s'Dorfgspröch - in Märstetten - mitten im Thurgau!

Persönlich
«Melken ist bei uns eine minderwertige Arbeit»
Seit 16 Monaten arbeitet sie als Landwirtschafts-Praktikantin im
Märstetter Hohen Haus: Die 24jährige Tatjana Markova aus Aksakschur,
einem kleinen Ort in der russischen Republik Udmurtien.
Vier Monate arbeitete Tatjana Markova bei Werner Uhlmann in der Bonau. Von
dort kam sie vor einem Jahr zu Herbert Heer ins Hohe Haus in Märstetten. «Ich
bin in der Republik Udmurtien im europäischen Teil Russlands, westlich des Uralgebirges
zwischen den Flüssen Kama und Wjatka aufgewachsen», erklärt die junge
Russin in perfektem Deutsch. Geprägt ist das dortige Gebiet vorwiegend durch die
Taiga, gibt sie zu verstehen. «Du bist zu faul und nicht bereit zu lernen», habe ihr
die Deutschlehrerin vorgeworfen, schmunzelt Tatjana. Damals habe sie noch nicht
gewusst, dass sie einmal in die Schweiz kommen werde und ihr Vater, viele Jahre
Agraringenieur in einer Kolchose, drohte: «Wenn du nicht mehr lernst, musst du in
der Kolchose Kühe melken», in Udmurtien eine minderwertige Arbeit. «Ich melke
nur in der Schweiz», davon ist sie überzeugt und lässt verlauten, dass in einer Kolchose
fünf Melkerinnen 100 Kühe melken müssen.
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