Die Andere Riviera - Provincia di Savona

Erli
ERLI
Land der Pilze
und der Kastanien
Hinter Castelvecchio führt
die Provinzstraße 582 in das
Gemeindegebiet von Erli, und
zwar in die Richtung der
Wasserscheide des Colle
San Bernardo auf 957 m Höhe.
Die 250 Einwohner leben in
14 verschiedenen Ortsteilen
zwischen Kastanienwäldern,
Obstgärten und terrassierten
Feldern, die als Gemüsegärten
genutzt werden. Ab und zu ragt
ein Glockenturm aus dem Grün
hervor, das die verlassenen
Häuser überwuchert. Und das
Meer ist nur 18 Km entfernt.
Barbaren und Römer
Längs der antiken Salzstraße
gegründet, von der noch eine
römische Brücke Zeugnis
ablegt, war Erli wohl als Etappe
für den Pferdewechsel gedacht.
Weiße Polenta
mit Lauchsoße
Zutaten: 400 g fein gemahlenes
Weizenmehl, 4 Porreestangen,
150 g Ricottakäse, einige Kartoffeln,
ein Glas Olivenöl, 2 Esslöffel Sahne,
Pfeffer und Salz nach Bedarf.
Zubereitung: die Porreestangen säubern
und nur den weißen Teil in Scheiben
schneiden, in ausreichend gesalzenem
Wasser kochen. Das Mehl darüber stäuben.
Mit einem Holzlöffel die Polenta ständig
umrühren und darauf achten, dass sie
geschmeidig bleibt.
Den Ricottakäse mit der Sahne verlängern
und die Kartoffeln dämpfen, die dann
gepellt und in nicht zu kleine Stücke
geschnitten werden.
Nach zirka einer Stunde Kochzeit ist die
Polenta gar, um auf die Teller zu kommen,
in deren Mitte sich die Sahnericotta
befindet.
Die Kartoffeln hinzugeben und das ganze
mit Pfeffer und nativem Olivenöl
abschmecken.
Die Salzstraßen
Die Urgroßmütter der
Autobahnen waren die
Salzstraßen: Eselspfade, die von
den Häfen der Riviera den
Apennin hinaufführten, um ihren
Endpunkt in den Städten der Po-
Tiefebene zu haben. Vom Meer
kamen Salz, Eisen, Sardinen und
Olivenöl. Waren, die in der Po-
Tiefebene gegen Weizen, Stoffe,
Werkzeug, Wein und Fleisch
eingetauscht
wurden.
Das Neva- und Pennavaire-Tal
Ein weiches
Bett…
Fährt man die
Provinzstraße aufwärts,
die hier den Namen Via
Piemonte trägt, erreicht
man das
Hotel-Restaurant
Lisetta.
…und ein süßes
Betthupferl
Der ganze Stolz der schon
etwas betagten Lisetta
ist deren benachbartes,
etwas altmodisches
Lebensmittelgeschäft mit
einer fast romantischen
Atmosphäre.
Dort kann man köstliche
Amaretto-Kekse aus Erli
erstehen, die vor einigen
Jahren Papst Johannes
Paul II. durchaus
gemundet haben.
Obst für jeden Geschmack
Wir befinden uns in den obersten Anbaugebieten
des Pigato DOC, aber noch mehr als vom Wein,
ist dieses Gebiet von Gemüse- und Obstgärten
geprägt, in denen einige ganz besondere
Kultivars angebaut werden. Zum Beispiel
die Bohnensorte „pelandroni“,
die Aprikosensorte „valeggia“
und „siccardi“ mit kleinen Früchten
und geriffelter Schale oder auch
die Pfirsichsorte „michelin“ mit
weißem Fruchtfleisch. Diese köstlichkeiten
sind nicht leicht zu finden, doch wenn man
sich innerhalb der 14 Ortsteile etwas umhört,
wird man bestimmt einen Bauern treffen, der
gerne etwas von seinen Produkten verkauft.
Ein Volksfest für Polenta
und Kastanien
Die Königinnen der dichten Wälder sind die
Kastanien, denen alljährlich im Herbst ein Volksfest
gewidmet ist. Dann kann man auch ein ursprünglich
piemontesisches Gericht kosten. Die weiße Polenta
mit Lauchsoße. Diesem Gericht ist ein weiteres
Volksfest gewidmet, das am letzten Juni-
Wochenende stattfindet.
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