August 2006 - Blickpunkt Kevelaer
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Kunst & Kultur<br />
Sonderausstellung im Niederrheinischen Museum<br />
Zeitreise<br />
in die 50er<br />
den Alltag in der Stadt und auf dem<br />
Land. Und die Wirtschaftswunderzeit<br />
brach an.<br />
Was verbirgt sich hinter der<br />
Synopse „50er Jahre“? Ist eine<br />
einheitliche Sicht der Ereignisse in<br />
der Zeit zwischen 1950 und 1960<br />
überhaupt möglich? Und kann<br />
man die materiellen Äußerungen<br />
dieser in ein Jahrzehnt gepressten<br />
Entwicklungsphase überhaupt<br />
bewerten?<br />
Es sind widersprüchliche zehn<br />
Jahre, die den Bogen von<br />
der Sprengung des damals<br />
Ostberliner Schlosses (1950)<br />
bis zur Einstellung der<br />
Fernseh-Familienserie<br />
„Familie Schölermann“<br />
(seit 1954 mit 111 Folgen)<br />
und Erfi ndung des Lasers<br />
(1960) spannen.<br />
Ebenso aussagekräftig ist ein Buchtitel<br />
(Berlin 1981), der die 50er Jahre<br />
unter „Bikini<br />
– Kalter Krieg<br />
und Caprisonne“<br />
zusammenfasst. Für die nationale<br />
Befi ndlichkeit ist der Ausspruch „Wir<br />
sind wieder wer“, mit dem<br />
die gewonnene Fußball-<br />
Weltmeisterschaft 1954 in<br />
Bern zum Aufbruch aufrief,<br />
noch nachhaltiger und<br />
wichtiger.<br />
Die 50er Jahre brachten<br />
einen aufregenden Modernisierungsschub<br />
in ein gebeuteltes,<br />
zerstörtes und<br />
zerteiltes Land.<br />
Nach den schrecklichen<br />
Ereignissen der Kriegs-<br />
und Nachkriegsjahre verbreitete<br />
sich vor allem<br />
in Westdeutschland<br />
erstmals wieder ein<br />
Gefühl des Glücks und<br />
der Zufriedenheit, das eine<br />
allgemeine Aufbruchstimmung erzeugte.<br />
Bunte Farben, neue Designs,<br />
der kulturelle<br />
Einfl uss, der von<br />
den „Besatzern“<br />
von außen in die<br />
verschiedenen<br />
Zonen eingebracht<br />
wurde,<br />
und vor allem das<br />
Wegfallen einer<br />
zwangsläufigen<br />
Isolierung veränderten<br />
radikal das<br />
Kulturleben und<br />
Seit mehr als 20 Jahren sammelt Frau<br />
Dr. Cornelia Camp Relikte dieser Zeit,<br />
wobei die Sammlungsschwerpunkte in<br />
den Bereichen „Wohnen und Leben“<br />
liegen: Wandschmuck (Profi lmasken,<br />
Wandväschen), Vasen, Krüge,<br />
Geschirr, Mobiliar wie Nierentische,<br />
Sesselgarnituren, Garderoben, Tütenlampen,<br />
Zeitschriftenhalter, Servierwagen,<br />
Küchenutensilien und anderes<br />
Kinderspielzeug, medizinische Geräte,<br />
Kinderliteratur und Bekleidung bilden<br />
weitere Bereiche.<br />
Zur Vorstellung der Sammlung Dr.<br />
Cornelia Camp erscheinen eine<br />
Begleitpublikation und ein Plakat.<br />
Eins der größten und schönsten Leuchtenhäuser Europas!<br />
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Sa.: 9.30 bis 16.00 Uhr<br />
© www.krause-schwarz.de