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s'Dorfgspröch - in Märstetten - mitten im Thurgau!

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Zeit für Gäste und Besucher<br />

Markovas Mutter unterrichtet <strong>in</strong> ihrer He<strong>im</strong>at die udmurtische Sprache und aufgewachsen<br />

ist sie zusammen mit ihrer Schwester bei der Grossmutter, die während<br />

zwanzig Jahren als Direktor<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Schule aufbaute und dort Mathematik, Physik<br />

und Chemie unterrichtete. Nach ihrer elfjährigen Schulzeit studiert die junge Udmurt<strong>in</strong><br />

Betriebswirt<strong>in</strong>. Welchen Unterschied stellt sie zwischen ihrer russischen He<strong>im</strong>at<br />

und dem <strong>Thurgau</strong> fest? Vieles gehört <strong>in</strong> Udmurtien dem Staat, die Kolchose,<br />

auf der ihr Vater heute arbeitet, umfasst 3 500 Hektaren Land. «Bei uns n<strong>im</strong>mt man<br />

sich Zeit für die Gäste und Besucher, bewirtet sie und man würde ihnen alles geben,<br />

was sich <strong>im</strong> Kühlschrank f<strong>in</strong>det», berichtet die kräftige Student<strong>in</strong>, die das Leben <strong>in</strong><br />

der Schweiz eher als hektisch und stressig bezeichnet.<br />

«Fühle mich wohl hier»<br />

In ihrer russischen He<strong>im</strong>at macht Tatjana Markova mit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Folklore-Gruppe,<br />

deren Symbol die Blume «italmas» ist, bei uns bekannt als Trollblume, und der jung<br />

und alt angehören. «Drogen kennen wir bei uns noch nicht, während der Alkohol<br />

bei Jugendlichen oft e<strong>in</strong> Problem ist», bericht Tatjana und s<strong>in</strong>niert: «Nicht selten<br />

tr<strong>in</strong>ken die Eltern und s<strong>in</strong>d so e<strong>in</strong> schlechtes Vorbild für ihre K<strong>in</strong>der.» Was sie <strong>im</strong><br />

<strong>Thurgau</strong> besonders bee<strong>in</strong>druckt ist die Natur, die Landschaft und die Sauberkeit auf<br />

den Feldern und <strong>in</strong> den landwirtschaftlichen Betrieben. «Es gefällt mir eigentlich<br />

alles hier, ich fühle mich wohl <strong>im</strong> Hohen Haus und bei Herbert Heer und se<strong>in</strong>er Familie»<br />

. Obwohl sie jeden Samstag mit ihren Eltern telefoniert, hat sie ke<strong>in</strong> He<strong>im</strong>weh<br />

nach Russland. Dabei <strong>in</strong>teressieren sich die Eltern jeweils für den Chef ihrer Tochter,<br />

für die Kühe, die Gurken… Was Tatjana Markova e<strong>in</strong>mal machen wird nach ihrer<br />

Rückkehr <strong>in</strong> ihre He<strong>im</strong>at? Das weiss sie heute selbst noch nicht.<br />

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