Gemeindebrief - Kirchengemeinde • Paul-Gerhardt
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Liebe Gemeindeglieder<br />
Ob es für sie etwas gibt, das sie sagen lässt: „Jetzt ist für mich advent“ oder „Jetzt<br />
beginnt weihnachten“? der duft von Vanillekipferl und Zimtsternen, der durch<br />
die wohnung zieht, oder die leuchtenden Kerzen an adventskranz oder christbaum,<br />
die weihnachtsgans zum Fest verbunden mit dem Familientreffen - oder<br />
etwas ganz anderes? es gibt solche Momente, in denen man fühlen kann – jetzt<br />
erlebe ich ganz intensiv etwas von dieser besonderen Zeit. in manchen Jahren<br />
mag es aber auch das geben, dass sich so rechte Feststimmung nicht einstellen<br />
kann und will. wenn man diese besondere Zeit anders erlebt als sonst, wenn man<br />
mit sorgen zu kämpfen hat, krank ist oder traurig. eine heitere Grundgestimmtheit<br />
ist dann schwer möglich. Gerade diese wünschen sich aber viele Menschen in<br />
der „staaten Zeit“ und es ist ja wirklich schön, wenn die advents und weihnachtszeit<br />
sehr fröhlich als erfüllte Zeit erlebt werden.<br />
was für mich zu dieser Zeit dazugehört – es ist die besondere Musik! die oft ernsten<br />
lieder des advent, die in getragenen Melodien das Kommen des heilandes<br />
besingen und zugleich die not, die es in der welt gibt, nicht außen vor lassen.<br />
Mehr und mehr entdecken auch die Kinder in unseren schulgottesdiensten wieder<br />
die alten lieder und singen sie gerne, vielleicht weil sie spüren, dass in diesen<br />
worten tiefes leben, sehnsucht und hoffnung mitklingen. außerdem ist es<br />
manchmal einfach spannend, alten worten nachzuspüren und ihre Botschaft für<br />
sich neu zu entdecken.<br />
die besinnlichen Melodien des advent, der fröhliche Jubel der weihnachtslieder<br />
– darin einzustimmen gehört für mich zu dem Besonderen dieser Tage. schön,<br />
wenn sich manchmal ein lied einfach so in den sinn schleicht und man anfängt,<br />
ganz für sich zu summen und zu singen. die beste Gelegenheit aber, wirklich zu<br />
singen, sind für mich unsere Gottesdienste. wenn die Orgel „Macht hoch die Tür,<br />
die Tor macht weit“ intoniert, wird’s advent! wenn die Gemeinde „O du fröhliche“<br />
anstimmt, kann auch mit einstimmen, wem gar nicht so sehr nach singen<br />
zumute ist. denn - ist das nicht auch eine lebenskunst, die zu unserem Glauben<br />
dazu gehört – einzustimmen in Klage, in lob, in Freude und hoffnung – sogar<br />
unabhängig von der persönlichen stimmung? Und dann zu spüren und zu ahnen,<br />
dass unser Glaube uns in einen weiten horizont hineinstellt. wir mit unserer ganz<br />
persönlichen lebensgeschichte gehören zu Gottes heilsgeschichte dazu. die vertrauten<br />
worte „euch ist heute der heiland geboren“, die uns am heiligen abend<br />
zugesprochen werden, meinen auch uns heute. Und ob es nun lieder und Musik<br />
sind, Kerzen oder Plätzchen und stollen oder anderes – wo wir uns an diese Botschaft<br />
erinnern, da wird es weihnachten für uns.<br />
ich wünsche ihnen eine frohe und gesegnete advents- und weihnachtszeit<br />
Ihre Pfarrerin Jutta Krimm<br />
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