurillen Road-Movie, wenn sich Simon zusammen<br />
mit seinem Sohn und weiteren seltsam-paranoiden Verwandten zu einer »Expedition« nach Osteuropa<br />
aufmacht.<br />
VIELLEICHT IN EINEM ANDEREN LEBEN<br />
<strong>Österreich</strong>/Ungarn/Deutschland 2010<br />
6.11.<strong>2011</strong>, 19.30 Uhr<br />
Elisabeth Scharang zeigt in VIELLEICHT IN EINEM ANDEREN LEBEN nicht das filmisch kaum darstellbare<br />
Grauen der Lager, sondern die Begegnung zwischen österreichischen Dorfbewohnern mit den Opfern der<br />
Todesmärsche gegen Kriegsende. Mit bissigem schwarzem Humor zeichnet sie die abgründige Mentalität<br />
der Dorfbewohner, und es gelingt ihr dadurch ein »Heimatfilm« der besten Sorte. Ohne Kitsch und Sentimentalität<br />
wird hier Peter Turrinis Theaterstück auf die Leinwand gezaubert, unterstützt von wunderbaren<br />
Schauspielern, deren Gesichter noch lange nachwirken.<br />
Anschließend: Publikumsgespräch mit der Regisseurin.
Weltkino | Cineclub Latino:<br />
Domenikanische Republik<br />
13. & 14.10. <strong>2011</strong>, Metro Kino<br />
Der Cineclub Latino eröffnet seine Herbstsaison mit Werken eines Landes, das im neuen Jahrhundert erste<br />
Schritte in Sachen nationaler Filmkultur gewagt hat. Aus dem Land Simon Bolívars kommen im November<br />
sechs Filme, die die Kraft des neuen venezolanischen Kinos drei Tage lang eindrucksvoll dokumentieren.<br />
Im Dezember werden dem Cine Cubano zwei Abende gewidmet, an denen ein Klassiker der Filmkunst, der<br />
Kuba in der Filmwelt berühmt machte, neben Premieren neuer, in Wien noch nicht gezeigter Werke vorgestellt<br />
werden.<br />
YUNIOL (R: Alfonso Rodríguez), 2007<br />
13.10.<strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />
Yuniol, ein Bursche aus marginalem Milieu, erhält ein Stipendium. Auf der Universität lernt er Juan Antonio,<br />
den Spross einer reichen Familie, kennen. Zwischen den beiden entwickelt sich eine ungewöhnliche<br />
Freundschaft.<br />
SANKY PANKY (R: José E. Pintor), 2006<br />
13.10.<strong>2011</strong>, 20.30 Uhr<br />
Genaro, ein junger Mann aus der Unterschicht, möchte der Armut entfliehen, vermag aber nicht wie viele<br />
andere per Schiff das Land zu verlassen. Er probiert auf andere Weise zum Ziel zu kommen.<br />
TROPICO DE SANGRE (R: Juan Delancer), 2009<br />
14.10.<strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />
Minerva Mirabal und ihre Schwestern wachsen in den 1950er-Jahren in einer privilegierten Familie auf,<br />
leisten aber dennoch dem diktatorischen Regime Rafael Trujillos Widerstand.<br />
PERICO RIPIAO (R: Angel Muniz), 2003<br />
14.10.<strong>2011</strong>, 20.30 Uhr<br />
Ein historischer Rückblick in die 1960er-Jahre: Drei Männer, die wegen geringfügiger Delikte inhaftiert wurden,<br />
bleiben aus bürokratischer Fahrlässigkeit zehn Jahre lang eingesperrt. Es gelingt ihnen auszubrechen.<br />
Kuratoren: Enrique Bedoya und Helmut Pflügl<br />
Weltkino | Das iranische Wien:<br />
Oktober/November, Metro Kino<br />
Vom Leben und vom Sterben, vom Land und aus der Stadt berichten zwei Dokumentar- und zwei Spielfilme.<br />
Mit Gästen und anschließenden Diskussionen werden Alternativen aufgezeigt, Visionen des Kinos<br />
verhandelt.<br />
LADY OF THE ROSES (R: Mojtaba Mirtahmasb), 2008<br />
18.10.<strong>2011</strong>, 20 Uhr<br />
Mojtaba Mirtahmasbs Dokumentarfilm ist ein Hommage an die inzwischen verstorbene Shahindokht Samavati,<br />
the lady of roses. Vor der Revolution 1979 ging sie nach Kerman, wo sie das Leben Hunderter Bäuerinnen<br />
und Bauern veränderte, indem sie sie davon überzeugen konnte, statt Mohn Rosen anzupflanzen.<br />
Wo früher Opium produziert wurde, fließt heute Rosenwasser …<br />
DEKALOG: PIEC (R: Krzysztof Kieslowski), 1990<br />
13.11.<strong>2011</strong>, 20 Uhr<br />
Aus Anlass der weltweiten Kampagne gegen die Todesstrafe und im Rahmen einer Zusammenarbeit mit<br />
ACUNS (Academic Council of the United Nations), dem International Academic Network for the Abolition of<br />
Capital Punishment, dem Landesgericht Wien und dem Polnischen Kulturinstitut Wien zeigt »Das Iranische<br />
Wien« den fünften Teil aus Krzysztof Kieslowskis preisgekröntem Meisterwerk, der TV-Miniserie DEKALOG,<br />
DU SOLLST NICHT TÖTEN. Im Anschluss findet eine Podiumsdiskussion zum Thema Todesstrafe statt.<br />
Kuratorin: Jaleh Lackner-Gohari
Weltkino | fran:cultures<br />
9.11.<strong>2011</strong>, 19.00, Metro Kino<br />
Die neue Filmreihe von fran:cultures widmet sich dem »Dialog der Kulturen«. Diskutiert wird auf der Leinwand<br />
und im Kinosaal, RegisseurInnen und HauptdarstellerInnen werden nach Möglichkeit zu den Filmvorführungen<br />
eingeladen. Dabei werden nicht nur Filme aus Frankreich gezeigt, sondern auch aus dem Tschad,<br />
Belgien, Iran, Japan, Kanada, dem frankophonen Wien.<br />
MA COMPAGNE DE NUIT (R Isabelle Brocard), <strong>2011</strong><br />
Als Julia (Emmanuelle Béart) erfährt, dass sie Krebs hat und ihr nur mehr wenige Wochen zu leben bleiben,<br />
engagiert sie eine junge Unbekannte (Hafsia Herzi), die sie bis zu ihrem Tod begleiten soll – für 1000 Euro<br />
pro Woche. Aus diesem einzigartigen und ungewöhnlichen Angebot beginnt sich langsam eine ganz besondere<br />
zwischenmenschliche Verbindung zu knüpfen. – Der Erstlingsspielfilm Isabelle Brocards hat Sterben<br />
und Tod zum Thema und versteht es auf ganz behutsame Weise, Eindrücke des Lebens zweier scheinbar so<br />
unterschiedlichen Menschen zu filmen.<br />
In Anwesenheit der Regisseurin<br />
Kuratoren: Nicole Philipp und Doris Posch