Wollen Sie Miss Schweiz werden? - The Funzi Keys
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Liebesgrüsse aus Afrika Im «Kuoni Mara Bushtops Camp», mitten in der Massai Mara, schreibt<br />
Mahara ihrem Freund Roman eine Postkarte.<br />
Picknick de luxe Bewacht von zwei Massai geniessen Mahara und Sonja ihren Lunch im Grünen.<br />
Als Minuten später ein Nashorn auftaucht, wird alles sofort abgeräumt.<br />
Text BettiNA POrtmANN<br />
Fotos mArcel Nöcker<br />
Der Jeep steht still. Die Lichtkegel<br />
der Scheinwerfer reflektieren<br />
den ängstlichen Blick eines<br />
Galago-Äffchens. Reflexartig nimmt<br />
der kleine niedliche Buschwald-Bewohner<br />
Reissaus und verschwindet in der<br />
Dunkelheit. Nichts rührt sich. Es ist<br />
stockdunkel.<br />
Plötzlich ertönt es wieder: ein melodiöses<br />
Glong-Glong. Mahara McKay, 28,<br />
drückt die Aufnahmetaste ihres Handy-<br />
MP3-Players: «Klingt das nicht fantastisch?<br />
Es hört sich an wie ein Bongo!»<br />
Fahrer Daniel schüttelt den Kopf. Seit<br />
Jahren kurvt er Safari-Touristen in Kenia<br />
durchs Massai-Mara-Naturschutzgebiet.<br />
Doch wegen dem Zirpen der Crickets<br />
liess ihn noch nie jemand den Wagen<br />
anhalten. Sonja McKay, 53, hingegen<br />
lehnt sich entspannt im Sitz zurück,<br />
schliesst die Augen und lächelt. So ist<br />
sie eben, ihre Tochter. Die DJane zuckt<br />
entschuldigend mit den Schultern: «Ich<br />
sammle halt vieles: Geräusche, Detailaufnahmen.<br />
Dinge, von denen ich nicht<br />
weiss, ob ich sie jemals brauchen werde.<br />
Doch sie inspirieren mich. Den Himmel<br />
habe ich bestimmt schon zweitausend<br />
Mal fotografiert.»<br />
Alleine hätte sich die miss<br />
<strong>Schweiz</strong> des Jahres 2000 nie nach<br />
Afrika getraut. Deshalb war Maharas<br />
Freude umso grösser, als sich ihre<br />
Mutter bereit erklärte, sie zu begleiten.<br />
«Unsere letzten ‹Weiberferien› liegen<br />
zwei Jahre zurück. Damals war noch<br />
meine Grossmutter dabei – ein Drei-<br />
Generationen-Urlaub», erinnert sich<br />
Mahara. Dass sie als gebürtige Maori die<br />
Nähe ihrer Familie sucht, liegt an ihren<br />
Wurzeln. Nicht umsonst steht ihr Name<br />
übersetzt für «Erinnerung». Und da ihr<br />
Freund, Roman Browne, zur Hälfte ebenfalls<br />
Neuseeländer ist, bringt er dafür<br />
das nötige Verständnis auf.<br />
Während Mahara durch die Wildnis<br />
tourt, hütet der 29-jährige Kalifornier<br />
die gemeinsame Wohnung in Zürich und<br />
schreibt seiner Liebsten täglich SMS:<br />
«Ich verpasse Dich!» Mahara strahlt<br />
übers ganze Gesicht. «Er meint natürlich<br />
vermissen. Den Deutschunterricht besucht<br />
er eben erst seit Kurzem.» Roman<br />
fehlt auch ihr. In der Lodge entscheidet<br />
sie sich intuitiv für die linke Hälfte<br />
des Doppelbetts. Roman schläft immer<br />
rechts. Für die nächsten Tage jedoch<br />
gehört dieser Platz ihrer Mutter – ihrer<br />
besten Freundin.<br />
Beim Abendessen unter den funkelnden<br />
Sternen der Milchstrasse quasseln<br />
die zwei Frauen über alles. Auch über<br />
Intimes. «Meine Mutter weiss in gewis-<br />
«Die Musik ist meine natürliche<br />
Droge. Mit dem richtigen Sound<br />
fühle ich mich sexy» mAhArA mckAy<br />
sen Dingen einfach besser Bescheid als<br />
meine gleichaltrigen Freundinnen.»<br />
Stress gibts nur dann, wenn Mahara<br />
anfängt, ihre Mutter zu «bemuttern». –<br />
«Ich will halt einfach, dass es meine Mum<br />
richtig gut hat. Viele wissen das vielleicht<br />
nicht, aber als wir vor 18 Jahren in<br />
die <strong>Schweiz</strong> gezogen sind, hatte meine<br />
Mutter nichts ausser zwei Kindern und<br />
zwei Koffern voller Kleider.»<br />
Die alleinerziehende Sonja McKay<br />
schlug sich zeitweise mit vier verschiedenen<br />
Jobs durch. <strong>Sie</strong> schneiderte<br />
Hochzeitskleider, kellnerte, unterrichtete<br />
Englisch und arbeitete als Sekretärin.<br />
Heute leitet sie die Vertragsabteilung<br />
einer amerikanischen Firma und weiss:<br />
«Es braucht exakt zehn Jahre, um sich<br />
eine Existenz zu schaffen. Es war<br />
hart.»<br />
mahara musste damals den Haushalt<br />
schmeissen und auf ihren jüngeren<br />
Bruder Mano achtgeben. Vielleicht eine<br />
Erklärung für ihre Beharrlichkeit. Denn<br />
hat sie sich erst mal was vorgenommen,<br />
hält sie daran fest und lässt sich nicht<br />
mehr davon abbringen. Dank dieser Einstellung<br />
lässt sich an ihrer Seite eines<br />
der in der Massai Mara frei lebenden<br />
35 Nashörner finden. Und vielleicht u<br />
Die weisse Massai Da mit Maharas Ankunft<br />
endlich auch der Regen kam, gaben ihr die<br />
Massai den Namen «Namunyak» – Glückspilz.<br />
ABeNteuer AfrikA<br />
traumreise<br />
«Any lion today?» Mit der Frage nach dem<br />
König der Tiere <strong>werden</strong> Touristen nach<br />
einer Safari im «Kuoni Mara Bushtops<br />
Camp» empfangen. Die Antwort: «Yes!»<br />
Denn das Massai-Mara-Naturschutzgebiet<br />
ist an Artenvielfalt und -dichte kaum zu<br />
übertreffen. Wer sich nach Busch-Abenteuern<br />
auf Palmen und Sandstrand freut, den<br />
erwartet die Küste Kenias. Im «Kuoni <strong>Funzi</strong><br />
<strong>Keys</strong>» wird Erholung grossgeschrieben.<br />
www.private-safaris.ch<br />
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